Sonntag, 17. Juli 2011
Aus immergültigem Anlass
http://www.youtube.com/watch?v=gjndTXyk3mw&feature=related

http://www.youtube.com/watch?v=kFps_R7f1JA&feature=related


Biji Kurdistan Azad!
Marg bar Islamije Djumhurija Iran!
Mordebad Khamenei!
Es lebe die arabische, kurdische und iranische Revolution, und möge sie Europa mal Beine machen!

Ben Ali und Mubarak, Ihr wart die Ersten, mögen Merkel, Sarko und Co Euch folgen!

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Samstag, 16. Juli 2011
Zieht den Bayern...
Nein, Ingolstädter tragen gar keine Lederhosen. Sie sind auch ganz anders als die kracherten Urbayern auis den Alpensommerfrischen - Ingolstadt ist eine Industriestadt in der Donauebene, wirtschaftlich betrachtet eine Art zweites Wolfsburg, architektonisch ein Kleinod der Donaurenaissence, die ebenso wie unsere Weserrennaissance einen Stil für sich bildet.


Aber St. Pauli hat auswärts gesiegt, das ist die bisher beste Meldung des Tages.

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Freitag, 15. Juli 2011
FBI ermittelt gegen Murdoch-Imperium
http://www.gmx.net/themen/nachrichten/panorama/747vv1e-9-11-opfer-abgehoert?cc=000010608500132438741xTBno#.A1000019

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Thanx an Netbitch
und Replik

dazu: http://www.youtube.com/watch?v=rauZMrXqRu0

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Donnerstag, 14. Juli 2011
Was für ein Tag!
Heute ist Tag der Revolution, und Leo Kirch stirbt. Dabei ist der gegen Rupert Murdoch längst ein Gnom und ein Kirchenschüler gewesen.

Na, dann mal "Ca ira"!

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Sonntag, 3. Juli 2011
Demokratie zum Auswürfeln
Eine originelle Idee zum Thema Bürgerbeteiligung und direktere Demokratie:


http://www.news.de/politik/855197218/der-zufall-soll-politik-machen/1/

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Freitag, 1. Juli 2011
Rassistischer deutscher Alltag in der Darstellenden Kunst
Türkin nimmt Deutschen unbezahlten Praktikumsplatz weg!

Das internationale Festival Theaterformen im weltoffenen Hannover und Franz Kafka in der
Ausländerbehörde

Diese Tage läuft in Hannover das Festival Theaterformen. Ein reichhaltiges Programm von
internationalen Gruppen präsentiert seine Stücke. Die über Niedersachsen hinausweisende Begegnung
wird gar mit Stipendien unterstützt, die 12 Theaterschaffenden aus Ländern wie Irak und Iran die
beobachtende Teilnahme ermöglicht. Auch zwischen Istanbul und Hannover sind die Kontakte
entwickelt. Der folgende Text handelt von dem an deutschen Behörden gescheiterten Versuch einer
jungen türkischen Dramaturgin aus Istanbul ein Praktikum zur Vorbereitung des Festivals in Hannover
zu machen. Der Text handelt von Erfahrungen mit deutschen Behörden, die sich über mehr als 7 Monate
hinzogen. Es geht um das fehlende Zusammenspiel zwischen Istanbuler Gerneralkonsulat,
Ausländerbehörden in Bremen, Hessen und Hannover, sowie der Bundesagentur für Arbeit. Es geht um
Frustration und Willkür. Nicht zuletzt geht es um Beschämung, die deutsche Staatsbürger überkommen
muss, wenn sie um diese Verhältnisse wissen.
Die türkische Dramaturgin Emine Ö. ist in der Nesin-Stiftung bei Istanbul aufgewachsen. Aziz Nesin
war ein türkischer Schriftsteller, Satiriker und Theaterautor, dessen Staatskritik und beißender Humor ihm viele Gerichtsverfahren eingebracht haben.

Der Atheist gründete Ende der 1970er Jahre eine
Stiftung bei Istanbul für Kinder aus benachteiligten Familien, um diesen eine angemessene Bildung zu
ermöglichen und die Rahmenbedingungen für das Heranwachsen kritikfähiger Menschen zu schaffen.
Die Stiftung und der Schriftsteller sind eine wichtige Referenz für eine linksliberale Öffentlichkeit in
der Türkei aber auch in Deutschland. Das ganze Jahr über sind internationale Helfer in der Stiftung zu
Gast, die z.B. einen europäischen Freiwilligendienst leisten - langjährig haben deutsche
Zivildienstleistende dort die Möglichkeit genutzt ihren Dienst im Ausland zu versehen. In Deutschland
gibt es einen Förderverein der Nesin-Stiftung (FOENES e.V.), der auch eine Zeitschrift herausgibt.
Gegenwärtig leitet der Sohn des Schriftstellers, der Mathematikprofessor Ali Nesin, die Geschicke der
Stiftung. Zuletzt im Oktober 2010 hat er einen öffentlichen Brief geschrieben. Er bedauerte eine
Einladung, die ihn als Vertreter der Stiftung an die Universität Essen bat, ablehnen zu müssen. Die
Prozedur der Visabeantragung mit den deutschen Behörden hat er als Schikane abgelehnt und sich
geweigert unter diesen Bedingungen nach Deutschland zu kommen – nicht seine erste Konsequenz in
diesem Kontext.

Deutschland hat schengenweit die höchste prozentuale Ablehnung türkischer Visaersuche.
Zuletzt konnte man die Stimmen entnervter türkischer Geschäftsleute im Rahmen der Cebit
Computermesse in Hannover vernehmen, die sich den Prozeduren stellen mussten. Dabei ist nicht zu
vergessen: für Deutsche genügt der Personalausweis zur Türkeireise und automatisch wird ein 3-
Monatsvisum erteilt. Es zu verlängern ist in der Regel überhaupt kein Problem bzw. allein durch Aus2
und erneute Einreise möglich. Die Rechtslage und Frage, ob überhaupt ein Visum für türkische
Staatsbürger notwendig ist, ist dabei durchaus umstritten. Urteile des Europäischen Gerichtshofes und zuletzt des Bayerischen Verwaltungsgerichtes im Februar 2011 deuten das Gegenteil. Die
Bundesregierung sieht auf wiederholte Anfragen im Bundestag jedoch regelmäßig "keinen
Handlungsbedarf" die Praxis anzupassen.
Ein kleiner Parforceritt um Franz Kafkas Schloss:
Die Dramaturgin Emine Ö. hatte in Hannover und darüber hinaus Unterstützerinnen, die vor Ort
Erkundigungen eingeholt haben, um das Visaverfahren erfolgreich zu betreiben.

Außerdem hatten sie eine kostenlose Unterkunft organisiert. Mit vier verschiedenen Mitarbeiterinnen von Ausländerbehörden
wurde dabei im Laufe der Monate gesprochen. Um es vorwegzunehmen: diese Gespräche entpuppten
sich im Nachhinein als wesentlich sinnfrei. Das Visum für das mehrmonatige Praktikum machte eine
Bürgschaft notwendig. Die Dramaturgin hatte vor kurzem ihr Studium in Istanbul beendet, verfügte
nicht über ein unbefristetes Beschäftigungsverhältnis, Grundbesitz, eigene Familie mit vielen Kindern
etc.pp. - alles Gründe, die deutsche Behörden eine "mangelnde Rückkehrbereitschaft" unterstellen
lassen. Lebensumstände, die deutschen Absolventen von künstlerischen oder geisteswissenschaftlichen
Studiengängen nicht unbekannt sein dürften. Ein als Lehrer arbeitendes Vorstandsmitglied von
FOENES e.V. in Bremen hat daraufhin bei den dortigen Ausländerbehörden die Bürgschaft gestellt. Er
würde geradestehen für alle Kosten im Fall von nicht durch Versicherung gedeckter Krankheit bis hin
zur womöglich nötigen Abschiebung. Die Behörden akzeptierten seine Unterlagen, die Bürgschaft
konnte mit dem Praktikumsvertrag in Istanbul beim Konsulat eingereicht werden. Für die Bürgschaft
wurde ein mit allerlei Sicherheitsmerkmalen versehenes Dokument ausgestellt, fälschungssicher, bei
den zuständigen Behörden einzureichen. Postwege und Wartezeiten zur nötigen persönlichen
Vorsprache bei beiden Behörden ermöglichten die Antragstellung Anfang Oktober 2010. Zuvor war
bereits ein Versuch den Antrag zu stellen gescheitert - der Vertrag wurde formal nicht akzeptiert. Ein im
Vorfeld mit der Hannöverschen Behörde geführtes Telefonat hatte nichts Erhellendes zu dessen
Formerfordernis zu Tage gebracht. Das Theater wartet (ursprünglich war an einen Beginn des
Praktikums im Oktober 2010 gedacht), die Unterstützerinnen warten, die Dramaturgin wartet. Nach über
zwei Monaten, Anfang Dezember, dann eine Nachfrage bei den Behörden in Hannover. Eine einsilbige
Sachbearbeiterin gibt leidlich Auskunft. Man habe die Unterlagen zur Prüfung der Bonität des Bremer
Bürgen von diesem noch mal direkt angefordert und dieser habe noch nicht reagiert. Selbst wenn die
Sachen da wären, könne sie absolut nicht sagen, wie lange es noch dauern würde. Zu diesem Zeitpunkt
sagt der Bürge, er habe die Unterlagen bereits direkt nach der Anfrage vor fast drei Wochen geschickt.
Kurz vor Weihnachten dann das Ablehnungsschreiben zum Visumsantrag. Gründe: Man habe entdeckt,
die Finanzkraft des Bürgen reiche nicht aus. Außerdem habe das Praktikum ja laut Vertrag formal schon
begonnen. - In Bremen die Bürgschaft zu stellen, war zuvor mit den Einkommensnachweisen kein
Problem gewesen. In den Telefonaten mit der Behörde in Hannover wurde deutlich kommuniziert, dass
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das Theater weiterhin ungeduldig wartet, deutlich in den Unterlagen angepriesene
Kontaktmöglichkeiten mit dem Theater blieben ungenutzt.
Es gibt gegen diese Art von Ablehnung keinerlei Rechtsmittel. Nach Auskunft einer
Sachbearbeiterin in Hannover ist das einzige Mittel die sogenannte Remonstration, der Versuch die
Ablehnungsgründe auszuräumen. Gesagt getan, noch war die Hoffnung nicht aufgegeben - auf in die
nächste Runde. Schnell hatte das Theater eine Zusatzerklärung zum Vertrag verfasst. Wir warten - sie
kann jederzeit mit dem Praktikum beginnen, am liebsten möglichst bald. Es gab erste Vorschläge, wo
sie konkret an Stücken mitwirken könne. Im Unterstützerinnenkreis ging die Überlegung, wer denn
überhaupt finanzstark genug sein könne, eine Einladung mit Bürgschaft auszusprechen, wenn es schon
ein Lehrer nicht ist – konkrete Summen nennt die Behörde nicht. Die Wahl fiel auf einen Pfarrer im
Ruhestand, dessen Bezüge in gegenwärtigen Zeiten doch eher an das letzte Jahrhundert gemahnen. Es
folgte ein Telefonat mit der für ihn zuständigen hessischen Ausländerbehörde, übrigens mit einer
türkeistämmigen Sachbearbeiterin. Sehr konstruktiv lösungsorientiert hört sie sich den Sachverhalt an,
telefoniert mit Hannover – ihr leuchtet ein, dass es höchste Zeit wäre, das Praktikum zu beginnen. Ihr
Vorschlag: Neue Bürgschaft (die mit dem Pfr. i.R. kein Problem sei) und Erklärung des Theaters in
Hannover direkt einreichen. Ein Anruf der Unterstützer bei der Behörde in Hannover. Die zuständige
Sachbearbeiterin dort lehnt die direkte Annahme von Unterlagen kategorisch ab, das würde so auf gar
keinen Fall gehen, würde sie einfach nicht annehmen. Die Unterlagen müssten wieder über das
Generalkonsulat in Istanbul eingereicht werden. Beschwichtigend, es sei ja auch kein Neu-Antrag
sondern eine Fortführung. Das ginge wohl schneller, aber wie schnell, könne sie auch nicht sagen. Die
Unterlagen werden nach Istanbul geschickt, ein Termin beim Konsulat verabredet, Mitte Januar 2011
sind sie eingereicht. Etwas später ein entnervter Anruf eines Konsulatsmitarbeiters bei der Istanbuler
Dramaturgin. Man habe hier jetzt zwei Anträge, was man denn nun um Himmels willen tun solle? Sie
erklärt den Stand, ihr Anliegen, fragt, ob er das denn nicht wisse. Er grübelt, rät dazu die eine Akte zu
schließen und einen Neu-Antrag zu machen, das halte er für das sinnvollste. Anfang April in Hannover.
Ein Unterstützer ruft bei der Ausländerbehörde an. Die zuständige Sachbearbeiterin hatte Anfang März
von dem hessischen Bürgen die Nachweise zur Bonität verlangt, die dieser schon in der hessischen
Ausländerbehörde vorgelegt hatte. Er schickte sie sofort mit Einschreiben, in der vergeblichen Hoffnung
das Verfahren zu beschleunigen. Nun, Anfang April, die nächste gestresste Sachbearbeiterin telefonisch
in Hannover. Sie klagt, so viele Kollegen seien krank, ja, irgendwo liege die Akte hier, aber sie würde
sie jetzt auf gar keinen Fall suchen. Wie lange es noch dauere könne sie absolut nicht sagen. Mitte April
dann die zweite Ablehnung im Versuch für das Praktikum ein Visum zu bekommen. Der Bürge scheint
solvent genug zu sein und wird nicht bemängelt. Im zweiten Versuch ist es jetzt, nach fast 8 Monaten,
zur Prüfung des Arbeitsverhältnisses durch die Bundesagentur für Arbeit gekommen - und diese fiel
negativ aus. Verfolgt man die zitierten Paragraphen bleibt nur der Schluss, dass die Dramaturgin in
unzulässiger Weise vorrangig zu behandelnden deutschen Praktikanten einen unbezahlten
Praktikumsplatz weggenommen hätte – was es zu verhindern galt.
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Das Festival findet im Augenblick statt, es wurden monatelang Papiere zwischen Bremen,
Hannover, Hessen und Istanbul hin und her bewegt. Dem Anschein einer möglichen Bewilligung nach,
wurden Lebensperspektiven ausgerichtet auf einen längeren Deutschlandaufenthalt. Dem Anschein nach
hilflosen Sachbearbeitern wurde ein weiterer Fall auf ihren Stapel gelegt. Kurz vor der Frist, die
Deutschen immerhin die Möglichkeit einer Untätigkeitsklage gegen die Behörde eröffnet, kam die
unausweichliche Bewegung in die Sache. Mit einem Ergebnis, das im Prinzip von Anfang an fest stand
und diesen Verwaltungszirkus in das Reich des Wahnsinns verweist. Dieser Behördenmarathon war
absolut sinnfrei, aber sagt vielleicht einiges aus über die Logiken von Bürokratie und ihrer Funktion der
Verschleierung von Verantwortung in demokratischen Gesellschaften. Am Ende waren es dann immer
die anderen, die nicht wollten. Man kann dann, am Ende, um einiges schlauer oder bitterer, noch mal
versuchen mit der zuständigen Behörde in Hannover zu sprechen – wie in diesem Fall geschehen. Mit
Rücksicht auf und in Erinnerung an die Sachbearbeiter am besten gleich einige Etagen höher. Was man
dann erleben darf ist ein ruhiges, diplomatisches Gespräch. Es sei doch alles nach Vorschrift verlaufen.
Ja, wahrscheinlich hätte hier der Einzelfall nicht genug Berücksichtigung gefunden und man sei sehr
interessiert die Abläufe zu verbessern.
Der hier vorgestellte Fall ist sicher noch als privilegiert zu betrachten in deutsch-türkischen
Verhältnissen und massenhaften Fällen, die noch viel drastischer vom deutschen Grenzregime betroffen
sind. Festzustellen ist, in den bürokratisch geregelten deutsch-türkischen Realitäten herrscht ein
Generalmisstrauen und wer nicht über eine dicke Geldbörse verfügt, braucht erst gar nicht anzutreten.
Internationale Beziehungspflege in Deutschland ist eine Frage der Geldbörse und Schichtzugehörigkeit.
Manchmal anscheinend auch eine des Wohnortes in Deutschland. Wer dennoch versucht sein sollte, sich
in einer solchen Angelegenheit zu engagieren: Die Lektüre von Franz Kafkas Schloss oder der
Kurzgeschichte von Aziz Nesin „Ein Verrückter auf dem Dach“ ist als Vorbereitung dringend zu
empfehlen.
Unterstützerinnen und Unterstützer von Emine Ö.

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In ewigem Gedenken an H.P. Lovecraft und R.A. Wilson
http://www.youtube.com/watch?v=e5wO_JoaOKg


http://www.youtube.com/watch?v=e5wO_JoaOKg


wobei es allerdings eigentlich nicht "Kutulu Fatagen", sondern "Chtulhu Fatghnnn" heißen müsste, was keine menschliche Zunge korrekt aussprechen kann. Dazu müsste man schon der dämonischen Mundart sicher sein;-)

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Mittwoch, 29. Juni 2011
Muss mal wieder sein
http://www.youtube.com/watch?v=gwdj_peA-AQ&feature=related

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Sonntag, 26. Juni 2011
Die sagenhafte Nichtwahrnehmung gesellschaftlicher Verhältnisse
Ich las gerademal bei Netbitch einen Diskussionsthread, der erschreckend zeigt, wie politökonomisch-genderspezifische Zusammenhänge offensichtlich gar nicht mehr vermittelbar sind. Dinge, die ich als "arschklar" bezeichnen würde und die für mich so selbstverständlich sind, dass sich eine Diskussion erübrigt erscheinen Anderen als komplett unbekannt und auch nicht nachvollziehbar. Die Vereinigung zur Wiederherstellung des rationalen politischen Diskurses angesichts der herrschenden Verwirrung muss dringend gegründet werden.

Ach ja: Dass selbstbewusste Frauen aufregende sexuelle Praktiken, feministische Standpunkte und lustbetonte Verhaltensweisen sowie linke Gesellschaftskritik unter einen Hut kriegen scheint gewissen Männern der absolute Horror zu sein.
Außerdem bin ich neuerdings "Feminist". Na dann.

http://netbitch1.twoday.net/stories/29757240/#29758465

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Dienstag, 21. Juni 2011
Die rassistische Isolation durchbrechen - Keine Lager, nirgendwo!
DAS ZIEL - FLÜCHTLINGSLAGER BREITENWORBIS: Eine Delegation von The VOICE
AktivistInnen besuchte das Isolationsslager am 04.06.11



Wir sprachen auch mit einer irakischen Familie, die nur seit mehr als
einem Jahr im Lager in Breitenworbis lebt. Der Vater erzählte: "Nach der
Zeit, die wir hier verbracht haben, muss ich Medikamente nehmen, die mich
über längere Zeit durchschlafen lassen und mich beruhigen. Ich habe das
Gefühl, dass ich in diesem Lager verrückt werde!"

Erobert eure Agenda zurück - Durchbrecht rassistische Isolation:

DAS ZIEL - FLÜCHTLINGSLAGER BREITENWORBIS
Breitenworbis ist ein kleines Dorf im Norden Thüringens. Hier wurde uns
die schmerzvolle Geschichte einer Gruppe Flüchtlinge erzählt. Ihr
tägliches Leben steht unter dem Motto ISOLATION, einschließlich allem, was
dieses Wort bedeuten kann.

Breitenworbis ist ein 3500 EinwohnerInnen zählender Ort. Das
Flüchtlingsheim mit ungefähr 1000 Bewohnern liegt weit entfernt. Bis zum
einzig "nahen" Dorf Worbis sind es 6 km, bis nach Leinefelde sogar 10 km.
Dorthin müssen die Bewohner jedes Mal, wenn sie reisen wollen, da sich
dort der einzige Bahnhof in der Umgebung befindet. Am Wochenende fahren
überhaupt keine Busse. Gerade dann aber wollen viele Flüchtlinge ihre
Freunde oder Familien besuchen, weil die Zugtickets an Wochenenden
billiger sind. So sind sie darauf angewiesen ein Taxi zu nehmen und 15¤
für eine Strecke zu bezahlen - in der Nacht ist der Preis sogar noch
höher.

Das Lager ist gerade darauf angelegt, die Flüchtlinge vom Rest der Welt zu
isolieren. Bei dieser Mission ist das Landratsamt auch durchaus
erfolgreich. Beweis für diese Einstellung ist schon, dass es am Eingang
des "Heims" nicht einmal Wachmänner gibt. Das Landratsamt weiß schließlich
selbst genau, dass dieser Ort keinerlei Wert hat. Niemand würde hierher
kommen wollen, nicht einmal, wenn man ihn/sie dafür bezahlen würde.

Die Besucher bemerken zuerst den entsetzlichen Geruch rund um das "Heim".
Auf die Frage nach der Quelle des Gestanks antworten einige Flüchtlinge:
"Die Tiere sind unsere einzigen Nachbarn. Welchen Geruch erwartet ihr,
wenn man in solcher Nachbarschaft lebt?!"
Die Schweine- und Rindermastanlagen befinden sich nur 20 m vom Eingang des
Heims entfernt. Andere Bewohner stellen frustriert fest:
" Sie behandeln uns wie Tiere, die Deutschen hier sind sehr schlimm!" Die
Flüchtlinge erzählten uns, dass der schreckliche Gestank rund um die Uhr
zugegen ist. An manchen Tagen wird er sogar so stark, dass es für die
Menschen praktisch unmöglich ist, sich überhaupt draußen aufzuhalten.

Einige Flüchtlinge waren sehr froh, uns zu sehen, und beeilten sich um uns
in das Lager zu führen und uns ihr Leben darin zu zeigen. Andere aber
blickten hoffnungslos und erklärten, dass sie in der Vergangenheit schon
versucht hatten, Widerstand zu leisten, doch nichts habe sich geändert.
Sie berichteten, dass sie viele Male Besuch von verschiedenen
Organisationen erhalten hatten. Aber bereits nach dem ersten oder zweiten
Besuch kamen diese nicht mehr wieder.

Der älteste Flüchtling in diesem "Heim" ist ein afrikanischer Mann, der
bereits 13 Jahre hier verbracht hat. Ich versuchte, ihm einige Fragen zu
stellen, aber er reagierte zunächst überhaupt nicht. Zuletzt sagte er nur
leise: "Bitte..lass mich in Ruhe." Seine Antwort überraschte mich nicht
besonders. Für jemanden, der seit so vielen Jahren unter diesen harten
Bedingungen leben muss, schien sie nur natürlich.

Wir sprachen auch mit einer irakischen Familie, die nur seit mehr als
einem Jahr im Lager in Breitenworbis lebt. Der Vater erzählte: "Nach der
Zeit, die wir hier verbracht haben, muss ich Medikamente nehmen, die mich
über längere Zeit durchschlafen lassen und mich beruhigen. Ich habe das
Gefühl, dass ich in diesem Lager verrückt werde!"

Schon von außen sieht das Lager sehr alt aus. Alle beanstanden die
sanitären Anlagen. Ein Flüchtling berichtet, dass es für 19 bewohnte
Zimmer auf einem Flur nur 3 Toiletten gibt.
Es ist unmöglich, ein benachbartes Wohnhaus rund um das Lager auszumachen,
auch wenn man es noch so sehr versucht.

Die Bewohner beklagen sich zudem über die Menschen im nächsten Dorf. Sie
sagen: "Sie behandeln uns wie Tiere. Sie haben keinen Respekt für uns. Die
meisten von ihnen sind Rassisten und so verhalten sie sich auch."

Die Flüchtlinge freuten sich über die Ankündigung, dass wir zurück kommen
werden. Sie alle hießen uns willkommen und versicherten, dass sie auf uns
warten würden.

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Samstag, 18. Juni 2011
Aktionstag in Göttingen am 17. Juni 2011
Unter dem Motto „Solidarität mit den Revoltierenden in Nordafrika – Bewegungsfreiheit statt Militarisierung
des EUGrenzregimes“
fand am gestrigen Freitag, dem 17. Juni, ein Aktionstag verschiedener
antirassistischer Gruppen und Einzelpersonen am Gänseliesel statt. Etwa 80 Menschen beteiligten sich an
diesem; zahlreiche Passant_innen blieben stehen und informierten sich.
In Redebeiträgen wurde sich solidarisch mit den Revoltierenden und ihren sozialen Kämpfen gezeigt. Die
Menschen würden sich von der jahrelangen Unterdrückung durch die Despoten befreien wollen und „für das
tägliche Brot, für Würde und Freiheit“ kämpfen. Diese Ausbeutung und die prekären Lebensbedingungen
seien auch Folge des Neoliberalismus. Die Herrschenden, aktuell in Syrien, Libyen und im Jemen, würden
versuchen die Aufstände blutig niederzuschlagen – auch mit Waffen, die aus dem Westen geliefert würden.
Jahrelang wären die diktatorischen Regime zur Durchsetzung der wirtschaftsund
sicherheitspolitischen
Interessen der westlichen Staaten unterstützt worden. Auch zur Migrationskontrolle und zur Verhinderung
von Migrationsbewegungen hätten die Despoten sowohl finanzielle als auch materielle Hilfe bekommen
„Tausendfacher Tod und Leid nicht mehr nur auf See, sondern auch in den Wüsten und Internierungslagern
waren und sind die Folgen dieser schändlichen Komplizenschaft.“ Ebenfalls wurde auf die
menschenverachtende Abschiebepolitik der BRD, die Massenabschiebungen von Roma und die Situation für
sie im Kosovo aufmerksam gemacht. Auch die rassistischen Sondergesetze wie z.B. die Gutscheinpraxis
wurden auf dem Aktionstag thematisiert.
Eine Ausstellung beschäftigte sich mit dem Grenzregime der EU und ihrer Flüchtlingsbekämpfung. Auf
mehreren Stellwänden wurden Karten der Internierungslager in Europa und Nordafrika, Operationen der
Grenzschutzagentur FRONTEX sowie die Schicksale der Menschen auf ihrer lebensgefährlichen Reise
gezeigt. An einem Infound
Büchertisch konnten sich Interessierte über verschiedene Themen wie z.B.
Rassismus, dem EUGrenzregime,
Abschiebungen sowie den Revolten in Nordafrika informieren.
Musikalisch untermalt wurde der Aktionstag durch Musik mit Liedern über die Revolution in Nordafrika. Eine
vorbeikommende SambaGruppe
sorgte zwischenzeitlich ebenfalls für Stimmung und zog das Interesse
vieler Passant_innen auf sich. Weiterhin gab es Dosenwerfen, wobei auf den Dosen die Gesichter westlicher
Politiker_innen und durch sie unterstützte Despoten abgebildet waren, sowie für Kinder die Gelegenheit, mit
Kreide auf Bettlaken zu malen. Gegen Spende wurde Kaffee, Tee und Kuchen angeboten.
Der Göttinger Arbeitskreis zur Unterstützung von Asylsuchenden e.V. fordert:
• sofortige Beendigung des EUGrenzregimes
und die Auflösung der Grenzschutzagentur FRONTEX
• sofortige Schließung der Internierungslager in Nordafrika und die Aufnahme von Flüchtlingen in Europa
• bedingungslose Bewegungsfreiheit für alle Menschen
• sofortige Beendigung der Unterstützung von diktatorischen Regimen

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Mutterwitz im Krankenhaus
Meine Mutter ist ja für ihren schwarzen Humor bekannt. Seit einigen wochen nun liegt die alte Dame im Krankenhaus. Als Vater und ich sie heute besuchten, erwartete sie uns zeitunglesend in ihrem Krankenbett und erzählte, sie gucke, ob ihre Todesanzeige schon drin sei.

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Mittwoch, 15. Juni 2011
Eine gewisse Häme bleibt ja
So, wie sie ihr Amt im EU-Parlament geführt hat ist da auch nichts verwunderlich. Ob sie sich ihre Karategurte wohl auch ergauntert hat? Ihre Homepage ist zur Zeit gesperrt;-)


http://web.de/magazine/nachrichten/deutschland/13022676-koch-mehrin-muss-doktortitel-abgeben.html#

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In der Türkei nichts Neues?
Lesenswerter Beitrag bei Al Sharq


http://www.alsharq.de/2011/06/in-der-turkei-nichts-neues.html

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Mittwoch, 15. Juni 2011
Was ist diese Nacht?
Was ist dieser Kerker?
Was sind diese niedrigen Mauern?
Nichts als brüchige Hindernisse im Weg einer reißenden Strömung, einer Strömung, die alles entwurzelt.
Hinter dieser langen Nacht, dieser greisen, gebrechlichen Nachjt wird sichtbar der klare Morgen des Volkes, der Tagesanbruch des Erwachens.

Said Soltanpur


Marg bar Diktator, mordebad Ahmadinejad, biji Azadi, marg bar jomhurije Eslamije, biji jomhurije dmkratik sozialistik Iran, biji Azadi!

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Montag, 13. Juni 2011
Von dem, was Sport ist und nicht ist
In diesem lesenswerten Posting beschäftigt sich Momorulez unter Anderem mit der Frage, warum es eine Korrelation Fußball/Homophobie gibt.

http://metalust.wordpress.com/2011/06/08/studie-der-friedrich-ebert-stiftung-zu-homophobie-im-fussball-erste-anmerkungen/#comment-13424


Die Vorstellung, heterosexuelle Fußballer könnten beim gemeinsamen Duschen unangenehme Gefühle, gar Ängste und Beklemmungen bekommen, wenn sie gemeinsam duschen und annehmen, der Eine oder andere unter ihnen sei schwul, mutet mir ziemlich fremdartig an. Ich dusche ja nun ausgesprochen häufig mit MitsportlerInnen zusammen, aber die Vorstellung, überhaupt ein Gefühl der Beklommenheit vor den Körpern anderer Menschen zu bekommen ist mir sehr fremd. Kürzlich war ich dabei von lauter dunkelhäutigen Leuten umgeben, die sich laut in einer Sprache unterhielten, die ich nicht verstand, und ich versuchte, am Klang des Gesprochenen zu unterscheiden, was das nun war - irgendein arabischer Dialekt oder eine Berbersprache, jedenfalls etwas selten gehörtes hamito-semitisches. Ich ertappte mich, Momorulez Posting im Hinterkopf, bei dem Gedanken, dass es wahrscheinlich Leute gibt, die diese Situation unangenehm finden und sich "überfremdet" fühlen und dachte an eine NS-Propagandaschrift, in der mit Idiosynkrasie vor Juden in der Badeanstalt Hass geschürt wurde. Solche Wahrnehmungen bleiben mir fremd, ebenso wie damit zusammenhängende sexuelle oder sonstige Ängste. Im Dojo wird gemischtgeschlechtlich geduscht, im Saunaclub haben wir sogar eine gemischgeschlechtliche Umkleide. Probleme dabei habe ich bislang kaum wahrgenommen, und, ja, wenn Trainingspartnerinnen begehrenswerte Körper haben schaue ich da schon mal etwas intensiver hin, kenne das genau von einer Situation, dass eine das lästig fand, habe hingegen schon in der Umkleide oder unter der Dusche geflirtet. Einmal war ich als einziger Mann in der Dusche, um mich lauter Frauen, und die unterhielten sich lautstark im zotigsten Tonfall über Sex und Kerle und deren Stehvermögen. Alles ganz normal. SportlerInnen sind locker, so meine Wahrnehmung. Auch eine Transe wird in der Sauna nicht schief angesehen. Ängste vor Schwulen könnte ich mir in dieser Umgebung nicht vorstellen. Aber ich weiß natürlich nicht, was in den Köpfen meiner Nebenleute so vor sich geht.



Aber Kampfsport, Fitnesstraining/Bodybuilding und Bergsteigen sind alles andere Dinge als Fußball, es sind andere gesellschaftliche Gruppen, die das machen, und die erlebe ich auch wieder aus einer speziellen Schwerpunktperspektive.


*switch*

Ich las drüben, beim Kampfsport ginge es in erster Linie um ein Kräftemessen, beim Bergsteigen um Naturbewältigung. Beides stimmt nur sehr bedingt. Damals, beim Escrima, war sehr wohl Kräftemessen angesagt, und ich kloppte mich zumeist mit einer Dauertrainingspartnerin, weil sowohl ihr als auch mein Kampfstil allen Übrigen zu hart war - wir hauten mit den Stöcken wirklich zu, wenn auch nur Stock gegen Stock bzw. gegen gepolsterte Körperteile, aber Prellungen gab das schon. Nun stammt Escrima von den Philippinen und ist im Grunde klassische spanische Schwertfechtkunst, ausgetragen mit dem Rattanstock statt dem Rapier. Etwas ganz Anderes ist das bei Karate&Co., den Kampfsportarten chinesischer, koreanischer, japanischer und okinawesischer Provenienz, zumindest, wenn man sie in der originären Variante betreibt, ich rede nicht vom Polizeisportverein. Da geht es um kein Kräftemessen, sondern um einen Weg des inneren Wachstums, der mehr etwas mit den Einweihungsritualen eines Mysterienkultes zu tun hat als mit Sport im europäischen Sinne. Es geht darum, über sich selbst hinaus zu wachsen und Dinge zu tun, die man bisher nicht für möglich gehalten hat, im körperlichen Sinne wie im geistigen. Die Methoden, dahinzukommen können sehr unterschiedlich sein: Um den Fuß bis zu einem Tritt auf die Kinnspitze eines Angreifers hochzubekommen wird nicht durch wuchtiges Treten trainiert, sondern zunächst durch Stretching-artige Dehnübungen. Es kann sein, dass der Meister mit sanfter Hand das Bein Millimeter um Millimeter über die erreichte Grenze hinaus dehnt, es kann aber auch sein, dass er mit dem Bambusstock zuhaut, wenn man den Fuß nicht 5 Minuten in der Luft in Kinnhöhe halten kann. Das mag wie schlimmster preußischer Drill anmuten, es ist aber etwas ganz Anderes.


Es geht darum, Konditionierungen loszuwerden, den schwächsten Muskel auszutricksen, der sich im Gehirn befindet und "ich kann nicht" heißt. Da haben wir dann eine Gemeinsamkeit mit Bergsteigen.


Ich erinnere mich an meinen ersten Felsüberhang. "Lass uns umkehren, ich pack das nicht!" sagte ich zu meinem Bergführer. "Ich pack das nicht spielt sich nur in Deinem Kopf ab" erwiderte der, "ich habe uns einen Standplatz gebaut, Du hängst sicher an meinem Seil, Dir kann überhaupt nichts passieren. Du nimmst jetzt Deine Eigensicherungen raus und entspannst Dich, dann geht es weiter." Ich löste den einen Karabinerhaken, ich löste den zweiten, ließ mit meinen Händen die Griffe im Fels los, nahm meine Füße von den Tritten und hing wie ein Sack mitten in der Luft am Seil, schloss die Augen und meditierte. Irgendwann war ich ganz ruhig, ging zurück auf den Fels, hakte meine Sicherungen wieder ein, Attacke! und über den Überhang hinweg. Gelernt hatte ich das beim Karate.


Voraussetzung der Energiefreisetzung dort ist es, erst einmal innerlich leer zu werden, das ständige innere Gesabbel, mit dem wir unsere Welt normalerweise zusammenhalten einzustellen und in völlige Stille einzutauchen, bewusst nicht zu denken. Dazu gehört Meditation, dazu gehört aus dem Chi Gong kommende Energiearbeit. Wenn plötzlich eine zierlich wirkende Frau mit der Handkante einen Stapel Bretter zerschlägt hat das was mit einer geistigen Haltung und natürlich auch mit Technik, aber nicht mit körperlicher Kraft im normalen Sinne zu tun. Und bevor man einem Gegner - besser Partner - gegenübertritt muss man einen bestimmten inneren Weg zumindest ein Stückchen weit gegangen sein, der eigentlich wichtiger ist als die körperliche Auseinandersetzung selbst. Ostasiatischer Kampfsport in seiner originären Form ist ein spiritueller Weg.


In gewisser Weise ist Bergsteigen das auch, und seine heute dominierende Form, das Freeclimbing, ist eher gegen "Naturbeherrschung" im traditionellen Sinne gerichtet als eine Form davon. Es geht darum, im Einklang mit der Natur die eigenen Grenzen zu überschreiten, die eigenen Möglichkeiten auszudehnen. Bis in die 1980er wurden extreme Touren meist technisch geklettert, d.h. Sicherungshaken mit dem Hammer in den Fels gekloppt und kleine Strickleitern mitgenommen, mit denen man Überhänge austrickste. Aber seit den frühen Siebzigern liefen von den USA aus die Freeclimber dagegen Sturm, die nach einer Modifikation der Sächsischen Kletterregel bergstiegen, die vor den Nazis in die USA emigrierte deutsche Bergsteiger nach Boulder/Colorado und Yosemite/Kalifornien mitgebracht hatten. Diese beinhaltet, keinerlei künstliche Mittel zu verwenden, um am Berg voranzukommen. In den 70ern kletterten sie massenweise die großen Routen ab und zogen die Mauerhaken aus dem Fels. "Schlosserei" wird heute abfällig das Technische Klettern genannt. Wer ein Seil als Mittel der Fortbewegung benutzt, z.B. sich dran hochzieht, wird von vielen Bergführern von der Wand geschickt, der hat sich disqualifiziert (ja, ich weiß, Leute wie die Huber Buam arbeiten z.B. mit kleinen Kurbelwinden, aber im Sinne des Freeclimbing ist das eigentlich nicht). Selbst auf Klettersteigen sollten die Sicherungen nur verwendet werden, um sich selbst gegen einen Sturz abzusichern, die Fortbewegung im Regelfall aber freikletternd erfolgen. Dies ist zwangslläufig mit einem sehr untechnischen, äußerst körperlich unmittelbaren Verhältnis zum Berg verbunden: Man bewegt sich ja mit Händen und Füßen auf ihm fort, schmiegt sich der Felswand an. Auf dem größten Klettersteig, den ich bisher alleine gegangen bin, waren mehrere hunderte Höhenmeter im Grunde eine einzige Bewegung, ein ständiges Weitergleiten des sich hocharbeitenden Körpers, dazwischen das Klacker-di-Klack des Aus- und Einklinkens der Sicherungshaken. Am Ende der Tour bedankte ich mich beim Berg. Das mag merkwürdig klingen, man entwickelt aber emotionale Verhaltensweisen, die sich von der Normalwelt unterscheiden und denkt auch über Animismus und Schamanismus anders. Kampfsport und Klettern, das hat beides mit einem inneren Weg zu tun und einiges mit Mystik.

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Action bringt Satisfaction
Zum Auftakt der Bergsaison und als Training für das eigentliche war ich heute erst in einem Hochseilgarten und dann richtig klettern.


Also erst vorwärmen





mit lustiger Schussfahrt über ca. 300 m am Drahtseil












dann ran an den Fels.









Fünfter Grad, blieb nicht ganz unblutig, aber Granitküsse zieren ja auch. Letztes Jahr hatte mir bei den Trockenübungen ein Drahtseil, von dem ich stürzte, als es beim Draufbalancieren ins Schwingen kam zwei Streifen Haut abgezogen, woraus eine Kumpeline "Er wurde mit einem Stahlseil gezüchtigt" machte, insofern kam ich eher gut weg.

Nur ein bißchen Vorbereitung auf das hier:





Ach ja: Erste Adler-Nahbegegnung in diesem Jahr. Wenn das mal kein gutes Omen ist!

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Sonntag, 12. Juni 2011
Schwerste homophobe Ausschreitungen in Split
Was sich hier in Split abspielte stellt wohl in den Schatten, was es bisher an übelsten Attacken gegen Lesben und Schwule in den letzten Jahren in Ost- und Südosteuropa so gab. Finster ist´s an der schönen Adria...



http://www.faz.net/artikel/C30176/kroatien-homosexuellen-parade-mit-steinen-beschmissen-30437915.html

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