Freitag, 20. Juli 2012
Der Beschneidungsdiskurs von seiner ekelhaftesten Seite
Nämlich als brutale Zurichtungsmethode christlicher Fundamentalisten gegen Onanie: Nie von gehört? Darüber berichtet die taz:

http://www.taz.de/Beschneidung-als-Kur-gegen-Masturbation/!97696/

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Gut,
dass auch diese Seite endlich mal beleuchtet wird. Womit auch klar sein dürfte, dass die Trennlinie eben nicht genau zwischen Christen einerseits und Muslimen und Juden anderseits verläuft, wie maz in seinem sehr engagierten Beitrag dazu insinuiert.

Dass diese perversen Puritaner (zu denen wohl auch der Frühstücksflocken-Tycoon Kellog gehörte), dazu rieten, die Beschneidung möglichst ohne Narkose vorzunehmen, sagt ja schon alles. Soll ja schön wehtun und den Spaß am Pimmel verleiden.

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Ja, das sind sie, die Christofaschisten und Hardcoreevangelikalen, so sehen die aus!
Während es wirklich schönes Wehtun mit Spaß an den Genitalien im BDSM-Bereich ja wirklich gibt, das genaue Gegenteil.

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Die Zügelung der Fleischeslust war schon immer die Hauptriebfeder für diese Praktiken, das hat nicht der alte Spinner Kellog erfunden.

Radak:
"Der Ewige wählte dieses spezielle Organ als das übliche Mittel zur Sünde und die Hauptquelle der fleischlichen Lust. Die Brit Mila erinnert die Juden an die göttlichen Gebote, wenn sie dabei sind, mit diesem Organ zu sündigen. Und dies wird sie davon abhalten. Sie werden ihren ungezügelten Wünschen nicht wie ein Tier folgen, sondern sie innerhalb der Grenzen, die die Tora setzt, befriedigen, um sich fortzupflanzen und die Gesundheit zu erhalten"
Nachmanides:
""Das ist mein Bund, den ihr bewahren sollt": Nach unseren Weisen hatte es den Sinn, dieses unruhige und verführerische Organ mit einem Erinnerungszeichen zu markieren, damit es innerhalb der vorgeschriebenen und legitimen Grenzen funktioniere."

http://www.hagalil.com/judentum/torah/leibowitz/tasria.htm

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Für die Erfindung der Beschneidung des Gehirns, die Lobotomie, wurde 1949 sogar der Nobelpreis an Antonio E. Moniz verliehen. Man sah darin auch ein probates Mittel, Homosexualität und kommunistische Einstellung zu kurieren. Dieser Nobelpreis wurde meines Wissens nie aberkannt.

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Danke für den Hinweis, fortinhar.

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"Die Zügelung der Fleischeslust war schon immer die Hauptriebfeder für diese Praktiken"

Nein. Die sexualfeindliche Begründung kam m.W. erst im Mittelalter auf und dürfte einen Rückfluss christlicher Sexualmoral aufs Judentum darstellen. Überhaupt ist diese krasse Verknüpfung von Sexualität und Sünde kaum ohne den christlich geprägten Zeitgeist vorstellbar. Wäre die "Zügelung der Fleischeslust" schon tausend Jahre früher als Grund für die Beschneidung gesehen worden, hätte das Christentum diesen Ritus niemals abgeschafft. Der bekanntermaßen lustfeindliche Paulus als Gegner einer Maßnahme zur Sexualkontrolle? Undenkbar!

Und zu Kellog: Soviel ich weiß, hat zwar der sexualfeindliche Naturheilspinner das Prinzip der Cornflakes erfunden, aber zum Tycoon wurde damit sein etwas unorthodoxerer Bruder. Der beging nämlich den Frevel, an die Cornflakes noch Zucker zu machen, was dem Puritaner gar nicht passte. Klar, genauso wie Sex zum Kinder Machen und nicht zum Vergnügen da war, sollte Essen gesund sein und und vielleicht noch satt machen, aber auf keinen Fall schmecken!

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Genauer gesagt im ausgehenden Mittelalter, das eine allgemeine Krisenzeit darstellte. Auch Dinge wie Hexenverfolgungen, extreme Frauenfeindlichkeit der Geistlichkeit, Masseneinsatz der Inquisition und jede Art Folter, für die eigene mechanische Instrumente gebaut wurden sind typische Übergangsphänomene zur Neuzeit, nicht typisch Mittelalter. Spannendes Buch zum Thema: Frantisek Graus, Pest, Geißler, Judenmorde. Das Spätmittelalter als Krisenzeit

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dazu passend
von einem meiner Lieblingshistoriker: http://www.youtube.com/watch?v=XRfRIK9Bi7E

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ansonsten üben auch die Angehörigen der koptisch-, eritreisch- und äthiopisch-orthodoxen Kirchen traditionell die Beschneidung von Jungen aus, bei den JezidInnen ist die Lage etwas anders gelagert, da hier die Tradition nur besagt, dass die Beschneidung vor der Hochzeit stattfinden soll und daher in aller Regel relativ spät erfolgt

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