Dienstag, 1. Dezember 2009
Habe jetzt einen neuen Klingelton
Aus gegebenem Anlass, vgl. Schweiz ruft jetzt der Muezzin ans Telefon;-

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In Bayern würde man jetzt sagen:

Di machma a no katholisch!

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Von der Lady kann man in der Hinsicht Manches lernen:


http://www.noahsow.de/blog/?p=539

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wie man es in Altbayern erfolgreich bis um 1800 mit NichtkatholikInnen gemacht hat: Konversion, Auswanderung oder Scheiterhaufen waren die Angebote ... wohingegen in Hamburg NichtlutheranerInnen geduldet wurden, wenn sie wirtschaftlich für den Standort nützlich waren ... in der Schweiz scheint sich die Mehrzahl der Abstimmenden vom Sonntag in diese Zeit zurückzusehnen

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Es gibt im Berchtesgadener Land ein hübsches Kirchlein: St. Mariä Himmelfahrt am Kunterweg bei Ramsau. Das barocke Deckenfresko zeigt Maria, die auf die 1733 vertriebenen Lutheraner Blitze schleudert.

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Blitze auf LutheranerInnen schleudern ist an sich nicht verwerflich (bin mit 16 ausgetreten) ;-)

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So gehts dann aber direttissima in die untersten Regionen.

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In Preußen wurden auch Muslime geduldet, und es galt als Herrscher chic, sich sog. Kammertürken als Personal zu halten, und in Bremen steht der Roland mit Schwert und Schild gegen den Dom gerichtet, um der Kirche zu zeigen, dass nicht sie das Sagen hat, sondern die Kaufmannsgilde.

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Das war im niederbayrischen Landshut andersrum. Da baute die Kirche mit 130 m den höchsten Backsteinturm der Welt, um den Herren der gegenüberliegenden Burg Trausnitz zu zeigen, wo der Bartel den Most holt.

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Diese Unterschiede waren hier ja schon einmal Thema, als es um die Renaissance ging.


http://che2001.blogger.de/stories/1474916/#1475434

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Die Weserrenaissance war schon immer das, was mich architektonisch mit dem Norden Deutschlands versöhnte.

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die Marienkirche in Lübeck wurde hingegen vom Patriziat in Auftrag gegeben, um zu zeigen, dass mensch sich eine grössere und schönere Kirche (höchstes Backsteingewölbe der Welt) als der Bischof der Stadt (der in Lübeck selbst politisch recht wenig zu melden hatte) leisten konnte

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passend dazu:
ein Referrer von heute: "minarett bastelanleitung"

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Danke, schweizer Minarettophobe!
Es gab doch mal von der Friedensbewegung den Slogan "Schwerter zu Pflugscharen".
Wie wär's denn analog dazu mit "Atomraketen zu Minaretten"?

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Die Minarettophoben arbeiten eher am Prinzip "Minarette zu Menetekeln". Die aufgesetzte Moralinsäure und Lustfeindlichkeit bestimmter Teile der damaligen Friedensbewegung formulierte ein früherer Mitstreiter damals hingegen "Schwerter zu Zapfhähnen".

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Ich war ja gewissermaßen auch Teil der Friedensbewegung - nur eben auf der inneren Seite vom Zaun des Raketenlagers. In den letzten Tagen meiner Dienstzeit trug ich ein olivgrünes T-Shirt mit der selbstapplizierten Aufschrift "Petting trotz Pershing!" - die den Humor meines Wachvorgesetzten freilich auch ein wenig überstrapazierte.

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Warst Du nicht in einer Nike-Hercules-Stellung wie mein WG-Mitwohni T.? Anyway, bei der Aktion im Weserstadion 1980 gegen den Zapfenstreich zum 25. Geburtstag der Bundeswehr gab es Transparente wie "Mir hat auch niemand den Zapfen gestreichelt, als ich 25 wurde" und "Lieber drei Schwellkörper als ein Marschflugkörper".

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"Die aufgesetzte Moralinsäure und Lustfeindlichkeit"; die Menschen- und Lichterketten, Fasten für den Frieden, Beten für den Frieden, "atomwaffenfreie Zonen" – man wußte nicht mehr, ob die Pershing II oder die Friedensbewegung der größere Grusel war.
Während eines Seminars in einer Ev. Akademie haben wir damals eine "schwachsinnsfreie Zone" plakatiert, nachdem man dort die 40 qm Blumenbeete vor dem Gebäude als "atomwaffenfrei" erklärt hatte. Fasten für den Frieden beantworteten wir mit "Essen für den Frieden – Wir braten geschützte Arten aus dem Regenwald – Macht alle mit!" Das führte dazu, dass ein Oberkirchenrat (!) anreiste, um mit uns zu diskutieren.

Ja, OK, das hat nicht die Knackigkeit direkter Aktionen mit unmittelbarer Eigengefährdung, mehr ein "foreshadowing" (Marx, Grundrisse) oder "Vorschein" (Bloch, Prinzip Hoffnung) der Salonmarxologie.

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"Dann kam der Typ von Christen schweigen für den Frieden, und wir redeten bis nachts um drei". Manfred Maurenbrecher, "Im Zentrum des Bösen".

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@che:
Gutes Erinnerungsvermögen, es war tatsächlich eine Nike-Hercules-Stellung und kein Pershing-Depot. Aber es ging mir ja auch darum, den bekannten Spruch aufzugreifen.

Und "schwachsinnefreie Zonen" hätte ich mir durchaus auch (und gerade) in militärischen Sperrbezirken gewünscht. Nach einer Grundausbildung in einem Fliegerhorst, die dank sehr fortschrittlicher Ausbilder und Kompanieführer mit preußischer Kommiss-Tradition oder Nazi-Barras erfreulich wenig zu tun hatte, war der Wechsel in den Wachdienst des FlaRak-Batallions ein ziemlich heftiger Kulturschock. Da regierten Paranoia, Gesinnungsspitzelei und Indoktrination vom ersten Tag an, als der Major mit jedem Neuzugang ein Kurzgespräch führte, bei dem auch versucht wurde, uns politisch auf den Zahn zu fühlen. Hatte natürlich auch damit zu tun, wem man je nach künftigem Verwendungsbereich welche Clearingstufe geben will. Aber ich empfand die Art dieser Ausforschung als ziemlich unpassend und habe das auch höflich, aber bestimmt zum Ausdruck gebracht. Aber mir hat später ja auch der Kompaniefeldwebel einmal lautstark zu verstehen gegeben, dass einer wie ich in der PLO besser aufgehoben wäre als in der Bundeswehr. Dass ich das als Kompliment für meine Kampfmoral verstehen würde, das hat den guten Mann ziemlich fassungslos gemacht. ;-)

Kurzum: Ich hab mich da manchmal vielleicht genauso im falschen Film gewähnt wie der noergler unter den Friedensbewegten. Dabei muss ich der Vollständigkeit halber auch nachschicken, dass der junge Kompaniechef meiner Grundausbildungs-Einheit dem Nato-Doppelbeschluss sehr kritisch gegenüberstand und das auch fundierter vertreten konnte als mancher Latzhosen-Zausel...

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ganz passables Buch von damals, das sich kritisch mit u.a. den genannten Erscheinungen auseinandersetzt: http://www.ca-ira.net/verlag/buecher/isf-diktatur.freundlichkeit.html (1985, als der/die/das ISF noch nicht die Seite gewechselt hatte)

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Hihi, ich war in einem Splittergrüppchen, das nannte sich inoffiziell 'Saufen für den Frieden'. Wir gingen aber auch auf Demos und fuhren nach Wackersdorf.-

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