https://bersarin.wordpress.com/2015/06/05/die-letzte-schlacht-gewinnen-wir/#comment-8857
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Der Typ ist politisch komplett regressiv und Sozialdarwinist, und das tarnt er, indem er über Philosophie und Ästhetik plappert, natürlich total sublim.
Und che fällt drauf rein.
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Und eine ernstgemeinte Frage: Kannst du zu den Themen/Diskussonen, die du angesprochen hast, Positionen formulieren, die deutlich von deiner eigenen abweichen, für dich aber trotzdem in Ordnung sind?
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Positionen werden, meine ich grob generalisierend, befühlt und nicht bedacht. Im Zweifel schweigt man - das macht bersarin schon richtig.
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Für mich sind die teils gemeinten Mileus nicht explizit links.
Man sollte nicht aus den Augen verlieren, dass die linken Subkulturen auch der Mehrheitsgesellschaft entspringen (woher sollen sie sonst kommen) und daher diese ebenso wiederspiegeln. Sonst bleibt denke ich nur Grand Hotel Abgrund oder das Affimieren der Mehrheitsgesellschaft oder schlimmeres.
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In Bezug auf Schwulenfeindlichkeit habe ich das hier geschrieben:
https://exportabel.wordpress.com/2015/06/01/ich-bin-nicht-homophob-aber-eine-leider-langere-anmerkung-zu-perspektivfragen/
Ich kann Momorulez in Teilen schon verstehen.
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Die obige Auseinandersetzung muss ichg mir erst einmal durchlesen, ich kenne sie nicht. Es mutet mir allerdings schon witzig an, wenn Du Bersarin Unterkomplexität unterstellst.
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Wie keine Silbe dazu fällt, wenn einer aufgrund einer gewählten Formulierung entgegen jeder Logik verknackt wird. Weil nicht eine Tat, sondern eine Gesinnung bestraft werden soll.
Wie einer meint, die Elenden mögen sich aus ihrem Elend selber erretten - während diese darin hilflos ersaufen, da andere gegen sie entschieden haben.
Angesichts dessen bringe ich nur noch ein erschöpftes Lächeln zustande. Erregen kann ich mich darüber nicht mehr.
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https://kritikundkunst.wordpress.com/2015/05/27/bosartige-missversteherei/
dann macht eher Genova eine unglückliche Figur. Das, was Hartmut da ausführt, bösartige Missversteherei eben, betreibt er im Höchstmaß.
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Weiterhin kannst Du nicht ordentlich zitieren und unterschlägst Zusammenhänge. Im schlimmsten Fall artet das bei Dir in Denunziation aus. Du hast, genova, ein intellektuelles Problem. Ich bezweifle, daß Du es in Deiner Beschränktheit wirst lösen können. Insofern ist eine Diskussion mit Dir sinnlos. Wer nach wenigen gelesenen Seite aus der „Ästhetischen Theorie“ ernsthaft meint und lauthals heraustrompetet, Adorno könne nicht schreiben, neigt nicht nur zu einer grandiosen Selbstüberschätzung, sondern ist auch intellektuell nicht ganz mitgekommen. Daß ich nicht damit hinter dem Berg halte, was ich über Dich denke, magst Du mir übelnehmen. Aber die Philosophie ist nun einmal der Wahrheit verpflichtet.
Ich ging übrigens Anfang der 80er, so 81, 82 auf die Christopher Street Days, da war das noch eine explizit politische Veranstaltung. Also erzähle Du Vollpfosten mir nichts über Homophobie.
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Es ging bei denen, die sich aus dem Elend nur selber erlösen können und die ich erwähnte, nicht um Flüchtlinge, sondern um Schwarze. (Jenes Lied, das ich anzitierte, habe ich eigentlich als bekannt vorausgesetzt, aber da scheine ich manchen überschätzt zu haben.) Diese Schwarzen leben unter anderem in den USA. Nicht jeder Schwarze ist ein Flüchtling, und nicht jeder Flüchtling schwarz. Die kommenden Aufstände werden von diesen in den USA lebenden Schwarzen ausgehen müssen und nicht von den Weißen. Ich halte es für vermessen, mir hier Revolutionsrhetorik anzueignen und für andere zu sprechen. Ähnliches gilt für die Revolten in Afrika selbst. Aber auch in der BRD (und ebenfalls in anderen Ländern Europas) lebende Flüchtlinge haben sich organisiert, wie man in Hamburg sieht und bei dem Flüchtlingsmarsch vor etwa drei Jahren, wenn ich mich nicht irre, der nach Berlin ging. Auch hier also: Selbsttätigkeit und nicht Paternalismus. Daß Weiße dabei unterstützen und helfen können, steht diesem Ansatz nicht entgegen.
Übrigens wird der Arbeiter ganz sichern nicht durch den Fabrikanten befreit werden, so gut oder so schlecht es dieser Fabrikant auch meinen mag und es unter dem Namen Sozialpartnerschaft kaschiert. Genau auf diese Selbstorganisation bezog sich mein Satz und nicht auf im Meer gerade und aktuell ertrinkende Flüchtlinge. Sollte ich das irgendwo geschrieben haben, daß Ertrinkende sich selber helfen sollen, bitte ich um einen direkten Textbeleg bzw. um das Zitat.
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Da haben Sie meine Metapher falsch verstanden (was aber in keiner Weise weiter zu kommentieren wäre). Ich bezog mich dabei auf das.
Revolutionsrhetorik ist wenig hilfreich. Das ist auch meine Überzeugung. In einer Antwort an lacommune hatte ich dies vor einigen Tagen sinngemäß zu bedenken gegeben.
Wollte man der Flüchtlingsströme Herr werden, müssten Kapitalströme untersucht (und die Ergebnisse zutreffend gedeutet) werden. Doch an der Bereitschaft dazu (der Deutung nämlich) fehlt es meiner Beobachtung nach. Symptombehandlung ist richtig und gut - es dabei zu belassen, dagegen nicht.
Gewiss, "Fabrikanten" werden "Arbeiter" nicht befreien. Da haben Sie schon recht. Der aus eigener Kraft erlangten Befreiung geht mE. ein unverzichtbarer Bildungsprozess voran. Diesen zu verhindern: Darauf wird viel Energie verwendet.
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Viele Leute sind nach dieser Definition nicht links und trotzdem haben sie einige linke Positionen. Katrin Rönicke zum Beispiel.
Den Artikel von genova68 find ich gut. In wie weit er bezüglich AISTHESIS recht hat, weiß ich nicht.
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Sorry an Sie. Dies war dann ein Mißverständnis. Ich kam nur darauf, weil es um les Miserables ging. Ich wunderte mich zudem bereits, weil ich Ihre Kommentare bisher für gehaltvoll hielt.
Was Sie zu den Kapitalströmen und der Bildung schreiben, sehe ich ähnlich.
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Ich selbst bin von anderen radikalen Linken dafür kritisiert worden, dass ich selber leistungsorientiert in der Privatwirtschaft arbeite, das sei Verrat. Wobei deren Konsequenz ist, entweder bequeme Jobs im Öffentlichen Dienst zu haben oder so etwas zu machen wie Huskiezüchter in Norwegen, alternativer Buchladen, Medienprojekt (das, worüber Don so ablästert, irgendwas mit Medien in Berlin) oder aber freiwillige Armut - Hartz IV als Verweigerung gegenüber dem kapitalistischen System. Wobei die fast alle die Rückfahrkarte in Form von "Geld von Papi" haben.
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Ansonsten bin ich beim Karpfen:
"Und eine ernstgemeinte Frage: Kannst du zu den Themen/Diskussonen, die du angesprochen hast, Positionen formulieren, die deutlich von deiner eigenen abweichen, für dich aber trotzdem in Ordnung sind?"
Kannst Du sicherlich nicht. Der Noergler hatte dazu weiland schon alles gesagt.
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Die Leute, die ihr Hobby zum Job gemacht haben und damit Geld verdienen haben kein emanzipatorisch-kritisches Verhältnis zur Gesellschaft.
Die Leute, die auf der Straße leben oder im Knast sitzen haben ein emanzipatorisch-kritisches Verhältnis zur Gesellschaft.
Oder wie?
Ich führte nun selber jahrzehntelang eine prekäre Existenz, aber ich bin verdammt froh, mich da herausgearbeitet zu haben.
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Ich würde es aber als weltfremd bezeichnen, wenn jemand meint, gerade unter denen, die Karriere anstreben, besonders kritische Geister zu finden.
Solange du deswegen nicht Texte wie "Arbeitslosigkeit, Perspektive auf Jobs und Erwartungshaltungen - eine getwitterte Story" schreibst ist das voll okay.
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Was mit einem per Asylverfahren nach Deutschland gekommenen iranischen Volksfedayin, der Ingenieur bei Bosch ist, Porsche fährt und Geld für den bewaffneten Kampf überweist?
Was mit der Systemprogrammiererin aus Campuchea, die ein Drittel ihres Monatseinkommens nach Vietnam überweist, wo eine ganze Familie davon lebt, die es nur bis ins Nachbarland geschafft hat?
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Vielleicht mal mehr unter junge Leute kommen (unter 30), außerhalb von linken Szenen und merken wie die so drauf sind. Ja das ist jetzt ein bisschen böse.
Wir können ja mal Stichproben nehmen! che, workingclasshero, karpfen, genova, bersarin, netbitch - Karriere? Schön 2000 Netto auf dem Konto? Wie sieht es bei euch aus?
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Die jungen Linken die ich so kenne sind Antifas oder Fußballultras zwischen 17 und 25, bei denen sich das wiederholt was ich von uns gut im Gedächtnis habe.
Als ich so zwischen 20 und 37 war lebte ich in einer linken Szene, in der freiwillige Armut oder zumindest zur Schau getragene Bescheidenheit und ein abgerissenes Outfit positive Norm war und man sich zum Beispiel für das Benutzen von Rasierwasser oder Tragen schicker Kleidung moralisch rechtfertigen musste.
Mein erster Job nach der Uni war eine Referententätigkeit für eine NGO im Flucht-und Asyl-Bereich, eine sogenannte BSHG19-Stelle, d.h. eine ABM speziell für Sozialhilfeempfängerinnen. Da verdiente ich brutto 3500 DM (in Euro wären das 1700), netto 2500, und schon ging das Neidgebrüll los. "Karriererist" nannte mich ein arbeitsloser Genosse und proklamierte die Umverteilung, d.h. die Erwartungshaltung, dass ich ihm einen Teil meines Einkommens abtreten sollte, wozu ich nicht bereit war. Es kursierten dann später Gerüchte, dass ich voller Geld stecken würde und nach dem auf ein Jahr befristeten Job noch was zur Seite gelegt hätte. Als ich später als Texter in einer Softwarefirma arbeitete schrieb mir ein anderer Genosse, der Krankenpfleger war, dass er meinen Job als Verrat an der guten Sache betrachte, da die IT-Branche ein Paradebeispiel für den Kapitalismus sein. Ich spiegelte ihm das, indem ich zurückschrieb "Das Gesundheitswesen ist ein Paradebeispiel, wie der Kapitalismus sich organisiert, und ich erwarte von einem Genossen wie Dir, das er das auch reflektiert."
Diese ganzen Ideen von politischer Glaubwürdigkeit des eigenen Lebensstils sind eine Art frömmeln, aber nichts, das zu etwas führen würde. Wer links ist sollte bestrebt sein in Schlüssel- und Führungspositionen zu kommen. The mystery in making history is how to get the victory.
Ansonsten bin ich in den letzten Jahren trotz harter Arbeit dauerpleite gewesen.
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"Wer links ist sollte bestrebt sein in Schlüssel- und Führungspositionen zu kommen."
Um dann die Welt sozialdemokratisch umzugestalten und so in den Kommunismus zu führen. ;)
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Ansonsten halte ich es mit Bert Brecht, der in einer der Geschichten von Herrn Keuner sinngemäß schrieb, der klassenbewusste Proletarier würde sich, wenn er in einen Raum mit einem Polstersessel und mehreren Holzstühlen käme auf den Polstersessel setzen, denn wer für ein besseres Leben für alle sei wäre nur glaubwürdig, wenn er dieses für sich selber einfordert.
Und wer wirklich der Meinung ist, dass wir in einem Scheißstaat und einer Schweinegesellschaft leben sollte alles tun, um nicht auf das Mitleid dieses Systems angewiesen zu sein.
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Die gesellschaftliche Verhältnisse s i n d bereits gekippt und zwar vor zehn Jahren. Die Auswirkungen sind in halb Europa zu spüren. Ihr steht hier alle zusammen anscheinend als Systemstabilisatoren mitten drin und bemerkt es nicht mal, ist mein Eindruck.
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Wie stellt sich das "politische System", nachdem Griechenland erfolgreich erledigt wurde, den unausweichlichen Umgang mit Italien vor? Oder den mit Frankreich? Von denen gibt's im günstigen Fall eine auf's vorlaute Maul.
Im schlechteren Fall schwappt die fleißig exportierte Arbeitslosigkeit quasi über Nacht nach Deutschland zurück. Dann aber: gute Nacht, gell.
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Aber: Erst beim "Putsch" dabei zu sein bedeutet, als "Linker" versagt, weil eben systemstabilisierend gewirkt zu haben. Links zu sein, das schrieb ich schon, heißt informiert zu sein, zu beobachten, zu lernen, über den Bauchnabel hinaus zu Ende zu denken. Und nicht zuletzt: aufzuklären. Von (noch dazu gewalttätiger, Stichwort Putsch) Revolutionsromantik halte ich nichts, weil sie sich gesellschaftsrelevantem rationalen Denken verweigert.
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Die Kombination aus Hartz IV und Niedriglohn ermöglichte dann eine Forcierung der Ausbeutung der unmittelbaren Arbeitskraft, sehr schön in dem Band der Materialien für einen Neuen Antiimperialismus "Cluster", hier intensiv besprochen modelliert. Dass die Frontstellung Deutschlands innerhalb der EU und die "Exportweltmeisterrolle" hierdurch erst ermöglicht wurde ist ja klar. Halt ein effektiveres Austerity-Programm als noch unter Thatcher.
Dass ich mich als staatsfeindlicher, den Kapitalismus an sich bekämpfen wollender Linker ansehe und den Untergang des bestehenden Systems anstrebe halte ich gegenüber allen, die hier lesen für selbstverständlich.
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Zum anderen wäre einer behaupteten unzulässigen Verkürzung mit einer (vorzugsweise stichhaltigen) Widerlegung zu begegnen. So halte ich's jedenfalls mit unhaltbaren Glaubenssätzen, die zu entkräften ich beabsichtige.
Und schließlich ist jede Form von Kommunikation ad absurdum geführt, wenn nicht ausgedrückt, was gemeint. Das nehme ich in harten Griff.
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Welch erotisches Angebot.
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Den Lebenslauf rein zu halten hat nichts mit ein gutes Leben für sich einfordern zu tun, sondern mit sich in der kapitalistischen Konkurrenz gegen andere durchsetzen, sich gesellschaftskonform zu verhalten, schlussendlich den kapitalistischen Laden am laufen zu halten.
Man kann es auch neoliberale Ideologie nennen oder deutsche Tugenden.
Was hat Harz 4 mit Mitleid zu tun? Es ist ein Mittel für den sozialen Frieden und um die Löhne zu drücken.
Dass selbst linke Menschen beim Harz 4-Bezieher-Bashing mitmachen, zeigt wie Ideologie hinter dem Rücken der Menschen wirkt.
Ja individuelle Moral und Szenekodex etc. sind böse. Mensch kann sich den ganzen Tag darüber aufregen. Wie soll aber der Kommunismus, die befreite Gesellschaft jemals eine Chance haben, wenn nicht schon heute Momente vorhanden sind, die in die Richtung zeigen und die können zusammenfallen mit schnöder Ideologie.
Dein ewiger Kampf gegen PC ist auch der Kampf gegen Windmühlen. Die Linke in Deutschland ist rassistisch, sie ist homophob, in ihr wirken lauter Momente repressiver Vergesellschaftung. Wenn die Titanic "Neger" schreibt, dann ist das kein emanzipatorisches Auflehnen gegen Moral, sondern der Rassismus, der gesellschaftlichen Mehrheit.
Du hast das nachher noch korrigiert, aber ich möchte trotzdem noch sagen, dass die linken Menschen in den Schlüssel- und Führungspositionen einfach das System beerben werden. Schon allein um in diese Positionen zu kommen, können sie sich nicht "links" verhalten.
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@"Dass selbst linke Menschen beim Harz 4-Bezieher-Bashing mitmachen, zeigt wie Ideologie hinter dem Rücken der Menschen wirkt." ---- Kriege ich kaum mit, wobei eine Rolle spielt, dass die nicht wenige dieser Linken selber HartzIV beziehen oder mal bezogen haben oder zumindest enge Freunde haben, auf die das zutrifft. Aber die Zeiten sind lange her, als die St.Pauli-Fankurve skandierte "Wir kriegen Sozi und ihr nicht!.
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Ja die Titanic ist ein Satiremagazin, aber auch eins, mit einem linken Selbstverständnis und es wurde hier schon positiv auf die Bezug genommen, so unkritisch würde ich sie nicht sehen.
Du kannst nicht von Betroffenen erwarten, dass sie den Rassismus mit schwarzen Humor begegnen. Das ist zynisch.
Zum Rest - na schau dir doch mal Leute wie Wagenknecht oder Gysi an.
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vgl.hier:
http://che2001.blogger.de/stories/2009455/
http://che2001.blogger.de/stories/2463354/
http://che2001.blogger.de/stories/2247933/#2253239
Die haben mit der Titanic eher kein Problem. Ich lese diese Zeitschrift ja nicht mehr, da sie langweilig geworden ist, aber für die Vergangenheit gilt Folgendes:
Der spezielle Humor der Titanic fusst auf dem Konzept des antiaffirmativen Witzes der Neuen Frankfurter Schule. Basierend auf der Witztheorie von Bergson und deren Rezeption durch Adorno soll das Lachen den Lachenden im Halse stecken bleiben. Da der Witz immer auf Kosten von Irgendjemandem geht soll kenntlich gemacht werden, dass es kein harmloses Lachen gibt. Da die Leserschaft der Titanic überwiegend links ist wird sich dann eben über Themen lustig gemacht, die Linke eigentlich nicht lustig finden können. Vorausgesetzt, dass das Publikum eigentlich einen profeministischen und antirassistischen Background hat wird veralbert, was da als Konsens angesehen wird. Ein Beispiel: In den frühen Neunzigern war ein Hauptthema der westdeutschen Linken die Kriminalisierung von Abtreibungen und die Strafverfolgung von Abtreibungsärzten, z.B. Theißen in Memmingen. Die Titanic brachte dazu ein Centerfold, das ein etwa 14jähriges Mädchen auf dem Babystrich zeigte mit der Bildüberschrift "Kinder bringen Freude ins Leben!" und einem Subtext, der sinngemäß Folgendes sagte: "Ohne dieses Kind regelmäßig durchzunudeln hätte Opa Karsunke wenig Freude, denn Erna lässt ihn nicht mehr ran. Gut, dass dieses Kind nicht abgetrieben wurde!"
Auf den ersten Blick völlig menschenverachtend, aber in der Intention radikal aufklärerisch. Ich liebe diese Art Humor.
@"Die Titanic würde auch keine Witze über Juden machen, wegen der deutschen Geschichte und dem vorhanden Antisemtismus in der deutschen Gesellschaft." ---- Das ist falsch, es gab da zum Beispiel einen Antisemitismustest, bei dem unterschiedliche Aussagen anzukreuzen waren wie a) Koscheres esse ich für mein Leben gern und b) Sie eröffnen ihrem Gegenüber, dass die besondere Tragik darin läge, dass die Nazis 6 Millionen unschuldige Menschen vergast, aber ausgerechnet einen solchen Ganeff wie Ihr Gegenüber übrig gelassen hätten.
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Z.B. wird sich in Gärtners kritischen Sonntagsfrühstück über den Boykott von Waren aus jüdischen Siedlungen erregt ( http://www.titanic-magazin.de/news/gaertners-kritisches-sonntagsfruehstueck-kein-pardon-7341/ ) oder über Antiamerikanismus ( http://www.titanic-magazin.de/news/gaertners-kritisches-sonntagsfruehstueck-kolonie-der-liebe-7370/ )
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Übrigens kann man ketzerisch fragen, ob den nun die Leute, die du kennst und die von handfesten Rassismus betroffen sind, auch immer die Leute sind, die voll die emanzipatorischen Checker sind und nicht selbst auch dumpfe Konserviten.
Die Titanic-Konkret-Connection ist mir bekannt. Ich finde das "Rumnegern" der Konkret ebenso fragwürdig.
Danke für die Erläuterung. Diesen Humor verstehe ich schon. Ich mag selbst schwarzen Humor und finde den Titanic-Humor gar nicht so speziell. Unter jüngeren Leuten scheint er mir breite Akzeptanz zu haben und ob die Titanic-Leser vor allem einen linken, antirassistischen, profeministischen Hintergrund haben sei mal dahingestellt!
Trotzdem, ist es nicht bedenklich, wenn anscheinend nicht mal der vermeintlich emanzipatorischere Teil der Bevölkerung von rassistischen Bezeichnungen lassen kann?! Da wären wir wieder bei "Wie soll aber der Kommunismus, die befreite Gesellschaft jemals eine Chance haben, wenn nicht schon heute Momente vorhanden sind, die in die Richtung zeigen und die können zusammenfallen mit schnöder Ideologie." und "Man sollte nicht aus den Augen verlieren, dass die linken Subkulturen auch der Mehrheitsgesellschaft entspringen (woher sollen sie sonst kommen) und daher diese ebenso wiederspiegeln.".
Es gibt auch sowas wie eine Lust an der vermeintlichen Grenzüberschreitung. Egal ob links oder rechts. "Neger" ist böse aber der Weißbrotdeutsche sagt es gern.
Ich glaube daran, dass Sprache ein Stück weit das Denken beeinflusst.
Nun Witze über jüdische Religion oder die israelische Politik oder den Zentralrat der Juden würde die Titanic wohl nicht machen. Ich lasse mich aber gerne korrigieren.
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Witze über jüdische Religion oder die israelische Politik oder den Zentralrat der Juden machen hauptsächlich Juden.
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Eigenartig dass du betonst, dass sie Akademiker sind.
Dieses wird so sein. Wenn ich aber rein von meiner persönlichen Erfahrung ausgehe, dann machen Witze über Juden vor allem Deutsche. Da spottet man über den Zentralrat, wenn er eine Mahnung an die deutsche Gesellschaft raushaut oder das Wort "Jud, Jude" wird für jemanden gebraucht, der sogenannte Bauernschläue an den Tag legt, hinterlistig ist (natürlich total ironisch hihi) oder in einer Zeitung ist mal wieder eine Karikatur, die die israelische Politik betrifft und erstaunlich nach Paul A. Weber aussieht.
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lacommune, ich betone deshalb, dass sie Akademiker sind, weil Einige von denen als Pizzaboten, Krankenpfleger oder Hilfsarbeiter, Sexarbeiterinnen proletieren und irakische oder nigerianische Ingenieursgrade oder sogar Doktortitel haben. Ein ägyptischer E-Technik-Dipl. Ing. mit Abschluss der Ain-Shams-Universität Kairo bekam in Deutschland gesagt, dass dieser Abschluss einem Elektrikergesellen in Deutschland entspräche. Vom Bildungsgrad und intellektuellen Level her sind das Leute, mit denen ich wesentlich fundierter über Marx diskutieren kann als mit den meisten weißdeutschen Geschichts- oder SozialwissenschaftsabsolventInnen, vor allem ist bei denen der Zusammenhang zwischen Theorie und Klassenkampf dermaßen klar, wie ich das bei Weißdeutschen nur selten finde. Ich fand mich auch bei Sielwall-Punks (Bremer Junkieszene) hinsichtlich der Klassenfrage besser aufgehoben als bei mittelschichtigen weißdeutschen Akademers, auch wenn deren Sprache ("Wir Asos sind mit den Kanaken in einer Front gegen Bonzen, Nazis und Pigs" - das wiederum meint Bullen) gewöhnungsbedürftig ist. Mein "Feindbild", um das mal so zuzuspitzen sind deutsche Linke ohne Kontakt zu Migrations-und Armutszusammenhängen, die selber aus Mittelschichtssozialisierungen kommen und die PC-Sprache als Distinktionsmittel gebrauchen.
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Die Verharmlosung der homophoben Kolumne durch Bersarin, Alfons und andere Kameraden scheint dich nicht zu stören, stattdessen erzählst du was von Gott und der Welt.
Und Bersarin kann nicht homophob sein, weil er 1981 auf dem CSD war. Alles klar, so geht Niveau für unseren Top-Philosophen.
Und wenn Marx-Lektüre dafür sorgt, dass man Gentfizierung befürwortet, weil Umzüge von Kreuzberg nach Hellersdorf zumutbar sind, man sich also auf dem Niveau des Rings Deutscher Makler befindet, dann bringt die ganze Leserei nichts.
che, du solidarisierst dich gerade mit neoliberalen und sozialdarwinistischen Positionen, du scheinst komplett den Überblick verloren zu haben.
Den Rest, den du mir unterstellst, von wegen schlechter Mensch, entspringt deiner Fantasie.
Es ist ein doch eigentlich recht primitives Vorgehen, um Leute mundtot zu machen.
Ich habe eher den Eindruck, es geht da gerade um ein zwanghaftes gegenseitiges Einstehen von che und Bersarin, eine Kameradschaft, die massiv gestützt werden muss, warum auch immer. Dafür lässt che seine Vorbehalte gegen Alfons und gegen Homophobie sausen. Hast du, che, dich nicht mal massiv aufgeregt über den von dir festgestellten Rasssismus bei Alfons?
Es ist alles unglaublich lächerlich.
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Gentrifzierung ist ok, dann stört einen auch keiner mehr beim Trinken erlesener Weine. So geht angebliche Kapitalismuskritik von bersarin.
Alles Positionen, die man vertreten kann, nur sollte man diese Menschenverachtung so nennen.
Bei der homophoben Kolumne lief es ähnlich, Alfons hat das freundlicherweise deutlich gesagt: Die Kolumne, in der Schwule indirekt, aber ohne Alternative, zum Verschwinden aufgefordert werden, ist für Alfons und den Rest halb so wild, eigentlich sogar in Ordnung. Schlimm ist der angebliche Shitstorm gegen die Verfasserin der Kolumne. Steht ja alles in dem von mir oben verlinkten Artikel. Wird aber ignoriert. Bitte keine Konfrontation mit dem unbequemen Konkreten, sonst könnte man das Feindbild "ungebildeter genova" nicht aufrecht erhalten.
Sowieso interessant: Bei konkreten Beispielen kommt man mit der Keule angeblicher Bildung, die im Ernstfall dafür sorgt, sich mit Neoliberalismus gemein zu machen.
Rechte Perspektiven in Reinkultur, ein Treten nach unten, das nun den Beifall unseres gestählten linken Kämpfers che findet.
Respekt.
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so sieht es aus.
übrigens, genova, Deine Exzesse hinterlassen mich kopfschüttelnd. Es stimmt übrigens nicht, dass es eine Schlammschlacht gegeben hat. Allein und ausschließlich Du hast Gift versprüht, wie man ja problemlos nachlesen kann. Wir - hier darrf ich wohl "wir" sagen - haben wieder und wieder versucht, es sachlich zu erklären.
Auch ich kann übrigens momorulez verstehen - sehr viel besser vermutlich, als er das glaubt - aber es hilft nix: Man kann Geschichte nicht n u r aus der Eigenperspektive schreiben. Betonung liegt auf "nur".
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Daß ausgerechnet „genova“, der weder zu einer einzigen gescheiten, sondern eher zu gescheiterten Analyse fähig ist, noch daß er sich je zum sachlich korrekten Zitieren qualifizierte, hinsichtlich des ches vom Überblick schreibt, entbehrt nicht der Komik. Es gibt Menschen, die legen die Latte bei anderen hoch an, um sie dann wie ein Zwerglein zu unterlaufen und mit Bravour daran zu scheitern.
Der Nörgler brachte für „genova“ die Bezeichnung „Amöbe“ in Umlauf. Ich fand das zwar lustig und vor allem pointiert, aber es stimmt leider nicht. Ich habe inzwischen den Eindruck gewonnen, daß es sich bei „genova“ nicht um ein Lebewesen handelt, sondern um einen Bot, der in einer unendlichen Schleife der Wiederholung wahllosen Sprachmüll absondert und Versatzstücke wie „Kapital“ und „Neoliberalismus“ zu sinnvollen Sätzen zu formen versucht. Den Test einiger ITs, inwieweit man einem Bot eigenständiges Denken jenseits von Schablonen beibringen kann, müssen wir leider als gescheitert betrachten. Den binären Code von 0 und 1 zu überschreiten, ist dem Bot „genova“ nicht gelungen. Das Experiment „genova“ muß als ein mißlungenes betrachtet werden. Bei dem Begriff „künstliche Intelligenz“ wird man in Zukunft mit der Bezeichnung „Intelligenz“ vorsichtiger umgehen müssen.
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so ist es. Mehr muss man dazu nicht sagen. Ach, das noch: ich glaube nicht, dass er Tiere quält - bersarin stellt in seiner freizeit Drohnen her...oder so? "Bei Regenwetter ist das umgekehrt" (Tucho)
und damit sollten wir das Thema denn auch beenden.
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Genova geht es nicht um die Sache, sondern um Aufmerksamkeitsökonomie und darum, sein eindimensionales Weltbild niemals verlassen zu müssen. Leider korreliert die Höhe seines Rantens nicht mit der Höhe eines irgendwie angemessenen Denkens. Was nicht aussieht und arbeitet wie er selbst, wird von ihm als fremd und bedrohlich empfunden. In seiner Struktur unterscheidet sich genova in dieser Hinsicht nicht von den Vorurteilen und dem simplen Schematismus der Pegida-Leute oder von denen, die vor den Asylunterkünften demonstrieren.
Ich quäle die Drohnen und stelle ansonsten in meinem Labor schwule Bienen her, die sich weigern, Bäume zu bestäuben.
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das ist ja empörend! Ich verurteile Sie hiermit zu zwei Jahren Workuta! Wir erwarten von Ihnen, dass Sie ihre Fehler einsehen und die Verbindung zur Arbeiterklasse festigen!
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Der Großteil, der Mittelschichtssozialisierten will von PC-Sprache nichts wissen (ich finde "political correctness" problematisch, weil es impliziert, es gäbe dahinter eine verschwiegene Wahrheit), aber sie sind deswegen nicht auf deiner Seite (was du ja vermutlich weißt), sie wollen auch von Marx, Focault, Adorno etc. oder Klasse nichts wissen. Die sind mein Feindbild.
Ich komme teilweise aus einem Punk-Hintergrund. ACAB ist mir nicht fremd.
Übrigens könnte ich als jemand der selbst bisexuell orientiert ist den mehr oder weniger homophoben Don Alphonso nicht verlinken.
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@"du redest jetzt Blogdiskussionen von vor fünf oder mehr Jahren. Bezeichnend, dass dir nichts anderes einfällt. Feindbilder werden genauso konstruiert. Es ging aber gerade um etwas anderes."
Das sind keine Blogdiskussionen von vor fünf oder mehr Jahren, sondern für mich prägende Lebenserfahrungen von vor 35 Jahren durchlaufend bis jetzt. Worum es Dir ín dem Zusammenhang geht interessiert mich hier nicht. Mein Dauerthema ist das Unwirtlichwerden linker Milieus durch eine rigide Moral.
@"Den Rest, den du mir unterstellst, von wegen schlechter Mensch, entspringt deiner Fantasie." ----- Ich unterstelle Dir gar nichts, eigentlich bist Du in dem ganzen Thread nicht Thema.
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Mit "anders war" meine ich aber auch, dass das Klima innerhalb der Linken nicht moralisch war und dass es nicht nur unverkrampft, sondern hedonistisch zuging. Viel Fete, viel Sex.
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Ganz abgesehen von dem paternalistischen Tonfall des Textes, der es ja ganz normal findet, dass die Homos schön ihr Maul zur Schwulenverfolgung im dritten Reich halten, weil das nicht so gut ankommt. Die Verhältnisse sind halt so und ist ja auch nicht meine Partei höhö. Ich bezahle ja für mein Begehren im schlimmsten Fall nicht mit dem Leben, ich bin nur ganz unmerklich (im Sinn von ich raffe es nicht) von der homophoben Gesellschaft betroffen. Ich kann die Verfolgten zum konstruktiven Umgang mahnen.
http://blogs.faz.net/deus/2015/05/21/mit-dem-rueckgrat-einer-qualle-wie-das-westfalen-blatt-eine-autorin-dem-mob-opfert-2585/
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Davon abgesehen könnte man dem Kollegen schon zum Vorwurf machen, dass er den einen anderen oder anderen blinden Fleck in der Sache kultiviert. Auf den Punkt etwa, dass es ein gängiges homophobes Muster ist, das Gleichgeschlechtliche sofort auf die sexuelle Ebene zu hieven (und im Umkehrschluss eine Hetenhochzeit implizit in der der unschuldig-romantischen Sphäre zu verorten, in der es für Kinder keinerlei Probleme geben könnte), ist er leider nicht eingegangen. Macht das den Beitrag zu einem homophoben Traktat, den Autor zu einem Schwulenhasser? Ich denke nein und werfe da auch keine Steine. Don Alphonso ist genausowenig Schwulenhasser wie er Masku ist oder ein Rechter, er liebt es nun mal, gerade auch in Lagern anzuecken, die ihm eigentlich nicht ferne stehen und mit deren Anliegen er im Grunde sogar sympathisiert.
Solange ich von ihm nur die Blogpersona kannte, war ich aber auch nicht so recht in der Lage, das klarer zu sehen.
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Wie soll ich dann dieses verstehen: "und selbst bei meinem sorgsam gehegten Selbstbild als moralfreier Libertin hätte ich da nicht ohne einen Gedanken gesagt, dass man die Mädchen dort unbedingt eine Funktion übernehmen lassen sollte. Es spielt da vieles mit hinein, wie etwa die frühe Sexualerziehung, und die Frage, ob man ein Fest so feiern sollte, wenn man innere Vorbehalte gegen den Ablauf hat."
Ich sprach nicht von einem homophoben Traktat. Eigentlich nicht mal von "Schwulenhasser".
Wenn jemand behauptet Juden sind überwiegend reich und bauernschlau, dann muss der auch nicht jeden Juden hassen und trotzdem sind das antisemitische Gemeinplätze.
Der Typ hat null Ahnung von Homophobie, aber er fühlt sich bemüßigt, den heteronormativen Konsens zu stabilisieren.
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Ich kenne, fürchte ich, ziemlich viele Schwule, die damit mehr als nur leichte Bauchschmerzen hätten, weil sie ganz sicher nicht in Lederkluft gegen Uhl und Co. angetreten sind, damit man am Ende bei diesem Thema nicht mehr an ihren verruchten Darkroom, sondern an Guido Westerwelle und Blumenmädchen denkt, aber das ist mindestens eine andere Anekdote.", so hat das für mich die Pointe, das jahrzehntelanger Kampf von Schwulen um Anerkennung ihrer Lebensweisen doch bitteschön nicht in Übernahme der Lebensformen der Normalheten enden sollte. Und das hat dann ganz andere Spitzen.
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Wenn jemand behauptet Juden sind überwiegend reich und bauernschlau, dann muss der auch nicht jeden Juden hassen und trotzdem sind das antisemitische Gemeinplätze."
Der Vergleich hinkt mächtig. "Der reiche Jude beschubst" ist zweifellos eine der zentralen antisemitischen Topoi, wohl sogar der zentrale Topos. (In Verbindung mit den weiteren Thesen, dass die reichen Juden alle zusammen hielten und immerfort die Gojm gegeneinander hetzten, um abzuzocken, ist es sogar schlicht Antisemitismus in nuce! Denn der Antisemitismus war, ist und bleibt der Sozialismus des dummen Kerls!)
Welchen zentralen homophoben Topos aber bedient der Don hier? Er paraphrasiert Eggerts Bedenken, Kindern andere Werte anzudienen, als sie zu Hause lernen. ich nannte und nenne solche Bedenken falsch - Kinder halten viel mehr aus, als man denkt (und hier gab es nicht einmal was zum aushalten-müssen; ihren beschränkten vater, den müssen die beiden Mädels aushalten, das ja!). Wäre ich der Kummerkastenonkel gewesen (man kann das in meinem Blog nachlesen), hätte ich, in der Form höflich, in der Sache knallhart, dem Fragenden signalisiert: "Hör mal, Junge, DU bist hier das Problem, allein Du, nicht Dein schwuler Bruder und auch nicht Deine beiden Kinder!"
Aber Kern und Wesen der Homophobie - analog so, wie der "reiche Betrugsjude" Kern und Wesen des Judenhasses darstellt? Sehe ich nicht. Wo denn? Wie denn?
Ich habe das ja alles lang und breit ausgeführt.
Ich bin einfach dagegen, jemandem den Homophobie-Vorwurf drüber zu braten, nur, weil der sich mal ungeschickt oder meinethalben auch falsch geäußert hat. Das politisch-moralische Roll- und Säuberungskommando ist nicht so meines...
Nochmals (siehe meinen auch hier verlinkten Beitrag): Auf "Hartmut, Du laberst dummes Zeugs. Schau Dir Deine Prämissen doch noch mal genau an" kann ich reagieren, damit kann ich reden. "Hartmut will den rosa Winkel wieder einführen" ist der Abbruch der Kommunikation.
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Wir sollten über spannendere Themen reden. Etwa: Wie wird eine bis dato unterdrückte, geduckte, erniedrigte Minderheit, die sich emanzipiert, von der Mehrheit wahrgenommen - wie von den Mitgliedern einer Mehrheit, die ich jetzt mal die "Wohlgesinnten" nenne...welche Konflikte ergeben sich hier?
Vor einigen Wochen hatten wir nach Germanwings ja eine öffentliche Debatte rund um die Frage, wie mit psychisch Instabilen/Kranken/mannenneeswieauchimmer umzugehen sei. Dass die Debnatte von keinerlei Kenntnis getrübt war - geschenkt. (Depressionen allein können eine solche Tat nicht verursachen!) Natürlich wurde mir etwas flau, als diverse Politiker dort Stimmung gegen psychisch Instabile machten. Aber ebenso natürlich konnte ich auch differenzieren. Übrigens ist die Grundthese sogar richtig gewesen: Psychisch instabilen Menschen - das unterschreibe auch ich! Gerade ich, denn ich weiß es! - sollte man kein Flugzeug anvertrauen...
Die Grundangst vieler Heterosexueller - nicht aller! - ist ja die: dass Homosexuelle die lieben Kleinen zur Homosexualität gleichsam verführen. (Ich persönlich lache da immer: Axo, Schwulsein ist so attraktiv, dass Heten dazu verführt werden können? Nun, vielleicht ist schwul sein ja wirklich so attraktiv...) Insofern würde ich gar nicht bestreiten, dass diese Angst auch bei der Eggert-Debatte eine Rolle gespielt haben k ö n n t e. Betonung liegt aber auf dem Konjunktiv. Wer hier allzu hurtig zum Indikativ übergeht, macht den entscheidenden Fehler. Ich nenne es immer die "Boah ey"-Logik. Boah ey, kanna gaaa nich anners sein... Doch. Kann anners sein. Und wie es das kann. Eine Liste guter Logik-Lehrbücher gerne auf Anfrage...
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"wenn es sich am Ende auf den Vorwurf zusammendampfen lässt, Don fühle sich bemüßigt, den heteronormativen Konsens zu stabilisieren, dann ist das sicher nicht ganz falsch."
Selbst darüber kann man streiten.
Ich bleibe bei dem, was ich mir spontan, als ich von dem "Fall" zum ersten Mal hörte, dachte: Eggert und wohl auch der Don sind hier dem "Zuckerpüppchen"-Dilemma aufgesessen.
"Unsere" Kinder, ja! Die! Ihnen ist ein konfliktfreies, nurnurnur glückliches Leben zu ermöglichen! (Auf wessen Kosten? hf) Wenn man sie überhaupt anfassen muss, dann mit Glacehandschuhen! Nienichniemals sind sie mit Widersprüchern zu konfrontieren, mit Grenzen, mit Scheitern, mit Unglücklichsein - oh Gott bewahre. Wir machen den Weg frei! (Für "unsere" Kinder...gesund, leistungsbereit, mit Biographien ohne Brüche!)
ich habe bekanntlich zwei Kinder. Sohn ist derzeit 15, Tochter 18. Tochter hat gerade Abitur gemacht und wird für ein Jahr nach Afrika verduften. Schulische Probleme? Keine. Was haben uns die Helikoptereltern beneidet. "Ja, Ihr! Ihr habt mit (folgtnameunserertochter) ja auch keine Probleme!" Ich hatte nicht die Traute, zu antworten, dass deren Tochter vielleicht gerade deswegen "Probleme" (was immer das sei) mache, w e i l man sich ständig s e l b e r welche mache... Mein Sohn, 15, faul wie Bolle, rauscht bis jetzt auch so durch die Schule. natürlich ein Nerd, aber, und das ist entscheidend, ein netter: Er läßt jede und jeden, die und der fragt, in Mathe abschreiben. Schach (mich vermöbelt er inzwischen spielend) und Zocken. Vor kurzem hatten wir lieben, netten Besuch aus Berlin - allerdings Lehrerin. Wir mussten arbeiten; sie bekam mit, wie folgtnameunseressohnes Besuch seiner Online-Gamer-Freunde bekam. Die ansonsten wirklich liebe und nette Lehrerin konnte das Petzen nicht lassen: "Die haben gezockt!" Ich daraufhin: Wenn unser Sohn solche Besuche seiner Online-Gamer-Freunde nicht mehr bekäme, würde ich anfangen, mir Sorgen zu machen. Message understood?
Das Leben ist bunt und großartig, die Menschen sind bunt und großartig oder könnten es doch sein, wenn sie nur mehr wären als das, was ihnen so angedient wird.
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@kritik-und-kunst: Du verstehst mich falsch. Ich habe dieses Beispiel gebracht, weil man öfter hört (in dem Fall von mark793), Person XY hätte ja mit Homophobie, Rassismus, Antisemitismus usw. nichts zu tun, weil die würde ja ... nicht hassen, nicht absolut die ablehnen etc.. Da wird der Tatbestand diabolisch übersteigert und so unglaubwürdig. Man kann aber bspw. homosexuelle Freunde haben und gleichzeitig gegen angeblich homosexuelle Lebensweisen hetzen.
Findest du nicht dass du den Antisemitismus eigenartig adelst, wenn du ihn als falschen Sozialismus benennst? Das eröffnet Möglichkeiten Kritik am Kapitalismus generell zu denunzieren, als antisemitisch. Am Antisemitismus ist aber nichts Wahres.
Wir müssen hier auch keine Verfolgung des armen Alphonso fantasieren. Eher ist er der, der kräftig austeilen kann und auf der gesellschaftlichen Food-Chain oben ist! Eventuell falsche Homophobie-Vorwürfe sind nicht das, woran unsere Gesellschaft krankt, sondern deren homophobe Verfassung. Der Rückgang homosexueller Handlungen bei Jugendlichen in den letzten Jahrzehnten spricht eine deutliche Sprache.
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äh - Ich meins nicht böse: Du kennst das Zitat wirklich nicht???
August Bebel (niemand kennt alles - und ja, Bebel hats in einer spezifisch geschichtlichen Situation gertätigt, weiß ich...)
ich denke dennoch, dass er in toto recht hat.
Ja, der Antisemitismus ist die abgrundtief falsche Kapitalismuskritik.
Und es dürfte doch Deiner Aufmerksamkeit nicht entgangen sein, dass diverse Mietmäuler in den letzten ca 20 Jahren eben genau so verfahren sind: A l l e Kritik am Kapitalismus als antisemitsch brandmarken (somit die These der Antisemiten, Kapitalismus sei Judentum, übernehmend, wenn auch ins Positive gewendet - Hegels schlechte Unendlichkeit live und in Farbe). genau dagegen gilt es aufzutreten.
herzliche Grüß0e
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Da hast Du partiell natürlich recht - aber wir sind hier in einem so to speak linken Blog, wo wir intern darüber reden sollten, wie wir es in Zukunft noch besser machen...naja, vielleicht auch darüber, wie wir es etwas weniger schlecht machen.
Schriebe ich einen Leserbrief an BILD, sähe es anders aus. Hier aber ist nicht BILD, hier ist che.
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Interessant: https://books.google.de/books?id=m03eZEHQw5wC&pg=PA107&dq=Antisemitismus+ist+der+sozialismus+der+dummen+kerls&cd=9&hl=de#v=onepage&q=Antisemitismus%20ist%20der%20sozialismus%20der%20dummen%20kerls&f=false
will sagen: das "Zitat" mag nicht Bebel-authentisch sein, gibt aber Bebels Verständnis des Antisemitismus gut wieder.
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"Und es dürfte doch Deiner Aufmerksamkeit nicht entgangen sein, dass diverse Mietmäuler in den letzten ca 20 Jahren eben genau so verfahren sind: A l l e Kritik am Kapitalismus als antisemitsch brandmarken (somit die These der Antisemiten, Kapitalismus sei Judentum, übernehmend, wenn auch ins Positive gewendet - Hegels schlechte Unendlichkeit live und in Farbe). genau dagegen gilt es aufzutreten."
Diese Behauptung kann problematisch sein, weil da mitschwingt, dass der Anti-Antisemitismus die bessere Welt verhindert, daher am Antisemitismus vielleicht was dran ist.
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"weil da mitschwingt, dass der Anti-Antisemitismus die bessere Welt verhindert, daher am Antisemitismus vielleicht was dran ist."
Wie bitte? Ich empfehle Hegels Enzyklopädie. Hard stuff, aber man lernt dialektisches Denken. Und bitte solche Labels unterlassen - sie sind nicht debattenfördernd. Meine Interpretation kann ich Zeile für Zeile belegen - Stichwort Clemens Heni, von dem Posener so witzig wie treffend sagte, Antisemiten rieche der wohl 10 Meilen gegen den Wind. Die Entwicklung der Antideutschen schmerzt deswegen, weil deren ursprünglicher Ansatz kurz nach der Wiedervereinigung - Deutschland, halts Maul! - völlig richtig war.
Zur Geschichte: Der mittelalterliche Antijudaismus war primär religiös begründet - konvertierte der Jude, war für gewöhnlich alles gut. Massive antijudaistische Positionen a la "Jud bleibt Jud" waren Minderheitenmeinung. Erst mit der sog. Rassereinheit der Moderne wurde das Judentum zum monolithischen Block gelabelt - der Jud kann machen, was er will, er bleibt a schlechter Jud, sein Konvertieren ist bloß Trick und Tarnung. Che kann dazu - Entwicklung des Rassebegriffs im Rahmen moderner 'Wissenschaft' - viel fundierter Auskunft erteilen.
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Lacommune hat sich an dem (angeblichen) Bebel-Zitat abgearbeitet, also an letzterem. Plötzlich taucht Darwin aus dem Nichts in der Debatte auf. Warum? Nebelkerze!
Entgegen K.u.K.s Einlassungen zu den Antideutschen, denen ich im Übrigen zustimme, wird hier die antideutsche Operation geradezu umgekehrt: die rassistische Komponente wird gegenüber der verkürzt Kapitalismuskritischen betont. Die Antideutschen machen das doch genau anders herum. Und lösen so den Antisemitismus gänzlich aus dem Rassismuszusammenhang heraus und verfallen tragischerweise z.T. selbst wieder in (nunmehr antiislamische) Rassismen.
A propos: Mietmäuler? Vom Mossad bezahlt oder doch nur vom Verfassungsschutz? ;-)
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ich setze voraus, dass man hochkomplexe Themen wie den Atisemitismus (woher, warum?) nicht in einem Kurzkommentar abhandeln kann. Das bebel-Zitat scheint mir, wenn ich mir gerade auch heutigen Antisemitismus ansehe, zumindest eine wesentliche Komponente des Antisemitismus zu treffen: Nämlich den: Antisemitismus ist Kapitalismuskritik mit rassistischen Mitteln. Im Kapitalismus wird betrogen - betrogen aber werde eben quasi nur von den Juden, und die täten es, weil ihre jüdische Natur sie rassisch darauf festlege - es sei die Natur des Juden, zu betrügen. Nach der Abschaffung des Juden sei der kapitalismus dann die Welt ehrbaren Handels und Wandels.... Will sagen: recht verstanden ist das (scheinbare) Bebel-Wort mit einer rassismuskritischen Deutung des Antisemitismus kompatibel bzw ergänzt sie quasi perfekt oder erfordert sie sogar.
Kulturkritisch fungiert der "seelenlose Jude", der seine "Wirtsvölker" imitiere, natürlich auch als Metapher für die seelenlose Moderne, die sich nach der Abschaffung des Juden dann ebenfalls als Segen erweise (vergl die "moderne" Seite der Nazi-Faschisten-Ästhetik...) Müsste ich einen long-Essay schreiben, kann ich jetzt nicht.
Anyway: dass der Antisemitismus - der "moderne" - essentiell davon lebt, dem Juden die Verantwortung für die Verwerfungen der Moderne zuzuschmutzen, zuzulügen (für den gewinnorientierten Kapitalismus wie für die Entfremdung in modern times), und zwar als Ausdruck eines bösartigen Dranges, der dem Juden rassisch immanent sei, scheint mir zumindest in dieser Allgemeinheit unstreitig.
Über die "Entdeckung" aka Erfindung von Rassen ließe sich viel sagen. Ich hab Sonntagsschicht, muss gleich los...
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@mark793: Was sagst du da eigentlich? Was heisst heteronormativer Konsens? Heterosexualität ist die Norm und alles abseits der Norm ist ein Problem! Das ist keine Bagatelle und einfach so von Homophobie zu trennen.
Und diesem Konsens kann sich niemand vollkommen entziehen. Das führt dazu, dass Menschen gleichgeschlechtliches Begehren verdrängen oder nicht ausleben.
@kritik-und-kunst: Geh mir weg mit deinen Vorwürfen. Einfach lächerlich, wenn du kurz davor noch schreibst: "Das politisch-moralische Roll- und Säuberungskommando ist nicht so meines...
Nochmals (siehe meinen auch hier verlinkten Beitrag): Auf "Hartmut, Du laberst dummes Zeugs. Schau Dir Deine Prämissen doch noch mal genau an" kann ich reagieren, damit kann ich reden. "Hartmut will den rosa Winkel wieder einführen" ist der Abbruch der Kommunikation."
"Wie bitte? Ich empfehle Hegels Enzyklopädie."
Geh mal selber Hegel pauken. Mit Clemens Heni habe ich nichts am Hut, aber nen Namen kann ich auch nennen - Moshe Zuckermann. Jemand der den Zusammenhang von Antisemitimsus und Kapitalismuskritik absolut ablehnt. Endstation heisst dann Interview bei Ken Jebsen. Traurig, weil solche Leute mal schlauer drauf waren. Das ist die andere Seite von der falschen Fixiertheit in der Linken und oder bei Antideutschen auf diesen Zusammenhang.
Es gibt in der radikalen Linken, bei bürgerlichen Linken, bei den Globalisierungsgegner die pauschale Abwehr des Antisemitismusvorwurfs. Genauso ne Scheisse. Bei Linken findet sich auch oft die größenwahnsinnige Vorstellung, dass ein ideologisches Element, was innen entgegensteht, den Kommunismus verhindern würde. Ich finde es auch problematisch, wenn Leute Antisemitismus unsichtbar machen. Da bleiben dann ein paar stramme Nazis als Antisemiten übrig. Mich erinnert das an Rassisten, die ihren eigenen Rassismus nicht erkennen, weil sie diesen für ein Abbild der Wirklichkeit halten. Ich halte niemanden gegen Antisemitismus geimpft. Schon gar nicht, wenn er in europäischen Gesellschaften sozialisiert ist. Zur Erinnerung, Deutschland hat mit Hilfe von vielen anderen Europäern fast alle als jüdisch identifizierten Menschen auf diesem Planeten umgebracht. Das ist ein geschichtlich einmaliger Vorgang und absolut ungeheuerlich und wo wir beim Thema Homophobie sind - viele Menschen mit gleichgeschlechtlichen Begehren hätten nachgefolgt. Ähnliche Vorgänge (https://de.wikipedia.org/wiki/Kongogr%C3%A4uel) gingen ebenso von Europa aus.
"Da hast Du partiell natürlich recht ..."
Alphonso dreht das Täter - Opfer-Verhältnis um. Die unterdrückende Mehrheitsgesellschaft (die er vertritt, auch wenn er sich das anders imaginieren mag) muss geschützt werden und zwar vor den Unterdrückten. Das ist sein Tenor. Dass die Unterdrückten genauso Träger von falschem Bewusstsein sind tut da erst einmal nichts zur Sache.
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Der mittelalterliche Antijudaismus speiste sich hingegen aus verschiedenen Quellen. Da war zum Einen die religiöse Komponente, da gab es aber auch einen volkstümlichen Antijudaismus der kleinen Leute, der Juden mit Geldsäcken gleichsetzte und durchaus auch sozialrevolutionäre Impulse hatte, lange vor Bebel also eine Art der Sozialrevolte, die in die falsche Richtung lief, die Sündenböcke statt der Herrschaft angriff. Schließlich kam da der Bereich paranoide Verschwörungstheorie hinzu. Ich muss da notwendig fragmentarisch bleiben, gehe das Thema aber mal von verschiedenen Seiten her an. Tue ich nicht zuletzt deswegen sehr gerne, weil die Sozialgeschichte des deutschen Judentums und die Fachgeschichte der Anthropologie, Biologie und Medizin meine beiden Schwerpunktthemen sind.
Der Beginn der Judenverfolgung in Deutschland begann auf eine Art und Weise, die zwar tragisch war, aber auch unfreiwillig skurrile Züge zeigt. Das beginnt mit dem Ersten Kreuzzug, als französische Kreuzfahrer, also keine Ritter, sondern gewöhnliches Volk, Bauern, denen man die Entlassung aus der Leibeigenschaft bzw. die Erlassung ihrer Schulden versprochen hatte wenn sie das Kreuz nehmen dort Juden metzelten, weil sie die für Muslime hielten. Die hatten geografisch gar keine Vorstellung wo das Heilige Land lag, nur dass das im Osten ist, und als sie nach Köln, Bonn, Trier und Mainz kamen und dort Leute sahen, die in etwa so aussahen wie man die Muslime beschrieben hatte, erkennbar keine Christen waren und eine fremde Sprache gebrauchten glaubten sie ganz naiv, dies seien die Sarazenen und es sei ein gottgefälliges Werk sie totzuschlagen. Im Zuge aller weiteren Kreuzzüge kam es zu solchen Vorfällen. Die weltliche Obrigkeit versuchte zumindest die Juden zu schützen, einmal stellte sich auch ein Kaiser mit dem Heerbann gegen die Kreuzfahrer.
Die Sache mit dem Zinsverbot, das für Christen außer den Norditalienern galt und damit die Lombarden und die Juden neben den Ordensrittern, die das Zinsverbot trickreich umgingen zu den nahezu einzigen Geldverleihern und Bankiers im Mittelalter machte war sicherlich von großer Bedeutung, ließ die Juden nach den damaligen Moralvorstellungen als unehrlich und unmoralisch erscheinen, doch unehrlich waren nach damaligem Verständnis auch die Henker und all ihre Familienangehörigen, die Huren (die übrigens der Hoheit des Scharfrichters unterstanden) , ja zeitweise auch die Wundärzte. Das machte also an sich keine Sonderstellung der Juden aus. Dass in Notzeiten und bei Armutsrevolten Juden massakriert wurden hängt eher damit zusammen, dass man die Geldverleiher, bei denen man verschuldet war, umbrachte um sich seiner Schulden zu entledigen und bei der Gelegenheit die ganze Sippschaft mit ausrottete, um sich möglicher Rache zu entziehen. Diese Art von Pogromen war von der Motivation der Akteure her nichts anderes als das Verbrennen der Grundbücher, das auch betrieben wurde.
Diese aus monetären Gründen und Armutsrevolten gespeiste Judenfeindschaft mischt sich mit Verschwörungsdenken, das aus dem eigenartigen Aberglauben des Mittelalters gespeist wurde. Im Mittelpunkt stannden hier die Hostienschändung und der Ritualmord. Viele einfache Leute, je eher Unterschicht desto ausgeprägter war dieser Aberglaube hatten die Vorstellung, bei den religiösen Feiern der Juden würden Hostien geschändet und die Juden feierten bei ihren Gottesdiensten die Kreuzigung Christi. Es gab auch immer wieder Gerüchte, die Juden opferten auf dem Altar in der Synagoge christliche Babys oder äßen diese auf. Verschwand ein kleines Kind, suchte man zuerst beim Juden.
An diesem volkstümlichen Antijudaismus hatten der Klerus, der Adel und die bürgerlichen Schichten nur wenig Anteil, meist schützte die Obrigkeit die Juden vor den Ausschreitungen. Die schlimmsten Pogrome ereigneten sich in Deutschland da, wo aufgrund von Kriegen oder Fehden die Heere gerade abwesend waren. Hier lohnt es sich, einmal "König Rintfleisch" und "König Armleder" zu googeln.
Die Verfolgung der Juden einerseits und ihre Nichtwehrfähigkeit andererseits führte zu einer fatalen Entwicklung, welche die Juden erst wirklich isolierte. Kaiser Friedrich II. unterstellte sie seiner Kammer. Damit waren sie Schutzbefohlene des Kaisers, rein formaljuristisch aber zugleich kaiserliche Leibeigene. Diese sogenannte Kammerknechtschaft der Juden führte in der Folgezeit dazu, dass jedesmal, wenn sich Hass auf die Obrigkeit entlud die untersten Eigenleute des Kaisers, also die Juden angegriffen wurden.
Der Schwarze Tod brachte dann das Gerücht auf, diese Pandemie sei auf eine Brunnenvergiftung durch die Juden im Auftrag des Kalifen von Bagdad zurückzuführen. In der Folge brachte man die Juden massenweise um, zum Beispiel wurde in Frankfurt eigens ein Holzhaus errichtet, in das die Frankfurter Juden gesteckt wurden, und das Haus wurde dann angezündet. Das Judenbrennen endete so abrupt wie es begonnen hatte: Als man sah, dass die Juden genauso an der Pest, oder was immer das für eine Seuche war starben wie die Christen war damit Schluss. Man kam mehr und mehr zu der Erkenntnis, dass die Schuld wohl eher bei Schwarzmagiern oder Hexen liegen müsse;-)
Von diesem mittelalterlichen Antijudaismus führt kein direkter Weg zum modernen rassistischen Antisemitismus. Die von Dir, futuretwin angesprochene Abschottung der Zünfte richtete sich hingegen nicht explizit nur gegen Juden, sondern auch gegen Ausländer, Fahrendes Volk und Zugereiste, d.h. Bauern, die nach dem Prinzip "Stadtluft macht frei" in die Städte abgewandert waren und nach einem Jahr und einem Tag Aufenthalt dort das Bürgerrecht erhielten. Als im Verlauf des 14. Jahrhunderts die Handwerkerlöhne in den Städten immer weiter stiegen ließen die meisten Zünfte nur noch Söhne von Zunftmitgliedern zu. Dies kippte, nachdem der Schwarze Tod ein Drittel der europäischen Bevölkerung vernichtet hatte. Eine gute Übersicht findet sich dazu in der hervorragenden Abhandlung des tschechischen Historikers "Pest, Geißler, Judenmorde. Das Spätmittelalter als Krisenzeit."
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Der großartige Moshe Zuckermann plädiert dagegen, a l l e r Kapitalismuskritik Judenfeindlichkeit zu unterstellen. Ganz meine, auch hier vertretene, Meinung.
Hat nur nichts damit zu tun, dass Judenfeindschaft eigentlich immer in (schlechte, falsche, rassistische) sog. "Kapitalismuskritik" mündet.
Denn wenn p q impliziert, gilt die Umkehrung noch lange nicht.
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Inzwischen geht es soweit, dass Leutz wie Broder gegen zu großen deutschen Nationalmasochismus plädieren, weil der Dtld entmannen würde, Dtld militärisches Potenzial werde aber noch gebraucht. Vergl auch Sönke Neizel und diese achgut-Journalistin, wie hieß sie noch, die im Frühjahr 2014 massiv pro Clark und gege die historische Wahrheit plädierten, damit Dtld endlich wieder wehrhaft werde (fast wörtlich so erklärt!). Auch Vera Lengsfeld tummelt sich inzwischen bei Beatrix von Storchs neo-ständischem Bürgerkonvent. Da gibts inzwischen Koalitionen, bei denen einem gruselt.
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Und bei Zuckermann sieht das inzwischen praktisch anders aus. Der Typ hat den Blick für existenten Antisemitismus längst verloren. Siehe - http://schlamassel.blogsport.de/2015/01/11/moshe-zuckermann-und-der-nebeneffekt-auf-den-juedischen-koscherladen/ , http://schlamassel.blogsport.de/2010/12/14/dann-bin-ich-halt-ein-antisemit/ (ich distanziere mich ansonsten von dem Blog), https://www.youtube.com/watch?v=TXUAW37_kCg . Das sah vor rund 10 Jahren noch anders aus.
Wer sich zu Ken Jebsen reinsetzt hat nicht mehr alle Tassen im Schrank. Wer bös ist, der kann Zuckermann Querfrontler nennen, wer nett ist, naiv.
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Jetzt wird Zuckermann (natürlich ohne Beleg, wie immer in solchen Fällen) unterstellt, er mache sich mit KenFM handgemein - kannst Du gerne machen, aber intellektuell satisfaktionsfähig ist das nicht.
Ich möchte von Dir nicht mehr angesprochen werden. Danke.
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Hab mir jetzt noch nicht alles durchgelesen, aber vielleicht mal zur Richtigstellung:
Es ging um die verkürzte Kapitalismuskritik im Antisemitismus. Das hat Lacommune angegriffen, von wegen, es sei nicht zulässig Antisemitismus darauf zu reduzieren. Wollte vermutlich keiner, aber das war der Stand der Diskussion.
Von daher hätte Lacommune eigentlich mit der Rassismusdimension um die Ecke kommen können. Kam aber von k.u.k. ganz so, als würde das seinen Standpunkt stützen. Tat es imho gar nicht, daher der Begriff Nebelkerze.
So mal gucken, ob ich die Posts noch schaffe, bevor ich ins Bett falle, sonst morgen mehr.
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Es geht mir darum, die These zurückzuweisen, alle Kapitalismuskritik ende irgendwie im Antisemitismus.
Die Umkehrung aber (aller moderner Antisemitismus sei in irgend einer Form verkürzte, falsche Kapitalismuskritik), halte ich schon auf der Ebene der Phänomene für unstreitig richtig. mag ja hie und da noch n paar klerikale Judenhasser geben, für die die Juden primär "unseren Heiland umgebracht" haben (haben se nich mal, war die damalige politische Machtelite, also die Römer, aber seit wann sind Klerikale bibelfest?). Nur sind solche antijudaistischen Motive, so unangenehm sie sind, gesellschaftlich nicht mehr relevant. Der Topos vom Juden mit dem vielen Geld, vom jüdischen Bankier, vom jüdischen Einfluß in den Medien und von den hintergründigen jüdischen Machinationen in der Politik aber war und ist der zentrale antisemitische Topos seit Heinrich von Treitschke, seit den Protokollen der Weisen von Zion, seit "Wenn ich der Kaiser wär" (Claß, Alldeutscher), seit "Mein Kampf" - entschuldigung, aber das kann doch jetzt beim besten Willen nicht streitig sein, das ist doch hundertfach belegbar. Zugleich ist dieser Judenhaß rassistisch aufgeladen, weil nicht mehr das Verhalten gläubiger Juden im Fokus steht sondern eine (natürlich gar nicht existente, angebliche, angeblich homogene) jüdische Rasse, die qua jüdischer Rasseneigenschaften immer zusammen halte und zB die Völker gegeneinander aufhetze etcetc. Das ist keine verkürzte Sichtweise auf den Antisemitismus, das ist die Sichtweise, die das Material in Hülle und Fülle hergibt.
Ich bestreite nicht, dass der moderne Rassenantisemitismus in Vielem beim älteren Antijudaismus andockt. In "Jud Süß" zB (also dem Film) - ein Film, der modernen Rassenantisemitismus predigt (die Juden sind eine homogene Orga, die über den Intriganten Jud Süß Oppenheimer Württemberg aussaugen wollen - liegt so in ihrer Natur als hinterlistige Verbrecher) wird genüßlich und zustimmend Luther zitiert. Nur hat der moderne Rassenantisemitismus eben einen ganz anderen Blick auf die Juden - und ganz andere, viel radikalere Schlußfolgerungen, die dann im Massenmord kulminierten.
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Eine sehr interessante Blogdiskussion hat ich mir übrigens viel bei der Meinungsbildung zu diesem Thema geholfen:
Vor allem ab 6.April 16:00
http://rhizom.blogsport.eu/2010/03/23/peter-decker-vs-antideutsche-kriegsfans/
Ach ja, Che: Vielen Dank für die ausführliche Darstellung der Historischen Wurzeln des Antisemitismus'!
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Gruselige Koalitionen im groben Bahamas-Umfeld kann ich mir sehr gut vorstellen.
Genauso halte ich aber Zuckerman für problematisch und die prompte Leugnung einer Verbindung Zuckerman - Jebsen ist lächerlich. Wer die Googlefunktion beherrscht, sieht da sehr schnell klar.
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Den Hinweis, dass Ta Ayush Gush Shalom vorzuziehen ist sehe ich als eben so sehr relevant an.
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Und es ist problematisch, wenn jemand eine falsche Kapitalismuskritik äußert, die an einen Antisemitismus andockbar ist, Momente davon enthält und du sagst dann ihm: "Das ist verkürzt!" Also doch irgendwie wahr, nur nicht komplex genug.
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Aber wenn du schon so konfrontationsfreudig bist, dieses Antisemitismus riechen was bei mir wohl verordnet wird, find ich ja schräg. Der Fall Elsässer zeigt, wie schwer ist, jemanden 100 prozentig Antisemitismus nachzuweisen. Vielleicht ist er ja dann doch nur Erfindung der Mächtigen.
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Und der Jud mit krummer Ferse,
Krummer Nas und krummer Hos
Schlängelt sich zur hohen Börse,
Tiefverderbt und seelenlos. –
Ob Wilhelm Busch selber Antisemit war oder hier in Rollenprosa antisemitische Spießer persifliert, ist literaturwissenschaftlich umstriten. Aber so oder so: Da haben wir es, live und in Farbe...
E i n e wesentliche Ergänzung liefert @lacommune (Danke dafür, ganz ernsthaft!): Der Jude sei auch für die bolschewistiosche Revolution verantwortlich... Scheint meiner These zu widersprechen. Aber selbst das wurde von den Antisemiten "dialektisch" gewendet: Der rote Oktober war für die nämlich nur ein weiterer Trick und Tünnef der Juden, um Verwirrung zu stiften und die Völker gegeneinander aufzuhetzen. Der Jude will letztlich die Weltherrschaft, deswegen hält er ja auch zusammen wie Pech und Schwefel aka Arik Scharon und Noam Chomsky. Eine antisemitische Variante gibt es wirklich - ich finde jetzt gerade den Beleg nicht - nämlich die: Indem der Jude sowohl die kommunistische Revolution als auch die Börse macht, sorgt er dafür, dass am Ende immer er gewinnt...schlau, diese Juden... Bitterer Scherz beiseite: Dass die Metapher vom Juden, der die Börse beherrsche, dadurch die Welt beherrschen wolle, d i e antisemitische Grundmetapher des modernen Rasseantisemitismus ist, kann doch wohl bitte im Ernst nicht geleugnet werden.
@futurewin: Ich hätte mit KenFM gar nicht geredet. Aber aus "mit X reden" folgt nun einmal nicht "macht sich mit X inhaltlich handgemein". Man weise mir bitte nach, wo Zuckermann das tut. Das Thema ärgert mich, weil man schon Chomsky auf diese miese Tour hat fertig machen wollen. Bei Albrecht Müller nds war das etwas anderes, weil Müller, sorry, so bekloppt war, KenFM zu verteidigen.
Gute Güte, ich kann hier doch nicht ständig - und ohne gehört zu werden - formallogische basics anmahnen. Jetzt aber wirklich ein letztes Mal: wenn p q impliziert, impliziert q p noch lange nicht (sog Fehlschluß aus der Konsequenzbejahung).
Es ist übrigens, das folgt auch daraus, nicht nur so, dass mitnichten alle Kapitalismuskritik antisemitisch ist. Sogar verkürzte Kapitalismuskritik ("die pöhsen Zocker") ist mitnichten automatisch antisemitisch. Kann ja auch falsch informiert sein. M e i n e Kapitalismuskritik begann - so als 15jähriger - auch persönlich (ist das böse, Waffen in die 3te Welt zu liefern!...und ich hatte und habe recht: Ja, das ist, was immer sonst, eben auch böse!)
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"Und es ist problematisch, wenn jemand eine falsche Kapitalismuskritik äußert, die an einen Antisemitismus andockbar ist, Momente davon enthält und du sagst dann ihm: "Das ist verkürzt!" Also doch irgendwie wahr, nur nicht komplex genug."
Phillip Lenard war ein deutscher Physiker. Er erhielt den Nobelpreis für Physik - und zwar zu Recht. Später lallte dieser Narr etwas von "deutscher Physik" und vom relativitätsprofessor Einstein.
Einstein hat Lenards (unstreitige) experimentalphysikalische Verdienste nie bestritten! Die waren wahr!
Das ist die einzig mögliche Haltung! Message understood?
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Ansonsten verweise ich mal auf meinen Kommentar zur Genese des Antisemitismus, mag ja kompliziert sein, diese ganzen historischen Herleitungen zu fassen, aber: Die Verbindung aus dem alten, aus sehr vielfältigen Quellen gespeisten Antijudaismus und dem modernen Rassenantisemitismus erklärt doch eigentlich sehr gut, wieso aus einer jahrhundertealten falschen Herrschaftskritik ein einerseits herrschaftliches, andererseits an soziale Proteste - remain Wildcat:"Riots von Rechts" - andockendes Modell entstehen konnte.
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Mir ging vor allem gegen den Zeiger das Belege eingefordert wurden. Wofür? Das sich Zuckerman mit Jebsen gemein macht? Nur hatte dies niemand behauptet! Und dann diese Leberwurstigkeit: "Üch müchte nücht mühr vün dür üngüsprüchen würdün." Wo sind wir denn? Aber es haben sich ja jetzt alle wieder etwas beruhigt.
Ich kann das ja selbst auch gut, mich in sowas reinsteigern. Gut ist übrigens, wenn das Format vorhanden ist, auch Rückzieher zu machen und nicht einfach weiter vorwärts zu marschieren.
Daher RESPEKT an che!
Was das Riechen von Ismen angeht: Jein. Einerseits geht mir diese Moralblasenbloggerei auch sehr auf den Zwirn. Aber wenn die Alternative ist, sich nicht mehr über problematisches von Links zu unterhalten....
Und dann dieses: "Du wagst es mir Antisemitismus vozuwerfen? MIR? Weisst du eigentlich mit was für nem Erzlinken du hier schreibst?" ist auch krass anstrengend.
Beispiel: Critical Whiteness ist ein problematisches Konzept. Aber eine Stärke darin liegt doch darin aufzuzeigen, dass ALLE Weissen irgendwie rassistisch sind. Und das das Problem, oder besser die persönliche moralische Verfehlung, weniger darin besteht, so zu sein, als so zu bleiben.
Unter dem Aspekt bedeutet ein Rassismusvorwurf nicht "Du bist böse!" sondern "Denk da mal drüber nach!"
Ein bisschen locker bleiben, auch wenns schwer fällt bei dem Wetter. ;-)
Ich schrub mal, das die Morallinken was von Evangelikalen haben und die Traditionslinken eher was von Katholiken. Find ich hier auch grade wieder.
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Wäre ich Geheimdienstler mit dem dienstlichen Auftrag, die Linke zu zersetzen - ich würde mit Hilfe meiner Strohmänner dafür sorgen, dass sich die Linke immer wieder in solche internen Deabtten verstrickt, sich selbst zerlegt, indem man sich ständig gegenseitig was reinschmiert.
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Übrigens benannte ich hier im Rahmen der Auseinandersetzung zum Antisemitismusbegriff Belege in Hülle und Fülle. Antwort: Null! ich kann ja Unrecht haben. Aber dann weise man mir das nach... Bisher ist meine These - der moderne Antisemitismus sei wesentlich einer, der mit falscher kapitalismuskritik operiere und an die (zT nur gefühlten) Modernisierungsverlierer appelliere - bisher hat man mir diese These nicht widerlegt. Wenn diese These so dumm ist, sollte eine Widerlegung spielend und mit einem Lächeln auf den Lippen zu leisten sein.
Eine "Widerlegung" ad nauseam ist übrigens keine. ich habe meinen Schopenhauer gelesen...
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Fettes Dito futuretwin! Das Ideologien hinter dem Rücken der Akteure wirken scheint hier vollkommen fremd. Man essentialisiert sich munter selbst und andere.
Und danke für den Link.
Alles aus deinem Text zur Genese (den du natürlich nicht aus Selbstopferung heraus geschrieben hast) war mir nicht bekannt. Trotzdem so ungefähr schon. Inwiefern der dem entgegensteht was ich zu Antisemitismus geschrieben hab ist mir nicht klar.
"mag ja kompliziert sein, diese ganzen historischen Herleitungen zu fassen"
Haha.
Ich habe nirgendswo den Zusammenhang von falscher Kapitalismuskritik und modernen Antisemitismus geleugnet, noch die rassistische Komponente bestritten. "Antisemitismus ist M_E_H_R als falsche Kapitalismuskritik, er ist eine über Jahrhunderte entstandene komplexe Vorurteilsstruktur und Teil unserer Kultur und kein falscher Sozialismus." Und dann mir was von Dialektik erzählen wollen.
Zu Zuckermann, schau dir meine Links an, schau dir die deutsche Gesellschaft an und dann beurteile selbst, ob der Mann zur Heiligenverehrung taugt.
Zur Linke, eine Linke die "Bescheid weiß", einig ist und nicht kritisch braucht kein Mensch.
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Warum denn immer diese Gesprächsabruchsdrohungen?
@workingclasshero
"Innerlinker Nestbeschmutzer" Naja, das war er mal, oder?
Und was ist denn die Linke? Das Witzige ist doch, dass sich JEDER als der Rebell vorkommt, die Mädchenmannschaft, die Bahamas, alle emfinden sie sich als innerlinke Rebellen, die aufzeigen, wie es richtig geht.
Jeder baut sich die Strohpuppe einer Diskurshoheit des jeweiligen Feindbildes, seien es "die Antiimps", seien es "Mackerlinke" whatever.
Heutzutage reicht es für das Rebellentum nicht mehr aus links zu sein, Nein: eins muss innerlinker Abweichler sein, Desperado!
Da ist che doch imho mit seinem ständigen Setzen zwischen die Stühle, dem entschiedenen Jein doch eher das Gegenteil, zum Glück!
Und, Lacommune, ich verstehe, was du meinst mit der unkritischen Linken, unselbstkritisch trifft es besser, oder? Aber Gesprächsabbruch macht es doch nicht besser.
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Diese Unterscheidung kritisch vs. essentialistisch finde ich halt auch nicht richtig, weil sie einen Scheinwiderspruch suggeriert: Wenn ich meine Kritik anhand von Erfahrungen, Erlebnissen, erlebten politischen oder sozialen Prozessen und meinetwegen auch Anekdoten formuliere, dann aufgrund der Anschaulichkeit, aber nicht weil ich das Große Ganze und die gesellschaftspolitischen Hintegründe nicht sehen würde oder mich selbst vom Eingebundensein in gesellschaftliche Prozesse abstrahieren würde. Das hatten wir ja schon mal in den Debatten mit Momorulez, der behauptete, Leute wie Netbitch, Workingclasshero, Alter Bolschewik oder ich würden uns selbst als "geläuterte Linke" sehen, die von Dingen wie Alltagsrassismus, Sexismus usw. erhaben seien und dadrüber stehen würden. Was für ein Unsinn, ich halte mich sogar für ausgesprochen selbstkritisch, gehe allerdings mit Alltagswidersprüchen (vgl. das Karrierethema, das in der Diskussion mit lacommune anklang) nun ja sagen wir ziemlich "lebenserfahren" und nicht unbedingt theory-like um.
@lacommune: "Ich habe nirgendswo den Zusammenhang von falscher Kapitalismuskritik und modernen Antisemitismus geleugnet, noch die rassistische Komponente bestritten." ----- Habe ich das behauptet? Allerdings würde ich nicht von einer rassistischen Komponente sprechen, sondern von Antisemitismus als Rassismus - was dann im Umkehrschluss heißt, nicht alle Formen von Israelkritik sind auch antisemitisch.
Zu Zuckermann wie z.B. auch zu Avnery: Mein Hinweis auf Ta Ayush und Gadi Algazi kam nicht von ungefähr. Ich weiß, mit wem ich mich in dem Kontext solidarisiere und warum.
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Es ist anstrengend.
Es ist was mit einig und Bescheid wissen, wenn hier das angebliche gegenseitig reinschmieren in der Linken beklagt wird (um so auch den eigenen Quatsch aus der Schusslinie zu bringen, in dem man mir Böswiligkeit unterstellt), wenn hier postuliert wird, man kenne ja die Mechanismen und dann noch philosophiert wird, wie die Geheimdienste (am besten noch die von der USA) die deutsche Linke spalten. Weil sonst würde man ja durchmaschieren. Das sprach ich schon vorhin an: "Bei Linken findet sich auch oft die größenwahnsinnige Vorstellung, dass ein ideologisches Element, was innen entgegensteht, den Kommunismus verhindern würde." Oder halt für die eigene Marginalität sorgen würde.
Es sollte doch klar sein, dass es keinen Sinn macht Hegemonie zu gewinnen, wenn man dafür die Momente repressiver Vergesellschaftung wegwischt (bei Bebel wird ja der Antisemitismus sogar zum Treibstoff der Revolution). Freie Gesellschaft kommt so nicht heraus. Ich finde das widerspricht auch nicht der Erkenntnis, dass bestimmte gesellschaftliche Verhältnisse im Kapitalismus oder in dieser patriarchalen Formierung notwendig da sind.
Es ist auch immer ein bisschen billig auf Dogmen und Glaubenssätze rumzutrampeln, wo doch jeder Glaubenssätze hat und ohne den linken Identitätskram viele niemals mit linken Ideen in Berührung gekommen wären.
Was unterscheidet den jemanden, der "rumnegert" von einem Rassisten? Das eigene Bekenntnis, dass er keiner ist. Hier scheinen einige sehr sicher zu sein, wer nun kein Träger von Rassismus, Antisemitismus, Homophobie etc. ist, obwohl alles das in der Gesellschaft verbreitet ist und es auch damit eine Geschichte gibt und Folgen dieser Geschichte. Das kann ich mir so erklären, dass man andere und sich selbst essentialisiert und Ismen nur dann gelten lässt, wenn die Morddrohung und Erniedrigung klipp und klar da steht. Das ist kurzsichtig.
Und es gibt einfach keine "kritische Kritik". Die Kritik wird immer von einer gesellschaftlichen Tendenz und Sozialisierung heraus geäußert. Wenn ich die Reflexion darauf gar nicht mehr sehe, dann spreche ich von essentialistisch.
Und ja die Bahamas wird sich mal als Avantgarde der Linken gefallen haben und heute würd es mich nicht wundern, wenn die eifrig http://www.sezession.de/ lesen, so als Inspiration. Das passiert halt, wenn man sich außerhalb der Gesellschaft imaginiert.
"Habe ich das behauptet? Allerdings würde ich nicht von einer rassistischen Komponente sprechen, sondern von Antisemitismus als Rassismus"
Darum geht es doch die ganze Zeit. Mir wird wechselhaft unterstellt, ich würde den Rassenantisemitismus nicht sehen und gleichzeitig die Verbindung aus Antisemitismus und Kapitalismuskritik leugnen. Dabei läuft doch bei kritik-und-kunst alles schlussendlich auf falsche Kapitalismuskritik hinaus. Da ist ja sogar "die Juden machen die Integration nicht mit, Juden bleibt alles äußerlich, die Juden sind eine Rasse, die Juden haben ihre Vernichtung erfunden, übertrieben" verwirrte Kapitalismuskritik. Die einen lösen das so auf, dass jede Kapitalismuskritik antisemitisch ist, die anderen dass es keinen nennenswerten Antisemitismus gibt.
Wo behaupte ich alle Formen von Israelkritik sind antisemitisch?! Oder ist für dich "Israel bereitet einen Holocaust vor" legitime Israelkritik oder die Behauptung "die Israelis machen das Selbe wie die Nazis" grundsätzlich unproblematisch? Wenn das so ist, dann haben wir da Dissens.
Und das ist doch euer (du und kuk) Tick! Ihr bekommt sofort Schnappatmung, wenn jemand in den Raum stellt, dass diese oder jene Kritik an Israel antisemitisch motiviert sein könnte. Das heisst nicht dass der Kritiker von Judenhass verzehrt sein muss (wer A sagt muss nicht B sagen). Aber er ist auch nicht außerhalb der Gesellschaft.
Mir wird ja auch die "Ausschwitz-Karte" unterstellt. Als wär hierzulande die Shoa und sonstigen Morde an minderwertigem Leben, Nationalsozialismus und Weltkriege Das Thema. Das ist vielleicht in linken Sekten so. Aber was wirklich interessiert und Empörung hervorruft ist das nächste Kriegsverbrechen der IDF. Dass die Wehrmacht Stalingrad zu nem Freiluftvernichtungslager gemacht hat interessiert keinen.
"Zu Zuckermann wie z.B. auch zu Avnery: Mein Hinweis auf Ta Ayush und Gadi Algazi kam nicht von ungefähr. Ich weiß, mit wem ich mich in dem Kontext solidarisiere und warum."
Das war nicht an dich gerichtet. Du könntest aber sagen warum und warum nicht.
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Mit dieser absurden Unterstellung, die nichts mit dem zu tun hat, was Che oder ich je über IL geschrieben haben, ist dann wirklich jedes Gespräch beendet - das ist mir zu aberwitzig. Von den Pali-Soli-Kommitees musste ich mir, nur mit umgekehrtem Vorzeichen, diesen Blödsinn ja auch anhören - da war ich dann der "Judenschmuser", weil ich etwas dagegn hatte, dass man Menschen per Selbstmordattentat tötet und diesen Mord dann auch noch abfeiert.
Hüben wie drüben nicht wohl gelitten - ist wohl immer so, wenn man sich um ein unabhängiges Urteil bemüht.
Zoff Dich mit den Pali-Soli-Fritzen, @lacommune, aber laß Leute wie mich aus dem Spiel.
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@""Zu Zuckermann wie z.B. auch zu Avnery: Mein Hinweis auf Ta Ayush und Gadi Algazi kam nicht von ungefähr. Ich weiß, mit wem ich mich in dem Kontext solidarisiere und warum."
Das war nicht an dich gerichtet. Du könntest aber sagen warum und warum nicht." --- Klar, sage ich auch: Zuckermann und Avneri argumtieren auf der Basis des gegenseitig Aufrechnens von irsraelischen und palästinensischen bzw. westlich-imperialistischen und islamistischen Greueltaten. Ta Ayush versucht, soziale Kämpfe in Ísrael, Palästina und der arabischen Welt aufeinander zu beziehen und dem "Palästina-Konflikt" Klassenkampf entgegenzustellen, gegen die israelische und die palästinensische Bourgeoisie gerichtet, ganz praktisch, mit Freundschafts-und Nachbarschaftsprojekten, Ferien vom Krieg für Kinder oder Organisation sozialer Projekte am Grenzzaun und der Formulierung von Forderungen der Neu-Israelis in den Sonderwirtschaftszonen am Zaun. Die werden dort nämlich massivst ausgebeutet. Während früher jüdische EinwanderInnen automatisch in den Staat Israel integriert wurden werden die heute in Siedlungen am Zaun geschickt, wo sie zu Hungerlöhnen arbeiten müssen anstelle der nicht mehr beschäftigten palästinensischen WanderarbeiterInnen. "Teile und herrsche" wird dort mittlerweile in einer Art und Weise praktiziert, die wirklich Apartheid-Charakter angenommen hat - wohl gemerkt gegenüber jüdischen EinwanderInnen. Gegenüber den Palis war das vorher schon so, inzwischen sind die, nicht zuletzt aufgrund der Raketenbeschüsse von Hamas und Co. immer weitgehender nicht mehr Teil des Ausbeutungsprogramms.
Hierzu noch Folgendes:
http://che2001.blogger.de/stories/1240637/
und das:
http://che2001.blogger.de/stories/2420547/#2424835
http://che2001.blogger.de/stories/386740/
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Was unterscheidet den jemanden, der "rumnegert" von einem Rassisten? Das eigene Bekenntnis, dass er keiner ist. Hier scheinen einige sehr sicher zu sein, wer nun kein Träger von Rassismus, Antisemitismus, Homophobie etc. ist, obwohl alles das in der Gesellschaft verbreitet ist und es auch damit eine Geschichte gibt und Folgen dieser Geschichte. Das kann ich mir so erklären, dass man andere und sich selbst essentialisiert und Ismen nur dann gelten lässt, wenn die Morddrohung und Erniedrigung klipp und klar da steht. Das ist kurzsichtig.
Nö, viele die rumnegern sind Betroffene oder deren Verbündete und lachen sich scheckig über Sprachfundamentalismus. Was Du kurzsichtig nennst ist eher formulierungsfixierte Humorlosigkeit. Die besten Witze übrigens wurden in Auschwitz erzählt.
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Das ist Quatsch. Lacommune unterstellt anderswo Kurzsichtigkeit. Und du jetzt eben dort Humorlosigkeit?
Verhaspelt?
Ich denke genau dieses "mit Betroffenen verbündet" ist das, was Lacommune meint mit dem von dir Zitierten. Die eigene Bekenntnis, get it?
Bevor jetzt wieder die Schnappatmung losgeht: Ich will niemandem konkret irgendwelche Ismen unterstellen, nur darauf hinweisen, das Lacommune schon recht hat damit, dass auch Linke davor ja nicht grundsätzlich gefeit sind. Ich ja auch nicht.
Vielleicht schwingen in meinem "Verhaspelt?" oben ja Sexismus oder Klassismus mit.
Kann ich ja versuchen mitzuschneiden ohne mich sofort selbst zu zensieren.
Aber Das meinte ich mit Katholizismusartigkeit: sich qua "Taufe" als geläutert begreifen.Es muss doch einen Mittelweg geben dazwischen und dem Selbstzerknirschungsdiskurs der "evangeloiden" Moralfraktion.
weisst du was seltsam ist netbitch?
das ich threads aus der von dir beschworenen zeit der blogschlachten gelesen hab, wo du und che noch Seite an Seite mit Momo gegen etwa Genova standen.
Nach dem Bruch mit Momo versichert ihr euch nun gegenseitig, dass die Moralfraktion spinnt und tut so, als seid ihr schon immer felsenfest dieser Meinung gewesen.
Vielleicht können solche Brüche tatsächlich sowas verursachen, was Lacommune Selbstessentialisierung nennt. Einmal zu oft mit den Anstrengenden Leuten gestritten und dann beschlossen, das die unrecht haben.
Seien es Pali-Solis, Antideutsche oder "Kritische Weiße".
Ach ja, "statt mit Leuten wie mir. "
Irgendwie liest sich das für mich immer so dünkelhaft, Doppelmonarch. Auf die Gefahr hin, selbst Agism zu (re)produzieren, aber irgendwie scheint das ein Phänomen alter Linker Männer zu sein. Vielleicht einfach weil sie mit steigendem Alter zu viele anstrengende Diskussionen geführt haben. Is vielleicht unvermeidlich.
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Dabei fiel mir auf: Hier ist doch keiner Bahamas-Abonnent, genausowenig Intifada-Fan.
Es geht also nur darum, wo die Grenze gezogen wird, darüber gibt es Dissens, insofern bemühen wir uns wohl alle um ein "unabhängiges Urteil", was immer das sein mag.
Den Begriff Philosemitismus, den der Nörgler gerne in den Debatten verwendet, finde ich z.B. eher so naja.
Aber es ist auch durchaus ein Unterschied, ob so ein Begriff hier verwendet wird oder in der FAZ (oder in nem FAZ-Blog ;-)).
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Was die Sache mit Momo angeht, wir fanden auch damals schon dass die Moralfraktion spinnt, agierten aber in einem Bündnis, das mal als Antwort auf die Einheitsfront wirtschaftsliberaler, antideutscher und rechter Blogs entstanden war. Da war wechselseitige Loyalität sozusagen Bündnistreue.
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Du scheinst ja beständig mit che übereinzustimmen. So sehr, dass du meinst seine Texte wiederholen zu müssen. Verlovt?
"Bei vielen Menschen ist es bereits eine Unverschämtheit, wenn sie Ich sagen." - Minima Moralia.
Im "Ich sagen" bist du geübt. Ein oberflächlicher aber genauer Blick muss ja nicht immer täuschen.
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Kurzsichtige Humorlosigkeit, na dann mal los, dazu hat der liebe Gott ja die Copy&Paste Funktion erfunden:
Lacommune schrieb:
"Was unterscheidet den jemanden, der "rumnegert" von einem Rassisten? Das eigene Bekenntnis, dass er keiner ist. Hier scheinen einige sehr sicher zu sein, wer nun kein Träger von Rassismus, Antisemitismus, Homophobie etc. ist, obwohl alles das in der Gesellschaft verbreitet ist und es auch damit eine Geschichte gibt und Folgen dieser Geschichte. Das kann ich mir so erklären, dass man andere und sich selbst essentialisiert und Ismen nur dann gelten lässt, wenn die Morddrohung und Erniedrigung klipp und klar da steht. Das ist kurzsichtig."
Wer ist hier kurzsichtig? In der Tendenz che und kuk. Muss ja nicht stimmen, aber so hab ich gelesen. Dann schreibst du, paraphrasiert jetzt: das ist nicht kurzsichtig sondern humorlos.
Dann wären also Che und kuk humorlos. Da geht was durcheinander, oder?
Was das Thema Humor angeht, ist das so eine Sache, da gehen die Geschmäcker auseinander. Und ich meine jetzt nicht Geschmäcker im Sinne von, das ist geschmacklos. Du und ich werden vermutlich über unterschiedliche Witze lachen und damit meine ich jetzt wieder nicht, dass ich mich naserümpfend abwende, weil das nicht PC ist.
Hat auch was mit Alter und Umfeld zu tun. Wir schöpfen aus einem jeweils anderen Fundus, was Zitate o.ä. angeht. Hast du z.B. die Anspielung oben mit dem lieben Gott erkannt? Bezieht sich auf "Four Rooms".
Besonders heikel finde ich es jemandem im Onlinekontext Humorlosigkeit zu unterstellen. Du kennst mich ja z.B. nicht. Ich bin eigentlich ganz witzig. ;-)
Verstehst du was ich meine? Humor funktioniert im Netz nicht immer so gut, vor allem nicht, wenn er mit Ernstem vermischt ist. Das ist ne Frage des Modus'. Einmal haben kuk und ich uns hier hart beharkt und haben trotzdem später rumgealbert, da war dann aber klar, dass das jetzt Spass war.
Und um nochmal zum Thema rumnegern zurückzukommen: Ich finde das bei der Titanic z.B. nicht problematisch, da ist der Kontext klar. Oder wenn Die Goldenen Zitronen das Wort Tanzneger verwenden. Is sicher grenzwertig, aber halt irgendwie Sarkasmus/Satire.
Aber wenn jemand z.B. bei ner Diskussion absichtlich von Adorno Stellen zitiert, in denen das Wort Neger vorkommt, um anwesende Schwarze zu ärgern, dann ist das das Letzte.
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@futuretwin, Deine nachdenkenswerte Antwort lasse ich jetzt erst einmal wirken.
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Witzig? Geschmacksache. Ich fands jetzt nicht so gelungen.
Nachtrag:
Ich hab noch ne Episode zum Thema Rassimus und Humor. Ich hab jetzt ne Beziehung am Laufen und bin auch einstellungsmäßig ziemlich weit übereinstimmend mit der Dame. Manchmal ist sie ein bisschen antideutscher als ich und zieht mich mit den Palitüchern auf, die ich im Schrank habe. ;-) Und sie verwendet den Begriff PoC, den ich noch für weitgehend praxisuntauglich halte.
Neulich liefen wir zusammen rum und uns kamen ein paar junge Schwarze entgegen, die ziemlich hip angezogen waren und von denen einer das Anarchiesymbol als Aufdruck auf dem T-Shirt hatte.
Ich fing an: "Ist es rassistisch....." und schon fing sie an zu lachen, weil sie das Gleiche gedacht hatte: Ist es rassistisch zu unterstellen, der trüge das Anarchie-A nur aus Modegründen und wisse nicht um dessen Bedeutung. Und: nein. Es wäre eher rassistisch anzunehmen, als Betroffener sei der Mann bestimmt voll reflektiert und so. Bei nem Weißen würden wir das auch nicht denken, die Hautfarbe hat nix mit Mode zu tun, auch wenn es Rassismen geben mag, die Schwarzen eine höhere Stylekompetenz zuschreiben. Aber aus dem Kontext heraus konnte angenommen werden, dass es nur ein Modeding war, ähnlich wie das Palituch z.T. ja auch.
Wir hatten jedenfalls unseren Spass mit diesem Gedankengang und es schadet ja nicht, das mal kurz zu reflektieren, augenzwinkernd dazu.
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http://che2001.blogger.de/stories/2469908/#2470661
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Zur Verkürzung - es gibt größere Probleme auf der Welt. Wirklich. Wenn aber jemand mit raffendes und schaffendes Kapital ankommt, dann sag ich es ist falsch und nicht verkürzt. Die Verkürzung wirkt wie eine Anbiederung an das Publikum.
"Das habe ich Dir zu keinem Zeitpunkt unterstellt, wo siehst Du das? Was Du da die ganze Zeit schreibst bewegt sich auf so einer moralischen "rechtfertige Dich!" Ebene, die ich aber insgesamt zum Kotzen finde. In dem Sinne, dass Du mir unterstellst, ich würde sie betreiben, aber genau das ist es, wogegen ich seit 25 Jahren ankämpfe. Ich bin gegen moralischen Rigorismus an sich."
Vielleicht habe ich da etwas überreagiert. Wenn ich mir aber den Gesprächsverlauf anschaue wirkt das so. "Allerdings würde ich nicht von einer rassistischen Komponente sprechen, sondern von Antisemitismus als Rassismus." bestärkt mich auch darin.
Noch eine Anmerkung du deiner Genese. "Man kam mehr und mehr zu der Erkenntnis, dass die Schuld wohl eher bei Schwarzmagiern oder Hexen liegen müsse;-)" Die Hexenverfolgung, Massenhysterie und stark in Deutschland verbreitet. Erinnert ja schon an die Judenverfolgung.
Antisemitismus als Reaktion des einfachen Mannes .. Hannah Arendt und Adorno, hat Hannah Arendt nicht auch so komische Sätze ab und zu fallen lassen und hat Adorno (zu dem wir ja alle heimlich masturbieren) nicht ebenso fragwürdig über das Jüdische geschrieben, ich weiß nicht mehr, ich hab die Dialektik der Aufklärung schon länger nicht mehr gelesen. Der Antisemitimsus als Modus einer Zeit, unabhängig von Schichten.
"OK, aus ner PC-Sicht ist der Witz von lacommune jetzt sicher nicht OK. So nach dem Motto: Frauen haben ja oft gar keine eigene Meinung und treten in Diskussionen nur als Groupies in Erscheinung.
Witzig? Geschmacksache. Ich fands jetzt nicht so gelungen."
Ich finde zwar nicht, dass ich zu weit gegangen bin, aber ganz Unrecht hast du nicht.
Ich würde das auch bei Männer bringen.
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"Zur Verkürzung - es gibt größere Probleme auf der Welt. Wirklich. Wenn aber jemand mit raffendes und schaffendes Kapital ankommt, dann sag ich es ist falsch und nicht verkürzt. Die Verkürzung wirkt wie eine Anbiederung an das Publikum." (lacommune)
Verkürzung bedeutet ja, nach meinem Verständnis, letztlich unwahr. Allerdings eben nicht abgrundtief unwahr. Wer gegen "die Zocker" polemisiert, analysiert falsch - aber die Stoßrichtung seiner kritik k ö n n t e die richtige sein, nämlich: Den Kapitalismus insgesamt kritisch in Blick nehmen. Wer schriebe "Der Afrikaner ist von Natur aus faul", äußert sich nicht verkürzt, sondern zuinnerst unwahr und rassistisch. Diese Differenz verstehen sollte jetzt nicht so schwer sein.
Mit "die pöhsen Zocker" rede ich.
Mit "Die Afrikaner (natürlich sagen er oder sie es anders) sind..." rede ich eher nicht, weil das meine Gegner sind.
laCommune hat oben übrigens vergessen, ein @che zu setzen - es entsteht der Eindruck, ich habe mich so und so geäußert - in Wahrheit war es aber che. Nur zur Klarstellung. ich habe mit dem, was che geäußert hat, übrigens keine grundsätzlichen inhaltlichen Probleme.
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In der Welt in der Che, Netbitch und ich leben ist das so. Und was ein reiner Lebenslauf sein soll weiß ich nicht.
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Nach "sein soll" fehlt das Komma. Bitte beachten: Erst kommt das Komma, dann die Revolution.
Es ist meine Religion zu glauben, dass die Defizite der Interpunktion die soziale Weltrevolution verhindern. Denn der "freie Sprung unter den Himmel der Geschichte" (W. Benjamin) wäre genauer zu konstruieren, als je ein Komma es vermag.
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