Mittwoch, 20. November 2019
Gedanken zur Zukunft des Journalismus
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Heult leise!
Wir müssen jetzt hart daran arbeiten, journalistische Quellen kenntlicher zu machen und diese so auszuflaggen, dass die Nutzer stets wissen, auf welche Informationen sie sich verlassen können. Dafür müssen wir endlich auf eine verbindliche Algorithmen-Ethik und neue Regeln zur Transparenz von Algorithmen pochen:
Will sagen: Kein Menschen interessiert sich für unseren Shyce! Boohoo! Google ist schuld! Deshalb soll Google gefälligst seine Algorithmen so umbiegen, daß nur genehmigte Presseerzeugnisse wahrgenommen werden können. Bislang hat sich ja Google daran orientiert, was Nutzer vermutlich interessieren würde und alles ausgeblendet, was Nutzer vermutlich nicht interessieren würde. Je besser das Google gelingt, desto besser für Googles Geschäftsmodell! Damit soll jetzt aber Schluß sein!

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Nebenbei: Paywalls sorgen dafür, daß die damit bewehrten Inhalte beim Publikum schlechter wahrgenommen und zitiert werden können und es Suchmaschinen, insbesondere alternativen Suchmaschinen, schwergemacht wird, diese Inhalte zu indexieren.

Archive, die zum wissenschaftlcihen Zitieren taugen, wären auch sehr hilfreich. Zitate helfen nämlich dabei, die Aufmerksamkeit des Publikums auf Eure Inhalte zu lenken. Ihr aber wolltet doch unbedingt dieses Leistungsschutzgesetz. Das habt ihr nun davon!

Kritikresistente Monopolpresse hat es im Internet besonders schwer. Denn im Internet gehen Leute dahin, wo der größte Lärm herrscht. Da hat es wenig Sinn, den Lärm zu unterdrücken. Das ist meine Erfahrung. Darüber hinaus muß die Monopolpresse damit leben, daß alles, was sie von sich gibt, unmittelbar danach überprüft wird. Hierfür müßte man sich dem mündigen Publikum stellen können.

Anstatt bei Euch subalterne Hungerleider wie Relotius durch Automaten zu ersetzen, damit sie genau die Geschichten schreiben, die ihr von ihnen hören wollt, sollten ihr lieber Persönlichkeiten an die Front schicken. Die kann man nämlich nicht durch Roboter ersetzen.

Also: Selbst schuld! Verreckt doch! Blödheit muß schließlich bestraft werden.

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Abgesehehen davon, dass völlig unklar bleibt, wen Du mit dem "Ihr" adressierst befindest Du Dich in mindestens einem Punkt im Irrtum: @"Bislang hat sich ja Google daran orientiert, was Nutzer vermutlich interessieren würde und alles ausgeblendet, was Nutzer vermutlich nicht interessieren würde. Je besser das Google gelingt, desto besser für Googles Geschäftsmodell!" ----- Nie was von Google Adwords und Google-Optimierung gehört? Ich habe jahrelang Geld damit verdient dass ich dafür sorgte dass Webseiten oder einzelne Artikel ein hohes Google-Ranking haben. Google richtet sich nicht danach was Sucher interessieren könnte, sondern was Kunden dafür zahlen. Das Bezahlen wiederum kann man durch Metatagging umgehen.

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"ihr" meint die Heulpresse.

Mit "Persönlichkeit" meine ich menschliche Interaktion. Also genau das, was Clinton für das Werk von sogenannten social bots hält, die ihr angeblich das Präsidentenamt gestohlen hätten, wobei natürlich jeder halbwegs eingeweihte Mediennutzer weiß, daß das Science fiction, also Bullshit ist. Wer im Internet erfolgreich sein will, muß interagieren. Das kann kein Automat abnehmen. Das will die Monopolpresse aber nicht. Sie will lieber wie ein stalinistischer Politruk den Bürger dressieren. Also soll sie untergehen.

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Ich denke, Google gibt sich schon Mühe, gegen die SEOs anzustinken, die ihr Geschäftsmodell versauen.

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Soso, die Heulpresse. Das ist Pegida-Niveau.

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Nein, so ganz unrecht hat der parteilose Sozi da nicht, das sage ich als Journalist und Medienfuzzi. Das Gejammer und Gebarme vieler Kollegen über das Internet, die Riesen Google und Facebook und die alternativen Informationsquellen ist groß. Man spürt einerseits, dass Glaubwürdigkeit verloren gegangen ist, nicht alle schlucken noch alles, was aufgetischt wird in Tagesschau, heute & Co. Inwieweit das aber durch die eigene Arbeit mitverursacht ist, das sehen die Betriebsblinden nicht in ihrem Kuschelkurs mit der Politik und Wirtschaft und den transatlantischen Zirkeln. Es ist ein völliger Nebenschauplatz, wenn Kollegen es so darstellen, als würden Massen auf irgendwelche Fake News auf Facebook anspringen, das kommt zwar vor, ist aber nicht das Hauptproblem. Es ist vielmehr so, dass die Medienkompetenz des Publikums ansteigt und das Gespür dafür wächst, wieviel Propaganda uns da jeden Tag aufgetischt wird.

Wobei ich das nicht für das gesamte Mediensystem postulieren würde. In Ressorts wie Kultur, Reise, Service und Vermischtes machen viele Leute einen ganz hervorragenden Job. Aber dieser Belehrungsjournalismus, wie ihn besonders ARD und ZDF in ihren Nachrichten und Kommentaren pflegen, nervt zunehmend.

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Ich finde nur überhaupt nicht, dass der verlinkte Beitrag irgendeine Art von Jammerartikel darstellt.

Das Problem bei ARD und ZDF ist deren Staatsnähe. Das war es schon immer, ich erinnere wie in der Vergangenheit beim NDR gegen links ausgejätet wurdem das betrifft einen Matussek bei der Welt aber ebensosehr. Nur ist das gar nicht Thema des verlinkten Beitrags.

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@"was Clinton für das Werk von sogenannten social bots hält, die ihr angeblich das Präsidentenamt gestohlen hätten, wobei natürlich jeder halbwegs eingeweihte Mediennutzer weiß, daß das Science fiction, also Bullshit ist." ------ Das habe ich in dieser Monokausalität und Zuspitzung auch nur in Kommentaren von Dir gelesen und nirgendwo sonst.

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Der verlinkte Beitrag ist sicherlich keiner der typischen Jammerartikel zu dem Thema, aber ich kenne ja die einschlägigen Branchendebatten und Befindlichkeiten. Und vom "massiven Bedeutungsverlust" ist in dem Interview ja explizit die Rede, und von der Frage, wie verlässliche Informationen als solche gelabelt werden können. Das heißt im Klartext, wie schaffen wir es, alternative Informationsangebote zu marginalisieren und die völlige Lufthoheit über die Debatten zurückzugewinnen?

Die Staatsnähe ist nicht nur ein Problem der Öffis, auch die Zeitungen haben ihre Aufgabe als vierte Gewalt in den letzten Jahren immer mehr vernachlässigt.

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"Die Staatsnähe ist nicht nur ein Problem der Öffis, auch die Zeitungen haben ihre Aufgabe als vierte Gewalt in den letzten Jahren immer mehr vernachlässigt."

Auf regionaler Ebene ist das nie besser gewesen. Schönes Beispiel: das alljährliche Presseschießen, bei dem Journalisten selbst mal ballern dürfen - um, hm, ein besseres Verständnis für Polizeiarbeit zu bekommen. Warum man nicht Deeskalationstraining demonstriert oder Beispiele, wie das Leitbild des "Bürgers in Uniform" im täglichen Einsatz beherzigt wird - keine Ahnung.

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Es ist halt so, dass man nur Fernsehen oder Radio anschalten muss, und man meint, es wird aus der Parteizentrale der Grünen gesendet, so sehr werden deren Auffassungen vertreten, praktisch ohne Ausnahme.

Wie das kommt, ist mir noch nicht ganz klar.

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Ist mir bislang nicht aufgefallen. Im Radio hört man, wenn es nicht gerade Deutschlandradio ist, hauptsächlich ziemlich neutral gehaltene Nachrichten und sehr viel Slapstick Comedy auf niedrigem Niveau, im NDR z.B. jeden Morgen die schwer erträglichen Freeses.

Und ansonsten hauptsächlich die Charts.

Mein Fernsehkonsum besteht hauptsächlich aus Tagesschau und Heute, Tagesthemen, Tatort und Terra X. Da ist kaum grüner Parteitag dabei.

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