Sonntag, 9. Juli 2017
G20 in Hamburg, da wurde ja richtig gehönkelt....
che2001, 20:13h
Als Autonomer der fast-ersten Stunden, als jemand, der sich heute zur Interventionistischen Linken bekennt, als jemand, für den eines der wichtigsten politischen Bücher die mich sehr geprägt haben die "Autonomie Neue Folge. Materialien gegen die Fabrikgesellschaft Nr. 14 Klassengeschichte - soziale Revolution?" darstellt (die "Autonomenbibel", das Standardwerk des Widerstands gegen die IWF-Weltbanktagung 1988) könnte ich ja vielleicht zu denen gehören, die den Riot von Hamburg gut finden.
Tue ich aber nicht. Vielmehr stellt sich mir eher die Frage, ob und inwieweit Provokateure ganz bewusst eine kontraproduktive Situation herbeigeführt haben, abgesehen davon, dass ich die sinnlose Zerstörung ausgerechnet in einem Szeneviertel nur noch zum Kotzen finde. Damit stehe ich ja auch nicht alleine, auch die autonome Szene, seit jeher bekannt für ihre Neigung zu offen ausgetragener Selbstkritik fetzt sich da auf indymedia gerade ziemlich.
https://linksunten.indymedia.org/de/node/217623
Einige Zitate sind schon recht bemerkenswert, deshalb greife ich sie ohne Anspruch auf Vollständigkeit auch heraus:
"Euch ist gar nicht mehr zu helfen! Klar war der Angriff der Schweine auf die Demo am Donnerstag grosse Scheisse, aber was insbesondere heute Nacht passiert ist, die Schanze auseinanderzunehmen wie im Wahn, einer bekannten basisengagierten Kleintierärztin das Auto zu fackeln und einer PoC den kleinen Teeladen zu entglasen, das ist total krank. Politische Nachricht Null, Zerstörung maximal. Bürgis haben die gewünschten Bürgerkriegsbilder bekommen, die Medien kotzen über alles Linke statt G20, und selbst die Rote Flora geht auf Abstand." "Verstehe aber trotzdem nicht was das Verbrennen von Autos damit zu tun hat? Inwiefern dient das dem Zweck? Mit den Autos wurden keine Barrikaden gebaut, noch wurde sonst irgendwas damit gegen den Staat unternommen. Ich verstehe es wirklich nicht. Und diese Frage ist nicht offensiv gemeint. Ich will es wirklich nachvollziehen können."
Antworten
"Ich denke das man sich im Vorfeld im klaren sein sollte welche Ziele man hat.. und was diese Ziele dann genau bedeuten. Wie dann genau die Realität ausschaut in welcher man sich dann wiederfindet.. Die Lösung der Probleme sind eben nicht einfach und eigentlich auch die schwierigste Aufgabe und Leistung.. so verstehe ich es.."
Antworten
"Sinnvolle Gewalt ist begrenzt, geplant und man hat vorher drüber nachgedacht was man damit sagen will.
Die Aussagen der letzten 30 Stunden waren:
Wir fühlen uns geil und überlegen und zeigens Euch so richtig. Wir nehmen uns jetzt endlich was (zurück).WIr haben die Macht.
Ist uns egal ob Menschen Angst vor uns haben und einen privaten Schaden in Kauf nehmen.
Ist uns egal, ob das in den Vierteln passiert in denen viele Menschen leben, die eigentlich dasselbe wollen wie wir.
Ich bin auch linksradikal und absolut dagegen, solche Botschaften auszusenden. Besetzungen ja, Guerillaaktionen ja.
Aber besoffene Mackertouren sind zum Kotzen. Was mich dazu bringt zu fragen, wer war da eigentlich am Start? Rechte oder staatliche Provokateure? Gibt es Belege dafür dass die IB mitgemischt hat so wie zu lesen war?
Krawalltouris wie schon bei den Schanzenfesten?
Oder Leute die wirklich denken, dass das Autonome Politik ist? Dann haben wir echt wenig gemeinsam."
"...etwas dabei gewesen. so wie sich solche Krawalle eben zusammen setzen. Das ist auch nichts neues und einer der Hauptgründe, warum reflektiertere und ältere Autonome, bei allem Verständnis für Wuit und Hass der der jungen zumeist männlichen krawallbeteiligten, so was eher skeptisch sehen."
"Klar wie klossbrühe ist: die bullen haben den Krawall genau so und an der Stelle gewollt."
Ich habe diesen Quark gestern fassungslos angesehen. Was bitte sollte diese Eskalation in der Schanze? Ist es nicht Ziel, den Protest in die Viertel der Reichen zu tragen? Wenn man wueten will dann bei denen, die von der Ausbeutung unmittelbar profitieren. Ein gecrashter IKEA ist da schon mal ein Anfang, aber es gibt noch zig andere Laeden - warum werden die nicht angegangen? Warum greift man nen verdammten Einzelhaendler an, der seit zig Jahren schon etabliert und in die eigenen Projekte eingebunden ist?
Warum zerstoeren wir unsere eigenen Stadtteile? Klar kann man die Bullen angreifen, auch mit Mollis und Zwillen. Das ist auch passiert, das hat funktioniert und das ist gut so. Es waere schoen wenn das noch viel staerker passier waere.
Aber warum um alles in der Welt greifen wir diejenigen an, die dort seit Jahren an der Basis mit uns zusammenarbeiten?
Das vorgehen gestern Abend war maximal dumm und sinnlos. Womit wir vlt. etwas Sympatie gewinnen koennten: Zieht euch das autonome Outfit an, mit Sturmhaube und Kaputzenpulli - und helft beim Aufraeumen. Klotzt in der Schanze richtig ran und verbreitet die Bilder via Social Media. Das was dort abgelaufen ist war hoffentlich NICHT repraesentativ fuer die linke Szene, ansonsten schaeme ich mich bald dafuer, mich linksradikal zu nennen... Unglaublich
Glückwunsch liebe Genoss*innen,
das war die beste Aktion gegen das Proletariat seit langem.
Es war offensichtlich dass es von den Bullen GEWOLLT war dass es genau dort und genauso eskalierte, eine wilde Mischung aus aufgepeitschten Demoteilnehmer*innen, zu Recht wütend, und stinkbesoffenem Partyvolk. Die Bullen hätten alles von Anfang an verhindern könnne, wer hier ist weiß wieviele es sind und wie übermächtig es sie macht, aber sie wollten es nicht verhindern weil sie viel bessere Strategien haben als "wir"! Wer das jetzt ernsthaft feiert dass ihr Plan genau aufgegangen ist und auch noch denkt das wäre revolutionär gewesen ist mehr als naiv.....
wieder einmal zeigt sich das problem, dass die szene in weiten teilen eine art durchlauferhitzer für leute zwischen 16 und 24 ist, die sich irgendwann aus den debatten zurückziehen und deren erfahrungen verloren gehen. sonst würde nämlich mehr leuten auffallen, dass die ereignisse gestern und letzte nacht keineswegs so außergewöhnlich waren. dass autos - auch massenweise - in flammen aufgehen und geschäfte geplündert werden, gab es schon öfter, und zwar nicht nur in kreuzberg am 1. mai. auch die debatten über das verhältnis zu anwohner_innen, über alkohol, mackertum, partypublikum und randalegaffer wurden schon 1000mal geführt.
.......
bevor sich jetzt also alle zerstreiten und im schlechtesten fall noch anfangen, hier irgendwelche details für die bullen zum mitlesen zu posten, nehmt euch einen augenblick zeit, lest mal nach (geht auch im internet) über die debatten nach dem 1. mai '87 oder '89, nach den chaostagen '95 oder dem schanzenfest 2009, und dann meldet euch wieder."
Was seit nunmehr an die 30 Jahren mal wieder zum Tragen kommt: Auf der Ebene sehr großer Demos haben Autonome kein Krisenmanagement. Seit den Startbahnschüssen ist dieses Problem evident, eine Lösung nicht sichtbar (außer bei der Bonn-Blockade 1992, da hatten wir es hinbekommen).
Schon in Heiligendamm waren die heftigsten Steine- und Molliewerfer offensichtlich aus dem Ausland angereiste Leute. Die türkische Zeitung Cumhuriyet schreibt davon, dass diesmal einige Leute dabei waren die selber zu den unmittlebaren Opfern der jüngsten EU-Austeritätspoilitik gehören und die nun Rache geübt hätten. Wenn das stimmt wäre es interessant näheres zu erfahren: Landlose griechische Bauern, arbeitslose spanische Fischer, die jetzt in NL oder SE im Exil leben, oder wer? Genauere Hinweise bleibt die Zeitung schuldig.
Über den Riot hinaus werfen sich mir allerdings noch einige ganz andere, dringende Fragen auf.
Einmal gibt es ganz grundsätzlich zwei verschiedene Perspektiven auf die ganze Thematik G20-Gipfel. Die eine wäre etwa die hier: Da treffen sich die Hauptimperialisten und ihre gepflegt-dekadenten Trikontstatthalter, um neue Verbrechen gegen die Menschheit zu planen. Diesem Treffen, von dem nichts Gutes ausgehen kann, ist möglich effizienter Widerstand entgegenzusetzen. Das ist die Antiimp-Perspektive, das ist ein Reduktionismus, der von Verschwörungstheorien a´la Bilderberger und Gnome von Zürich gar nicht weit entfernt ist.
Und dann gibt es da die Perspektive, dass ganz pragmatisch und mit viel Flickschusterei die Mächtigen dieser Welt versuchen, die drängendsten Probleme wie Klimawandel und Armutsmigration auf kompromisshafte Weise zu lösen oder zumindest zu kanalisieren. Das ist eine pragmatische Perspektive, die mal aus einem ganz anderen Winkel beleuchtet werden sollte: Es wird verhandelt und nicht geschossen, den größten Teil der Geschichte über keine Selbstverständlichkeit. Das ist die opportunistische Perspektive, alles andere als sozialrevolutionär, aber Opportunismus heißt eben auch dass von Opportunitäten ausgegangen wird.
Möglicherweise enthalten auch beide Perspektiven ein Moment von Wahrheit, in dem Sinne dass sie beide wahr und falsch zugleich sind. Ich glaube nicht an absolute oder alternative Wahrheiten.
Durch subventionierte EU-Agrarprodukte, die afrikanische Länder überschwemmen und Menschen dort zur Flucht oder zur Piraterie oder zum Banditen- und Söldnertum ZWINGEN, durch Handelsverträge, Investitionen, Kredite, Waffenexporte, diverse Formen von Bestechung und sog. Entwicklungshilfe die nicht humanitären Zwecken sondern der Zurichtung von Märkten für die Interessen des BRD/EU/US-sonstwie Kapitals dient wird ein Großteil der zu managenden Krise von den Großmächten selbst verursacht -insofern sieht ihr Krisenmanagement, etwas anderes ist ein G20-Gipfel nicht, noch mauer aus als das der Autonomen.
Tue ich aber nicht. Vielmehr stellt sich mir eher die Frage, ob und inwieweit Provokateure ganz bewusst eine kontraproduktive Situation herbeigeführt haben, abgesehen davon, dass ich die sinnlose Zerstörung ausgerechnet in einem Szeneviertel nur noch zum Kotzen finde. Damit stehe ich ja auch nicht alleine, auch die autonome Szene, seit jeher bekannt für ihre Neigung zu offen ausgetragener Selbstkritik fetzt sich da auf indymedia gerade ziemlich.
https://linksunten.indymedia.org/de/node/217623
Einige Zitate sind schon recht bemerkenswert, deshalb greife ich sie ohne Anspruch auf Vollständigkeit auch heraus:
"Euch ist gar nicht mehr zu helfen! Klar war der Angriff der Schweine auf die Demo am Donnerstag grosse Scheisse, aber was insbesondere heute Nacht passiert ist, die Schanze auseinanderzunehmen wie im Wahn, einer bekannten basisengagierten Kleintierärztin das Auto zu fackeln und einer PoC den kleinen Teeladen zu entglasen, das ist total krank. Politische Nachricht Null, Zerstörung maximal. Bürgis haben die gewünschten Bürgerkriegsbilder bekommen, die Medien kotzen über alles Linke statt G20, und selbst die Rote Flora geht auf Abstand." "Verstehe aber trotzdem nicht was das Verbrennen von Autos damit zu tun hat? Inwiefern dient das dem Zweck? Mit den Autos wurden keine Barrikaden gebaut, noch wurde sonst irgendwas damit gegen den Staat unternommen. Ich verstehe es wirklich nicht. Und diese Frage ist nicht offensiv gemeint. Ich will es wirklich nachvollziehen können."
Antworten
"Ich denke das man sich im Vorfeld im klaren sein sollte welche Ziele man hat.. und was diese Ziele dann genau bedeuten. Wie dann genau die Realität ausschaut in welcher man sich dann wiederfindet.. Die Lösung der Probleme sind eben nicht einfach und eigentlich auch die schwierigste Aufgabe und Leistung.. so verstehe ich es.."
Antworten
"Sinnvolle Gewalt ist begrenzt, geplant und man hat vorher drüber nachgedacht was man damit sagen will.
Die Aussagen der letzten 30 Stunden waren:
Wir fühlen uns geil und überlegen und zeigens Euch so richtig. Wir nehmen uns jetzt endlich was (zurück).WIr haben die Macht.
Ist uns egal ob Menschen Angst vor uns haben und einen privaten Schaden in Kauf nehmen.
Ist uns egal, ob das in den Vierteln passiert in denen viele Menschen leben, die eigentlich dasselbe wollen wie wir.
Ich bin auch linksradikal und absolut dagegen, solche Botschaften auszusenden. Besetzungen ja, Guerillaaktionen ja.
Aber besoffene Mackertouren sind zum Kotzen. Was mich dazu bringt zu fragen, wer war da eigentlich am Start? Rechte oder staatliche Provokateure? Gibt es Belege dafür dass die IB mitgemischt hat so wie zu lesen war?
Krawalltouris wie schon bei den Schanzenfesten?
Oder Leute die wirklich denken, dass das Autonome Politik ist? Dann haben wir echt wenig gemeinsam."
"...etwas dabei gewesen. so wie sich solche Krawalle eben zusammen setzen. Das ist auch nichts neues und einer der Hauptgründe, warum reflektiertere und ältere Autonome, bei allem Verständnis für Wuit und Hass der der jungen zumeist männlichen krawallbeteiligten, so was eher skeptisch sehen."
"Klar wie klossbrühe ist: die bullen haben den Krawall genau so und an der Stelle gewollt."
Ich habe diesen Quark gestern fassungslos angesehen. Was bitte sollte diese Eskalation in der Schanze? Ist es nicht Ziel, den Protest in die Viertel der Reichen zu tragen? Wenn man wueten will dann bei denen, die von der Ausbeutung unmittelbar profitieren. Ein gecrashter IKEA ist da schon mal ein Anfang, aber es gibt noch zig andere Laeden - warum werden die nicht angegangen? Warum greift man nen verdammten Einzelhaendler an, der seit zig Jahren schon etabliert und in die eigenen Projekte eingebunden ist?
Warum zerstoeren wir unsere eigenen Stadtteile? Klar kann man die Bullen angreifen, auch mit Mollis und Zwillen. Das ist auch passiert, das hat funktioniert und das ist gut so. Es waere schoen wenn das noch viel staerker passier waere.
Aber warum um alles in der Welt greifen wir diejenigen an, die dort seit Jahren an der Basis mit uns zusammenarbeiten?
Das vorgehen gestern Abend war maximal dumm und sinnlos. Womit wir vlt. etwas Sympatie gewinnen koennten: Zieht euch das autonome Outfit an, mit Sturmhaube und Kaputzenpulli - und helft beim Aufraeumen. Klotzt in der Schanze richtig ran und verbreitet die Bilder via Social Media. Das was dort abgelaufen ist war hoffentlich NICHT repraesentativ fuer die linke Szene, ansonsten schaeme ich mich bald dafuer, mich linksradikal zu nennen... Unglaublich
Glückwunsch liebe Genoss*innen,
das war die beste Aktion gegen das Proletariat seit langem.
Es war offensichtlich dass es von den Bullen GEWOLLT war dass es genau dort und genauso eskalierte, eine wilde Mischung aus aufgepeitschten Demoteilnehmer*innen, zu Recht wütend, und stinkbesoffenem Partyvolk. Die Bullen hätten alles von Anfang an verhindern könnne, wer hier ist weiß wieviele es sind und wie übermächtig es sie macht, aber sie wollten es nicht verhindern weil sie viel bessere Strategien haben als "wir"! Wer das jetzt ernsthaft feiert dass ihr Plan genau aufgegangen ist und auch noch denkt das wäre revolutionär gewesen ist mehr als naiv.....
wieder einmal zeigt sich das problem, dass die szene in weiten teilen eine art durchlauferhitzer für leute zwischen 16 und 24 ist, die sich irgendwann aus den debatten zurückziehen und deren erfahrungen verloren gehen. sonst würde nämlich mehr leuten auffallen, dass die ereignisse gestern und letzte nacht keineswegs so außergewöhnlich waren. dass autos - auch massenweise - in flammen aufgehen und geschäfte geplündert werden, gab es schon öfter, und zwar nicht nur in kreuzberg am 1. mai. auch die debatten über das verhältnis zu anwohner_innen, über alkohol, mackertum, partypublikum und randalegaffer wurden schon 1000mal geführt.
.......
bevor sich jetzt also alle zerstreiten und im schlechtesten fall noch anfangen, hier irgendwelche details für die bullen zum mitlesen zu posten, nehmt euch einen augenblick zeit, lest mal nach (geht auch im internet) über die debatten nach dem 1. mai '87 oder '89, nach den chaostagen '95 oder dem schanzenfest 2009, und dann meldet euch wieder."
Was seit nunmehr an die 30 Jahren mal wieder zum Tragen kommt: Auf der Ebene sehr großer Demos haben Autonome kein Krisenmanagement. Seit den Startbahnschüssen ist dieses Problem evident, eine Lösung nicht sichtbar (außer bei der Bonn-Blockade 1992, da hatten wir es hinbekommen).
Schon in Heiligendamm waren die heftigsten Steine- und Molliewerfer offensichtlich aus dem Ausland angereiste Leute. Die türkische Zeitung Cumhuriyet schreibt davon, dass diesmal einige Leute dabei waren die selber zu den unmittlebaren Opfern der jüngsten EU-Austeritätspoilitik gehören und die nun Rache geübt hätten. Wenn das stimmt wäre es interessant näheres zu erfahren: Landlose griechische Bauern, arbeitslose spanische Fischer, die jetzt in NL oder SE im Exil leben, oder wer? Genauere Hinweise bleibt die Zeitung schuldig.
Über den Riot hinaus werfen sich mir allerdings noch einige ganz andere, dringende Fragen auf.
Einmal gibt es ganz grundsätzlich zwei verschiedene Perspektiven auf die ganze Thematik G20-Gipfel. Die eine wäre etwa die hier: Da treffen sich die Hauptimperialisten und ihre gepflegt-dekadenten Trikontstatthalter, um neue Verbrechen gegen die Menschheit zu planen. Diesem Treffen, von dem nichts Gutes ausgehen kann, ist möglich effizienter Widerstand entgegenzusetzen. Das ist die Antiimp-Perspektive, das ist ein Reduktionismus, der von Verschwörungstheorien a´la Bilderberger und Gnome von Zürich gar nicht weit entfernt ist.
Und dann gibt es da die Perspektive, dass ganz pragmatisch und mit viel Flickschusterei die Mächtigen dieser Welt versuchen, die drängendsten Probleme wie Klimawandel und Armutsmigration auf kompromisshafte Weise zu lösen oder zumindest zu kanalisieren. Das ist eine pragmatische Perspektive, die mal aus einem ganz anderen Winkel beleuchtet werden sollte: Es wird verhandelt und nicht geschossen, den größten Teil der Geschichte über keine Selbstverständlichkeit. Das ist die opportunistische Perspektive, alles andere als sozialrevolutionär, aber Opportunismus heißt eben auch dass von Opportunitäten ausgegangen wird.
Möglicherweise enthalten auch beide Perspektiven ein Moment von Wahrheit, in dem Sinne dass sie beide wahr und falsch zugleich sind. Ich glaube nicht an absolute oder alternative Wahrheiten.
Durch subventionierte EU-Agrarprodukte, die afrikanische Länder überschwemmen und Menschen dort zur Flucht oder zur Piraterie oder zum Banditen- und Söldnertum ZWINGEN, durch Handelsverträge, Investitionen, Kredite, Waffenexporte, diverse Formen von Bestechung und sog. Entwicklungshilfe die nicht humanitären Zwecken sondern der Zurichtung von Märkten für die Interessen des BRD/EU/US-sonstwie Kapitals dient wird ein Großteil der zu managenden Krise von den Großmächten selbst verursacht -insofern sieht ihr Krisenmanagement, etwas anderes ist ein G20-Gipfel nicht, noch mauer aus als das der Autonomen.
... comment
kritik-und-kunst,
Sonntag, 9. Juli 2017, 21:42
Fast schon lustig.
Che, der (Ex?)Autonome kritisiert
Ich, eher Ästhet, zur linken Szene immer etwas auf Distanz, möchte mich dieser kritk nicht anschließen.
Dafür kommt sie mir zu unifom daher.
Inzwischen wissen wir:
- am Donnerstag hat die Polizie eskaliert
- Journalisten (darunter sogar ein BILD-Journalistz) wurden hemmungslos angegriffen
- diverse Plünderer kamen nicht aus dem schwarzen Block.
das alles muss erst einmal geklärt werden.
http://www.huffingtonpost.de/flo-smith/die-presse-ist-hier-nicht-sicher_b_17434624.html?ir=Germany
Che, der (Ex?)Autonome kritisiert
Ich, eher Ästhet, zur linken Szene immer etwas auf Distanz, möchte mich dieser kritk nicht anschließen.
Dafür kommt sie mir zu unifom daher.
Inzwischen wissen wir:
- am Donnerstag hat die Polizie eskaliert
- Journalisten (darunter sogar ein BILD-Journalistz) wurden hemmungslos angegriffen
- diverse Plünderer kamen nicht aus dem schwarzen Block.
das alles muss erst einmal geklärt werden.
http://www.huffingtonpost.de/flo-smith/die-presse-ist-hier-nicht-sicher_b_17434624.html?ir=Germany
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first_dr.dean,
Montag, 10. Juli 2017, 00:03
Schluss mit der verpissten Solidarität mit Linksautonomen
Mag man von der Polizeitaktik und den diversen durchdrehenden Polizisten halten, was man will - gemessen an den Verbrechen dieser, äh, Autonomer?:
Das ist doch nix.
Wer jubelt, wenn sogar noch versucht wird, die Häuser (!) von Anwohnern in der Schanze anzuzünden, wem hier nur das Lied von der bösen Polizei einfällt, der bekommt ganz sicher kaum noch etwas mit.
Zum Beispiel: Es haben sich in einem linken Viertel am Sonnabend Einwohnerwehren (!) gebildet, die mit Stahlstangen bewaffnet Jagd auf die Hools gemacht haben. Beim nächsten Mal werden die Hools mit Zwillen gejagt. Heute waren 10.000 Hamburger auf den Beinen, um in der Schanze und Umgebung aufzuräumen.
Es hat sich etwas geändert.
Das ist doch nix.
Wer jubelt, wenn sogar noch versucht wird, die Häuser (!) von Anwohnern in der Schanze anzuzünden, wem hier nur das Lied von der bösen Polizei einfällt, der bekommt ganz sicher kaum noch etwas mit.
Zum Beispiel: Es haben sich in einem linken Viertel am Sonnabend Einwohnerwehren (!) gebildet, die mit Stahlstangen bewaffnet Jagd auf die Hools gemacht haben. Beim nächsten Mal werden die Hools mit Zwillen gejagt. Heute waren 10.000 Hamburger auf den Beinen, um in der Schanze und Umgebung aufzuräumen.
Es hat sich etwas geändert.
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netbitch,
Montag, 10. Juli 2017, 01:57
Waren die Randalisten denn überhaupt Hamburger Autonome, Herr First Dr. Noske?
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mark793,
Montag, 10. Juli 2017, 02:44
Oder waren sie Mitglieder einer Stay-behind-Truppe im Gladio-Style, wie einige in meiner Timeline spekulierten?
Dass das alle nur bezahlte Provokateure waren, vermag ich indessen nicht so recht zu glauben.
Dass das alle nur bezahlte Provokateure waren, vermag ich indessen nicht so recht zu glauben.
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kritik-und-kunst,
Montag, 10. Juli 2017, 10:24
dean: bevor ich jemanden verurteile, muss ich ihm die tat nachweisen. Inzwischen sprechen selbst offiziöse Quellen davon, dass es sich überwiegend eher NICHT um den "klassischen" schwarzen Block gehandelt hat.
vergleiche mit den London Riots 2011 liegen nahe, wurden schon geäußert.
Mark: türlich waren das NICHT alles Agent provocateurs. Dass AUCH Agent provocateurs unterwegs waren, darauf aber darfste getrost n Monatsgehalt verwetten. In der Flora allein sind in den letzten Jahren vier (!!!) Staatsschutzspitzel enttarnt worden.
vergleiche mit den London Riots 2011 liegen nahe, wurden schon geäußert.
Mark: türlich waren das NICHT alles Agent provocateurs. Dass AUCH Agent provocateurs unterwegs waren, darauf aber darfste getrost n Monatsgehalt verwetten. In der Flora allein sind in den letzten Jahren vier (!!!) Staatsschutzspitzel enttarnt worden.
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kritik-und-kunst,
Montag, 10. Juli 2017, 11:00
soso, wundert mich aber nicht:
http://www.mopo.de/hamburg/g20/bei-krawallen-in-der-schanze-auch-rechte-randalierten-mit-27941982?dmcid=f_yho_Neuer+Inhalt
http://www.mopo.de/hamburg/g20/bei-krawallen-in-der-schanze-auch-rechte-randalierten-mit-27941982?dmcid=f_yho_Neuer+Inhalt
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first_dr.dean,
Montag, 10. Juli 2017, 11:14
Ein sensationelles Ergebnis
Das ist ja genau das Lustige:
Natürlich ist klar, dass unter den treibenden Kräften diverse - ich sage es mal neutraler - "interessierte Gruppierungen", teils mit staatlichen Hingergrund eine Rolle gespielt haben. Beim G20-Gipfel gab es da auch Dienste, die schlichtweg interessiert waren, wie Schland und seine Polizei im Fall der Fälle vorgehen würde. Die waren am Ende wohl selber überrascht, dass das Sicherheitskonzept der Bundesregierung (abgenickt von Scholz/Grote/Dudde etc..) tatsächlich den größten Teil des Stadtgebiets als "Peripherie" abschenkte und praktisch schutzlos ließ, bis dahin, dass teils überhaupt keine (!) Polizeikräfte mehr mobilisierbar waren.
Oh, und natürlich (genau wie in Genua) war die Polizei in den ersten Stunden der Eskalation auffällig desinteressiert daran, Brandsatzwerfer zu verhaften.
Es waren unter den Hardcore-Autonomen schon immer ein beachtlicher Anteil Geheimdienstpeople, verdeckte Ermittler etc. vertreten - auch im organisierenden Flora-Kollektiv (imho: bis heute). Nicht zuletzt deshalb, und zwar aus guten Gründen, verhalten sich die inneren Kreise ausgesprochen paranoid.
Das ist aber nur eine Nebenfaktor, Leute. Die staatlichen Widerlinge waren eben nicht der treibende Faktor. Denn sogar die altern Hasen aus dem Flora-Kollektiv (die muss man im Vergleich "gemäßigt" nennen) haben von Anfang an auf Brandsätze, Plünderungen, Gewalttaten gegen Journalisten, Gewalt gegen die Anwohner und - natürlich - das Anzünden von Autos gesetzt. Teils waren sie aus der Szenedynamik heraus geradezu dazu gezwungen.
Ich glaube, das habt ihr nicht auf dem Schirm.
Die Stimme der "alten Säcke" und Veteranen der Autonomenszene mag nach außen hin noch auffallen, spielt aber intern kaum eine Rolle. Unverändert spielen geheimdienstgesteuerte Antideutsche dort eine große Rolle und noch mehr ganz junge Leute. Die haben es nicht so mit Reflektion oder Theorie.
Gemeine Sache mit Hools und Kleinganoven? Ja, bitte!! Schlichter Hass auf Polizisten? Mehr davon!! ACAB - ACAB!! Rechtsradikale "Autonome", die einfach mal mitmachen? Uns doch egal!! Üble Straftäter aus dem Ausland? Was für geile Vorbilder!! Scheißstaat!!
Wer es nicht glauben mag (nach dem Motto: Was weiß denn schon dieser Dean), der schaue sich doch einfach mal den offizielle Aufruf der Hamburger Autonomen an:
https://www.youtube.com/watch?v=4CXJvJBjqLg
(Hinweis 1: Ich kenne ein paar Nasen aus dem Video - Hinweis 2: Die winken nicht nur lustig mit Brandsätzen, die haben konkrete Pläne damit)
Das alles war genau so geplant, genau so vorbereitet. Vom Ergebnis kann man sagen: Autonome arbeiteten da Hand in Hand mit den Repressionsbehörden. Die Letzteren haben da exakt das Wunschergebnis erzielt.
Ich sage voraus: Diverse linke Zentren werden dicht gemacht werden, der Einsatz von SEKs gegen radikallinke Demos wird sich häufen und - last but not least - es wird eine "europäische" Zentraldatei kommen für missliebige Linke (wäre das beschränkt auf Polithools, wäre ich sogar einverstanden damit).
Ein sensationelles Ergebnis. Auch das Flora-Kollektiv kann sich jetzt mal so richtig geil auf die Schulter kloppen und die mächtigen Eier kraulen. Die haben Geschichte geschrieben.
Natürlich ist klar, dass unter den treibenden Kräften diverse - ich sage es mal neutraler - "interessierte Gruppierungen", teils mit staatlichen Hingergrund eine Rolle gespielt haben. Beim G20-Gipfel gab es da auch Dienste, die schlichtweg interessiert waren, wie Schland und seine Polizei im Fall der Fälle vorgehen würde. Die waren am Ende wohl selber überrascht, dass das Sicherheitskonzept der Bundesregierung (abgenickt von Scholz/Grote/Dudde etc..) tatsächlich den größten Teil des Stadtgebiets als "Peripherie" abschenkte und praktisch schutzlos ließ, bis dahin, dass teils überhaupt keine (!) Polizeikräfte mehr mobilisierbar waren.
Oh, und natürlich (genau wie in Genua) war die Polizei in den ersten Stunden der Eskalation auffällig desinteressiert daran, Brandsatzwerfer zu verhaften.
Es waren unter den Hardcore-Autonomen schon immer ein beachtlicher Anteil Geheimdienstpeople, verdeckte Ermittler etc. vertreten - auch im organisierenden Flora-Kollektiv (imho: bis heute). Nicht zuletzt deshalb, und zwar aus guten Gründen, verhalten sich die inneren Kreise ausgesprochen paranoid.
Das ist aber nur eine Nebenfaktor, Leute. Die staatlichen Widerlinge waren eben nicht der treibende Faktor. Denn sogar die altern Hasen aus dem Flora-Kollektiv (die muss man im Vergleich "gemäßigt" nennen) haben von Anfang an auf Brandsätze, Plünderungen, Gewalttaten gegen Journalisten, Gewalt gegen die Anwohner und - natürlich - das Anzünden von Autos gesetzt. Teils waren sie aus der Szenedynamik heraus geradezu dazu gezwungen.
Ich glaube, das habt ihr nicht auf dem Schirm.
Die Stimme der "alten Säcke" und Veteranen der Autonomenszene mag nach außen hin noch auffallen, spielt aber intern kaum eine Rolle. Unverändert spielen geheimdienstgesteuerte Antideutsche dort eine große Rolle und noch mehr ganz junge Leute. Die haben es nicht so mit Reflektion oder Theorie.
Gemeine Sache mit Hools und Kleinganoven? Ja, bitte!! Schlichter Hass auf Polizisten? Mehr davon!! ACAB - ACAB!! Rechtsradikale "Autonome", die einfach mal mitmachen? Uns doch egal!! Üble Straftäter aus dem Ausland? Was für geile Vorbilder!! Scheißstaat!!
Wer es nicht glauben mag (nach dem Motto: Was weiß denn schon dieser Dean), der schaue sich doch einfach mal den offizielle Aufruf der Hamburger Autonomen an:
https://www.youtube.com/watch?v=4CXJvJBjqLg
(Hinweis 1: Ich kenne ein paar Nasen aus dem Video - Hinweis 2: Die winken nicht nur lustig mit Brandsätzen, die haben konkrete Pläne damit)
Das alles war genau so geplant, genau so vorbereitet. Vom Ergebnis kann man sagen: Autonome arbeiteten da Hand in Hand mit den Repressionsbehörden. Die Letzteren haben da exakt das Wunschergebnis erzielt.
Ich sage voraus: Diverse linke Zentren werden dicht gemacht werden, der Einsatz von SEKs gegen radikallinke Demos wird sich häufen und - last but not least - es wird eine "europäische" Zentraldatei kommen für missliebige Linke (wäre das beschränkt auf Polithools, wäre ich sogar einverstanden damit).
Ein sensationelles Ergebnis. Auch das Flora-Kollektiv kann sich jetzt mal so richtig geil auf die Schulter kloppen und die mächtigen Eier kraulen. Die haben Geschichte geschrieben.
... link
kritik-und-kunst,
Montag, 10. Juli 2017, 11:24
übrigens: rechte Orgas a la HoGeSa sind notorisch vom Staatsschutz unterwandert... Nachtigall...
... link
first_dr.dean,
Montag, 10. Juli 2017, 14:14
ein ästhetisches Argument?
ad
"rechte Orgas a la HoGeSa sind notorisch vom Staatsschutz unterwandert..."
Ach, nee!!! Echt jetzt? Und jetzt darf ich die richtig lieb haben, oder was??!
P.S.
Hättest einen stärken Punkt machen können, wenn du gesagt hättest, dass der "Thüringer Heimatschutz" im Kern eine beinahe reine (!) Staatschützer-Veranstaltung war (mit teils 30 bis 50 Prozent Staatzi-Anteil) - und wie wir alle wissen, ist daraus ganz direkt die NSU-Terrorserie entstanden und andere Unappetitlichkeiten.
Die radikale Linke hat zwar halbwegs begriffen, dass sich die Strukturen des Neofaschismus veränderten - die Antwort darauf bestand dann darin, einfach das Konzept (Blockaden etc.) einfach auszuweiten. Die Zersetzung der Piratenpartei (auch mit gütiger amtlicher Hilfe) war dann strategisch sicher auch sehr schlau. Tja, und in Bezug auf G20 fällt diesen Leuten bevorzugt ein:
Blockieren.
Ja, äußerst schlau. Ich bin vollauf begeistert - und der Ästhet in dir sicherlich auch. Der wird das mögen. Das da hast du sicher auch schon gesehen, von der sorgsam ausgearbeiteten Elbchaussee-Aktion (das waren übrigens schwerpunktmäßig die "traditionellen" Kräfte aus HH). Das muss dich doch begeistern, so rein aus der ästhetischen Perspektive, oder?
: https://www.youtube.com/watch?v=18vgefwPoEI
Ich bin zwar noch nicht so weit, dass ich konkrete Namen an die Böllerei melde. Aber so richtig weit weg davon: Bin ich auch nicht mehr.
Immer mehr denke ich, dass linke Solidarität (jeder Hool ein Freund) ein zutiefst falsches Konzept ist. Jedenfalls in der bisherigen Form. Ein Schlüsselkonzept der neuen Autonomen ist ja auch: "Provokationen sofort bestrafen!".
Da müsste man wohl darüber nachdenken. Vielleicht ist das mal eine richtig gute Idee.
"rechte Orgas a la HoGeSa sind notorisch vom Staatsschutz unterwandert..."
Ach, nee!!! Echt jetzt? Und jetzt darf ich die richtig lieb haben, oder was??!
P.S.
Hättest einen stärken Punkt machen können, wenn du gesagt hättest, dass der "Thüringer Heimatschutz" im Kern eine beinahe reine (!) Staatschützer-Veranstaltung war (mit teils 30 bis 50 Prozent Staatzi-Anteil) - und wie wir alle wissen, ist daraus ganz direkt die NSU-Terrorserie entstanden und andere Unappetitlichkeiten.
Die radikale Linke hat zwar halbwegs begriffen, dass sich die Strukturen des Neofaschismus veränderten - die Antwort darauf bestand dann darin, einfach das Konzept (Blockaden etc.) einfach auszuweiten. Die Zersetzung der Piratenpartei (auch mit gütiger amtlicher Hilfe) war dann strategisch sicher auch sehr schlau. Tja, und in Bezug auf G20 fällt diesen Leuten bevorzugt ein:
Blockieren.
Ja, äußerst schlau. Ich bin vollauf begeistert - und der Ästhet in dir sicherlich auch. Der wird das mögen. Das da hast du sicher auch schon gesehen, von der sorgsam ausgearbeiteten Elbchaussee-Aktion (das waren übrigens schwerpunktmäßig die "traditionellen" Kräfte aus HH). Das muss dich doch begeistern, so rein aus der ästhetischen Perspektive, oder?
: https://www.youtube.com/watch?v=18vgefwPoEI
Ich bin zwar noch nicht so weit, dass ich konkrete Namen an die Böllerei melde. Aber so richtig weit weg davon: Bin ich auch nicht mehr.
Immer mehr denke ich, dass linke Solidarität (jeder Hool ein Freund) ein zutiefst falsches Konzept ist. Jedenfalls in der bisherigen Form. Ein Schlüsselkonzept der neuen Autonomen ist ja auch: "Provokationen sofort bestrafen!".
Da müsste man wohl darüber nachdenken. Vielleicht ist das mal eine richtig gute Idee.
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fritz_,
Montag, 10. Juli 2017, 00:18
Es gibt in den letzten Jahren immer mal wieder Fotos, wo ein Gehirnakrobat "Anarchie organisieren" auf eine Bretterwand geschrieben hat. Reicht mir als Pointe.
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che2001,
Montag, 10. Juli 2017, 14:44
Na ja Dean, dann solltest Du den folgenden (und chronologisch eigentlich vorausgegangenen) Video aber auch nicht unterschlagen.
https://www.youtube.com/watch?v=E3dTa0e5f7k
https://www.youtube.com/watch?v=E3dTa0e5f7k
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che2001,
Montag, 10. Juli 2017, 14:48
@"ästhetisch": Was ästhetische Theorie ist und wieso Hartmut und Bersarin sich da und nicht im im engeren Sinne politischen verorten scheinst Du nicht zu wissen.
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first_dr.dean,
Montag, 10. Juli 2017, 19:18
Die Perspektive vom dem Video ist ja echt übel.
Da wird nicht gezeigt, wie von der Ballustrade aus diverse (sehr gut organisierte!) autonome Angriffsteams die Polizei - teils überaus heftig attackieren, während zugleich der erste schwarze Block innerhalb der Demo verblüffend friedfertig bleibt, während die Polizei sich deutlich Mühe gibt, diesen zu provozieren. Vor allem wird nicht so richtig deutlich, dass am Ende des Demozuges die Polizei vorher so eine Art Überraschungsangriff auf den hinteren schwarzen Block gestartet hat - und wie das ablief.
Sorry, da haben Kollegen von mir deutlich besseres Material (die waren vor Ort - wollen das aber nicht in irgend einem Portal hochladen).
Im Übrigen fand ich im Nachhinein die Idee der Polizei nachvollziehbar, einfach mal "en block" die beiden schwarzen Blöcke der welcome2hell-Demo hops nehmen zu wollen. Das war aber einsatztaktisch deutlichst zu dämlich umgesetzt. Außerdem wäre es - aus verschiedenen Gründen - ohnehin deutlich pfiffiger gewesen, die Demo erst mal 30 bis 60 Minuten laufen zu lassen. Die Spackos hätte da von ganz alleine exkaliert. Sicher sogar.
So siehts einfach nur danach aus, dass Team Blau und Team Braunschwarz ("Provokationen sofort bestrafen") schlicht dasselbe gewollt haben. Eskalieren - so schnell es nur geht. Hat vermutlich auch damit zu tun, dass der Polizei nur begrenzte Kräfte zur Verfügung standen, die ohnehin nur schwer zu koordinieren waren - und sie dachten sich halt, je schneller, desto besser - oder irgendwelchen anderen wirren Kram.
Oh, und wer sich zu Fragen politischer Gewalt positioniert: Dem mögen "ästhetische Positionierungen" schon mal ein wenig entgleiten. Schon allein, weil es nicht passt.
Da wird nicht gezeigt, wie von der Ballustrade aus diverse (sehr gut organisierte!) autonome Angriffsteams die Polizei - teils überaus heftig attackieren, während zugleich der erste schwarze Block innerhalb der Demo verblüffend friedfertig bleibt, während die Polizei sich deutlich Mühe gibt, diesen zu provozieren. Vor allem wird nicht so richtig deutlich, dass am Ende des Demozuges die Polizei vorher so eine Art Überraschungsangriff auf den hinteren schwarzen Block gestartet hat - und wie das ablief.
Sorry, da haben Kollegen von mir deutlich besseres Material (die waren vor Ort - wollen das aber nicht in irgend einem Portal hochladen).
Im Übrigen fand ich im Nachhinein die Idee der Polizei nachvollziehbar, einfach mal "en block" die beiden schwarzen Blöcke der welcome2hell-Demo hops nehmen zu wollen. Das war aber einsatztaktisch deutlichst zu dämlich umgesetzt. Außerdem wäre es - aus verschiedenen Gründen - ohnehin deutlich pfiffiger gewesen, die Demo erst mal 30 bis 60 Minuten laufen zu lassen. Die Spackos hätte da von ganz alleine exkaliert. Sicher sogar.
So siehts einfach nur danach aus, dass Team Blau und Team Braunschwarz ("Provokationen sofort bestrafen") schlicht dasselbe gewollt haben. Eskalieren - so schnell es nur geht. Hat vermutlich auch damit zu tun, dass der Polizei nur begrenzte Kräfte zur Verfügung standen, die ohnehin nur schwer zu koordinieren waren - und sie dachten sich halt, je schneller, desto besser - oder irgendwelchen anderen wirren Kram.
Oh, und wer sich zu Fragen politischer Gewalt positioniert: Dem mögen "ästhetische Positionierungen" schon mal ein wenig entgleiten. Schon allein, weil es nicht passt.
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che2001,
Dienstag, 11. Juli 2017, 01:33
Na, dass die Cops wirr gewesen wären, den Eindruck habe ich nicht, eher strategisch sehr kalkuliert. Und dass auch denen rechtsstaatliches Vorgehen schnuppe ist ist auch evident. Journalistinnen sollen möglichst gar nicht dabei sein, oder eben "embedded". Gulf War lässt grüßen.
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willy56,
Montag, 10. Juli 2017, 11:19
Ich vermag da keinerlei politisches Konzept zu erkennen. Es ging offensichtlich nur darum, endlich mal die Sau raus zu lassen. Offensichtlich hat dieser Artikel recht:
https://www.morgenpost.de/berlin/article206953539/Linksradikale-Szene-in-Berlin-Jung-maennlich-arbeitslos.html
Typisch spätpubertäres Verhalten, und das Gerede von Imperialismus un den armen Afrikanern, die durch die böse EU zur Flucht gezwungen werden, zeugt von größter Unkenntnis.
https://www.morgenpost.de/berlin/article206953539/Linksradikale-Szene-in-Berlin-Jung-maennlich-arbeitslos.html
Typisch spätpubertäres Verhalten, und das Gerede von Imperialismus un den armen Afrikanern, die durch die böse EU zur Flucht gezwungen werden, zeugt von größter Unkenntnis.
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willy56,
Montag, 10. Juli 2017, 15:01
Dieser Beitrag zum Thema erscheint mir sehr gut :
https://man-tau.com/2017/07/07/hamburg-gewalt-eliten/
https://man-tau.com/2017/07/07/hamburg-gewalt-eliten/
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che2001,
Montag, 10. Juli 2017, 15:59
Mir nicht, bei Gelegenheit schreibe ich auch mal warum nicht, aber zumindest sehr lesenswert. Bin jetzt in a hurry, verweise aber auf die letzte Einlassung von Bersarin, deren letzten Absatz - nicht den ganzen Beitrag - ich gelungen finde.
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bersarin,
Montag, 10. Juli 2017, 15:26
Wenn es so wäre, wie die MoPo in einer Orgie des Möglichkeitssinnes mutmaßte, daß da (auch) Nazis am Werk waren, dann hätte die militante Linke auf noch viel größerem Fuße versagt: Daß sie den eigenen Leuten nicht Einhalt gebot, ist schlimm, schlimmer aber noch: nicht einmal Nazis aufhalten zu können, die das Viertel verwüsteten.
Sofern die Bewohner der Roten Flora bzw. die Hamburger Autonomen einen Arsch in der Hose hätten, nähmen sie Besenstiele und Knüppel zur Hand und prügelten die Randalierer aus dem Viertel hinaus. Und ein antibürgerlicher Akt wäre das allemal, weil man dann zugleich jenen aus Pinneberg und Elmshorn angereisten Bürgersöhnchen, die ein wenig die „Gesellschaft des Spektakels“ inszenieren wollten, eine Abreibung verpaßt hätte. Zumal die Randalierer in der Sicht mancher ja sowieso keine Linken waren. Da hätte es mal die Richtigen getroffen: Nazis, Bürgersöhne, Krawalltouristen, V-Männer, Provokateur-Agenten. Fünf Fliegen mit einer Klappe.
Ansonsten denke ich, daß man die Debatten über Gewalt in den verschiedenen Clustern analysieren muß: Das eine sind die Gewaltexzesse des Mobs, das andere Repressionen gegen die Presse und teilweise völlig unverhältnismäßig agierende Polizisten. Andererseits sollte man eben auch die Einsatzsituation bedenken, die Anspannung unter der die meisten Polizisten seit 3 Tagen standen, kaum mehr als zwei oder drei Stunden Schlaf. Wer nach den Motiven der Gewalttäter unter dem Protestierenden forscht, muß eben auch nach den Motiven der Polizisten fragen. Übrigens, wie der Querdenker Pier Paolo Pasolini einmal halb süffisant, halb böse an die Adresse der 68er gerichtet formulierte, der tatsächlichen Arbeiterklasse in diesen Konflikten.
Sofern die Bewohner der Roten Flora bzw. die Hamburger Autonomen einen Arsch in der Hose hätten, nähmen sie Besenstiele und Knüppel zur Hand und prügelten die Randalierer aus dem Viertel hinaus. Und ein antibürgerlicher Akt wäre das allemal, weil man dann zugleich jenen aus Pinneberg und Elmshorn angereisten Bürgersöhnchen, die ein wenig die „Gesellschaft des Spektakels“ inszenieren wollten, eine Abreibung verpaßt hätte. Zumal die Randalierer in der Sicht mancher ja sowieso keine Linken waren. Da hätte es mal die Richtigen getroffen: Nazis, Bürgersöhne, Krawalltouristen, V-Männer, Provokateur-Agenten. Fünf Fliegen mit einer Klappe.
Ansonsten denke ich, daß man die Debatten über Gewalt in den verschiedenen Clustern analysieren muß: Das eine sind die Gewaltexzesse des Mobs, das andere Repressionen gegen die Presse und teilweise völlig unverhältnismäßig agierende Polizisten. Andererseits sollte man eben auch die Einsatzsituation bedenken, die Anspannung unter der die meisten Polizisten seit 3 Tagen standen, kaum mehr als zwei oder drei Stunden Schlaf. Wer nach den Motiven der Gewalttäter unter dem Protestierenden forscht, muß eben auch nach den Motiven der Polizisten fragen. Übrigens, wie der Querdenker Pier Paolo Pasolini einmal halb süffisant, halb böse an die Adresse der 68er gerichtet formulierte, der tatsächlichen Arbeiterklasse in diesen Konflikten.
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first_dr.dean,
Montag, 10. Juli 2017, 23:42
Angetrieben von Alk, Ideologie und Cyberspace
Vorab: Es ist eine Illusion zu glauben, dass einige Brandsätze und Steine genug sein werden, um gegen eine Koalition von Ausbeutern bzw. eine mit den Konzernen verheiratete Regierung zu gewinnen. Was sich hier als angebliche Propaganda der Tat wichtig macht, und sich selbst an der Möglichkeit und Hektik anarchistischer Gewalt berauscht, das sind in Wirklichkeit Un-Taten, welche die Möglichkeiten zu Wandel und Revolution verbauen.
Nach einigen Tagen, wenn der Rausch abgeebbt ist, wenn die Wunden noch schmerzen und erstaunlich viele Genossen posttraumatische Reaktionen zeigen, dann ist die Welt fast unverändert, nur ist sie dann noch etwas dunkler geworden, Bündnisgenossen wurden verloren und die eigenen Zielsetzungen sind zusätzlich diskreditiert. Man hat im Kern lediglich Herrschaft gefestigt, und die Herrschenden werden sich neue Taktiken ausdenken und den verbleibenden Faden der Freiheit einkürzen.
Weder die besoffenen Partyhools und Fußballfans, noch die Aufregung suchenden Schüler und Krawalltouris, noch die iPhones plündernden Kleinganoven, die mit "ganz Hamburg" die Polizei und den Kapitalismus hassten: werden sich nächste Woche noch an politische Zielsetzungen erinnern oder an etwas tatsächlich Politischen beteiligen. Die Propaganda der Tat war keine Propaganda, und wie sich schon wenige Tage später zeigen wird, auch keine Tat. Auch dann nicht, wenn man sich zwei bis drei Tage lang mit Hilfstoffen aufputschte, um wie ein Uhrwerk aufgezogen über den Asphalt der Stadt zu rattern.
Es wird nicht viel bleiben. Ein paar Verurteilungen, ein paar Folgescharmützel, ansonsten gilt aber: Die Aufregungen legen sich, das Team Blue bekommt drei Tage Sonderurlaub, die Repressionsorgane erhalten die gewünschten Gesetze, die vermeintlichen Heldentaten verblassen, Heldentaten, deren sichtbare Überbleibenschaften von tausend Hamburgern Sonntags weggefegt wurden, nun, und in den Folgetagen kommt dann der Katzenjammer so sicher wie ein Gewitter nach einem schwülen Spätsommertag.
In den Echokammern des Cyberspace versichert man sich um so mehr: darum, wie sehr die eigenen Aktionen gerechtfertigt waren, dass der Hass auf Polizei und Staat noch untertrieben war, welche grandiosen und letztlich folgenlosen Erfolge man mit den Genossen erreicht hätte, wie sehr man G20 erschüttert hätte, tja, und wie schlimm und verblendet der politische Gegner ist (nahezu: der komplette Rest der Gesellschaft), und blockt fleißig weitgehend alles weg, was geistige Anstrengung, Widerspruch oder gar Dazulernen bedeuten würde.
Die Cyberblase, in der man sich aufhält und halb unwissentlich gefangen ist, die ist nicht einmal semi-permeabel. Das macht sie so angenehm als Aufenthaltsort mit sorgsam geregelter Temperatur und ihre Außenhaut ist dabei mindestens so hart wie der Beton eines Atomkraftwerkes. Da bräuchte es mindestens eine Kernschmelze, um sie zu durchbrechen.
Es wird keine Kernschmelze in den verschiedenen Niederungen der Linksautonomen geben, nicht in ihrer fruchtlosen Ideologie - nicht nach diesen Tagen. Man wird nichts dazulernen, man wird nichts ändern - und der sorgsam konfektionierte Cyberspace wird einen selbst und die Genossen überaus trösten und bestätigen. Was könnte denn richtiger sein als die eigene Denkweise und was feindseliger sowie ablehnenswerter als der abweichende Gedanke - zumal, wenn er nicht aus der eigenen Cyberhood kommt!!
Im Cyberspace scheint keine Sonne.
Nach einigen Tagen, wenn der Rausch abgeebbt ist, wenn die Wunden noch schmerzen und erstaunlich viele Genossen posttraumatische Reaktionen zeigen, dann ist die Welt fast unverändert, nur ist sie dann noch etwas dunkler geworden, Bündnisgenossen wurden verloren und die eigenen Zielsetzungen sind zusätzlich diskreditiert. Man hat im Kern lediglich Herrschaft gefestigt, und die Herrschenden werden sich neue Taktiken ausdenken und den verbleibenden Faden der Freiheit einkürzen.
Weder die besoffenen Partyhools und Fußballfans, noch die Aufregung suchenden Schüler und Krawalltouris, noch die iPhones plündernden Kleinganoven, die mit "ganz Hamburg" die Polizei und den Kapitalismus hassten: werden sich nächste Woche noch an politische Zielsetzungen erinnern oder an etwas tatsächlich Politischen beteiligen. Die Propaganda der Tat war keine Propaganda, und wie sich schon wenige Tage später zeigen wird, auch keine Tat. Auch dann nicht, wenn man sich zwei bis drei Tage lang mit Hilfstoffen aufputschte, um wie ein Uhrwerk aufgezogen über den Asphalt der Stadt zu rattern.
Es wird nicht viel bleiben. Ein paar Verurteilungen, ein paar Folgescharmützel, ansonsten gilt aber: Die Aufregungen legen sich, das Team Blue bekommt drei Tage Sonderurlaub, die Repressionsorgane erhalten die gewünschten Gesetze, die vermeintlichen Heldentaten verblassen, Heldentaten, deren sichtbare Überbleibenschaften von tausend Hamburgern Sonntags weggefegt wurden, nun, und in den Folgetagen kommt dann der Katzenjammer so sicher wie ein Gewitter nach einem schwülen Spätsommertag.
In den Echokammern des Cyberspace versichert man sich um so mehr: darum, wie sehr die eigenen Aktionen gerechtfertigt waren, dass der Hass auf Polizei und Staat noch untertrieben war, welche grandiosen und letztlich folgenlosen Erfolge man mit den Genossen erreicht hätte, wie sehr man G20 erschüttert hätte, tja, und wie schlimm und verblendet der politische Gegner ist (nahezu: der komplette Rest der Gesellschaft), und blockt fleißig weitgehend alles weg, was geistige Anstrengung, Widerspruch oder gar Dazulernen bedeuten würde.
Die Cyberblase, in der man sich aufhält und halb unwissentlich gefangen ist, die ist nicht einmal semi-permeabel. Das macht sie so angenehm als Aufenthaltsort mit sorgsam geregelter Temperatur und ihre Außenhaut ist dabei mindestens so hart wie der Beton eines Atomkraftwerkes. Da bräuchte es mindestens eine Kernschmelze, um sie zu durchbrechen.
Es wird keine Kernschmelze in den verschiedenen Niederungen der Linksautonomen geben, nicht in ihrer fruchtlosen Ideologie - nicht nach diesen Tagen. Man wird nichts dazulernen, man wird nichts ändern - und der sorgsam konfektionierte Cyberspace wird einen selbst und die Genossen überaus trösten und bestätigen. Was könnte denn richtiger sein als die eigene Denkweise und was feindseliger sowie ablehnenswerter als der abweichende Gedanke - zumal, wenn er nicht aus der eigenen Cyberhood kommt!!
Im Cyberspace scheint keine Sonne.
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che2001,
Dienstag, 11. Juli 2017, 01:45
Wie kontrovers unter Autonomen über das Thema diskutiert wird zeigt der Indymedia-Thread, aus dem hier ja nun auch zitiert wurde.
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first_dr.dean,
Dienstag, 11. Juli 2017, 03:17
ad
"Wie kontrovers unter Autonomen über das Thema diskutiert wird zeigt der Indymedia-Thread, aus dem hier ja nun auch zitiert wurde."
Zitiert? Dann sollte ich mir den Kram vielleicht mal anschauen. Im Moment recherchiere ich ein paar Alt-right-Typen aus dem Alex-Jones-Netzwerk hinterher und wundere mich. Finde ich halt spannender.
Und dass bei indymedia vereinzelt noch diskutiert wird: Das ändert so rein garnichts, pardon, so sehe ich das, an der Echokammerproblematik der meisten radikalen Linken. Viele von denen kriegen echt schon die Megakrise, wenn sie das lesen, was bei dir bzw. in den Kommentarspalten steht.
Das kennen die garnicht mehr: Abweichende Meinungen - sowie den geistigen Umgang damit. Das meine ich ganz ernst. Wobei man fairer Weise sagen muss, dass auch "früher" nicht alles Gold war - und die Diskursbreite mitunter auch sehr eng ausfiel.
Dennoch, und wie gesagt: Die Jüngeren sind deutlich mehr auf dem aktuellen (auch: technischen) Stand - und stehen damit deutlich stärker in ihren Filterblasen. Die diskutieren sicherlich auch nicht mehr bei Indy oder lesen bei dir. Das dürfte sehr selten sein.
Das ist mehr was für die Seniorenabteilung (uns).
"Wie kontrovers unter Autonomen über das Thema diskutiert wird zeigt der Indymedia-Thread, aus dem hier ja nun auch zitiert wurde."
Zitiert? Dann sollte ich mir den Kram vielleicht mal anschauen. Im Moment recherchiere ich ein paar Alt-right-Typen aus dem Alex-Jones-Netzwerk hinterher und wundere mich. Finde ich halt spannender.
Und dass bei indymedia vereinzelt noch diskutiert wird: Das ändert so rein garnichts, pardon, so sehe ich das, an der Echokammerproblematik der meisten radikalen Linken. Viele von denen kriegen echt schon die Megakrise, wenn sie das lesen, was bei dir bzw. in den Kommentarspalten steht.
Das kennen die garnicht mehr: Abweichende Meinungen - sowie den geistigen Umgang damit. Das meine ich ganz ernst. Wobei man fairer Weise sagen muss, dass auch "früher" nicht alles Gold war - und die Diskursbreite mitunter auch sehr eng ausfiel.
Dennoch, und wie gesagt: Die Jüngeren sind deutlich mehr auf dem aktuellen (auch: technischen) Stand - und stehen damit deutlich stärker in ihren Filterblasen. Die diskutieren sicherlich auch nicht mehr bei Indy oder lesen bei dir. Das dürfte sehr selten sein.
Das ist mehr was für die Seniorenabteilung (uns).
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che2001,
Dienstag, 11. Juli 2017, 07:42
Dean, wer lesen kann ist klar im Vorteil
Diese Zitate stehen oben in meinem Ausgangsposting, ebenso der Link auf die Indymedia-Debatte, in der u.a. von autonomer Seite dazu aufgerufen wird sich in eindeutigem Outfit mit heftigem Arbeitseinsatz an den Aufräumarbeiten zu beteiligen und das über social media zu posten und die Rede davon ist dass Jahrzehnte autonomer Stadtteilarbeit zunichte gemacht wurden. Andererseits wurde die Rolle tatsächlich marginalisierter Militanter aus F, I, GR thematisert. Alles sehr kontrovers und durchaus selbstkritisch. Auch die alkoholproblematik wurde thematisiert. Diese oben verlinkte Debatte gelesen zu haben sollte eigentlich Voraussetzung sein ehe hier kommentiert wird.
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willy56,
Dienstag, 11. Juli 2017, 15:41
Ja da stehen wirklich interessante Sachen:
"Wut über ein Scheißleben in befristeten Jobs, Mini-Jobs, Hartz-4 Regime, steigenden Mieten und,und, ... ganz simpel und primitiv aber in sehr direkter Aktion zum Ausdruck bringen?"
Ganz toll, in Kolumbien gibt´s kein Hartz-IV, da könnten sie an der Ampel Autoscheiben putzen oder ihr Handy minutenweise vermieten.
"Hast du die Riots des 19. Jhd studiert? Hast du veganberuhigter Kleinbürger eine Ahnung, was los ist, wenn eine kritische Masse die Schnauze voll hat?"
Kritische Masse, ein paar Tausend Jugendliche? Die meinen allen Ernstes, sie würden das Gewaltmonopol des Staates brechen?
In Kolumbien würde einfach das Militär eingesetzt, wenn die Polizei die Lage nicht unter Kontrolle bekommt. Dann hätte es ein paar Dutzend Tote gegeben.
Der hier gefällt mir besonders:
"Geh mal nach Westafrika, unterhalte dich it den Leuten über ihre Perspektiven, über eine EU, die ihnen mit Hochseetrawlern die letzten Fische wegfängt, mit billigen Hühnchen die Märkte überschwemmt und in angeblich tollen Wirtschaftskooperationen, wie sie jetzt bei G20 beschlossen werden sollten, die ewig gleichen konzerne in stellung bringt, um noch mehr aus diesem Kontinent rauszuziehen."
Und er bekommt auch gleich die passende Antwort:
"Fahr' mal nach Kinshasa in eines der Villenvirtel. Da leben die, die für das Elend der Leute draußen auf dem Land verantwortlich sind. Und werden fett. Aber deren Schlitten zündet niemand an; warum eigentlich nicht?
Übrigens - white guilt ist, wenn man in völliger Unkenntnis der Geschichte glaubt, man sei als Weißer per se für alles Schlechte auf dem afrikanischen Kontinent verantwortlich und müsse deswegen zahlen. Und zwar an die Bonzen, denn das sind ja die einzigen, die was auf die Reihe bekommen (spätestens hier solltest Du merken, daß das Rassismus pur ist - die dummen Afrikanerlein bekommen natürlich keine Gesellschaft von unten aufgebaut, da muß der weiße Massa ran und den Mobutus der Welt Geld in den Hintern pusten, damit das geht)."
Wirklich großes Kino.
"Wut über ein Scheißleben in befristeten Jobs, Mini-Jobs, Hartz-4 Regime, steigenden Mieten und,und, ... ganz simpel und primitiv aber in sehr direkter Aktion zum Ausdruck bringen?"
Ganz toll, in Kolumbien gibt´s kein Hartz-IV, da könnten sie an der Ampel Autoscheiben putzen oder ihr Handy minutenweise vermieten.
"Hast du die Riots des 19. Jhd studiert? Hast du veganberuhigter Kleinbürger eine Ahnung, was los ist, wenn eine kritische Masse die Schnauze voll hat?"
Kritische Masse, ein paar Tausend Jugendliche? Die meinen allen Ernstes, sie würden das Gewaltmonopol des Staates brechen?
In Kolumbien würde einfach das Militär eingesetzt, wenn die Polizei die Lage nicht unter Kontrolle bekommt. Dann hätte es ein paar Dutzend Tote gegeben.
Der hier gefällt mir besonders:
"Geh mal nach Westafrika, unterhalte dich it den Leuten über ihre Perspektiven, über eine EU, die ihnen mit Hochseetrawlern die letzten Fische wegfängt, mit billigen Hühnchen die Märkte überschwemmt und in angeblich tollen Wirtschaftskooperationen, wie sie jetzt bei G20 beschlossen werden sollten, die ewig gleichen konzerne in stellung bringt, um noch mehr aus diesem Kontinent rauszuziehen."
Und er bekommt auch gleich die passende Antwort:
"Fahr' mal nach Kinshasa in eines der Villenvirtel. Da leben die, die für das Elend der Leute draußen auf dem Land verantwortlich sind. Und werden fett. Aber deren Schlitten zündet niemand an; warum eigentlich nicht?
Übrigens - white guilt ist, wenn man in völliger Unkenntnis der Geschichte glaubt, man sei als Weißer per se für alles Schlechte auf dem afrikanischen Kontinent verantwortlich und müsse deswegen zahlen. Und zwar an die Bonzen, denn das sind ja die einzigen, die was auf die Reihe bekommen (spätestens hier solltest Du merken, daß das Rassismus pur ist - die dummen Afrikanerlein bekommen natürlich keine Gesellschaft von unten aufgebaut, da muß der weiße Massa ran und den Mobutus der Welt Geld in den Hintern pusten, damit das geht)."
Wirklich großes Kino.
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first_dr.dean,
Dienstag, 11. Juli 2017, 15:42
Der Lampenputzer und selbst ernannte Sprecher der Autonomen sagte soeben:
"Und jetzt haben wir unter den Anwohnern des Schanzenviertels den absoluten Stimmungsumschwung. Wo vorher fast alle gegen den G20 waren, sind jetzt viele gegen die Rote Flora. Die Gespräche direkt vor der Flora mit aufgebrachten Anwohnern und Bürgern laufen schon. Es ist für uns ein Image-Schaden ohnegleichen."
Na, ganz so schlimm wird es schon nicht werden. Also: Weiter machen, als wäre nichts geschehen, marsch, marsch!
Und übrigens, bei der Aufräumaktion am Sonntag habe ich exakt keinen Menschen in "entsprechender Bekleidung" gesehen. Die meisten kamen nicht vom Karoviertel (das wäre ggf. bei der nächsten Demo ein echt hübscher und überaus selbstironischer Ort für linksautonome Folklore), oder aus irgendwelchen erkennbaren radikallinken Zusammenhängen.
Wer sich da beteiligte, rund 1000 Personen, das war der FEIND. Das waren genau die Leute, die von den heutigen Linksautonomen noch stärker gehasst werden als die Polizei.
Echt jetzt.
"Und jetzt haben wir unter den Anwohnern des Schanzenviertels den absoluten Stimmungsumschwung. Wo vorher fast alle gegen den G20 waren, sind jetzt viele gegen die Rote Flora. Die Gespräche direkt vor der Flora mit aufgebrachten Anwohnern und Bürgern laufen schon. Es ist für uns ein Image-Schaden ohnegleichen."
Na, ganz so schlimm wird es schon nicht werden. Also: Weiter machen, als wäre nichts geschehen, marsch, marsch!
Und übrigens, bei der Aufräumaktion am Sonntag habe ich exakt keinen Menschen in "entsprechender Bekleidung" gesehen. Die meisten kamen nicht vom Karoviertel (das wäre ggf. bei der nächsten Demo ein echt hübscher und überaus selbstironischer Ort für linksautonome Folklore), oder aus irgendwelchen erkennbaren radikallinken Zusammenhängen.
Wer sich da beteiligte, rund 1000 Personen, das war der FEIND. Das waren genau die Leute, die von den heutigen Linksautonomen noch stärker gehasst werden als die Polizei.
Echt jetzt.
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che2001,
Dienstag, 11. Juli 2017, 20:24
Mal abgesehen von der seltenen tumbheit des neu aufgekommenen Ausdrucks linkssutonome - als gäbe es auch rechtsautonome - ähnlich wie die presseformulierug selbsternannte autonome - wer ernennt die sonst? Frage ich mal, wieso die aufräumen wie der Feind aussahen. Trugen die Schlips und Anzug abendkleid und Pumps? Für mich sahen die aus wie normale gtünalternative Szene.
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first_dr.dean,
Dienstag, 11. Juli 2017, 22:18
Das mit den Rechtsautonomen hast du verpasst? Interessant. Tja, ein paar Figuren von dem Gesox haben auf der Schanze mitgemischt und das dann auf ihren Kanälen als Heldentaten weiterverbreitet.
Am Ende ist es sowieso fast egal, weil: Das war eine runde Mitmachveranstaltung, offen für alle (außer für Journalisten, die sehr ordentlich kassiert haben). Da kam es vor allem auf den "Kick" an, den Thrill - und ganz sicher nicht auf die politische Zielsetzung. "Wir wollen trinken - und was wollt ihr!!!". Auch Partyhools, nicht zu knapp.
Die "Aufräumhamburger" waren nicht sonderlich "grünalternativ" gewandet. Klar, die gab es auch, selten - dann vorwiegend Anwohner, aber in der Mehrheit waren das schlichte Stinos, oft komplett politikfern. Hamburg, meine Perle: quasi als Leitbild. Die mit Schlips und Abendkleid waren auch da (natürlich mit angemessener Kleidung unterwegs).
Genau die Spießer-Zombies, die von den Autonomen ganz entschieden verabscheut werden. Oh und nicht vergessen:
Schwarz gekleidete Typen waren da nicht zu sehen. Nicht ein einziger.
Träum weiter, Che!
Am Ende ist es sowieso fast egal, weil: Das war eine runde Mitmachveranstaltung, offen für alle (außer für Journalisten, die sehr ordentlich kassiert haben). Da kam es vor allem auf den "Kick" an, den Thrill - und ganz sicher nicht auf die politische Zielsetzung. "Wir wollen trinken - und was wollt ihr!!!". Auch Partyhools, nicht zu knapp.
Die "Aufräumhamburger" waren nicht sonderlich "grünalternativ" gewandet. Klar, die gab es auch, selten - dann vorwiegend Anwohner, aber in der Mehrheit waren das schlichte Stinos, oft komplett politikfern. Hamburg, meine Perle: quasi als Leitbild. Die mit Schlips und Abendkleid waren auch da (natürlich mit angemessener Kleidung unterwegs).
Genau die Spießer-Zombies, die von den Autonomen ganz entschieden verabscheut werden. Oh und nicht vergessen:
Schwarz gekleidete Typen waren da nicht zu sehen. Nicht ein einziger.
Träum weiter, Che!
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che2001,
Mittwoch, 12. Juli 2017, 01:58
Dean, wenn Du so etwas wie "Autonome Nationalisten" oder "Black Block Nazis" meinst, geschenkt, diese mit Autonomen zu vergleichen oder von "rechten" und "linken" Autonomen zu sprechen ist eine Staatsschutzperspektive. Das ist dann auf der Ebene wie die Sichtweise alle Sozialisten außer Mutti äh von Mises.
Zum Übrigen: "Schwarz gekleidete Typen waren da nicht zu sehen. Nicht ein einziger.
Träum weiter, Che!" --- Du liest mir nicht zu, wie üblich. Dass dort Leute in Autonomen-Outfit saubergemacht hätten habe ich nicht behauptet. Sondern ich habe darauf hingewiesen, dass in dem Indymedia-Thread jemand vorgeschlagen hatte, dass Autonome so etwas tun sollten. Wie auch in der ganzen Debatte dort höchst unterschiedliche Positionen vertreten wurden, von begeisterter Abfeierei der Randale bis hin zu der Stellungnahme, dass jemand meinte, wenn Letztere linksradikaler Konsens sei schäme er sich dafür ein Linksradikaler zu sein oder einer Frau, die meinte, die ganze Aufbauarbeit der letzten 25 Jahre in der Schanze in der sie aktiv gewesen sei würde durch solche Aktionen zunichte gemacht. Wärest Du auf diese Statements Punkt für Punkt eingegangen und hättest sie analysiert, meinetwegen gegen den Strich gebürstet und logisch-empirisch widerlegt hättest Du meinen Respekt. So aber nicht. Schade. Chance vertan. Nur ein Spießerstandpunkt unter Vielen.
Zum Übrigen: "Schwarz gekleidete Typen waren da nicht zu sehen. Nicht ein einziger.
Träum weiter, Che!" --- Du liest mir nicht zu, wie üblich. Dass dort Leute in Autonomen-Outfit saubergemacht hätten habe ich nicht behauptet. Sondern ich habe darauf hingewiesen, dass in dem Indymedia-Thread jemand vorgeschlagen hatte, dass Autonome so etwas tun sollten. Wie auch in der ganzen Debatte dort höchst unterschiedliche Positionen vertreten wurden, von begeisterter Abfeierei der Randale bis hin zu der Stellungnahme, dass jemand meinte, wenn Letztere linksradikaler Konsens sei schäme er sich dafür ein Linksradikaler zu sein oder einer Frau, die meinte, die ganze Aufbauarbeit der letzten 25 Jahre in der Schanze in der sie aktiv gewesen sei würde durch solche Aktionen zunichte gemacht. Wärest Du auf diese Statements Punkt für Punkt eingegangen und hättest sie analysiert, meinetwegen gegen den Strich gebürstet und logisch-empirisch widerlegt hättest Du meinen Respekt. So aber nicht. Schade. Chance vertan. Nur ein Spießerstandpunkt unter Vielen.
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kritik-und-kunst,
Mittwoch, 12. Juli 2017, 21:39
nanu...Stellungnahme einiger Schanzengeschäfte
+++ STELLUNGNAHME ZU DEN EREIGNISSEN VOM WOCHENENDE +++
Wir, einige Geschäfts- und Gewerbetreibende des Hamburger Schanzenviertels, sehen uns genötigt, in Anbetracht der Berichterstattung und des öffentlichen Diskurses, unsere Sicht der Ereignisse zu den Ausschreitungen im Zuge des G20-Gipfels zu schildern.
In der Nacht vom 7. auf den 8. Juli 2017 tobte eine Menge für Stunden auf der Straße, plünderte einige Läden, bei vielen anderen gingen die Scheiben zu Bruch, es wurden brennende Barrikaden errichtet und mit der Polizei gerungen.
Uns fällt es in Anbetracht der Wahllosigkeit der Zerstörung schwer, darin die Artikulation einer politischen Überzeugung zu erkennen, noch viel weniger die Idee einer neuen, besseren Welt.
Wir beobachteten das Geschehen leicht verängstigt und skeptisch vor Ort und aus unseren Fenstern in den Straßen unseres Viertels.
Aber die Komplexität der Dynamik, die sich in dieser Nacht hier Bahn gebrochen hat, sehen wir weder in den Medien noch bei der Polizei oder im öffentlichen Diskurs angemessen reflektiert.
Ja, wir haben direkt gesehen, wie Scheiben zerbarsten, Parkautomaten herausgerissen, Bankautomaten zerschlagen, Straßenschilder abgebrochen und das Pflaster aufgerissen wurde.
Wir haben aber auch gesehen, wie viele Tage in Folge völlig unverhältnismäßig bei jeder Kleinigkeit der Wasserwerfer zum Einsatz kam. Wie Menschen von uniformierten und behelmten Beamten ohne Grund geschubst oder auch vom Fahrrad geschlagen wurden.
Tagelang.
Dies darf bei der Berücksichtigung der Ereignisse nicht unter den Teppich gekehrt werden.
Zum Höhepunkt dieser Auseinandersetzung soll in der Nacht von Freitag und Samstag nun ein „Schwarzer Block“ in unserem Stadtteil gewütet haben.
Dies können wir aus eigener Beobachtung nicht bestätigen, die außerhalb der direkten Konfrontation mit der Polizei nun von der Presse beklagten Schäden sind nur zu einem kleinen Teil auf diese Menschen zurückzuführen.
Der weit größere Teil waren erlebnishungrige Jugendliche sowie Voyeure und Partyvolk, denen wir eher auf dem Schlagermove, beim Fußballspiel oder Bushido-Konzert über den Weg laufen würden als auf einer linksradikalen Demo.
Es waren betrunkene junge Männer, die wir auf dem Baugerüst sahen, die mit Flaschen warfen – hierbei von einem geplanten „Hinterhalt“ und Bedrohung für Leib und Leben der Beamten zu sprechen, ist für uns nicht nachvollziehbar.
Überwiegend diese Leute waren es auch, die – nachdem die Scheiben eingeschlagen waren – in die Geschäfte einstiegen und beladen mit Diebesgut das Weite suchten.
Die besoffen in einem Akt sportlicher Selbstüberschätzung mit nacktem Oberkörper aus 50 Metern Entfernung Flaschen auf Wasserwerfer warfen, die zwischen anderen Menschen herniedergingen, während Herumstehende mit Bier in der Hand sie anfeuerten und Handyvideos machten.
Es war eher die Mischung aus Wut auf die Polizei, Enthemmung durch Alkohol, der Frust über die eigene Existenz und die Gier nach Spektakel – durch alle anwesenden Personengruppen hindurch –, die sich hier Bahn brach.
Das war kein linker Protest gegen den G20-Gipfel. Hier von linken AktivistInnen zu sprechen wäre verkürzt und falsch.
Wir haben neben all der Gewalt und Zerstörung gestern viele Situationen gesehen, in denen offenbar gut organisierte, schwarz gekleidete Vermummte teilweise gemeinsam mit Anwohnern eingeschritten sind, um andere davon abzuhalten, kleine, inhabergeführte Läden anzugehen. Die anderen Vermummten die Eisenstangen aus der Hand nahmen, die Nachbarn halfen, ihre Fahrräder in Sicherheit zu bringen und sinnlosen Flaschenbewurf entschieden unterbanden. Die auch ein Feuer löschten, als im verwüsteten und geplünderten „Flying Tiger Copenhagen“ Jugendliche versuchten, mit Leuchtspurmunition einen Brand zu legen, obwohl das Haus bewohnt ist.
Es liegt nicht an uns zu bestimmen, was hier falsch gelaufen ist, welche Aktion zu welcher Reaktion geführt hat.
Was wir aber sagen können: Wir leben und arbeiten hier, bekommen seit vielen Wochen mit, wie das „Schaufenster moderner Polizeiarbeit“ ein Klima der Ohnmacht, Angst und daraus resultierender Wut erzeugt.
Dass diese nachvollziehbare Wut sich am Wochenende nun wahllos, blind und stumpf auf diese Art und Weise artikulierte, bedauern wir sehr. Es lässt uns auch heute noch vollkommen erschüttert zurück.
Dennoch sehen wir den Ursprung dieser Wut in der verfehlten Politik des Rot-Grünen Senats, der sich nach Außen im Blitzlichtgewitter der internationalen Presse sonnen möchte, nach Innen aber vollkommen weggetaucht ist und einer hochmilitarisierten Polizei das komplette Management dieses Großereignisses auf allen Ebenen überlassen hat.
Dieser Senat hat der Polizei eine „Carte Blanche“ ausgestellt – aber dass die im Rahmen eines solchen Gipfels mitten in einer Millionenstadt entstehenden Probleme, Fragen und sozialen Implikationen nicht nur mit polizeitaktischen und repressiven Mitteln beantwortet werden können, scheint im besoffenen Taumel der quasi monarchischen Inszenierung von Macht und Glamour vollkommen unter den Tisch gefallen zu sein.
Dass einem dies um die Ohren fliegen muss, wäre mit einem Mindestmaß an politischem Weitblick absehbar gewesen.
Wenn Olaf Scholz jetzt von einer inakzeptablen „Verrohung“, der wir „uns alle entgegenstellen müssen“, spricht, können wir dem nur beizupflichten.
Dass die Verrohung aber auch die Konsequenz einer Gesellschaft ist, in der jeglicher abweichende politische Ausdruck pauschal kriminalisiert und mit Sondergesetzen und militarisierten Einheiten polizeilich bekämpft wird, darf dabei nicht unberücksichtigt bleiben.
Aber bei all der Erschütterung über die Ereignisse vom Wochenende muss auch gesagt werden:
Es sind zwar apokalyptische, dunkle, rußgeschwärzte Bilder aus unserem Viertel, die um die Welt gingen.
Von der Realität eines Bürgerkriegs waren wir aber weit entfernt.
Anstatt weiter an der Hysterieschraube zu drehen sollte jetzt Besonnenheit und Reflexion Einzug in die Diskussion halten.
Die Straße steht immer noch, ab Montag öffneten die meisten Geschäfte ganz regulär, der Schaden an Personen hält sich in Grenzen.
Wir hatten als Anwohner mehr Angst vor den mit Maschinengewehren auf unsere Nachbarn zielenden bewaffneten Spezialeinheiten als vor den alkoholisierten Halbstarken, die sich gestern hier ausgetobt haben.
Die sind dumm, lästig und schlagen hier Scheiben ein, erschießen dich aber im Zweifelsfall nicht.
Der für die Meisten von uns Gewerbetreibende weit größere Schaden entsteht durch die Landflucht unserer Kunden, die keine Lust auf die vielen Eingriffe und Einschränkungen durch den Gipfel hatten – durch die Lieferanten, die uns seit vergangenem Dienstag nicht mehr beliefern konnten, durch das Ausbleiben unserer Gäste.
An den damit einhergehenden Umsatzeinbußen werden wir noch sehr lange zu knapsen haben.
Wir leben seit vielen Jahren in friedlicher, oft auch freundschaftlich-solidarischer Nachbarschaft mit allen Formen des Protestes, die hier im Viertel beheimatet sind, wozu für uns selbstverständlich und nicht-verhandelbar auch die Rote Flora gehört.
Daran wird auch dieses Wochenende rein gar nichts ändern.
In dem Wissen, dass dieses überflüssige Spektakel nun vorbei ist, hoffen wir, dass die Polizei ein maßvolles Verhältnis zur Demokratie und den in ihr lebenden Menschen findet, dass wir alle nach Wochen und Monaten der Hysterie und der Einschränkungen zur Ruhe kommen und unseren Alltag mit all den großen und kleinen Widersprüchen wieder gemeinsam angehen können.
Einige Geschäftstreibende aus dem Schanzenviertel
BISTRO CARMAGNOLE
CANTINA POPULAR
DIE DRUCKEREI - SPIELZEUGLADEN SCHANZENVIERTEL
ZARDOZ SCHALLPLATTEN
EIS SCHMIDT
JIM BURRITO'S
TIP TOP KIOSK
JEWELBERRY
SPIELPLATZ BASCHU e.V.
MONO CONCEPT STORE
BLUME 1000 & EINE ART
JUNGBLUTH PIERCING & TATTOO
+++ STELLUNGNAHME ZU DEN EREIGNISSEN VOM WOCHENENDE +++
Wir, einige Geschäfts- und Gewerbetreibende des Hamburger Schanzenviertels, sehen uns genötigt, in Anbetracht der Berichterstattung und des öffentlichen Diskurses, unsere Sicht der Ereignisse zu den Ausschreitungen im Zuge des G20-Gipfels zu schildern.
In der Nacht vom 7. auf den 8. Juli 2017 tobte eine Menge für Stunden auf der Straße, plünderte einige Läden, bei vielen anderen gingen die Scheiben zu Bruch, es wurden brennende Barrikaden errichtet und mit der Polizei gerungen.
Uns fällt es in Anbetracht der Wahllosigkeit der Zerstörung schwer, darin die Artikulation einer politischen Überzeugung zu erkennen, noch viel weniger die Idee einer neuen, besseren Welt.
Wir beobachteten das Geschehen leicht verängstigt und skeptisch vor Ort und aus unseren Fenstern in den Straßen unseres Viertels.
Aber die Komplexität der Dynamik, die sich in dieser Nacht hier Bahn gebrochen hat, sehen wir weder in den Medien noch bei der Polizei oder im öffentlichen Diskurs angemessen reflektiert.
Ja, wir haben direkt gesehen, wie Scheiben zerbarsten, Parkautomaten herausgerissen, Bankautomaten zerschlagen, Straßenschilder abgebrochen und das Pflaster aufgerissen wurde.
Wir haben aber auch gesehen, wie viele Tage in Folge völlig unverhältnismäßig bei jeder Kleinigkeit der Wasserwerfer zum Einsatz kam. Wie Menschen von uniformierten und behelmten Beamten ohne Grund geschubst oder auch vom Fahrrad geschlagen wurden.
Tagelang.
Dies darf bei der Berücksichtigung der Ereignisse nicht unter den Teppich gekehrt werden.
Zum Höhepunkt dieser Auseinandersetzung soll in der Nacht von Freitag und Samstag nun ein „Schwarzer Block“ in unserem Stadtteil gewütet haben.
Dies können wir aus eigener Beobachtung nicht bestätigen, die außerhalb der direkten Konfrontation mit der Polizei nun von der Presse beklagten Schäden sind nur zu einem kleinen Teil auf diese Menschen zurückzuführen.
Der weit größere Teil waren erlebnishungrige Jugendliche sowie Voyeure und Partyvolk, denen wir eher auf dem Schlagermove, beim Fußballspiel oder Bushido-Konzert über den Weg laufen würden als auf einer linksradikalen Demo.
Es waren betrunkene junge Männer, die wir auf dem Baugerüst sahen, die mit Flaschen warfen – hierbei von einem geplanten „Hinterhalt“ und Bedrohung für Leib und Leben der Beamten zu sprechen, ist für uns nicht nachvollziehbar.
Überwiegend diese Leute waren es auch, die – nachdem die Scheiben eingeschlagen waren – in die Geschäfte einstiegen und beladen mit Diebesgut das Weite suchten.
Die besoffen in einem Akt sportlicher Selbstüberschätzung mit nacktem Oberkörper aus 50 Metern Entfernung Flaschen auf Wasserwerfer warfen, die zwischen anderen Menschen herniedergingen, während Herumstehende mit Bier in der Hand sie anfeuerten und Handyvideos machten.
Es war eher die Mischung aus Wut auf die Polizei, Enthemmung durch Alkohol, der Frust über die eigene Existenz und die Gier nach Spektakel – durch alle anwesenden Personengruppen hindurch –, die sich hier Bahn brach.
Das war kein linker Protest gegen den G20-Gipfel. Hier von linken AktivistInnen zu sprechen wäre verkürzt und falsch.
Wir haben neben all der Gewalt und Zerstörung gestern viele Situationen gesehen, in denen offenbar gut organisierte, schwarz gekleidete Vermummte teilweise gemeinsam mit Anwohnern eingeschritten sind, um andere davon abzuhalten, kleine, inhabergeführte Läden anzugehen. Die anderen Vermummten die Eisenstangen aus der Hand nahmen, die Nachbarn halfen, ihre Fahrräder in Sicherheit zu bringen und sinnlosen Flaschenbewurf entschieden unterbanden. Die auch ein Feuer löschten, als im verwüsteten und geplünderten „Flying Tiger Copenhagen“ Jugendliche versuchten, mit Leuchtspurmunition einen Brand zu legen, obwohl das Haus bewohnt ist.
Es liegt nicht an uns zu bestimmen, was hier falsch gelaufen ist, welche Aktion zu welcher Reaktion geführt hat.
Was wir aber sagen können: Wir leben und arbeiten hier, bekommen seit vielen Wochen mit, wie das „Schaufenster moderner Polizeiarbeit“ ein Klima der Ohnmacht, Angst und daraus resultierender Wut erzeugt.
Dass diese nachvollziehbare Wut sich am Wochenende nun wahllos, blind und stumpf auf diese Art und Weise artikulierte, bedauern wir sehr. Es lässt uns auch heute noch vollkommen erschüttert zurück.
Dennoch sehen wir den Ursprung dieser Wut in der verfehlten Politik des Rot-Grünen Senats, der sich nach Außen im Blitzlichtgewitter der internationalen Presse sonnen möchte, nach Innen aber vollkommen weggetaucht ist und einer hochmilitarisierten Polizei das komplette Management dieses Großereignisses auf allen Ebenen überlassen hat.
Dieser Senat hat der Polizei eine „Carte Blanche“ ausgestellt – aber dass die im Rahmen eines solchen Gipfels mitten in einer Millionenstadt entstehenden Probleme, Fragen und sozialen Implikationen nicht nur mit polizeitaktischen und repressiven Mitteln beantwortet werden können, scheint im besoffenen Taumel der quasi monarchischen Inszenierung von Macht und Glamour vollkommen unter den Tisch gefallen zu sein.
Dass einem dies um die Ohren fliegen muss, wäre mit einem Mindestmaß an politischem Weitblick absehbar gewesen.
Wenn Olaf Scholz jetzt von einer inakzeptablen „Verrohung“, der wir „uns alle entgegenstellen müssen“, spricht, können wir dem nur beizupflichten.
Dass die Verrohung aber auch die Konsequenz einer Gesellschaft ist, in der jeglicher abweichende politische Ausdruck pauschal kriminalisiert und mit Sondergesetzen und militarisierten Einheiten polizeilich bekämpft wird, darf dabei nicht unberücksichtigt bleiben.
Aber bei all der Erschütterung über die Ereignisse vom Wochenende muss auch gesagt werden:
Es sind zwar apokalyptische, dunkle, rußgeschwärzte Bilder aus unserem Viertel, die um die Welt gingen.
Von der Realität eines Bürgerkriegs waren wir aber weit entfernt.
Anstatt weiter an der Hysterieschraube zu drehen sollte jetzt Besonnenheit und Reflexion Einzug in die Diskussion halten.
Die Straße steht immer noch, ab Montag öffneten die meisten Geschäfte ganz regulär, der Schaden an Personen hält sich in Grenzen.
Wir hatten als Anwohner mehr Angst vor den mit Maschinengewehren auf unsere Nachbarn zielenden bewaffneten Spezialeinheiten als vor den alkoholisierten Halbstarken, die sich gestern hier ausgetobt haben.
Die sind dumm, lästig und schlagen hier Scheiben ein, erschießen dich aber im Zweifelsfall nicht.
Der für die Meisten von uns Gewerbetreibende weit größere Schaden entsteht durch die Landflucht unserer Kunden, die keine Lust auf die vielen Eingriffe und Einschränkungen durch den Gipfel hatten – durch die Lieferanten, die uns seit vergangenem Dienstag nicht mehr beliefern konnten, durch das Ausbleiben unserer Gäste.
An den damit einhergehenden Umsatzeinbußen werden wir noch sehr lange zu knapsen haben.
Wir leben seit vielen Jahren in friedlicher, oft auch freundschaftlich-solidarischer Nachbarschaft mit allen Formen des Protestes, die hier im Viertel beheimatet sind, wozu für uns selbstverständlich und nicht-verhandelbar auch die Rote Flora gehört.
Daran wird auch dieses Wochenende rein gar nichts ändern.
In dem Wissen, dass dieses überflüssige Spektakel nun vorbei ist, hoffen wir, dass die Polizei ein maßvolles Verhältnis zur Demokratie und den in ihr lebenden Menschen findet, dass wir alle nach Wochen und Monaten der Hysterie und der Einschränkungen zur Ruhe kommen und unseren Alltag mit all den großen und kleinen Widersprüchen wieder gemeinsam angehen können.
Einige Geschäftstreibende aus dem Schanzenviertel
BISTRO CARMAGNOLE
CANTINA POPULAR
DIE DRUCKEREI - SPIELZEUGLADEN SCHANZENVIERTEL
ZARDOZ SCHALLPLATTEN
EIS SCHMIDT
JIM BURRITO'S
TIP TOP KIOSK
JEWELBERRY
SPIELPLATZ BASCHU e.V.
MONO CONCEPT STORE
BLUME 1000 & EINE ART
JUNGBLUTH PIERCING & TATTOO
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workingclasshero,
Freitag, 14. Juli 2017, 01:28
Sche, der Chelm oder Perlen vor die Säue
Schmunzelnd habe ich den Beitrag und die Kommentare gelesen. Niemand scheint die Ironie und die literarische Qualität der Anspielungen bemerkt zu haben. Die radikal antiimperialistische Perspektive mit ihrer paranoiden Verranntheit und der geschäftsmäßige Umgang der Herrschenden mit den Weltverhältnissen als sich selbst als solche nicht mehr wahrnehmende Arroganz der Macht als gleichberechtigte Facetten einer Wahrheit, der Vergleich der Dürftigkeit des Nichtraffens der Autonomen ihrer eigenen Zwangslage mit der Dürftigkeit des (Ver)Handelns der Mächtigen, das ist ganz großes Kino. Diese Synopse ist eine ironische Variante der Kritischen Theorie, die nur Leute wahrnehmen können, die in der Lage sind, einen solchen Text gelassen und entspannt zu lesen. Wer Ches Roman genossen hat (Genosse kommt von genießen) dürfte damit eigentlich keine Schwierigkeiten haben. Dieses Posting ist Literatur und sich selber nicht so ganz bierernst nehmende politische Analyse zugleich. Chapeau!
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vert,
Freitag, 14. Juli 2017, 16:59
wenn man weiß, dass die mitinhaber der cantina popular heinz strunk und karl-heinz dellwo heißen, weiß man auch woher der wind weht.
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first_dr.dean,
Dienstag, 18. Juli 2017, 20:05
Der erstklassige Zwillenschütze sagt:
ad
"Spießerstandpunkt"
LOL
Dann doch eher: "Zwillenschütze". Da bin ich echt gut drin. Ich kann auch hervorragend Messer werfen. Das sind so Talente, wo ich mich total frage, warum gerade ich darin so gut bin. So langsam bildet sich hier eine Antwort: Ich denke, so mancher potentielle Plünderer ist eindrücklichen pädagogischen Argumenten absolut zugänglich.
Und begründet man das? Weil, "die haben das ja genau so gewollt". Duftes Argument. Mal sehen, wie lange es mich überzeugt. Dürfte aber kein Problem sein, das wegzuargumentieren, wenn der Zwillenbeschuss auf Polizisten als Akt des selbstverständlichen Widerstands durchgeht.
Nun, Che - und was die lange von dir erwarteten Armutsproteste angeht, die endlich (?!) erhoffte Radikalisierung breiter und abgehängter gesellschaftlicher Schichten:
Da lag ich mit meiner Vorhersage aber deutlich besser im Vergleich, sorry. Ein paar Eventhools machen noch keinen autonomen Sommer - und G20 wird nicht so oft in eine dt. Großstadt kommen.
Das wird sich bei uns so schnell nicht wiederholen - es sei denn, die Politik macht den schweren Fehler, die autonomen Zentren räumen zu wollen.
Lustiger Weise (man kann es wirklich lustig finden) beschreibt der interne Bericht der Verf.schützer den Ablauf von G20 und der gewalttätigen Proteste ziemlich konzis (mal abgesehen von einigen falschen Zahlen wie z.B. "8000".
Guck mal da, SAW Störtebecker:
https://www.welt.de/politik/deutschland/article166656441/Was-das-Verfassungsschutzpapier-SAW-Stoertebeker-dem-Kanzleramt-verriet.html
Kennst du aber vermutlich schon.
"Spießerstandpunkt"
LOL
Dann doch eher: "Zwillenschütze". Da bin ich echt gut drin. Ich kann auch hervorragend Messer werfen. Das sind so Talente, wo ich mich total frage, warum gerade ich darin so gut bin. So langsam bildet sich hier eine Antwort: Ich denke, so mancher potentielle Plünderer ist eindrücklichen pädagogischen Argumenten absolut zugänglich.
Und begründet man das? Weil, "die haben das ja genau so gewollt". Duftes Argument. Mal sehen, wie lange es mich überzeugt. Dürfte aber kein Problem sein, das wegzuargumentieren, wenn der Zwillenbeschuss auf Polizisten als Akt des selbstverständlichen Widerstands durchgeht.
Nun, Che - und was die lange von dir erwarteten Armutsproteste angeht, die endlich (?!) erhoffte Radikalisierung breiter und abgehängter gesellschaftlicher Schichten:
Da lag ich mit meiner Vorhersage aber deutlich besser im Vergleich, sorry. Ein paar Eventhools machen noch keinen autonomen Sommer - und G20 wird nicht so oft in eine dt. Großstadt kommen.
Das wird sich bei uns so schnell nicht wiederholen - es sei denn, die Politik macht den schweren Fehler, die autonomen Zentren räumen zu wollen.
Lustiger Weise (man kann es wirklich lustig finden) beschreibt der interne Bericht der Verf.schützer den Ablauf von G20 und der gewalttätigen Proteste ziemlich konzis (mal abgesehen von einigen falschen Zahlen wie z.B. "8000".
Guck mal da, SAW Störtebecker:
https://www.welt.de/politik/deutschland/article166656441/Was-das-Verfassungsschutzpapier-SAW-Stoertebeker-dem-Kanzleramt-verriet.html
Kennst du aber vermutlich schon.
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che2001,
Dienstag, 25. Juli 2017, 01:31
Das ist diese enorme Ambivalenz in Deinen Statements: Was Du hier schreibst kann ich weitgehend teilen, oben liest Du Dich wie der letzte Staatsschützer.
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