Freitag, 19. Juli 2013
Merkwürdigkeiten aktueller Sprachfestschreibung
che2001, 11:09h
Lese ich in diesen Einträgen:
http://www.sprachnudel.de/woerterbuch/spacko
http://de.wiktionary.org/wiki/Spacko
wundere ich mich doch. Ich kenne den Begriff als "Spacke", seit etwa 1990 in der Bremer linken Jugendszene gebräuchlich, bzw. "Spacken", etwa seit der gleichen Zeit in Hannover, mit der Wortbedeutung "Depp", "Trottel" aber auch "Nervensäge". Politisch übermäßig korrekte Leute speziell Göttinger Provenienz wurden/werden auch Moralspacken genannt.
http://www.sprachnudel.de/woerterbuch/spacko
http://de.wiktionary.org/wiki/Spacko
wundere ich mich doch. Ich kenne den Begriff als "Spacke", seit etwa 1990 in der Bremer linken Jugendszene gebräuchlich, bzw. "Spacken", etwa seit der gleichen Zeit in Hannover, mit der Wortbedeutung "Depp", "Trottel" aber auch "Nervensäge". Politisch übermäßig korrekte Leute speziell Göttinger Provenienz wurden/werden auch Moralspacken genannt.
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ziggev logged in,
Samstag, 20. Juli 2013, 02:04
Dackel oder Lackel
"Spacken" - bei uns, fast norddeutsch (Hamburg), die bevorzugte Form, ähnlich wie "Stücken", etwa morgens in der Bäckerei: "Wieviele Brötchen hätten Sie denn gern?" - "11 Stücken bitte." - kann ich aber noch bis Anfang End-80er bezeugen.
Die beiden Quellen scheinen mir nur in einem Punkt in Konflikt geraten zu können: dem nämlich, ob es sich auf der ersten Silbe um das Morphem DAckel oder LAckel handelt.
Aber wir waren in unsrer frühen Jugend noch viel zu gut erzogen. In meiner Erinnerung hielt sich dieses Schimpfwort keine 1 1/2 Jahre. Insbesondere dass gleichaltrige Mitschülerinnen dieses Wort über die Lippen gebracht hatten, führte, wie ich vermute, dazu, dass es einfach weniger oft aufgegriffen wurde. denke ich mir halt so : Es hätte jeden treffen können ;-)
Ich muss wirklich zurückdenken, aber soweit ich mich erinnere, starb dieser abscheuliche Schimpfausdruck innerhalb der sprachlichen Kontexte, in denen ich mich informell bewegte, noch vor 1990 aus. - Wäre ja kein großer Verlust gewesen, ich bin mir nicht sicher, aber ich vermute, er ist immernoch manchmal in Gebrauch
Die beiden Quellen scheinen mir nur in einem Punkt in Konflikt geraten zu können: dem nämlich, ob es sich auf der ersten Silbe um das Morphem DAckel oder LAckel handelt.
Aber wir waren in unsrer frühen Jugend noch viel zu gut erzogen. In meiner Erinnerung hielt sich dieses Schimpfwort keine 1 1/2 Jahre. Insbesondere dass gleichaltrige Mitschülerinnen dieses Wort über die Lippen gebracht hatten, führte, wie ich vermute, dazu, dass es einfach weniger oft aufgegriffen wurde. denke ich mir halt so : Es hätte jeden treffen können ;-)
Ich muss wirklich zurückdenken, aber soweit ich mich erinnere, starb dieser abscheuliche Schimpfausdruck innerhalb der sprachlichen Kontexte, in denen ich mich informell bewegte, noch vor 1990 aus. - Wäre ja kein großer Verlust gewesen, ich bin mir nicht sicher, aber ich vermute, er ist immernoch manchmal in Gebrauch
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che2001,
Samstag, 20. Juli 2013, 02:59
Der Begriff hat es als "Spacko" gerade erst in den Duden geschafft und ist damit erstmals 2013 ganz aktuell ein offizielles Wort. Ich kenne die Begriffsherkunft aber völlig anders als aus "Lackel", "Dackel" oder "Spast", sondern zum Beispiel bezogen auf die Mitglieder des Marxistischen Studentenbundes Spartakus ("Spartaken"), die frühere StudentInnenorganisation der DKP.
Und in der Folgezeit dann angewandt auf hochgradig moralinsaure Leute.
Und in der Folgezeit dann angewandt auf hochgradig moralinsaure Leute.
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