Montag, 22. September 2008
Hiergeblieben, Familie Shamoun!
Die katholische (assyrisch - babylonisch) Familie Shamoun ist momentan
akut von der Abschiebung nach Syrien bedroht -in ein Land, in dem sie
aus religiösen Gründen verfolgt wird.

In Deutschland lebt die Familie seit mehreren Jahren getrennt voneinander.
Die Mutter lebt mit zwei Kindern ( 18 und 16) in Kempten und der Vater
wohnt mit einer Tochter ( 20 Jahre) in Freudenstadt. Eine
Familienzusammenführung ist seit zwei Jahren nicht möglich, da sie die von den
zuständigen Behörden beharrlich verweigert wird.

Seit zwei Jahren erhält die Mutter kein Taschengeld, da sie keinen Pass von der Syrischen Botschaft erhält und daher als "sans papier" behandelt wird. Paul ist vor kurzem 18 geworden, als Geburttagsgeschenk von den Behörden erhielt er
eine Ausreiseaufforderung sowie die Androhung des Taschengeldentzugs aus
den gleichen Gründen wie bei der Mutter.

Also fehlt es an allen Ecken und Enden, und die Möglichkeiten Familie Shamoun zu unterstützen sind zahlreich.

Hier gibt es eine Online-Petition zum Wohle der Shamouns:


http://jogspace.net/online-petitionen.html

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a) Ich bin sehr dafür, dass die Familie hier einen Status erhält, der sowas wie ein "endgültiges Bleiberecht" darstellt. Ganz allein schon deshalb, weil ich -der Problematik dergestalt- reichhaltige Erfahrungen sammeln durfte.

b) Syrien dürfte -dezidiert was Menschenrechte etc angeht- wohl sowas wie ein "Schurkenstaat" sein, sprich: Menschenrecht interessieren nicht, sind nicht vorhanden, werden chronisch missachtet (sehr interessant übrigens hier der Fall des deutschen Staatsbürgers Mohammed Zammar).


Aber: Werden Christen in Syrien aufgrund ihrer Religion verfolgt? Das wäre mir neu.

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Religionsfreiheit in Syrien
Bleiberecht für ALLE!

laut US State Department - http://www.jewishvirtuallibrary.org/jsource/anti-semitism/relsyria07.html -, nicht gerade eine prosyrische Quelle, scheint es in Syrien (das dortige Regime selber ist panarabisch (und damit immer zumindest latent antisemitisch und antikurdisch) orientiert und stützt sich stark auf religiöse Minderheiten, Präsident Assad ist bspw. Alawit) um die religiösen Freiheiten besser als in einigen anderen Staaten der arabischen Welt bestellt zu sein, gehe davon aus, dass in dem vorliegenden Fall Verfolgung auf Grund politischer Orientierung (bspw. Engagement für eine der illegalen/halblegalen assyrischen Parteien) vorliegt ... ansonsten stellt Syrien derzeit auch eines der bevorzugten Fluchtziele (natürlich auch aus geographischen Gründen) für irakische ChristInnen dar

was den Umgang mit politischen Gefangenen angeht ist Syrien allerdings ziemlich übel, dutzende, wenn nicht hunderte sind im Laufe der letzten 35 Jahre dort in den Knästen gestorben

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Als wir uns nach dem Verbleib eines frisch nach seiner Abschiebung aus Deutschland festgenommenen syrischen Asylbewerbers erkundigten, bekamen wir zur Antwort, wir sollten uns nicht aufregen, man würde die Leiche schon freigeben.

@religiöse Verfolgung: Die werden nicht verfolgt, weil sie Christen sind, sondern weil sie assyrische Christen sind und damit neben der Religionszugehörigkeit noch einer ethnischen Minderheit angehören, das ist so ähnlich wie mit yezidischen Kurden.

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