Donnerstag, 8. Juni 2023
Leipzig 2: Die Stadt feiert Bach
Und das geht auch alternativ:

https://www.youtube.com/watch?v=Xv5WH8V7Fdg&list=PLqcgtqNTyAJlsq5KbUJzykMZRkwFDNj9B

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Mittwoch, 7. Juni 2023
Was ist dieser Kerker? Lesung zur aktuellen Lage im Iran
Was ist dieser Kerker? Was sind diese niedrigen Mauern? Nichts als brüchige Hindernisse im Weg einer reißenden Strömung, einer Strömung, die alles entwurzelt. Hinter dieser langen Nacht, dieser greisen, gebrechlichen Nacht wird sichtbar der klare Morgen des Volkes, der Tagesanbruch des Erwachens.
Said Soltanpur, hingerichtet 1982 in Teheran



„Der helle Horizont“ heißt eine Lesung mit iranischer Musik, zu der wir Sie herzlich einladen möchten. Augenblicklich sind die Anliegen der aktuellen Bewegung im Iran etwas in den Hintergrund geraten. Thematisiert werden eher die Gegenschläge des Regimes – die Vergiftung von Schülerinnen oder verschärfte Kopftuch-Gesetze gegen Frauen, einzelne Hinrichtungen. Die Bewegung, so der Eindruck, scheint eingeschüchtert, die revoltierenden Menschen „müde“.

Angesichts solcher Interpretationen halten wir es für wichtig, mit frischen Eindrücken und tieferen Einblicken in die Situation im Iran aufzuwarten - und Möglichkeiten aufzuzeigen, wie wir die Bewegung von hier aus unterstützen können.



DER HELLE HORIZONT
Freitag, 16.6.23 um 18 Uhr

Sprungbrett gGmbH mit Kaufbar
Helmstedter Str. 135
38102 Braunschweig 0531 70211661 info@drk-sprungbrett.de

(Dauer: 90 Min. mit Pause)



Entworfen haben die Lesung die beiden Schauspieler*innen Hanna Legatis und Martin Kunze im Auftrag von „Kargah“. Der Verein wurde vor über 40 Jahren von Exil-Iranerinnen und -Iranern gegründet und arbeitet heute international – für Geflüchtete und interkulturelle Kommunikation.

Die aktuelle Bewegung im Iran ist groß, stark, vereint gesellschaftliche Schichten und Generationen. Sie findet zum einen vor aller Augen auf Straßen und Plätzen statt und zum anderen längst auch in den Familien. Ihr Einfluss veränderte das private Zusammenleben von Frauen und Männern, von Töchtern und Vätern, von Schwestern und Brüdern. Acht Monate hält die Bewegung jetzt schon an. Nichts konnte sie stoppen. Nicht die Schüsse, nicht die Hinrichtungen, nicht die Verhaftungen. Im Gegenteil. In diesem Land mit den vielen Völkern und den vielen Kulturen wehren sich die Menschen nach wie vor gegen das Gewaltregime. Sie wollen keine Reformen, sie wollen ein anderes Leben.

Hanna Legatis und Martin Kunze öffnen mit ihrer Lesung nun ein Fenster zu denjenigen, die gerade nicht gehört werden, die nicht auf den Straßen dabei sein können, weil sie vom Regime aus der öffentlichen Wahrnehmung entfernt wurden: Frauen und Männer, die in iranischen Haftanstalten eingesperrt sind – als politische Gefangene.

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Samstag, 3. Juni 2023
Bodyshaming vs. Bodyshaping
In der Nachbarschaft meines Büros gibt es seit einiger Zeit eine Selbsthilfegruppe für Bodyshaming-Betroffene.

Da sitzen jetzt lauter Dickerchen zusammen und diskutieren darüber, wie abgrundtief gemein das Schönheitsideal dieser Gesellschaft sei und üben sich in positivem Denken, um sich selbst schön zu finden.

Ich würde denen ja eher empfehlen, sich in einem Fitnessstudio anzumelden, einen Kardiosport anzufangen, einen Tanzkurs zu nehmen und ihre Ernährung umzustellen. Damit ihre Körper bald so aussehen dass es nichts zum shamen gibt.

Aber das ist wahrscheinlich zu lösungsorientiert gedacht.

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Rumble in Leipzig
Was jetzt passiert und was schon angeklagt wurde ist die Quittung für 33 Jahre absichtsvolle Behördenblindheit auf dem rechten Auge.


https://knack.news/5913

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25 Jahre Eschede-Unglück
ICE = In Celle Endstation

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Mit Carolin Kebekus in den Sommer
https://www.youtube.com/watch?v=rCJMnIuVrgo

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Donnerstag, 1. Juni 2023
Fragen, die das Leben stellt
Der Prophet Moshe - im Deutschen Moses genannt - führte das Volk Israel aus Ägypten. Ist es eine Folgehandlung, dass 3000 Jahre später ein anderer Moshe, Moshe Dajan, das Volk Israel wieder nach Ägypten hinein führte?

Ist Bayern eigentlich ein tiefergelegtes Tirol?

Und ist eine Harley nicht ein Motorroller mit Übergewicht?

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Dienstag, 30. Mai 2023
Ein kleines Quiz zur Corona-Impfung
https://deutsch.medscape.com/artikelansicht/4912520?ecd=WNL_mdplsfeat_230530_mscpedit_de&uac=389796AZ&impID=5476741&faf=1

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STIKO zu COVID-19: Keine Impfung für gesunde Kinder, kein Booster für Erwachsene ohne Risikofaktoren
Michael van den Heuvel, Medscape


Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut (RKI) hat aktualisierte Empfehlungen zur COVID-19-Impfung veröffentlicht. Sie sind ab sofort Bestandteil der allgemeinen STIKO-Impfempfehlungen 2023. Bisher hatte das Gremium für COVID-19 separate Empfehlungen ausgesprochen und diese häufig aktualisiert.

Im jetzt veröffentlichten Dokument schränkt die STIKO Empfehlungen bei Personen mit geringem Risiko für schweres COVID-19 stark ein.

Basisimmunität bleibt das Ziel
Alle Personen ab 18 Jahren sollten über eine Basisimmunität verfügen. Dazu sind mindestens 3 Kontakte mit SARS-CoV-2-Antigenen erforderlich, etwa durch Impfungen oder durch Infektionen. Mindestens 2 der 3 Kontakte sollten jedoch Impfungen sein.

Zwischen der 1. und der 2. Grundimmunisierung liegen idealerweise mindestens 3 Wochen, zwischen der 2. und 3. Impfung sind es 6 Monate.

Im Umkehrschluss heißt das aber auch: Gesunden Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren wird keine Corona-Impfung empfohlen.

Auffrischungsimpfungen für Risikopatienten
Die STIKO rät zu Auffrischungsimpfungen, falls Menschen ab 6 Monaten ein erhöhtes Risiko für schweres COVID-19 haben. Dazu zählen Patienten mit Grunderkrankungen (u.a. chronische Erkrankungen der Atmungsorgane, chronische Herz-Kreislauf-, Leber- und Nierenerkrankungen, Diabetes mellitus und andere Stoffwechselerkrankungen, Adipositas, Erkrankungen des zentralen Nervensystems, Trisomie 21, angeborene oder erworbene Immundefizienz oder aktive neoplastische Krankheiten).


Die Empfehlung gilt auch für Menschen mit arbeitsbedingten Risiken oder mit Risiken aufgrund des Kontakts zu Familienmitgliedern, bei denen Impfungen wohl keinen ausreichenden Schutz erzeugen.

Menschen ab 60 Jahren rät die STIKO generell zu weiteren Booster Shots.

Wem die STIKO derzeit keine Grundimmunisierung oder Auffrischungsimpfung empfiehlt
Im Epidemiologischen Bulletin schreibt die STIKO: „Gesunden Erwachsenen unter 60 Jahren sowie Schwangeren wird derzeit keine weitere Auffrischimpfung empfohlen.“

Ebenso werde Säuglingen, Kleinkindern/Kindern und Jugendlichen ohne Grundkrankheiten „aufgrund der inzwischen überwiegend milden Verläufe und ihrer sehr geringen Hospitalisierungsinzidenz“ derzeit nicht zur COVID-19-Grundimmunisierung oder zur Auffrischimpfung geraten.



https://deutsch.medscape.com/artikelansicht/4912514?ecd=WNL_mdplsfeat_230530_mscpedit_de&uac=389796AZ&impID=5476741&faf=1

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Montag, 29. Mai 2023
Der Frühling hat endgültig begonnen
und wird mit einem standesgemäßen Essen begrüßt:





"Ich hatte Dir schon immer einen Rosengarten versprochen".

So als Drei Stockwerke-Altbau-Linker mit eigenem Park.























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Samstag, 27. Mai 2023
Morgenstund hat Schweiss im Mund
Seit der Frühling lospowert jogge ich jeden Morgen nach dem Aufstehen mit nüchternem Magen, bevor es Frühstück gibt. Kommt gut, sowohl für den Stoffwechsel als auch für die Kondition und das Gefühl. Das behalte ich bei, solange es nicht regnet.

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Börsenfranzösisch
Bekanntlich heißt ein Wertpapierboom Hausse (der Bulle) und eine Talfahrt Baisse (der Bär). In meinem Umgang mit Börsenmenschen konnte ich allerdings feststellen, dass viele die Hausse (in deutsch transkribiert Ohss gesprochen) nicht französisch, sondern deutsch aussprechen, wie das Haus, während die Baisse korrekt französisch ausgesprochen wird.

Sprechen die denn auch die Automarke Renault mit a, u, l und t aus?

Umgekehrt werben französische Wirte in der Provence auf Schildern mit "Früschtuch". Das soll Deutsch sein und bezeichnet das petit dejeuner.

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Freitag, 26. Mai 2023
Was hat ein Weißer Hai mit einem Rottweiler gemeinsam?
Er will nur spielen.

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WHO empfiehlt Aktualisierung der Vakzine; ECMO-Nutzen fragwürdig; Organspende von COVID-Patienten; Schlaf und Impfeffektivität
Corona-Newsblog, Update vom 25. Mai 2023
Heute Morgen hat das Robert Koch-Institut (RKI), Berlin, auf seinem Dashboard 4,2 Infektionen pro 100.000 Einwohner angegeben. Gestern lag der Wert bei 4,5.

Am 02.06.2023 wird das COVID-19-Dashboard des RKI letztmalig aktualisiert und in der Kalenderwoche 23 eingestellt.

Unsere Themen heute:

WHO empfiehlt Aktualisierung der COVID-19-Vakzine für Saison 2023/2024 – Verzicht auf Ursprungsvirus und Bivalenz

ACE2 als Ziel: Neue Strategien für therapeutische Antikörper

CureVac versus BioNTech: Jetzt entscheiden Gerichte im Patentstreit

Zweifel an ECMO-Therapie - nur „in ausgewählten Fällen hilfreich“

Schlaf, Psyche und Wirksamkeit der Impfungen – gib es Zusammenhänge?

Herztransplantation: Eignen sich Organe von COVID-19-infizierten Spendern?

WHO empfiehlt Aktualisierung der Vakzine – Verzicht auf Ursprungsvirus und Bivalenz
Eine technische Beratergruppe der WHO hat Daten zu zirkulierenden Varianten von SARS-CoV-2 ausgewertet. Ihr Ziel war, zu definieren, welche Antigene neue Vakzine im Herbst und Winter enthalten sollten.

Alpha, Beta und Delta spielen keine Rolle mehr. Das gelte auch für den Wildtyp, konstatiert die WHO.Weltweit zirkuliert vor allem XBB.1.5, gefolgt von XBB.1.9.1 und XBB.1.16. Deshalb rät die WHO zur Aktualisierung bestehender Impfstoffe – aber nicht in Form bivalenter Vakzine. Grundlage künftiger Impfungen sollte vielmehr ein monovalenter Impfstoff mit einer von XBB.1 abstammenden Linie sein: etwa XBB.1.5 oder XBB.1.16. Impfstoffhersteller haben sich dazu noch nicht geäußert.

ACE2 als Ziel: Neue Strategien für therapeutische Antikörper
Ende 2022 hat die Emergency Task Force der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) Ärzte und Regierungen gleichermaßen gewarnt: Angesichts neuer SARS-CoV-2-Varianten und Rekombinanten sei es unwahrscheinlich, dass derzeit verfügbare monoklonalen Antikörper zur Behandlung oder zur Prophylaxe von COVID-19 noch wirksam seien. Darüber hat Univadis Italy berichtet.

Immunologen suchen deshalb nach neuen Zielstrukturen für monoklonale Breitband-Antikörper zur COVID-19-Prophylaxe und -Therapie. In Nature Microbiology gehen Wissenschaftler von folgender Annahme aus: SARS-CoV-2 verändert unter dem evolutionären Druck Millionen infizierter Menschen ständig sein Spike-Protein. Aber all die neuen Varianten und Untervarianten dringen in menschliche Zellen ein, indem sie – nicht nur, aber überwiegend – an den ACE2-Rezeptor binden. Anstatt das Virus zu neutralisieren, sollte man versuchen, seinen Zugang zu den Zellen zu blockieren, indem man seine Eintrittspforte blockiert.

Forschern der Rockefeller University in New York ist es gelungen, 6 verschiedene humane monoklonale Antikörper zu entwickeln, welche an den ACE2-Rezeptor binden und Infektionen – zumindest in vitro und in Tierexperimenten – verhindern. Es bleibt abzuwarten, ob es möglich sein wird, Pharmaka zu entwickeln, die zur Vorbeugung und Behandlung aller Varianten von SARS-CoV-2 geeignet sind.

CureVac versus BioNTech: Jetzt entscheiden Gerichte im Patentstreit
CureVac gab bekannt, eine erweiterte Patentverletzungsklage gegen Pfizer und BioNTech aufgrund der mRNA-Technologie eingereicht zu haben. Ein US-Gericht habe dem Antrag bereits stattgegeben. Darüber berichtet Medscape.com .

In der Klage behauptet CureVac, Pfizer und sein deutscher Partner BioNTech hätten 9 seiner Patente verletzt, was umfassender ist als die ursprüngliche Klage, welche nur 3 Patente umfasst.

Die Verlegung des Prozesses vom Bundesbezirksgericht Massachusetts in den Eastern District of Virginia dürfte den Fortschritt des Falles beschleunigen und einen Verhandlungstermin wahrscheinlich im Jahr 2024 ermöglichen, so CureVac. Pfizer und BioNTech hatten bislang nicht auf Anfragen von Medscape geantwortet.

Zweifel an ECMO-Therapie - nur „in ausgewählten Fällen hilfreich“
Der Einsatz der extrakorporalen Membranoxygenierung (ECMO) soll das Outcome von Patienten mit schwerer COVID-19 und Ateminsuffizienz zu verbessern, doch die Datenlage zur ECMO ist nach wie vor heterogen.

Ziel einer neuen Studie war deshalb, die Merkmale von Patienten unter invasiver mechanischer Beatmung (IMV) mit oder ohne ECMO-Unterstützung zu bestimmen.

Vom 1. März 2020 bis zum 31. August 2021 wurden Patientenakten von 149 Patienten aus Deutschland (63,8% männlich; mittleres Alter 67 Jahre), die wegen einer COVID-19-Infektion beatmet wurden, in die Studie aufgenommen. 50 Patienten (33,6%) erhielten zusätzliche ECMO-Unterstützung. Im Durchschnitt wurde die ECMO-Therapie 15,6 ± 9,4 Tage nach Auftreten der Symptome, 10,6 ± 7,1 Tage nach der Krankenhausaufnahme und 4,8 ± 6,4 Tage nach Beginn der IMV eingeleitet.

ECMO-Patienten waren 14 Jahre jünger und wiesen eine geringere Rate an kardiovaskulären Begleiterkrankungen auf (18,0% vs. 47,5%; p = 0,0004). Außerdem wurden häufiger Zytokinadsorptionen (46,0% vs. 13,1%; p < 0,0001) und Nierenersatztherapien (76,0% vs. 43,4%; p = 0,0001) durchgeführt. Ärzte haben bei ECMO-Patienten auch 12-mal häufiger Thrombozyten transfundiert, was mit mehr als 4-mal so vielen Blutungskomplikationen verbunden war.

Bei verstorbenen ECMO-Patienten konnte ein Anstieg des C-reaktiven Proteins (CRP) und ein massiver Anstieg der Bilirubinwerte (im Endstadium) beobachtet werden. Die In-Hospital-Mortalität der Beatmeten war hoch (Gesamt: 72,5%, ECMO: 80,0%). Unabhängig von der ECMO-Therapie starb die Hälfte der Studienpopulation innerhalb von 30 Tagen nach der Krankenhauseinweisung.

Obwohl die Patienten jünger waren und weniger Komorbiditäten aufwiesen, verbesserte die ECMO-Therapie das Überleben der schwer kranken COVID-19-Patienten nicht. Erhöhte CRP-Werte, ein massiver Anstieg des Bilirubinspiegels und ein hoher Einsatz von Zytokinadsorption waren mit schlechteren Überlebenschancen verbunden. „Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine ECMO-Unterstützung in ausgewählten schweren Fällen von COVID-19 hilfreich sein könnte“, so die Autoren.

Schlaf, Psyche und Wirksamkeit der Impfungen – gib es Zusammenhänge?
Schlaf moduliert die Immunreaktion, und Schlafverlust kann die Immunogenität von Impfstoffen verringern. Umgekehrt beeinflusst die Immunreaktion den Schlaf. Ziel einer neuen Studie war deshalb, den Einfluss der psychischen Gesundheit und der Schlafqualität auf die Immunogenität von COVID-19-Impfungen und umgekehrt den Einfluss von COVID-19-Impfungen auf die Schlafqualität zu untersuchen.


n der prospektiven CoVacSer-Studie wurden vom 29. September 2021 bis zum 19. Dezember 2022 die psychische Gesundheit, die Schlafqualität und die Anti-SARS-CoV-2-Spike-IgG-Titer in einer Kohorte von 1.082 Beschäftigten im Gesundheitswesen überwacht. Fragebögen und Blutproben wurden vor, 14 Tage und 3 Monate nach der 3. COVID-19-Impfung sowie bei 154 Teilnehmern vor und 14 Tage nach der 4. COVID-19-Impfung erhoben.

Die wichtigsten Ergebnisse:

Probanden mit psychiatrischen Störungen hatten vor der 3. COVID-19-Impfung etwas niedrigere Anti-SARS-CoV-2-Spike-IgG-Werte.

Die Antikörpertiter nach der 3. und 4. COVID-19-Impfung unterschieden sich nicht signifikant zwischen Subgruppen mit und ohne psychiatrische Störungen.

Die Schlafqualität hatte keinen Einfluss auf die humorale Immunogenität der COVID-19-Impfungen.

Darüber hinaus hatten die COVID-19-Impfungen keinen Einfluss auf die selbst eingeschätzte Schlafqualität.

„Unsere Daten deuten darauf hin, dass … weder die psychische Gesundheit noch die Schlafqualität einen relevanten Einfluss auf die Immunogenität von COVID-19-Impfungen haben“, so das Resümee der Autoren. „COVID-19-Impfungen verursachen keine anhaltende Verschlechterung des Schlafs, was darauf hindeutet, dass sie kein auslösender Faktor für Schlaflosigkeit sind.“

Herztransplantation: Eignen sich Organe von COVID-19-infizierten Spendern?
Wie sind die Resultate von Herztransplantationen, falls Spender kurz vor ihrem Tod einen positiven Test auf SARS-CoV-2 hatten? Dieser Frage sind Forscher jetzt nachgegangen.

Zwischen Mai 2020 und Juni 2022 identifizierten sie im United Network for Organ Sharing (USA) 27.862 Spender mit COVID-19-Nukleinsäure-Amplifikationstests (NAT). Sie definierten unterschiedliche Gruppen.

Spender der Gruppe „active COVID-19“ (aCOV) waren innerhalb von 2 Tagen vor der Organbeschaffung NAT-positiv.

Spender der Gruppe „recently resolved COVID-19“ (rrCOV) waren ursprünglich NAT-positiv, aber vor der Organentnahme NAT-negativ.

Spender mit einem NAT-positiven Status > 2 Tage vor der Entnahme wurden als aCOV betrachtet, es sei denn, es gab einen weiteren negativen Test.

Während des Studienzeitraums waren 1.445 Spender NAT-positiv; 1.017 davon waren aCOV, und 428 waren rrCOV.

Insgesamt haben Ärzte bei 309 Herztransplantationen Organe von COVID-19-Spendern verwendet. 239 Transplantationen (150 aCOV, 89 rrCOV) erfüllten die Einschlusskriterien der Studie.

Die Ergebnisse:

Im Vergleich zu Nicht-COV-Spendern waren die COVID-19-Spender jünger und überwiegend männlich (∼80 %).

Im Vergleich zu Empfängern mit einem Herz von Nicht-COV-Spendern hatten Empfänger mit Organen von aCOV-Spendern eine erhöhte Sterblichkeit nach 6 Monaten (Cox-HR 1,74; 95%-KI 1,02-2,96; p = 0,043) und nach 1 Jahr (Cox-HR 1,98; 95%-KI 1,22-3,22; p = 0,006).

Bei Empfängern von Organen von rrCOV- und Nicht-COV-Spendern waren die 6-Monats- und 1-Jahres-Mortalität ähnlich.

„In dieser ersten Analyse wiesen Herztransplantat-Empfänger von aktiv kranken aCOV-Spendern zwar eine erhöhte Sterblichkeitsrate nach 6 Monaten und 1 Jahr auf“, so die Autoren. „Die Überlebensrate bei Organtransplantationen von rrCOV-Spendern (negativ bei Entnahmne) war jedoch ähnlich hoch wie bei Empfängern von Nicht-COV-Spendern.

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Donnerstag, 25. Mai 2023
Querschnittgelähmter kann wieder laufen, Dank neuer Schnittstellen-Technologie – und seiner Risikobereitschaft.
Dieses Thema finde ich allein schon deswegen spannend, weil mein Kampfsporttrainer über das Thema Bioelektronik, konkret Verbindung von elektrisch bewegten Prothesen mit dem Nervensystem promoviert.

Ein Durchbruch?
Nadine Eckert, Medscape


Ein querschnittsgelähmter Mann in der Schweiz kann mithilfe von Gehhilfen wieder sehr eingeschränkt, aber eigenständig laufen, Treppen steigen und sogar komplexes Gelände durchqueren. Gelungen ist dies durch eine implantierte Gehirn-Rückenmarks-Schnittstelle (Brain-Spine Interface, BSI), die die Kommunikation zwischen Rückenmark und Gehirn in Echtzeit wiederherstellt.

Im Fachjournal Nature berichtet die Forschungsgruppe um Dr. Henri Lorach vom NeuroX Institute der School of Life Sciences an der Ecole Polytechnique Fédérale de Lausanne in Genf über den 38-jährigen Probanden, der aufgrund eines Unfalls seit 10 Jahren an einer Tetraplegie leidet: „Die BSI ermöglicht ihm ein natürliches Gefühl der Kontrolle über die Bewegungen seiner Beine“, schreiben die Autoren. Darüber hinaus hätten kleinere neurologische Verbesserungen, wie bei Sinneswahrnehmungen und motorischen Fähigkeiten, laut Forschenden auch noch angehalten, wenn das BSI abgeschaltet worden sei.

Die Bewegung funktioniert erstmals in Echtzeit
Um eine Einschätzung der neuen Technologie gebeten, loben Experten die neue Qualität der erreichten funktionellen Bewegungskontrolle, warnen aber auch davor, Patienten und Patientinnen falsche Hoffnungen zu machen.

„Der Schlüsselaspekt ist, dass das Ganze in Echtzeit funktioniert. Bisher mussten Probanden intensiv an irgendetwas denken, beispielsweise eine bestimmte Farbe, und sich darauf konzentrieren. Dieses Signal in Form eines herausragenden Gedankenereignisses hat der Computer erkannt und daraufhin ein Bewegungsprogramm gestartet“, erläutert PD Dr. Rainer Abel, Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Querschnittsgelähmte am Klinikum Bayreuth.

Der Schlüsselaspekt ist, dass das Ganze in Echtzeit funktioniert. PD Dr. Rainer Abel
Bei dem nun vorgestellten BSI sei das anders, denn anstelle dieses Umweges werde direkt die Imagination der Bewegung am Motorkortex erkannt und in Echtzeit weitergegeben. „Das Auslesen der Steuerimpulse aus dem Motorkortex ist offenbar so präzise, dass die Bewegungsimagination tatsächlich zum Ansteuern einzelner Gelenke verwendet werden kann.“

Implantate, die über eine digitale Brücke kommunizieren
Das BSI erweitert das Prinzip eines Implantats zur Elektrostimulation des Rückenmarks, welches ebenfalls von der Schweizer Forschungsgruppe entwickelt und erprobt wurde. Es setzt sich aus 2 vollständig implantierten Systemen zusammen, die kabellos über eine „digitale Brücke“ miteinander kommunizieren.

https://deutsch.medscape.com/artikelansicht/4912510?ecd=WNL_mdplsfeat_230525_mscpedit_de&uac=389796AZ&impID=5461656&faf=1

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PM: Lagebild extrem rechter Aktivitäten in Hannover 2022 veröffentlicht
Recherchenetzwerk Hannover
25.05.2023

Wir veröffentlichen Heute unser Lagebild extrem rechter Aktivitäten in Hannover und der Region für das Jahr 2022. Neben einer Chronik und Übersicht der über 500 Meldungen extrem rechter Vorfälle wird unser Lagebild von verschiedenen Recherchen und Analysen begleitet, die Schlaglichter auf einzelne aktuelle Themen werfen. Es geht dabei u.a. um Corona-Leugner*innen, Reichsbürger, Burschenschaften und über rechten Umweltschutz.

Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine und das Ende der pandemischen Lage haben im Jahr 2022 auch die extreme Rechte in Hannover beeinflusst. „Die extreme Rechte ist im ständigen Wandel, passt sich gesellschaftliche Entwicklungen und Spannungsfelder an und versucht hier zu agieren um ihre Positionen einer möglichst breiten Masse zugänglich zu machen.“ So Anne Herbst vom Recherchenetzwerk Hannover.

Die Chronologie extrem rechter Aktivitäten in Hannover 2022 setzt sich aus der Auswertung von mehr als 500 Meldungen zusammen. Die gestiegene Anzahl ist dabei ein erfreuliches Ergebnis der zahlreichen Meldungen aus der Zivilgesellschaft. So konnte im Vergleich zum Vorjahr ein größerer Teil des Dunkelfelds erhellt werden. Dazu betont Anne Herbst: „Wir können mit unserem Monitoring nur einen geringen Teil der tatsächlichen Vorfälle registrieren. Umso erschreckender ist die hohe Zahl von über 500 Vorfällen, die wir im vergangenen Jahr zusammengetragen haben.“

Die Chronologie zeigt, dass sich die Aktivitäten extrem rechter Personen nicht auf einzelne Stadtteile oder Gemeinden beschränken, obwohl regionale Schwerpunkte wahrnehmbar sind. Die körperlichen Angriffe durch extreme Rechte trafen in diesem Jahr erneut Personen die von ihnen als Feinde wahrgenommen werden. Darunter Person of Color, queere Menschen und Antifaschist*innen. Auch Journalist*innen und Polizist*innen wurden im Jahr 2022 erneut Ziel von extrem rechter Gewalt in Hannover.

Die Mehrzahl der Meldungen stammt, neben unseren eigenen Beobachtungen und dem Monitoring von Social-Media, aus der Berichterstattung von Fachjournalist*innen, freien Journalist*innen und Meldungen aus der Zivilgesellschaft.

Wir sind für die Dokumentation auf Berichte oder Hinweise angewiesen. Nur ein Bruchteil der realen Vorfälle wird in unserer Chronik erfasst. Die Dunkelziffer an nicht aufgeführten und ausgewerteten Aktivitäten ist um ein Vielfaches größer. Wir hoffen, diese Dunkelziffer in den nächsten Jahren kontinuierlich senken zu können und sind dankbar über jeden gemeldeten Vorfall, den wir gerne in unsere Dokumentation aufnehmen


https://recherchenetzwerkhannover.org/wp-content/uploads/2023/05/Lagebild-2022_fin.pdf

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Mittwoch, 24. Mai 2023
Farewell, Tina!
https://www.youtube.com/watch?v=d4QnalIHlVc

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Dienstag, 23. Mai 2023
160 Jahre SPD
tun dem Kapital nicht weh.

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Auf die Straße -keine Verschärfung des Asylrechts!
am 26.05.2023 feiert Deutschland ein trauriges Jubiläum - 30 Jahre Asylrechtsverschärfung.

Die aktuelle Bundesregierung ist nun kurz davor, diesem massiven Einschnitt in das deutsche Asylsystem und die Grundrechte fliehender Menschen nochmals eine Verschärfung hinzuzufügen, was wir und ein breites Bündnis weiterer zivilgesellschaftlicher Organisationen nicht hinnehmen wollen und rufen am 26.5.2023 17:30 zur Demonstration auf.


Unter dem Motto “Keine Abschaffung des Rechts auf Asyl! Kein Asylkompromiss 2.0!" rufen wir alle auf, sich uns anzuschließen, um die deutsche Bundesregierung zu einem Veto gegen die EU Asylverfahrens- und die Asylmanagementverordnung aufzufordern. Unrecht darf nicht in scheinbares Recht gegossen werden!


Die Demonstration wird am 26.05.2023 um 17.30 Uhr vor der Parteizentrale der SPD in Berlin starten und zieht mit einem Zwischenstopp an der Vertretung der Europäischen Kommission am Pariser Platz vorbei bis zur Bundesgeschäftsstelle der Grünen in Berlin.


Teilt den Aufruf zahlreich!

Kommt zahlreich!


Es ist jetzt an der Zeit, auf die Straße zu gehen gegen die weiteren Bemühungen zur kompletten Abschottung der EU - Staaten, gegen das Sterben-lassen an den EU-Außengrenzen, gegen Pushbacks und Asylverfahren an der EU - Außengrenzen!

Pro Asyl

Abolish Frontex

Adopt a Revolution

Komitee für Grundrechte und Demokratie e.V
.
SOS Humanity

Seebrücke

Watch The Med

Alarmphone

Aktive der Kampagne BLEIBERECHT FÜR ALLE- statt Chancenfalle!

Flüchtlingsrat Berlin BBZ/ Kommmit e.V. RAV BIPoC

Ukraine & friends in germany

Interventionistische Linke

Mediterranea Berlin e.V.

Bundesfachverband unbegleitete minderjährige Flüchtlinge - BumF e.V.

Kargah e.V.

Wir packen’s an e.V.

Sea-Eye Berlin

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Zum Tag des Grundgesetzes appelliert PRO ASYL an Bundesregierung: Verteidigen Sie das Asylrecht.
Stimmen Sie am 8. Juni mit "Nein".

Heute, am 23. Mai, findet in Berlin eine feierliche Veranstaltung zum Tag des Grundgesetzes in Anwesenheit von Bundespräsident Steinmeier und Bundesinnenministerin Faeser statt. In der Veranstaltung wird Halima Gutale, Vorstandsmitglied der Bundesarbeitsgemeinschaft PRO ASYL, als eine Botschafterin für Demokratie und Toleranz ausgezeichnet. Gleichzeitig ist Deutschland dabei, den Zugang zum Recht auf Asyl an den EU-Grenzen für Menschen wie Halima Gutale zu versperren.

PRO ASYL gratuliert der neuen Botschafterin für Demokratie und Toleranz im Jahr 2023 herzlich. Halima Gutale wird am 23. Mai im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung im Berliner Ensemble (Bertolt-Brecht-Platz 1, 10117 Berlin) ab 14 Uhr unter Anwesenheit des Bundespräsidenten und der Bundesinnenministerin ausgezeichnet.

Andreas Lipsch, Vorsitzender der Bundesweiten Arbeitsgemeinschaft PRO ASYL würdigt das jahrelange Engagement von Halima Gutale. "Es ist großartig und ermutigend, dass Menschen, die als Geflüchtete gekommen sind, heute mit uns zusammen Demokratie und Menschenrechte verteidigen."

Halima Gutale hat sich herausragend für Menschenrechte und Demokratie engagiert und klare Kante gegen die um sich greifende rassistische Grundhaltung in Deutschland gezeigt. Das Grundgesetz spricht aus gutem Grund von der "Würde des Menschen", die es zu achten, zu schützen und zu verteidigen gilt. Es spricht nicht von der Würde des deutschen Staatsbürgers. Deshalb mahnt Lipsch: "Es gibt keine Menschenwürde erster und zweiter Klasse – genauso wenig darf es Geflüchtete erster und zweiter Klasse geben. Wenn heute in Berlin Repräsentant*innen des Staates das Grundgesetz loben und feiern, appellieren wir an sie, die Pläne zur Entrechtung Schutzsuchender an den EU-Außengrenzen abzulehnen."

Grundrecht auf Asyl: Erst im Grundgesetz entkernt, nun an den EU-Außengrenzen bedroht.

In einem offenen Brief am 23. Mai 2023 appellieren die Botschafterin Gutale und der Vorsitzende der Bundesweiten Arbeitsgemeinschaft PRO ASYL Lipsch an die Bundesregierung, die Grund- und Menschenrechte in Deutschland und in der Europäischen Union zu verteidigen und Grenzverfahren an den EU-Außengrenzen nicht zuzustimmen. Denn in diesen werden Anträge auf Schutz als unzulässig abgelehnt und Betroffene ohne Prüfung ihrer Schutzgründe in nicht sichere Drittstaaten zurückgeschickt.

PRO ASYL steht Ihnen für Rückfragen und weitere Informationen gern zur Verfügung:
069 / 24 23 14 30 I presse[at]proasyl.de I www.proasyl.de

Wortlaut des offenen Briefes

An
Herrn Bundeskanzler Scholz
Frau Ministerin Faeser
Frau Ministerin Baerbock
Herrn Minister Buschmann

Frankfurt am Main, 23. Mai 2023

Verteidigen Sie die Würde des Menschen und das Recht auf Asyl an den EU-Grenzen!

Sehr geehrter Herr Bundeskanzler Scholz, sehr geehrte Frau Ministerin Faeser,
sehr geehrte Frau Ministerin Baerbock, sehr geehrter Herr Minister Buschmann,

vor 30 Jahren wurde nach einer emotional hochgeheizten, rassistisch geführten politischen Debatte das Grundrecht auf Asyl entkernt. Heute droht noch Schlimmeres zu geschehen. An den Grenzen der EU sollen nun Menschen inhaftiert und zurückgeschickt werden. In Grenzverfahren droht die Massenabfertigung. Asylanträge sollen als unzulässig zurückgewiesen werden, wenn die Schutzsuchenden über einen angeblich sicheren Drittstaat einreisen. Die Kriterien, wann ein Staat als sicher gilt, sollen dafür weiter heruntergeschraubt werden. Selbst Staaten, die nur in Teilgebieten "sicher" sind und noch nicht einmal die Genfer Flüchtlingskonvention garantieren, sollen im EU-Rat, nun unterstützt von dieser Bundesregierung, als sicher gelten. In Grenzverfahren werden Möglichkeiten der Zurückschiebung geprüft, nicht die Fluchtgründe. Grenzverfahren sind keine fairen sorgfältigen Asylverfahren.

Diese Pläne sind ein Angriff auf die Genfer Flüchtlingskonvention, die Europäischen Menschenrechtskonvention und die EU- Charta der Grundrechte. Die Würde des Menschen gilt für jede und jeden – nicht nur für die Staatsbürger*innen der EU.

Wir appellieren an die Bundesregierung: Verteidigen Sie die Grund- und Menschenrechte in Deutschland und in der Europäischen Union. Stimmen Sie Grenzverfahren an den EU-Außengrenzen nicht zu. Denn in diesen werden Anträge auf Schutz als "unzulässig" abgelehnt und Betroffene ohne Prüfung ihrer Schutzgründe in nicht sichere Drittstaaten zurückgeschickt.

Mehr als 50 Menschenrechtsorganisationen, Seenotrettungsorganisationen, Wohlfahrtsverbände und kirchliche Organisationen sind enttäuscht von der kürzlich bekannt gewordenen Position der Bundesregierung zu diesen Vorhaben und appellieren in einem gemeinsamen Statement vom 16. Mai 2023: "Anstatt sich dem Trend der Entwertung europäischer Grund- und Menschenrechte und der Erosion rechtsstaatlicher Grundsätze entschieden entgegenzustellen, signalisiert die Regierung mit ihrer Position die Bereitschaft, diesen Weg um jeden Preis mitzugehen."

Mit Blick auf das Treffen der EU-Innenminister*innen am 8. Juni 2023 appelliert das Bündnis an Innenministerin Nancy Faeser (SPD), ihrer menschenrechtlichen Verantwortung gerecht zu werden und ihren eigenen Koalitionsvertrag ernst zu nehmen. Es darf keine Kompromisse auf Kosten des Flüchtlingsschutzes geben.

Zur Situation auf dem Mittelmeer, an und vor Europas Grenzen

Über Tausende Menschen sind bereits in diesem Jahr beim Versuch über das Meer die EU zu erreichen gestorben. Die Lebensrettung durch zivilgesellschaftliche Organisationen wird systematisch behindert. Einen robusten EU- Seenotrettungsdienst und vor allem reguläre Fluchtwege gibt es nicht, um das Massensterben im Mittelmeer zu beenden.

Auch diese Regierung rüstet auf gegen Schutzsuchende, finanziert Zäune mit Stacheldraht, unterstützt mit EU-Geldern den Bau von Elendslagern und das Zurückschleppen in die Folterlager in Libyen. Die Europäische Union und die Bundesregierung leisten so Vorschub, dass Frauen dort versklavt und vergewaltigt werden. Wir vermissen klare Worte dieser Bundesregierung, insbesondere der Außenministerin, die eine feministische Außenpolitik betreiben wollte und eine am Koalitionsvertrag ausgerichtete Flüchtlingspolitik der Innenministerin.

Wir appellieren an Sie: Halten Sie den Koalitionsvertrag ein. Sie haben versprochen: Asylanträge werden inhaltlich geprüft. Grenzverfahren gewährleisten dies nicht. Verteidigen Sie die Würde des Menschen und das Recht auf Asyl!

Mit freundlichen Grüßen

Halima Gutale
Botschafterin für Demokratie und Toleranz und Vorstand der Bundesarbeitsgemeinschaft PRO ASYL

Andreas Lipsch
Vorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft PRO ASYL

Muzaffer Öztürkyilmaz
Flüchtlingsrat Niedersachsen e.V.
Röpkestr. 12
30173 Hannover

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Montag, 22. Mai 2023
Neue Möglichkeiten zur Therapie bei Fettleber und Fettleberentzündung – diese Medikamente sind vielversprechend
Ute Eppinger, Medscape

INTERESSENKONFLIKTE 22. Mai 2023

Berlin – Die Nichtalkoholische Fettlebererkrankung (NAFLD) gilt mit einer Prävalenz von bis zu 30% in den meisten Industrienationen als die häufigste chronische Lebererkrankung. Die Nichtalkoholische Steatohepatitis (NASH) weist eine Prävalenz von 3% auf – Tendenz steigend. Bislang beschränkt sich die Therapie der NAFLD und NASH primär auf eine Gewichtsabnahme, Änderung der Ernährung und Bewegung. Eine zugelassene medikamentöse Therapie für NAFLD und NASH gibt es nicht.

Gleichwohl reduzieren einige neue Medikamente den Fettgehalt der Leber und Kombinationen von metabolischen und antifibrotischen Wirkstoffen könnten additive Effekte auf die Leberfibrose aufweisen, berichtete Prof. Dr. Michael Roden von der Klinik für Endokrinologie und Diabetologie der Universität Düsseldorf. Auf dem Kongress der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) in Berlin gab Roden einen Überblick über neue Entwicklungen [1].

Wirkstoffe gegen Steatose und Entzündung
Einige Wirkstoffe aus der Gruppe der GLP-1-Rezeptor-Agonisten und SGLT2-Hemmer verbessern Steatose und NASH, wenn auch nicht die Fibrose, und werden bei Vorliegen eines Typ-2-Diabetes in der 2022 publizierten S2k-Leitlinie Nichtalkoholische Fettlebererkrankungen der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DVGS) empfohlen.

Auch der PPAR-Agonist Pioglitazon führt in einigen Studien zu einer Reduktion von Steatose und Entzündung, zeigt aber keinen Einfluss auf die Fibrose. Allerdings wird das Mittel aufgrund seiner extrahepatischen Effekte (Ödeme, Frakturen, erhöhtes Risiko für Harnblasenkarzinome) in Deutschland kaum verwendet und wird auch in der S2k-LL nicht empfohlen.

Unter SGLT2-Hemmern deutliche Abnahme des Leberfetts
Für Patienten mit NAFLD und Typ-2-Diabetes (ohne Zirrhose, d.h. bei beginnender bis mittelgradiger Fibrose bis maximal Fibrosegrad F3) wird in der S2k-LL die Gabe der GLP-1 Analoga Liraglutid oder Semaglutid empfohlen. Von den SGLT2-Hemmern kommen Empagliflozin und Dapagliflozin infrage.

Bei Patienten mit kompensierter Zirrhose (NAFLD F4) wird die Gabe von Metformin empfohlen. Für Patienten mit NAFLD und Dyslipidämien wird in der S2k-LL zur Gabe von Statinen geraten, Patienten mit NAFLD und Adipositas sollten Liraglutid oder Semaglutid erhalten.

Wie Roden berichtete, kommt es in den meisten Studien mit SGLT2-Hemmern zu einer deutlichen Abnahme des Leberfettgehaltes – je nach Studie liegt der relative Anteil zwischen 13% für Dapagliflozin und 38% für Canagliflozin. Auch Empagliflozin reduziert signifikant das Leberfett, unabhängig von einer Gewichtsabnahme der Probanden. Die Effekte auf die Insulinresistenz allerdings sind heterogen und finden sich nicht in allen Studien, so Roden.

Auch GLP-1-Analoga verbessern Steatose und NASH: Die Ergebnisse der LEAN-Studie zeigen, dass unter Liraglutid die Steatohepatitis abklang und die Fibroseprogression unter Liraglutid geringer war als unter Placebo.

Eine größere Studie mit 320 NASH-Patienten kam zu ähnlichen Ergebnissen: Semaglutid führte bei einem signifikant höheren Prozentsatz (p < 0,001) der Patienten zu einem Abklingen der NASH als Placebo.

Man kann aber aus den Ergebnissen schließen, dass man Semaglutid bei Patienten mit Adipositas und Leberzirrhose zumindest erwägen kann. Prof. Dr. Michael Roden
In einer im März erschienenen Arbeit wurde untersucht, ob es sinnvoll ist, auch Patienten mit NASH und Leberzirrhose mit Semaglutid zu behandeln. Die Ergebnisse zeigen, dass der GLP-1-Rezeptor-Agonist zwar die Steatose positiv beeinflusst, die Lebersteifigkeit hingegen nicht verbessern kann und sich auch histologisch kein signifikanter positiver Effekt zeigt.

„Man kann aber aus den Ergebnissen schließen, dass man Semaglutid bei Patienten mit Adipositas und Leberzirrhose zumindest erwägen kann. Die Sicherheit des Präparates für diese Patienten lässt sich aus den Studienergebnissen durchaus ableiten“, sagte Roden.

Die COMBAT T2 NASH-Studie: Semaglutid plus Empagliflozin
In der COMBAT T2 NASH-Studie (COMBined Active Treatment in Type 2 diabetes with NASH) wird untersucht, ob die Kombinationstherapie mit Empagliflozin und Semaglutid bzw. die Therapie mit Empagliflozin allein zu einer Rückbildung der NASH führt und die Progression einer Leberfibrose verhindert.

Im Rahmen der deutschen Zentren der Diabetesforschung wird COMBAT T2 NASH gemeinsam als deutsche Studie bundesweit organisiert und an 40 Standorten durchgeführt. Roden wies daraufhin, dass die Einschlussphase für die Studie noch laufe und warb dafür, Patienten mit Typ-2-Diabetes und NASH an der rein wissenschaftsgetriebenen Studie einzuschreiben (Kontakt: sabine.kahl@ddz.de).

Die medikamentöse Behandlungsphase erstreckt sich über 48 Wochen, schließt eine tägliche Tabletteneinnahme und eine wöchentliche Injektion unter die Haut ein.

Aus der Kombination von metabolischen und antifibrotischen Wirkstoffen erhofft man sich additive Effekte auf die Leberfibrose. Derzeit werden verschiedene Kombinationstherapien untersucht.

Beispielsweise die Phase-2-Studie mit Semaglutid + Cilofexor + Firsocostat. In einer ersten Analyse im September 2022 zeigte sich die Kombinatuion bei Patienten mit leichter bis mittelschwerer Fibrose im Allgemeinen als gut verträglich. In explorativen Wirksamkeitsanalysen führte die Kombination im Vergleich zu Semaglutid allein zu Verbesserungen der Lebersteatose.

Weil es sich um eine kleine offene Studie handelt, sind aber doppelblinde placebokontrollierte Studien mit entsprechender Patientenzahl erforderlich, um die Wirksamkeit und Sicherheit realistisch zu bewerten. Weitere laufende Kombinationsstudien mit SGLT2-Hemmern sind eine Phase-2-Studie mit Tofogliflozin + Pemafibrate und eine Phase-2-Studie mit Licogliflozin + Tropifexor.

Obeticholsäure, Resmetirom und Tirzepatid
Neue Wirkstoffe wie Obeticholsäure (OCA) und Resmetirom könnten trotz derzeit noch nicht eindeutiger Effekte die Zulassung anstreben, berichtete Roden. Für Patienten mit primärer biliärer Cholangitis ist OCA bereits seit 2017 auf dem Markt. NAFLD wäre jedoch ein deutlich größeres Indikationsgebiet. Obeticholsäure ist ein selektiver Farnesoid-X-Rezeptor-Agonist, der in hohen Konzentrationen in Leber und Darm exprimiert wird.


Die Zwischenanalyse der REGENERATE-Studie hatte unter 25 mg Obeticholsäure eine klinisch signifikante histologische Verbesserung bei Patienten mit NASH gezeigt. „Obeticholsäure kann die Fibrose verbessern, dieser antifibrotische Effekt macht diese Substanz spannend“, sagte Roden.

Allerdings sind die Nebenwirkungen nicht unerheblich. Sehr intensiver Juckreiz tritt häufig auf und führt in Patientengruppe mit der höchsten Dosis zu signifikanten Abbruchraten. Auch kann es unter OCA zu einem transienten LDL-C-Anstieg, zu einer HDL-C-Reduktion und zu einem transienten HbA1C-Anstieg bei Typ-2-Diabetes kommen.

… Tirzepatid ist eine Zukunftsoption. Prof. Dr. Michael Roden
Roden erinnerte auch daran, dass der Hersteller Ende September 2022 bekannt gegeben hatte, dass der primäre Endpunkt in REVERSE zur Bewertung der Sicherheit und Wirksamkeit von OCA nicht erreicht werden konnte. Die Daten, betonte Roden, seien deshalb noch offen.

Resmetirom, ein leberspezifisch wirkender Agonist am Thyroid-Hormon-Rezeptor-beta (THR-beta), spielt u.a. beim Aufbau von Leberfett eine Rolle. Nach Einschätzung Rodens auch eine Substanz, die möglicherweise bald auf den Markt kommen könnte.

Die Ergebnisse einer Phase-2-Studie zeigen, dass es unter Resmetirom zu einer dosisabhängigen, deutlichen Reduktion des Leberfettgehaltes kommt. Als unerwünschte Nebenwirkungen treten Diarrhoe (meist nur initial) und Übelkeit auf. Es zeigen sich keine Effekte auf kardiovaskuläre Marker, Glykämie oder auf die Knochendichte.

Große Hoffnungen setzt man auf den GIP-/GLP-1-Rezeptor-Agonisten Tirzepatid, der Ende September 2022 gegen Typ-2-Diabetes zugelassen wurde.

Aufgrund seines dualen Wirkmechanismus wird der Co-Agonist auch als Twincretin bezeichnet. „Tirzepatid reduziert aufgrund der effektiven Gewichtsreduktion ebenso den Leberfettgehalt, wir erwarten uns davon sehr viel“, sagte Roden.

In der SURPASS-3-Studie kam es unter Tirzepatid – verglichen mit Insulin – zu einer signifikanter Gewichtsreduktion und eine Reduktion des Leberfetts. „Man muss allerdings sagen, dass die Vergleichsgruppen derzeit nicht wirklich ausbalanciert sind. Insulin ist nicht der optimale Vergleichspartner, aber Tirzepatid ist eine Zukunftsoption“, schloss Roden.


https://deutsch.medscape.com/artikelansicht/4912499?ecd=WNL_mdplsfeat_230522_mscpedit_de&uac=389796AZ&impID=5451325&faf=1#vp_3

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Unsern täglich Alltagsrassismus gib uns heute
Herzkrankes Flüchtlingskind stirbt, nachdem es dreimal den Arzt aufgesucht hat.

https://www.msn.com/de-de/nachrichten/welt/texas-in-den-usa-achtj%C3%A4hrige-suchte-am-tag-ihres-todes-drei-mal-arzt-auf/ar-AA1bv9xl?ocid=entnewsntp&pc=U531&cvid=28f3244dac6a42c1942988baf38a1eaf&ei=20

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Samstag, 20. Mai 2023
Arbeit, Liebe, Irrungen und Wirrungen
Kürzlich erzählte ich dem G., dass ich womöglich demnächst in einer anderen Stadt arbeiten werde, in einem 10.000 Einwohner-Städtchen, sehr ländlich geprägt, mit 70 km Pendelstrecke. Da meinte er, das sei eine auf Dauer ganz und gar unmögliche Entfernung, langfristig müsste ich mir da eine Bleibe nehmen. Er insistierte geradezu darauf, dass das gar nicht anders ginge.

Da erwiderte ich, was das denn alles solle, morgens und nachmittags jeweils eine Stunde autozufahren erschiene mir sehr zumutbar, wo ist das Problem? Und was sollte ich denn nach meiner Arbeit in solch einem Kaff?

In einer solchen ländlich geprägten Umgebung seien die Kontakte sehr viel enger als in der Großstadt, entgegnete G., und daher gäbe es viele Möglichkeiten, mit Frauen anzubandeln. Er dachte da wohl so an das Modell Bauernwitwe mit Resthof und Vermögen.


Das wäre das, woran ich zuallerletzt gedacht hatte.

Der G. scheint immer noch die Hoffnung zu haben, ich könnte die Frau meines Lebens treffen, eine Hoffnung, die ich vor mindestens 25 Jahren aufgegeben habe, falls ich sie jemals gehegt haben sollte, was ich nicht mehr weiß.

Ich sagte ihm dann, dass ich nicht wüsste, wie da überhaupt ein Kontakt zustandekommen sollte, worauf er antwortete, ich würde da dann zu den Lokalautoritäten gehören, es könne also nicht schwer sein. Es sei denn, es müsse für mich gleich die große Liebe sein, dann wäre es natürlich nicht einfach. Am Liebsten hätte ich "Geh mir weg mit Liebe!" geantwortet, aber wie üblich schwieg ich.

Ich kenne romantisches Verliebtsein als etwas aus der Pubertät und dem Alter unter 30, da gehört es hin und ist sehr schön, für einen Menschen meines Alters passt das nicht. Und ich kenne die reife Liebe aus der Anschauung z.B. meiner Eltern, die finde ich rührend, ist mir aber fremd. Dazwischen denke ich, dass es mit "der Liebe" ein existenziell fauler Zauber ist, der sich rationaler mit "mit jemandem ficken wollen" übersetzen lässt.

Alle Frauen, in die ich jemals schwer verliebt war haben mich abgewiesen, von Frauen zurückgewiesen zu werden ist für mich der lebenslange Normalzustand.

Und ich habe Frauen, die mich begehrten, die ich aber unattraktiv fand zurückgewiesen und dabei eine sadistische Genugtuung gefühlt angesichts meiner eigenen Zurückweisungen.

Die, mit denen ich dann doch was hatte, waren für mich entweder Ersatz, niemals Erfüllung oder erotische Freundschaften, aber nicht Liebe. Oder Onenightstands ohne Fortsetzung. Mein ideales Beziehungsmodell wäre eine allgemeine Freundschaft, wie mit meinen (männlichen und weiblichen)Freunden und Kumpanen, bei der aber außerdem Sex stattfindet. Und mein Sex ist eher hart als zart, Kuschelsex finde ich einfach langweilig.


Heute kam der G. dann nochmal damit, dass er nicht verstehen könne, wieso sich die Frauen um einen solch attraktiven Mann wie mich nicht reißen würden.

ich erwiderte lapidar und lakonisch, ich könne das sehr gut verstehen. Ich finde mich weder attraktiv noch erotisch.

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Montag, 15. Mai 2023
Bulle und Bär
Seit Alters her ist das Börsenparkett symbolisiert durch einen Bullen, der für die Hausse und einen Bären, der für die Baisse steht.

Doch woher kommt diese Symbolik?


Die nach meinem Wissen gängigste Version geht auf José de la Vega zurück, der, zutiefst katholisch geprägt, die Amsterdamer Börse als Ort der Gottlosigkeit beschrieb.

Hierzu die Handelszeitung aus der Schweiz;
"Das Begriffspaar hat eine lange Historie. Sie geht möglicherweise bis ins 17. Jahrhundert zurück. Damals schrieb der spanische Autor Don Joseph de la Vega ein Buch über die Börsenverhältnisse in Amsterdam. Die Erstauflage datiert auf 1688 und gilt als Standardwerk der Börsenliteratur, als ältestes Buch über die Börse. Der Titel: «Die Verwirrung der Verwirrungen: Vier Dialoge über die Börse in Amsterdam».


De la Vegas Werk beruht grösstenteils auf eigenen Erfahrungen. Er wurde um 1650 im spanischen Espejo geboren und kam in jungen Jahren in die Niederlande, nachdem sein Vater im Kerker der Inquisition gelobt hatte, zum Glauben seiner Väter zurückzukehren. An der Amsterdamer Börse soll de la Verga fünfmal ein Vermögen gewonnen und fünfmal verloren haben.

Börse als Ort der Schrecken
Seine Dialoge wimmeln von Wortspielen, dunklen Anspielungen und absurden Wundergeschichten. Und de la Vegas Schrift ist durchsetzt von einem moralisierenden Standpunkt. Der Exil-Spanier sieht die Börse als «Schrecken der Schrecken», als Ort der Spekulation, an dem sich Baissespekulanten und Haussespekulanten gegenüberstanden. Eben eine «Verwirrung der Verwirrungen».

https://www.handelszeitung.ch/geld/baren-und-bullen-ursprung-der-wall-street-maskottchen-386400


Die Symbolik des Bullen und des Bären, die frontal aufeinander losgehen ist allerdings noch viel älter.

Im römischen Zirkus war der Kampf zwischen Bulle und Bär eines der spektakulärsten Spektakel: Ein Bulle, meist ein Auerochse, und ein Bär wurden zusammengekettet und mit Spießen und Brandeisen gequält. Die Kette hielt sie davon ab, aufeinander loszugehen. Dann musste ein zu Tode Verurteilter sich zwischen die Tiere begeben und die Kette öffnen, mit dem Resultat, dass er entweder vom Stier aufgespießt oder vom Bären zerfleischt wurde, in seltenen Fällen gelang es ihm auch, zu entkommen.

Ich sehe zwar keinen Zusammenhang zur Börse, aber das ist der eigentliche Ursprung der Metapher.

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Sex, Linke, Wokeness und Moral - eine tour d´horizon
Es hatte mal eine Zeit gegeben, da galt sexuelle Libertinage nicht nur als mit linken Gesellschaftsvorstellungen vereinbar, sondern geradezu als einer ihrer Inhalte. Offene Zweierbeziehungen mit erlaubten Seitensprüngen waren positives Ideal, Eifersucht erschien, da Besitzverhalten gegenüber dem Partnermenschen, als linken Idealen zuwiderlaufend, und in dem regelmäßig erscheinenden Organ meiner früheren politischen Bezugsgruppe stand: „Neue Linke – Quervögeln und Pfaffenhass – isses das?“.

Ich habe diese schönen, sexuell hedonistischen Zeiten noch miterlebt, ebenso, wie das Ganze frappierend schnell ins repressiv-moralische und regressive umkippte. Das geschah Ende der 1980er.
Eine erste Reaktion auf dieses Umkippen war Maria Wiedens Text „Wider den linken Moralismus von Sexualität“, der 1991 in „Ästhetik und Kommunikation“ erschien. Wieden konstatierte, dass, anders als früher, in linken Diskussionen und Publikationen Sexualität nur noch vorkomme, wenn es um sexualisierte Gewalt oder Mißbrauch ginge. Feministische Sexualmoral scheine zu meinen, „Schwänze tun Frauen was Böses“, und das Leitbild dieser Moral sei nicht die selbstbewusste sexpositive linke Frau, sondern die Maria Immaculata. Mein Versuch, diesen Text in meiner damaligen Politgruppe zu diskutieren scheiterte ´kläglich, Maria Wieden wurde als „neue Esther Vilar“ verunglimpft.

Ich bin mit Sicherheit kein Freund von Hanna Lakomy aka Salomé Balthus, deren Versuch, Don Alphonso 4 Jahre posthum Me Too Mäßig einen reinzugrätschen ich höchst zweifelhaft finde, zumal es dabei über Bande eigentlich um Benjamin von Stuckrad-Barre geht (der mir als Schüler mal über den Weg gelaufen war, sein großer Bruder Kocku von Stuckrad war mein Kollege im Zivildienst), aber deren Texte über sexuelle Bedürfnisse und das Quentchen Pornografie im Alltag hätte es damals geben sollen, die hätten manchen der PC-MoralistInnen heimgeleuchtet.

https://hetaera.de/mein-kleines-kopfpornokino/

Insbesondere dieser Text hier, dem ich sehr zustimme. Die Aussage, dass wir in Form von Kopfkino alle unsere Pornos laufen haben finde ich höchst erfrischend; in den 1990ern galt in der Linken Porno ganz generell als eine Kolonisierung des menschlichen Körpers, gegen die ein Befreiungskampf zu führen sei, Pornouser standen in der moralischen Wertungsskala kurz vor Zuhältern und Vergewaltigern. Es konnte einem heterosexuellen linken Mann durchaus passieren, für das Erwischtwerden mit dem Besitz einer Ausgabe des „Playboy“ aus seiner Politgruppe ausgeschlossen zu werden, oder, inklusive Tribunal und Steckbrief aus der ganzen linken Szene der eigenen Stadt. Ich kann mich sogar an einen Fall erinnern, in dem im internen Kreis skandalisiert wurde, dass das bei einem Mann nicht gemacht wurde, weil der eine Szenegröße war – was bis heute charakteristisch ist: Angegangen werden nicht die Leute von Einfluss, sondern die, die leicht zu treffen sind. So wurden und werden bei Sexismusdebatten von studentischen Linken/Feministinnen meist die eigenen Genossen massiv kritisiert, aber nicht die eigenen Profs. Dieses Prinzip galt damals, es gilt heute genauso.

Als ich Katrin Rönicke gegenüber einmal sagte, der Rigorismus bestimmter Moralinfeministinnen erinnere an Savonarola hielt sie diesen Vergleich für gewagt - ich denke, an obigem Beispiel lässt sich verdeutlichen, dass der durchaus angemessen ist. Und gebrauchte Maria Wieden das Bild der Maria Immaculata, gilt für die Pornodebatte das Alte Testament: "Du sollst Dir kein Bild machen".

Ich erinnere mich an ein Tischgespräch, bei dem ein guter Freund und Genosse davon berichtete, dass ein Teilnehmer eines Seminars, das von ihm unterrichtet wurde den Seminaraufenthalt dazu nutzte, sich mit einer Prostituierten zu treffen. Es handelte sich um einen Bildungsurlaub, der tariflich Beschäftigten bestimmter Unternehmen zusteht, also eine freiwillige Veranstaltung, für die die SeminarteilnehmerInnen bezahlen, mit Unterbringung in einem Tagungshotel. Mein Freund hatte ein Problem mit dem Verhalten seines Seminarteilnehmers, sah aber keine Sanktionsmöglichkeit, da der Hurenbesuch nicht in der Unterrichtszeit selber stattgefunden hatte.

Obwohl Vertraulichkeit Grundlage des Tischgesprächs gewesen war verbreitete sich die Story szeneweit, und nicht der Freier, sondern mein Freund war Gegenstand der allgemeinen Ablästerei, da er nicht sanktionierend eingegriffen hatte, wozu er allerdings keinerlei rechtliche Handhabe gehabt hatte. Ich argumentierte in dem Tischgespräch, dass es hier viel zu wenig Faktenkenntnis gäbe, um überhaupt moralisch urteilen zu können.

Was war das für eine Hure? Machte die ihren Job ganz selbstbestimmt, weil sie keinen Bock auf Fabrik hatte oder war das eine zwangsverschleppte Osteuropäerin, die von einem Zuhälter wie eine Sklavin gehalten wurde?

Was war das für ein Freier? Betrachtete der den "Konsum" einer Hure als sein selbstverständliches Recht oder hatte den gerade seine Frau verlassen und er befand sich in einer Krise?

Ohne solche Informationen gecheckt zu haben könne man den Fall gar nicht beurteilen. Und ich maße mir auch nicht an, mich zum moralischen Richter aufzuschwingen.

Die Reaktionen hierauf waren zwiespältig. Manche fanden mein Statement geradezu weise, Andere behaupteten, ich betreibe Täter-Opfer-Umkehr.

Sprung in die Jetztzeit. Im Bildungszentrum meines jetzigen Auftraggebers hatte es einen Vorfall gegeben: Ein Dozent hatte mit einer 20 Jahre jüngeren Azubine in gekokstem Zustand Sex gehabt und war deshalb geflogen, beide hatten das Seminar abbrechen müssen und waren nach Hause geschickt worden. Eine junge Kollegin, Trainee (mit Migrationshintergrund) meinte dazu, was das denn solle, das seien doch beides erwachsene Menschen, die dürften doch koksen und ficken wo und wann sie wollten.

Es ist kein Zeitabstand, der den qualitativen Unterschied ausmacht. Die Moralspacken der Neunziger sind heute noch genauso drauf, nur sind sie heute keine Mittzwanziger mehr sondern Mittfünfziger, haben Macht und Einfluss und bestimmen die moralischen Diskurse in bestimmten Umfeldern und Einrichtungen. Sie entstammen fast alle akademischen und mittelschichtigen Familien, mit einem hohen Anteil der moralproduzierenden Haushalte - LehrerInnen, JuristInnen, PastorInnen.

Die junge Kollegin kommt aus einer Arbeiterfamilie und streetcredilber Subkultur.

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