Praktisch alle Leute haben Handys, viele Smartphones, weltweit. 1993, bei der Bundestagsblockade wegen der Abschaffung des früheren Asylrechts wurden zur Koordination insgesamt 4 Funktelefone benutzt. Wir waren eine der Gruppen die die Aufgabe hatten eines dieser Geräte nach Bonn zu schaffen, das war sozusagen eine Kommandoaktion. In meinem Auto wurde das Gerät transportiert, ein zweites Auto mit 4 Leuten fuhr als "Eskorte" mit, um eine etwaige Festnahme und Beschlagnahme des Geräts zu verhindern. Die Funktelefone waren so groß wie Kofferradios und hatten eine Wählscheibe. Etwa zur gleichen Zeit kamen die ersten Digitalhandys auf den Markt, die ausschließlich von Geschäftsleuten und Amtsträgern benutzt wurden und von einer Privatperson gar nicht erworben werden konnten. Es waren damals Satellitendirekthandys.

Ein Navi gab es in meiner Kindheit nur für Kampfflugzeuge, und auch keineswegs für alle. Die Mirage IIIE hieß so, weil sie besondere Elektronik an Bord hatte, Navi und Dopplerradar.

Wie wird das in 20 Jahren aussehen? Großrechenanlagen im Pocketformat? Beamer für holografische 3D-Filme fürs Armband? Spontane Filmsessions im Park, umsonst+draußen?

Die ersten D2-Handys waren schon ab 1992 für Privatleute zu haben, wenn mich meine Erinnerung nicht völlig trügt. Satellitentelefone (Inmarsat) mag es da auch schon gegeben haben, aber ich habe diese Koffergeräte erst zur Mitte des Jahrzehnts bewusst wahrgenommen.

Wie lange das alles schon wieder her ist. Ich hatte ab Mitte der 80er immer wieder über Entwicklungen, Pilotprojekte und Liberalisierungen auf dem Telekommunikationsmarkt berichtet, aber gleichzeitig habe ich mich nicht unbedingt darum gerissen, immer bei den Erstanwendern dabeizuein. Handy hab ich mir erst 2004 oder so reindrücken lassen, und mit Smartphone war ich auch eher spät dran.

Grossrechenlagen im Pocketformat sind nicht notwendig. Dafür gibt's ja schon heute die Server multinationaler Unternehmen. Der Rest läuft unter "Endgerät".