Montag, 6. September 2010
In einem Punkt sind sich alle einig
Ob Sarrazin, Schirrmacher, auch Gabriel: "Die Integration" sei gescheitert. Ich bin es gewohnt, in einem intakten multikulturellen Viertel zu leben, ich arbeite in einer multiethnischen Umgebung, ich habe mein Leben lang Xenophobie und paternalistisches Verhalten von deutschen Deutschen gegenüber Migrantens mitbekommen, ebensoviel entspanntes Miteinander. Stets aber heißt es "Die Integration ist gescheitert." Die Integration von was? Die Systemintegration von Lotus Notes in MS Exchange Server vielleicht? Eine Gesellschaft ist doch nichts Statisches, in das lebende Menschen mit ihren Eigenheiten zu integrieren wären. Sind die metropolitanen Ghettos mit überwiegend migrantischem Bevölkerungsanteil denn ein Problem der Migration an sich oder eher eines der Urbanisierung plus sozialer Verwahrlosung? Sind etwa Spanish Harlem, Bronx oder Compton, East London, Faubourg St. Étienne, La Défense besser als Wilhelmsburg, Gröpelingen und Osterholz-Tenever?

In einem Punkt sind sie sich einig. Die MigrantInnen stören irgendwie. Und sei es, weil die Herrschenden einen Blitzableiter brauchen.

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"Und sei es, weil die Herrschenden einen Blitzableiter brauchen."

Das ist der Punkt.
Jetzt wird eben nicht über die Milliarden i.d. Finanzkrise verbrannter Steuergelder geredet, sondern über Einwanderer. Nicht über Atomausstieg, sondern über Mädchen mit Kopftüchern. Mich beeindruckt dabei vor allem die Aggressivität mit der das satte Bürgertum mithilfe BILD und Talkshow vorgeht.
Die Rückkehr des Biologismus ist da auch mehr als nur das i-Tüpfelchen. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass darauf eine Sterilisationsdebatte folgen wird. Vielleicht nicht morgen, vielleicht nicht übermorgen, aber wenn die Krisen schärfer werden ist denen das zuzutrauen. Mir macht die Debatte auch klar, dass rot-rot-grün (unabhängig davon was ich pers. davon halte) auf absehbare Zeit eine Illusion ist.

So heftig haben sie seit der "Scheinasylanten"-Hetze Anfang der 90er jedenfalls nicht mehr zugeschlagen.

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Es fängt damit an, dass "Integration" nie definiert wird. Und geht damit weiter, dass zu "Integration" immer beide Seiten gehören. Ich verstehe darunter nicht, dass ein Türke jetzt Schweinebraten und Musikantenstadl mögen muss. Integration bedeutet für mich, dass beide Seiten miteinander leben, ohne sich an Gewohnheiten anderer, die sie gar nicht (wesentlich) einschränken zu stören.

Natürlich ist es wichtig, dass Herr Süleyman Deutsch lernt, um berufliche Perspektiven zu haben. Aber wenn er dann mit seinem perfekten Deutsch einen Arbeitgeber anruft, und der hängt schon nach der Namensnennung ein, was soll dann das Geschwätz.

Vieles, was da in Neukölln und anderen Brennpunkten passiert, sind Abwehrreaktionen. Der französische Autor Emmanuel Todd sagt, dass die Deutschen selbst die Türken re-islamisiert haben, sie durch ihre Abwehrhaltung zur Flucht in Familie und Religion drängen.

Der erste Schritt zu "Integration" wäre, einfach zu sagen: Ihr seid willkommen, ob mit Kopftuch oder Minirock. Ihr seid schon so lange hier, ihr gehört zu uns. Kommt mit uns wohnen, arbeiten, spielen, feiern, wählen, auch streiten.

Der Rest findet sich dann schon.

Aber spätestens dann steht einer auf und schimpft dich einen "naiven Gutmenschen".

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@tuc
So heftig haben sie seit der "Scheinasylanten"-Hetze Anfang der 90er jedenfalls nicht mehr zugeschlagen.

Erschreckend. Rostock-Lichtenhagen ist jetzt schon fast 20 Jahre her.

Es wird wieder passieren. Und die geistigen Brandstifter werden wieder betroffene Reden halten.

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Krimininelle Deutsche raus!!!
Die Integration ist gescheitert, wenn nicht endlich die Sarrazins und Schirrmachers und Gabriels und Merkels lernen, sich an die Gepflogenheiten einer demokratischen Gesellschaft anzupassen. Solange sich Christen nicht lauthals distanzieren von George W. Bush's "war against terrorism", von Faschismus, Antisemitismus und Rassismus, müssen wir gar keinen von dieser "Religion der Toleranz" zu irgendwelchen Podiumsdiskussionen einladen. Die Kuschelpädagogik hat versagt. Integrationsunwillige/kriminelle Deutsche rausschmeißen!!!
Mir ist diese künstliche Diskussion dermaßen zuwider... Was Du so aus Deinem Umfeld beschreibst, ist eine indirekte Bestätigung der brillanten Einsicht Hilal Sezgins:
„Identität ist eine Schablone, die man Menschen aufdrückt, mit denen man sich nicht von Mensch zu Mensch unterhalten will“

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Mein Großer Vorsitzender Martin Sonneborn hat dieser Tage darauf hingewiesen, dass im Mittelalter die Sarrazenen die perfide Strategie entwickelten, den Europäern langfristig zu schaden, indem sie ihre Debilsten dorthin schickten, damit diese sich vermehren und eine anwachsende Verblödung der Europäer, namentlich der Deutschen, bewirken.
Die Nachkommen dieser seinerzeit ausgesandten Sarrazenen, so erläutert Sonneborn, erkennt man heute noch am Familiennnamen.

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Integrationsbiologische Überlegungen
Die bankvorständlichen Integrationsverweigerer können an ihrem Äußeren erkannt werden: Sie haben im Allgemeinen sehr bewegliche Gesichtszüge und Hände, ihr Auge ist klein, unruhig, mitunter leicht schielend und blutunterlaufen, die Nase ist gekrümmt oder stumpf, oft eine Adler- oder vielmehr Habichtsnase, die Wangen eher schmal, die Lippen schmal, die Zähne mittelgroß, der Bart eher spärlich und lückenhaft, das Haupthaar schnell ergrauend und nur seltener dicht, die Stirn klein und nach oben fliehend, das Ohr oft von henkelförmiger Gestalt, die Haut weist zumeist eine vermiegelte Struktur auf, während ihre Hauthaare eher verkürzt und wellig, oft sogar angebrodert sind, ihr Denkvermögen wiederum ist echten Sinnkategorien eigentümlich unzugänglich, sie neigen zu Aggression und aggressiven Verallgemeinerungen, essen gerne rohes Fleisch, zugleich empfinden sie zwischen Zeige- und Mittelfinger starke Spannungen, die sich in Stresssituationen mit Spreizungen entladen...

(aus: Briefe an den großen Vorsitzenden)

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btw., in Britannien wird z.T. (mit sehr geringem Erfolg) die in vielen Fragen "relativ unintegrierte" Sikh-Community von Rechten, so z.B. von Gestalten aus der EDL umworben, da mensch sich hier Bundesgenossen gegen "den Islam" verspricht ... wer integriert ist und sich zu integrieren hat und wer nicht entscheidet die rassistische Mehrheitsgesellschaft, es gibt in Britannien anders als gegenüber Muslimen aus pakistanischem oder bengalischen Background keinen Diskurs, der bspw. von Sikhs weitergehende Integrationsleistungen verlangt

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"Es ging um die Frage, woher Sarrazins viel zitierte, im Brustton der Faktizität vorgetragene Behauptung eigentlich kommt, dass siebzig Prozent der türkischen und neunzig Prozent der arabischen Bevölkerung Berlins den Staat ablehnten und in großen Teilen weder integrationswillig noch integrationsfähig seien. Sarrazin gab zu, dass er keinerlei Statistiken dazu habe. Er gab zu, dass es solche Statistiken auch gar nicht gibt.
Bisher hat schlichtweg kein Meinungsforscher der türkischen und arabischen Bevölkerung Berlins diese Frage gestellt. Thilo Sarrazin behauptet also etwas, von dem er schlicht und einfach nichts weiß. Wenn man aber keine Zahl hat, erklärte Sarrazin dem Reporter weiter, muss »man eine schöpfen, die in die richtige Richtung weist, und wenn sie keiner widerlegen kann, dann setze ich mich mit meiner Schätzung durch«. Danke dafür. Hier zeigt das, was wir derzeit »Debatte« nennen, wenigstens einmal seine erschreckende Fratze."

http://sz-magazin.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/33007

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Sehr guter Artikel, danke dafür!

Btw: Aber das Wahrheitsministerium ist doch immer nach dieser Methode vorgegangen!

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De Maiziere redet jetzt von 15% aller Ausländer, die "nicht integrationswillig" seien.

Natürlich auch hier keinerlei Belege, und schon gar keine dafür, ob dazu dann auch der türkische oder italienische Opa gehört, der nicht mehr "anständig" deutsch lernen will, nachdem das 30 Jahre am Band bei VW keiner von ihm verlangt hat.

Aber tatsächlich läuft es doch immer so. Wir behaupten etwas, was die Leute aufregt, dann wird Diskussionsbedarf eingeführt (selbstredend "ohne Tabus"), und man muss doch mal sagen dürfen dass... und es darf da keine Denkverbote geben, und selbst wenn alles erstunken und erlogen war, wissenschaftlich absurd und vielleicht doch mehr als ein klein wenig fascho, hat der Mann doch eine notwendige Debatte angestoßen usw., und da wird dann "Redefreiheit" mit "Widerspruch ist nicht zulässig" verwechselt. Ich wüsste in den letzten zehn Jahren niemand, der mit größerem Dummfug eine größere Redeplattform bekommen hätte... und damit noch sechsstellige Honorare kassiert.

Ein größeres Forum würde ich Frauen wie diesen wünschen:

"Ich frage mich manchmal, wo Broder, Kelek und Konsorten eigentlich ihre Feldforschung betreiben. Mit denen spricht doch keiner mehr. Die Nichtintegrierten und Problemfälle nicht und die moderaten Muslime auch nicht mehr. Wenn in der türkischen Community der Name Kelek fällt, rümpfen alle angewidert die Nase. Die können das Geschwafel nicht mehr ertragen. Ich gebe Ihnen ein Beispiel: Zur Zeit arbeite ich an einem Filmstoff, für den ich fast jeden Tag in Kreuzberg recherchiere. Ich treffe mich mit Türken, die dort geboren sind, seit 40 Jahren dort leben und dort verwurzelt sind. Menschen, aus den unterschiedlichsten Schichten. Gebildete, HartzIV-Empfänger, Gemüsehändler, Ehefrauen, Jugendliche. Und seit Wochen suche ich verzweifelt nach den Familien, die sich nicht integrieren wollen. Ich finde sie einfach nicht."

http://www.stern.de/panorama/deutschland-schafft-sich-ab-frau-akyuen-lohnt-sich-sarrazins-buch-1601090.html

Hatice Akyün wäre doch mal ein interessanter Talkgast. Die würde dem Broder mal so richtig Kontra geben.

Während Sarrazin, das Würstchen, mit 4 Leibwächtern zur Lesung kommt. Ach Gottchen.

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De Maiziere redet jetzt von 15% aller Ausländer, die "nicht integrationswillig" seien.
Aus der Sicht rechter Publizisten ist De Maiziere damit wohl ein Appeaser, der die Fragen um die Erbgesundheit des deutschen Volkes klein redet.

Nebenbei: Dohnanyi hat doch tatsächlich geschrieben, seine "zentrale" Befürchtung sei die, dass es zur "Einschmelzung der Elite" kommen würde, wenn man jetzt nichts unternimmt.

Dr. Dean rät: Mehr ficken!
(ficken hilft)

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Und da sind wir dann wieder bei Rassentheoretikern wie Schallmeyer, die, in diesem Fall von Krupp finanziert, im Kaiserreich die Grundlage für den "Lebensborn" lieferten.

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Ein wirklich "feiner" Hanseat

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