Freitag, 3. September 2010
Deutschland, halt´s Maul!
Bei der letzten Maybritt-Illner-Diskussion war ja auffallend, dass das Idol partiell antideutscher Argumention Broder sich als paternalistischer, patriarchaler Verteidiger einwanderungsfeindlicher antimuslimischer Positionen gerierte, der im Tonfall des gönnerhaft über den Kopf Tatschens gegenüber Naika Foroutan, die für sich in Anspruch genommen hatte, als Deutsche nichtdeutscher Herkunft ernstgenommen zu werden - und die im Übrigen mal wieder diese sarazynische, danke, Netbitch, für diese Formulierung - Argumentation glänzendst auseinandergenommen hatte meinte, es wäre toll, wenn alle deutschen Frauen so schön aussähen wie sie. Selbst mein Daddy, ja, Herr Broder, der war mal bei der Waffen-SS, empörte sich über über diese patriarchale Geste. Mumien, Monster, Mutationen. Diese Diskussion, zum Glück durch Foroutan, streckenweise Özdemir und Illner herself aufgebrochen hatte schon etwas vom Herrschendendiskurs über die Beherrschten, wahrscheinlich haben Crassus, Lucullus und Konsorten über Sklaven ähnlich diskutiert. Für mich macht es zum Thema Sarrazin, Schirrmacher, Broder und so weiter mal wieder klar: Es sind Feinde. Mit Feinden wird nicht verhandelt, sie werden bekämpft. Und Broder ist ein Herrenmensch allererster Güte.

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my thoutgs exactly, che. Die paternalistische (da macht der Begiff wirlich einmal Sinn) Geste Broders kurz vor Schluss war unglaublich entlarvend. Ihm fiel einfach nichts mehr ein, denn er will ja auf Teufel komm raus kein Rassist sein. Er versucht permanent, damit zu spielen, und wenn es nicht mehr klappt, kommt er auf die erwähnte tour. Schade nur, dass die Türkin das nicht entsprechend parierte, sondern sich sogar bedankte. Typisch aufstiegsorientierte Frau.

Das mit den Feinden sehe ich ein wenig anders, denn "Feind" impliziert, dass es keine Verständigungsmögilchkeit mehr gibt, und dann ist eh der Ofen aus.

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Die Türkin, so glaube ich, ist Iranerin (bzw. überhaupt Deutsche, wie sie ja betonte).

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Interessant, was Du und genova Euch so im TV reinzieht ;-). Da schau ich lieber Gilmore Girls auf DVD...;-)))

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Ich kann diesen Mist auch nicht mehr gucken - das Echo bei Twitter reicht in der Regel völlig aus, um zu wissen, was da gesagt wird.

Ansonsten opponiere ich doch heftigst dagegen, daß nun ausgerechnet Genova sich Definitionsmacht darüber zugesteht, wann der Begriff "paternalisieren" Sinn macht und wann nicht.

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Na, Dich Hampelmännchen werde ich nicht gerade fragen, was ich definieren darf und was nicht.

Ja, Iranerin, stimmt.

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Die Twitterwelt ist mir so fremd wie etwa meinen Eltern, für die Fernsehen das neueste Medium ist und hilflos vor einem Computer sitzen, den sie zwar haben, aber nicht bedienen können das Internet.
Ich habe solche Sendungen seit 18 Jahren nicht geguckt und komme jetzt langsam wieder auf den Geschmack. My god, eine Bergkameradin von mir hat noch nichtmal TV. "Selbst erleben zählt".

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Twitter ist unter anderem gemeinsam Fernsehen ;-) - natürlich nur für Hampelmännchen, nicht für saucoole, richtige Kerle. Und wenn man da einem gewissen Meinungsspektrum folgt - Karsten, Christian Soeder, meine ganzen St. Paulianer, die Rechtsliberalen hingegen habe ich da mittlerweile gekappt bzw. wurde als "roter Timelinespammer" verstoßen :-D -, dann kriegst Du erstaunlich gut mit, was gesagt wird, ohne zu gucken. Bei Talkshows und Fussball ist das am lustigsten. Übrigens mit dem paradoxen Effekt, dass ich seitdem viel weniger Fernsehen gucke.

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Ich glaube, jemand, der mir vorschreiben will, was ich mir zugestehen darf und was nicht, hält sich für einen ziemlich coolen Kerl.

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Ich gucke ja seit Sarrazin überhaupt wieder Talkshwos, ein Medium, das mir sonst so fremd ist, dass ich Hans Meiser, Pastor Fliege, Harald Schmidt und diesen Holländer, der Lena gefördert hat nicht auseinanderhalten kann. Die letzte Talkshow, die ich regelmäßig gesehen habe war die NDR-Talkshow mit Lea Rosh und Günter Nenning, und hauptsächlich beschränkt sich mein Fernsehkonsum auf Tagesschau, den Freitagskrimi, TerraX und Tatort.

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Ich cooler-Kerl-Hampelmännchen habe mir diese Talk-Shows ja früher auch gegeben. Aber irgendwie will ich manchmal diese ganze Verschlagwortung gar nicht mehr wissen.

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Talkshows sind Shows, bei denen es genügt, die immer gleiche Gästeliste zu überfliegen, um zu wissen, was gesagt werden wird.

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Zu Sarrazin und Broder fällt mir nichts mehr ein
Aber zu denen, die diesen beiden Herren im Augenblick zujubeln:

Braune Dreckschweine!

Ein Trost, ja mehr noch ,eine echte Entdeckung war Frau Foroutan. Sie war zwar der herrenmenschenhaften Dreistigkeit gegenüber etwas zu fassungslos, aber hatte ganz zweifellos die besseren Argumente - und konnte diese auch bestens in Szene setzen.

Und sie überzeugte.

Wenn sich die Aufregung dieser Tage gelegt hat, stehen Broder & Co, die sich für einen politisch widerwärtigen, das Grundgesetz und seine Werte verhöhnenden, rassistischen Statistikfälscher in die Bresche warfen, noch weiter im Abseits.

Das Schlechte hat sich als schlecht gezeigt.

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Ich twittere nie, während ich fernsehe. Mein Mann würde mir das übel nehmen.

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"Talkshows sind Shows, bei denen es genügt, die immer gleiche Gästeliste zu überfliegen, um zu wissen, was gesagt werden wird."

Super, avantgarde. So isses. Aber ich gucke sie, weil ich auf einer Höhe mit denen diskutieren will, die sich als überdurchschnittlich politisch informiert betrachten. Und da muss man schon mal wissen, in welcher Konstellation die Sprechblasen kamen. :)

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Verflixt - wo ist hier nochmal der "Gefällt mir"-Button versteckt?

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Willste faven? ;-)

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