Mittwoch, 18. Juli 2012
Wir sind alle unter Verdacht, permanent
Interressanter Beitrag bei der Kadda:


http://blog.katrin-roenicke.net/?p=1281

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Keine Abschiebungen aus Möhlau!
Wir, die Flüchtlingsinitiative Möhlau und No Lager Halle, protestieren gegen die Abschiebeandrohungen gegen drei Flüchtlinge des Lagers Möhlau.


Uns ereilte die Nachricht, dass drei Flüchtlingen aus der Republik Benin mit Abschiebung gedroht wird. Sie erhielten die Mitteilung, dass sie am 16.07.2012 und am 23.07.2012 aus dem Lager Möhlau im Landkreis Wittenberg abgeschoben werden sollen.

Djalilou Salissou Idrissou, Rashid Mohamed und Boure Bjalilou, welche an einer Anhörung der beninischen Botschaft in Berlin am 31.08.2011 teilnahmen, droht nun die Abschiebung, da die beninische Delegation sie als Staatsbürger der Republik Benin anerkannt hat. Alle erforderlichen Reisedokumente für die Abschiebung der drei Personen wurden bereits von der beninischen Botschaft in Berlin ausgestellt.
Eine Abschiebung in die Republik Benin würde für Djalilou Salissous Idrissou und die zwei anderen Flüchtlinge eine Gefahr für ihr Leben bedeuten.

Djalilou Salissous Idrissou im Einzelnen floh 2003 von Benin nach Deutschland, da er ethnische und persönliche Bedrohungen erlebte, welche für ihn eine große Gefahr für sein Leben darstellten. Er flüchtete nach Deutschland, um sein Leben zu retten.

Wir verlangen eine sofortige Beendigung des Abschiebeverfahrens für die geplanten Abschiebungen am 16. und 23. Juli 2012 und verlangen einen Schutz für die betroffenen Flüchtlinge.

Weiterhin fordern wir wie bisher die vollständige Schließung des Lagers Möhlau und damit die wirkliche dezentrale Unterbringung aller Flüchtlinge. Es hat sich schon mehrfach gezeigt, dass die Unterbringung im Lager Möhlau physisch und psychisch krank macht. Diese Isolation von Flüchtlingen steht den Grundsätzen einer integrativen Gesellschaft entgegen, wie sie die Bundesrepublik Deutschland sein will.

Wir lehnen außerdem den respektlosen und schikanierenden Umgang der BeamtInnen der Ausländerbehörde des Landkreises mit den Flüchtlingen ab, den Mitglieder der Flüchtlingsinitiative selbst erleben mussten und der in ausführlichen Gesprächen mehrfach geschildert wurde. Die rassistischen Auswüchse der BeamtInnen reichen von schamloser Gehässigkeit und offener Missgunst bis hin zu absichtlicher Benachteiligung von Flüchtlingen in ihren Verfahren.

All das wollen wir auf einer Kundgebung am 23. Juli 2012 vor der Ausländerbehörde des Kreises Wittenberg in Gräfenhainichen thematisieren. Jede/r ist herzlich willkommen!


Stoppt Abschiebungen!
Solidarität mit allen unterdrückten Flüchtlingen!

Koloniale Ungerechtigkeit setzt sich fort mit ungerechtfertigten
Abschiebungen!



Flüchtlingsinitiative Möhlau/Wittenberg

fluchtmohlau@googlemail.com


http://refugeeinitiativewittenberg.blogspot.de/

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Randbemerkungen zum Thema Beschneidung
In dieser unsäglichen Debatte möchte ich mich gar nicht so genau festlegen - religiös bin ich nicht, halte religiöse Riten eigentlich ganz pauschal für Mumpitz, weiß nicht so genau, ob ich Beschneidung nun als gefährlichen und verachtenswerten Akt der Körperverletzung ansehen soll oder nicht, zu dieser Ambivalenz wurde andernorts ja auch schon viel gesagt: http://blog.katrin-roenicke.net/?p=1288


Allerdings scheint mir der Anlass selber nichts Anderes zu sein als ein Normalisierungsangriff gegen Muslime und Juden (letztere wohl eher als mitgemeinter Kollateralschaden), und das stimmt wirklich bedenklich. Schrittweiser Ausbau von staatlich organisiertem Rassismus. T.Albert hat dazu sehr klare Worte:


http://metalust.wordpress.com/2012/07/17/mehrheitsentscheidungen-demokratie-minderheitenschutz-und-die-religion/#comment-17134



"Das andere ist, dass mir einfach nicht klar wird, wie man sich dermassen aufgeregt um Angelegenheiten anderer Leute “kümmern” kann, die einen schlicht nichts angehen, auch nicht, ob einige Juden eine andere Auffassung zur Beschneidung äussern, die geht ja nicht an die Adresse unbschnittener christlicher oder antichristlicher Aufklärer, die unfähig sind sich zu reflektieren. Diese Unmenge an Äusserungen, die ich gelesen habe, zeigen ein gewalttätiges verhältnis zu anderen Menschen, die man eben am liebsten schreiend vertreibt oder ins Lager stecken will, sonst nichts. Wahrscheinlich weil sie denken, gleich kommen böse Juden und Moslems und schneiden mir was ab. Ein griechischer Unternehmer und Parlamentsabgeordneter hat ja kürzlich im griech. Parlament gesagt: Wir sind keine schwulen jüdischen Kommunisten! Da haben wir es doch." Ergänzung hierzu: Griechische Bullen sagten zu mir bekannten Punks, bevor sie die zusammenprügelten (inklusive Ppiercings inklusive Ohrläppchen, Nasenflügel usw,. ausreißen) "Ihr seid alles schwule Albaner, ihr verdient nicht zu leben!". Das möchte ich jetzt allerdings nicht als Griechenland-Spezifikum rausarbeiten, Toitschland ist schlimm genug.

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