Freitag, 15. Juni 2012
Solidarität mit Mely Kiyak!
Mag ja sein, dass sie sich gegenüber Sarrazin im Ton vergriffen hat. Andererseits wäre es vielleicht gar nicht schlecht, wenn sämtliche Migrantinnen sich gegenüber Sarrazin im Ton vergreifen, am Anfang war das Kopftuchmädchen, so to speak. So was kommt von so was. Und ihre Polemik sitzt ja auch - die alte Front von Broder bis PiPi, die neurechte Mischpoke, die 2005 als Allianz der Neoconnards auftrat vereint sich wieder mit Schaum vor dem Mund. Liebe Mely, stay tuned! Der deutschen Mehrheitsbevölkerung gehört ihr Rassismus um die Ohren gehauen. Ist das geschehen kann man dann auch mal über Angemessenheit diskutieren.



http://www.taz.de/!94234/

http://www.fr-online.de/meinung/kolumne-lieber-deutscher-nazi-,1472602,11445174.html

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Nur gut das du nicht zur Mehrheitsbevölkerung gehörst.

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Vom Rechtschreibfehler mal abgesehen ist diese Frage unerheblich hinsichtlich dessen, was ich über die Mehrheitsgesellschaft (dieser Ausdruck trifft es in der Tat besser) denke. Klar bin ich als weißer heterosexueller Hochgebildeter multiprivilegiert. Das heißt allerdings nicht zwangsläufig, von diesen Privilegien in der Weise Gebrauch zu machen, dass sich am Gedisse gegen Stimmen der Ausgrenzten beteiligt wird. Da liegt dann halt die eigene Handlungsverantwortlichkeit. Und es kann ja auch sein, dass mich einer linken Journalistin kurdischer Herkunft mehr verbindet als mit einenm deutschen Spießer.

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Bei Mely Kiyaks Kommentar gibt es nichts über die Angemessenheit zu diskutieren. Wer, wie Sarrazin, in dieser Weise schreibt, der muß die gleiche Sprache dann eben ertragen können, die ihm ins Gesicht schlägt. "Warum sachlich bleiben, wenn man auch persönlich werden kann?", so Karl Kraus. Und bei denen, die sowieso hoch stehen, fällt der Tritt dann halt mal in den Unterleib aus.

Oder mit Adorno geschrieben: "Mimesis ans Tödliche.": Mely Kiyak schrieb als Entgegnung eines Textes genau das richtige: sie benutzt die Sprache von Sarrazin. Das müßte dem doch eigentlich gefallen.

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Allerdings, und zu Ches Bemerkung, den Mehrheitsteutonen gehöre ihr Rassismus um die Ohren gehauen sage ich: Gar nicht nötig, die eindeutigen Kommentare in den einschlägigen Threads dokumentieren diesen überdeutlich. Ein Sarrazin gehört an Nasenring und Kette vorgeführt als das was er ist: Ein Neo-Eugeniker. Und das, was sich als deutsche Mehrheitsmeinung gerade austobt ist die Fratze des Extremismus der Mitte. Es gibt nichts zu beschönigen.




Hätten Linke konservative oder rechtsradikale deutsche Gastwirte ermordet stände die Republik Kopf.

Ich nehme Sarrazin mal beim Wort: "Die Stadt hat einen produktiven Kreislauf von Menschen, die Arbeit haben und gebraucht werden, ob es Verwaltungsbeamte sind oder Ministerialbeamte. Daneben hat sie einen Teil von Menschen, etwa zwanzig Prozent der Bevölkerung, die nicht ökonomisch gebraucht werden, zwanzig Prozent leben von Hartz IV und Transfereinkommen; bundesweit sind es nur acht bis zehn Prozent. Dieser Teil muss sich auswachsen." Antwort: Die Stadt hat einen Korpus von Beamten, die völlig unproduktiv sind, aber über die Lebenschancen Anderer entscheiden. Weg mit Denen, niemand braucht sie!

Und mein persönlicher Sadismus ist genug ausgeprägt, um diesem ganzen arroganten Beamtenpack HartzIV und alle Schikanen, die damit zusammenhängen echt zu wünschen.


"Je niedriger die Schicht, umso höher die Geburtenrate. Die Araber und Türken haben einen zwei- bis dreimal höheren Anteil an Geburten, als es ihrem Bevölkerungsanteil entspricht. Große Teile sind weder integrationswillig noch integrationsfähig. Die Lösung dieses Problems kann nur heißen: Kein Zuzug mehr, und wer heiraten will, sollte dies im Ausland tun. Ständig werden Bräute nachgeliefert: Das türkische Mädchen hier wird mit einem Anatolen verheiratet, der türkische Junge hier bekommt eine Braut aus einem anatolischen Dorf. Bei den Arabern ist es noch schlimmer. Meine Vorstellung wäre: Generell kein Zuzug mehr außer für Hochqualifizierte und perspektivisch keine Transferleistungen mehr für Einwanderer."

Antwort: Sehr viele Hochqualifizierte wandern ins Ausland ab, wenn Sarrazin etwas dagegen hat, müsste er die Grenzen schließen. Brain-Drain ist ein weltweiter Prozess, der sich nur verändern lässt, wenn die terms of trade geändert werden. Wenn jemand aus Ghana, die oder der in Deutschland studiert hat in Ghana nicht das Gehalt bekommt wie in Deutschland läuft etwas falsch, und Ausbildungsabkommen, die eine Rückführung von Azubis und Studierenden in ihre Herkunftsländer vorsehen sind Abschiebeabkommen. Würden alle Länder in gleicher Konsequenz behandelt hieße das: Deutsche StipendiatInnen in den USA, die dort nach Stipendium keinen Job bekommen werden ausgewiesen.


"Die Türken erobern Deutschland genauso, wie die Kosovaren das Kosovo erobert haben: durch eine höhere Geburtenrate." Äh, also, Herr Sarrazin, der Kosova ist also heiliger serbischer Boden, und Arkan hatte mit seinem nicht zur Verwirklichung gelangten Genozid-Programm Recht? Und ein Spezialdemokrat dockt an Pro NRW an? Na dann mal Sieg Heil!

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Cooler Kommentar von Dir, Netbitch. Genau so ist es! Und diese Sprache von Sarrazin muß beim Wort genommen werden, muß zitiert und entsprechend beantwortet, sprich: ihm um die Ohren gehauen werden.

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"Das Barbarische versteckt sich im Dulden"
Auf den Punkt gebracht

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Man kann sich gegen über dem Rassentheoretiker Sarrazin gar nicht im Ton vergreifen, auf einen dummen Nazi gehört ein grober Faustkeil.
Darf man natürlich in der bürgerlichen Presse nicht sagen, uuuh, dann kommt der ganze PI-Mob und disst einen. Eine Presse die sich diesem braunen White Trash mal wirklich entschlossen entgegenstellt gibt es ja leider nicht. Da entfernt man lieber die Artikel und schliesst die Kommentarspalten, anstatt dem Pöbel die Accounts zu sperren.. sobald sie nur auftauchen.

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Schlimme Kommentare hier
Dass man Sarrazin auf politischer Ebene Schlimmes diagnostizieren kann, darüber muss man hier im Blog wohl nicht reden. Dass aber jetzt die Entgeisung von Kiyak hier heiliggesprochen wird, zeigt nur, wie dünn das Eis ist. Vom Schlägen ins Gesicht ist die Rede und in den Unterleib. Natürlich darf dann der Verweis auf Adorno nicht fehlen.

Wenn jemand einen Tumor im Gesicht hatte und nach dessen Entfernung keine Mimik mehr hat, dann ist der Verweis auf Schläge ins Gesicht doppelt pikant. Ist aber egal, ist ja nur ein Nazi. Früher hieß das Untermensch oder lebensunwertes Leben.

Es ist traurig, dass auch sich als aufgeklärt bezeichnende Linke dermaßen abrutschen. Es ist PI-Niveau, das wird hier ja offen zugegeben. Wenn der Mob so ist, dann dürfen wir das auch sein. Wobei es hier offen ja nur bersarin und fortinhar sind, die sich zu erkennen geben. Wundert ja nicht wirklich.

Wie schon oft gesagt: Es helfen keine gefüllten Bibliotheken, wenn die Standards fehlen. Vielleicht sind die Bibliotheken den Besitzern deshalb so wichtig, weil sie um das Fehlen der Standards wissen, wer weiß.

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Von Schlägen ins Gesicht war nicht die Rede, sondern davon, den Deutschen ihren Rassismus um die Ohren zu hauen, was ich als Metapher verstehe. Und auch die Tritte in den Unterleib bei Bersarin lese ich wie das geflügelte Wort "unter die Gürtellinie", was auch nicht wörtlich gemeint ist. Trotzdem gilt natürlich die Unantastbarkeit der Würde des Menschen immer, also auch für Herrn Sarrazin. Und Begrifflichkeiten wie zitternde Menschenkarrikatur haben in keinem Disput etwas verlotren. Dazu wäre auch zu sagen, dass Mely sich entschuldigt hat, gegen sie aber inzwischen ein durch und durch rassistischer absolut würdeloser Shitstorm läuft.

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"Bei Mely Kiyaks Kommentar gibt es nichts über die Angemessenheit zu diskutieren. Wer, wie Sarrazin, in dieser Weise schreibt, der muß die gleiche Sprache dann eben ertragen können, die ihm ins Gesicht schlägt."

Da es hier im Kontext um Sarrazins Gesichtslähmung geht, die von Kiyak in einer Art thematisiert wurde, dass man von der Unantastbarkeit der Menschenwürde überhaupt nicht mehr reden kann, ist der "Schlag ins Gesicht" schon eine ziemlich, sagen wir: merkwürdige Formulierung. Gerade wenn ich mich gegen Sarrazin ausspreche, weil ich ihn für sozialdarwinistisch und rassistisch halte, muss ich über die Angemessenheit des Kiyakschen Artikels diskutieren. Ich finde es erschütternd, dass eine Journalistin sowas bringt mit der Entschuldigung, sie habe von der Lähmung nichts gewusst. Drei Sekunden googeln hätten gereicht.

Dass wir in Deutschland in einem zunehmend rassistischen, neoliberalen, rechten Umfeld leben, zeigt ja gerade unser Gauck, unter anderem. Dass die Gestalten bei Welt-Online und sonstwo auf Kiyak draufhauen, ist unsäglich und erwartbar. Diese Leute stören sich natürlich nicht an der Formulierung, sowas gehört bei denen zum Tagesgeschäft. Es sollte aber jeden stören, der sich aus guten Gründen von PI und Konsorten distanziert.

Dass man mit Kiyak angesichts des shitstorms solidarisch sein sollte, ja, klar. Mich interessieren in einem solchen Fall aber weniger Deppen, die sowieso ständig im Internet umhergeifern, sei es bei Welt-Online, sei es bei PI oder sonstwo, sondern solche Ausfälle im eigenen Lager, wenn ich das mal so nennen darf.

Kritik an der Kiyakschen Ausdrucksweise ist notwendig, ohne wenn und aber.

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Ein weiterer Aufruf
findet sich bei der Mädchenmannschaft:



http://maedchenmannschaft.net/solidaritaetsbekundung-fuer-mely-kiyak/

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