Dienstag, 28. Juni 2022
Erdogans Schattenkrieg - wann beginnt die Offensive?
Solidarität mit Kurdistan, Solidarität mit Rojava!

https://www.tagesschau.de/ausland/asien/nordsyrische-kurdengebiete-101.html?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

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Hunger als Waffe
Putin nimmt gerade die ohnenhin verarmten Massen des Trikont in Geiselhaft, indem er sie von Weízenlieferungen abschneidet. So weit ist es also gekommen - von einem Selbstverständnis der sowjetischen Außenpolitik als antiimperialistisch zum Imperialismus in seiner unmittelbar faschistischen Form - Völkermord als Mittel der Politik.

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Sonntag, 26. Juni 2022
Besuchsempfehlung: Zum Untergang des Imperium Romanum
In Trier gibt es hierzu eine lohnende Ausstellung. Nach dem Nomen-est-Omen-Prinzip trägt einer der Organisatoren einen überaus passenden Namen: Lothar Schwinden.

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Freitag, 24. Juni 2022
Entgegen dem Klischee
Ben, Esther und ich standen schwätzend auf dem Hof zusammen, als aus dem Tor des Nachbargrundstücks eine sehr junge, extrem sexy aussehende Frau kam, der Ben und ich interessierte Blicke nachwarfen. Es war aber Esther, die "Wow!" sagte. Und dann Ben und mich angrinste und meinte: "Dachtet Ihr, Frauen machen sowas nicht?".

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Und eine kleine Anmerkung dazu, was ich so vom US-Imperialismus halte
https://www.youtube.com/watch?v=oY_a-HjdiOE

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Der unbesiegte Partisan
Jean Baudrillard schrieb in seinem Lebenswerk "Der symbolische Tausch und der Tod" dass dem Sich-ständig-Neuerfinden des Kapitalismus noch immer die absolute Negation des Systems entgegenstehe, die er als den unbesiegten Partisan bezeichnete - oder auch unbesiegbar, der Begriff fällt ins Gleiche, wenn man religiös-symbolische Kategorien wie "Sol Invictus" anwendet.

Dazu gibt es ein passendes Lied:

https://www.youtube.com/watch?v=JIt9smkeq7k

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Mittwoch, 22. Juni 2022
Alarme Phone Sahara - Infotour Solidarität gegen das EU Grenzregime in der Sahara mit Azizou Chehou und Moctar Dan Yayé aus Niger
Die Grenzen, die die europäischen Staaten gegen Migrant*innen und Flüchtende hochziehen, verlaufen längst nicht mehr nur an den EU-Außengrenzen, sondern weit darüber hinaus, u.a. durch viele Länder auf dem afrikanischen Kontinent. Dieses repressive Grenzregime schafft lebensgefährliche Bedingungen und lässt Menschen nicht nur im Mittelmeer und im Atlantik sterben, sondern auch auf den Reisewegen durch die Sahel-Staaten und Nordafrika. Es führt zu brutalen Massenabschiebungen zwischen afrikanischen Staaten und zur Internierung von Migrant*innen und Flüchtenden in Folterlagern in Libyen. Zudem sorgt es dafür, dass tausende von Menschen, denen ein Weiterkommen versperrt ist, mit leeren Händen und unter prekären Bedingungen in Ländern wie dem Niger, einem der ärmsten Länder der Welt, festsitzen. Die historisch seit langem bestehende zirkuläre Migration insbesondere in sowie zwischen West- und Nordafrika wird dadurch immer mehr eingeschränkt. Folglich zerstört diese von der EU durchgesetzte Politik in kolonialer Tradition an vielen Orten wirtschaftliche Existenzgrundlagen und damit das Leben der Menschen aus diversen Regionen.

Das Alarme Phone Sahara (APS) setzt diesem brutalen EU-Grenzregime in Agadez und an anderen Orten im Norden Nigers solidarische Intervention entgegen. Moctar Dan Yayé und Azizou Chehou des APS Niger werden auf ihrer Info-Tour von Hintergründen und aktuellen Entwicklungen in Niger zur repressiven Migrationspolitik und von ihrer alltäglichen Arbeit berichten.

Dabei geht es unter anderem um folgende Themen:
● ?Wüstennot-Rettung? durch beim APS aktive Einheimische aus der Region Bilma & Suche nach Vermissten in der Sahara, die sich auf den Weg nach Libyen machen,
● Dokumentation von immer massiveren Abschiebungen aus Algerien & solidarische Arbeit vor Ort in Assamaka,
● kollektive Küche für Geflüchtete und Migrant*innen in Agadez
● täglicher Kampf gegen Korruption, Repression & erlebte Kriminalisierung von APS Aktivist*innen für ihre Solidaritätsarbeit,
● Klage gegen das von der EU forcierte Gesetz ?2015 -036?, das die regionale Migration kriminalisiert, vor dem Gerichtshof der westafrikanischen Union,
● Folgen des Klimawandels: politische Arbeit bei steigenden Wüstentemperaturen & fast permanentem Stromausfall

Dr. Azizou Chehou ist Koordinator des Alarme Phone Sahara (APS) in Agadez. Moctar Dan Yayé ist für die Medienarbeit des APS in Niger verantwortlich.


Veranstaltungen Alarme Phone Sahara - Infotour 2022:

21.06.2022, 19:00 Uhr, Möckern-Friedensau
Ort: Kulturscheune, An der Ihle 10, 39291 Möckern-Friedensau

27.06.2022, 18:00 Uhr, Garmisch-Partenkirchen Bahnhofsvorplatz
Öffentliches Hearing mit Alarme Phone Sahara und Alarmphone Watch the Med im Rahmen der Dauerkundgebung gegen den G7-Gipfel in Elmau bei Garmisch

28.06.2022, 18:00 Uhr, Lüneburg
Ort: Leuphana Universität Lüneburg, Universitätsallee 1, Raum C 40.606.

29.06.2022, 19:00 Uhr, Braunschweig
Ort: Kinder- und Jugendzentrum Mühle, An der Neustadtmühle 3, Braunschweig

30.06.2022, 19:30 Uhr, Leipzig
Ort: t.b.a.

30.06.2022, 13:00 Uhr, Kulturkosmos Fusion-Festival
Ort: Flugplatz Müritz Airpark, Lärz
Workshop mit Alarme Phone Sahara und Matthias Monroy zu Frontex und Grenzregime in Nord- und Westafrika

01.07.2022, 19:00 Uhr, Hamburg
Ort: Werkstatt 3 (W3), Nernstweg 32, Hamburg

03.07.2022, 18:00 Uhr, Göttingen
Ort: "OUR HOUSE OM10" Obere Maschstr. 10, Göttingen

05.07.2022, 20:00 Uhr, Kassel, Documenta
Ort: aka, Werner-Hilpert-Straße 22 (WH22), Kassel
Veranstaltung mit Alarme Phone Sahara und Migration Control zur Externalisierung des Grenzregimes

06.07.2022, 19:00 Uhr, Kassel, Documenta
Ort: Kassel, aka, Werner-Hilpert-Straße 22 (WH22)
Alarme Phone Sahara spricht im Rahmen der Documenta 15 über transnationale kollektive Kämpfe um Veränderung

06.07.2022, 20:00 Uhr, Basel
Veranstaltung beim Klimacamp / widerständigen Sommercamp.
Alarme Phone Sahara spricht über Kämpfe um Bewegungsfreiheit, Ernährungssouveränität und Klimagerechtigkeit vor dem Hintergrund der aktuellen Situation im Niger

07.07.2022, 19:00 Uhr, Kriens bei Luzern
Ort: Teiggi, Schachenstrasse 15A, Kriens bei Luzern

08.07.2022, 20:30 Uhr, Bern
Ort: Brasserie Loraine, Quartiergasse 17, 3013 Bern

11.07.2022, 20:00 Uhr, Freiburg
Ort: Haus der Jugend, Uhlandstraße 2, Freiburg

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Montag, 20. Juni 2022
Die Aussprache
Warum wird die Maßeinheit für Windstärke, Beaufort, immer französisch ausgesprochen, also Bohfort? Die ist nach Admiral Sir Beaufort benannt. Bertrand Russell wird ja auch nicht Bertrond Rüssell ausgesprochen, und bei Renault spricht man a, u, l und t nicht aus.

Wie wäre es denn mit dem Solar King Lewis Fourteen?

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Neuer Giga-Number-Cruncher kommt nach Jülich
Früher dienten sie dazu, Wasserstoffbombenexplosionen oder Supernovae zu simulieren, inzwischen werden mit ihnen die Folgen der Klimaerwärmung und die Szenarien, die sich aus Gegensteuerungsmaßnahmen ergeben berechnet: Die Supercomputer der Kategorie 1.

Einer davon, Jupiter genannt, kommt nun ins Forschungszentrum Jülich.


https://www.channelpartner.de/a/erster-europaeischer-superrechner-kommt-nach-juelich,3687260?utm_source=Produkte+%26+Technologien&utm_medium=email&utm_campaign=newsletter&tap=edddea56b42e38bc6a069e7bb6e23412

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Neue Omikron-Varianten: Kommen modifizierte Impfstoffe im Herbst zu spät?
Das sagen Experten
Michael van den Heuvel, Medscape


SARS-CoV-2 stellt ? wenig überraschend für ein RNA-Virus ? seine Mutationsfreudigkeit weiter unter Beweis. In Abstrichen infizierter Patienten liegt der Anteil der Omikron-Sublinie BA.4 bei 2,1% (KW 21), verglichen mit 1,2% in der Vorwoche. Im gleichen Zeitraum ist die Häufigkeit der Sublinie BA.5 auf 10,0% nach oben geschnellt, verglichen mit 5,0% in der Vorwoche.

Diese Dynamik führt zu einer zentralen Frage: Was können Ärzte von modifizierten Impfstoffen aufgrund der langen Vorlaufzeit erwarten? Aktuellstes Beispiel ist die Ankündigung von Moderna, für einen bivalenten Impfstoff gegen den Wildtyp und gegen Omikron bald die Zulassung zu beantragen.

Neutralisierende Titer gegen BA.1 um das 8-Fache erhöht

Moderna gibt derzeit nur einen groben Überblick über Daten zum neuen Vakzin mRNA-1273.214. Es enthält das zugelassene Molekül mRNA-1273 (Spikevax®) und einen Impfstoffkandidaten, der auf Omikron abzielt. Anzumerken ist, dass es sich um die Omikron-Sublinie BA.1 handelt.

Das Vakzin mRNA-1273.214 erreichte in der Phase-2/3-Studie alle primären Endpunkte. Bei der Impfstoffforschung sind 2 Begriffe von Bedeutung. Der Antikörper-Titer wird als geometrisches Mittel (GMT) angegeben. Im Vergleich zum arithmetischen Mittel ist dieser Wert robuster gegenüber starken Schwankungen. Die Wirksamkeit neutralisierender Antikörper wird als ?geometric mean response? (GMR) bezeichnet, welche je nach Verdünnung imstande ist, einen gewissen Prozentsatz aller Viren zu inaktivieren.

Das GMR betrug 1,75 (97,5%-Konfidenzintervall: 1,49-2,04).

Eine Booster-Dosis von mRNA-1273.214 erhöhte die GMT gegen Omikron etwa um das 8-Fache, verglichen mit den Ausgangswerten.

Der primäre Endpunkt der Nicht-Unterlegenheit gegenüber dem ursprünglich zirkulierenden SARS-CoV-2 wurde ebenfalls erreicht, mit einer GMR von 1,22 (1,08-1,37).

Bei seronegativen Teilnehmern lag 1 Monat nach der Verabreichung der GMT gegen den Wildtyp für mRNA-1273.214 bei 5.977 (5.322-6.713), verglichen mit einer GMT für mRNA-1273 von 5.649 (5.057-6.311).

Die GMT gegen Omikron für mRNA-1273.214 lag bei 2.372 (2.071-2.718), verglichen mit einer GMT für mRNA-1273 von 1.473 (1.271- 1.708).

Die Titer bindender Antikörpertiter waren bei mRNA-1273.214 im Vergleich zu mRNA-1273 auch signifikant höher gegen alle anderen fraglichen Varianten (Alpha, Beta, Gamma, Delta, Omikron).

Die Auffrischimpfung mit mRNA-1273.214 wurde von den 437 Studienteilnehmern gut vertragen. Das Sicherheits- und Reaktogenitätsprofil war ähnlich wie bei mRNA-1273 als Booster.

Offene Fragen zu klinischen Endpunkten
?Die Daten von Moderna zeigen, dass Personen, die die 4. Impfung mit dem bivalenten Impfstoff bekommen haben, mehr neutralisierende Antikörper gegen Omikron im Blut haben als Personen, die die vierte Impfung mit dem herkömmlichen Impfstoff bekommen haben?, sagt Prof. Dr. Carsten Watzl. Er ist Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie. Watzl: ?Aus diesen Daten kann man schließen, dass damit auch der Schutz gegenüber Omikron durch den bivalenten Impfstoff besser sein wird.? Nicht ableiten könne man jedoch, wie hoch die Effektivität beim Schutz gegenüber Infektionen oder schweren Erkrankungen sein werde.


?Verglichen mit den neutralisierenden Antikörpern gegenüber dem Ursprungsvirus haben Personen nach der 4. Impfung immer noch weniger neutralisierende Antikörper gegen Omikron?, so der Experte. Damit werde zwar der Schutz vor der Infektion mit Omikron verbessert. ?Er wird aber immer noch nicht so gut sein wie der Schutz gegenüber einer Infektion mit den früheren Varianten.?

Natürlich ist das Virus mal wieder schneller als die Impfstoffentwicklung. Prof. Dr. Carsten Watzl
Macht es Sinn, einen Impfstoff gegen BA.1 zu entwickeln, während BA.4 und BA.5 das Geschehen übernehmen? Das neue Vakzin richtet sich gegen BA.1; bis Herbst wird diese Omikron-Variante wohl in der Bedeutungslosigkeit verschwunden sein.

?Natürlich ist das Virus mal wieder schneller als die Impfstoffentwicklung?, so Watzl. ?Aber der Unterschied zwischen BA.1 und BA.5 ist deutlich kleiner als der Unterschied zwischen dem Originalimpfstoff und BA.5.? Daher mache auch ein an BA.1 angepasster Impfstoff noch viel Sinn. Er stimuliere gerade die Immunzellen, die sowohl die Ursprungsvarianten als auch Omikron erkennen könnten. Watzl hofft, die Immunität werde Varianten-unabhängiger und könne auch vor zukünftigen Varianten einen Schutz bieten.

Auffrischimpfungen im Herbst ? für wen sie Sinn machen
?Ein Boost mit dem angepassten Impfstoff wäre im Herbst sinnvoll für diejenigen, die auf einen Boost überhaupt noch ansprechen, die also noch nicht so hohe Antikörperspiegel haben?, so die Einschätzung von Prof. Dr. Andreas Radbruch, Deutsches Rheuma-Forschungszentrum Berlin (DRFZ). ?Vorhersehbar würde dadurch auch der relativ kurzfristige Schutz der Atemwege vor Infektion noch einmal erhöht, also der Schutz vor Infektion, für die Monate der nächsten Welle.? Radbruch spekuliert, der Schutz vor Infektion sei womöglich besser, da neue Varianten mit abgedeckt würden.

Bei immun-gesunden Personen unter 60 sehe ich aktuell keine Veranlassung zu einer 4. Impfung. Prof. Dr. Carsten Watzl
Watzl hat sich auch mit dieser Frage befasst: ?Bei immun-gesunden Personen unter 60 sehe ich aktuell keine Veranlassung zu einer 4. Impfung.? Diese Gruppe habe immer noch einen ?sehr guten Schutz vor der schweren Erkrankung?, werde früher oder später jedoch Durchbruchsinfektionen durchmachen ? und eine hybride Immunität entwickeln.

?Personen mit Immunschwäche und alte Personen können aber immer noch ein relativ hohes Risiko für eine schwere Erkrankung haben?, so der Experte. Sie sollten ihre Immunität im Herbst mit einem angepassten Impfstoff erhöhen.

Die saisonale Corona-Impfung ? sinnvoll nur für Risikogruppen
Das Vorgehen, Antigene bzw. deren Gensequenz in Vakzinen regelmäßig zu aktualisieren, erinnert an saisonale Vakzine gegen Influenza; Jahr für Jahr erhalten vulnerable Patienten eine neue Impfung.

Immun-gesunde Personen unter 60 werden sich ihre Immunität wahrscheinlich alle paar Jahre mit einer Infektion auffrischen Prof. Dr. Carsten Watzl
?Immun-gesunde Personen unter 60 werden sich ihre Immunität wahrscheinlich alle paar Jahre mit einer Infektion auffrischen?, lautet Watzls Einschätzung. ?Wer natürlich gar keinen Kontakt mit dem Virus haben will, kann sich auch jährlich im Herbst impfen lassen und bei hohen Inzidenzen zusätzlich Hygienemaßnahmen et cetera beachten.? Für Personen mit Immunschwäche und Menschen über 60 sei eine jährliche Auffrischung der Immunität jedoch sinnvoll.



https://deutsch.medscape.com/artikelansicht/4911284?src=WNL_mdplsfeat_220617_mscpedit_de&uac=389796AZ&impID=4341476&faf=1#vp_2

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Lebenselexir: Kaffee könnte die Krebs- und Herz-Kreislauf-Mortalität senken ? eine Empfehlung, mehr davon zu trinken?
Will Pass, Medscape
Copyright Michael van den Heuvel


Unter mehr als 170.000 Menschen im Vereinigten Königreich hatten Personen, die täglich etwa 2 bis 4 Tassen Kaffee mit oder ohne Zucker tranken, eine niedrigere Sterberate als diejenigen, die keinen Kaffee konsumierten. Das berichten Forscher um Dr. Dan Liu von der Abteilung für Epidemiologie an der Southern Medical University in Guangzhou, China. Sie haben Ergebnisse einer prospektiven Kohortenstudie veröffentlicht.

?Frühere Beobachtungsstudien haben einen Zusammenhang zwischen dem Kaffeekonsum und geringeren Sterberisiken nahegelegt, aber sie haben nicht zwischen Kaffee, der mit Zucker, mit künstlichen Süßstoffen oder ohne Zucker konsumiert wurde, unterschieden?, schreiben die Autoren in den Annals of Internal Medicine.

Daten aus einer britischen Biobank
Um solche Detailfragen zu klären, wandten sich die Forscher an die UK Biobank. Dort wurden zwischen 2006 und 2010 etwa eine halbe Million Teilnehmer aus Großbritannien rekrutiert. Probanden unterzogen sich einer Reihe von Tests und füllten mehrere Fragebögen aus. Bei 171.616 Teilnehmern liegen Angaben aus mindestens 1 Ernährungsfragebogen vor. Weitere Kriterien für die Studie waren, dass Probanden zum Zeitpunkt der Rekrutierung weder Krebs- noch Herz-Kreislauf-Erkrankungen hatten.

Laut Fragebögen tranken 55,4% der Teilnehmer Kaffee schwarz ohne Süßstoff oder Zucker, 14,3% mit Zucker, 6,1% mit künstlichem Süßstoff und 24,2% konsumierten überhaupt keinen Kaffee.

Kaffee-Konsum mit geringerer Mortalität assoziiert
Im Laufe von etwa 7 Jahren starben 3.177 der Teilnehmer, darunter 1.725 an Krebs und 628 an Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Nach Berücksichtigung anderer Faktoren, welche sich auf das Sterberisiko auswirken könnten, stellten die Forscher fest, dass Kaffeetrinker ein deutlich geringeres Risiko hatten, an einer beliebigen Ursache, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder an Krebs zu sterben, verglichen mit Kontrollen, die überhaupt keinen Kaffee konsumierten. Dieser Vorteil wurde bei allen Kaffeearten beobachtet, einschließlich gemahlenen, löslichen oder entkoffeinierten Sorten.

Protektive Effekte zeigten sich am deutlichsten bei Personen, die täglich 2 zwei bis 4 Tassen Kaffee tranken. Ihr Sterberisiko war um etwa 30% geringer, unabhängig davon, ob sie ihrem Kaffee Zucker zusetzten oder nicht. Personen, die Kaffee mit künstlichem Süßstoff tranken, lebten nicht signifikant länger als diejenigen, die überhaupt keinen Kaffee tranken. Die Autoren weisen jedoch darauf hin, dass Ergebnis durch höhere Raten an Übergewicht oder Hypertonie in der Gruppe mit künstlichem Süßstoff möglicherweise verzerrt worden wären.

Liu und Kollegen stellten fest, dass ihre Ergebnisse mit früheren Untersuchungen übereinstimmen, die Kaffeekonsum und Überleben in Verbindung brachten. Wie aus anderen Studien bekannt ergaben auch die neuen Daten eine U-förmige Kurve für den Nutzen: Mäßiger Kaffeekonsum war mit einer niedrigeren Mortalität assoziiert, während dies bei geringem oder gar keinem und bei hohem Konsum nicht der Fall war.


Obwohl die vorliegenden Ergebnisse darauf hindeuten, dass der Zusatz von Zucker den gesundheitlichen Nutzen von Kaffee nicht aufhebt, warnten Liu und Kollegen dennoch vor gesüßten Getränken.

Editorial: Welche Rolle spielt der Zucker im Kaffee?
In einem begleitenden Editorial wies Prof. Dr. Christina C. Wee, Deputy Editor bei den Annals of Internal Medicine, auf ein wichtiges Detail hin [2] : Die Menge an Zucker, die Kaffee-Getränken in der britischen Studie zugesetzt wurde, könnte im Vergleich zu der Menge, die einige Kaffeetrinker in den USA zu sich nehmen, verschwindend gering sein.

?Die durchschnittliche Dosis an zugesetztem Zucker pro Tasse gesüßten Kaffees [in der Studie] betrug nur etwas mehr als 1 Teelöffel oder etwa 4 Gramm?, schreibt Wee. ?Das ist weit entfernt von den 15 Gramm Zucker, die eine 8-Unzen-Tasse Karamell-Macchiato bei einer beliebten US-Kaffeekette enthält.? 8 Unzen entsprechen rund 250 ml.

Wee, außerordentliche Professorin für Medizin an der Harvard Medical School in Boston und Direktorin des Adipositas-Forschungsprogramms in der Abteilung für Allgemeinmedizin am Beth Israel Deaconess Medical Center in Boston, ist jedoch der Meinung, dass typische Kaffeetrinker keine Sorgen zu machen bräuchten.

?Die Beweise sprechen nicht dafür, dass die meisten Kaffeetrinker ? insbesondere Personen, die ihn ohne oder mit nur wenig Zucker trinken ? auf Kaffee verzichten sollten?, schrieb sie. ?Trinken Sie also weiter ? aber es wäre klug, nicht zu viele Karamell-Macchiatos zu trinken, bis weitere Beweise vorliegen.?

Dr. Estefanía Toledo von der Abteilung für Präventivmedizin und öffentliche Gesundheit an der Universität von Navarra in Pamplona, Spanien, hat sich die Studie ebenfalls angesehen. ?Für diejenigen, die gerne Kaffee trinken, nicht schwanger sind oder stillen und keine besonderen gesundheitlichen Probleme haben, könnte der Kaffeekonsum als Teil einer gesunden Lebensweise betrachtet werden?, erklärt sie in einem schriftlichen Kommentar. ?Ich würde empfehlen, dem Kaffee so wenig Zucker wie möglich beizufügen, bis mehr Beweise vorliegen.?

Noch keine Empfehlung für Kaffee zur Prävention
Toledo, die selbst eine Studie veröffentlicht hat, in der ein Zusammenhang zwischen Kaffee und längerem Überleben nachgewiesen wurde, stellte fest, dass mäßiger Kaffeekonsum ?wiederholt? mit niedrigeren Raten von ?mehreren chronischen Krankheiten? und Tod in Verbindung gebracht wurde. Aber es gebe immer noch nicht genug Beweise, um Kaffee für diejenigen zu empfehlen, die ihn nicht bereits konsumierten, so die Wissenschaftlerin.

Ich bin vorsichtig mit der Aussage, dass Menschen ihren Kaffeekonsum erhöhen sollten, nur um ihr Überleben zu verbessern. Prof. Dr. David Kao
Laut Toledo seien weitere Langzeitstudien erforderlich, idealerweise Studien, in denen Veränderungen des Kaffeekonsums und gesundheitliche Folgen im Laufe der Zeit verglichen würden. Ob es jemals solche Daten geben werde, erscheine fraglich, da solche Studien ?nicht einfach und praktikabel durchzuführen sind?.

Prof. Dr. David Kao, Assistenzprofessor für Medizin und Kardiologie und medizinischer Leiter der medizinischen Fakultät der University of Colorado in Denver, Aurora, sagte, die von Liu und Kollegen durchgeführte Studie sei eine ?sehr gut durchgeführte Analyse?. Sie stärke das Vertrauen in die Sicherheit des langfristigen Kaffeekonsums, selbst bei Patienten mit Herzerkrankungen.

Kao hat vor kurzem ebenfalls eine Arbeit veröffentlicht, aus der hervorgeht, dass ein höherer Kaffeekonsum mit einem geringeren Risiko für Herzinsuffizienz verbunden ist. Bei Empfehlungen bleibt der Experte jedoch zurückhaltend.

?Ich bin vorsichtig mit der Aussage, dass Menschen ihren Kaffeekonsum erhöhen sollten, nur um ihr Überleben zu verbessern?, sagte Kao in einem schriftlichen Kommentar. ?Dennoch scheint es nicht schädlich zu sein, den Kaffeekonsum etwas zu erhöhen, solange man nicht dauerhaft mehr als sechs bis sieben Tassen pro Tag trinkt.?


https://deutsch.medscape.com/artikelansicht/4911288?src=WNL_mdplsfeat_220617_mscpedit_de&uac=389796AZ&impID=4341476&faf=1#vp_2

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Montag, 20. Juni 2022
Kasachstan und Putin
https://www.stern.de/politik/ausland/wladimir-putin-handelt-sich-herbe-abfuhr-von-kasachstan-ein-31961658.html

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Park der weißen Mäuse
Ich halte mir eine alte Schlangendame, eine 27 jährige Kornnatter, die normalerweise mit Mäusen gefüttert wird. Ab und an hat sie keinen Hunger, dann haben wir die Tom-und-Jerry-WG, Schlange und Maus friedlich in einem Terrarium. Wenn sich nach einer Woche nichts getan hatte brachte ich die Maus in einen nahen Park und ließ sie dort frei. In den letzten 2 Jahren habe ich das sechs Mal getan, wobei 4 von 6 Mäusen weiße Labormäuse waren. Kürzlich war ich auf meinen Abendspaziergang in dem Park unterwegs und traf dort eine weiße Maus. Offensichtlich überleben sie.

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Rosengarten continues








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Samstag, 18. Juni 2022
Happy Cadaver!
Gestern war Fronleichnam, bei uns ein normaler Arbeitstag. Ein atavistisches Ritual, wie die katholische Messe überhaupt. Die Hostie das Fleisch und der Messwein der Leib Christi - ist das eigentlich ein sublimiertes Kannibalengelage?

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Dienstag, 14. Juni 2022
Man hat mir 16 Knoten aus dem Hals geholt
Völlig tumorlose Aktion.

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Montag, 13. Juni 2022
Der Trend nach oben setzt sich bei Infektionen mit SARS-CoV-2 weiter fort
Wie das Robert Koch-Institut (RKI) berichtet, liegt die 7-Tage-Inzidenz derzeit bei 331,8 Fällen pro 100.000 Einwohner (10. Juni: 318,7).

Omikron-Subtypen BA.4 und BA.5: Häufigkeit der Nachweise verdoppelt sich von Woche zu Woche

Befragung: Patienten sind mit impfenden Apothekern äußerst zufrieden

Moderna: Neuer Impfstoff in der Pipeline ? nur gegen welche Omikron-Subvarianten wirkt er tatsächlich?

COVID-19 in der Schwangerschaft: Dem Kind drohen neurologische Störungen

Mehr Impfdurchbrüche bei Patienten mit HIV-Infektion

Expertengruppe: Alle Möglichkeiten der Herkunft von SARS-CoV-2 untersuchen

Omikron-Subtypen BA.4 und BA.5: Häufigkeit der Nachweise verdoppelt sich von Woche zu Woche
Im aktuellen Wochenbericht gibt das RKI wieder einen Überblick über die Entwicklung von Omikron-Subvarianten.

Demnach hat der Anteil von BA.2 zwischen Woche 12 und Woche 21 stetig abgenommen. Die Anteile der Sublinien BA.2.12 und BA.2.12.1 vergrößerten sich nur leicht auf 1,1% bzw. 2,5%. Der Anteil von BA.5 hat sich innerhalb von nur 1 Woche verdoppelt. Das gilt auch für BA.4.

?Das weiterhin starke Wachstum von BA.4 und BA.5 lässt darauf schließen, dass diese Varianten in wenigen Wochen die Mehrzahl der Nachweise mittels Genomsequenzierung in der Stichprobe ausmachen?, heißt es im Report. ?Damit einhergehend kann es zu einem Wiederanstieg der Infektionszahlen kommen, da diese Varianten sich aktuell stärker verbreiten als BA.1 und BA.2.? Aus den bisherigen Daten lasse sich jedoch nicht ableiten, dass Infektionen mit BA.4 oder BA.5 schwerere Krankheitsverläufe oder anteilig mehr Todesfälle verursachten als BA.1 und BA.2.


https://deutsch.medscape.com/artikelansicht/4911256?src=WNL_mdplsfeat_220613_mscpedit_de&uac=389796AZ&impID=4327680&faf=1

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Sonntag, 12. Juni 2022
Essstatus
Wegen des nach der OP leicht geschwollenen Mundes gab es zunächst eine Jacobsmuscheldiät, nach Abschwellen dann das hier:

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Tankrabatt?!?
Probebohrungen bei deutschen Autofahrern haben ergeben, dass auch nach Abschließen des Tankvorgangs noch größere Summen in ihren Portemonnaies schlummern. Das ist die Herausforderung! Und deshalb fordert die Mineralölindustrie: Geben Sie es heraus!

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Samstag, 11. Juni 2022
Hoch die internationale Volxrandale!
Vor 40 Jahren: Reagan-Besuch in Westberlin - als Antiimperialismus noch selbstverständlich war.

https://www.youtube.com/watch?v=0693adNiyQs


https://www.youtube.com/watch?v=_jNZRdpg0e0


https://www.youtube.com/watch?v=yxOuyNtezDg

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Rosenmutter



Eine der Prachtpflanzen unseres herrlichen Gartens.

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Menschenmüll
In Mariupol reisst das russische Militär die zerbombten Häuser ab und entsorgt sie als Bauschutt - samt den Leichen ihrer früheren BewohnerInnen. Ukrainische Zivilisten sind für sie halt Müll.

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Freitag, 10. Juni 2022
Zurück im Rosengarten
Wieder daheim, wo es wirklich schön ist.






















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Klinische Blumen
Auch die MHH kennt Blütenpracht.






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Director´s cut
Vom Chefarzt operiert, meisterlich gut gemacht.





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Pazifik: Der nächste Großkonflikt wird vorgekocht
Systematisch baut China seine Seemacht im Pazifikraum aus. Der Westen reagiert darauf seinerseits mit Präsenz, wie kürzlich die Bundesmarine mit Entsendung einer Fregatte. Seit der klammheimlichen Besetzung der Spratley-Inseln durch chinesisches Militär in den Neunzigern ist China hier auf dem Vormarsch, und es geht um mehr als die potenzielle Rückeroberung Taiwans.

Die USA dominiert bisher den Pazifikraum durch eigene, NATO-ähnliche Beistandspakte (SEATO, ANZUS), hinzu kommt der Dauerkonflikt China-Vietnam mit seinem Fischerkrieg. Ansonsten hat sich in den letzten Jahren Australien zu einer neokolonialen Vormacht gegenüber Pazifikstaaten wie Salomonen, Nauru, Westsamoa und Föderierte Staaten von Mikronesien entwickelt, die diesen Inselstaaten Handelsabkommen aufnötigt, die einseitig proaustralisch ausfallen. Diesen regionalen Imperialismus nutzt China, indem es den Staaten Ozeaniens attraktivere Handelsabkommen anbietet oder arbeitsplatzintensive Investments tätigt.

Es brodelt in der Region. Im November 2021 kam es zu einem Putschversuch auf den Salomonen, einem Volksaufstand inkusive eines antichinesischen Pogroms und der militärischen Wiederherstellung der Ordnung durch australisches, neuguineanisches und fidschisches Militär. Vorgestern, am 08. 06. 2022, hat eine chinesische I 16 eine australische Poseidon-Aufklärungsmaschine mit Flares beschossen.


Ein neuer Krisenherd ist am Köcheln, und im Zweifelsfall geht es um die Vorherrschaft im Pazifik.


https://che2001.blogger.de/stories/2814789/

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Donnerstag, 9. Juni 2022
Schmutziger Krieg im Windschatten der Ukraine-Krise
Es ist nicht lange her, dass ich auf das aktuelle Vorgehen der türkischen Truppen gegen das kurdische Volk hingewiesen hatte:

https://che2001.blogger.de/stories/2846868/#2846896


Inzwischen ist die Entwicklung in einer Art und Weise eskaliert, die tatsächlich eine neue Qualität darstellt. Während seit 1991 die türkische Luftwaffe immer mal wieder Ziele in Südkurdistan bombardiert (den Begriff Nordirak verwende ich in diesem Kontext nicht), geht es diesmal um die dauerhafte Errichtung einer türkischen Besatzungszone.

Mittlerweile unterhält die Türkei 12 Militärbasen und 40 Außenposten auf diesem Territorium, und systematisch werden Bauerndörfer mit Artillerie beschossen und die Bevölkerung vertrieben. Die Türkei ist dabei, einen 10 Kilometer breiten türkisch besetzten und von KurdInnen entvölkerten Streifen auf offiziell irakischem Gebiet zu schaffen.

Die NATO hält sich mit Kritik an diesem imperialistischen Vorgehen - um nicht Genozid zu sagen - zurück. Stoltenberg etwa rechtfertigte im Januar 2018 die türkischen Angriffe auf Afrin in Syrien unter Einsatz von Phosphor gegen die Zivilbevölkerung. Hierbei geht es um die Vernichtung von Rojava, das einzige Projekt im Nahen und Mittleren Osten, das auf Basisdemokratie und säkularer Selbstverwaltung der Massen basiert. Es geht um nichts weniger als um die Zerschlagung einer veritablen sozialen Revolution, von der die westliche Linke nichts wahrnimmt, und die Modellcharakter für ganz Syrien, Irak und Palästina annehmen könnte, wäre sie erfolgreich.




Die deutschen Grünen, in den 1980ern und 90ern noch zuverlässige Partner kurdischer Menschenrechtsgruppen, haben spätestens seit ihrer aktuellen Regierungsbeteiligung endgültig in den Chor derer eingestimmt, die nur noch die PKK und die mit ihr verbündete YPG als "Terrororganisationen" verdammen (sollte mir dringend wieder einen ERNK-Aufnäher besorgen und bei Gesprächen mit Abgeordneten tragen, schön war das ERNK-Emblem mit der geballten Faust), Schande über sie!


Hoch die internationale Solidarität!
Hoch die internationale Volksrandale!

An die leider hierzulande niemand denkt oder glaubt.

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Todesurteile für Freiwillige - Das Gesicht der Warlord-Republik Donezk
https://www.gmx.net/magazine/politik/russland-krieg-ukraine/donezk-verurteilt-auslaender-ukrainischer-armee-soeldner-tod-37007408

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Sommerwelle durch die Omikron-Varianten BA4/BA5?
Nahrungsmittelallergie scheint vor Infektionen zu schützen
Michael van den Heuvel, Medscape

Zentrale Kennzahlen der Pandemie gehen derzeit nach oben. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) berichtet, liegt die 7-Tage-Inzidenz bei 276,9 Fällen pro 100.000 Einwohner, Stand 9. Juni 2022. Am Vortag waren es noch 238,1 Fällen pro 100.000 Einwohner.

BA4/BA5 als Treiber einer neuen Infektionswelle schon im Sommer?

HEROS-Studie: Nahrungsmittelallergie mit geringerem Risiko einer SARS-CoV-2-Infektion assoziiert

Real-World-Daten: Natürliche Immunität und Immunität nach Impfungen im Vergleich

Neues Online-Tool für Therapieentscheidungen bei COVID-19

Infektionsschutz am Arbeitsplatz: Selbst nach 2 Jahren Pandemie wenig Evidenz

Keine Kreuzreaktion zwischen SARS-CoV-2 und Corona-Erkältungsviren

Stress ? ein Risikofaktor für COVID-19?

BA4/BA5 als Treiber einer neuen Infektionswelle schon im Sommer?
Trotz sinkender Zahlen bleibt das Krankheitsgeschehen dynamisch, wie das Labor Becker aus München berichtet. Grundlage einer aktuellen Auswertung sind Zahlen aus Süddeutschland. Der Anteil von BA.4/BA.5 in Proben lag in Woche 18 noch bei 2,7% und ist in Woche 21 auf 15,3% angestiegen. BA.2 entwickelt sich rückläufig (92,9% versus 80,2%), und bei BA.1 gibt es keine große Dynamik (4,4% versus 4,5%).

Bundesweite Trends sind in RKI-Wochenbericht vom 2. Juni 2022 zu finden: BA.4/BA.5 werden immer öfter in Proben nachgewiesen. Gerade die Häufigkeit von BA.5 scheint sich ab Woche 11 zu verdoppeln.


© RKI

?Das ist eine eher schlechte Entwicklung. Die besonders ansteckende Variante BA4/BA5 ist auch bei uns auf dem Vormarsch?, kommentiert Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach auf Twitter. ?In Portugal zeigt sich leider, dass mit der BA.5-Omikron-Variante auch die Sterblichkeit wieder steigt.?

Lauterbach spekuliert: ?Es könnte tatsächlich eine Sommerwelle geben. Sicher ist das noch nicht. Trotzdem ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, die Vorbereitungen für den Herbst zu treffen.? Arbeiten hätten schon begonnen.

Details blieb der Gesundheitsminister nach der Bund-Länder-Runde am 3. Juni aber schuldig. Der Kanzler und die Länderchefs wollen erst die Berichte des Krisenstabs und der Expertenkommission abwarten, um auf dieser Grundlage Maßnahmen zu entwickeln.

HEROS-Studie: Nahrungsmittelallergie mit geringerem Risiko einer SARS-CoV-2-Infektion assoziiert
Bekanntlich sind Menschen mit Vorerkrankungen oder Senioren besonders gefährdet. Es scheint auch protektive Faktoren zu geben: Die HEROS-Studie (Human Epidemiology and Response to SARS-CoV-2) zeigt, dass Menschen mit Lebensmittelallergien weniger wahrscheinlich mit SARS-CoV-2 infiziert werden als Menschen ohne solche Allergien. Ergebnisse wurden im Journal of Allergy and Clinical Immunology veröffentlicht.


Die Forscher haben mehr als 4.000 Personen aus fast 1.400 Haushalten, in denen mindestens 1 Person im Alter von 21 Jahren oder jünger lebte, rekrutiert. Ihre Untersuchungen fanden in 12 US-Städten zwischen Mai 2020 und Februar 2021 statt, also vor der flächendeckenden Einführung von COVID-19-Impfstoffen und vor dem Auftreten besorgniserregender Varianten. Etwa 50% aller teilnehmenden Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen hatten nach eigenen Angaben eine Lebensmittelallergie, Asthma, ein Ekzem oder eine allergische Rhinitis.

Eine Person in jedem Haushalt nahm alle 2 Wochen Nasenabstriche der Teilnehmer, um sie auf SARS-CoV-2 zu testen, und füllte wöchentlich Fragebögen aus. Wenn ein Mitglied des Haushalts Symptome entwickelte, die auf COVID-19 hindeuteten, wurden weitere Nasenabstriche für Labortests entnommen. Auch Blutproben wurden in regelmäßigen Abständen und nach der ersten gemeldeten Erkrankung einer Familie entnommen, sofern eine solche vorlag.

Die Forscher fanden heraus, dass Lebensmittelallergien das Infektionsrisiko halbierten. Asthma und andere allergischen Erkrankungen waren nicht nicht mit einem geringeren Infektionsrisiko verbunden.

Im nächsten Schritt analysierte das Team den Spiegel an Immunglobulin E(IgE)-spezifischen Antikörpern im Blut einer Untergruppe der Teilnehmer. Es gab starke Übereinstimmungen zwischen der selbstberichteten Nahrungsmittelallergie und Laborwerten. Dies abzugleichen war erforderlich, weil Selbstauskünfte von Patienten mitunter zu Fehlern in Studien führen.

Doch wie werden die schützenden Effekte vermittelt? Die Autoren spekulieren, dass eine Entzündung vom Typ 2, die für allergische Erkrankungen charakteristisch ist, die Zahl an ACE2-Rezeptorn auf der Oberfläche der Atemwegszellen verringern könnte. Unterschiede im Risikoverhalten von Menschen mit Lebensmittelallergien, die beispielsweise seltener in Restaurants essen, könnten ebenfalls das geringere Infektionsrisiko erklären.

Impfungen bringen nur wenig gegen Long-COVID
Eine Impfung gegen SARS-CoV-2 senkt das Risiko von Long-COVID nur um etwa 15%, so das Ergebnis einer Studie mit mehr als 13 Millionen Menschen.

Forscher untersuchten digitale Patientenakten des US Department of Veterans Affairs (VA) von Januar bis Dezember 2021 ? sprich nur bis zum Beginn der Omikron-Welle. Sie fanden Aufzeichnungen von etwa 34.000 geimpften Personen, die eine SARS-CoV-2-Durchbruchinfektion hatten. Hinzu kamen 113.000 Personen, die infiziert, aber nicht geimpft waren, und mehr als 13 Millionen Personen, die nicht infiziert waren.

Die Forscher fanden heraus, dass die Impfung die Wahrscheinlichkeit von Long-COVID bei infizierten Personen nur um etwa 15 % zu verringern scheint. Dies steht im Gegensatz zu früheren, kleineren Studien, in denen wesentlich höhere Schutzraten beobachtet wurden.

Die Autoren verglichen auch Symptome wie Gehirnnebel und Müdigkeit bei geimpften und ungeimpften Personen bis zu 6 Monate, nachdem sie positiv auf SARS-CoV-2 getestet wurden. Sie fanden keinen Unterschied in Art oder Schwere der Symptome zwischen geimpften und ungeimpften Personen.

Der begrenzte Schutz, den Impfstoffe bieten, bedeutet, dass die Rücknahme von Maßnahmen wie Maskenpflicht und sozial-distanzierende Beschränkungen mehr Menschen gefährden könnte ? insbesondere solche mit geschwächtem Immunsystem, heißt es als Fazit.

Real-World-Daten: Natürliche Immunität und Immunität nach Impfungen im Vergleich
Aktuelle Studien haben gezeigt, dass die durch den Impfstoff BNT162b2 verliehene Immunität nachlässt. Doch wie sieht es mit der hybriden Immunität nach Impfungen und Infektionen aus? Eine neue Publikation sorgt für mehr Klarheit.

Aus der Datenbank des israelischen Gesundheitsministeriums wurden für August und September 2021, als die Variante B.1.617.2 (Delta) vorherrschend war, Daten zu allen Personen extrahiert, die zuvor mit SARS-CoV-2 infiziert waren oder die einen Impfstoff gegen SARS-CoV-2 erhalten hatten. Dabei fanden die Wissenschaftler heraus:

Die Zahl der SARS-CoV-2-Infektionen pro 100.000 Tage stieg mit der Zeit, die seit der Impfung mit BNT162b2 oder seit einer früheren Infektion verstrichen war.

Bei Ungeimpften mit durchgemachter Infektion lag die Rate bei 10,5 Infektionen pro 100.000 Tage innerhalb von 4 bis 6 Monaten. Danach stieg sie und erreichte 1 Jahr nach der Infektion den Wert von 30,2 ab einem Jahr nach der Infektion.

Bei Rekonvaleszenten mit einer zusätzlichen Impfdosis betrugen die Raten 3,7 in den 2 Monaten nach Infektion und 11,6 ab 6 Monate nach der Impfung.

Bei nicht Infizierten mit 2 Impfdosen stiegen die Raten von 21,1 in den 2 Monaten nach der 2. Impfung auf 88,9 ab 6 Monate nach der Impfung.

Die Schutzwirkung gegen erneute SARS-CoV-2-Infektionen gehe nach einer überstandenen Infektion zurück, schreiben die Autoren als Fazit. Der Schutz falle langsamer ab als bei Personen, die nur 2 Impfdosen ohne SARS-CoV-2-Infekt erhalten hätten.

Neues Online-Tool für Therapieentscheidungen bei COVID-19
Von der Prävention zur Therapie. Die Deutsche Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DGIIN) hat zusammen mit der Fachgruppe Intensivmedizin, Infektiologie und Notfallmedizin (COVRIIN) und mit weiteren Fachgesellschaften ein Online-Tool entwickelt. Es unterstützt Ärzte, bei Patienten mit COVID-19 die bestmöglichen therapeutischen Entscheidungen zu treffen. Grundlage ist die S3-Leitlinie zur stationären Therapie von COVID-19.

?Durch den interaktiven Charakter wird für die behandelnden Ärztinnen und Ärzte eine individualisierte Zusammenstellung der empfohlenen Therapie ermöglicht, entsprechend der Erkrankungsphase, dem Ausmaß der respiratorischen Unterstützung, den individuellen Risikofaktoren sowie dem Impfstatus der zu behandelnden Patientinnen und Patienten als Hilfestellung zur Therapieentscheidung?, schreibt die DGIIN.

Infektionsschutz am Arbeitsplatz: Selbst nach 2 Jahren Pandemie wenig Evidenz
Während der COVID-19-Pandemie kam es immer wieder zu Ausbrüchen an Arbeitsplätzen, beispielsweise in der fleischverarbeitenden Industrie. Forscher der Cochrane Collaboration wollten jetzt wissen, welche Evidenz es für nicht-pharmakologische Schutzmaßnahmen im Job gibt. Das ernüchternde Ergebnis: Bei ihrer Literaturrecherche fanden sie nur eine einzige Studie, welche alle methodischen Kriterien für Reviews erfüllt hat. Die Autoren legten die Messlatte ohnehin tiefer an als gewöhnlich. Es reichte aus, dass es neben der Gruppe mit Intervention auch eine Kontrollgruppe gab. Das mussten keine randomisierten, kontrollierten Studien sein.

Die einzige methodisch geeignete Studie wurde von März bis Juni 2021 in England durchgeführt. Daran nahmen mehr als 24.000 Mitarbeiter an Schulen teil.

https://deutsch.medscape.com/artikelansicht/4911240?src=WNL_mdplsfeat_220609_mscpedit_de&uac=389796AZ&impID=4316484&faf=1#vp_3

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Sonntag, 5. Juni 2022
Pfingsterwachen
OP ist gelaufen, mir wurde alle verdächtigen Knoten komplett ausgeräumt. Im Aufwachraum gab es erstmal lecker Eis, dann zurück auf Station, Mittagessen und raus an die Frühjahrsluft, spazierengehen - mit Dränageschlauch und Reddor in der Hand. Mitpatienten und Pflegepersonal waren recht verwundert, dass ich das so einfach konnte. Ich nicht. Eigentlich hätte ein Physiotherapeut mich mobilisieren sollen. Ich war allerdings von Anfang an mobil. Er traf mich nicht mehr an als er auf die Station kam. Hoffe mal, dass ich bis August fit bin für die große Klettertour.

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