Donnerstag, 22. August 2019
Grundsatztext zu Sexismus und Vergewaltigungen in linken Szenen
Dieser alte Beitrag von Georg Klauda, in der Bloggosphäre durch die Politblogs Lysis und Rhizom bekannt liest sich sehr interessant wenn mensch von der Anlassbezogenheit mal reduziert. Es ist auch eine Tatsache dass neuere Beiträge zur gleichen Thematik meist bei weitem nicht dieses analytische Niveau erreichen. Einerseits. Andererseits findet ein anderer Aspekt dieses Problemfeldes nicht statt, nämlich die Tatsache dass, ähnlich wie das mit Antisemitismus der Fall war, Vergewaltigungsvorwürfe in der linken, namentlich autonomen Szene erschreckend häufig einerseits instrumentalisiert wurden und andererseits durch eine willkürliche und inflationäre Dehnung des Begriffs der Definitionsmacht auf Bereiche ausgedehnt wurden die mit Vergewaltigung in einem juristischen Sinne, auch in dem Sinn in dem Klauda diesen Begriff gebraucht nichts mehr zu tun hatten.


http://www.trend.infopartisan.net/trd1100/t201100.html

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"Antisexistische" Schmierenkomödien
Die Rolle der Vergewaltigungen die keine waren und der fürchterlich abgestürzten Sexismusdiskurse in linken Szenen ist ja schon mancherorts behandelt worden, so in Jan Schwarzbachs "Die Autonomen zwischen Subkultur und sozialer Bewegung", aber so richtig auf den Punkt gebracht wurde das in der Literatur nirgends. Das Sichbeschäftigen mit Sexismus in den eigenen Zusammenhängen war ja mal zwanghaftes Kampagnenthema, frau könnte mit Droste auch Modesujet sagen. Ich illustriere mal was da so los war:

Tüp und Frau lernen sich auf einer Party in einem Szenezentrum kennen, schleppen einander ab und landen im Bett. Am Morgen danach spricht sie von Beziehung und er sagt nein, das war ein Onenightstand. Sie erzählt das ihrer besten Freundin und sagt dass sie sich benutzt und abgezockt fühle. Darauf hin rät diese ihr dass auf dem KO-Plenum (Koordinationsplenum des Szenezentrums) zu thematisieren, schließlich sei das Private politisch.

Das tut sie, und auf dem selben Plenum erzählt dann eine andere Frau, dass auch sie sich von ihrem Tüpen (mit dem sie in fester Beziehung lebt) sexuell missbraucht fühle, da er sich, sie schlafend wähnend, nachdem sie vorher einvernehmlich gevögelt hatten, am Anblick ihrer Möse einen runtergeholt hatte und sie sich davor geekelt hätte. Das Plenum beschliessst für beide Männer und alle Hetenmänner die an sich arbeiten wollen eine Therapiegruppe, MRT, Männeradikaltherapie genannt einzurichten. Heterosexismus müsse eh therapiert werden, so generell. Die beiden Männer weigern sich sich therapieren zu lassen. Daraufhin wird ihnen in dem Szenezentrum Hausverbot erteilt. Einige Zeit später gelten sie als Vergewaltiger, und weitere Hausverbote in anderen Szenezentren, auch Buchläden und Kneipen bundesweit folgen.

Als der zweite "Täter" und seine Freundin, die trotz dieses Outings wieder mit ihm zusammen ist fast 10 Jahre später auf einer Party in dem Zentrum auftauchen werden sie dezent darauf hingewiesen dass es besser wäre zu gehen, sonst würde die Autorität des Plenums in Frage gestellt.

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Das war ja nur der Auftakt - oder die Steilvorlage - für weitere Ausschlussaktionen mit geradezu inquisitorischem Charakter, wo am Ende sogar ein Mann als Vergewaltiger geoutet wurde der noch nie in seinem Leben Geschlechtsverkehr gehabt hatte. Die Definititionsmacht des Opfers über das was Vergewaltigung ist wurde in diesem Fall so weit gedehnt dass ein psychisches Abhängigkeitsverhätnis ganz ohne Sex dann halt Vergewaltigung war. Es wurden auch Sexismusvorwürfe gegen Musiker instrumentell gebraucht um an Probenräume für Bands heranzukommen.

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Vergewaltigung ohne dass Schwanz in Möse stattgefunden hat???

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"I had no sexual relationship to this women."
Hatte doch die Praktikantin den präsidentiellen Kolben bloß gelutscht, statt ihn unten/vorne drin zu haben.

"Schwanz in Möse" - die naturhistorische Legendenkombi - wird von Hodenhirnen als patriarchalisches Kriterienargument immer wieder gern genommen.
In My Lai steckten GIs den vietnamesischen Frauen Signalraketen in die Vagina, um sich über die Aufblähungen der Bäuche und deren feuerwerksbegleitetes Platzen zu amüsieren. Fragen, ob sie sich trotz Schwanzenthaltung "vergewaltigt" fühlten zu beantworten, sahen die Frauen anschließend sich leider nicht imstande.

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Äh, ja
Und in Bosnien massenvergewaltigten Serben muslimische Frauen in der Absicht, sie zum Austragen "christlicher" Kinder zu zwingen, und im Lagerbordell von Auschwitz galt Ficken von Jüdinnen oder Romni durch Herrenmenschen nicht als Rassenschande. Der sogenannte Kannibalismus der Maori beschränkte sich auch nur auf den Konsum von Aborigines (Moiori) und Europäern, nicht auf die eigenen Leute, also war es kein Menschenfressen. Hat aber alles mit dieser Umdefinition von Vergewaltigung gar nichts zu tun, ich zitiere: "Die Definititionsmacht des Opfers über das was Vergewaltigung ist wurde in diesem Fall so weit gedehnt dass ein psychisches Abhängigkeitsverhältnis ganz ohne Sex dann halt Vergewaltigung war."

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