Dienstag, 19. Juni 2012
Doitschland, einig Fußballland?!
Im Gegensatz zu 2006, wo "Zu Gast bei Freunden" das Motto der WM war, ist die aktuelle Schwarz-Rot-Gold-Besoffenheit weitaus aggressiver. So verwundert es nicht, dass nun schon rassistisch gegen Özil gemobbt wird:

http://www.gmx.net/themen/em-2012/deutsches-team/889atm8-oezil-wehrt-hetze-anzeige


Das alles passiert ja nicht von ungefähr, wenn wir uns das Umfeld ansehen:

http://exportabel.wordpress.com/2012/06/08/zur-sozialpsychologie-des-fusballpatriotismus

Und gegen Abweichler rottet sich zumindest virtuell und verbal schon mal der Lynchmob zusammen:

http://blog.gruene-jugend.de/archives/4419


Eklig!

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Wär ja zu lustig wenn Griechenland...

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Fussball ist eine bloße Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln

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Siehe auch hier: http://www.bild.de/sport/fussball-em-2012-polen-ukraine/mesut-oezil/wehrt-sich-gegen-attacke-24722442.bild.html

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Muss es dieses Blatt sein?

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Gerade dieses. Zeigt, dass der sog. Antirassismus längst in der politischen Mitte angekommen ist. Und in sofern keine spezifisch linke Position ist. Ich halte ihn ohnehin für eine Form von Neoliberalismus.

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Das ist so platt wie es Unfug ist. Gegen offenkundigen und vordergründigen Rassismus zu sein ist so wenig Antirassismus, wie gegen Nazis zu sein auch noch kein Antifaschismus ist. Um das Pferd von daher aufzuzäumen: Antifaschismus beinhaltet eine Kapitalismuskritik, die den Faschismus in den Krisen des Kapitalismus als Sonderform kapitalistischer HERRschaft angelegt sieht. Und der Antirassismus, den ich meine eine Weiterführung des Ansatzes im Rahmen des Triple-Oppression-Modells bzw. auch eine Anwendung antikolonialer und aus den Antidiskriminierungsdiskursen entwickelter Befreiungsperspektiven auf antifaschistische Diskurse.


Da zitiere ich mich mal selbst:

http://arranca.org/ausgabe/40/konjunkturen-der-solidaritaet-oder-vom-mitgefuehl-zum-miteinander

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"Im Gegensatz zu 2006, wo "Zu Gast bei Freunden" das Motto der WM war, ist die aktuelle Schwarz-Rot-Gold-Besoffenheit weitaus aggressiver. So verwundert es nicht, dass nun schon rassistisch gegen Özil gemobbt wird"

"nun schon" – das ist doch Quatsch. Rassismus hat es 2006 auch gegeben. Schon die Kampagne der Faschos gegen, wie sie sie nennen, "passdeutsche" Spieler vergessen? Den Prozess, dagegen, bei dem Owomoyela als Nebenkläger auftrat?
Das Theater rund um die EM ist genauso beknackt wie 2006, aber längst nicht so derbe wie in den 80ern und 90ern.

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2006 fand eine rassistische Menschenjagd auf einen Äthiopier statt, und schwarze Fußballspieler wurden immer gemobbt. "Respect" steht aus guten Gründen auf den Banden, weil er eben nicht selbstverständlich ist. Aber gegen einen Nationalspieler in dieser Weise mobben scheint mir schon eine neue Qualität zu sein, man hört in den Straßen nicht nur "Schland!", sondern vielfach auch "Sieg!", woran ich mich von 2006 nicht erinnern kann. OK, 1992 hätte ich für "Danish Dynamite" fast auffe Fresse bekommen.


Ansonsten hat dieser Kommentar schon Recht:


http://metalust.wordpress.com/2012/06/15/grundsatzliches-zur-deutschen-nation/#comment-16993

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1990 anlässlich des WM-Finales gab es dutzende, wenn nicht hunderte rassistische Angriffe, GenossInnen in Neumünster fürchteten um ihr Leben, als sich nach dem "Sieg" unter der Führung lokaler Naziskins mehr als 100 "Fans" vor ihrem Wohnprojekt versammelten, während des Finales 1992 war ich glücklicherweise im Urlaub in Frankreich und erinnere mich noch gerne an die Artikel der "Huma" wie: http://www.humanite.fr/node/271161

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@Che: "Aber gegen einen Nationalspieler in dieser Weise mobben scheint mir schon eine neue Qualität zu sein, man hört in den Straßen nicht nur "Schland!", sondern vielfach auch "Sieg!", woran ich mich von 2006 nicht erinnern kann."

Schwarze Spieler sind mittlerweile zumindest i.d.Bundesliga und in der Nationalmannschaft Normalität. Und das bei allen Problemen mit Rassismus, die es ja immer noch gibt.
Das Sieg-Gegröhle hab ich das erste mal 1990 gehört – seitdem auch eher weniger als früher. Bis Mitte der 90er gehörte ein leiseres "Heil" zu jedem Länderspiel.
Jedes Public Viewing ist doch heute friedlicher und weniger rassistisch als ein ganz ordinäres Schützenfest.
Ich hab mich neulich erst mit Kids aus Einwandererfamilien unterhalten. Die waren so 14-18 Jahre alt und na logo halten die mit ihren Freunden zu Deutschland. Die sind bei dem Thema genauso wenig ausgegrenzt wie Özil auf dem Platz.
Dass es eben heute nicht mehr so unangenehm ist wie früher, liegt übrigens nicht zuletzt auch am DFB, der sich ganz schön gewandelt hat in den letzten Jahrzehnten. Das kann man durchaus auch mal anerkennen, auch wenn man sonst über den Verband natürlich genug meckern kann.

Übrigens: Für peinliche Patriotismus-Debatten sorgen ja nicht die Fans. Das besorgen Ex-linke Schmierfinken mit ihren sogenannten Nachrichtenmagazinen und Boulevardblättern.

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@tuc:

irgendwer bezeichnete die Wechsel von Hermann Neuberger zu Egidius Braun bzw. von Derwall zu Beckenbauer einmal als "Entnazifizierung des DFB"

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