Mittwoch, 1. April 2009
London im Ausnahmezustand
Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen - ausgerechnet die Royal Bank of Scotland wurde gestürmt, Möbel geradegerückt und Räumlichkeiten verwüstet. Wie war das noch damit, dass Athen kein Fanal für kommende Unruhen gewesen sei?

... comment

 
ja, und dann gehen sie alle wieder heim.

... link  


... comment
 
Na, bei einer entglaste Bankfiliale schon von Unruhen zu sprechen, ist doch sehr kühn.

... link  

 
Erstens wurde diese Bank nicht nur entglast - eine Bankniederlassung zu stürmen und im Inneren alles kurz und klein zu schlagen, und zwar sehr ausgiebig, hat schon eine andere Dimension. Außerdem bezeichne ich das auch noch nicht als Unruhe - nur vermute ich, dass es mit vergleichbaren Dingen weitergeht.

... link  


... comment
 
"Unruhen"?
Wenn Menschen eine Immobilie betreten – hier: eine Bank – die ihnen gehört, weil sie sie finanziert haben, dann kann man wohl kaum von "Unruhen" sprechen. (Wohl durch ein Mißverständnis oder eine überforderte Einsatzleitung betätigten sich Polizisten versehentlich als Eigentumsstörer.)
Ebenso geht es im Falle jener Vorgärten, von denen man jetzt öfter hört, nicht um ästhetische Probleme der Landschaftsgärtnerei, sondern darum, dass diejenigen, denen der Vorgarten gehört, da sie ihn bezahlt haben, dort gestalten können, wie sie das möchten.
Ja gelten denn die bürgerlichen Eigentumsbegriffe nicht mehr? Müssen denn erst Rayson und der Herold kommen und das nochmal erklären? Was ist denn das für eine linke Hetze, die Ausübung von Eigentumsrechten als "Unruhen" zu diffamieren?

... link  

 
Auch wieder wahr, man lese nur Stirners “Der Einzige und sein Eigentum” oder den Eigentumsbegriff nach Proudhon.

... link  

 
eigentlich wichtiger (wird leider aber medial weniger beachtet) finde ich die derzeit ablaufenden Betriebsbesetzungen/-blockaden beim pleite gegangenen Ford-Zulieferer Visteon in Belfast, London und Basildon bzw. bei der Verpackungsfirma Prisme Packaging in Dundee

... link  

 
ja, ich gebe es zu, ich gehöre und gehörte zu denen, die erst mal abwarten bevor sie sagen "das geht so weiter".

Die erste Frage wäre doch, ob es einen Zusammenhang oder gar eine gemeinsame Ursache gibt. Wahrscheinlich ja ist meine Antwort.

Das zweite ist, dass man von puren "kaputtmachen" zum "ich mache selber" kommen muss, also nicht nur die BoS in London zerdeppern, sondern zB was eigenes gründen, was mit Kohle verantwortlicher umgeht (Genossenschaftsbank zB). Ich weiss, das ist alles wesentlich komplexer und auf keinen Fall einfach.

Und da kommen wir jetzt zu den Betriebsbesetzungen. Das ist schon eine völlig andere Sache. Die Produktion in einem pleite gegangenen Betrieb zu übernehmen (oder kurz davor) und sich nicht passiv abwickeln zu lassen, sondern aktiv zuzugreifen und zu sagen "ich mach jetzt selber"- DAS ist dann *Unruhe*.

... link  

 
Visteon - das Blog
Danke für den Hinweis, hier äußern sich die BesetzerInnen: http://libcom.org/tags/visteon-occupation

... link  


... comment