Samstag, 2. Januar 2021
Dilettanten Olé!
Zum 15. Dezember wurden Impfzentren eingerichtet, am 11. Januar beginnt das Geimpfe. Gaststätten und Kleinbetriebe lässt man vor die Hunde gehen, aber Dax-Konzerne mit Milliardenreserven bekommen schnell und unbürokratisch Corona-Hilfe. Zur gleichen Zeit impft Israel über eine Million Leute. Und McWichtig Spahn hat einen eitlen Fernsehauftritt nach dem nächsten.

In Bremen gibt es 50.000 Impfdosen. Es ist eine Schande!

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Freitag, 1. Januar 2021
Störsender
Analoge Radios neigen dazu, irritierbar zu sein. Schnell kann sich eine Frequenz mit der anderen überlagen, es kommt zu Interferenzen, und die verursachen entweder ein Rauschen oder ein Wechseln von einem Sender zum anderen, ohne dass der Suchlauf betätigt wurde. Sitzt im Nachbarhaus ein CB-Funker mit nicht entstörtem Sender hört sich das so an:

"Wir präsentieren Ihnen heute ein sehr besonderes Rezept - keine Nouvelle Cuisine, sondern zwei Klassiker der großen Küche zweier verschiedener Länder gemeinsam zubereitet, als ein Gericht: Chateaubriand a`la Bourgogne und Saltimbocca alla Romana. Nun kommen wir zur aktuellen Lage im Südsudan. Der Bürgerkrieg ist erneut ausgebrochen, die Gefechte sind schon im vollen Gange.

An Zutaten benötigen wir:2 Rinderfiletstücke je 125 Gramm, Sauce Bearnaise, 2 Kalbsschnitzel, sehr dünn geschnitten
4 Scheibe/n
Parmaschinken, dünn
4 Blatt
Salbei, frisch
Salz und Pfeffer
3 EL Butter, zum Braten 50 ml
Weißwein 2 EL Butter, für die Sauce, etwas Tomatenmark und Chili, um aus der Sauce Bearnaise eine Art Sauce Choron zu zaubern

Auch ich muss eine Panzerweste tragen und mich in den Schutz der ägyptischen Blauhelme begeben. Man riet mir, auch privat eine Maschinenpistole zu tragen.

Butter in einer kleinen Schüssel über einem heißen Wasserbad langsam schmelzen, dabei nicht rühren. Fleisch waschen und trocken tupfen. Öl in einer beschichteten Pfanne erhitzen. Fleisch darin rundherum 3–4 Minuten anbraten.

Fleisch mit Salz und Pfeffer würzen, auf ein Backblech geben, mit Bratsatz übergießen und im vorgeheizten Backofen (E-Herd: 175 °C/ Umluft: 150 °C/ Gas: Stufe 2) 24–25 Minuten medium garen. Schalotten schälen und fein würfeln.

Pfefferkörner zerdrücken. Weißwein, Schalotten und Pfefferkörner in einem kleinen Topf um die Hälfte einkochen. Inzwischen Kerbel und Estragon, bis auf etwas zum Garnieren, waschen, trocken tupfen und Blätter von den Stielen zupfen um damit die gellenden Schmerzensschreie zu übertönen. Das alles ist auch für hartgesottene Kriegsberichtserstatter nur sehr schwer zu ertragen. Je die Hälfte der Blätter grob, die andere Hälfte fein hacken. Grob gehackte Kräuter mit der Weinreduktion verrühren. Topf vom Herd nehmen und abkühlen lassen. Fleisch aus dem Ofen nehmen, in Alufolie wickeln und an einem warmen Ort ruhen lassen.

Weinreduktion durch ein Sieb gießen. Eigelbe, Zitronensaft und Weinreduktion über einem warmen Wasserbad schaumig aufschlagen. Butter, bis auf die Molke, in eine andere Schale abgießen. Geklärte Butter unter kräftigem Rühren nach und nach zugeben, fein gehackte Kräuter unterheben, mit Salz, Pfeffer und Zucker abschmecken. Dies übergießt man mit der Sauce, die noch immer aus den toten Leibern tropft. Nur mit Gasmaske und einem Schild ausgerüstet können sie sich weiterbewegen und die Soße nun in eine Schüssel füllen, mit übrigen Kräutern garnieren. Dazu schmecken gedünstete, in Butter geschwenkte Möhren.


Die Schnitzel mit je einer Scheibe Parmaschinken und einem Salbeiblatt belegen und mit einem Zahnstocher feststecken.

Die Schnitzel und die Rinderfiletstücke in 5 EL heißer Butter etwa 2 bis 3 Minuten von beiden Seiten goldbraun braten, herausnehmen, die untere Seite mit Salz und Pfeffer würzen, warm stellen.

Den Bratsatz mit dem Weißwein ablöschen und etwas einkochen lassen. 2 EL Butter mit dem Schneebesen unter die Sauce rühren und mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Die Schnitzelchen mit der Sauce servieren. Dazu gibt es Rosmarinkartoffeln und einen Gartensalat.

Wir wünschen Bon Appetit/Buono Appetito

bis die Waffenstillstandsverhandlungen erneut aufgenommen werden."

Viel Spaß beim Nachkochen!

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Frohes Neues Jahr an alle!

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Mittwoch, 30. Dezember 2020
Was ist das eigentlich für ein "harter Lockdown"?
Bei dem es Staus im Harz gibt, weil die Leute alle zum Skilaufen fahren? Der Begriff Lockdown bedeutet eigentlich Ausgangssperre. Gäbe es eine solche, dürfte niemand die eigene Wohnung verlassen, außer für wichtige Einkäufe, und Polizei würde das überwachen. Im Verlauf der Coronakrise hat sich der Begriff Shutdown für eine Art Ausgangssperre light durchgesetzt - es werden Betriebe geschlossen, aber im Homeoffice weitergearbeitet, wo das nicht möglich ist, zum Beispiel in der produzierenden Industrie, wird Kurzarbeit eingeführt, außer zum, Einkaufen und dem Weg zur Arbeit werden die Leute angehalten, nicht unbedingt gezwungen zu Hause zu bleiben, es herrscht Reiseverbot - und der Begriff Lockdown bezeichnet neudeutsch eine wiederum aufgeweichte Form des Shutdowns. Ab November hatten wir einen Lockdown light, der neue sogenannte harte Lockdown der jetzt verhängt wurde ist weit softer als der Lockdown vom Frühjahr, wo selbst wandern verboten war. Begriffsverwirrung.....

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Dienstag, 29. Dezember 2020
Steigende Fallzahlen durch COVID-19: Triage könnte notwendig werden – Ärzte fordern klare gesetzliche Regelungen
Ute Eppinger, Medscape



Mehr als 5.000 COVID-19-Patienten sind derzeit auf deutschen Intensivstationen. Dabei werde es nicht bleiben, stellte Prof. Dr. Christian Karagiannidis auf einer virtuellen Pressekonferenz der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) klar [1]: „Sicher ist schon jetzt, dass die Zahl der COVID-19-Patienten auf den Intensivstationen weiter steigen wird – unabhängig davon, wie gut der Lockdown jetzt im Moment funktioniert.“ Denn bei steigenden Infektionszahlen nehme die Zahl der intensivpflichtigen COVID-19-Patienten erst mit zeitlicher Verzögerung zu.

Belastung von Intensivstationen bis in den Januar
Karagiannidis, er leitet an der Lungenklinik Köln-Merheim das ECMO-Zentrum und betreut das DIVI-Intensivregister, rechnet aufgrund eines von der DIVI erstellten Belastungsmodells mit mindestens 1.000 weiteren COVID-19-Patienten. Allerdings wurden in den Prognosen auch noch höhere Zahlen simuliert: „Wir hoffen sehr, dass wir nicht in die oberen Bereiche kommen“, so der Experte.

Eine „fortgesetzte Grenzsituation auf den Intensivstationen bis in den Januar hinein” sieht auch Prof. Dr. Uwe Janssens, Präsident der DIVI, sollten sich die Infektionszahlen weiterhin auf dem sehr hohen Niveau von derzeit deutlich über 25.000 Neuinfektionen pro Tag bewegen.

Ärzte hoffen, dass die Zahlen nach dem jetzigen Anstieg aufgrund des derzeitigen Lockdowns wieder sinken. Fest stehe aber, dass die Intensivmedizin jetzt noch einmal stärker belastet werde, so Janssens.

Sicher ist schon jetzt, dass die Zahl der COVID-19-Patienten auf den Intensivstationen weiter steigen wird – unabhängig davon, wie gut der Lockdown jetzt im Moment funktioniert. Prof. Dr. Christian Karagiannidis
Patienten mit COVID-19 sind aufwändiger zu versorgen als andere Patienten; sie erfordern mehr Personal. liegen aber auch deutlich länger auf den Intensivstationen als Patienten mit anderen beatmungspflichtigen Erkrankungen. Als Durchschnittswert nennt Prof. Dr. Stefan Kluge, Intensivmediziner am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), rund 18 Tage.

In Ausnahmefällen kann die Beatmung aber auch erheblich länger dauern. Kluge berichtet von 2 Patienten mit COVID-19, die in Hamburg mehr als 6 Monate beatmet werden mussten. Über die Hälfte der Intensivpatienten mit COVID-19 ist derzeit beatmungspflichtig. Janssens und Kluge bestätigen, dass sich die lange Beatmungszeit auch direkt auf das Weaning auswirkt: „Aufgrund des sehr langen Beatmungsverlaufs müssen wir auch mit einem gravierenden Anstieg der Langzeit-Entwöhnung rechnen.“

Spitze der COVID-19-Patienten Mitte/Ende Januar zu erwarten
Laut Karagiannidis wird die Spitze der COVID-19-Patienten auf Intensivstationen wohl erst Mitte/Ende Januar erreicht werden. Doch Ärzte müssen sich nicht nur auf mehr Patienten einstellen. „Wir haben auch das Problem, dass wir zunehmend Einschränkungen der Betriebssituation in den Kliniken haben“, sagt Karagiannidis. „Bis zu 700 Intensivstationen geben Einschränkungen beim Personal an.“

Die hohe Zahl von Intensivpatienten muss wahrscheinlich mit noch weniger Personal bewältigt werden, das – bei steigender Inzidenz – auch mehr und mehr selbst in Quarantäne muss oder erkrankt. „Für uns heißt das: Wir müssen schnellstmöglich das Krankenhauspersonal impfen, damit wir nicht zusätzlich noch durch eine SARS-CoV-2-Infektion unser Personal verlieren“, so Karagiannidis weiter.

Patienten verlegen nach dem „Kleeblatt-Prinzip“
Sowohl Janssens als auch Prof. Dr. Steffen Weber-Carstens von der Berliner Charité betonten, dass es momentan keine Triage-Situation gebe. „Aktuell können wir noch jeden einzelnen Patienten behandeln”, bestätigte Weber-Carstens.

Ermöglicht wird das durch umfangreiche Verlegungen von COVID-19-Patienten nach dem „Kleeblatt-Prinzip“. Mehrere Bundesländer bilden jeweils 1 von 5 Kleeblättern als eigene Planungseinheiten. Die beiden bevölkerungsreichsten Länder Bayern und Nordrhein-Westfalen sind ein eigenes Blatt.

Aktuell können wir noch jeden einzelnen Patienten behandeln. Prof. Dr. Steffen Weber-Carstens
Das Konzept dient dazu, überlastete Regionen und Krankenhäuser zu unterstützen, indem Patienten in eine andere Region verlegt werden. Es bewahrt Sachsen, wo die Infektionszahlen derzeit besonders hoch sind, vor einer Triage: COVID-19-Patienten werden in andere Bundesländer verlegt.

Die Sterblichkeit beatmeter Patienten lag in der 1. Welle im Frühjahr bei 50%. Konnte sie in der 2. Welle durch den Einsatz von Dexamethason etwas gesenkt werden? Karagiannidis betonte, dass erste verlässlichen Zahlen frühestens Mitte Januar vorlägen. „Meinem Gefühl nach ist es auch im Moment so, dass nicht weniger Intensivpatienten sterben, doch das ist eine sehr subjektive Einschätzung, wir müssen auf die Daten Mitte Januar warten.”


Gesetzliche Grundlage für den Fall der Triage notwendig
Auch wenn eine Triage derzeit nicht notwendig ist, machen Intensivmediziner deutlich, dass seine solche Situation eintreten könne. Alle beatmungsbedürftigen Patienten wiesen eine gleich hohe Dringlichkeit auf, betonte Janssens: „Ohne eine sofortige intensivmedizinische Behandlung würden sie sterben.“ Die Intensivmediziner haben sich vorbereitet und Ende März klinisch-ethische Handlungsempfehlungen für den Fall einer Triage vorgelegt. Das Dokument soll Ärzten und Pflegepersonal dabei helfen, zwischen den Patienten in Lebensgefahr zu priorisieren.

„Eine konsequente Orientierung an der jeweils aktuellen individuell abgeschätzten Erfolgsaussicht soll verhindern, dass Menschen mit hohem Alter, mit einer Behinderung oder mit einer chronischen Erkrankung von vornherein pauschal ausgeschlossen werden”, betonte Janssens.

Solche Entscheidungen müssten aber getroffen werden. Denn keine Entscheidung zu treffen, bedeute, dass alle Patienten sterben würden, betont Janssens. Die derzeit bestehende Rechtsunsicherheit für Ärzte sei gut zu ertragen; Entscheidungen seien „aus Sicht der Strafrechtler strafbewehrt und würde uns den Vorsatz der Tötung einbringen”.

Aus Sicht der DIVI müssen die Voraussetzungen für konsistente und gerechte Zuteilungsentscheidungen im gesamten Bundesgebiet geschaffen werden. Vorgeschlagene Lösungen wie „Wer zuerst kommt erhält die Ressource“ oder Entscheidungen per Losverfahren seien kaum zu ertragen. Janssens: „Wir hoffen, dass es zu einer guten gesetzlichen Regelung kommen wird“, sagt der Experte.

Meine jetzige Prognose wäre, dass der Lockdown nicht zum 10. Januar zu Ende sein wird, das kann den aktuellen Zahlen zufolge eigentlich nicht sein. Prof. Dr. Stefan Kluge
Kluge warnt davor, sich aufgrund von Antigen-Tests in zu großer Sicherheit zu wiegen. Er geht davon aus, dass die Einschränkungen im Januar nicht beendet werden können: „Meine jetzige Prognose wäre, dass der Lockdown nicht zum 10. Januar zu Ende sein wird, das kann den aktuellen Zahlen zufolge eigentlich nicht sein.“

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Wer wird zuerst geimpft?
Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut hat ihre Empfehlung zur Priorisierung von SARS-CoV-2-Impfungen veröffentlicht. Ihr Stufenplan für Impfungen im Überblick:

Stufe 1:

Bewohner von Senioren- und Altenpflegeheimen

Personen im Alter von ≥ 80 Jahren

Personal mit besonders hohem Expositionsrisiko in medizinischen Einrichtungen

Personal in medizinischen Einrichtungen mit engem Kontakt zu vulnerablen Gruppen

Pflegepersonal in der ambulanten und stationären

Andere Tätige in Senioren- und Altenpflegeheimen mit Kontakt zu den Bewohnern

Stufe 2:

Personen im Alter von ≥ 75-79 Jahren

Mitarbeiter im Gesundheitswesen mit hohem Expositionsrisiko

Personen mit einer Demenz oder geistigen Behinderung in Institutionen

Tätige in der ambulanten oder stationären Versorgung von Personen mit Demenz oder geistiger Behinderung

Personen mit Down-Syndrom (Trisomie 21)

Stufe 3:

Personen im Alter von ≥ 70-74 Jahren

Personen nach Organtransplantation

Personen mit Vorerkrankungen mit hohem Risiko

Bewohner und Mitarbeiter in Gemeinschaftsunterkünften

Enge Kontaktpersonen von Schwangeren

Enge Kontaktpersonen bzw. Pflegende von Personen mit hohem Risiko

Personal mit moderatem Expositionsrisiko in medizinischen Einrichtungen und in Positionen, die für die Aufrechterhaltung der Krankenhaus-Infrastruktur besonders relevant sind

Teilbereiche des öffentlichen Gesundheitsdiensts

Stufe 4:

Personen im Alter von ≥ 65-69 Jahren

Personen mit Vorerkrankungen mit moderat erhöhtem Risiko und deren engste Kontaktpersonen

Personal mit niedrigem Expositionsrisiko in medizinischen Einrichtungen

Lehrer

Erzieher

Personen mit prekären Arbeits- und/oder Lebensbedingungen

Stufe 5:

Personen im Alter von ≥ 60-64 Jahren

Mitarbeiter in Schlüsselpositionen der Landes- und Bundesregierungen

Mitarbeiter im Einzelhandel

Mitarbeiter zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit mit erhöhtem Expositionsrisiko

Berufsgruppen der kritischen Infrastruktur

Stufe 6:

Alle übrigen Personen im Alter von < 60 Jahren

Welche Impfstoffe werden in Deutschland verfügbar sein?
Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittelagentur EMA hat am 21. Dezember den Impfstoff BNT162b2 von Biontech/Pfizer für die Zulassung zur Anwendung bei Personen ab dem 16. Lebensjahr empfohlen. Damit können, wie von Gesundheitsminister Jens Spahn angekündigt, nach den Weihnachtsfeiertagen in Deutschland die Impfungen beginnen. Über den Kandidaten mRNA-1273 von Moderna will der CHMP am 6. Januar 2021 beratschlagen, bei Bedarf auch am 12. Januar 2021.

Hinzu kommen bei der EMA 2 fortlaufende Überprüfungen, sogenannte Rolling Reviews, und zwar für Vektorimpfstoffe der Pharmakonzerne AstraZeneca beziehungsweise Johnson & Johnson. Ziel dieser Strategie ist, Zulassungsanträge schneller zu bearbeiten.

Auch das deutsche Unternehmen Curevac hat am 14. Dezember 2020 laut Pressemeldung eine Phase-2b/3-Studie begonnen. Mehr als 35.000 Teilnehmer sollen eingeschlossen werden. Auch der Impfstoff-Kandidat CVnCoV des Unternehmens basiert auf der mRNA-Technologie.

Wer sollte derzeit nicht geimpft werden?
Gesundheitsbehörden aus Großbritannien raten nach 2 Fällen mit allergischen Reaktionen durch den Pfizer-BioNTech-Impfstoff, Patienten mit „signifikanten“ Allergien auf Medikamente oder Arzneimittel in der Vorgeschichte nicht zu impfen. Laut Impfstrategie befragen Ärzte des jeweiligen Impfzentrums in Deutschland alle Personen nach Allergien oder akuten Erkrankungen.

Das Robert Koch-Institut, Berlin, schreibt zum Thema Allergien:

Die Impfzentren bzw. die mobilen Teams müssen mit einer Notfallausstattung zur Behandlung anaphylaktischer Reaktionen ausgestattet sein.

Im Rahmen des Aufklärungsgesprächs soll eine allergische Disposition, auch bei Kosmetika, erfragt werden.

Bei bekannten Allergien gegenüber Inhaltsstoffen des COVID-19-Impfstoffs ist die Impfung kontraindiziert.

Sind früher allergische Reaktionen nach der Gabe von anderen Impfstoffen aufgetreten, soll die Nachbeobachtungszeit auf 30 Minuten verlängert werden

Bei anderen Allergien (ohne Anaphylaxie) in der Anamnese (Nahrungsmittel, Insektengift, Inhalationsallergien, Unverträglichkeit oraler Medikamente) kann die Impfung regulär erfolgen.

Ist eine anaphylaktische Reaktion nach Verabreichung der 1. Impfstoffdosis aufgetreten, sollte die 2. Impfstoffdosis nicht gegeben werden.

Zunächst werden nur Jugendliche ab 16 Jahren und Erwachsene geimpft. Für Kinder, Jugendliche unter 16 und Schwangere gibt es keine ausreichenden Daten. Erhebungen aus mehreren Ländern zeigen, dass die Prävalenz von SARS-CoV-2-Infektionen vor allem in der Gruppe bis 18 Jahren stark ansteigt, verglichen mit anderen Altersgruppen.

Bei einem Pressegespräch betonte Prof. Dr. Peter Kremsner, Direktor des Instituts für Tropenmedizin an der Eberhard Karls Universität Tübingen, zur Kontrolle der Pandemie und zur Eradikation des Virus sei es wichtig, auch Kinder und Jugendliche zu impfen. Er berichtete auch von einer geplanten Datenerhebung am Paul Ehrlich-Institut mit werdenden Müttern, die zum Zeitpunkt der Impfung nichts von ihrer Schwangerschaft wussten.

Ist nach einer Impfung endlich Schluss mit Masken-Tragen?
Auch nach einer Impfung raten Ärzte weiter zur „AHA+L“-Regel, und zwar aus mehreren Gründen: Die bislang veröffentlichten Protokolle sehen 2 Impfdosen vor. Erst nach 1-2 Wochen hat das Immunsystem den maximalen Schutz aufgebaut. Bis dahin besteht weiterhin das Risiko, sich zu infizieren. Der maximale Schutz wird etwa 10 Tage nach der 2. Impfung erreicht.

Hinzu kommt: Bislang weiß man nicht, ob die SARS-CoV-2-Vakzine auch die Übertragung des Virus auf gesunde, nicht geimpfte Menschen verhindert. Die „AHA+L“-Regel gilt dementsprechend auch für Geimpfte weiter.

Bei einem Pressegespräch verwies Prof. Dr. Peter Kremsner, Direktor des Instituts für Tropenmedizin an der Eberhard Karls Universität Tübingen, auf Ergebnisse aus Tierexperimenten mit Primaten. Diese ergaben, dass es zu einer Reduktion der Viruslast in den oberen Atemwegen und damit zu einer geringeren Ausscheidung von Viren nach einer Impfung komme. Ob sich die Daten auf Menschen übertragen ließen, sei unklar.

Welche Wirksamkeit ist für die verschiedenen Impfstoffe dokumentiert?
Zu den wichtigsten Vakzinen gibt es folgende Eckdaten:

mRNA-1273 von Moderna: 94,1% (2 Wochen nach der 2. Dosis (Phase-3-Studie)

BNT162b2 von Biontech/Pfizer: 95% (7 Tage nach der 2. Impfung; Phase-2/3-Studie)

AZD1222 von der Oxford University und von AstraZeneca: 90% (Dosisschema ½ Dosis plus 1 Dosis im Abstand von mindestens 1 Monat) bzw. 62% (Dosisschema 1 Dosis plus 1 Dosis im Abstand von mindestens 1 Monat). Hier handelt es sich um die Zwischenauswertung einer Phase-2-Studie. Diese Unterschiede lassen sich nicht erklären; eine weitere Studie ist geplant.

Curevac beginnt erst mit einer Phase-2b/3-Studie.

Wer übernimmt die Kosten für Impfungen?
Alle Personen, die ganz oder überwiegend in Deutschland leben, erhalten laut Bundesregierung Impfungen gegen SARS-CoV-2-Infektionen kostenlos. Ihr Versicherungsstatus spielt keine Rolle. Der Bund übernimmt alle Kosten für Impfstoffe, während die Länder die Kosten für den Betrieb der Impfzentren tragen. Daran sollen sich gesetzliche und private Krankenkassen beteiligen.

Die genauen Kosten der Impfstoffe für Deutschland sind unbekannt. Je nach Region und nach Hersteller bzw. Impfstofftyp ist mit 4 US-Dollar (ca. 4,80 Euro) bis 37 US-Dollar (ca. 44,80 Euro) pro Dosis zu rechnen. In der Regel werden 2 Dosen verimpft.

Eine belgische Politikerin hat aus Versehen Preise der Hersteller gepostet; ihr Tweet wurde mittlerweile gelöscht. Sie nennt pro Dosis für Moderna 18 US-Dollar (ca. 14,80 Euro), für Johnson & Johnson 8,50 US-Dollar (ca. 7,00 Euro), für BioNTech 12,00 Euro, für Curevac 10,00 Euro, für Sanofi 7,56 Euro und für AstraZeneca 1,78 Euro.

Wo kann man sich impfen lassen?
Impfungen finden zu Beginn in Impfzentren statt. In der Regel wird pro Landkreis bzw. kreisfreier Stadt ein Impfzentrum errichtet. Ausnahmen sind Großstädte: Dort kann es auch mehr als ein Zentrum geben. Bislang wurden 406 dieser Einrichtungen aufgebaut.

In Impfzentren arbeiten neben Ärzten auch andere Berufsgruppen. Dazu zählen medizinische Fachangestellte und Verwaltungsangestellte. Warum hat sich die Bundesregierung zu diesem ungewöhnlichen Schritt entschlossen? Das RKI nennt mehrere Gründe: Impfungen über Hausarzt-Praxen würden deutlich länger dauern. Und nicht jeder Niedergelassene hat Tiefkühlschränke. Die Vakzine von BioNTech muss bei -70°C bis -80°C aufbewahrt werden; der Impfstoff von Moderna benötigt -20°C als Lagertemperatur. Und nicht zuletzt erleichtern es Impfzentren, bestimmte Personengruppen laut geplanter STIKO-Empfehlung zu priorisieren.

In der Praxis wird es wohl 2 Wege geben, Termine zu vereinbaren – entweder über Terminservicestellen der KBV (Tel. 116 117) oder über niedergelassene Ärzte. Laut Entwurf einer Coronavirus-Impfverordnung (CoronaImpfV) fordert Gesundheitsminister Jens Spahn von Ärzten, Patienten die STIKO-Priorisierungen zu attestieren – für 5 Euro Aufwandsentschädigung. Sie sollen über ein System die entsprechenden Codes zur Terminvergabe auf Bescheinigungen drucken und alle Leistungen dokumentieren.

Neben Impfzentren wird es auch mobile Teams geben, die Alten- oder Pflegeheime besuchen.

Über 80-Jährige, die noch zu Hause leben, sollen von Kassenärztlichen Vereinigungen angeschrieben werden; die Daten kommen von den Pflegekassen. Sie erhalten Kontaktdaten von Impfzentren oder von mobilen Impfteams.

Ab wann auch niedergelassene Ärzte impfen sollen, ist ungewiss. Bei einer Informationsveranstaltung sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, er sei zuversichtlich, dass Herbst/Winter 2021/22 normaler liefen und man bis dahin die Möglichkeit habe, über die Praxen Millionen von Menschen zu impfen.

https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2020-12/corona-impfzentrum-deutschland-aktuell-impfung-karte

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Montag, 28. Dezember 2020
Von selbstgenäht bis High-Tech-Elektronik – wie gut ist Ihre Maske?
Während Multifunktionstücher, Schals und einfache Stoffmasken nur einen geringen Effekt haben, sind Stoffmasken mit mehreren Schichten bereits recht effektiv und chirurgische Masken bereits hochwirksam. Studien legen nahe, dass Masketragen insgesamt sogar effektiver ist als ein Lockdown.

https://www.nature.com/articles/s41591-020-0843-2#Sec2


FFP2- Masken und KN 95 - Masken filtern wie der Name sagt 95 Prozent der eingeatmeten Partikel. Nanofilter- und Nanosilbermasken versprechen laut Herstellerangaben sogar noch mehr, da Nanofasern so feinmaschig sind dass sie Viren nicht mehr hindurchlassen, zumindest Viren in der Größe von CV2. Allerdings gibt es Befürchtungen, dass Nanosilberpartikel aus der Maske in die Atemwege gelangen und dort selber Gesundheitsschäden verursachen könnten. Hierbei muss zwischen drei Maskentypen unterschieden werden: Nanofiltermasken aus Nanofasergewebe, Nanosilbermasken aus Mikrofasern mit Nanosilber- oder Silbernitratbedampfung und Nanosilberfiltermasken aus einem Nanosilbergewebe mit Stoffschichten darüber und darunter.



Diese Masken gelten nicht bei uns als Medizinprodukte, da sie in Europa bisher nicht getestet und zertifiziert wurden, wohl aber in Südkorea, wo die Technologie herkommt.


FFP2- und 3-Masken mit Ausatemventil schützen nur den Träger.

Inzwischen sind auch noch Masken mit einer aktiven elektrischen Ladung auf dem Markt, deren Effektivität im oberen Bereich liegen dürfte.

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Mit viel grünem Tee und Wasserlinsen-Shake: „Grüne” Mittelmeerkost in Studie kardiovaskulär besonders wirksam
Antje Sieb, Medscape


Eine Mittelmeerdiät mit weniger Fleisch, aber mit täglichem Wasserlinsen-Shake und mit viel grünem Tee, kann einige Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei übergewichtigen Männern möglicherweise stärker verringern als übliche mediterrane Diäten [1]. Das schreiben Wissenschaftler um Dr. Gal Tsaban von der Ben-Gurion University of the Negev, Israel, nach Auswertung der randomisierte DIRECT-PLUS-Studie.

Man hat in der Studiengruppe viele verschieden Veränderungen in der Ernährungsqualität, man kann das nicht auf ein Element zurückführen, das lässt das Studiendesign nicht zu. Dr. Stefan Kabisch
Man könne daraus nicht ableiten, dass Wasserlinsen ein neues Superfood darstellten, meint Dr. Stefan Kabisch vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung (DIfE) in Potsdam-Rehbrücke: „Man hat in der Studiengruppe viele verschieden Veränderungen in der Ernährungsqualität, man kann das nicht auf ein Element zurückführen, das lässt das Studiendesign nicht zu.”

Studie mit rund 300 Teilnehmern
Zu den Details: Die Wissenschaftler hatten ihre knapp 300 Teilnehmer, die durchschnittlich um die 50 Jahre alt waren, in 3 Gruppen eingeteilt. Sie sollten sich 6 Monate lang nach unterschiedlichen Regeln ernähren und zusätzlich Sport treiben.

Eine Gruppe, die sogenannte HDG-Gruppe (healthy diet guidance), bekam nur Tipps zur gesunden Ernährung.

Die beiden Mittelmeerkost-Gruppen mussten ein tägliches Kalorien-Limit einhalten. Sie erhielten spezielle Mahlzeiten und Rezepte nach Regeln der Mittelmeerdiät und zusätzlich täglich Walnüsse.

Die Gruppe mit „grüner” Mittelmeerkost hatte zusätzlich die Anweisung, mehrere Tassen grünen Tee am Tag zu trinken und ihren Fleischverzehr noch stärker zu reduzieren. Als Ausgleich erhielten Teilnehmer proteinreiche Shakes aus Wasserlinsen (Wolffia globosa).

Ursache der Gesundheitsvorteile unklar
Nach 6 Monaten zeigten sich deutliche Unterschiede beim Gewichtverlust. Während Teilnehmer der HDG-Gruppe ohne Kalorieneinschränkung im Schnitt 1,5 kg abgenommen hatten, waren es in der Mittelmeerkost-Gruppe 5,4 kg und in der Gruppe mit grüner Mittelmeerdiät 6,2 kg. Auch die Reduktion des Bauchumfangs war in beiden Mittelmeerkost-Gruppen mit 8,6 und 6,8 cm jeweils größer als in der HDG-Gruppe, deren Mitglieder im Schnitt nur 4,1 cm verloren.

Blutdruck und Blutwerte wie LDL, Nüchtern-Insulin oder C-reaktives Protein stellten sich besonders in der „grünen” Gruppe nach 6 Monaten signifikant vorteilhafter dar als in der HDG-Gruppe. Die Unterschiede zwischen der „grünen” und der normalen Mittelmeerkostgruppe waren allerdings nur in wenigen Punkten signifikant.

Was genau die Verbesserung bewirkt hat, ist allerdings schwierig zu sagen, da sich die Teilnehmer in der „grünen” Mittelmeerkostgruppe einerseits in mehreren Aspekten anders ernährt, aber auch mehr Gewicht verloren hatten. „Wenn ich einerseits die Qualität und andererseits die Quantität der Ernährung ändere, dann kann das dazu führen, dass ich eine Gewichtsreduktion habe, die alle anderen Effekte stark überstrahlt“, erläutert Kabitsch.

Wenn ich einerseits die Qualität und andererseits die Quantität der Ernährung ändere, dann kann das dazu führen, dass ich eine Gewichtsreduktion habe, die alle anderen Effekte stark überstrahlt. Dr. Stefan Kabisch

Zusätzlich zu Wasserlinsenshakes und grünem Tee hatte die „grüne” Mittelmeergruppe im Laufe der 6 Studienmonate auch mehr Fisch und weniger Fleisch gegessen. Ihre Ernährung hatte sich also in diversen Punkten verändert.

Studie unter besonderen Bedingungen
Ungewöhnlich an der Studie ist das Setting, in der sie stattfindet: Wissenschaftler hatten Angestellte eines Kernforschungszentrums in der Negev-Wüste rekrutiert. Die isolierte Lage der Einrichtung habe Vorteile, erklärt Prof. Dr. Matthias Blüher von der Universität Leipzig, der ebenfalls an der Studie beteiligt war. „Die Teilnehmer wurden zwar nicht kontrolliert ernährt, aber man konnte besser überprüfen, was tatsächlich gegessen wurde.”

Ein Teil der Mahlzeiten für die Mittelmeerkost-Gruppen wurde komplett zur Verfügung gestellt. Doch dieses Vorgehen habe auch einen Nachteil, erklärt Kabisch. Denn es handele sich um ein „künstliches Design“ das sich auf „frei lebende“ Menschen nicht so gut übertragen lasse.

Die Rekrutierung von Probanden im Kernforschungszentrum erklärt auch ein weiteres Detail. Während bei Ernährungsstudien oft Frauen in der Überzahl sind, nahmen an der vorliegenden Studie zu 88% Männer teil, weil sie an diesem Arbeitsplatz deutlich stärker vertreten waren. Die Ergebnisse ließen sich daher auch nicht unbedingt auf Frauen übertragen, schreiben die Autoren.

Sie vermuten für Männer allerdings, dass eine Mittelmeerkost mit Fleischreduktion und dafür mehr pflanzlichem Protein kardiovaskuläre Risikofaktoren zusätzlich verbessern könnte. Kabisch ist allerdings skeptisch, ob die Studie diese Schlüsse tatsächlich zulässt. Es sei z. B. unklar, welche Ergebnisse auf einzelne Ernährungsfaktoren und welche auf den erreichten Gewichtsverlust zurückzuführen seien.

Interessant könne in diesem Zusammenhang eine Weiterbeobachtung der Teilnehmer sein, sagt der Berliner Wissenschaftler: „Dann wird es spannend, bei welchem Gewicht landen die Teilnehmer am Ende der Beobachtungsphase, und gibt es dann noch Unterschiede im Stoffwechsel.” Da die DIRECT-PLUS Studie insgesamt über eine Laufzeit von 18 Monaten geplant ist, könnte sie diese Fragen möglicherweise beantworten.

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Sonntag, 27. Dezember 2020
Festtagsfreude
Auch ohne Familienballung habe ich zu Weihnachten richtig geschlemmt. Gestern hatte ich mir Spareribs in Barbequesauce zubereitet, dazu gab es Kroketten, Cabernet Sauvignon und Walnusseis mit Honigsauce. Köstlich! Anschließend bin ich dann zur Luft, um Sauerstoff zu tanken, Kalorien abzulaufen und die neue Nikon auszuführen, der ich einen Chip aus der Canon verpasst habe. Hinter der Mensa stieß ich auf die Überreste zweier Tauben.





Die eine fast vollständig aufgezehrt, der anderen fehlte nur ein Auge und das Herz, mit einem beherzten Biss, wie ihn nur ein sehr scharfer stark gekrümmter Schnabel zustande bekommt gezielt herausgerissen.

Offensichtlich hatten auch die Falken ein opulentes Weihnachtsessen.



Ich bin dann weiter, die Bauschneise entlang, die die alte von der neuen Nordstadt trennt. Den Architekturkontrast finde ich immer wieder interessant.




















Heute gab es Hähnchenfilet in einer Honig-Mandel-Dattelsauce, eigentlich eher ein Bayram- als ein Weihnachtsessen, aber die Unterschiede verschwinden in dieser multikulturellen und multipolaren Welt ja eh. Eine Stunde auf dem Kettler gewetzt, 30 Liegestütze, 30 Cobraplanks, 30 Situps, 30 Crunches, ein paar Katas gelaufen und Langhanteltraining, die Kalorien müssen ja wieder runter. Plane das zwischen den Festen täglich zu machen. Morgen habe ich allerdings zwei Kundentermine.

Heute abend Lachs, Malossol-Kaviar, Carpaccio und Kultkäse.

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Donnerstag, 24. Dezember 2020
Grüße
Allen Legastikern und Analapheten frohe Weihnackten!

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Mein persönliches akustisches Allergen zur Weihnachtszeit
Das ist "Hohohoho".

Der Weihnachtsmann meiner Kindheit, an den ich auch damals nicht geglaubt habe hat nicht Hohohoho gemacht, und er sprach auch nicht mit absurd nach tief und dunkel verzerrter Stimme, sondern ganz normal. Hohohoho sagt nicht der deutsche Weihnachtsmann, sondern der amerikanische Santa Claus, und auch nicht der volkstümlich überlieferte, sondern der popkulturelle zwischen Disney und Coca Cola. Und der sagt das auch nicht ständig, zur Einleitung jedes Satzes, wie derzeit im Radio, sondern nur in einer einzigen Situation: Wenn er den Schlitten bremst und die Zügel seiner Rentiere anzieht.

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Die Notlage der Krankenhäuser ist kein zwangsläufiges Resultat der Pandemie
Sie hat Gründe, die mit "Missmanagement" und "neoliberale Deregulierung" zumindest skizziert werden können.

https://www.vdaeae.de/images/PM_201222-vdaeae_Elektive_Eingriffe_aussetzen.pdf

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Dienstag, 22. Dezember 2020
Scientific Community richtet Appell an die Politik zur Corona-Eindämmung
https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/id_89149358/appell-mit-drosten-und-wieler-hunderte-wissenschaftler-liefern-politik-plan-aus-der-corona-krise.html?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE



Die Einstellung der normalen Produktion, ein Lockdown von Industrie und Verwaltung wäre ja schätzungsweise der schnellste Weg, die Sache in den Griff zu bekommen. Genau das wagt keine Regierung. Wie auch, die politische Elite ist ein ausführendes Organ der herrschenden Klasse, die weitgehend identisch mit dem Großkapital ist.

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Sonntag, 20. Dezember 2020
Aus dem offenen Brief des Humangenetikers Dr. Wolfram Henn an die Querdenker
Das Mitglied des Ethikrats schreibt: "Wer partout das Impfen verweigern will, der sollte, bitte schön, auch ständig ein Dokument bei sich tragen mit der Aufschrift: 'Ich will nicht geimpft werden! Ich will den Schutz vor der Krankheit anderen überlassen! Ich will, wenn ich krank werde, mein Intensivbett und mein Beatmungsgerät anderen überlassen.'"

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Neues Level
Zu Weihnachten kriege ich eine Langhantel. Die ist schon da, und so habe ich bereits angefangen damit zu trainieren. Heute habe ich eine Art Crossfit gemacht: Halbe Stunde radeln auf dem Kettler, halbe Stunde Body Combat, halbe Stunde Gewichttheben, dann dreiviertel Stunde Kettler. Kommt super!

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Freitag, 18. Dezember 2020
Kapitalismus tötet
Die Corona-Triage ist nur möglich, weil Krankenhäuser in Deutschland nach neoliberalen Prinzipien systematisch kaputtgespart wurden. Es macht keinen Sinn, Widerstand gegen die konkreten Seuchenbekämpfungsmaßnahmen zu organisieren, womit Menschen unnötig gefährdet werden. Sinnhaft wäre hingegen Widerstand gegen das ganze System!

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Zink, Melatonin oder Vitamin C? Keine Experimente bei COVID-19-Therapie! Warum Ärzte auf klinischen Studien bestehen sollten
Prof. Dr. F. Perry Wilson

Zink, Melatonin oder Vitamin C: Selbst mit harmlosen Molekülen sollte man bei COVID-19 nicht experimentieren. Ein US-Kollege plädiert für klinische Studien.

Das Transkript des Originalvideos wurde übersetzt und aus Gründen der besseren Lesbarkeit redigiert.

Willkommen bei Impact Factor, Ihrem wöchentlichen Kommentar zu einer neuen medizinischen Studie. Ich bin Dr. F. Perry Wilson von der Yale School of Medicine.

Die Dinge werden hier in New Haven etwas düster. Obwohl mein Krankenhaus mit 450 (Stand Nov. 2020) stationären COVID-19-positiven Patienten noch nicht den Peak erreicht hat, den wir im April gesehen hatten, haben wir einen ziemlich dramatischen Anstieg erlebt.

Ich habe mich um Patienten in der Nierensprechstunde und als behandelnder Arzt für Innere Medizin gekümmert, und ein Typ von Fragen taucht immer wieder auf: „Doc, warum können Sie mir nicht das Medikament XY geben?“

Was dieses Medikament XY sein soll, hängt sehr stark vom Patienten ab. Manche wünschen sich eine der bekannten COVID-19-Behandlungen, Dexamethason oder Remedesivir. Bei den meisten wird der „Platzhalter“ jedoch durch etwas ersetzt, über das viel in den Nachrichten berichtet wurde: Hydroxychloroquin, Vitamin D, Vitamin C, Zink oder Melatonin.

Das sind für mich dann schwierige Fragen. Normalerweise sprechen wir in der Medizin bei Therapien über Risiken versus Nutzen, aber COVID-19 erschwert die Rechnung. Die Ergebnisse zu Medikamenten sind schlecht, und wir haben wirklich noch keine Behandlungen mit durchschlagendem Erfolg.

Vieles spricht für ein Recht auf Experimente, also der Gedanke, dass es uns erlaubt sein sollte, nicht zugelassene Medikamente auszuprobieren, wenn die Situation schlimm ist , etwa wie bei Krebs im Endstadium. Denn was würde es schaden?

Fairerweise muss man sagen: Viele der Behandlungen, nach denen die Menschen für COVID-19 fragen, sind risikoarm. Obwohl ich einen Vortrag über das Risiko einer Oxalose durch eine Vitamin-C-Vergiftung halte, kann ich nicht sagen, dass ich auch nur einen einzigen Fall gesehen hätte.

Dennoch zögere ich, meinen Patienten eines dieser Medikamente zu geben, weil es –wie ich hier mehrfach diskutiert habe – keine stichhaltigen Beweise für die Wirksamkeit gibt. Also keine guten, randomisierten Studien, die mir zeigen, dass dieses Zeug tatsächlich wirkt. Dennoch fand ich es schwierig, meine Argumentation zu erklären, bis ich mich an die Pascalsche Wette erinnerte.

Viele von Ihnen kennen diese Idee. Hier ist eine kurze Zusammenfassung:

Mitte des 17. Jahrhunderts argumentierte Blaise Pascal (1623-1662), dass der vernünftige Mensch sich dafür entscheiden sollte, an Gott zu glauben.


Das funktioniert folgendermaßen: Wenn Gott existiert, sollten Sie an ihn glauben. Denn wenn Sie das nicht tun, befinden Sie sich bildlich gesprochen in einer Welt des Schmerzes. Und wenn Sie es tun, erhalten Sie eine unendlich große Belohnung, was immer das auch sein mag.

Wenn er nicht existiert, ist es eigentlich egal, ob Sie auf die eine oder die andere Weise glauben. Aber die Spieltheorie spricht eindeutig für den Glauben. Ähnlich verhält es sich, wenn wir beispielsweise über Melatonin sprechen.


Es kann sein, dass die Therapie nicht funktioniert. In diesem Fall ist der Schaden durch die Einnahme ziemlich gering: Man wird ein wenig schläfrig. Aber wenn es funktioniert, kann es Ihr Leben retten. Alles, was durch den Glauben an Melatonin – oder Zink oder was auch immer – verschwendet wird, sind die Kosten für die Tablette und einige leichte Nebenwirkungen, vielleicht gelegentlich eine Anaphylaxie. Warum sollte man sie also nicht verwenden?

Natürlich gibt es, seit Pascal seine berühmte Wette abgeschlossen hat, viele Leute, die Gegenargumente vorgebracht haben. Und diese Gegenargumente lassen sich direkt auf die medizinische Praxis im Zeitalter von COVID-19 übertragen. Begleiten Sie mich bei meinen Gedanken:

Zu den klassischen Widerlegungen gehört das Argument aus inkonsistenten Offenbarungen. Einfach ausgedrückt: Was ist, wenn man den falschen Gott wählt? Vielleicht sind Sie schlechter dran, wenn Sie Pascals Gott anbeten, wenn in Wirklichkeit Odin hinter all dem steckt. Und wäre er mit einem Atheisten einverstanden? Oder ziemlich verärgert darüber, dass Sie einen anderen Gott anbeten.


Für COVID-19 ist die Analogie klar. Was ist, wenn Sie das falsche Medikament wählen? Was wäre, wenn Sie Zeit damit verschwenden, jemanden mit Melatonin zu behandeln, obwohl eigentlich Zink die Wunderwaffe ist?

Sicher, wir könnten Patienten mit Therapien zuschütten, wie Trump im Walter Reed-Hospital. Aber was wäre, wenn bestimmte Medikamente eine entgegengesetzte Wirkung haben und sich Effekte aufheben? Wir wissen es einfach nicht.


Die Pascalsche Wette funktioniert, wenn es nur die Möglichkeit eines einzigen Gottes gibt. In der Medizin funktioniert sie nur, wenn man nur an ein Medikament denkt. Wenn mein Patient Hydroxychloroquin wünscht, könnte ich ihm das dank Pascal geben, aber ich könnte dasselbe für den Patienten tun, der nach Vitamin D fragt. Und für den Patienten, der nach Zink fragt, und für den Patienten, der nach einem Cocktail aus all dem oben genannten fragt.

Wie entscheiden wir? Natürlich sind wir in einer viel besseren Situation als Pascal es damals war. Pascals Gott lässt sich bekanntlich nicht gerne testen, aber Medikamente müssen nicht im guten Glauben eingenommen werden. Wir können rigoros klinische Studien durchführen und quasi herausfinden, ob – im übertragenen Sinne – der Gott im Himmel existiert.

Ich bin mir nicht sicher, ob diese Erklärung deutlich macht, warum Ärzte wie ich – die, um korrekt zu sein, klinische Studien durchführen – so besessen davon sind. Die Pascalsche Wette ist ein vernünftiges Argument, das man bei jedem einzelnen Medikament verwenden kann. Das Problem ist, dass sie mit allen Medikamenten funktioniert, was seine Argumentation als Entscheidungshilfe wirklich ziemlich nutzlos macht. Gott sei Dank haben wir bessere Werkzeuge, mit denen wir die Wahrheit herausfinden können. Man nennt sie randomisierte klinische Studien.


Prof. Dr. F. Perry Wilson ist Direktor des Clinical and Translational Research Accelerator von Yale. Seine Arbeit zur Wissenschaftskommunikation ist in der Huffington Post, auf NPR und hier auf Medscape zu finden. Er twittert @fperrywilson und hat unter www.methodsman.com weitere Projekte seiner Arbeit zusammengestellt.

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Kontrolle der Corona-Pandemie: Immer mehr virologische Evidenz spricht für Schulschließungen
Michael van den Heuvel, Medscape

Weltweit versuchen Regierungen, die SARS-CoV-2-Pandemie mit nicht-pharmakologischen Maßnahmen zu kontrollieren. Was die Einschränkungen im Alltagsleben wirklich bringen, ist allerdings wenig untersucht. Deshalb haben Jan M. Brauner, Mediziner und Doktorand an der University of Oxford und Kollegen Effekte unterschiedlicher Strategien simuliert

Eine zentrale Erkenntnis: Die Schließung von Schulen oder Hochschulen leistet einen wichtigen Beitrag, um die Pandemie zu kontrollieren. Was Ihre Forschungsergebnisse unterstützt: In vielen Ländern – auch in Deutschland – ist die Prävalenz von SARS-CoV-2-Infektionen gerade bei Kindern und Jugendlichen, verglichen mit anderen Altersgruppen, hoch.

„Starker Effekt von Schulschließungen“, kommentiert dementsprechend auch Prof. Dr. Christian Drosten von der Charité-Universitätsmedizin auf seinem Twitter-Account. Räumt aber auch ein: „Klar: Es gibt andere Studien, die keine Effekte von Schulschließungen finden.“

Starker Effekt von Schulschließungen. Prof. Dr. Christian Drosten
Was ist neu an der Studie von Brauner und Kollegen? Zwar belegen Daten der Spanischen Grippe 1918-1919, dass Schulschließungen und andere nicht-pharmazeutischen Maßnahmen die weitere Ausbreitung gestoppt haben. Allerdings lassen sich Influenzaviren und SARS-CoV-2 nicht unbedingt vergleichen. Bei der Spanischen Grippe folgte die Mortalität einer U- bzw. W-förmigen Kurve mit Maxima bei Kindern unter 1 Jahr, bei jungen Erwachsenen zwischen 25 und 35 Jahren (nur 1918) sowie bei älteren Menschen ab 65. Solche Altersmuster zeigt SARS-CoV-2 aber nicht. Hier steigt das Risiko für eine schwere Erkrankung proportional zum Alter.

Daten der 1. Pandemiewelle für Simulation genutzt
Um hier für mehr Klarheit zu sorgen, haben Brauner und Kollegen Informationen der 1. Pandemiewelle zwischen Januar und Ende Mai 2020 ausgewertet. Die Daten kamen aus mehreren europäischen Ländern. Sie arbeiteten mit einem mathematischen Modell, das nicht-pharmazeutische Maßnahmen mit nationalen Fall- und Todeszahlen verknüpft. Die Ergebnisse ihrer Simulation geben wieder, wie sich die Netto-Reproduktionszahl Rt zu einem bestimmten Zeitpunkt (t) durch Interventionen verändert:

Beschränkung von Versammlungen auf maximal 1.000 Personen: 23% (95% KI: 0 bis 40%)

Beschränkung von Versammlungen auf maximal 100 Personen: 34% (95% KI: 12 bis 52%)

Beschränkung von Versammlungen auf maximal 10 Personen: 42% (95% KI: 17 bis 60%)

Schließung einiger risikoreicher Geschäfte: 18% (95% KI: -8 bis 40%)

Schließung der meisten Geschäfte: 27% (95% KI: -3 bis 49%)

Schließung von Schulen und Universitäten: 38% (95% KI: 16 bis 54%);

Aufenthalt zu Hause: Effekt zusätzlich zu allen anderen Maßnahmen 13% (95% KI: -5 bis 31%)

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Neueste Corona-Informationen von Medscape
Impfungen in Deutschland sollen nach Weihnachten beginnen

Erneut schwere allergische Reaktion nach Impfung in Alaska

RKI: Knapp 700 Todesfälle und über 30.000 Neu-Infektionen seit gestern

KBV-Chef Gassen glaubt nicht an Erfolg des Shutdown

Triage-Berichte aus Klinikum in Sachsen sorgen für Diskussionen

Exzess-Mortalität in USA: 12.000 jüngere Menschen Opfer von COVID-19?

Virologen halten Abschirmung für keine geeignete Strategie

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat angekündigt, dass – wenn die EMA, wie vorgesehen, eine Zulassung des Biontech/Pfizer-Impfstoffes am kommenden Montag erteilt – direkt nach Weihnachten, also ab dem 27. Dezember, in Deutschland mit Impfungen begonnen werden wird. Zur Gruppe derjenigen mit höchster Priorität gehören über 80jährige Personen, Menschen in Alten- und Pflegeheimen, deren Pflegekräfte wie auch medizinisches Personal etwa auf Intensivstationen.

In den USA zitiert Prof. Dr. Eric Topol auf seinem Twitter-Account einen Bericht der New York Times über 2 weitere schwere allergische Reaktion auf den Biontech/Pfizer-Impfstoff bei der Impfaktion in einer Klinik in Alaska. Eine Krankenpflegerin habe eine Anaphylaxie in den ersten 10 Minuten nach der Impfung erlitten. Sie habe 2 Mal Adrenalin erhalten, sei über Nacht beobachtet worden, habe sich aber wieder erholt. Auch ein männlicher Angestellter der gleichen Klinik benötigte Adrenalin aufgrund von allergischen Reaktionen auf die Vakzine. Im Unterschied zu den britischen bislang gemeldeten ähnlichen Fällen habe die Frau keine vorherigen Allergien in der Vorgeschichte gehabt. Topols Mahnung: „Wir sollten mit seltenen, unerwarteten Nebenwirkungen rechnen.“

KBV-Chef Gassen glaubt nicht an Erfolg des Shutdown
Das RKI hat am Donnerstag 698 neue Todesfälle im Zusammenhang mit dem Corona-Virus gemeldet. Die Zahl der Neuinfektionen in den vergangenen 24 Stunden wurde zunächst mit 26.923 angegeben – dies wären knapp 3.000 Infektionen mehr als vor einer Woche. Aufgrund von Nachmeldungen aus Baden-Württemberg stieg die Zahl der gemeldeten Neu-Infektionen dann auf über 30.000 – den höchsten jemals gemeldeten Wert. Für die gesamte Bundesrepublik gibt die Behörde eine 7-Tages-Inzidenz von 179,2 an.

In einem Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland hat der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung Dr. Andreas Gassen Zweifel geäußert, dass es mit den jetzt in Kraft gesetzten Beschränkungen gelingen werde, die Infektionszahlen und insbesondere die Zahl der Todesfälle unter den Älteren deutlich zu senken.

„Ich gehe nicht davon aus, dass wir bis zum 10. Januar eine relevante Absenkung der Infektionsraten und schon gar nicht der Todesfälle erreichen werden“, sagte der KBV-Chef. Der Orthopäde, Unfallchirurg und Rheumatologe bekräftigte: „Ein Lockdown, egal wie hart, ist keine geeignete langfristige Strategie in der Pandemiebekämpfung.“ Das Ziel müsse sein, „die verletzlichen Bevölkerungsgruppen grundsätzlich deutlich besser als bisher zu schützen“.

Triage-Berichte aus Sachsen sorgen für Aufsehen
Für Aufsehen hatten Berichte von gestern gesorgt, nach denen der Ärztliche Direktor des Oberlausitzer Bergland-Klinikums in Zittau, Prof. Dr. Mathias Mengel, in einem Online-Bürgerforum am Dienstagabend bereits von Triage-Entscheidungen gesprochen hatte. Wie er sagte, habe das Krankenhaus nicht mehr genug Beatmungsbetten, weshalb Ärzte mehrfach hätten entscheiden müssen, welche Patienten Sauerstoff bekommen und welche nicht.

Wenn die Berichte korrekt sind, würde es sich um die ersten bestätigten Triage-Entscheidungen in Deutschland handeln. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer verwies in einer Reaktion lediglich auf die "geltenden ethischen und medizinrechtlichen Standards", nach denen „überall im Freistaat“ gearbeitet werde. Von diesen werde auch bei COVID-19 nicht abgewichen. Medizinischen Behandlungen liege immer eine individuelle Abwägung zugrunde. Der Träger des Krankenhauses, das Gesundheitszentrum des Landkreises Görlitz, bestätigte, die Intensivmedizin in der Klinik stoße „an die Grenzen des Leistbaren".

Doch: „Eine klassische Triage, wer leben darf und wer nicht, diese Entscheidung brauchten wir noch nicht fällen“, zitiert der Spiegel Martina Weber, Sozialdezernentin des Landkreises Görlitz. Zwar müssten Patienten teilweise in andere Krankenhäuser verlegt werden, weil die Klinik ausgelastet sei. „Aber: Wir können die Patienten regional versorgen, das werden wir bis Weihnachten schaffen“. Auch Mengel hatte berichtet, dass derzeit versucht werde, für Patienten, denen man keine Versorgung anbieten könne, eine Verlegung in andere Kliniken zu erreichen. Doch sei die Situation in allen Kliniken in Sachsen angespannt.

In einer gemeinsamen Stellungnahme der Deutschen Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) und der Fachgruppe COVRIIN beim RKI, betonen diese, das deutsche Gesundheitssystem sei zwar stark belastet, „wir stehen aber derzeit NICHT an dem Punkt Priorisierungen von Patienten vornehmen zu müssen!“ „Das DIVI-Intensivregister kann differenziert aufzeigen, in welchen weniger belasteten Regionen freie Intensivbetten zur Verfügung stehen. Durch das Verlegungskonzept können alle schwerkranken Patienten diese Betten auch erreichen“, erläutern DIVI und die Fachgruppe.

USA: 12.000 junge Menschen unter 44 Jahre Opfer von COVID-19?
In einem Research Letter im JAMA berichtet eine Forschergruppe über die Exzess-Mortalität während der 1. Welle bei jüngeren Erwachsenen. Danach gab es unter den Erwachsenen im Alter von 25 bis 44 Jahren in den USA von März bis Juli 2020 insgesamt 19% mehr Todesfälle als erwartet – dies entspricht 12.000 Menschen, die zusätzlich gestorben sind.


Wie die Forscher – unter ihnen Dr. Rochelle Walensky von der Harvard Medical School, die als neue CDC-Chefin nominiert ist – berichten, konnten sie 38% dieser Übersterblichkeit direkt auf COVID-19 zurückführen, doch variiere dieser Anteil je nach Region stark. Die Todesfälle durch COVID-19 seien damit ebenso hoch oder in manchen Landesteilen sogar höher als die Sterbefälle durch Opioid-Missbrauch in dieser Altersgruppe. Ihre Berechnungen seien eher konservativ, schrieben die Forscher – und würden die COVID-19-bedingte Mortalität eher unterschätzen.

Virologen bekräftigen: Abschirmung vulnerabler Gruppen weder umsetzbar noch vertretbar
Die Gesellschaft für Virologie (GfV) verwehrt sich in einer aktuellen Mitteilung dagegen, dass suggeriert werde, die GfV habe sich gegen den bestmöglichen Schutz von Wohn- und Pflegeheimen ausgesprochen. Doch bekräftigt die GfV nochmals, dass sie eine Pandemie-Bekämpfungsstrategie ablehnt, die „einzig und allein auf die Abschirmung von Risikogruppen fußt“.

Die Begründung: „Wir weisen erneut darauf hin, dass die Risikogruppen viel zu zahlreich, zu heterogen und zum Teil auch unerkannt sind, um aktiv abgeschirmt werden zu können.“ Die Gesellschaft verweist darauf, dass z.B. Personen mit Übergewicht, Diabetes, Krebserkrankungen, einer Niereninsuffizienz, chronischen Lungenerkrankungen, Lebererkrankungen, nach Schlaganfall oder Transplantationen sowie – nach ersten Erkenntnissen – auch Schwangere ein erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf haben. „De facto sind also weite Teile der Bevölkerung in Deutschland den Risikogruppen zuzuordnen. Dementsprechend ist eine allein auf diese Gruppen abzielende Abschirmungsstrategie in der Realität weder umsetzbar noch ethisch vertretbar.“

Update 15. Dezember 2020
EMA-Zulassung noch vor Weihnachten?

Die neuen Zahlen, ein harter Lockdown – und FFP2-Masken für Risikogruppen

Testphase des Corona-Warnarmbands

Biontech: 1. Impfung in den USA

FDA: Worauf sollten Ärzte bei der Impfung achten?

Geringe Impfbereitschaft im Gesundheitswesen stößt auf Kritik

Retrospektive Analyse: Warum grassierte COVID-19 in Italien so stark?

Neurologische Beschwerden auch bei leichtem COVID-19



Verschiedene Medien haben gemeldet, dass noch vor Weihnachten die Zulassung des Biontech/Pfizer-Impfstoffes durch die EMA erfolgen soll. Diese hat bestätigt, dass die Zulassung nun sogar für den 21. Dezember geplant ist. Wie Bundegesundheitsminister Jens Spahn in einer aktuellen Pressekonferenz sagte, soll dann noch vor dem Jahreswechsel mit den Impfungen in Deutschland begonnen werden. Die Infrastruktur dafür sei bereit. An der Pressekonferenz in Berlin zur „Corona-Lage vor Weihnachten" nahmen auch RKI-Präsident Prof. Dr. Lothar Wieler, die Vorsitzende des Deutschen Ethikrates, Prof. Dr. Alena Buyx, und die Virologin Prof. Dr. Sandra Ciesek teil.

Auf die Nachfrage, warum der Zulassungsprozess in anderen Ländern schneller gehe, erläuterte Spahn: „Wir machen keine Notzulassung, sondern eine ordentliche Zulassung." Diese müsse aber mit allen beteiligten EU-Ländern abgestimmt sein. Zudem werde dabei „tiefer“ in die Daten eingestiegen, was bei der Bevölkerung mehr Vertrauen in die Impfung und den Zulassungsprozess schaffe. Und nicht zuletzt habe dies auch haftungsrechtliche Konsequenzen: Bei einer Notfallzulassung hafte die Regierung, bei einer ordentlichen Zulassung die Unternehmen.

Heute meldete das RKI 14.432 Neu-Infektionen in den vergangenen 24 Stunden. Insgesamt gibt es damit laut RKI in Deutschland mehr als 1,35 Millionen SARS-CoV-2-Infektionen und 22.475 Todesfälle durch COVID-19 (500 mehr als am Vortag). Die 7-Tages-Inzidenz beträgt derzeit 173,7 Fälle pro 100.000 Einwohner. „Die Lage ist so ernst, wie sie noch nie war in dieser Pandemie“, betonte Wieler in der Pressekonferenz. „Im Moment infizieren sich viel zu viele Menschen.“

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Wolf Wetzel sagt, wie es ist
Mein alter Genosse Wolf Wetzel, Autor von "Der Rechtsstaat im Untergrund", Coautor von "Geschichte, Rassismus und das Boot", ehemaliges Mitglied der autonomen Lupus-Gruppe und seinerzeit verdienstvoll an der Aufklärung des polizeilichen Handelns rund um die "Startbahnschüsse" beteiligt hat einen zustimmenswerten Beitrag auf telepolis geschrieben.

https://www.heise.de/tp/features/Das-Virus-der-Kapitalismus-und-wir-4990952.html

Würde der Lockdown sich ausschließich nach seuchenhygienischen Maßstäben richten wären die Fabriken dichtzumachen und nicht private Kontakte zu reduzieren. Wenn wir ein Fitnesscenter sagen wir mit VW vergleichen werden die Unterschiede recht deutlich. Zweimal die Woche anderthalb Stunden trainieren mit 3 Meter Abstand zum Sportsfreund versus fünfmal die Woche acht Stunden am Tag mit anderthalb Metern Abstand am Fließband schwitzen - oder in bestimmten Montagegruppen noch enger zusammen - da ist klar, wo am meisten gespreadet wird. Gastronomiebetriebe müssen schließen, Theater und Kinos auch, aber die Industrieproduktion muss weitergehen, obwohl die Großkonzerne gigantische staatliche Hilfen bekommen haben, für die sie nicht wie KMUs und Einzelselbstständige Antragsformulare ausfüllen musste. Nirgendwo wird deutlicher, wer die herrschende Klasse im Lande ist.

Einen befristeten Totalausfall der industriellen Produktion würde allerdings eine Gesellschaft am Ehesten verkraften in der die Produktionsmittel der Gesamtheit gehören. Also im tatsächlichen (und nicht: real existierenden) Kommunismus. Dann wird auch klar, worauf hinzuarbeiten ist.

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Wie Deutschland sehenden Auges in die Katastrophe schlitterte
Lesenswerter Beitrag in der NZZ:

https://www.nzz.ch/meinung/wie-deutschland-in-die-corona-katastrophe-schlitterte-ld.1591912?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

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Mittwoch, 16. Dezember 2020
Es ist so weit: In Deutschland kommt die Triage zur Anwendung
https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/id_89130022/saechsische-klinik-bestaetigt-triage-wegen-corona.html?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

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Zur Spezifität der Corona-Testverfahren und zur Gefahrenlage im Grippeherbst
Auf Coronadoks ist dieser Beitrag verlinkt den ich für sehr aufschlussreich halte:

https://www.biovis-diagnostik.eu/wp-content/uploads/Biovis_SARS-CoV-2_Teil3_DE.pdf

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Der iranische Blogger Ruhollah Zam wurde hingerichtet
Unterstützung für die Kämpfenden Irans! Solidarität ist eine Waffe.

https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/iranischer-blogger-ruhollah-zam-hingerichtet-17098721.html?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

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Dienstag, 15. Dezember 2020
Eine Epoche geht zu Ende
IKEA stellt das Erscheinen seines gedruckten Katalogs ein.

Ich erinnere mich noch an die Frühzeit, als in meiner Jugend IKEA erstmals auf dem deutschen Markt auftauchte. Da nannte sich die Firma "Das unmögliche Möbelhaus aus Schweden" und war ein Billiganbieter, der als Alternative zu den normalen Möbelhäusern auftrat.


Das einzige damalige Produkt das es heute noch gibt war das Bücherregal Billy. Ansonsten waren Tische, Stühle und Schränke aus massivem, weitgehend unbehandeltem Holz, günstig trotzdem weil schwedische Birke oder Kiefer. Der klassische Stammkundenkreis wäre mit Grünen Wähler mit Passat Diesel (damals ein Auto das als Ökomobil galt und etwa das Prestige eines heutigen Dacia hatte) und Birkenstockschuhen ganz gut beschrieben.

IKEA Möbel kaufen hieß damals, sich nicht mehr die Sachen vom Sperrmüll zu holen oder gestapelte Apfelsinenkisten als Regale zu benutzen.

Der Spirit der ursprünglichen IKEA-Produkte ist heute am Ehesten bei der allerdings deutlich teureren finnischen Marke Lundia zu finden.
Oh ja, Zeiten ändern sich....

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Montag, 14. Dezember 2020
Flucht und Corona: Frontbericht aus Bremen
Nachfolgendes Interview über die Situation eines Geflüchteten in der Erstaufnahme Bremen im Frühjahr 2020 zur allgemeinen Kenntnis. Die aktuelle Situation in der EAE Lindenstraße beschreibt der Flüchtlingsrat bremen hier:

https://www.fluechtlingsrat-bremen.de/sozialressort-ordnet-ta%cc%88gliche-zimmerkontrollen-an-keine-privatspha%cc%88re-fu%cc%88r-geflu%cc%88chtete/
und hier:
https://www.fluechtlingsrat-bremen.de/corona-sozialbeho%cc%88rde-ha%cc%88lt-eigene-standards-nicht-ein/


-------- Original Nachricht --------
Betreff: Interview zur Situation in Erstaufnahmeeinrichtung in Bremen
Datum: 10.12.2020 11:26 (GMT +01:00)
Von: Nikolai Huke <huke.nikolai@gmail.com>
An: huke.nikolai@gmail.com

Liebe alle,

ich möchte Sie/euch auf das folgende Interview hinweisen:

„Corona begann sich wie wild auszubreiten“. Ansu Janneh lebte in der
Erstaufnahmeeinrichtung Lindenstraße in Bremen. Im Interview spricht er
über Quarantäne, zivilen Ungehorsam und politischen Protest.

https://www.freitag.de/autoren/gefaehrdetes-leben/corona-begann-sich-wie-wild-auszubreiten/view

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Coronapandemie: Flüchtlingsrat fordert generelle Aussetzung von Abschiebungen
Abschiebungcharter nach Afghanistan wäre purer Zynismus

Der Flüchtlingsrat Niedersachsen fordert die niedersächsische Landesregierung auf, vor dem Hintergrund des bundesweiten Lockdowns alle Abschiebungen auszusetzen. Empört und entsetzt ist der Flüchtlingsrat insbesondere darüber, dass die Bundesregierung nach einem neunmonatigen pandemiebedingten Abschiebungsmoratorium im Dezember erstmals wieder eine Charterabschiebung nach Afghanistan durchführen will.

Bereits am 07. Dezember hat ein breites Bündnis an die Innenmionisterkonferenz appelliert, Abschiebungen auszusetzen. Wörtlich heißt es in der gemeinsamen Erklärung: "Zahlreiche Herkunftsländer von Asylsuchenden haben marode Gesundheitssysteme und sind nicht in der Lage, an dem Virus Erkrankte zu versorgen. Auch Staaten mit einem relativ gut aufgestellten Gesundheitssystem kommen an ihre Kapazitätsgrenze. Die Zahl der Corona-Infizierten steigt weltweit dramatisch, ganz zu schweigen von der rasant steigenden Zahl der Toten. Dennoch werden Menschen in Länder abgeschoben, in denen sich die Pandemie katastrophal auswirken könnte oder es bereits tut. Das Risiko für ihre Gesundheit und körperliche Unversehrtheit ist immens". Aus diesem Grund forderte die große Mehrheit der Integrationsbeauftragten der Länder bereits im April 2020 einen bundesweiten Abschiebungsstopp: Im Hinblick auf die Rechtssicherheit der Betroffenen, aber auch auf die weitere Ausbreitung des SARS-CoV-2 und die sehr dynamische Entwicklung in vielen Herkunftsländern sind klare Regelungen geboten. Es bedarf eines generellen vorübergehenden Abschiebestopps in allen Bundesländern."
"Dass trotz des nun auch in Deutschland ausgerufenen Lockdownsmeine bundesweite Charterabschiebung ausgerechnet in das vom Bürgerkrieg und einer grassierenden Pandemie heimgesuchte Afghanistan stattfinden soll, ist purer Zynismus", kritisiert Kai Weber, Geschäftsführer des Flüchtlingsrats Niedersachsen. "In Afghanistan droht nach dem absehbaren Abzug der westlichen Truppen eine erneute Taliban-Herrschaft, Verfolgung und Konflikte werden eher weiter eskalieren."
Auch für andere Geflüchtete fordert der Flüchtlingsrat eine generelle Aussetzung von Abschiebungen und die Schließung der Abschiebungshaftanstalt. "Es kann und darf nicht sein, dass Menschen, die sich nichts haben zuschulden kommen lassen, festgenommen, inhaftiert und in Abschiebungsflieger gezwungen werden zu einem Zeitpunkt, zu dem alle Welt aufgefordert ist, Kontakte und unnötige Reisen zu vermeiden. Eine solche leichtfertige und fahrlässige Gefährdung der Gesundheit nicht nur der betroffenen Flüchtlinge, sondern auch aller beteiligten Beamt_innen wäre verantwortungslos. Der niedersächsische Innenminister muss ein Machtwort sprechen und alle Abschiebungen bis auf Weiteres aussetzen. Insbesondere gegen die vom BMI geplante Charterabschiebung nach Afghanistan fordern wir vom niedersächsischen Innenministerium eine eindeutige Erklärung, dass sich Niedersachsen daran nicht beteiligen wird.

Afghanistan-Experte Thomas Ruttig geht davon aus, dass die jetzt trotz fortbestehender Corona-Pandemie wieder bestehende Bereitschaft der afghanischen Regierung zur Entgegennahme von Abschiebungschartern mit dem Abschluss der Geberkonferenz in Genf am 23. und 24. November zusammenhängt. Dort wurde Afghanistan die Weiterfinanzierung der Entwicklungshilfe bis 2024 zugesagt und in der Abschlusskommuniqué die »Bekämpfung irregulärer Migration« beschlossen.

Hintergrund zu Abschiebungen nach Afghanistan

Vorangegangen war der ersten Sammelabschiebungam 14.12.2016, mit der 34 Menschen abgeschoben wurden, die Aufnahme von Verhandlungen de Maizières mit der afghanischen Regierung im Februar 2016, die im Oktober in einem bilateralen Rückführungsabkommen mündeten. Ebenfalls im Oktober 2016 kam es auch zu einem Rückführungsabkommen zwischen der EU und Afghanistan. Bereits im März 2016 lagen hierzu passend geheime Pläne der EU zur Abschiebung von 80.0000 Afghanen vor. Zeitgleich zu diesen europäischen Plänen wurde hierzulande nach Recherchen der ZEIT seitens des Innenministeriums Druck auf das ihm unterstellte Bundesamt für Migration und Flüchtlinge ausgeübt, die Schutzquote nach unten zu drücken. Lag diese noch im Jahr 2015 bei 78 %, sank sie in Folge des Drucks seitens des Dienstherrn des Bundesamtes im ersten Halbjahr 2016 auf 52,9 %. Dies, obwohl – wie dem Bundesinnenministerium sehr wohl bekannt war – zur gleichen Zeit die höchste Zahl ziviler Opfer seit 2009 gemeldet worden war.

Immer wieder wurde von der Bundesregierung behauptet, es gebe anderweitig inländischen Schutz in Großstädten. Ein aktueller Bericht des UNHCR aus Dezember 2019 kommt zum Ergebnis, dass die afghanische Hauptstadt nicht als sicher betrachtet werden kann: Aufgrund der Sicherheits- und Menschenrechtslage sowie der dramatischen humanitären Situation stelle Kabul laut UNHCR keine sogenannte »inländische Fluchtalternative« dar. Genau darauf verweist das BAMF aber immer wieder in seinen Ablehnungsbescheiden, und genau dort landen die Charterflüge.

Seither wurden regelmäßig Sammelabschiebungen in das seit Jahrzehnten von Krieg und Bürgerkrieg gezeichnete Land vorgenommen. Insgesamt sind seit Dezember 2016 bis einschließlich März dieses Jahres 907 Afghanen mittels Sammelabschiebeflügen nach Afghanistan abgeschoben worden. Die Schutzquote für die Anerkennung afghanischer Schutzsuchender sank seit 2016 parallel dazu kontinuierlich weiter und liegt derzeit (1. Halbjahr 2020) bei nur noch 40,6 %. Erst kürzlich wurde bekannt, wie viele rechtswidrige Ablehnungen Afghan*innen in Asylverfahren erhalten. Auf eine parlamentarische Anfrage der Linken teilte die Bundesregierung mit, dass Verwaltungsgerichte in den ersten neun Monaten dieses Jahres 5.644 ablehnende Entscheidungen des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge aufgehoben haben und den Betroffenen Schutz gewährt haben. 59 % der BAMF-Bescheide erwiesen sich damit als rechtswidrig.



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Politikerratschläge
Da heißt es, auch schon vor dem harten Lockdown, also heute und morgen solle niemand mehr losgehen und Weihnachtsgeschenke kaufen. Also, ich fange mit dem Geschenke kaufen, von vorbestellten Wunschzettelartikeln abgesehen, normalerweise am 18. 12. an, vorher komme ich gar nicht dazu. Ich arbeite auch bis 23. 12. durch. Hielte ich mich an diese Regel hieße das: Heuer gibt es von mir keine Geschenke.

Manches kommt doch ziemlich weltfremd.

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Sonntag, 13. Dezember 2020
Das wird ein seltsames Weihnachten
Dennoch ist unser Garten festlich erleuchtet.
Wenn Sylvester nicht geknallt werden darf schieße ich jetzt allerdings nicht Leuchtspur mit der Beretta.









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