Mittwoch, 25. Februar 2015
Evangelische PfarrerInnen fordern Rücktritt von De Maiziere
che2001, 17:13h
StudierendenpfarrerInnen fordern Rücktritt von Thomas de Maizière
als Mitglied des Präsidiums des Kirchentags
PRESSEMITTEILUNG
Hauptamtlichenkonferenz der ESG (Verband der Evangelischen Studierendengemeinden in Deutschland) fordert den Rücktritt von Thomas de Maizière aus dem Präsidium des Deutschen Evangelischen Kirchentages
Konstanz, 25.02.2015
Thomas de Maizière hat sich mit seinen fortgesetzten Angriffen gegen die Institution des Kirchenasyls nachhaltig diskreditiert. Kirchenasyl ist kein paralleles Rechtssystem, sondern dient im Gegenteil der Verfeinerung und Humanisierung rechtsstaatlicher Praxis. Dies ergibt sich allein schon aus der hohen Erfolgsquote des Kirchenasyls, das üblicherweise in enger Abstimmung mit den zuständigen staatlichen Behörden gewährt wird.
Durch seine in der Sache problematische Gleichsetzung von Kirchenasyl und Scharia treibt de Maizière einen Keil zwischen ChristInnen und MuslimInnen sowie Kirche und Gesellschaft. Das halten wir für unsäglich und nicht hinnehmbar.
Die jüngsten Auslassungen von Thomas de Maizière sind keine einmalige Entgleisung, sondern haben eine lange Vorgeschichte. Bereits vor Jahren hatte de Maizière in einem Schreiben an die damalige Flüchtlingsbeauftragte der nordelbischen Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Fanny Dethloff seine Auffassung bekräftigt, dass „für ein ‚Kirchenasyl‘ in einem Rechtsstaat grundsätzlich kein Raum“ sei. „Unsere Rechtsordnung“ biete „sowohl den Kirchen als auch ihren Mitgliedern ausreichend Raum, sich für schutzsuchende Ausländer einzusetzen“. Diese Auffassung wird durch die Zustände an Europas Außengrenzen, die europäische Flüchtlingspolitik und ihre tödlichen Folgen tagtäglich widerlegt.
Wer Barmherzigkeit für eine Privatangelegenheit hält, ist nicht geeignet, den Protestantismus öffentlich zu repräsentieren. Wir fordern Thomas de Maizière deshalb auf, aus dem Präsidium des Deutschen Evangelischen Kirchentages zurückzutreten.
Hauptamtlichenkonferenz des Verbandes der Evangelischen Studierendengemeinden in Deutschland (ESG)
Kontakt:
Frank Martin
Studierendenpfarrer ESG Leipzig
Mitglied im Präsidium der ESG-Hauptamtlichenkonferenz
E-Mail: fmesg@gmx.de
Dr. Uwe-Karsten Plisch
Theologie, Hochschul- und Genderpolitik
Verband der Evangelischen Studierendengemeinden
in Deutschland (ESG)
Otto-Brenner-Str. 9
30159 Hannover
Telefon: 0511 12 15-143
E-Mail: ukp@bundes-esg.de
als Mitglied des Präsidiums des Kirchentags
PRESSEMITTEILUNG
Hauptamtlichenkonferenz der ESG (Verband der Evangelischen Studierendengemeinden in Deutschland) fordert den Rücktritt von Thomas de Maizière aus dem Präsidium des Deutschen Evangelischen Kirchentages
Konstanz, 25.02.2015
Thomas de Maizière hat sich mit seinen fortgesetzten Angriffen gegen die Institution des Kirchenasyls nachhaltig diskreditiert. Kirchenasyl ist kein paralleles Rechtssystem, sondern dient im Gegenteil der Verfeinerung und Humanisierung rechtsstaatlicher Praxis. Dies ergibt sich allein schon aus der hohen Erfolgsquote des Kirchenasyls, das üblicherweise in enger Abstimmung mit den zuständigen staatlichen Behörden gewährt wird.
Durch seine in der Sache problematische Gleichsetzung von Kirchenasyl und Scharia treibt de Maizière einen Keil zwischen ChristInnen und MuslimInnen sowie Kirche und Gesellschaft. Das halten wir für unsäglich und nicht hinnehmbar.
Die jüngsten Auslassungen von Thomas de Maizière sind keine einmalige Entgleisung, sondern haben eine lange Vorgeschichte. Bereits vor Jahren hatte de Maizière in einem Schreiben an die damalige Flüchtlingsbeauftragte der nordelbischen Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Fanny Dethloff seine Auffassung bekräftigt, dass „für ein ‚Kirchenasyl‘ in einem Rechtsstaat grundsätzlich kein Raum“ sei. „Unsere Rechtsordnung“ biete „sowohl den Kirchen als auch ihren Mitgliedern ausreichend Raum, sich für schutzsuchende Ausländer einzusetzen“. Diese Auffassung wird durch die Zustände an Europas Außengrenzen, die europäische Flüchtlingspolitik und ihre tödlichen Folgen tagtäglich widerlegt.
Wer Barmherzigkeit für eine Privatangelegenheit hält, ist nicht geeignet, den Protestantismus öffentlich zu repräsentieren. Wir fordern Thomas de Maizière deshalb auf, aus dem Präsidium des Deutschen Evangelischen Kirchentages zurückzutreten.
Hauptamtlichenkonferenz des Verbandes der Evangelischen Studierendengemeinden in Deutschland (ESG)
Kontakt:
Frank Martin
Studierendenpfarrer ESG Leipzig
Mitglied im Präsidium der ESG-Hauptamtlichenkonferenz
E-Mail: fmesg@gmx.de
Dr. Uwe-Karsten Plisch
Theologie, Hochschul- und Genderpolitik
Verband der Evangelischen Studierendengemeinden
in Deutschland (ESG)
Otto-Brenner-Str. 9
30159 Hannover
Telefon: 0511 12 15-143
E-Mail: ukp@bundes-esg.de
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