Freitag, 25. März 2011
Basiswahrheiten zur Klassenlage, aktueller denn je
che2001, 00:40h
Dieser Wildcat-Text fasst zusammen, was ich seit so 20 Jahren denke, aber nie so konzise auszudrücken vermochte. Von daher halte ich den Beitrag für absolut grundlegend:
http://www.wildcat-www.de/wildcat/86/w86_communism.html
http://www.wildcat-www.de/wildcat/86/w86_communism.html
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lebemann,
Freitag, 25. März 2011, 15:49
Danke!
Interessant, fürwahr.
Zwecks besserer Entschlüsselung: kannst Du dem Unbeleckten sagen was man bei der Wildcat genau mit dem Begriff "Kommunismus" wie er in dem Text verwendet wird, ebenso mit dem Begriff "Klassenkampf" in dessen dortiger Verwendung meint?
Ohne diese - genaue - inhaltliche Definition erschliesst sich der Text dem Nicht-Adepten - imho - nicht wirklich.
Was mich im weiteren sehr interessieren würde wäre wie sich in der dortigen Definition des "Kommunismus" die Kommandostruktur der Gesellschaft - die es de facto stets gibt - definiert.
Gleiches gilt für den Begriff "Klassenkampf" - wer ist die Generalität, wer das Fußvolk, wer der Kollateralschaden?
Danke für Erläuterung, sofern es Deine Zeit zulässt !
Zwecks besserer Entschlüsselung: kannst Du dem Unbeleckten sagen was man bei der Wildcat genau mit dem Begriff "Kommunismus" wie er in dem Text verwendet wird, ebenso mit dem Begriff "Klassenkampf" in dessen dortiger Verwendung meint?
Ohne diese - genaue - inhaltliche Definition erschliesst sich der Text dem Nicht-Adepten - imho - nicht wirklich.
Was mich im weiteren sehr interessieren würde wäre wie sich in der dortigen Definition des "Kommunismus" die Kommandostruktur der Gesellschaft - die es de facto stets gibt - definiert.
Gleiches gilt für den Begriff "Klassenkampf" - wer ist die Generalität, wer das Fußvolk, wer der Kollateralschaden?
Danke für Erläuterung, sofern es Deine Zeit zulässt !
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che2001,
Freitag, 25. März 2011, 23:18
Meine Zeit ist in der Tat etwas knapp bemessen, daher in Würze: "Kommunismus" ist hier in dem Sinne gemeint, in dem Marx den Begriff selbst verwendete, also als hierarchiefreie, basisdemokratische Gesellschaft, in der das Kapitalverhältnis überwunden ist, "Klassenkampf" als antikapitalistischer Emanzipationsprozess, der durchaus nicht den Charakter von "Arbeitskämpfen", sondern von Kämpfen gegen die entfremdete Arbeit und Umsturz der bestehenden gesellschaftlichen Hierarchien beinhaltet. Also die Abschaffung jeglicher Kommandostruktur der Gesellschaft und der Aufhebung von Klassengegensätzen, der Aufhebung des Privateigentums an Produktionsmitteln. Stalinismus und Realsozialismus werden in diesem Zusammenhang selber als eine Form von Klassenherrschaft angesehen und als schweineautoritärer Staatskapitalismus, der die kommunistische Sache verdreht und verraten hat.
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alterbolschewik,
Samstag, 26. März 2011, 17:14
Wobei man sagen muß, daß diese von Dir, Che, vertretene Interpretation des Marxschen Klassenkampfbegriffes, eine seit den 50er/60er Jahren explizit gegen die sogenannte "Alte Linke" entwickelte Marxinterpretation darstellt (Frankfurter Schule in der BRD, Praxis-Philosophie in Jugoslavien, Autonomia in Italien etc.). Diese Interpretation stützt sich weitgehend auf die Frühschriften beziehungsweise von Marx nicht publizierte Manuskripte (es ist kein Zufall, daß von sechs Marxzitaten in dem Wildcat-Artikel vier zu Marx Lebzeiten nicht publiziert waren).
Ich halte das durchaus für legitim und einen produktiven Umgang mit dem Marxschen Werk - es gibt keine überhistorisch feststehende reine Marxsche Lehre, das würde dem Marschen Denken selbst widersprechen. Vielmehr gibt es nur eine sich historisch ständig wandelnde Auseinandersetzung mit seinen Schriften. Dabei darf aber nicht unterschlagen werden, daß auch ein Weg von Marx zur Sozialdemokratie und zum Leninismus führt (bei Stalinismus und Maoismus würde ich Einspruch erheben).
Den Wildcat-Artikel verstehe ich deshalb so, daß er die antiautoritäre Seite des Marxschen Werkes gegen die zweifellos vorhandene autoritäre Seite stärken will. Wobei er, wie alle diese Texte, die Frage offenläßt, ob die Kategorie der "Klasse" nun objektiv oder subjektiv zu verstehen ist (ich weiß, das Totschlagargument ist dann immer, man müsse das "dialektisch" verstehen, ohne daß dann näher erklärt wird, was man denn unter dieser "Dialektik" der Klasse verstehen solle).
Ich halte das durchaus für legitim und einen produktiven Umgang mit dem Marxschen Werk - es gibt keine überhistorisch feststehende reine Marxsche Lehre, das würde dem Marschen Denken selbst widersprechen. Vielmehr gibt es nur eine sich historisch ständig wandelnde Auseinandersetzung mit seinen Schriften. Dabei darf aber nicht unterschlagen werden, daß auch ein Weg von Marx zur Sozialdemokratie und zum Leninismus führt (bei Stalinismus und Maoismus würde ich Einspruch erheben).
Den Wildcat-Artikel verstehe ich deshalb so, daß er die antiautoritäre Seite des Marxschen Werkes gegen die zweifellos vorhandene autoritäre Seite stärken will. Wobei er, wie alle diese Texte, die Frage offenläßt, ob die Kategorie der "Klasse" nun objektiv oder subjektiv zu verstehen ist (ich weiß, das Totschlagargument ist dann immer, man müsse das "dialektisch" verstehen, ohne daß dann näher erklärt wird, was man denn unter dieser "Dialektik" der Klasse verstehen solle).
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kritik-und-kunst,
Samstag, 26. März 2011, 00:39
hier häts natürlich hingehört...
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lemmy caution,
Samstag, 26. März 2011, 00:40
Mein Problem mit Marx besteht darin, dass es sich um das vielleicht konsequenteste Anpranger-Schrifttum handelt, das je geschrieben wurde. Nun kann man jedes komplexe System anprangern.
Aus meiner eigenen Arbeitserfahrung sind das Software-Großprojekte, die immer unglaublichen Müll erzeugen. Während <10 Leute Projekte wesentlich besser steuerbar sind, potentiert sich in diesen anderen Dingern immer die Komplexität unglaublich und so dolle Sachen entstehen dann letztlich auch nicht. Volkswirtschaften sind Millionen-Menschen-Projekte. Ich könnte zu jedem der Groß-Projekte burleske Anpranger-Opern schreiben. Aber wem hilft das und die Wahrheit würd ich auch nicht finden.
Ich denke auch nicht, dass "der Feind" "gesiegt#2 hat. Spätestens mit der Asienkrise 1995-96 erhielt der Neoliberalismus mehr Tiefschläge als wär er 15 Runden gegen BEIDE Klitschkos im Ring angetreten. Diese ganzen Blasen... Und die USA ist seit einigen Jahren von einem Staat abhängig, der sich auf dem Papier als kommunistisch erklärt.
"In einem berühmten Aufsatz über Tolstoi unterschied der liberale Philosoph Sir Isaiah Berlin zwischen zwei Arten von Denkern, indem er an ein antikes Sprichwort erinnerte, das dem griechischen Lyriker Archilochos as dem siebten vorchristlichen Jahrhundert zugeschrieben wird: 'Der Fuchs weiß viele Dinge, aber der Igel weiß ein großes Ding'. Igel haben nur einen einzigen Gedanken und sehen die Welt ausschließlich durch die Linse dieses Gedankens. Komplikationen und Ausnahmen übersehen sie, oder passen sie ihrer Weltsicht entsprechend an. Für sie gibt es auf alles eine zutreffende Antwort, die sich auf alle Zeiten und alle Situationen anwenden lässt.
Füchse hingegen, für die Berlin offenbar mehr übrig hatte, haben eine differenzierte Weltsicht, die sie davon abhält ein unabänderliches großes Motto vor sich her zu tragen. Sie sind skeptisch gegenüber hochfliegenden Theorien, weil sie der Meinung sind, dass die Welt zu komplex ist, um mit Verallgemeinerungen erklärt werden zu können. Für Berlin gehörte Dante zu den Igeln und Shakespeare zu den Füchsen.
Seine Unterscheidung ist hilfreich für den Gegensatz in der wissenschaftlichen Ökonomie: Dort gibt es Igel, die der Überzeugung sind, die Schaffung freier Märkte sei immer die richtige Lösung (das 'große Ding'), und Füchse, für die der Teufel im Detail steckt. ..."
Dani Rodrik, Das Globalisierungs-Paradox, Übersetzt von Heinz Silber, München 2011, S. 157.
GROSSARTIGES BUCH, btw.
Marktradikale und Kommunisten auch sind Igel. Und diese komplexe Welt gehorcht nicht den "großen" Ideen.
Ansonsten viel Freude beim Bergsteigen. An diesen Steilwänden würd ich hysterische Anfälle kriegen, auch wenn ich mich deutlich fitter fühle als vor 2 Jahren. Auch ein Effekt deines Blogs.
Aus meiner eigenen Arbeitserfahrung sind das Software-Großprojekte, die immer unglaublichen Müll erzeugen. Während <10 Leute Projekte wesentlich besser steuerbar sind, potentiert sich in diesen anderen Dingern immer die Komplexität unglaublich und so dolle Sachen entstehen dann letztlich auch nicht. Volkswirtschaften sind Millionen-Menschen-Projekte. Ich könnte zu jedem der Groß-Projekte burleske Anpranger-Opern schreiben. Aber wem hilft das und die Wahrheit würd ich auch nicht finden.
Ich denke auch nicht, dass "der Feind" "gesiegt#2 hat. Spätestens mit der Asienkrise 1995-96 erhielt der Neoliberalismus mehr Tiefschläge als wär er 15 Runden gegen BEIDE Klitschkos im Ring angetreten. Diese ganzen Blasen... Und die USA ist seit einigen Jahren von einem Staat abhängig, der sich auf dem Papier als kommunistisch erklärt.
"In einem berühmten Aufsatz über Tolstoi unterschied der liberale Philosoph Sir Isaiah Berlin zwischen zwei Arten von Denkern, indem er an ein antikes Sprichwort erinnerte, das dem griechischen Lyriker Archilochos as dem siebten vorchristlichen Jahrhundert zugeschrieben wird: 'Der Fuchs weiß viele Dinge, aber der Igel weiß ein großes Ding'. Igel haben nur einen einzigen Gedanken und sehen die Welt ausschließlich durch die Linse dieses Gedankens. Komplikationen und Ausnahmen übersehen sie, oder passen sie ihrer Weltsicht entsprechend an. Für sie gibt es auf alles eine zutreffende Antwort, die sich auf alle Zeiten und alle Situationen anwenden lässt.
Füchse hingegen, für die Berlin offenbar mehr übrig hatte, haben eine differenzierte Weltsicht, die sie davon abhält ein unabänderliches großes Motto vor sich her zu tragen. Sie sind skeptisch gegenüber hochfliegenden Theorien, weil sie der Meinung sind, dass die Welt zu komplex ist, um mit Verallgemeinerungen erklärt werden zu können. Für Berlin gehörte Dante zu den Igeln und Shakespeare zu den Füchsen.
Seine Unterscheidung ist hilfreich für den Gegensatz in der wissenschaftlichen Ökonomie: Dort gibt es Igel, die der Überzeugung sind, die Schaffung freier Märkte sei immer die richtige Lösung (das 'große Ding'), und Füchse, für die der Teufel im Detail steckt. ..."
Dani Rodrik, Das Globalisierungs-Paradox, Übersetzt von Heinz Silber, München 2011, S. 157.
GROSSARTIGES BUCH, btw.
Marktradikale und Kommunisten auch sind Igel. Und diese komplexe Welt gehorcht nicht den "großen" Ideen.
Ansonsten viel Freude beim Bergsteigen. An diesen Steilwänden würd ich hysterische Anfälle kriegen, auch wenn ich mich deutlich fitter fühle als vor 2 Jahren. Auch ein Effekt deines Blogs.
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kritik-und-kunst,
Samstag, 26. März 2011, 01:24
naja, lemmy:
"Ich denke auch nicht, dass "der Feind" "gesiegt#2 hat. Spätestens mit der Asienkrise 1995-96 erhielt der Neoliberalismus mehr Tiefschläge als wär er 15 Runden gegen BEIDE Klitschkos im Ring angetreten. "
zunächst einmal, damit das klar ist: some of my best friends are neoliebralians! ;-) Und das ist auch gut so.
Ansonsten: Hätte er sie 1995/6 mal nur erhalten. Wäre uns einiges erspart geblieben.
"Ich denke auch nicht, dass "der Feind" "gesiegt#2 hat. Spätestens mit der Asienkrise 1995-96 erhielt der Neoliberalismus mehr Tiefschläge als wär er 15 Runden gegen BEIDE Klitschkos im Ring angetreten. "
zunächst einmal, damit das klar ist: some of my best friends are neoliebralians! ;-) Und das ist auch gut so.
Ansonsten: Hätte er sie 1995/6 mal nur erhalten. Wäre uns einiges erspart geblieben.
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bersarin,
Dienstag, 29. März 2011, 01:46
„Philosophie, die einmal überholt schien ...“
Einige flüchtige Bemerkungen zu diesem Text, zunächst zur Postmoderne:
„Das postmoderne Nebeneinanderstellen einer Vielfalt von in-differenten Zeiten lässt nur eine mögliche Differenz gelten: die zwischen ‚Moderne‘ und ‚Postmoderne‘. Aber diese Verräumlichung der Zeit ist nur das Umkehrbild der härtesten Verzeitlichung des Raums. Die Postmoderne setzt die verschiedenen Zeiten in der Gleichzeitigkeit räumlich nebeneinander und reproduziert nur die Erscheinung, während die Moderne aus der eigenen Zeitlichkeit heraus die Zeiten hierarchisiert und in Konflikt zueinander stellt.“
Es sollte bei dieser Konzeption von Postmoderne, wie Wildcat diese vielfältige Strömung sehr verkürzt wiedergibt bzw. zusammenfaßt, nicht ganz vergessen werden, daß gerade vermittels dieses Nebeneinanders von Heterogenem, welches Bündnisse bilden kann, neue Formen von Widerstand und Protest sich auszubilden vermögen, an die sich andocken läßt. Der Begriff des Klassenkampfes kann nur durch eine Umpolung bzw. durch eine Relektüre sich noch halten. Dafür halte ich Positionen poststrukturalistischer Philosophie für durchaus geeignet. Ein historisches Subjekt Proletariat gibt es nicht mehr, der Arbeiter hat vom Stand des Bewußtseins her bekanntlich dem Kapitalisten nichts mehr voraus. Ganz im Gegenteil: Klassenbewußtsein besitzt einzig der Kapitalist noch, da er sehr genau weiß, wen er an der Tür draußenzuhalten hat, um unter seinesgleichen zu bleiben.
„Stalinisten und Sozialdemokraten hatten dieselbe Geschichtsphilosophie vom Fortschritt und der Entwicklung der Produktivkräfte. Dieses Verständnis, das auch die faschistischen Technokratien teilten, lebt fort in der eurozentristischen Geschichtsauffassung, die neun Zehntel der Welt als Überreste betrachtet. Auch das postmoderne Weltbild ist ein lupenreines Produkt der Moderne. Sein Nebeneinanderstellen von historischen Zeiten, von Formen bäuerlicher Sklaverei neben high tech Produktionen, erklärt nichts, sondern verschleiert und unterschlägt, dass sie vom Weltmarkt gewaltsam synchronisiert werden.“
Diesen Eurozentrismus kritisiert ja gerade Derrida (insbesondere auch an der strukturalistischen Ethnologie Lévi-Strauss‘), und auf der Ebene der Theorie bedeutet der Text Derridas eine explizite Kritik des Eurozentrismus sowie den damit einhergehenden theoretischen Mechanismen als Form von Identitätsdenken. Der Aspekt der Ökonomie kommt bei Derrida allerdings zu kurz bzw. transformiert sich in ein ästhetisches Feld. Und ob man seinen Begriff der economimesis wird ökonomisch fassen können, mag fraglich sein. Allenfalls über eine vermittelnde, eingreifende Bewegung innerhalb der Theorie kann das gelingen.
Die Postmoderne-Kritik von Wildcat ist ungenügend, und sie trifft lediglich auf eine abgespeckte, simplifizierende Variante zu. Aber was den Text interessant macht und was er bei seiner Kritik an der Postmoderne übersieht: er operiert mit Figuren, die im Grunde auch einem Text von Deleuze entnommen sein könnten:
„Wenn man die historischen Formen nicht entlang eines Zeitstrahls von der Vergangenheit zur Gegenwart anordnet, sondern wie »geologische Formationen«, in denen das schon Gewesene neben dem Jetzt existiert, wird die gemeinsame Anwesenheit von Zeitlichkeiten auf einer Oberfläche denkbar. Hat man einmal die Perspektive des historischen Flatlands verlassen, werden verschiedene pathways sichtbar. Und zwar nicht, weil die unterschiedlichen historischen Zeitlichkeiten voneinander unabhängig sind, sondern im Gegenteil, weil sie zwangsweise synchronisiert werden und sich dieser Synchronisierung widersetzen.“
Dies ist nichts anderes als die Differenz und das gleichzeitige Gemeinsamgehen von Heterogenem, ohne daß dabei auf ein Konzept von Einheit rekurriert wird: „Zu n, n – 1 schreiben, Schlagworte schreiben, macht Rhizom, nicht Wurzeln, pflanzt nichts an! Sät nicht, stecht, Seid nicht eins oder viele, seid Vielheiten! Macht nie Punkte, sondern Linien! Geschwindigkeit verwandelt den Punkt in eine Linie! Seid schnell, auch im Stillstand! Glückslinie, Hüftlinie, Fluchtlinie. Laßt keinen General in euch aufkommen! Macht Karten, keine Photos oder Zeichnungen! Seid der rosarote Panther, und liebt euch wie Wespe und Orchidee, Katze und Pavian“ ( G. Deleuze/F. Guattari, Rhizom, S. 41, Berlin 1977)
Allerdings könnte man diese Schichtungs- bzw. Formationstheorie auch im Hegelschen Ausdruck eines Verhältnisses von Identität und Nichtidentität fassen. Nur ist dies nicht so nett geschrieben wie bei Deleuze/Guattari.
Der Wildcat-Text ist in vielen Punkten seiner Analyse richtig und bringt es auf den Punkt, so etwa der Aspekt der Rechtsverhältnisse und die politisch gewollte Atomisierung bzw. Aufspaltung. Zur Kritik des Spätkapitalismus taugt in der Tat immer noch der Text von Marx am besten, um die Ökonomie und das Wesen von (kapitalistischer) Gesellschaft in der Analyse auf den Begriff zu bringen. Einzig in diesem Kontext ist eine kritische Theorie der Gesellschaft möglich. Weiterhin sind da die Texte von (insbesondere) Adorno und von Foucault, um die Mechanismen der Internalisierung, gleichsam diese Identifikation mit dem Aggressor und den vorauseilenden Gehorsam darzustellen und um zu zeigen, wie Gesellschaft es vermag, daß Repression so mühelos und ohne nennenswerten Widerstand internalisiert wird. Auch Benjamin ist hierbei in einem ästhetisch-philosophischem Kontext zu nennen – etwa über das unvollendete Passagenwerk oder vermittels seiner geschichtsphilosophischen Thesen, die ja zugleich von einer großen Skepsis gegenüber dem Revolutionären getragen sind.
Aber dies alles ist Theorie.
Die Handlungsoptionen und die Spielräume für Veränderung, mithin die Praxis, welche der Text von Wildcat ausmachen will, teile ich nicht. Aus dem Kapitalverhältnis läßt sich nicht einfach heraustreten, so wie jemand durch eine Haustür ins Freie spaziert. Zwar ist es richtig, daß sich im Zustand der Vereinzelung und Individualisierung nichts erreichen läßt – ausgenommen vielleicht in den für kurze Zeit währenden, zuweilen aufflammenden Bündnissen von Individuen –, aber in der BRD und in den durch Kapitalismus organisierten Ländern sehe ich (momentan) keine Basis für einen breiten Widerstand. Allenfalls wird sich dieser in eruptiven riots äußern, wie etwa in Frankreich oder Großbritannien. Diese sind aber kein Austritt aus dem Kapitalverhältnis, sondern nur der Unmut derer, die weder Geld noch Anerkennung haben. Diese riots fruchtbar zu machen, würde wohl eine Menge an praktischer und theoretischer Arbeit (oder Tätigkeit) erfordern. (Über den Generalstreik müßte man noch einmal gesondert nachdenken.)
Ich will mit diesen Text nicht die vielfältige Basisarbeit, die von manchem und mancher gemacht wird, entwerten, die Arbeit in den verschiedensten Gruppen, wie etwa die Tätigkeit von che, von der er zuweilen schreibt. Insofern sollte der, welcher wie ich untätig im schönen Glashaus sitzt und sinniert oder räsoniert nicht unbedingt den ersten Stein werfen und Dinge kritisieren, wo keine ausreichende Erfahrung ist. Dennoch verweise ich immer wieder auf den Beginn von Adornos „Negativer Dialektik“. Überleben, insofern man diesen Zustand so nennen kann, gibt es momentan und bis auf weiteres einzig in der Theorie, im Text, im Denken.
Um aber noch einmal auf die verschiedenen Positionen postmoderner oder vielmehr: poststrukturalistischer Philosophie zu kommen, sei das nun Lyotard, Deleuze, Foucault oder Derrida, so findet sich gerade in diesen verschiedenen Position von Philosophie, die in der Regel nicht-teleologisch arbeiten, gleichsam steinbruchartig oder sammelnd, Ansätze, aus denen sich Möglichkeiten gewinnen ließen, sei das nun Deleuzes Konzept des Rhizoms oder Derridas Differenz-Denken. Es lassen sich Bündnisse einzig noch über die Vermittlung oder besser Verquickung des Heterogenen bilden. Aus einer Klassenlage heraus geht gar nichts, weil dies überhaupt erst ein Klassenbewußtsein voraussetzt. Die Arbeiter (oder besser die Angestellten, denn Arbeiter mag sich heute kaum einer nennen, allenfalls Facharbeiter), die ich kenne, lassen sich in ihrer herabgesunkenen Form der Ataraxie, die im Grunde der Narkose gleicht, durch nichts aus der Ruhe bringen. Einzig wenn Radioaktivität Autolack beschädigte oder wenn für jedes gesunkene Flüchtlingsschiff im Mittelmeer Sebastian Vettel einen Punkt verlieren würde, könnten wir mit Formen sehr massiven Protests rechnen.
Richtig ist und festzuhalten bleibt allerdings, daß diese Gesellschaft sich immer noch durch den Widerspruch von Arbeit und Kapital bestimmt, und alles Gerede von Freizeitgesellschaft, Risikogesellschaft, Spaßgesellschaft usw. ist die Verschleierung, daß diese Gesellschaft eine Arbeitsgesellschaft bleibt, die auf vielfältigen Formen von Ausbeutung beruht. Und dagegen hilft kein Yoga und kein (theoretischer) Eskapismus.
„Das postmoderne Nebeneinanderstellen einer Vielfalt von in-differenten Zeiten lässt nur eine mögliche Differenz gelten: die zwischen ‚Moderne‘ und ‚Postmoderne‘. Aber diese Verräumlichung der Zeit ist nur das Umkehrbild der härtesten Verzeitlichung des Raums. Die Postmoderne setzt die verschiedenen Zeiten in der Gleichzeitigkeit räumlich nebeneinander und reproduziert nur die Erscheinung, während die Moderne aus der eigenen Zeitlichkeit heraus die Zeiten hierarchisiert und in Konflikt zueinander stellt.“
Es sollte bei dieser Konzeption von Postmoderne, wie Wildcat diese vielfältige Strömung sehr verkürzt wiedergibt bzw. zusammenfaßt, nicht ganz vergessen werden, daß gerade vermittels dieses Nebeneinanders von Heterogenem, welches Bündnisse bilden kann, neue Formen von Widerstand und Protest sich auszubilden vermögen, an die sich andocken läßt. Der Begriff des Klassenkampfes kann nur durch eine Umpolung bzw. durch eine Relektüre sich noch halten. Dafür halte ich Positionen poststrukturalistischer Philosophie für durchaus geeignet. Ein historisches Subjekt Proletariat gibt es nicht mehr, der Arbeiter hat vom Stand des Bewußtseins her bekanntlich dem Kapitalisten nichts mehr voraus. Ganz im Gegenteil: Klassenbewußtsein besitzt einzig der Kapitalist noch, da er sehr genau weiß, wen er an der Tür draußenzuhalten hat, um unter seinesgleichen zu bleiben.
„Stalinisten und Sozialdemokraten hatten dieselbe Geschichtsphilosophie vom Fortschritt und der Entwicklung der Produktivkräfte. Dieses Verständnis, das auch die faschistischen Technokratien teilten, lebt fort in der eurozentristischen Geschichtsauffassung, die neun Zehntel der Welt als Überreste betrachtet. Auch das postmoderne Weltbild ist ein lupenreines Produkt der Moderne. Sein Nebeneinanderstellen von historischen Zeiten, von Formen bäuerlicher Sklaverei neben high tech Produktionen, erklärt nichts, sondern verschleiert und unterschlägt, dass sie vom Weltmarkt gewaltsam synchronisiert werden.“
Diesen Eurozentrismus kritisiert ja gerade Derrida (insbesondere auch an der strukturalistischen Ethnologie Lévi-Strauss‘), und auf der Ebene der Theorie bedeutet der Text Derridas eine explizite Kritik des Eurozentrismus sowie den damit einhergehenden theoretischen Mechanismen als Form von Identitätsdenken. Der Aspekt der Ökonomie kommt bei Derrida allerdings zu kurz bzw. transformiert sich in ein ästhetisches Feld. Und ob man seinen Begriff der economimesis wird ökonomisch fassen können, mag fraglich sein. Allenfalls über eine vermittelnde, eingreifende Bewegung innerhalb der Theorie kann das gelingen.
Die Postmoderne-Kritik von Wildcat ist ungenügend, und sie trifft lediglich auf eine abgespeckte, simplifizierende Variante zu. Aber was den Text interessant macht und was er bei seiner Kritik an der Postmoderne übersieht: er operiert mit Figuren, die im Grunde auch einem Text von Deleuze entnommen sein könnten:
„Wenn man die historischen Formen nicht entlang eines Zeitstrahls von der Vergangenheit zur Gegenwart anordnet, sondern wie »geologische Formationen«, in denen das schon Gewesene neben dem Jetzt existiert, wird die gemeinsame Anwesenheit von Zeitlichkeiten auf einer Oberfläche denkbar. Hat man einmal die Perspektive des historischen Flatlands verlassen, werden verschiedene pathways sichtbar. Und zwar nicht, weil die unterschiedlichen historischen Zeitlichkeiten voneinander unabhängig sind, sondern im Gegenteil, weil sie zwangsweise synchronisiert werden und sich dieser Synchronisierung widersetzen.“
Dies ist nichts anderes als die Differenz und das gleichzeitige Gemeinsamgehen von Heterogenem, ohne daß dabei auf ein Konzept von Einheit rekurriert wird: „Zu n, n – 1 schreiben, Schlagworte schreiben, macht Rhizom, nicht Wurzeln, pflanzt nichts an! Sät nicht, stecht, Seid nicht eins oder viele, seid Vielheiten! Macht nie Punkte, sondern Linien! Geschwindigkeit verwandelt den Punkt in eine Linie! Seid schnell, auch im Stillstand! Glückslinie, Hüftlinie, Fluchtlinie. Laßt keinen General in euch aufkommen! Macht Karten, keine Photos oder Zeichnungen! Seid der rosarote Panther, und liebt euch wie Wespe und Orchidee, Katze und Pavian“ ( G. Deleuze/F. Guattari, Rhizom, S. 41, Berlin 1977)
Allerdings könnte man diese Schichtungs- bzw. Formationstheorie auch im Hegelschen Ausdruck eines Verhältnisses von Identität und Nichtidentität fassen. Nur ist dies nicht so nett geschrieben wie bei Deleuze/Guattari.
Der Wildcat-Text ist in vielen Punkten seiner Analyse richtig und bringt es auf den Punkt, so etwa der Aspekt der Rechtsverhältnisse und die politisch gewollte Atomisierung bzw. Aufspaltung. Zur Kritik des Spätkapitalismus taugt in der Tat immer noch der Text von Marx am besten, um die Ökonomie und das Wesen von (kapitalistischer) Gesellschaft in der Analyse auf den Begriff zu bringen. Einzig in diesem Kontext ist eine kritische Theorie der Gesellschaft möglich. Weiterhin sind da die Texte von (insbesondere) Adorno und von Foucault, um die Mechanismen der Internalisierung, gleichsam diese Identifikation mit dem Aggressor und den vorauseilenden Gehorsam darzustellen und um zu zeigen, wie Gesellschaft es vermag, daß Repression so mühelos und ohne nennenswerten Widerstand internalisiert wird. Auch Benjamin ist hierbei in einem ästhetisch-philosophischem Kontext zu nennen – etwa über das unvollendete Passagenwerk oder vermittels seiner geschichtsphilosophischen Thesen, die ja zugleich von einer großen Skepsis gegenüber dem Revolutionären getragen sind.
Aber dies alles ist Theorie.
Die Handlungsoptionen und die Spielräume für Veränderung, mithin die Praxis, welche der Text von Wildcat ausmachen will, teile ich nicht. Aus dem Kapitalverhältnis läßt sich nicht einfach heraustreten, so wie jemand durch eine Haustür ins Freie spaziert. Zwar ist es richtig, daß sich im Zustand der Vereinzelung und Individualisierung nichts erreichen läßt – ausgenommen vielleicht in den für kurze Zeit währenden, zuweilen aufflammenden Bündnissen von Individuen –, aber in der BRD und in den durch Kapitalismus organisierten Ländern sehe ich (momentan) keine Basis für einen breiten Widerstand. Allenfalls wird sich dieser in eruptiven riots äußern, wie etwa in Frankreich oder Großbritannien. Diese sind aber kein Austritt aus dem Kapitalverhältnis, sondern nur der Unmut derer, die weder Geld noch Anerkennung haben. Diese riots fruchtbar zu machen, würde wohl eine Menge an praktischer und theoretischer Arbeit (oder Tätigkeit) erfordern. (Über den Generalstreik müßte man noch einmal gesondert nachdenken.)
Ich will mit diesen Text nicht die vielfältige Basisarbeit, die von manchem und mancher gemacht wird, entwerten, die Arbeit in den verschiedensten Gruppen, wie etwa die Tätigkeit von che, von der er zuweilen schreibt. Insofern sollte der, welcher wie ich untätig im schönen Glashaus sitzt und sinniert oder räsoniert nicht unbedingt den ersten Stein werfen und Dinge kritisieren, wo keine ausreichende Erfahrung ist. Dennoch verweise ich immer wieder auf den Beginn von Adornos „Negativer Dialektik“. Überleben, insofern man diesen Zustand so nennen kann, gibt es momentan und bis auf weiteres einzig in der Theorie, im Text, im Denken.
Um aber noch einmal auf die verschiedenen Positionen postmoderner oder vielmehr: poststrukturalistischer Philosophie zu kommen, sei das nun Lyotard, Deleuze, Foucault oder Derrida, so findet sich gerade in diesen verschiedenen Position von Philosophie, die in der Regel nicht-teleologisch arbeiten, gleichsam steinbruchartig oder sammelnd, Ansätze, aus denen sich Möglichkeiten gewinnen ließen, sei das nun Deleuzes Konzept des Rhizoms oder Derridas Differenz-Denken. Es lassen sich Bündnisse einzig noch über die Vermittlung oder besser Verquickung des Heterogenen bilden. Aus einer Klassenlage heraus geht gar nichts, weil dies überhaupt erst ein Klassenbewußtsein voraussetzt. Die Arbeiter (oder besser die Angestellten, denn Arbeiter mag sich heute kaum einer nennen, allenfalls Facharbeiter), die ich kenne, lassen sich in ihrer herabgesunkenen Form der Ataraxie, die im Grunde der Narkose gleicht, durch nichts aus der Ruhe bringen. Einzig wenn Radioaktivität Autolack beschädigte oder wenn für jedes gesunkene Flüchtlingsschiff im Mittelmeer Sebastian Vettel einen Punkt verlieren würde, könnten wir mit Formen sehr massiven Protests rechnen.
Richtig ist und festzuhalten bleibt allerdings, daß diese Gesellschaft sich immer noch durch den Widerspruch von Arbeit und Kapital bestimmt, und alles Gerede von Freizeitgesellschaft, Risikogesellschaft, Spaßgesellschaft usw. ist die Verschleierung, daß diese Gesellschaft eine Arbeitsgesellschaft bleibt, die auf vielfältigen Formen von Ausbeutung beruht. Und dagegen hilft kein Yoga und kein (theoretischer) Eskapismus.
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che2001,
Mittwoch, 30. März 2011, 01:12
Großartiger Kommentar und keineswegs "flüchtige Bemerkungen". Allerdings sind postmodern und postkonstruktivistisch m.E. keineswegs identische Begrifflichkeiten. Die Postkonstruktivisten Bourdieu und Baudrillard würde ich nicht als Postmoderne bezeichnen, Foucault und Butler weder mit diesen noch mit Lyotard in einem Atemzug nennen. Und dann ist das, was Wildcat und die Materialien für einen Neuen Antiimperialismus machen die Verbindung aus Foucault- Baudrillard- und Butler- Anwendungen mit marxscher Wertkritik, Kritischer Theorie und aktuellen politischen Kämpfen und Prozessen als Ausgangsposition für eine antistalinistische, antietatistische Neuformulierung von Klassenkampf, immer rückgekoppelt mit realen Aktionen ("militante Untersuchung"). Die Betrachtungsebene ist von daher eine Andere als die poststrukturalistischer Philosophen.
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bersarin,
Mittwoch, 30. März 2011, 21:05
Vielen Dank. Auch für Deine Präzisierungen.
Der Ausdruck "militante Untersuchung" gefällt mir ausnehmend gut.
Der Ausdruck "militante Untersuchung" gefällt mir ausnehmend gut.
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kritik-und-kunst,
Sonntag, 3. April 2011, 01:41
@ bersarin: "Allerdings könnte man diese Schichtungs- bzw. Formationstheorie auch im Hegelschen Ausdruck eines Verhältnisses von Identität und Nichtidentität fassen." Nein. Resp nur antihegelsch. Was ich an Henrich und Hösle gut fand/finde: Dass diese beiden offenkundig Konservativen -politisch partiell auch Reaktionäre, Hösle zb plädiert massiv für Elite-Schulen - Hegel erst einmal wörtlich nehmen. Dieses Verhältnis wird bei Hegel ja aufgelöst, nämlich als absolute Identität. Damit unterscheidet er sich - methodisch ist die PM häufig schon anwesend bei ihm - grundlegend von der PM. Hegel glaubt an das zu-sich-selbst-kommen des Menschen. Marx zumindest an die Möglichkeit. Die PM jedoch lebt nachgerade von der Inszenierung dieser Unmöglichkeit.
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kritik-und-kunst,
Sonntag, 3. April 2011, 02:07
und , axo, bersarin: "Ich will mit diesen Text nicht die vielfältige Basisarbeit, die von manchem und mancher gemacht wird, entwerten, die Arbeit in den verschiedensten Gruppen, wie etwa die Tätigkeit von che, von der er zuweilen schreibt. Insofern sollte der, welcher wie ich untätig im schönen Glashaus sitzt und sinniert oder räsoniert nicht unbedingt den ersten Stein werfen"
Es gibt auch andere Basisarbeit. Wie durch Zufall fällt mir ein Ehepaar ein - da ich unter Klarnamen blogge, kann ich mich hierzu jetzt nicht deutlicher verhalten -, welches seine sozio-ökonomische Situation (sie hatten ein kleines Kind) existenziell gefährdete, indem es wichtige interne Infos über rechtswidriges Verhalten einer ganz bestimmten Behörde als whistleblower weiter gab. Dieses Ehepaar hatte keinen Kontakt zur linken Szene in Sonstwo, sie waren nicht einmal links. Sie wollten einfach nur bestimmte Sauereien nicht mitmachen.
Ist vielleicht noch etwas mutiger, als anonymes Links-Geblogge, während man im realen Leben entfremdete und entfremdende Scheisse produziert. edith: das meint nicht mich. Ich tue, was alle machen: ich lebe falsch im falschen, und hoffe wider besseres Wissen, richtig im falschen zu leben...Beides vereint mich mit dem im Adenauer-Deutschland verbeamteten Prof. Dr. Adorno, Frankfurt/Main.
Es gibt auch andere Basisarbeit. Wie durch Zufall fällt mir ein Ehepaar ein - da ich unter Klarnamen blogge, kann ich mich hierzu jetzt nicht deutlicher verhalten -, welches seine sozio-ökonomische Situation (sie hatten ein kleines Kind) existenziell gefährdete, indem es wichtige interne Infos über rechtswidriges Verhalten einer ganz bestimmten Behörde als whistleblower weiter gab. Dieses Ehepaar hatte keinen Kontakt zur linken Szene in Sonstwo, sie waren nicht einmal links. Sie wollten einfach nur bestimmte Sauereien nicht mitmachen.
Ist vielleicht noch etwas mutiger, als anonymes Links-Geblogge, während man im realen Leben entfremdete und entfremdende Scheisse produziert. edith: das meint nicht mich. Ich tue, was alle machen: ich lebe falsch im falschen, und hoffe wider besseres Wissen, richtig im falschen zu leben...Beides vereint mich mit dem im Adenauer-Deutschland verbeamteten Prof. Dr. Adorno, Frankfurt/Main.
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