Dienstag, 18. Dezember 2018
MdB Filiz Polat zum Thema Flucht und Migration im Bundestag
UN Pakte für Flüchtlinge und Migrant*innen

Der UN-Migrationspakt und der UN-Flüchtlingspakt standen in den letzten Wochen stark im Fokus der Öffentlichkeit. Die AfD nutzte jede Gelegenheit, um ihr verschwörungstheoretisches Narrativ zu verbreiten. Nicht zuletzt mit ihrer Massenpetition, die mittlerweile leider über 100.000 Mitzeichner*innen erhalten hat. In drei Reden verteidigten Agnieszka, Filiz und Luise den Multilateralismus und die Bedeutung des Pakets für die Rechte von Migrant*innen und geflüchtete Menschen.



Fachkräfte-Einwanderungsgesetz

Die große Koalition hat sich auf einen ersten Referentenentwurf für ein Fachkräfte-Einwanderungsgesetz verständigt, welches ein Formelkompromiss ist, wie er im Buche steht. Es werden Einwanderungswege gezeichnet, die so verbaut sind und so unbegehbar gemacht werden, dass kaum jemand darüber kommen kann. Wir Grünen im Bundestag fordern bereits seit Jahren ein unbürokratisches und transparentes Einwanderungsgesetz (mehr dazu auf der Fraktionsseite). Den „Spurwechsel“ sucht man sogar vergeblich. Im Gegenteil wird neben der Ausweitung von Arbeitsverboten die Ausbildungsduldung (3+2 Regelung) verschärft und eine Beschäftigungsduldung geschaffen, die eher Unsicherheiten produzieren wird, statt Perspektiven für Geduldete aufzuzeigen. Wir Grünen haben deshalb einen Vorschlag vorgelegt, der ein wirksames Bleiberecht für Geduldete ermöglicht. Jetzt ist es an der Bundesregierung und auch den Bundesländern zu zeigen, dass es hier tatsächlich um Lösungen geht (hier geht es zur PM).



Gründung einer Parlamentsgruppe Seenotrettung

Abgeordnete aller fünf demokratischer Fraktionen im Bundestag folgten Luises Einladung zur Gründung einer Parlamentsgruppe „Seenotrettung“. Angesichts der in jüngster Vergangenheit häufig unsachlich und destruktiv geführten Diskussion um das Thema, bei gleichzeitiger Relevanz aufgrund der anhaltenden Dramatik auf dem Mittelmeer, war dies der Versuch, diesem ernsten Thema ein Forum zu bieten. Luise leitet und koordiniert die Gruppe, die sich bei ihrer konstituierenden Sitzung zum Ziel gesetzt hat, abseits aller politischen Unterschiede, sich in regelmäßigen Abständen diesem wichtigen Thema zu widmen und dazu aktiv zu werden und alle relevanten Akteure auf dem Mittelmeer einen Gesprächsrahmen mit Abgeordneten zu bieten.



Änderung des Asylgesetzes

Am 09.11.2018 befassten wir uns in einer Sachverständigenanhörung und im Plenum erneut mit dem Gesetzesentwurf zur Änderung des Asylgesetzes der GroKo, mit der die Festschreibung von Mitwirkungspflichten in Widerrufs- und Rücknahmeverfahren eingeführt werden. Anlasslos sollen im Grunde alle Asylbescheide ab 2015 erneut überprüft werden. Dies ist europarechtswidrig wie der DAV und der UNHCR in der Anhörung deutlich machten. Eine solche Maßnahme dürfe nur erfolgen, wenn dem Staat konkrete Anhaltspunkte für einen Widerruf vorliegen oder sich die Lage im Herkunftsland geändert habe. Die Nachweispflicht liegt hier auf Seiten des Staates. Dies ignoriert die Bundesregierung. Die katastrophale Folge: alle Asylberechtigten werden demnächst Post vom BAMF bekommen und aufgefordert, an ihrem eigenen Widerrufsverfahren mitzuwirken. Tun sie dies nicht, droht ihnen Zwangsgeld oder gar eine Zwangshaft. Ein Skandal wie wir finden. So wird aus dem Behördenversagen einen Makel der Geflüchteten. Schaut euch hier die Rede von Filiz dazu an.



Sichere Herkunftsstaaten

Die Bundesregierung hat einen Gesetzentwurf zur Einstufung Algeriens, Marokkos, Tunesiens und Georgiens als asylrechtlich sichere Herkunftsstaaten vorgelegt. Luise hat in ihrer Rede deutlich gemacht, dass die drei Maghreb-Staaten die Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts nach welcher „Verfolgungsfreiheit im ganzen Land für alle Gruppen herrschen müsse" nicht erfüllen. Absurd ist, dass die Bundesregierung selbst in der Begründung des Gesetzentwurfs zahlreiche Menschenrechtsverletzungen auflistet: Berichte über Folter und Misshandlungen in Polizeigewahrsam und Haftanstalten, Straflosigkeit von Beamten in solchen Misshandlungsfällen und die gesetzlich angelegte Verfolgung von Homosexualität. Hinzu kommt nach Grüner Auffassung, dass das Mittel der Einstufung großen außenpolitischen Schaden anrichten kann wenn er einseitig innenpolitischen Interessen folgt. Wir werden den Gesetzentwurf ablehnen.



Verpflichtungserklärung für syrische Geflüchtete

Die Bundesregierung verschleppt das Problem der Rückforderungen gegenüber Bürginnen und Bürgen, die sich im Rahmen einer Verpflichtungserklärung zur Übernahme von Kosten für die Aufnahme von syrischen Geflüchteten bereiterklärt hatten. Wir fordern Bund und Länder auf, endlich eine verträgliche Lösung im Sinne der Verpflichtungsgeber*innen zu finden. Es ist ein fatales Zeichen, dass Menschen, die geholfen haben, nun mit den Folgen allein gelassen werden (PM und Themenspecial).



BMI Rückführungskampagne

Im Zusammenhang mit der geschmacklosen bundesweiten Plakatkampagne des BMI „Dein Land. Deine Zukunft. Jetzt.“ haben wir nachgehakt (Fragen 85 und 86), wieviel sich das BMI diese befremdliche Kampagne hat kosten lassen: zum 23.11.2018 waren es 301.000 €, insgesamt stehen 500.000 € zur Verfügung. Statt verunsichernden Plakaten brauchen wir flächendeckend unabhängige Asylverfahrensberatungen, unabhängige und ergebnisoffene Rückkehrberatungen und eine Investition in tatsächliche Perspektiven für die Betroffenen.



Integrationskosten

Wir haben uns auch wieder mit der Unterstützung der Länder und Kommunen durch den Bund im Bereich der Flüchtlings- und Integrationskosten beschäftigt. Der Vorschlag der Bundesregierung ist enttäuschend, da die jetzige Regelung nur Stückwerk bleibt. Was wir brauchen ist eine auskömmliche und verlässliche Entlastung, gerade der Kommunen. Aber zu den hierfür notwendigen strukturellen Lösungen sind sie weder willens noch in der Lage. Stefan Schmidt macht in seiner Rede deutlich, warum die Fortschreibung der bisherigen Vereinbarungen eine verpasste Chance ist.



Afghanistan-Abschiebungen

Fast täglich gibt es Meldungen über neue Anschläge in Afghanistan. Die Sicherheitslage ist so fragil, wie seit Jahren nicht mehr. Allein in den letzten zwei Wochen sind Dutzende Menschen Anschlägen und gezielten Angriffen zum Opfer gefallen. Luise hat sich in ihrer Rede daher klar für einen Abschiebestopp nach Afghanistan ausgesprochen. Auch die Heinrich Böll Stiftung hat dazu eine Konferenz „Abschiebung in ein umkämpftes Land: Die politische Zukunft Afghanistans und die deutsche Asyl- und Abschiebepolitik“ veranstalten, zu der Luise neben Omid Nouripour als Vertreterin der Grünen Bundestagsfraktion gesprochen hat.



Geführte Gespräche

Zu aktuellen Fragen in der Flüchtlingspolitik hat Luise sich unter anderem mit Human Rights Watch zu Libyen, Gerald Knaus von der „European Stability Initiave“ zur europäischen Flüchtlings- und Migrationspolitik und auf Einladung der Konrad Adenauer Stiftung mit 20 jungen Politiker*innen aus der MENA Region getroffen.



In Filiz Kalender spielten der Austausch mit Vertreter*innen von Minderheiten (Beratender Ausschuss Sinti und Roma, Gesprächskreistreffen des Minderheitensekretariat, Föderalistische Union Europäischer Nationalitäten), sowie Vertreter*innen von Migrantenselbstorganisationen (Dachverband der Migrantenorganisationen in Ostdeutschland, Bundeszuwanderungs- und Integrationsrat (BZI)) eine wichtige Rolle."



!!! Spendenaufruf!!!

Luise hat zudem Dr. Sascha Schießl eingeladen, der von der derzeitigen flüchtlingspolitische Lage auf dem Westbalkan berichtet hat. Seit Anfang des Jahres stranden immer mehr Schutzsuchende auf ihrem Weg nach Europa in Bosnien, wo sie ohne angemessene Versorgung und Unterbringung sowie ohne Aussicht auf Schutz ausharren müssen. Angesichts der drohenden humanitären Katastrophe durch den Winter wird Luise hierzu die Bundesregierung befragen. Ihr könnt Euch für die in Bosnien festsitzenden Geflüchteten einsetzen, indem ihr spendet und den Spendenlink teilt: https://www.leetchi.com/c/yalla-yalla-europe-supporting-refugees-along-the-balkan-route








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Filiz Polat MdB

Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Deutschen Bundestag

Sprecherin für Migrations- und Integrationspolitik und Obfrau im Innenausschuss

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Interessant dass diese Frau Polat jetzt den Brain Drain entdeckt hat:

"WELT: Fordern Sie, den Zuzug von Hochqualifizierten zu verhindern?

Filiz Polat: Nein, er müsste aber auch im Interesse der Herkunftsländer gesteuert werden. Wir schlagen eine Einwanderungskommission vor, die klare Kriterien aufstellt, um einem Braindrain entgegenzuwirken. Das könnte zum Beispiel bedeuten, dass Ärzte aus bestimmten Regionen zeitweise nicht über das von uns vorgeschlagene Punktesystem nach Deutschland einwandern dürfen, wenn in den Herkunftsländern ein akuter Mangel herrscht."

Bisher hat das die Grünen nie gestört. Woher sollten die denn auch wissen, dass man auch in Syrien Ärzte und Ingenieure braucht?

"Wer den Migrationspakt ernst nimmt, darf nicht nur auf Fachkräfte setzen. Wir fordern, dass die Einreisewege für Arbeitskräfte auch jenseits von Hochqualifizierten ausgebaut werden. Vorstellbar ist, dass Migrantinnen und Migranten für die Jobsuche kommen können."

https://www.welt.de/politik/deutschland/article183860736/Gruene-zum-UN-Migrationspakt-Die-Anforderungen-fuer-Arbeitsmigranten-sind-zu-hoch.html

Also gewissermaßen Sklaverei mit umgekehrten Vorzeichen. Man lässt die Leute nicht mehr in ihren Heimatländer für Hungerlohn schuften, sondern holt sie dazu nach Europa. Das spart die Transportkosten.

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Das ist auch überhaupt nichts neues, sondern findet sich schon in der grünen Denkschrift "Heimat Babylon. Das Wagnis der multikulturellen Demokratie" von Daniel Cohn-Bendit, Thomas Schmidt und Dana Nitescu aus dem Jahr 1992, gegen das die Autonome Lupus-Gruppe mit dem Text "Was hat das multikulturelle Konzept mit Verkehrsberuhigung zu tun?" in "Geschichte, Rassismus und das Boot. Wessen Kampf gegen welche Verhältnisse" polemisierte.

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Oder hier:

https://www.nadir.org/nadir/archiv/Diverses/pdfs/lupus_geschichte.pdf

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*lol*
Brain drain ... welches brain ?
Es gibt Einwanderergruppen, bei denen erfahrene Beamte in den Stadtverwaltungen in ihrer Sozialprognose von 70-80% Analphabeten ausgehen und daß bis zu 90% niemals das HartzIV-System verlassen werden.
Mann HOFFT, daß durch Beschulung ihrer Kinder in 20 Jahren die Situation anders ist ... nachdem man seit 40 Jahren in West- und Nordeuropa genau damit scheitert.

Syrien hat bie TIMMS 2011 noch schlechter abgeschnitten als die Türkei und das ist nicht einfach.

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Ärzte:
Es gibt eine Pro-Kopf-Versorgung von rd. 200 Einwohner auf einen Arzt. Zwischen 2015 und bis Ende 2018 werden etwa 2 Mio. Migranten gekommen sein ... man benötigt also ca. 10.000 Ärzte unter diesen, um nur einen Gleichstand(!) mit 2014 zu erreichen.

Lehrer:
Man schätzt, daß die Zuwanderung von 2015 etwa 20.000 Lehrer benötigt (GEW: 24.000). Nur 2015 und ohne Familienzusammenführung, wohlgemerkt.
Wieviele Lehrer sind gekommen ?

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Verschwörungstheorie, Verschwörungstheorie

In einem Artikel berichtet eine Journalistin der "Welt", daß die OECD Ländern wie Deutschland die Anwerbung von Ärzten aus dem Ausland empfehle. Schließlich so die Journalistin, sei es den dt. Regierungen nicht gelungen sei, die Kapazitäten für Studienplätze in Humnamedizin aufzustocken.

A: Die OECD empfiehlt also reichen Staaten die armen Ländern auszuplündern ? Warum ?
B: Der Mangel an Ärzten wird seit 2001 thematisiert. Bund und Länder sind also seit mehr als 15 Jahren nicht in der Lage, die Zahl der Studienplätze signifikant zu erhöhen ?
C: Bis vor wenigen Jahren hatten wir pro Jahr etwa 10.000 Studienplätze für Humanmedizin in D. Wieviele hatten wir Anfang der 90er in Ost- und Westdeutschland ?
Richtig ... 14.000 !

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Vielleicht kann uns ja die Tochter eines türkischen Einwanderers erklären, warum Syrer die Türkei verlassen und unbedingt nach Deutschland müssen.

Auch könnte sie gerne thematisieren, wer denn die "Rebellen" logisitisch und mit Waffen unterstützt.

Die HB-Stiftung stand unter Ralfi "KBW" Fücks stramm auf Bush- und Irak-Krieg-Kurs. Das ist der Filiz sicherlich entgangen.

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Vielleicht könnte der Herold statt immer gleichartigem ominösem Geraune mal Ross und Reiter benennen und klipp und klar sagen was er selber unmittelbar denkt.

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z.B. so:

https://www.youtube.com/watch?v=9RC1Mepk_Sw

oder als Transkript:
https://www.globalresearch.ca/we-re-going-to-take-out-7-countries-in-5-years-iraq-syria-lebanon-libya-somalia-sudan-iran/5166

Wesley Clark war SACEUR, d.h. einer der höchsten Militärs dieses Planeten.

Jedem, der nur einen Fubnken militärischen Verstand hat (Hallo, ich war Obergefreiter !), sieht, daß die "Rebellen" in Libyen und erst Recht in Syrien eine starke Ausbildungs- und logistische Unterstützung gehabt haben müssen.
Katar kann (einen großen Teil) die Finanzen gestellt haben aber niemals die Nachschuborganisation. Das konnten vor Ort nur die Türkei und die USA mit Friedensnobelträger Obama.

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Ja das bestreitet ja auch niemand, worauf willst Du mit dieser Feststellung hinaus? Die USA sind nun einmal die Frontmacht des westlichen Imperialismus, also benehmen sie sich wie ein Imperialist. Man kann in den Topkonfliktgebieten keine Rebellen vom Typ Leutender Pfad mit Schrotflinten und schwarzpulvergefüllten Konservendosen erwarten.

Wenn Du vermeinst, irgendwen würde es erstaunen dass die Rebellen u.a. von den Green Berets ausgebildet wurden gebärdest Du Dich naiver als der staatstragendste Grünenwähler.


Und ich würde es begrüßen von Dir mal eine zusammenhängende stringente Argumentation zu lesen anstatt ein paar simplen kurzen Aussagesätzen plus Links zu Texten anderer.

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