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http://blog.katrin-roenicke.net/?p=1207
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Es wäre schön, wenn möglichst viele Gruppen und Organsiationen die Möglichkeit dieses großen Events nutzen um gemeinsam viel Druck aufzubauen gegen die Praxis von Frontex und den (Charter) Abschiebungen am Düsseldorfer Flughafen.
Die Camp-Vorbereitung stellt im großen Rahmen Unterstützung bei Residenzpflicht-Problemen und Fahrtkostenfinazierung bereit. Es ist auch eine Idee, aus den verschiedenen Richtungen gemeinsam aufs noborder camp zu reisen und dabei gegen die residenzpflicht laut zu werden. Beim Camp selbst wird es mehrere Aktionstage am Flughafen geben, um dort die AbschiebePraxis sichtbar zu machen für die Fluggäste und besonders Air Berlin zu skandalisieren, den Hauptakteur bei denAbschiebungen von Roma nach Serbien und den Kosovo (wie ihr sicher wisst..) Eventuell gibt es dort auch von Mittwoch bis Samstag eine Dauerkundgebung mit dem Höhepunkt einer großen Demo am Samstag den 21.7.
Bis jetzt gibt es von migrantischen Organisationen vor allem Roma die stark zum Camp mobiliseren, einige AktivistInnen aus Lagern in Niedersachsen und the-voice Baden-Würtemberg
Und ansonsten gibt es natürlich auch noch viel Programm. Für weitere Infos und wenn ihr kommen wollt, schaut auf diese website: noborder.antira.info oder andere euch bekannte websites wie die vom romacenter göttingen.
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Vier Landkreise in Thüringen haben jahrelang für Asylbewerber gedachte
Landesmittel zweckentfremdet. Nach Recherchen des MDR wurden insgesamt mehr
als eine Million Euro abgezweigt, die eigentlich zur Unterbringung und
Versorgung von Flüchtlingen gedacht waren.
Ein extremes Beispiel ist der Wartburgkreis, wo mit der Aufnahme von
Flüchtlingen rund 850.000 Euro Gewinn erzielt wurden. Begünstigt wurden die
finanziellen Mauscheleien durch unklare Vorgaben. Die Thüringer
Landesregierung zahlt für die Unterbringung und Versorgung ausländischer
Flüchtlinge Pauschalen an die Landkreise und kreisfreien Städte. Dabei wird
den Kommunen freie Hand gelassen bei der Verwendung der Gelder. Überschüsse
müssen nicht zurückgezahlt werden.
Mindestbedingungen nicht erfüllt
Der Wartburgkreis sparte kräftig bei den Ausgaben für Unterbringung,
soziale Betreuung und soziale Leistungen und erwirtschaftete so erhebliche
Überschüsse - nach Daten des Landesverwaltungsamtes Thüringen rund 850.000
Euro in den Jahren 2004 bis 2007. Erschwerend kommt hinzu, dass der
Wartburgkreis nachweislich die vorgeschriebenen Mindeststandards für den
Betrieb seines einzigen Asylbewerberheims im Wartburgkreis in Gerstungen
nicht erfüllte. Das Landesverwaltungsamt monierte "grobe Verstöße" beim
baulichen sowie brandschutztechnischen Zustand.
Flüchtlingsräte, Kirchenvertreter und Politiker kritisierten, hier werde
unmoralisch abkassiert. Die Sozialdezernentin und stellvertretende
Landrätin im Wartburgkreis, Nicole Gehret, kündigte an, die Vorwürfe zu
prüfen. Erst danach könne sie sich dazu äußern. Die parteilose Politikerin
verwies zugleich auf die bisher erbrachten Investitionen des
Wartburgkreises in die Gemeinschaftsunterkunft.
Wartburgkreis kein Einzelfall
Auch andere Thüringer Landkreise, wie das Altenburger Land, der
Kyffhäuserkreis und der Unstrut-Hainich-Kreis haben nach den Zahlen des
Landesverwaltungsamtes mit Asylbewerbern gute Geschäfte gemacht. Auf die
Recherchen des MDR reagierten die Kreise unterschiedlich: Während das
Altenburger Land keine Angaben machte, bestätigte der Kyffhäuserkreis, dass
er in den Jahren 2005, 2006, 2008 und 2010 insgesamt ein positives Saldo
von 170.000 Euro erzielt habe. Auch der Unstrut-Hainich-Kreis
erwirtschaftete nach eigenen Angaben in den Jahren 2004 bis 2010 insgesamt
rund 165.000 Euro Gewinn mit der Aufnahme von Flüchtlingen.
Migrationsbeauftragte Albert: Das wäre ein Skandal
Die Migrationsbeauftragte der Evangelischen Kirche Mitteldeutschland, Petra
Albert, reagierte mit klaren Worten auf die Recherchen des MDR: "Falls sich
der Verdacht gegenüber den Landkreisen bestätigen sollte, halte ich das für
einen unglaublichen Missstand. Menschen, die aus Kriegs- und Krisengebieten
zu uns kommen, sind traumatisiert und gebeutelt von Armut, Flucht und
Elend. Flüchtlinge brauchen deshalb unsere größtmögliche Aufmerksamkeit und
Hilfe. Auf ihrem Rücken dürfen die Landkreise nicht noch ihre
Haushaltslöcher stopfen."
MDR INFO
Sparen Landkreise auf Kosten von Asylbewerbern?Steht Thüringen vor einem
Finanzskandal? Nach MDR-Informationen haben mehrere Landkreise Geld, das
für Flüchtlinge gedacht war, zur Haushaltskonsolidierung benutzt.
20.06.2012, 06:00 Uhr | 03:31 min
http://www.mdr.de/dabei-ab-zwei/asylbewerber104_zc-f8e08636_zs-2346b3c0.html
--
Linke im Wartburgkreis wollen Asylbewerberheim in Gerstungen auflösen
Geht es nach dem Willen der Linken im Wartburgkreis, wird das
Asylbewerberheim in Gerstungen geschlossen. Foto: Rita Specht Geht es
nach dem Willen der Linken im Wartburgkreis, wird das Asylbewerberheim
in Gerstungen geschlossen. Die Kreistagsfraktion der Linken fordert die Unterbringung von
Asylbewerbern in Wohnungen, scheitert damit aber im Kreistag. Landrat und
Verwaltung möchten hingegen die Gemeinschaftsunterkunft in Gerstungen
beibehalten.
Wartburgkreis. Asylsuchende und geduldete Flüchtlinge sollten künftig in
Einzelunterkünften statt in einem Heim untergebracht werden. So wünschen
es sich die Linken.
Deshalb hatte deren Fraktionschef Hans-Jörg Lessig im jüngsten Kreistag
einen Dringlichkeitsantrag zu diesem Thema einbringen wollen. Mit der
Forderung: Die Gemeinschaftsunterkunft in Gerstungen möge aufgelöst
werden, Flüchtlinge sollten einzelne Wohnungen beziehen dürfen. Diskutiert
wurde das Thema nicht.
Der Antrag kam gar nicht erst auf die Tagesordnung. Die Vorsitzende des
Kreistags, Karola Hunstock (CDU), lehnte ihn ab. Es handele sich dabei um
eine Angelegenheit des sogenannten übertragenen Wirkungskreises, sprich
der Kreistag sei nicht zuständig. Lessig wollte trotzdem dazu sprechen,
das wurde aber untersagt. Darüber war er sehr verärgert, schließlich seien
alle Fraktionen aufgefordert worden, Sparpotenziale zu suchen.
Die Linken hätten ähnlich wie die Verwaltung selbst und die Freien Wähler
Vorschläge in zwei Änderungsanträgen unterbreitet. "Solange wir einen
Sachverhalt des Kreises im Haushalt mit Geldausgaben wiederfinden, solange
ist es in unserem Demokratieverständnis normal, dass wir darüber befinden
können", erklärte Lessig.
Die Kreisverwaltung sieht das anders. Der Landrat sei zuständig, nicht
aber der Kreistag. Deshalb entscheide der Landrat über die Auflösung oder
Nichtauflösung in Gerstungen.
Im Regelfall, so Vizelandrat Friedrich Krauser (CDU), sei per Gesetz
vorgeschrieben, die Flüchtlinge in Gemeinschaftsunterkünften
unterzubringen. "Nur ein besonders gelagerter Einzelfall kann das
Abweichen von dieser Regel gestatten", erklärte der Vizelandrat. Sollten
der Öffentlichkeit keine Mehrkosten entstehen, können Asylbewerber, die
mehr als zwölf Monate in einer Gemeinschaftsunterkunft waren, in einzelnen
Unterkünften leben. Das trifft laut Krauser auf bereits gut 30 Prozent der
Asylbewerber und Flüchtlinge im Wartburgkreis zu.
Aus Sicht des Kreises ergebe die Auflösung des Gerstunger Heims auch kein
Einsparpotenzial. Das sieht die Linke anders. Laut ihr leben derzeit 92
Menschen, darunter elf Kinder, in der Gemeinschaftsunterkunft. Eine
eigenverantwortliche Lebensgestaltung sei hier unmöglich, monieren sie.
Nach ihren Berechnungen würden 25 Wohnungen für die 92 Personen benötigt.
Lessig sieht hier erhebliche Einsparpotenziale für den Kreis und nennt
Summen von bis zu 150.000 Euro .
Die Stadt Eisenach hat seit Dezember 2008 ihre Asylsuchenden und
geduldenden Flüchtlinge in Einzelunterkünften untergebracht. Derzeit leben
68 Personen in 22 Wohnungen, so eine städtische Sprecherin auf Anfrage
unserer Zeitung.
"Damit haben sich die Lebensbedingungen für die Menschen deutlich
verbessert", heißt es. Gespart habe die Stadt aber nicht. Durch die
Einzelwohnungen entstünden mehr Betriebskosten, so die Stadt.
Katja Schmidtberger, Thüringer Allgemeine
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Wolfsburg. Drei DIN-A4-Seiten umfasst die Unterschriftenliste aus dem Volkswagenwerk Wolfsburg: Alle Kollegen, rund 120 insgesamt, haben
unterschrieben, damit Sefer Bajrami nicht in ein Land abgeschoben werden muss, das seit Jahrzehnten nicht mehr seine Heimat ist. Vor 17 Jahren
haben er und seine Frau Nedjima, beide damals 21 Jahre alt, den Kosovo verlassen. Jetzt soll die Roma-Familie dorthin zwangsweise wieder zurück.
Ihr Anwalt Dietrich Wollschlaeger nennt das „Vertreibung aus der Heimat“. Dabei beziehe die Familie keinerlei Staatsleistungen, komme selbst für ihr Leben auf und sei bestens integriert. Vater Sefer hat eine unbefristete Stelle bei VW, verdient rund 3500 Euro brutto im Monat. Seine Frau Nedjima hat jahrelang – trotz stechender Gelenk- und
Rheumaschmerzen – bei einem Gebäudereinigungsunternehmen gearbeitet.
Dann hatte sie einen Bandscheibenvorfall, vor drei Monaten wurde sie
operiert. „Ich habe immer gearbeitet, mit der Hoffnung, dann kann ich in
Deutschland bleiben“, sagt sie.
Wegen der Krankheit der Frau wurde die geplante Abschiebung im Januar
gerade noch verhindert. Ein Amtsarzt bescheinigte ihr damals, nicht
reisefähig zu sein. Aber ein neuer Termin könnte jederzeit angesetzt
werden. Dann sollen auch die beiden minderjährigen Kinder Samela (17)
und Severdan (13) umziehen in ein Land, in dem sie noch nie waren. Beide
sind in Wolfsburg geboren und sprechen überhaupt kein Albanisch. Samela
besucht eine Berufsschule und will Friseurin werden. Ihr Bruder geht in
die 6. Klasse der Hauptschule Fallersleben. Im Kosovo, in dem sie nichts
verstehen und keine Freunde haben, möchten sie nicht leben. Auch Samelas
und Severdans Mitschüler haben Unterschriften gesammelt, so wie die
VW-Kollegen ihres Vaters.
„Ich empfinde die Abschiebung in diesem Fall, aber auch generell, als
einen Akt der Unmenschlichkeit“, sagt Holger Wille, Diakon der
katholischen St.-Christophorus-Gemeinde in Wolfsburg. „Den Bajramis
werden einfach die Wurzeln gekappt.“ Noch bleibt die Hoffnung auf die
Härtefallkommission, obwohl ein erster Antrag vom Oktober 2011 dort aus
formalen Gründen abgelehnt worden war, weil Papiere fehlten, wie
Kommissionsvorsitzende Martina Schaffer sagt. Ein zweiter Antrag – im
Januar 2012 – scheiterte, weil damals bereits ein konkreter
Abschiebetermin feststand.
Diese Regelung hatte dem Innenministerium wiederholt Kritik von Kirchen
und Flüchtlingsverbänden eingebracht. Möglicherweise werde sie schon in
den nächsten Wochen fallen, sagt eine Ministeriumssprecherin. Derzeit
würden die Vorgaben überarbeitet. Heute beschäftigt sich der Landtag mit
dem Thema. Bei der Stadt Wolfsburg heißt es, ob ein unbefristeter
Arbeitsvertrag des Mannes, die Schulpflicht der Kinder oder die
Krankheit der Mutter einen weiteren oder gar dauerhaften Abschiebeschutz
bieten könnten, müsste im Zuge eines erneuten Härtefallantrags der
Bajramis beurteilt werden.
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18. Juni 2012
Bundesverfassungsgericht prüft das Asylbewerberleistungsgesetz auf seine Verfassungswidrigkeit
Mündliche Verhandlung am 20. Juni 2012 ? dem Internationalen Tag des Flüchtlings
Die Landesflüchtlingsräte, PRO ASYL und Campact fordern die sofortige Abschaffung des diskriminierenden Asylbewerberleistungsgesetzes[1]
Seit Jahren protestieren Flüchtlinge gegen ihre Unterbringung in Sammellagern, die Versorgung mit Essenspaketen oder -gutscheinen und die medizinische Mangelversorgung, die aus dem im November 1993 in Kraft getretenen Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbLG) resultieren. Flüchtlinge, die diese Leistungen in bar ausbezahlt bekommen, erhalten Leistungen, die um 40 Prozent[2] unter Hartz-IV-Niveau liegen. Die Höhe der Leistungen wurde 1993 willkürlich festgesetzt und seitdem nie angehoben, obwohl die Preise mittlerweile um 35 Prozent gestiegen sind[3]. Nicht einmal die Euro-Umstellung ist in das AsylbLG eingegangen.
Nun steht das Asylbewerberleistungsgesetz auf dem Prüfstand. Das Landessozialgericht Nordrhein-Westfalen kam zu dem Ergebnis, dass das AsylbLG verfassungswidrig ist und legte es dem Bundesverfassungsgericht (BVerfG) zur Prüfung vor. Es bezog sich auf das BVerfG-Urteil vom 9. Februar 2010 zu den Hartz-IV-Regelsätzen, nach dem die Höhe der staatlichen Sozialleistungen zur Sicherung eines menschenwürdigen Existenzminimums transparent und nachvollziehbar ermittelt und bedarfsdeckend sein muss. Dies sei beim AsylbLG nicht der Fall. Geklagt hatten Flüchtlinge aus Nordrhein-Westfalen, die die Leistungen nach dem AsylbLG in Form von Bargeld erhalten.
Noch gravierender sind die Einschränkungen des Existenzminimums etwa in Bayern oder Baden-Württemberg, wo die Flüchtlinge regelmäßig in Sammellager eingewiesen werden, minderwertige Kleidungs- und Essenspakete als "Sachleistung" erhalten und dazu einen "Barbetrag" gemäß AsylbLG von nur 40,90 Euro/Monat. Von diesem Barbetrag von 2,33 Euro am Tag muss der gesamte persönliche Bedarf an ÖPNV-Tickets, Telefon, Porto, Rechtsanwalt, Internet, Schreibmaterial, Bildung, Kultur, Freizeit usw. sowie alles Notwendige, was nicht in den Paketen ist, bezahlt werden.
Auch die Höhe des "Barbetrags" steht in Karlsruhe auf dem Prüfstand. Für den entsprechenden Bedarf ist im ebenfalls unzureichenden Hartz-IV-Regelsatz[4] das Dreifache als Existenzminimum angesetzt.[5]
Dass das AsylbLG verfassungswidrig ist, hat die zuständige Bundesministerin für Arbeit und Soziales Ursula von der Leyen bereits am 10. November 2010 in einer Antwort auf eine Bundestagsanfrage mitgeteilt. Das AsylbLG entspreche "nicht den Anforderungen des Urteils des Bundesverfassungsgerichts" zu Hartz IV und werde daher von der Bundesregierung überprüft.[6] Doch seitdem ist nichts geschehen.
PRO ASYL, die Landesflüchtlingsräte und Campact fordern, dass in Deutschland lebende Flüchtlinge endlich menschenwürdig behandelt werden. Ein längst überfälliger Schritt dorthin könnte übermorgen am Weltflüchtlingstag eingeleitet werden.
Kontakt:
PRO ASYL, Pressestelle, Tel.: 069 - 23 06 95, presse@proasyl.de, Postfach 160624 60069 Frankfurt a.M., www.proasyl.de
Landesflüchtlingsräte, Georg Classen, Tel.: 0179-4735393
Campact, Dr. Günter Metzges, metzges@campact.de, Tel.: 0172-2426478
Hinweis: Aus technischen Gründen funktioniert die Website des Flüchtlingsrates Berlin derzeit zum Teil nicht wie vorgesehen
[1] Kirchen und BAGFW (Bundesarbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtspflege) schließen sich dieser Forderung an .Vgl. Stellungnahmen zur Anhörung im Bundestag am 7.02.2011, www.fluechtlingsrat-berlin.de/print_neue_meldungen.php?sid=521 bzw. www.bundestag.de/bundestag/ausschuesse17/a11/anhoerungen/Archiv/Asylbewerberleistungsgesetz/index.html
2 Regelsatz Hartz IV = 374 Euro/Monat, Regelsatz § 3 AsylbLG = 440 DM (bzw. 224,97 Euro)/Monat
3 www.destatis.de > Preise > Verbraucherpreisindizes > Tabellen > Monatswerte. Der Verbraucherpreisindex betrug im November 1993 83,8 und im April 2012 112,8. Das ergibt eine Steigerung um 34,61 %.
4 Vgl. Rechtsgutachten Münder/Becker, August 2012, www.boeckler.de/37799_37810.htm
5 Der Anteil für den persönlichen Bedarf im Hartz-IV-Regelsatz liegt bei etwa 126 ?/Monat, vgl. Classen, Das AsylbLG und das Grundrecht auf ein menschenwürdiges Existenzminimum, www.fluechtlingsinfo-berlin.de/fr/asylblg/Classen_AsylbLG_Verfassung.pdf, S. 16.
6 Bundestagsdrucksache 17/3660, S. 4, http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/17/036/1703660.pdf
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http://www.gmx.net/themen/em-2012/deutsches-team/889atm8-oezil-wehrt-hetze-anzeige
Das alles passiert ja nicht von ungefähr, wenn wir uns das Umfeld ansehen:
http://exportabel.wordpress.com/2012/06/08/zur-sozialpsychologie-des-fusballpatriotismus
Und gegen Abweichler rottet sich zumindest virtuell und verbal schon mal der Lynchmob zusammen:
http://blog.gruene-jugend.de/archives/4419
Eklig!
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18 Millionen Menschen in der von Dürre geplagten Sahelzone benötigen dringend Lebensmittel, doch die Hilferufe treffen bei Regierungen auf der ganzen Welt auf eisiges Schweigen. Der senegalesische Musiker Baaba Maal hat eine Petition gestartet, um die USA, Japan, Frankreich und Deutschland aufzufordern, ihren gerechten Anteil beizusteuern. Schlagen wir jetzt Alarm, damit die Politiker endlich handeln -- Unterzeichnen Sie die Petition:
"Ich heiße Baaba Maal und bin ein Musiker aus dem Senegal. Ich wende mich heute mit einem persönlichen Hilferuf an Sie. Ich lebe in der von Dürre geplagten Sahelzone Afrikas wo 18 Millionen Menschen kurz vor der Hungerkatastrophe stehen. Über 1 Million Kinder stehen kurz vor dem Verhungern. Nur gezieltes und rasches Handeln kann verhindern, dass diese Katastrophe ein tödliches Ende nimmt.
Sollten nicht 1.5 Milliarden Dollar an Soforthilfe in die Region gebracht werden sind laut UNO Millionen Leben in Gefahr. Aber unsere Regierungen haben weniger als die Hälfte davon zugesagt. Die Länder, die den Unterschied machen können, sind die USA, Japan, Frankreich und Deutschland, doch sie stellen sich taub -- deshalb startete ich eine Petition auf Avaaz' neuer Plattform, um die Welt um Hilfe zu bitten.
In wenigen Tagen werden Spitzenpolitiker in Brüssel zusammentreffen, um die Krise im Sahel zu besprechen -- wenn sie sich an Ort und Stelle entscheiden, ihren gerechten Anteil beizusteuern, können wir eine Katastrophe abwenden. Unterzeichnen Sie jetzt diese dringende Petition -- Avaaz, Africans Act 4 Africa und Oxfam werden sie in einer koordinierten Aktion übergeben, sobald wir eine Million Unterschriften erreichen:
http://www.avaaz.org/de/petition/The_grain_sacks_are_empty/?bVlJxbb&v=15237
Schwere Dürren, politische Unruhen und steigende Nahrungsmittelpreise haben auf einem Gebiet von der Grösse der USA -- das sich vom Senegal im Westen bis hin zum Sudan im Osten erstreckt -- verheerende Verwüstung angerichtet. Die Menschen hier versuchen alles um zu überleben, aber die Krise hat sie so hart getroffen, dass es schwierig ist die Hoffnung aufrecht zu erhalten. Ich sah Frauen und Kinder, die versuchen auf staubtrockenen Böden Lebensmittel anzubauen. Sie wissen, dass die Menschen über die Vorkommnisse in der Sahelzone Bescheid wissen, aber sie wissen nicht, ob jemals Hilfe kommen wird.
Die UNO hat erst 43 Prozent der 1.5 Milliarden Dollar, die benötigt werden, erhalten -- ein gigantischer Rückstand. Doch dieses Defizit muss gefüllt werden, und das ist auch möglich, mit dem notwendigen politischen Willen der reichsten Länder der Welt. Uns bleibt nicht viel Zeit, um das Elend abzuwenden und ich bin entschlossen, im Namen der Menschen hier zu sprechen, bis sie die nötige Hilfe erhalten.
Die Welt hat sich schon oft von Krisen wie dieser abgewandt, doch vielleicht können wir den Unterschied zwischen Leben und Tod machen, indem wir unsere Regierungen zum Handeln zwingen." Unterzeichnen Sie diese dringende Petition jetzt:
http://www.avaaz.org/de/petition/The_grain_sacks_are_empty/?bVlJxbb&v=15237
Avaaz-Mitglieder reagierten immer wieder schnell auf Naturkatastrophen und dadurch Tausende von Menschenleben gerettet. Gemeinsam haben wir sichergestellt, dass lebensrettende Nothilfe nach Burma, Haiti, Somalia und Pakistan geliefert wurde. Angesichts dieser vermeidbaren Krise, dürfen unsere Politiker jetzt nicht weiter herumtrödeln. Lasst uns jetzt alles daran setzen, damit die Welt auf den Hilferuf der Millionen Menschen in der Sahelzone eingeht.
Voller Hoffnung und Entschlossenheit,
Baaba Maal, mit dem Avaaz-Team
Weitere Informationen:
Schwere Dürre: In der Sahelzone droht eine Hungerkatastrophe (Der Spiegel)
http://www.spiegel.de/panorama/schwere-duerre-in-der-sahelzone-droht-eine-hungerkatastrophe-a-815485.html
UNO: 18 Millionen in Westafrika bleiben 2012 hungrig (The Associated Press, auf Englisch)
http://news.yahoo.com/un-18-million-west-africa-hungry-2012-142100935.html
Der Hunger holt sich die Schwächsten (AP)
http://www.20min.ch/ausland/news/story/Der-Hunger-holt-sich-die-Schwaechsten-31829458
Drohende Hungerkrise: Oxfam Botschafter Baaba Maal in der Sahelzone (Oxfam)
http://www.oxfam.de/multimedia/baaba-maal-sahelzone
Baaba Maal: Die Menschen in der Sahelzone brauchen jetzt Lebensmittel und Wasser (The Guardian, auf Englisch)
http://www.guardian.co.uk/global-development/poverty-matters/2012/may/25/baaba-maal-sahel-food-water
Chef der humanitären Hilfe der UN: Kommende Wochen entscheidend um Hunger im Sahel zu bewältigen (AlertNet, auf Englisch)
http://www.trust.org/alertnet/news/coming-weeks-critical-to-tackle-sahel-hunger-un-humanitarian-chief
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http://www.taz.de/!94234/
http://www.fr-online.de/meinung/kolumne-lieber-deutscher-nazi-,1472602,11445174.html
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KARAWANE für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen
mit den protestierenden Flüchtlingen in Würzburg!
14. Juni 2012
Mobilisiert zur Demonstration am 16. Juni 2012 und verbreitet die Stimme der Streikenden!
Aufruf zur Demo: http://thecaravan.org/node/3252
Freunde und Freundinnen in Würzburg,
wir verfolgen seit Mitte März euren einmaligen und öffentlichen Widerstand in Würzburg. Wir haben zuvor vom Tod eures Freundes Mohammad Rahsepar gehört. Er ertrug die Leiden im Isolationslager in der ehemaligen Emery-Kaserne nicht mehr.
Viele kannten bereits die menschenverachtenden Zustände in Flüchtlingslagern. Viele wussten über die in der Emery-Kaserne angewendeten Zermürbungsinstrumente. Die Sendung Monitor hatte am 15.09.2011 einen Beitrag über das Isolationslager ausgestrahlt. Dort hieß es: „Reden auch wir über Menschenrechte. Das tun ja zurzeit viele, vor allem Politiker, wenn sie die Freiheitsbewegungen in Tunesien, Ägypten, Libyen oder Syrien bewundern. Aber was ist mit den Rechten dieser Menschen, wenn sie hier bei uns, in Deutschland, landen?“ Dass Berufspolitiker gerne über Menschenrechte reden, vor allem dann, wenn es um die ökonomischen Interessen der großen Konzerne geht, wissen wir. Aber was ist mit all den anderen in dieser Gesellschaft, was ist mit den Nachbarn?
Etwa vier Monate nach der Monitorsendung nahm sich Mohammad Rahsepar das Leben. Er hatte keine Rechte und wusste keinen Ausweg. Obwohl viele die Zustände durch den Beitrag aber auch durch die ständigen Proteste der Flüchtlinge in den letzten 20 Jahren kannten, hat sich nichts geändert. Die Regierenden herrschen weiter und das Morden geht weiter. Mohammad Rahsepar nahm sich das Leben. Er war nicht der Erste und er wird nicht der Letzte sein. Zahlreiche Flüchtlinge nahmen sich nicht das Leben, sondern wurden getötet bei Abschiebungen, durch Verweigerung von medizinischer Versorgung oder durch rassistische Polizeiübergriffe. Oury Jalloh ist der bekannteste unter ihnen. Er wurde barbarisch in Dessau in einer Polizeizelle verbrannt.
Aber viele andere von uns sterben, obwohl sie noch leben. Die Minuten in den Lagern dehnen sich aus zu Jahren und plötzlich wachen wir auf nach zehn Jahren und merken, es ist keine Liebe mehr da, die Welt ist grau und alles ist gleichgültig. Wie viele Brüder und Schwester haben wir in Isolationslager an den unterschiedlichsten Orten in Deutschland gesehen. Wie viele Kinder, die ihre Jugend zwischen Zaun und Isolation und Abschiebung verloren haben.
Alles geht weiter und das Schweigen in der Gesellschaft drückt. Euer Protest aber reißt ein Schrei durch diese Stille! Eure Aktionen zeigen vielen Menschen in dieser Gesellschaft, welche Repressionen ausgeübt werden. Eure Geradlinigkeit und Entschlossenheit bringt den Krieg gegen Flüchtlinge klar zum Ausdruck. Einige von euch haben sich die Lippen zugenäht, um das Leiden von allen Flüchtlingen hier in Deutschland deutlich zum Ausdruck zu bringen. Manche haben gesagt: „Die Änderung der Asylbedingungen benötigte Zeit.“ Wie lange noch? Wie viele noch? Wie viele Schwester und Brüder sollen wir noch verlieren. Wie viele sollen wir zurücklassen im Mittelmeer? Wie viele Bekannte, Familienmitglieder, Freundinnen und Freunde sollen wir sterben sehen in den Ländern, die wir verließen?
Ihr kommt aus dem Iran. Viele wissen nicht, dass die islamische Regierung mit Unterstützung der westlichen Industrienationen seine Macht etablierte. Viele mögen vergessen haben, dass im letzten Jahrhundert unsere besten Frauen und Männer in den Kerkern und Hinrichtungsplätze Irans ihr Leben ließen. Dass die einzige Regierung, die uns repräsentierte, 1953 weggeputscht wurde, um die Ausbeutung fortzuführen. Es war nicht das erste Mal im letzten Jahrhundert, dass imperialistische Staaten die Bewegungen gegen Unterdrückung und Fremdherrschaft niederschlugen. Und nun wollen sie uns die Demokratie lehren? Ihre Demokratie seht ihr hier und offenbart sie allen Menschen. Ihre Demokratie ist Krieg gegen Flüchtlinge, ist Armut durch Hartz-Gesetze und ist Krieg in fremden Ländern.
Wir begrüßen euren Widerstand und tragen eure Botschaft mit uns und verbreitern sie. Dies sind wir allen toten und lebenden Freundinnen und Freunden schuldig.
In Solidarität verbleiben wir.
KARAWANE für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen
Kontakt:
KARAWANE für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen
c/o AZ Wuppertal, Markomannenstr. 3, 42105 Wuppertal
Telefon: 01578 65 46 336
E-Mail: wuppkarawane {ät] yahoo.de
Internet: http://thecaravan.org
P.S. If I had a rocket launcher....
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....UND NOCH EIN FLASH MOB!!!
Die Evangelische Jugend Neukölln protestiert gegen das Abschiebegefängnis auf dem Flughafen Schönefeld mit einem
Flashmob am Montag, den 18.6.2012
auf dem Gendarmenmarkt
- Treffpunkt: 17.00 Uhr vor der Französischen Friedrichstadtkirche, Gendarmenmarkt 5, Eingang Charlottenstr.
Dort werden alle eine gelbe Baumwolltasche bekommen mit dem Aufdruck:
„inhaftiert, entrechtet, abgeschoben – kein Abschiebegefängnis im BER“
- Wir verteilen uns unauffällig auf dem Platz.
- Um 17.30 Uhr: Auf ein lautes Signal hin, stecken wir knieend, sitzend oder stehend den Kopf in den Beutel und halten die Hände über Kreuz auf dem Rücken, als wären sie gefesselt. In der Position verharren wir fünf Minuten.
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Podiumsdiskussion zum Internationalen Weltflüchtlingstag 2012
Ort: Haus Mondial in der Fritz-Tillmann-Straße 9, 53115 Bonn - nahe Busbahnhof
Zeit: 20.06.2012, um 19.00 Uhr
Programm:
· Kurzer musikalischer Beitrag
· Kurzfilmbeitrag
· Podiumsdiskussion mit
o Wolfgang Grenz (Amnesty International);
o Dr. Frank Dörner (Ärzte ohne Grenzen)
o Chamselassil Ayari (Deutsche Welle)
Moderiert wird die Veranstaltung von Martina Sabra (freie Journalistin)
Deutsch-Maghrebinische Gesellschaft e.V.
Arbeitskreis „Menschen ohne Papiere“ des Bonner Netzwerkes MIGRANET
save me – Kampagne Bonn
AMNESTY INTERNATIONAL Sektion Bundesrepublik Deutschland e.V.
UNO-Flüchtlingshilfe e.V.
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Unterbesetzte Ausländerbehörde
Bares für Flüchtlinge
Lebensmittelgutscheine sollen die Ausnahme bleiben. Alles gut ist damit
dennoch nicht: Viele bekommen kein Geld, weil das Ausländeramt sie
warten lässt.von Eiken Bruhn
Lebensmittelgutscheine für Flüchtlinge sollen in Bremen die absolute
Ausnahme bleiben. Dies stellte jetzt die Sozialbehörde klar. Zuvor hatte
ein Rechtsanwalt öffentlich gemacht, dass eine Mandantin von ihm das ihr
zustehende Geld nach dem Asylbewerberleistungsgesetz in Form von
Gutscheinen ausgezahlt bekommen soll. „Der Fall ist noch nicht
abschließend geklärt“, sagte gestern der Sprecher der Sozialbehörde
Bernd Schneider. Grundsätzlich komme es aber nur sehr selten vor, dass
Gutscheine gerechtfertigt seien, „etwa wenn jemand wiederholt das Geld
verloren hat“. Die Sozialzentren seien daran erinnert worden, so
Schneider. „Das soll nicht zur Regel werden.“
Flüchtlingsorganisationen nahmen die Nachricht erleichtert auf. Bremen
würde aus gutem Grund auf diese in anderen Ländern gängige Praxis
verzichten, sagt Gundula Oerter von der Flüchtlingsinitiative Bremen.
„Das ist schlicht menschenverachtend“, findet sie. Die
„Kostenübernahmescheine“ könnten nicht überall eingelöst werden, man
könne mit ihnen weder Briefmarken, Zeitungen oder Medikament kaufen,
sondern nur das nötigste für den Lebensunterhalt. „Das heißt, dass diese
Menschen noch nicht einmal als Konsumenten mit anderen gleich gestellt
sind.“
Zudem bekämen die Betroffenen mit Gutscheinen weniger Geld, weil die
Geschäfte nicht mehr als zehn Prozent des Wechselgeldes auszahlen
müssten. Dabei ist die staatliche Hilfe für Flüchtlinge ohnehin schon
niedrig. Sie liegt ein Drittel unter dem, was Arbeitslose erhalten. Marc
Millies vom Flüchtlingsrat Bremen teilt Oerters Kritik an den
Gutscheinen und ist froh darüber, dass Bremen diese nicht ausgibt. Mit
einer Ausnahme: Wer in eine eigene Wohnung zieht, bekommt die
Anschaffung von Möbeln bezahlt – in Form von Gutscheinen, die bei
Gebrauchthändlern eingelöst werden können. „Das erschwert oft das
Einrichten einer Wohnung, weil man darauf angewiesen ist, dass in einem
Möbellager alles da ist, was man braucht.“
Jan Sürig, Anwalt der aus dem Irak stammenden und gerade aus Syrien
geflohenen Frau, hat jetzt Widerspruch eingelegt gegen den
Gutschein-Bescheid der Sozialbehörde. 554,97 Euro stehen der 1978
geborenen Frau für sich und ihre drei Kinder im Monat Juni zu. Und
selbst das hatte ihr der Sachbearbeiter erst bewilligt, nachdem Sürig
das in ihrem Auftrag verlangt hatte. „Sie sollte erst gar nichts
bekommen, weil sie ihre Duldung noch nicht schriftlich vorweisen konnte.“
Dieses Problem betrifft nach Einschätzung der Flüchtlingsorganisationen
viele Menschen. Der Grund ist die seit Jahren unterbesetzte
Ausländerbehörde, bei der Flüchtlinge derzeit bis zu drei Monaten auf
einen Termin warten müssen, um ihre Aufenthaltserlaubnis zu erhalten
oder auch nur zu verlängern. „Zu uns kommen immer wieder Leute, die
deswegen einen Job verlieren“, sagt Oerter von der
Flüchtlingsinitiative. Andere bekämen keine Versichertenkarte, mit der
sie zum Arzt gehen können oder haben keine Möglichkeit, sich eine
Geburtsurkunde für ihr Baby ausstellen zu lassen, wie Holger Dieckmann
berichtet, der in einem Gesundheitsprojekt der Inneren Mission arbeitet.
Den MitarbeiterInnen in den Sozialzentren sei das Problem bekannt, sagt
Bernd Schneider von der Sozialbehörde. „Die haben die klare Weisung, für
das Problem nicht die Flüchtlinge verantwortlich zu machen. Die sollen
ihr Geld bekommen.“ Bis es soweit sei, sagt Millies vom Flüchtlingsrat,
„müssen wir ziemlich viel telefonieren. Und wir wissen nicht, wie viele
sich keine Hilfe suchen.“
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In einer Podiumsdiskussion, die den Schwerpunkt auf die „Rechte von Flüchtlingen / Menschen mit Migrationshintergrund sowie Abschiebungen“ richtet, ist es untragbar, dass nur e i n e migrantische Selbstorganisation eingeladen wurde. Das Kräfteverhältnis bzw. die Wertigkeit ist eindeutig zugunsten der Parteien verteilt. Es spiegelt den gesellschaftlichen und politischen Diskurs in der BRD wieder, in der zumeist weiße Deutsche über sogenannte „Ausländer“ reden. Selten bzw. zu wenig kommen Betreffende selbst zu Wort, können über ihre Situation und ihre Kämpfe für ein freies und selbstbestimmtes Leben berichten. Dies ist auch in der Einladung der Fall, so heißt es lediglich „Mit dabei sein wird außerdem ein Vertreter der Organisation alle bleiben!, um Ei(n)blicke in die Perspektive der unmittelbar Betroffenen zu gewähren.“ Ebenso in den Aufzählungen sind erst die Parteien und zum Schluss alle bleiben! erwähnt.
Anscheinend hatten es die Verfasser_innen dieser Einladung auch nicht für nötig gehalten, sich über alle bleiben! zu informieren. Bezeichnen sie diese doch als Bündnis, wobei sie sich selbst als Kampagne definiert, was auf ihrer Homepage nachzulesen ist „Die Kampagne „alle bleiben!“ unterstützt den Kampf aller Flüchtlinge für ihr Recht, selbst zu bestimmen, wo sie leben möchten.“ (alle-bleiben.info/info.htm)
Die Podiumsdiskussion bietet für die Parteien eine Plattform, auf der ihnen die Möglichkeit gegeben wird, sich zu profilieren. Ebenso wird ihnen der Raum zur Rechtfertigung ihrer Beteiligung am institutionellen Rassismus, als auch an der Gestaltung und Umsetzung von rassistischen Sondergesetzen gegeben. Die Parteien tragen maßgeblich zu dem rassistischen Normalzustand in der BRD bei.
In diversen Diskussion hat sich gezeigt, dass bei unbequemen Fragen bzw. Themen die Verantwortung bzw. Zuständigkeit von sich gewiesen und zwischen Politiker_innen von Parteien jeglicher couleur und Institutionen gegenseitig hin- und hergeschoben werden.
Bezeichnend ist, dass die Podiumsdiskussion maßgeblich von Jugendorganisationen von etablierten Parteien vorbereitet wird. Diese können sich nach Außen kritisch zu den rassistischen Praktiken ihrer Partei äußern, dennoch sind sie ein Teil von ihnen. Wenn sie für sich nicht einen Minimalkonsens mit deren Politik getroffen hätten, so könnten sie doch aus ihrer Partei austreten.
http://papiere-fuer-alle.org/taxonomy/term/91
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6. Juni 2012, 15:20
Asylansuchen war abgelehnt worden - Schwere Vorwürfe von
Menschenrechtsorganisationen
Die britische Regierung ist mit schweren Vorwürfen von Asylsuchenden aus
Sri Lanka konfroniert. Wie der "Guardian" berichtet, wurden einige
Tamilen in Sri Lanka gefoltert, nachdem ihr Asylgesuch in Großbritannien
abgeleht worden war.
Die Zeitung beruft sich auf Aussagen eines Opfers, das nach dem
negativen Asylbescheid und der Abschiebung 17 Tage lang gefoltert worden
sei. Von seinen Peinigern wurde ihm vorgeworfen, er habe in
Großbritannien Informationen über Menschenrechtsverletzungen in Sri
Lanka an britische Beamte weitergegeben, um die diplomatischen
Beziehungen zwischen den beiden Ländern zu schädigen.
Der Mann namens Hari, der seinen richtigen Namen aus Angst vor weiterer
Verfolgung nicht nennen will, war demnach im Juni 2011 aus
Großbritannien abgeschoben worden. Er konnte nach eigenen Angaben seine
Bewacher bestechen und ist über Russland erneut nach Großbritannien
geflüchtet. Dort hat er ein zweites Mal um Asyl angesucht.
Lunch bei der Queen
Die Anschuldigungen kommen für Großbritannien zu einem denkbar
ungünstigen Zeitpunkt. Anlässlich des Thronjubiläums von Königin
Elizabeth II. ist der sri-lankische Staatschef Mahinda Rajapaska derzeit
gemeinsam mit Vertretern weiterer Commonwealth-Staaten zum Lunch bei der
Queen eingeladen.
Trotz Warnungen einiger Menschenrechtsorganisationen sind Abschiebungen
von Tamilen nach Sri Lanka gängige Präxis. Das britische
Innenministerium beteuert, dass die Rückkehr in ihren Heimatstaat für
Tamilen nach dem Ende des Bürgerkrieges nicht mehr gefährlich sei.
Allerdings gibt es auch Ausnahmen: Ein Richter hat vergangene Woche die
Abschiebung von 40 Tamilen nach Sri Lanka in letzter Minute gestoppt.
Die zuständige Behörde sagte gegenüber dem "Guardian", Abschiebungen
nach Sri Lanka würden dann durchgeführt, wenn man davon überzeugt sei,
dass die betreffende Person keinen internationalen Schutz brauchen. Der
Europäische Gerichtshof für Menschenrechte habe festgestellt, dass nicht
alle asylsuchenden Tamilen Schutz brauchen würden. (red, derStandard.at,
6.6.2012)
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„Zeigen se mal ihre Papiere!…“
Rassistische Schikane findet überall statt. Sei es am Bahnhof durch die willkürlichen Kontrollen der Polizei, auf der Ausländerbehörde durch deren Mitarbeiter_innen, auf der Straße durch verbale oder körperliche Übergriffe, oder wenn Flüchtlingen eine ausreichende Gesundheitsversorgung vorenthalten wird…oder an der Uni…oder die Herausgabe von sogenannten Wertgutscheinen statt Bargeld…oder durch eine rassistische Gesetzgebung…oder……
…wir machen mit euch einen Stadtrundgang durch Göttingen, bei dem wir versuchen wollen die alltäglichen Widerlichkeiten und die Orte, an denen sie stattfinden, sichtbar zu machen.
Rassismus gibt’s überall und findet immer statt – Widerstand dagegen auch!
Mal in Bewegung kommen…
bringt Zeit mit (etwa 2 Stunden),- wir legen weite Strecken zurück
Antira Göttingen
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wir rufen zur Solidarität mit Ali Safianou Touré, langjähriger Aktivist der KARAWANE für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen und THE VOICE Refugee Forum auf. Sein Gerichtsverfahren ist endlich nach 10 Jahren für den 22. Juni 2012 terminiert.
Aufenthaltsrecht für ALI SAFIANOU TOURÉ
Zehn Jahre Duldung, zehn Jahre Verweigerung des Flüchtlingsschutz, zehn Jahre Qual
* GENUG IST GENUG! *
* ALI SAFIANOU TOURÉ gegen die Bundesrepublik Deutschland *
* Freitag, 22. Juni 2012 ab 9°° Uhr *
(kurzfristige Terminänderung möglich, wird sofort mitgeteilt)
* Verwaltungsgericht Schwerin, Wismarsche Strasse 323 a, 19055 Schwerin *
Infos und Dokumente zum download stehen auf unserer Internetseite zur Verfügung:
http://thecaravan.org/node/3249
Ferner wollen wir uns bei euch für die Unterstützung der Kampagne für die Freilassung von Başak Şahin Duman bedanken. In der letzten Woche wurden zahlreiche Solidaritätsaktionen sowohl hier in deutschen Städten als auch in anderen Städten organisiert. Wir werden euch auf dem laufenden halten und bitten, weiterhin den Druck auf die Regierungen Kroatiens und Deutschlands durch öffentliche Stellungnahmen, Faxe und Soli-Aktionen aufrecht zu erhalten.
Infos findet ihr auf den folgenden Seiten:
Deutsch: http://thecaravan.org/node/3246
English: http://thecaravan.org/node/3251
Mit solidarischen Grüßen aus Wuppertal
Wuppertaler Büro der KARAWANE für die Rechte der Flüchtlinbge und MigrantInne
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Begleitend zur »Blackbox Abschiebung« finden außerdem mehrere
Veranstaltungen zum Thema Abschiebung statt:
12.6. Ausstellungseröffnung "Blackbox Abschiebung - Geschichten und
Bilder von Leuten, die gerne geblieben wären". Lesung mit Miltiadis Oulios. 19 Uhr, Krimibibliothek in der Stadtbibliothek
20.6. "Die Unerwünschten" (BRD 2005), Dokumentarfilm über Abschiebehaft
20 Uhr in der Mediencoop im Lagerhaus
27.6. "Fleeing Homophobia" Vortrag über den Asylgrund Homophobie von Susanne Jansen.
19 Uhr, Krimibibliothek in der Stadtbibliothek
3.7. "Nach dem Strafurteil die Abschiebung - Doppelbestrafung als
rassistische Praxis" - Eine kritische Beleuchtung der Praxis der
Ausweisung im Rahmen einer Diskussionsrunde
19.30 Uhr im Bürgerhaus Weserterrassen.
Fotoausstellung "Innenansichten - Bilder aus der Abschiebehaft"
12.06 bis 10.07 in der Stadtbibliothek Bremen
Alles weitere ist dem anliegenden Flyer zu entnehmen.
Solidarische Grüße,
Eure Flüchtlingsinitiative und feministische Gruppe H.u.g.g
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