Samstag, 26. März 2011
Don sagt mal wieder, wie es ist
In diesem sehr lesenswerten Beitrag:


http://rebellmarkt.blogger.de/stories/1797580

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http://kritikundkunst.wordpress.com/2011/03/26/nur-die-arbeiterklasse/

da hätte ich mal gern ne Antwort. Vielleicht eine jenseits der Denunziation.

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Vermutlich nicht von mir, aber du bist einfach zu vernarrt in diesen Gedanken, dass die Opfer keine Engel sind. Dein großer Gedanke (s. mein abgetipptes Dani Rodrik Zitat im Thread unten).
Nimm diesen Daumen weg von der Sonne und begreife, dass Diskurse von Opfern dessen völlig ungeachtet relevant sind.
http://incakolanews.blogspot.com/2011/03/friday-ot-phish-while-my-guitar-gently.html

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Nein, Hartmut, da wird Dir keiner antworten, weil Dein ermüdendes "Opfer sind keine besseren Menschen"-Geschwalle mit dem diskutierens-(und durchaus auch kritisierens-)werten Wildcat Artikel wirklich nicht die Bohne zu tun hat.

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Wohl gesagt
Und darüber hinaus: Du, Hartmut, zelebrierst hier und anderswo ständig einen Binnendiskurs (vielleicht sogar nur binnen Hartmut), der bestimmte Sonderbarkeiten von eher an psychotherapeuthischen Fragen interessierten Linken wie zum Bleistift der Frage nach der "Unschuld" von Opfern sexualisierter Gewalt im Zusammenhang mit "Mißbrauch" von Kindern oder kritisierenswerten Verhaltensweisen prominenter Linker als für die Linke an sich typisch hält und sich dann von der Linken distanziert. Die Gesamtlinke weiß davon gar nichts, die Wildcat-Redaktion hat sich damit nie beschäftigt, Debatten zum Thema Klassenkampf heute orientieren sich an keinen Hartmut-Problemen, und die Frage, wohin der Weg der Linken aktuell führen soll, richtet sich angesichts der arabischen Revolution, der Atomfrage und unmittelbar hierländischer sozialer Fragen und Problemstellungen mit Sicherheit nicht nach speziellen Fragen der politischen Korrektheit aus den mittleren Neunzigern. Du hast ein Problem, aber das ist Deins und nicht Unseres.

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"the place to be wird im Herbst die neue arabische Welt sein, und keinesfalls mehr der amerikanisch-japanische Kulturkreis. Man wird dorthin gehen, wo die Jugend ist, und nicht dorthin, wo der Untergang an allen Ecken sichtbar ist."

Schon seltsam, dass die arabische Jugend nichts sehnlicher anstrebt, als möglichsrt schnell nach Europa zu gelangen, "wo der Untergang an allen Ecken sichtbar ist", anstatt die sozialistische Räterrepublik in der Heimat aufzubauen.

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@ alterbolschewik: es dürfte Deiner Aufmerksamkeit ja nicht entgangen sein, dass ich die Frage nach dem "Subjekt der Geschichte" in beziehung setze mit diversen Projektionsspiegeln sagenwirmal diverser linksbürgerlicher Ansätze. "nicht die Bohne" stimmt einfach nicht. Gibt es eine Gruppe/Gemeinschaft/Klasse, die so etwas wie Fortschritt verbürgt?

@ netbitch: Sehr obligiert. Vielleicht hätte ich mich doch nicht outen sollen. Du verweist auf meine unstreitigen psychischen Probleme, und möchtest mich (damit?) aus dem Diskurs ausschließen. Wäre mir jetzt ein leichtes, "Nazisse netbitch möchte Hadamar und Grafeneck rehabilitieren, das riecht nach Gas, da will mich eine vernichten" zu brüllen, entsprechend eben jener Logik, die ich immer wieder kritisiere, weil sie ja im Ernst nicht voran weist, von ihrer individuellen Verlogenheit mal sowieso abgesehen. (Da in Deutschland die Selbstverständlichkeiten immer gleich mit dazu gesagt werden müssen: ich bin nicht Jakob van Hoddis - ich lebe, und derzeit bedroht mich niemand -, und Du nicht Conti. Wir sind uns einfach nur uneinig hinsichtlich gewisser Analysen und Strategiefragen. Kann man ja drüber reden.) Das Problem ist m.E. Folgendes: Das widerwärtige konservative Gelalle und-warum-wollen-die-dann-nach-Europa-wenns-hier-angeblich-so-rassistisch-ist hat gleichsam einen Anschein von Wahrheit. Über diesen Anschein wäre zu reden, finde ich. Im übrigen: Angesichts Deiner, Che´s und anderer Binnenberichte aus der Linken, die ja häufig ganz ähnliche Erfahrungen zum Ausdruck bringen wie die, die ich machte, fällt es mir außerordentlich schwer, zu glauben, dass Du so gar nicht weißt, worüber ich rede.

Lemmy, dass Opferdiskurse relevant sind, weiß ich, aber sie sind nicht relevant, weil es OPFERdiskurse sind - sie sind relevant, weil es DISKURSE sind. JEDER Diskurs ist relevant. Auch der des durchgeknallten Nazi-Kleinbürgers. Dieser zwar tatsächlich nur als Aufgabe und Problem. Aber auch das ist Relevanz.

Ansonsten gebe ich nochmals zu bedenken, dass meine Situation vielleicht etwas anders ist als die anderer: Die These, Frau/lesbisch/schwul/schwarz/lowerclass/Jude/Muslim/"Asiate"-undsoweiter-Sein sei eine Gefährdung des Mensch-Seins, deswegen sind Frauen/Schwuleetcetc(die ganze Liste runter) unter Druck zu halten...eine solche These ist immer, a priori und undiskutierbar falsch, widerlich, faschistisch und rassistisch. Für die These, psychisch Erkrankte stellten eine Gefährdung des Menschen dar, gilt dies mitnichten a priori. Auch für physische Erkrankungen und für Alterserscheinungen gilt gleiches. Möchte einer der werten Anwesenden vom psychisch ersichtlich labilen Hartmut F. als Piloten durch massive Turbulenzen geflogen werden? Wer jetzt "Ja" sagt, lügt entweder, oder sie/er ist dumm.

Wäre etwas schade, wenn jetzt die Antwort "Das kläre bitte mit Deinem (übrigens nicht vorhandenen) Therapeuten ab, dafür sind wir nicht zuständig" käme, da ich hier nicht über meine persönlichen Befindlichkeiten reden möchte - das sähe anders aus -, sondern über ein Problem, über das zentrale Problem: Warum die Menschheit ihren Feind seit Jahrtausenden kennt - und ihm immer wieder erliegt.

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Hartmut, ich weiß deswegen so gar nicht, worüber Du redest, weil das immer Binnenprobleme weißer, bürgerlicher, privilegierter Mittelschichtsabkömmlinge sind, mit denen ich nie etwas zu tun hatte. Ich bin die Postbotentochter aus Buxtehude, die die ganzen Moraldiskussionen der linken Szene als Diskussionen einer Klasse erlebt hat, zu der ich nicht gehöre. Und die die Tatsache, dass ich bei diesem Hintergrund heute Sportwagenfahrerin mit dekadentem Lebensstil bin, verbindet mich mit Leuten wie Kollontai oder Bader mehr, als mit jedem Angehörigen der deutschen Ober-bis Mittelschicht, egal, was die wählen. I´m a radical left woman with perverse Intentions, my own kind. Fuck any normality!

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nun, wenn du politische analyse von persönlicher Moral trennen kannst, sind wir uns doch einig. Privilegiert war ich übrigens aus ganz bestimmten Grünmden letztlich keineswegs, wäre es aber natürlich gerne gewesen...

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"Binnenprobleme weißer, bürgerlicher, privilegierter Mittelschichtsabkömmlinge sind, mit denen ich nie etwas zu tun hatte." Das glaube ich Dir nicht.

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edith zum zweiten, da Du es ins Spiel bringst: "Und die die Tatsache, dass ich bei diesem Hintergrund heute Sportwagenfahrerin" tja, ich kann mir/uns derzeit überhaupt kein Auto leisten. Ist das jetzt Gradmesser Deiner/meiner Subversivität? Ich hoffe doch nicht! GRÜNE Kriterien sollten keine Rolle mehr spielen. Welche wären sonst relevant? Schon mal ein n einem sweatshop hergestelltes Kleidungsstück getragen? Ich: (Vermutlich) Ja! Denn ich bin nicht verbeamtet.

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Ich bezweifele, daß die Äußerungen des Dons allgemeingültig sind, insbesondere in Bezug auf Libyen. Ich gewinne zunehmend den Eindruck, daß es die Absicht Europas ist, Libyen sozusagen innerlich so weit ausbluten zu lassen, daß der Status Quo Libyens als Pufferstaat gegen afrikanische Flüchtlingsströme gerade noch erhalten wird, gleichzeitig aber der Anschein erweckt wird, als interveniere man im Sinne der Aufständischen.

Nehmen wir einmal an, Frankreich und GB nützten ihre Fähigkeiten für eine Invasion und beseitigten endgültig das Gaddafi-Regime. Nehmen wir weiterhin optimisterweise an, in Libyen entstünde tatsächlich eine freiheitliche Demokratie, in der die Menschenrechte gelten, vor allem auch für die nach offiziellen Schätzungen etwa 2 Millionen Flüchtlinge, die sich dort befinden.

In dem Fall müßte Europa befürchten, daß seine Mitwisserschaft und Unterstützung bei der Errichtung diverser Konzentrationslager (Kufrah, Saba, usw.) für afrikanische Flüchtlinge publik würde, ganz abgesehen davon, wie Gaddafi geschmiert wurde und wie Gaddafi selbst europäische Politiker geschmiert hat (Sarkozy!). Unvermeidlich würde dann auch der andere Pufferstaat ins Visier der Öffentlichkeit geraten, die Ukraine...

Wie ich bereits vorhergesagt habe, die Kämpfe finden ausschließlich entlang der Küste statt, es wäre ein leichtes, Gaddafis Truppen den Garaus zu machen, aber man weigert sich, den Aufständischen tatsächlich zum Sieg zu verhelfen. Stattdessen beläßt man sie in der fatalen Illusion, sie hätten trotz armseliger Bewaffnung eine Chance gegen die 10-fache Übermacht Gaddafis. Dessen Konzentrationslager befinden sich aber weit südlich im Landesinneren und von deren Befreiung ist schon gar nicht die Rede...

Gaddafi ist ein Pragmatiker, ich halte es für sehr wahrscheinlich, daß es auf einen als "Waffenstillstand" deklarierten Deal mit ihm hinauslaufen wird. Die militärischen Verluste, die ihm bis dahin zugefügt wurden, wird er schnell aus seiner Portokasse ersetzen können.

Arabische Demokratiebewegungen sind überall dort eine tolle Sache, wo sie westlichem strategischen Interesse bei Erdöl und Erdgas und dem Schutz vor unerwünschter Zuwanderung durch Flüchtlinge nicht im Wege stehen. In Bahrein, einer Hafenkneipe der US-Flotte, wo ein Zwergenkönig auf der Kommode Foxtrott tanzt, erkennt man überaus deutlich, wie heuchlerisch die propagierte Haltung des Westens tatsächlich ist.

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bei "sportwagen"...
...fallen mir als erstes immer jene dinger ein, mit denen ein grill entzündet wird.

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Ich hab meinen roten Toyota vor 2 Wochen wg. Reifenplatzer in die Leitplanke gesetzt. Auch ein Sportwagen. Ist halt eine Frage von wer drinnsitzt ;-)
Finanzieller Schaden tendiert gegen null, weil BJ 1999, TÜV kurz vorm Auslaufen, ein paar "Kleinigkeiten" wie Fensterheber, Spritzwasser vorne, Beule links bedurften dem Besuch einer Werkstatt. Wär damit noch fröhlich 4 Jahre weitergefahren, aber jetzt wechsel ich im Mai erstmal für eine Weile in den Trikont und das ist kein Urlaub ;-)

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...und nun sagt Microgod, wie es wirklich ist
Krass gesagt:

Bei der Begründung der Intervention in Libyen handelt es sich um eine perfide Kriegslist Frankreichs, stellvertretend und als militärische Führungsmacht für Europa, die Enthüllung der Verantwortung Europas für die Einrichtung von Konzentrationslagern in Libyen zu verhindern. Es besteht keineswegs die Absicht, einen Regime Change in Libyen herbeizuführen. Im Gegenteil: Die Aufständischen sollen verlieren, der Anblick von ausländischen Kampfflugzeugen soll sie lediglich motivieren, in ihr eigenes Verderben zu rennen. Deshalb wurden der Einsatz von Bodentruppen sowie Waffenlieferungen an die Aufständischen auch explizit in dem UN-Mandat ausgeschlossen. Gaddafi weiß das und darf sich schon darauf freuen, demnächst als arabischer Held dazustehen, der den "Kreuzfahrern" erfolgreich widerstanden hat.

Die Amerikaner wissen das auch und stehlen sich bereits davon. -

Wenn jemand auch nur den geringsten Anhaltspunkt findet, der meine Auffassung widerlegen könnte, nur heraus damit. Ich wäre der Erste, der sich darüber freut.

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