Magerkost, Gewaltmärsche, Abhärtung durch Kälte – ab seinem 20. Lebensjahr ließen die Prinzipien der Naturheilkunde Franz Kafka nicht mehr aus den Fängen. Die übertriebene Askese habe sein Immunsystem geschwächt und dadurch den tödlichen Verlauf der Tuberkulose begünstigt, so die These seines Biografen Reiner Stach.
Kafka selbst begrüßte den Ausbruch der Krankheit zunächst als Befreiung, als Wink des Schicksals, sich nach fünfjährigem Ringen um die Ehe endgültig von seiner Verlobten zu trennen und ganz der Literatur in die Arme zu werfen. Er sprach sogar von einem „gerechten Schlag, den ich...als etwas...durchaus Süßes (fühle)“. Doch so süß der Anfang, so bitter das Ende vor nunmehr 100 Jahren. Zuletzt machte eine schwere Entzündung des Kehlkopfs dem Diät-Fanatiker das Essen zur Qual, und – ebenso tragisch – sie raubte ihm, dem Meister des Wortes, die Sprache.
Es geschah an einem Sommermorgen im Palais Schönborn, der heutigen US-Botschaft. Dort, an der Prager Kleinseite, hatte Kafka im März 1917 2 Zimmer gemietet, um Ruhe fürs Schreiben und vor seiner Familie zu haben. Hohe Decken, schwer zu heizen, abgesehen davon, dass jetzt im Krieg Kohle nur auf dem Schwarzmarkt zu haben war und ein kleines Vermögen kostete. So hauste er in modriger Feuchtigkeit. Am 11. August erwachte er – gerade 34 Jahre alt – mit dem Mund voller Blut. Was das bedeutete, wusste er sofort: Tuberkulose.
Kafka schickte Felice mehr als 500 Briefe und Postkarten
Diesen Schock verkraftete er auf paradoxe Weise, wie Reiner Stach in einem Vortrag bei der Medizinischen Gesellschaft Mainz berichtet. Er spürte so etwas wie Erleichterung, denn bis dahin hatte es ihn zwischen zwei Lebensentwürfen zerrissen: Sollte er sich ganz aufs Schreiben konzentrieren und damit gemäß einer Maxime der Naturheilkunde Neigung und Begabung folgen? Oder sollte er heiraten, eine Familie gründen und sich als lebenstüchtig erweisen?
Verzweifelte Nächte hatte er durchgegrübelt, an Depressionen gelitten, schreckliche Auftritte mit seiner Verlobten Felice Bauer ausgestanden, die ihm seine Hinhaltetaktik verübelte. Hatte 1914 nach einem „Gerichtshof im Hotel“ im Beisein zweier Zeuginnen die Verlobung aufgelöst – die Szene im „Askanischen Hof“ zu Berlin inspirierte ihn zum Roman „Der Process“. Und hatte dann 1916 doch tatsächlich den Schlamassel mit einer zweiten Verlobung auf die Spitze getrieben.
Und nun die Chance zur Flucht: Der Druck, sich entscheiden zu müssen, ließ plötzlich nach. Froh über diesen sekundären Krankheitsgewinn verbot er sich jede Klage, verriet monatelang selbst seinen Eltern nichts. „Das war ungewöhnlich, denn er neigte ein wenig zum Jammern. Dabei hätte er gerade jetzt allen Grund dazu gehabt“, findet Stach.
War die Infektion eine Berufskrankheit?
Über Tuberkulose wusste Kafka Bescheid, weil er sich während vieler Überstunden in der Arbeiterunfallversicherung auch um Schwindsüchtige kümmerte: um Soldaten, die krank von der Front kamen und zu Hunderten das Treppenhaus der Behörde bevölkerten. Kafka gehörte sogar einer Kommission an, die speziell diese Klientel betreute. „Wahrscheinlich hat er sich dort angesteckt, denn niemand sonst aus seiner Familie war infiziert“, vermutet Stach.
Der Hausarzt Dr. Mühlstein habe versucht, ihn mit haltlosen Erklärungen und einem Stärkungsmittel zu beruhigen. Offenbar sei er nicht besonders qualifiziert gewesen, denn er schlug er eine Therapie mit Tuberkulin vor, obwohl die Presseberichte verheerend waren. Ansonsten bestand die Behandlung bei Tuberkulose darin, die Spontanheilung durch reichhaltige Ernährung und Sonnenbäder zu fördern.
Ein willkommener Trennungsvorwand
Seiner jüngsten Schwester Ottla, der Kafka zu dieser Zeit am meisten vertraute, schrieb er: „Nun scheint es, dass ich den Kampf [die Dauerverlobung mit Felice] auf diese Weise verlieren soll. Und tatsächlich, so als wäre er abgeblasen worden, schlafe ich seit damals 4 Uhr nachts besser, wenn auch nicht viel besser. Vor allem aber hat der Kopfschmerz... gänzlich aufgehört.
Die Beteiligung an dem Blutsturz denke ich mir so, dass die unaufhörliche Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen, fiebrigen Zustände, Spannungen mich so geschwächt haben, dass ich für etwas Schwindsüchtiges empfänglich geworden bin. Das also ist der Stand dieser geistigen Krankheit Tuberkulose.“
Zurückweichen vor Verantwortung
Stach kommentiert: „Er glaubte also, psychische Zerrüttung – aus heutiger Sicht also eine Schwächung des Immunsystems – habe seinem Unglück den Boden bereitet. Eine zufällige Ansteckung, die mit kausalen Mitteln unterdrückt werden könnte - diese Deutung kam für ihn nicht in Frage.“
Zwei Wochen später schrieb er an seinen Freund Max Brod: „Immerfort suche ich nach einer Erklärung der Krankheit. Denn selbst erjagt habe ich sie doch nicht. Manchmal scheint es mir, Gehirn und Lunge hätten sich ohne mein Wissen verständigt. So geht es nicht weiter, hat das Gehirn gesagt, und nach 5 Jahren [der Dauerverlobung mit Felice] hat sich die Lunge bereit erklärt zu helfen.“
Und wieder zwei Wochen später an Felice: „Ich werde nicht mehr gesund werden. Eben weil es keine Tuberkulose ist, die man in den Liegestuhl legt und gesund pflegt, sondern eine Waffe, deren äußerste Notwendigkeit bleibt, solange ich am Leben bleibe, und wir beide können nicht am Leben bleiben.“
Kafka sträubte sich, Spielball eines blinden Schicksals zu sein
Schulmedizinisch orientierten Ärzten gegenüber verhielt sich der Naturheilkundler widersprüchlich. In der Sprechstunde war er ein durchaus höflicher und pragmatischer Patient, der brav schluckte, was ihm verschrieben wurde. Insgeheim murrte er jedoch, sie stocherten bloß in Symptomen herum, ohne jemals zu den Wurzeln vorzudringen.
Trotzdem wollte er auf herkömmliche Weise Klarheit, also Röntgenaufnahmen und Untersuchungen des Speichels, ohne aber Erklärungen und Heilungsversprechen anzunehmen. So schrieb er: „Nein, berühmten Ärzten glaube ich nicht; Ärzten glaube ich nur, wenn sie sagen, dass sie nichts wissen und ausserdem hasse ich sie.“
Ein Mensch, in seine Zwänge eingepfropft
In Briefen und Tagebüchern schimpfte er, dass die Ärzte ihr Unwissen durch pompöses Fachchinesisch und überzogene Rechnungen zu kaschieren versuchten. Die Freunde waren fassungslos, dass Kafka sich für Krankheitstheorien mehr zu interessieren schien als für die Behandlung, ja Medikamente sogar ablehnte. Ihren Rat, rasch das beste Lungensanatorium aufzusuchen, koste es, was es wolle, ignorierte er, obwohl sie ihm die Todesgefahr recht drastisch vor Augen führten. Stattdessen verschanzte er sich hinter einer ganzheitlichen Auffassung von Körper und Geist, und das mit unsagbarer Sturheit.
So glaubte er, nur dort genesen zu können, wo er sich wohlfühle, also nicht zwischen Dutzenden hustender Leidensgenossen, sondern unter Ottlas Obhut im westböhmischen Zürau. Es störte ihn nicht, dass auf dem kleinen Bauernhof, den sie dort bewirtschaftete, während des Krieges weder Krankenkost aufzutreiben noch weit und breit ein Facharzt erreichbar war. Vielmehr genoss er bei ihr „in kleiner guter Ehe“ die ländliche Idylle.
Sentenzen zu Religion, Philosophie und Existenz
Die Tuberkulose hat sich in seinem Werk niedergeschlagen: Nun hörte er für mehrere Jahre auf, erzählende Prosa zu schreiben, Plots zu erfinden, sondern konzentrierte sich auf Reflexionen, in Zürau etwa Aphorismen, die leider weitgehend unbekannt geblieben seien, bedauert Stach „Er wollte nicht mehr die Phantasie frei schweben lassen, sondern Bilanz ziehen: Was habe ich erreicht, welche Optionen habe ich noch?“
Kafka hielt sich ein dreiviertel Jahr - von September 1917 bis April 1918 - in dem Dörfchen auf und zeichnete später (1922) einige Gebäude im Roman „ Das Schloss“ nach. „Es herrscht dort auch heute noch eine Original-Kafka-Atmosphäre, nichts hat sich verändert, viele Häuser sind einsturzgefährdet, weil niemand mehr darin wohnt und sie instandsetzt“, berichtet Stach.
Ein Dr. jur. aus der Stadt in bäuerlicher Kargheit
Regelmäßig fuhr er nach Prag, um sich attestieren zu lassen, dass er wegen seiner Krankheit noch immer nicht arbeiten könne, was seine Vorgesetzten großzügig akzeptierten. Aber nachdem sich sein Zustand den Winter über leicht gebessert hatte, musste er im Mai 1918 zu seinem Missvergnügen wieder im Büro antreten.
Tatsächlich schien es so, als habe seine eigenwillige Selbsttherapie angeschlagen. Denn im Herbst 1918 stellte ein Pneumologe, dem er die Tuberkulose verschwiegen hatte, beim Abhören der Brust nichts Auffälliges fest. Vielleicht wäre er genesen – wenn ihn nicht im November 1918 ein weiteres gesundheitliches Desaster getroffen hätte: die Spanische Grippe.
Eine Pandemie wird ihm zum Verhängnis
Das Fieber stieg bis an den Rand zur Todeszone. Überlebt hat er mit knapper Not nur deshalb, weil die Eltern Geld genug hatten, täglich einen Spezialisten kommen zu lassen und auf dem Schwarzmarkt hochwertige Lebensmittel für ihn einzukaufen. Auf andere Weise war jetzt am Ende des 1. Weltkriegs fast nichts mehr zu bekommen, die Bevölkerung hungerte und fror.
Nach den Worten von Stach bestätigen Publikationen in Fachzeitschriften: Eine fast ausgeheilte Tuberkulose kann nach einer Grippe-Erkrankung erneut aufflammen, Mikrovernarbungen brechen nicht selten wieder auf.
Auch mit Kafka ging es jetzt steil bergab. Kaltes feuchtes Wetter machte ihm sehr zu schaffen, er litt an Atemnot, so dass er immer häufiger gezwungen war, um Krankenurlaub zu bitten.
Milena faszinierte ihn wie ein „lebendiges Feuer“
Doch nun wohin? Ottla hatte ihren Hof kriegsbedingt aufgeben müssen, es fehlte an Saatgut. In ein Lungensanatorium wollte Kafka nicht, da konnten seine Freunde auf ihn einreden, wie sie wollten. Ein Kompromiss war Meran wegen des milden Klimas. In einer Pension, wo man für ihn vegetarisch kochte, schrieb er im Frühjahr 1920 die berühmten Briefe an Milena Jesenská. Im Juli traf er sie in Wien, doch die leidenschaftliche Beziehung zerbrach bald.
Im Dezember reiste er zu einem 8-monatigem Kuraufenthalt nach Matliary in die Hohe Tatra. Zwar konnte er hier in 1000 Meter Höhe reine Luft atmen, aber das bergige Gelände erlaubte keine langen Spaziergänge wie einst in Prag. Folglich war er auf den Liegestuhl angewiesen, was ihm auch wieder nicht behagte.
Kafka gab ungern etwas über sein Befinden preis
Obwohl schon 38 Jahre alt und von der Infektion angegriffen, könnte er auf einem Foto im Kreise von Mitpatienten als Student durchgehen, meint Stach. Zur Gruppe gehörte auch der Medizinstudent Robert Klopstock, ein ungarischer Jude, laut Kafka groß, stark, rotwangig, blond, der ihm als Palliativpfleger unersetzlich werden sollte.
Die besorgten Prager Freunde, die wussten, dass er die Therapiemöglichkeiten nicht ausschöpfte, erinnerten ihn immer wieder an die Bedrohung. Max Brod schickte ihm einen selbstverfassten „amtlichen Fragebogen zur ehebaldigsten Ausfüllung und Berichterstattung“, um zu erfahren, wie es um ihn stand:
Gewichtszunahme? – 8 Kilo
Totalgewicht? – über 65 Kilo
Objektiver Lungenbefund? – Geheimnis des Arztes, angeblich günstig
Temperaturen? – im Allgemeinen fieberfrei
Atmung? – nicht gut, an kalten Abenden fast wie im Winter
Unterschrift: - Die einzige Frage, die mich in Verlegenheit bringt
„Kafka war nicht gerade mitteilsam, sondern versuchte, den Ernst der Lage mit Späßen zu überspielen. Die Freunde konnten nicht lachen“, kommentiert Stach.
Im Januar 1922 fuhr er auf Empfehlung seines Arztes ins Riesengebirge zum Kurort Spindelmühle, wo er im „Hotel Krone“ logierte. Hier begann er sein Fragment „Das Schloß“, dessen ersten Sätze seine eigene Ankunft schildern: „Es war spät abends, als K. ankam. Das Dorf lag in tiefem Schnee.“
Das Schloss entpuppt sich als „recht elendes Städtchen“
Das Thema: Ein Einzelner möchte nichts weiter, als in eine Gemeinschaft aufgenommen zu werden „Kafka formuliert also enorm reduzierte Ansprüche, ähnlich wie die Krankheit für ihn alle Wünsche auf ein Minimum zurückgeschraubt hat“, erläutert Stach. Ein Zitat: „Sie sind nicht aus dem Schloß, Sie sind nicht aus dem Dorfe, Sie sind nichts. Leider aber sind Sie doch etwas, ein Fremder, einer, der überzählig und überall im Weg ist.“ Ob der undurchschaubare bürokratische Apparat dem Landvermesser das ersehnte Aufenthaltsrecht gewährt, bleibt offen – Kafka brach den Roman bereits im August mitten im Satz ab.
Ständig hustend spuckte er Schleim vom Balkon
Seine Pensionierung einen Monat zuvor hatte ihm zwar theoretisch die Freiheit fürs Schreiben verschafft, doch jetzt war es zu spät. Seinen Sehnsuchtsort Berlin konnte er ebenfalls nur noch kurz – den Winter 1923/24 - genießen, gemeinsam mit seiner letzten Freundin Dora Diamant, die aufopferungsvoll für ihn sorgte. Dennoch war der Überlebenskampf in der Metropole hart, vor allem wegen der Hyperinflation. „Wirklich ein großes Pech, dass er ausgerechnet zu einer Zeit dort war, als seine Pension rasant wegschmolz und er sich keinen kompetenten Arzt leisten konnte“, bedauert Stach.
Als die Tuberkulose auf den Kehlkopf übergriff, verschlimmerte sich sein Zustand dramatisch. Schließlich riet ihm sein Landarzt-Onkel Siegfried Löwy dringend zu einer Fachklinik nahe Wien. Dort jedoch erklärten die Ärzte, sein Allgemeinzustand sei zu schlecht für das Wagnis einer Operation. Das letzte bekannte Porträtfoto, aufgenommen ein halbes Jahr vor seinem Tod, zeigt ihn von Krankheit gezeichnet und kreierte sein Image als gequältes Genie, als Schmerzensmann.
Doras Vater verbot eine Hochzeit
Die letzten sechs Wochen lag Kafka in dem bescheidenen Sanatorium Dr. Hoffmann in Kierling bei Wien. „Es glich eher einer Pension, heute ist dort eine kleine Gedenkstätte eingerichtet, die man besichtigen kann“, berichtet Stach. Dass man die Patienten so oft wie möglich auf den Balkon an die frische Luft brachte, dürfte Kafka gefallen haben. Dora war bei ihm, ebenso Klopstock, der ihn rund um die Uhr betreute.
Zudem kamen Fachärzte extra seinetwegen von Wien hinausgefahren, was ihnen der Todkranke sehr dankte – eine späte Bekehrung, nachdem er zeitlebens alles (Schul)Medizinische verabscheut hatte. Ebenso hatte der Naturheilkunde-Enthusiast bisher stets künstliche Ernährung per Magensonde, Schmerz- und Schlafmittel verschmäht, nun jedoch musste er sich ins Unvermeidliche fügen, so extrem schlecht, wie es ihm jetzt ging.
Korrekturen am Sammelband „Ein Hungerkünstler“
Wegen des schwer entzündeten Kehlkopfs, der jedes Schlucken unerträglich machte, konnte er kaum essen und trinken. Um den Larynx zu schonen, rieten ihm die Ärzte außerdem vom Sprechen, selbst vom Flüstern ab und verordneten eine „Schweigekur“. Der sprachmächtige Jahrhundertdichter wäre sprachlos gewesen, wenn er sich nicht per Zettelchen verständigt hätte. Rund 100 sind veröffentlicht, rund 200 erhalten, die Stach sämtlich lesen durfte: „Daraus geht eindeutig hervor, dass Kafka keineswegs Suizidabsichten hegte oder Depressionen hatte, sondern jeden kleinen Hinweis auf Besserung freudig begrüßte. Noch zehn Tage vor seinem Tod glaubte er an eine lebensrettende Operation.“ Zum Beispiel schrieb er: Wann fahren wir zu Op? Er meinte: nach Wien in eine Klinik.
Die medizinischen Datenblätter belegen aber, dass Optimismus total verfehlt war. „Ein viertel Jahr vor seinem Tod ist eine schreckliche Zahl dokumentiert: Er wog 45 Kilo, 20 Kilo weniger als in Matliary zweieinhalb Jahre vorher. In Kierling hat er wahrscheinlich noch weiter abgenommen, und das bei einer Körpergröße von 1,81 Meter“, so Stach. Weiterhin zeigte die Fieberkurve dauerhaft eine leicht erhöhte Temperatur.
Kafkas letzter Freund liebte die Literatur
„Gerade am Ende ist der Faden gerissen, er hatte keine Lust mehr, die Schmerzen zu ertragen. Daher forderte er Klopstock – ganz untypisch für ihn – ziemlich aggressiv auf, ihm die nötige Dosis Opiat zu geben, damit endlich Schluss wäre“, sagt Stach. Als der junge Mann sich wehrte, befahl er ihm: Entweder Sie machen das jetzt oder gehen aus dem Zimmer, dann will ich Sie nicht mehr sehen!
Stach ist überzeugt, dass er Kafka diesen letzten Wunsch – freilich ohne Wissen Doras – erfüllte, obwohl es ihn große Überwindung kostete, denn er verehrte Kafka als geistigen Vater. Zugegeben hat er die Sterbehilfe nie, selbst, nachdem er 1938 in die USA emigriert war, wo er als Lungenchirurg Karriere machte. Der Beistand zu einem selbstbestimmten Tod war damals verpönt und illegal, so dass er sich strafbar gemacht hätte.
Sterben bei seiner „kleinen Familie“: Dora und Robert
Das Unglaubliche ist, dass Kafka noch 12 bis 24 Stunden vor seinem Tod, obwohl schon halb betäubt von Analgetika, einen langen, gut formulierten Brief an seine Eltern verfasste. Man hatte sie hingehalten und ihnen klare Auskünfte verweigert, deshalb wollten sie ihn besuchen, um zu sehen, wie es ihrem Franz ging. Er aber riet ihnen davon ab, ohne sie kränken, sondern mit diplomatisch zurückhaltenden Worten, darunter der denkwürdige Satz: „Es ist alles in den besten Anfängen.“ Er starb am 3. Juni 1924 gegen Mittag, einen Monat vor seinem 41. Geburtstag.
Der Beitrag ist im Original erschienen auf Univadis.de.
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https://www.caltech.edu/about/news/gargantuan-black-hole-jets-are-biggest-seen-yet
Forschende haben das bisher größte Paar von Plasmastrahlen entdeckt, das je aus einem Schwarzen Loch beobachtet wurde. Die gigantischen Strahlen schießen 23 Millionen Lichtjahre weit ins All und sind damit die größten, die jemals entdeckt wurden. Zum Vergleich: Diese Entfernung entspricht 140 nebeneinandergelegten Milchstraßen. Die Entdeckung könnte unser Verständnis darüber, wie Schwarze Löcher das Universum beeinflussen, grundlegend verändern.
Die Wissenschaftler*innen haben die gigantischen Strahlen „Porphyrion“ genannt, nach einem der Giganten der griechischen Mythologie (der bis dato größte Jet wurde nach einem anderen Giganten Alcyoneus genannt) . Die Strahlen stammen aus einem supermassiven Schwarzen Loch, das in einer Galaxie sitzt, die zehnmal so massereich wie unsere Milchstraße ist und etwa 7,5 Milliarden Lichtjahre von der Erde entfernt liegt. Die Forscher*innen vermuten, dass die sogenannten Jets bereits entstanden, als das Universum erst 6,3 Milliarden Jahre alt war.
„Als wir die riesigen Jets entdeckten, waren wir ziemlich überrascht“, erklärt Martijn Oei, Postdoktorand am Caltech und Hauptautor der Studie in einer Mitteilung. "Die Milchstraße ist nur ein kleiner Punkt, verglichenmit diesen beiden gigantischen Eruptionen."
Schwarze Löcher, wie das von Porphyrion, erzeugen die mächtigen Strahlen durch Magnetfelder, die das Plasma fast auf Lichtgeschwindigkeit beschleunigen. Diese Strahlen tragen nicht nur Energie, sondern auch Materie und Magnetfelder weit über ihre eigene Galaxie hinaus.
„Es war sehr aufregend“
Die neue Entdeckung wurde mithilfe des europäischen LOFAR-Teleskops (kurz für: Low Frequency Array) gemacht. Dabei wurden über 10.000 solcher gigantischen Jets gefunden, was darauf hindeutet, dass diese Phänomene im Universum häufiger sind, als bisher gedacht. „Wir hatten keine Ahnung, dass es so viele davon gibt“, erklärte Oei.
„Normalerweise entdecken wir etwas Neues, wenn wir eine neue Beobachtungsmöglichkeit erhalten, wie LOFARs Kombination aus weitem Sichtfeld und sehr hoher Empfindlichkeit für ausgedehnte Strukturen, aber es war trotzdem sehr aufregend, so viele dieser Objekte auftauchen zu sehen“, bestätigte auch Martin Hardcastle, Zweitautor der Studie und Professor für Astrophysik an der University of Hertfordshire in England.
Diese Jets beeinflussen möglicherweise auch das sogenannte kosmische Netz, ein Netzwerk aus Galaxien und Filamenten, das den Raum durchzieht. „Bis jetzt schienen diese riesigen Jetsysteme ein Phänomen des jüngeren Universums zu sein“, sagt Oei. „Wenn entfernte Jets wie diese die Ausmaße des kosmischen Netzes erreichen können, dann könnte jeder Ort im Universum irgendwann in der kosmischen Zeit von der Aktivität Schwarzer Löcher betroffen gewesen sein.“
Entdeckung stellt Forschende vor neue Fragen
Die Wissenschaftler*innen vermuten, dass diese gigantischen Strahlen der Schwarzen Löcher die Entwicklung von Galaxien maßgeblich beeinflusst haben könnten. „Diese Entdeckung zeigt, dass ihre Auswirkungen viel weiter reichen können, als wir dachten“, erklärt George Djorgovski Professor für Astronomie und Datenwissenschaft am Caltech.
Der Fund von Porphyrion stellt auch eine neue Herausforderung für die Forschung dar: Wie können diese gigantischen Strahlen aus den Schwarzen Löchern über so weite Entfernungen stabil bleiben? Die Wissenschaftler*innen planen nun, die Auswirkungen dieser Jets auf ihre Umgebung genauer zu untersuchen, insbesondere den Einfluss auf Magnetfelder, die für das Entstehen von Leben eine entscheidende Rolle spielen könnten.
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https://www.ff-sarstedt.de/diesdas/liedergut/Donaulied.pdf
Nun hörte ich im Radio eine hochwoke Sendung, in der der Begriff in einer Art und Weise gedehnt wurde die mir völlig überzogen erschien. Etwa, dass jedes Frauen hinterhergucken durch Männer bereits eine Vorstufe zur Vergewaltigung sei. Da fällt mir gleich die Vergewaltigung am Joghurtbecherregal ein (Insider, bei Interesse gerne erläutert).
Entscheidend scheint mir die Ernsthaftigkeit und reale Bedrohlichkeit einer entsprechenden Grundhaltung zu sein. Den genannten singenden Saufrunden würde ich jederzeit reale Tätlichkeiten gegen Frauen zutrauen, pfeifenden Bauarbeitern eher nicht.
Erinnere mich da an eine Mexikanerin, die sich beleidigt fühlte, weil ihr die Männer in Deutschland nicht nachpfeifen;-)
BTW. In meiner Jugend, so mit 16-17, gehörte auf Parties Antanzen von Mitschülerinnen und ungefragtes Anfassen ebenso zum üblichen Verhalten wie mit 12-13 in der Jungsumkleide beim Sport "Eier ausnehmen", d.h. dem Mitschüler die Hoden durchkneten. Beides würde ich nicht unter Rape Culture fassen, sondern unter "übliche Neckereien bei Teenagern" subsummieren. Auch wenn die gewalttätig waren. Ich bin ja weder gläubig noch Landei, schätze aber doch die Kirche, die im Dorf gelassen wird.
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Nadine Eckert, Medscape
Chicago – Eine bariatrische Operation reduziert nicht nur das Gewicht und die Risiken für metabolische Komplikationen wie Typ-2-Diabetes. Sie verbessert auch die Chancen auf Remission von zu hohem Blutdruck und reduziert den Bedarf an blutdrucksenkenden Medikamenten, wie eine bei den Hypertension Scientific Sessions 2024 der American Heart Association in Chicago präsentierte Datenanalyse zeigt .
Dr. Sneha Annie Sebastian:
„Die bariatrische Chirurgie ist weithin anerkannt als hocheffektive Behandlung von Adipositas und deren metabolischen Komplikationen. Aber bislang hat keine der durchgeführten randomisiert-kontrollierten Studien den Blutdruck als primären Endpunkt untersucht“, berichtete Studienleiterin Dr. Sneha Annie Sebastian vom Department of Internal Medicine des Azeezia Medical College in Airdrie, Alberta, Kanada.
Gepoolte Analyse von 18 randomisiert-kontrollierten Studien
Zusammen mit ihren Kollegen analysierte sie die gepoolten Daten von 18 randomisiert-kontrollierten Studien mit insgesamt 1.386 Teilnehmenden, überwiegend Frauen. Ihr Body-Mass-Index (BMI) lag im Schnitt bei 38 kg/m², und sie wiesen eine Hypertonie auf. Die Patientinnen und Patienten wurden randomisiert einer bariatrischen Operation oder einer nicht-chirurgischen Intervention – Medikation und Lebensstilmodifikation – zugeteilt und anschließend zwischen 1 und 5 Jahren nachbeobachtet.
In ihre gepoolte Analyse schlossen Sebastian und ihre Kollegen alle Arten von bariatrischen Operationsverfahren ein, am häufigsten waren aber der Roux-en-Y-Magenbypass und die Sleeve-Gastrektomie. Sie fanden einen statistisch signifikanten Unterschied zwischen den operierten Patienten und den Patienten mit Medikation und Lebensstilmodifikation: Die bariatrisch operierten Patienten erreichten 2,77-mal häufiger eine Remission der Hypertonie (Blutdruck <140/90 mmHg).
Mit OP müssen weniger Blutdrucksenker eingenommen werden
Darüber hinaus konnten die Patienten in der operierten Gruppe 7,10-mal häufiger die Zahl der blutdrucksenkenden Medikamente reduzieren, ohne dass die Blutdruckkontrolle darunter litt, bei gleichzeitigem Erhalt der Blutdruckkontrolle. Und die bariatrische Operation verbesserte den systolischen Blutdruck signifikant: Er sank bei den operierten Patienten im Mittel um 3,67 mmHg stärker als in der Gruppe mit Medikation und Lebensstilmodifikation.
https://deutsch.medscape.com/artikelansicht/4914187?ecd=WNL_mdplsfeat_240919_mscpedit_de_etid6841280&uac=389796AZ&impID=6841280
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https://web.de/magazine/politik/migrationsforscherin-stellt-ueberrannt-40122118
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"London – Vereinfachte, aber aggressivere Zielwerte gehören zu den wichtigsten Veränderungen in der aktualisierten Hypertonie-Leitlinie der European Society of Cardiology (ESC). Für die meisten Patienten, die eine Blutdrucktherapie erhalten, liegt der neue Zielwert für den systolischen Blutdruck jetzt direkt bei 120 bis 129 mmHg. Den vorherigen zweistufigen Ansatz gibt es nicht mehr.
Das beim ESC-Kongress 2024 in London vorgestellte Leitlinien-Update definiert Hypertonie weiterhin als systolischen Blutdruck von mindestens 140 mmHg und als diastolischen Blutdruck von mindestens 90 mmHg. Aber es gibt eine neue Kategorie – erhöhten Blutdruck [1].
Definiert ist der erhöhte Blutdruck als systolischer Blutdruck von 120 bis 139 mmHg und diastolischer Blutdruck von 70 bis 89 mmHg. Bei diesen Patienten soll eine kardiovaskuläre Risikobeurteilung stattfinden, bevor über eine Therapie entschieden wird – speziell bei Patienten mit einem Blutdruck ≥130/80 mmHg.
Die aktualisierte Leitlinie enthält auch neue Empfehlungen für Lebensstil-Optionen zur Senkung des Blutdrucks, etwa zur körperlichen Aktivität und zur Supplementation mit Kalium. Und zum ersten Mal gibt die ESC-Leitlinie auch Empfehlungen für den Einsatz der renalen Denervation zur Behandlung einer Hypertonie – unter bestimmten Bedingungen.
Die Leitlinie wurde von einem internationalen Autorenteam unter Leitung von Bill McEvoy von der University of Galway in Irland und Dr. Rhian Touyz von der McGill University in Montreal erstellt.
3 Kategorien von Blutdruck
McEvoy berichtete beim Kongress, dass es jetzt 3 Kategorien für die Einteilung des Blutdrucks gebe:
nicht erhöhter Blutdruck: < 120/70 mm Hg,
erhöhter Blutdruck: 120-139 mm Hg/70-89 mm Hg und
Hypertonie: ≥ 140/90 mm Hg.
Der Fokus auf die ambulante Blutdruckmessung sei stärker als in den früheren Versionen der Leitlinie, aber auch in den Praxen werde weiter gemessen, betonte er.
Alle Patienten, die in die Hypertonie-Kategorie fallen, sollen der Leitlinie zufolge behandelt werden, während bei denjenigen mit erhöhtem Blutdruck eine Beurteilung des kardiovaskulären Risikos stattfinden soll, bevor über eine Therapie entschieden wird.
n erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen wird bei Patienten mit erhöhtem Blutdruck angenommen, die zusätzlich eine mittelschwere bis schwere chronische Nierenerkrankung (CKD), eine bestehende kardiovaskuläre Erkrankung, Diabetes oder eine familiäre Hypercholesterinämie aufweisen. Dasselbe gilt für Patienten mit einem geschätzten kardiovaskulären 10-Jahres-Risiko von 10% oder höher. Diese Patienten sollen, wenn der Blutdruck bei mindestens 130/80 mmHg liegt, nach einer 3-monatigen Lebensstilintervention medikamentös behandelt werden.
Diese neue Kategorie des erhöhten Blutdrucks berücksichtigt, dass die Leute nicht von normalen Blutdruckwerten über Nacht zur Hypertonie übergehen. Bill McEvoy
„Diese neue Kategorie des erhöhten Blutdrucks berücksichtigt, dass die Leute nicht von normalen Blutdruckwerten über Nacht zur Hypertonie übergehen“, sagte McEvoy. „Es ist in den meisten Fällen ein steter Anstieg, und verschiedene Subgruppen von Patienten – etwa diejenigen mit einem höheren Risiko für die Entwicklung kardiovaskulärer Erkrankungen – könnten von einer intensiveren Behandlung profitieren, selbst wenn ihr Blutdruck noch nicht den traditionellen Grenzwert für Hypertonie erreicht hat.“
Neuer niedrigerer Zielwert
Die Absenkung der Blutdruck-Zielwerte basiert auf neuen Studiendaten, die bestätigten, dass ein niedrigerer Blutdruck mit einer niedrigeren Rate an kardiovaskulären Ereignissen einhergeht. Das Resultat ist ein neuer systolischer Zielwert von 120-129 mmHg für die meisten Patienten, die mit blutdrucksenkenden Medikamenten behandelt werden.
Der systolische Zielwert stelle eine einschneidende Veränderung im Vergleich zur vorherigen ESC-Leitlinie dar, so McEvoy. Diese habe empfohlen, die Patienten bis zu einem Blutdruckwert von unter 140/90 mmHg zu behandeln, und erst wenn das erreicht war, einen Zielwert von 130/80 mmHg anzustreben – ein zweistufiger Ansatz. „Diese Veränderung ist getrieben durch neue Studienevidenz, die zeigt, dass ein intensiveres Blutdruckziel die kardiovaskulären Outcomes über ein breites Spektrum von Patienten reduziert“, so McEvoy.
Die Empfehlung hat aber mehrere Vorbehalte: Die Behandlung bis zum Erreichen des Zielwerts muss zum einen gut vertragen werden. Zum anderen können bei Patienten mit symptomatischer orthostatischer Hypotonie, bei Patienten ≥ 85 Jahren, bei moderat bis schwer gebrechlichen Patienten und bei Patienten mit begrenzter Lebenserwartung weniger strenge Therapieziele angesetzt werden. Für diese Patienten empfiehlt die Leitlinie einen Zielwert, „der so niedrig ist, wie in vernünftiger Weise erreicht werden kann“.
Mehr Übereinstimmungen mit US-Leitlinie
„Die neuen Empfehlungen der ESC stimmen jetzt stärker mit der US-amerikanischen Leitlinie überein“, sagte Dr. Eugene Yang von der University of Washington in Seattle, Vorsitzender der Hypertension Writing Group des American College of Cardiology.
Die neuen Empfehlungen der ESC stimmen jetzt stärker mit der US-amerikanischen Leitlinie überein. Dr. Eugene Yang
„Diese neue europäische Leitlinie hat die jüngsten Studiendaten sorgfältig genutzt, um die Empfehlungen für ein spezifisches niedrigeres Blutdruckziel zu vereinfachen. Als die vorherige ESC-Leitlinie herauskam, gab es nur SPRINT. Jetzt gibt es eine Reihe weiterer Studien, die zu ähnlichen Ergebnissen kamen“, so Yang. „Das ist ein Schritt nach vorne. Die Empfehlungen in Europa und den USA sind jetzt mehr auf einer Linie. Das ist gut, um Verwirrungen zu reduzieren und einen Konsens zu schaffen, der auf der ganzen Welt gilt.“
Neue Lebensstil-Empfehlungen
Neu ist in der Leitlinie auch die Empfehlung, jede Woche mindestens 75 Minuten Sport von hoher Intensität zu treiben – als Alternative zu den schon zuvor empfohlenen 2,5 Stunden moderat intensiver körperlicher Aktivität pro Woche. Ergänzt werden sollte dies weiterhin mit 2- bis 3-mal dynamischem oder isometrischem Krafttraining von geringer bis moderater Intensität in der Woche.
Empfohlen wird auch, dass Patienten mit Hypertonie ihre Kaliumzufuhr erhöhen, entweder mit Salzersatzprodukten oder einer Ernährung, die reich an Obst und Gemüse ist – allerdings nur, wenn sie keine mittelschwere bis schwere CKD haben.
Erstmals wird renale Denervation empfohlen
Die Leitlinie umfasst erstmals die renale Denervation als Option für die Behandlung der Hypertonie – in Zentren mit moderatem oder hohem Behandlungsvolumen und nur für Patienten mit resistenter Hypertonie, deren Blutdruck auch mit einer Dreifach-Kombination von Blutdrucksenkern nicht unter Kontrolle gebracht werden kann.
Aber die renale Denervation wird nicht als Erstlinientherapie empfohlen, da noch die Evidenz für einen Effekt auf die kardiovaskulären Outcomes fehlt. Auch bei Patienten mit stark beeinträchtigter Nierenfunktion und bei denjenigen mit sekundären Ursachen für die Hypertonie wird von der renalen Denervation abgeraten.
Yang lobte die Aufnahme einer Beurteilung der Gebrechlichkeit in der neuen Leitlinie und weniger aggressive Zielwerte für Patienten in schlechter gesundheitlicher Verfassung oder über 85 Jahren, fügte aber hinzu, dass die neuen Empfehlungen „alles in allem weniger altersspezifisch stratifizieren als zuvor, was eine signifikante Veränderung ist“.
"Meiner Ansicht nach sollten Empfehlungen für die Blutdrucktherapie so einfach wie möglich sein, deshalb denke ich, dass wir daran noch arbeiten müssen". Dr. Eugene Yang
Auch dies sei eine verstärkte Übereinstimmung mit der US-Leitlinie, die keine Altersgrenzen habe und für alle ein Blutdruckziel von 130/80 mmHg vorgebe, mit der Einschränkung, dass bei Patienten in Pflegeheimen das ärztliche Urteilsvermögen gefragt sei, ergänzte er.
Yang ergänzte, er sei nicht besonders angetan davon, dass bei Patienten mit einem systolischen Blutdruck von 130-139 mmHg eine Beurteilung des kardiovaskulären Risikos die Therapieentscheidung steuern soll, aber das finde man so auch in der aktuellen US-Leitlinie.
„Als Kliniker denke ich, dass dies die Dinge zu kompliziert macht und dadurch nur ein Hindernis für die Behandlung ist. Meiner Ansicht nach sollten Empfehlungen für die Blutdrucktherapie so einfach wie möglich sein, deshalb denke ich, dass wir daran noch arbeiten müssen.“
ttps://deutsch.medscape.com/artikelansicht/4914160?ecd=WNL_mdplsfeat_240912_mscpedit_de_etid6822772&uac=389796AZ&impID=6822772
------ Ich finde die Zielwerte ziemlich absurd, zumal damit "normaler" Blutdruck etwas ist, was früher als Hypotonie galt und in meiner Jugend noch mit Ephedrin behandelt wurde und demzufolge wohl die Bevölkerungsmehrheit qua definitionem unter Bluthochdruck leiden dürfte. Ist so ähnlich wie mit den aktuellen Sucht-Definitionen, die so ziemlich jede regelmäßige Einnahme von Genussmitteln inzwischen als Sucht definieren.
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Erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland fordern demokratische Parteien die Ausrufung eines übergesetzlichen, „nationalen Notstands“, um sich über eine bestehende Rechtslage und verbindliche Gerichtsurteile hinwegzusetzen. Es sind dramatische Worte, mit denen die Vorsitzenden der CDU/CSU und der FDP einen „nationalen Notstand“ beim Asylrecht beschwören: Die hohe Zahl der Menschen, die derzeit nach Deutschland gelangt, überfordere unser Gemeinwesen. Der Anteil der Kinder ohne deutsche Muttersprache sei „so hoch, dass der Bildungserfolg ganzer Schulklassen gefährdet ist“, so Friedrich Merz (Newsletter vom 31.08.2024). “ „Die Leute haben die Schnauze voll davon, dass dieser Staat möglicherweise die Kontrolle verloren hat bei Einwanderung und Asyl nach Deutschland“, assistiert Christian Lindner (Tagesschau vom 05.09.2024). Auch Markus Söder beklagt: „Wir sind mit den Folgen und der Integration überfordert – und zwar nicht nur, was Kitas betrifft und Schulen und Wohnungen. Sondern wir sind auch zum Teil kulturell überfordert. (…) Und die Wahrheit ist einfach: Es ist uns über den Kopf gewachsen.“ (Tagesschau vom 08.09.2024)
Die Beschreibungen geben Anlass, sich diese „Überforderung“ einmal näher anzusehen: Vernachlässigen wir an dieser Stelle den strukturellen Rassismus eines Söder, der mit der Feststellung einer „kulturellen Überforderung“ noch ein qualitatives „Argument“ in die Diskussion bringt, und widmen uns allein den Zahlen: Wie stellt sich das Migrationsgeschehen in Deutschland in den vergangenen Jahren und aktuell dar? Ein Blick auf die Wanderungsbewegungen aus und nach Deutschland macht klar, dass Deutschland ganz offensichtlich in starkem Maße von Migration geprägt und abhängig ist:
Im Jahr 2023 sind 1,9 Millionen Menschen nach Deutschland zugezogen. Die Anzahl der Auswander*innen aus Deutschland betrug im selben Jahr rund 1,3 Millionen. Der Wanderungssaldo, also der Saldo zwischen Zuzügen und Fortzügen, betrug demnach plus 600.000. Die Nettozuwanderung lag damit um 55 % niedriger als im Jahr 2022, als eine Rekordzahl von 2,67 Mio Menschen nach Deutschland zuwanderten. Dieser hohe Wert ist im Wesentlichen auf die Aufnahme von 1,1 Millionen Schutzsuchenden aus der Ukraine zurückzuführen. 1,2 Millionen Menschen verließen die Bundesrepublik. Im Saldo lässt sich für das Jahr 2022 eine Zzuwanderung von 1,46 Mio Menschen feststellen. 2021 wurden 1.32 Mio Zuzüge und 990.000 Fortzüge erfasst. Die Nettomigration lag bei rund 330.000 Personen. Im Jahr 2020 wurden insgesamt 1.19 Mio Zuzüge und 970.000 Fortzüge erfasst. Resultat dieser Entwicklungen ist ein Wanderungssaldo von +220.000 Personen, ein deutlich geringerer Wert als im Jahr 2019 (+330.000 Personen).
Gemessen an diesen Zahlen erscheint die Zahl der erfassten Asylsuchenden pro Jahr vergleichsweise klein: Bis zur Jahresmitte 2024 wurden gerade mal 120.000 Asylerstanträge registriert.
Im Jahr 2023 entfielen mit 329.000 Asylerstanträgen rund 17% aller Zuwanderungen auf Asyl. Im Jahr 2022 wurden 218.000 Asylerstanträge gestellt. Gemessen an der Gesamtzuwanderung des Jahres 2022 waren das gerade mal 8 %. Auch in den Vorjahren bewegte sich der Anteil der Asylsuchenden an der Gesamtzuwanderung in dieser Größenordnung (2019: 9%; 2020: 8%; 2021: 16%). Selbst 2015 und 2016, als die Bundesrepublik Rekordzahlen für Asylsuchende verzeichnete, machten Geflüchtete unter den Zugewanderten weniger als ein Viertel aus (2015: 23%; 2016: 17%, siehe Fachkräftemonitor 2023, S. 23).
Im Umkehrschluss bedeutet das auch: Zwischen 77% und 92% aller Zugewanderten haben in den vergangenen zehn Jahren keinen Asylantrag gestellt. Wenn wir die Sondersituation des Jahres 2022 außer acht lassen, als ukrainische Schutzsuchende mit über einer Million Menschen die größte Zuwanderungsgruppe darstellten, fällt die überwiegende Zuwanderung auf Menschen aus EU-Staaten: Die EU-Binnenmigration liegt traditionell zwischen 30% und 50% aller Zuwanderungen. 2022 war ein Ausnahmejahr, da betrug der Anteil der EU-Zuwanderungen mit über 600.000 Menschen „nur“ 20% – die Zahl ist aber immer noch knapp dreimal höher als die Zahl der Asylsuchenden im gleichen Jahr. 217.000 Menschen kamen allein aus Rumänien nach Deutschland – das waren fast ebenso viele, wie aus allen Ländern der Welt über Asyl nach Deutschland kamen. 100.000 wanderten aus Polen ein, 77.000 aus Bulgarien. 180.000 zogen als „deutsche Staatsangehörige“ nach Deutschland. 90.000 kamen im Rahmen des Familiennachzugs, 70.000 zu Erwerbszwecken, 60.000 im Rahmen eines Bildungsangebotes.
Für 2023 liegen noch nicht alle Zahlen vor, aber erneut ist die Gruppe der EU_Bürger*innen mit rund 466.500 Menschen die größte Zuwanderungsgruppe. Die meisten EU-Einwanderer*innen kamen 2023 aus Rumänien (rund 152.300), Polen (79.000) und Bulgarien (51.700). Aus der Ukraine kamen 2023 insgesamt 276 000 Personen.
Fazit:
Für Deutschland lässt sich ein bemerkenswert hohes und über die Jahre tendenziell ansteigendes Migrationsgeschehen feststellen. Angesichts der hohen Zuwanderungszahlen vergrößern sich die bereits seit Jahren aufgelaufenen Probleme im Wohnungs- und Bildungsbereich. Die Aufnahme von Schutzsuchenden über das Asylrecht macht in dem Gesamtgeschehen allerdings nur einen kleinen Teil aus. Für die langfristigen Versäumnisse im Bildungsbereich und beim sozialen Wohnungsbau sind Asylsuchende weder verantwortlich, noch lassen sich die Probleme auf ihrem Rücken lösen. Dennoch wird eine „Lösung“ allein beim Thema Asyl verortet.
Die vor allem von der CDU/CSU, aber auch von der FDP vorgenommene Zuspitzung der Diskussion auf Fragen der Asylgewährung ist sachlich unbegründet: Auch andere Zuwanderungsgruppen benötigen Wohnraum, Schul- und Kindergartenplätze. Die Ausrufung eines „nationalen Notstands“ aufgrund des aktuellen Asylgeschehens ist offenkundig nicht gerechtfertigt und drückt eher den Unwillen als das Unvermögen der beteiligten Politiker*innen aus, für menschenwürdige Aufnahmebedingungen zu sorgen. Nicht die Kontrolle über das Asylgeschehen ist verloren gegangen, sondern die Debatte darüber ist völlig außer Kontrolle, weil besonnene und mäßigende Stimmen fehlen. Leider setzen auch die Parteispitzen von SPD und Grünen dem Notstandsgerede bislang nichts Substanzielles entgegen und suchen den Schulterschluss mit der Opposition. Von dieser Entwicklung profitiert vor allem die AFD, die nicht zu Unrecht für sich reklamiert, die Tonlage vorgegeben zu haben. Dass man auch anders und pragmatisch die mit der Aufnahme von Menschen aus dem Ausland verbundenen Herausforderungen meistern kann, hat die deutsche Politik 2022 bewiesen, als die den Betroffenen alle Möglichkeiten eröffnete, sich selbst zu helfen und bei Freund*innen und Bekannten unterzukommen (siehe dazu ausführlich unseren Kommentar vom 18.09.2023: Kritische Anmerkungen zur aktuellen Asyldiskussion).
Das Asylrecht steht als subjektives Recht in unserer Verfassung und ist völkerrechtlich geschützt, weil sich nach den Erfahrungen von Krieg und Faschismus nie wieder die Situation wiederholen sollte, dass Schutzsuchende an Grenzen abgewiesen und in Verfolgerstaaten zurückgezwungen werden. Insofern verbieten sich Zahlenspiele, die Flüchtlingsaufnahme ist nicht auf eine willkürlich gewählte Zahl kontingentierbar. Dennoch lohnt sich in der Debatte auch ein Blick auf die gesamtgesellschaftliche Lage: Deutschland benötigt nach Aussagen des DIW-Chefs Fratzscher jährlich rund eine halbe Million zusätzliche Arbeitskräfte, um den Arbeitskräftebedarf der Bundesrepublik Deutschlands für die Zukunft zu decken. Diese Arbeitskräfte haben Partner*innen, Kinder und Familienangehörige, insofern wird es nicht bei einer halben Million bleiben. Es wäre mehr als zynisch und wird auch nicht funktionieren, Schutzsuchende unter Beschwörung eines „Nationalen Notstands“ an den Grenzen abzuweisen und dann den Fachkräften eine „Willkommenskultur“ vorzugaukeln. Und es ist mehr als logisch, zur Deckung des Arbeitskräftebedarfs auch Geflüchtete einzubeziehen, deren Integration in den Arbeitsmarkt seit 2015 ganz gut geklappt hat: Von den 2015 nach Deutschland gekommenen Geflüchteten hatten knapp zwei Drittel sieben Jahre später eine Arbeit. 90 Prozent dieser Beschäftigten sind sozialversicherungspflichtig angestellt, rund drei Viertel in einer Vollzeitstelle. Um den Arbeitskräftebedarf in Deutschland zu decken, braucht es ein Werben um Arbeitskräfte u n d verstärkte Anstrengungen für eine Arbeitsmarktintegration auch derjenigen, die als Geflüchtete unter uns leben.
Ein pragmatischer Umgang mit den Herausforderungen erfordert zunächst einmal verbale Abrüstung und einen nüchternen Blick auf die Faktenlage. Die verbale Ausgrenzung und Kriminalisierung beginnt schon mit der Begrifflichkeit, mit der wir über Geflüchtete sprechen: Asylsuchende sind keine „irreguläre Migrant*innen“, sondern Menschen in Not, die ein verbrieftes Grundrecht in Anspruch nehmen, für das es ein geordnetes Verfahren gibt. Zu einer rationalen Betrachtung gehört die Erkenntnis, dass die Gefahr eines Terroranschlags durch Islamisten unabhängig von der Asylthematik besteht: In Großbritannien, Frankreich oder Belgien ist es trotz geringer Asylzahlen zu mehr Anschlägen gekommen als in Deutschland. Es ist nicht auszuschließen, dass islamistische Terroristen das Asylrecht missbrauchen, aber die übergroße Mehrzahl der Geflüchteten sucht Schutz vor islamistischer Gewalt und autoritärer Verfolgung. Es wäre widersinnig und fragwürdig, den Opfern von islamistischen Terrorregimen den Schutz zu verweigern und zur Organisation von Abschiebungen mit den Vertretungen dieser Regime zusammenzuarbeiten. Gegen Autoritarismus und Terrorismus braucht es einen starken Staat, der die Verfassung, die demokratischen Werte und die Menschenrechte verteidigt und mit den Opfern von Verfolgung Solidarität und Empathie zeigt.
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Kai Weber Geschäftsführer
Flüchtlingsrat Niedersachsen e.V.,
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Gegen einen Ausbau von Abschiebegefängnissen in NRW.
Stopp des populistischen Überbietungswettbewerbs bei der Abschiebehaft!
Sofort nach dem tödlichen Anschlag in Solingen am 23. August 2024 nimmt auch die rassistische und menschenfeindliche Debatte um Abschiebungen und Abschiebehaft unter Politiker*innen in Nordrhein-Westfalen an Fahrt auf. Unter anderem wird erneut der Bau eines weiteren Abschiebegefängnisses vorgeschlagen - obwohl NRW mit Büren über den größten Abschiebeknast Deutschlands verfügt.
Büren ist deutschlandweit bekannt für seine unmenschlichen Haftbedingungen. Abschiebehaft darf außerdem nicht als Strafe dienen, diese Form der Inhaftierung von Menschen ist abzulehnen.
Leonie für das Bündnis "Abschiebegefängnis verhindern - in Düsseldorf und überall":
„Statt über Ursachen von Gewalt in der Gesellschaft zu sprechen, werden gewaltsame Praktiken wie die Ausweitung der Abschiebehaft gefordert. Eine populistische Forderung folgt der nächsten und Millionen Menschen in Deutschland werden für eine Straftat in Mithaftung genommen und unter Generalverdacht gestellt. Wir lehnen Abschiebehaft unter allen Umständen ab. Der schon jetzt in Nordrhein-Westfalen praktizierte tausendfache Freiheitsentzug als Vorbereitung für Abschiebungen im Abschiebegefängnis Büren ist eine permanente Entrechtung und Erniedrigung von Menschen. Erst im September 2023 ist wieder ein Mensch in Büren verstorben."
Im Dezember 2023 waren sich Landesregierung, die regierungstragenden Fraktionen im Landtag sowie die SPD-Fraktion einig: die aus vorherigen Legislaturperioden stammenden Pläne für den Bau eines weiteren Abschiebegefängnisses in Nordrhein-Westfalen würden nicht weiterverfolgt, da in den letzten Jahren oft mehr als die Hälfte aller Haftplätze in Büren nicht belegt waren und die zur Verfügung stehenden Plätze ausreichend seien. Folgerichtig hat die Landesregierung die seit 2021 im Landeshaushalt für das Vorhaben reservierten Millionen-Euro-Beträge nun für 2025 aus dem Haushaltsentwurf gestrichen.
Regine Heider von STAY! Düsseldorfer Flüchtlingsinitiative e.V., Mitglied im Bündnis "Abschiebegefängnis verhindern - in Düsseldorf und überall":
„ In Zeiten vermeintlich knapper Kassen sind Millionenbeträge für die Ausweitung von Abschiebehaft ein aus der Zeit gefallenes Vorhaben. Das Geld sollte dringend für soziale Belange eingesetzt werden statt für die weitere Entrechtung von Menschen. Wir fordern die Landtagsmehrheit dazu auf, in den anstehenden Haushaltsberatungen daran festzuhalten."
Kontakt:
Bündnis „Abschiebegefängnis verhindern - in Düsseldorf und überall"
E-Mail: info (at) abschiebegefaengnis-verhindern.de
Mehr:
Schießplatz, Kläranlage oder Lärmschutzzone: potentielle Standorte für Abschiebegefängnis in Düsseldorf aufgedeckt, Meldung Bündnis „Abschiebegefängnis verhindern - in Düsseldorf und überall" vom 07. Mai 2024
(https://abschiebegefaengnis-verhindern.de/2024/schiessplatz-klaeranlage-oder-laermschutzzone-potentielle-standorte-fuerabschiebegefaengnis-in-duesseldorf-aufgedeckt/)
Landtag: Abschiebegefängnis in Düsseldorf unnötig, Meldung Bündnis „Abschiebegefängnis verhindern - in Düsseldorf und überall" vom 10. Januar 2024
(https://abschiebegefaengnis-verhindern.de/2024/landtag-abschiebegefaengnis-in-duesseldorf-unnoetig/)
Mehr zum Bündnis:
Abschiebegefängnis verhindern - in Düsseldorf und überall
E-Mail: info (at) abschiebegefaengnis-verhindern.de
Website: https://abschiebegefaengnis-verhindern.de
Instagram: https://www.instagram.com/abschiebegefaengnis_stoppen/
Mastodon: https://nrw.social/@keinknast
Bluesky: https://bsky.app/profile/keinknast.bsky.social
Das überregionale Bündnis Abschiebegefängnis verhindern - in Düsseldorf und überall hat sich nach dem Bekanntwerden des Bauvorhabens für ein Abschiebegefängnis in Düsseldorf Anfang 2022 gegründet, um dagegen vorzugehen und das Vorhaben in die Öffentlichkeit zu bringen. Durch eine Klage auf Basis des Informationsfreiheitsgesetzes hat das Bündnis tausende Seiten Akten zu den Planungen der letzten Jahre an die Öffentlichkeit gebracht. Dem Bündnis gehören 14 lokale und überregionale Initiativen und Gruppen an. 19 weitere Initiativen, Gruppen und Vereine haben das gemeinsame Bündnis-Papier mitgezeichnet.
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Die Werkstätten sind parkartigen Großgärten gewichen, hinter jedem zweiten Haus. Nebenan gibt es ein Gebäude, da sind im Erdgeschoss Institute der Uni, im ersten Obergeschoss Studentenappartments, die Etagen darüber sind ein Laufhaus. Daneben ist ein Kiosk, der von syrischen Bürgerkriegsflüchtlingen und einer Palästinenserin betrieben wird, die haben, obwohl das keine Kneipe ist Tische auf der Straße stehen, da sitzen nachts Brasilianerinnen und Tamilen und einer aus Mauritius und kippen sich was hinter die Binde. Extrem multikulturelles Viertel ohne große Konflikte, auch wenn seinerzeit in einer Moschee etwas weiter in der Nachbarschaft Mohamed Atta und seine Mordbuben gebetet hatten.
Kürzlich sitzlag ich abends lesend auf dem Sofa, als ich das Piepen eines Brandmelders vernahm und dann durchdringenden Kokelgeruch. Da kam mir dann auch schon die C. aus dem Obergeschoss in Negligé und Bademantel entgegen, die sagte, dass eine Box ihrer Anlage zu brennen begonnen hat und sie das gerade noch löschen konnte. Da kam auch schon der B. aus dem Stockwerk unter uns herauf, der mal Einsatzleiter bei der Feuerwehr gewesen war und kümmerte sich um die Schadensbegrenzung. So sind wir - gute Nachbarn, ein Haus mit integrierter Feuerwehr und integrierter Lebensberatung (der G.).
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Wird die Messerstecherei jetzt zum Breitensport?
Wann wird Messerstechen olympisch?
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https://www.gmx.net/magazine/politik/spaltet-greta-thunberg-klimabewegung-39709754
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Kleinkalibergewehre konnte man im Versandhandel bestellen, und KK-Schießen war ab 16 in Erwachsenenbegleitung üblich.
Meinen ersten begleiteten Alkoholgenuss in der Öffentlichkeit hatte ich mit 11, mit den Eltern in einer Weinstube. Bei uns zu Hause wurde Sonntag mittags immer Wein getrunken, für uns Kinder ab 8 ein Sherryglas voll. Wenn wir Kreislaufstörungen hatten oder uns schlapp fühlten gab es von unserer Mutter als Stärkungsmittel Rotwein mit Ei. So war das damals. Und es war gut so.
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Wahrscheinlich wieder so ein kleiner Präventivvergeltungsschlag gegen die Hamas.
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Später, beim Abendessen unter freiem Himmel lernte ich dann auch noch die alpine Rockerszene kennen, teils Tiroler Gastropersonal (von denen einer im Andreas-Gabalier-Look nicht nur im Berggasthof bedient, sondern auch als Steward auf einer Heavy-Metal-Kreuzfahrt engagiert ist), teils deutsche Afghanistan-Veteranen im Feldwebel- bis Leutnantsdienstgrad.Nach dem ich deren Tischgespräch lauschte weiß ich jetzt, welcher frühere Wachoffizier vom Dienst bei welcher Sicherheitsfirma arbeitet, welches die angesagtesten Clubs auf Cuba snd und dass man eine Cohiba mit einem Zedernspan anzünden muss, wo man am Besten seine Harley frisieren lässt, worin die Unterschiede zwischen Breitling und Rolex bestehen, wie man eine Waffe durch die Röntgenkontrolle beim Flughafen bringt und wer mit der Tochter vom Oberst rumgemacht hat.
Die wirklich wichtigen Dinge im Leben also.
Später probte die Trachten-Blaskapelle, und das war nicht nur Volkstümliches, sondern auch Wickie, Pipi Langstrumpf, Falco, Vangelis und Strawinsky.
Ich erinnere mich da an einen überkorrekten Junglinken, der mich auf diesem Blog mal vor langen Jahren dafür kritisierte, dass ich zu solchem Volk Kontakte pflege.
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Woran erkennt man Fleischesser?
Daran, dass sie diesen Witz erzählen.
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Am frühen Morgen Aufbruch von der Hütte
und Aufstieg in die Wand
Erlebnis pur!
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