Montag, 3. März 2025
Vintage-Elektronik
Es ist erstaunlich, was für uralte elektronische Systeme immer noch im Einsatz sind, und z.T. da, wo man es am Wenigsten vermuten würde, etwa in Hightech-Waffensystemen des Militärs. Das hängt mit den Beschaffungszeitpunkten und langen Einatzzeiträumen zusammen.

So werden die Weltuntergangswaffen der USA, die Interkontinentalen Nuklearraketen von C64-Prozessoren gesteuert. Kampfjets der Typen F15, F 16 und Tornado verwenden Bordcomputer, die zum Zeitpunkt ihres Einbaus High End und Top Secret waren, nur war das zu einem Zeitpunkt, als der PC noch nicht erfunden war. Manche heutige Spielkonsole ist technisch weiter. Die Monitore arbeiten mit Röhrentechnik.

Bundesmarine - Fregatten der Brandenburg-Klasse verwenden Bordcomputer mit 486er Prozessoren und 5 Zoll-Disketten als Datenträger und Windows XP als Betriebssystem.

Die Bordrechner der vorausgegangenen, inzwischen verschrotteten Bremen-Klasse, aber auch manche noch im Einsatz befindlichen US-Kreuzer verwendeten bzw. verwenden Rechenanlagen aus der Vor-086erzeit. Die Rechner waren bzw. sind so groß wie ein Kleiderschrank. Datenträger sind Floppy-Disks von LP-Größe.

Sämtliche Radarsysteme russischer Kampfjets arbeiten auf Röhrenbasis und müssen vor dem Start mit Infrarotgeräten oder Heissluftgebläsen vorgewärmt werden.

Aber nicht nur beim Militär: Im Automobilbau werden regelmäßig Mikroprozessoren eingebaut, die bei den PCs längst ausgemustert wurden. So werden ABS, Motormanagementsystem und Spurassistent von 386er und 486er Prozessoren gesteuert.

In der Regelungstechnik, z.B. Wärmepumpen sind auch noch 086er Chips mit zugeschaltetem Controller, sog. XTs im Einsatz.

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