Dennoch wird das ganze noch etwas vertrackter, wenn ich den Faden weiterspinne.
Laut Neuem Testament hat Jesus den Teufel mit dem Beelzebub ausgetrieben. Das heißt, er führte einen Exorzismus durch unter Anrufung des phönizischen Gottes Baal Zaboth, also eines anderen Gottes als sein eigener Gottvater.
Während im Alten Testament der Tanz um das Goldene Kalb als einmaliges Ereignis dargestellt wird legen aktuelle Forschungsergebnisse dar, dass die Auseinandersetzung mit Kulten um andere Götter als Jahwe ständiges Thema der jüdischen Könige war. Sie waren permanent damit beschäftigt, den Jahwe-Kult als Staatsreligion gegen polytheistische Modelle durchzusetzen. Gehen wir noch weiter zurück wird es wirklich unheimlich. Frühe alttestamentarische Texte und die Apokryphen da herum legen nahe, dass die Szenarien etwa von Lovecraft (Chtulhu-Mythos) und Tolkien (Silmarilion) genau dort ihre Quellen haben: Man recherchiere mal unter dem Schlagwort "Nephilim". Mehrere Söhne mehrerer Götter zeugten mit Menschenfrauen Monster, die höchst bedrohlich und unbesiegbar waren.
Wenn ich mir dann noch anschaue, dass der "heidnische" Polytheismus der Antike höchst ambivalent war - im ägyptischen Alten Reich der Pyramidenerbauer dominierte die Trias Osiris-Isis-Horus (Vorbild für die christliche Dreifaltigkeit) neben vielen anderen weniger wichtigen Göttern, im Neuen Reich war dann der Kult des Sonnengottes Amon tonangebend, der aber noch in sekundären Erscheinungsformen wie Re-Harachte auftrat, während die alten Götter als Spezialfall für das Jenseits, d.h. den Totenkult fungierten, dann erscheint mir die christlich-jüdisch-islamische Tradition lediglich als sehr spezielle, von Abweichungen und Parallelinterpretationen gesäuberte Fassung antiker Religionsvorstellungen.
Und noch einen Schritt weiter: Im Hinduismus gibt es eine Richtung, die davon ausgeht, dass es nur einen Gott, Brahman, gebe, und die verwirrende Vielfalt hinduistischer Götter seien nur unterschiedliche Erscheinungsformen, wie Schauspieler, die in verschiedenen Kostümen auftreten. Das geht so weit, dass es in Indonesien Leute gibt, die gleichzeitig Hindus und Muslime sind und ein Krokodil als Inkarnation Mohameds verehren.
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http://www.allenbwest.com/michele/in-1981-prince-gave-this-advice-to-reaganwere-glad-he-did.
Zu dem Song "Purple Rain" produzierte er einen Video, in dem er eine Frau erst vergewaltigte und dann in einem Teich versenkte. Künstlerische Freiheit geht ja weit, aber dies war sicher kein Ruhmesblatt, und übrigens Anlass für eine der erstens PC-Ächtungskampagnen, die ich mitbekommen hatte, damals, als Youngster.
Insofern ist das, was Momo darüber schreibt für mich streckenweise sehr richtig und ebenso streckenweise grundfalsch: https://metalust.wordpress.com/2016/04/24/unabgegolten-so-viele-offene-fragen-danke-prince/
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https://www.youtube.com/watch?v=ebXux_AopgM
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krisisieren, dass der Familiennachzug zu anerkannten Flüchtlingen in Deutschland
durch bürokratische Hürden auf die lange Bank geschoben oder ganz verhindert wird
Durch gezielte Maßnahmen verhindert die Bundesregierung, dass anerkannte
Flüchtlinge ihren Rechtsanspruch auf Familiennachzug einlösen können. Das ergibt
die Auswertung eines Projekts zum Familiennachzug, das PRO ASYL zusammen mit dem
Flüchtlingsrat Niedersachsen in Zusammenarbeit mit dem Exil e.V. Osnabrück
gestartet hat.
Der Familiennachzug von syrischen Flüchtlingen zu ihren in Deutschland
anerkannten Familienangehörigen wird von der Bundesregierung systematisch
untergraben und auf die lange Bank geschoben. Die Integration und der Neubeginn
in Deutschland könnte für syrische Schutzsuchende viel ungestörter verlaufen,
wenn diese sich nicht monate- oder jahrelang Sorgen um ihre Angehörigen in den
ausgebombten syrischen Städten oder in überfüllten Lagern in der Türkei machen
müssten.
Ein Blick auf die absoluten Zahlen beim Familiennachzug aus Syrien verdeutlicht
die Problematik der systematischen Verhinderung des Familiennachzugs: Seit 2011
bis Anfang 2016 wurde nach Zahlen des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge
(BAMF) rund 230.000 Personen aus Syrien in Deutschland Schutz gewährt.[1] Allein
in den Jahren 2014 und 2015 wurde 127.000 Syrer*innen Schutz gewährt. Dagegen
wurden im Zeitraum Anfang 2014 bis Oktober 2015 nur 18.400 Visa für syrische
Staatsangehörige zum Familiennachzug zu Schutzberechtigten erteilt.
Eine Visumantragstellung ist aufgrund des Kriegs in Syrien nur in den
Nachbarländern möglich. Die Bearbeitung der Visumsanträge erfolgt sehr
schleppend und nur bei wenigen Auslandsvertretungen, die für die Betroffenen nur
schwer zu erreichen sind. Die für viele Flüchtlinge leichter erreichbare
deutsche Auslandsvertretung in Erbil/Nordirak stellt beispielsweise nur
Geschäftsvisa aus, keine Visa für den Familiennachzug. Familienangehörige warten
viele Monate oder sogar mehr als ein Jahr auf ihre Termine bei den deutschen
Außenvertretungen in der Türkei, in Jordanien und im Libanon. Allein in Beirut
beträgt die Wartezeit auf einen Termin mindestens 14 Monate. Dort gab es Ende
Dezember 2015 bereits 6.000 feststehende Termine für Anträge auf
Familienzusammenführung für insgesamt ca. 18.000 Personen.[2] Auch in der Türkei
beträgt die Wartezeit für einen Termin derzeit mindestens 14 Monate.
Als neueres Problem ist nun die Einführung der Visumspflicht für Syrer in der
Türkei hinzugekommen. Obwohl die Visumspflicht offiziell nur Syrer betrifft, die
über Drittländer in die Türkei einreisen, stecken Tausende von Flüchtlingen an
der syrisch-türkischen Grenze fest und werden nicht ins Land gelassen. Weil ein
Visum für die Türkei nicht oder nicht zeitnah beschafft werden kann, verfallen
Termine, auf die die Familienangehörigen monatelang gewartet haben.
Achselzuckend verweist die Bundesregierung auf Sicherheitsprobleme in der Türkei
und wäscht ihre Hände in Unschuld: So teilte das Auswärtige Amt in der
vergangenen Woche mit, dass die Bundesregierung sich – anders als im Libanon –
in der Türkei nicht in der Lage sehe, vom Auswärtigen Amt benannten
Einzelpersonen eine Einreise auch ohne Visum zu ermöglichen. Auch dies ist
offenkundig eine Folge des Deals der Europäischen Union mit der Türkei.
Mit ähnlichen Schwierigkeiten kämpfen Angehörige von Syrern, die Termine für die
Visumantragstellung zwecks Familienzusammenführung über die deutsche Botschaft
in Jordanien gebucht haben. Nach Jordanien kann die nachziehende Person nur
einreisen, wenn dem Antrag auf Einreise seitens des jordanischen
Innenministeriums zugestimmt wird. Eine solche Einreisegenehmigung wird in
etlichen Fällen verweigert. Nachdem das Sechs-Millionen-Einwohnerland Jordanien
bereits rund 1,2 Millionen syrische Flüchtlinge aufgenommen hat[3], müssen
Tausende von Flüchtlingen in der Wüste vor der Grenze verharren und sind
ausgesperrt.
PRO ASYL, der niedersächsische Flüchtlingsrat und der Exil e.V. Osnabrück fordern:
1. Das Auswärtige Amt soll endlich ernsthaft handeln und im Kontakt mit den
Ländern Türkei, Jordanien und Libanon dafür sorgen, dass Familienangehörige von
in Deutschland anerkannten Flüchtlingen schnell und unbürokratisch einen Termin
zur Vorsprache bei einer deutschen Auslandsvertretung erhalten.
2. Dringend erforderlich, aber bis heute nicht umgesetzt ist die Ausweitung
eines Pilotprojekts des AA für die Bearbeitung von
Familienzusammenführungsfällen in Berlin, das im letzten Jahr gestartet ist.
Wenn Familiennachzugsfälle von Syrern zentral in Berlin bearbeitet würden,
könnten Familiennachzugsanträge innerhalb von drei Monaten entschieden werden.
3. Auch sollte das AA es ermöglichen, dass Syrer in allen rund 30 Staaten,
in die sie visafrei einreisen können, Familiennachzugsanträge bei den dortigen
deutschen Vertretungen stellen können. Derzeit ist dies nach Kenntnis des
Flüchtlingsrats und PRO ASYL nur in deutschen Vertretungen in Indonesien und
Tansania möglich. Warum nicht in Kairo oder Teheran?
Die Schwierigkeiten bei der Visumserteilung könnten bewältigt werden, wenn der
politische Wille da ist, und wenn die hohen bürokratischen Hürden gezielt
abgebaut werden. Der Familiennachzug zu anerkannten Flüchtlingen ist eine der
wenigen legalen und ungefährlichen Einreisemöglichkeiten. Gerade im Hinblick auf
das EU-Türkei-Abkommen und die völlige Abschottung der Grenze zu Griechenland
sind hier schnell Verbesserungen erforderlich.
Anlage 1: Akute Probleme beim Familiennachzug für Angehörige anerkannter
syrischer Flüchtlinge in Deutschland
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https://www.youtube.com/watch?v=Htk2ELTOjnU
https://www.youtube.com/watch?v=nP1Zj6SqN_Y
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Am Ostermontag gingen wir zu zweit ins Museum in eine Ausstellung archäologischer Funde. Auf der Rückfahrt saß in der Metro vor uns eine Frau aussehenstechnisch lateinamerikanischer Herkunft mit ihrer sehr niedlichen wohl etwa achtjährigen Tochter. Opa fragte sie was ihr der Osterhase gebracht habe. Da entgegnete die Mutter: "Wir feiern zwar Ostern, aber dieses Jahr nicht. Mein Mann hatte einen Schlaganfall und wir kommen gerade aus dem Krankenhaus." Da fragte mein Vater, ob er der Tochter 5 Euro schenken dürfe, so als Trost. Er durfte, und das Strahlen im Gesicht der Kleinen war wunderbar. Später im Schalterraum der Sparkasse begann er dann noch eine lange und herzliche Unterhaltung mit einer armen Frau, die sich dort aufwärmte. So ist der Opa. Ein von grundauf lieber, am Mitmenschen orientierter alter Mann. Es sollte mehr von der Sorte geben.
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https://de.wikipedia.org/wiki/Autonomie_(Zeitschrift)
http://www.materialien.org/
der Kritischen Theorie in ihrer Interpretation durch Adorno und bestimmten Aspekten des französischen Poststrukturalismus, im wesentlichen der Klassensoziologie von Bourdieu und dem Biomacht-Axiom von Foucault, auch noch ein wenig Baudrillard (obwohl der "vergesst Foucault!" gesagt hatte), mit Lyotard kann ich hingegen nichts anfangen.
Wenn dies also mein theoretischer Bezugsrahmen ist so stellt sich gleich die Frage "wofür nutze ich ihn?", und diese Frage ist keinesfalls eine Selbstverständlichkeit. Denn andere Menschen mit anderen Theorien in den Köpfen haben sehr unterschiedliche Weisen, mit der Theorie umzugehen. Für mich ist die Theorie ein Werkzeug, im Gegensatz zum Handwerkzeug ein Kopfwerkzeug, das der Erschließung der Realität dient, mir dabei hilft zu begreifen was zum Teufel wirklich los ist auf dieser Welt, als Mittel der Kritik, als methodische Grundlage wissenschaftlichen Arbeitens und auch als theoretische Grundlage politischer Praxis oder, wie mein alter Genosse Didi das mal nannte, als Theorie des politischen Handelns. Hingegen stellte ich oft fest, dass für andere sich als irgendwielinks definierende Menschen Theorie eher ein Religionsersatz ist oder auch ein Popanz, den man sich ins Haus stellt weil der chic ist. Ein früherer Genosse las einen Klassiker der Postmoderne (gibt es in der Postmoderne schon Klassiker? Bin mir da nicht schlüssig) und der Kritischen Theorie nach dem anderen mit der Geisteshaltung eines durstigen Suchenden, wie der spirituelle Sinnsucher, der in der Theorie wie in einem Glaubensssystem Erlösung finden will. Oder doch zumindest ein System, das seine persönliche Lebensweise erklärt, legitimiert und bestärkt. Eine der ätzendsten Vertreterinnen hipp-zeitgeistig aufgebrezelten Diskursverhaltens schrieb hingegen mal was von Theorieremixing und - Labeling, um die "Distinktiongewinne" usergerecht zu verteilen. Erstere Haltung respektiere ich doch ist sie mir fremd, für zweitere habe ich nur Verachtung übrig. Dabei ist ganz interessant, was für Idolatrie in diesem Zusammenhang getrieben wird. So, wie seit Alters her Marx und Engels, Lenin, Che, Luxemburg, Liebknecht und mitunter Bakunin und Kropotkin (und in meinem früheren Umfeld durchaus auch Leila Khalid und Marziah Ahmadi Ozkooi) mit ihren Portraits die Ikonen für Demos oder soziokulturelle Zentren und WG-Zimmer liefern, hängt mensch sich seit neuerer Zeit, genauer, etwa seit Auftreten der Antideutschen in ihrer Post-2001-Form auch Bilder von Adorno an die Wand, mit Bloch tat man das schon etwas länger,. Es würde wohl niemand auf die Idee kommen, sich ein Bild von Alexander Mitscherlich an die Wand zu hängen. Warum nicht? Was macht den einen Theoretiker/die Theoretikerin (Butler ist grenzwertig) zur Ikone und den/die Andere nicht?
Fest steht dass da, wo Theorie nicht tatsächlich als Mittel zur Erkenntnis genutzt wird die philosophische Ikonographie zum bloßen Mummenschanz wird. Für mich ist auch das Werk eines Adorno eine Materialhalde zum Nutzen und nicht etwas das angebetet oder als Renommierbuch auf den Tisch gelegt wird. Insofern ist auch mein Umgang mit dem Opus nicht von Ehrfurcht vor dem Autor geprägt, sondern pragmatisch: Was nützt der mir jetzt gerade zur Erklärung welchen gesellschaftlichen Problems?
Theorie ist Nutzanwendung und weder Kult noch Posergehabe.
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https://refugeetrail.wordpress.com/2016/03/22/this-is-not-a-camp-its-a-prison/
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