Montag, 25. November 2019
Unerwartetes Wiedersehen
In meiner Studienzeit gab es rund um Göttingen mehrere Badeseen, in denen studentisches und sonstwie jüngeres, übnerwiegend zur Alternativszene rechnendes Publikum nackt badete. Offizielle Badeseen waren das nicht, sondern es handelte sich um eine Kiesgrube, einen Stausee und einen gefluteten Basaltsteinbruch. Anders als etwa an FKK-Stränden oder in öffentlichen Saunen wurde mit der Nacktheit nicht rücksichtsvoll-ignorierend umgegangen sondern die Badeseen waren immer auch Flirtforen, wenn auch grobe Zudringlichkeiten oder sexuelle Belästigungen nicht geduldet wurden und sehr selten vorkamen (ich weiss nicht wie das heute bei jungen Leuten ist, hörte aber dass die gehemmter seien als wir es damals waren. Auf betrieblichen Seminaren habe ich allerdings das Gegenteil erlebt).


An einem schönen Sommertag vor über 25 Jahren lag ich nun am Ufer eines Badesees neben zwei wunderschönen nackten Frauen, beide mit ziemlich üppigen Rundungen aber sonst schlank gebaut, die eine blond und die andere brünett, und die Brünette erzählte ihrer Freundin dass sie gerne mal in einer Peep-Show arbeiten würde, gar nicht unbedingt wegen des Geldes, sondern weil sie das aufgeile. Da konnte ich nicht anders als mich in ihr Gespräch einzumischen und zu sagen: "Dann wäre ich Dein erster Gast", und die andere Lady antwortete cool: "Wieso denn, hier kriegst Du doch uns beide geboten, und ganz kostenfrei." Es entpann sich ein längeres Gespräch voll erotischer Schlüpfrigkeiten und viel Gelächter und ohne Folgen.


Bei meiner silbernen Diplomfeier sah ich die wieder, genauer gesagt saßen die am Stammtisch der Wirtschaftswissenschafts-Alumnis mit mir am Tisch. Zwei Mittfünfzigerinnen, immer noch schön anzusehen und ausgesprochen gut drauf. Gut, unser Gespräch drehte sich um Medienethik und die von Pegida und AfD vorangetriebene sprachliche Verrohung und die Niveaulosigkeit bestimmter Sendungen, Sex fand in dem Gespräch nicht statt. Aber ich fand es schön die wiederzutreffen und auch wieder zu erkennen.


Ich sehe ja schließlich auch nicht mehr so aus

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Diese schöne Geschichte dürfte heute Debatten geben über den heteronormativen männlichen Blick in weibliche Pflaumen - damals noch schön mit Muschihaaren. (Also ich war nicht dabei, ich vermute das nur.) Und als ob die Weiber nicht geil auf Schwänze wären. Schöne und sinnliche Zeiten zumindest. Oder mit Goethes heimlicher Sau gedichtet:

"Für euch sind zwei Dinge / Von köstlichem Glanz: / Das leuchtende Gold / Und ein glänzender Schwanz. / Drum wißt euch, ihr Weiber, / Am Gold zu ergetzen / Um mehr als das Gold / Noch die Schwänze zu schätzen!" —

"Euch giebt es zwey Dinge / So herrlich und groß / Das glänzende Gold / Und der weibliche Schoos . / Das eine verschaffet / Das andre verschlingt / Drum glücklich wer beyde / Zusammen erringt."

Dafür kann man vermutlich an Unis heute gemaßregelt werden. Finde ich gut. Denn nun ist es wieder sehr viel leichter zu provozieren. Mit Wandparolen.

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Aber die Rosen in Eurem Garten, die sehen immer noch so aus;-)

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Sehr fesch!

Wobei die Prinz-Eisenherz-Frisur auch einem Ritter der Kokosnuss gut zu Gesicht stünde. ;-)

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@Nette Bitch: In the Deed!

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