Donnerstag, 17. Oktober 2019
Gegen den Angriffskrieg der Türkei in Rojava
Die Bundesregierung hat angesichts der türkischen Syrien-Offensive Waffenlieferungen an Ankara eingeschränkt. Doch neue Exportzahlen weisen darauf hin, dass der NATO-Partner dieses Jahr erneut wichtigster Empfänger werden könnte.
In den ersten acht Monaten des Jahres hat die Türkei Kriegswaffen im Wert von 250,4 Millionen Euro von Deutschland erhalten. Das ist bereits jetzt der höchste Jahreswert seit 2005. Die neuen Exportzahlen gehen aus einer Antwort des Wirtschaftsministeriums auf die Anfrage der stellvertretenden Linksfraktionschefin Sevim Dagdelen hervor. Das Schreiben liegt der Nachrichtenagentur dpa vor.
Die Türkei könnte damit dieses Jahr größter Abnehmer deutscher Waffen sein. Trotz eines wegen der türkischen Syrien-Offensive teilweise verhängten Rüstungsexportstopps. Bundesaußenminister Heiko Maas hatte am Samstag bekanntgegeben, dass keine Lieferungen von Rüstungsgütern mehr an die Türkei genehmigt werden - vorausgesetzt, sie können im Konflikt in Nordsyrien genutzt werden. Andere Waffenexporte an den NATO-Partner billigt die Bundesregierung weiterhin. Bereits genehmigte Geschäfte sind vom Lieferstopp ebenfalls nicht betroffen...(.ard heute)

ein Witz dieser BRD-Beschluss
mit Betroffenheit
wolfgang jungheim, Koblenz


fortsetzung der news
Anstieg bei Einzelgenehmigungen
Die Linksfraktionsvizechefin Dagdelen nannte die neuen Zahlen einen "Offenbarungseid der Bundesregierung". Sie belegten "in erschreckender Weise die skruppellose Hochrüstung der Türkei", sagte sie. So entlarve sich laut Dagdelen das "ganze Gerede von einer restriktiven Rüstungsexportpolitik selbst als großer Schwindel. Laut Wirtschaftsministerium handelt es sich bei den gelieferten Waffen um "Ware ausschließlich für den maritimen Bereich".
Auch bei den neuen Exportgenehmigungen der Bundesregierung für die Türkei gibt es erstmals seit drei Jahren wieder eine Steigerung: Bis zum 9. Oktober gab es grünes Licht für Rüstungslieferungen im Wert von 28,5 Millionen Euro. Das ist schon jetzt so viel wie im gesamten Jahr 2018 mit 12,9 Millionen Euro. Auch die Einzelgenehmigungen an die Türkei stiegen dieses Jahr an - waren es 2018 noch 58, haben sie sich in den ersten neuneinhalb Monaten dieses Jahres auf 182 mehr als verdreifacht.
Die deutschen Rüstungsexportregeln zählen zu den strengsten der Welt. Doch der größte deutsche Rüstungskonzern will sich von diesen Regeln unabhängig machen. Über Umwege exportiert die Rheinmetall AG Bomben und komplette Munitionsfabriken in Länder wie Ägypten oder Saudi-Arabien. Und die Politik lässt dies ungehindert zu. | mehr
Auch vergangenes Jahr machten die Lieferungen an die Türkei fast ein Drittel aller deutschen Rüstungsexporte aus. Damit war die Türkei klar die Nummer eins unter den Empfängerländern deutscher Rüstungsgüter: Das Land nahm Waffenlieferungen im Wert von 242,8 Millionen Euro ab. In der Summe beliefen sich die deutschen Rüstungsexporte im Jahr 2018 auf 770,8 Millionen Euro. Nach Zahlen des Stockholmer Friedensforschungsinstituts SIPRI zählte Deutschland in den vergangenen zehn Jahren zu den fünf wichtigsten Waffenlieferanten der Türkei - nach den USA, Südkorea, Italien und Spanien.
Mehr deutsche Waffen im ersten Halbjahr 2019
Die Bundesregierung hat im ersten Halbjahr 2019 insgesamt Rüstungsexporte im Wert von 5,3 Milliarden Euro genehmigt - und damit bereits mehr als im gesamten Jahr 2018. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bedeutet das ein Plus von 107 Prozent. Das geht ebenfalls aus einer Antwort des Bundeswirtschaftsministeriums auf eine Anfrage des Grünen-Abgeordneten Omid Nouripour hervor. Damit zeichnet sich eine Trendwende ab: In den vergangenen drei Jahren war das Exportvolumen kontinuierlich geschrumpft und lag zuletzt bei 4,8 Milliarden Euro.
Über dieses Thema berichtete MDR Aktuell am 17. Oktober 2019 um 07:30 Uhr.

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konkret müsste das heissen: deutschland raus aus die nato
jede andere politische forderunk is lächerlich im sein
dann würde das mit die rüstungsexporte sinn machen

jede andere forderunk is populistisch krass populistisch
selbstverständlich muss ein nato-land mit waffen versorgt werden

verträge müssen auch eingehalten werden
also wär die ehrliche forderunk:
rheinmetall dichtmachen
keine rüstungsgüter herstellen

alles andere is verlogen

nur was bringt es
wenn die franzosen liefern?
oder die russen?
sie werden es mit freuden tun

was is mit die arbeitsplätze?
nach der zerstörunk der autoindustrie die zerstörung der waffenschmieden

diese seltsame gutmenschenbetrachtung in verengung des moralischen is durch und durch verlogen und dient zu nix anderem als der selbstdarstellung!

dieser krieg hätte durch obama verhindert werden können wenn die europäer mitgemacht hätten
nur sie haben es nicht gewollt

und die wo jezz rummtröten waren gegen die luftverbotszonen
nie wieder krieg und so ähnlich
und diese leute schreien jezz rumm
abstrus

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dieser krieg hätte durch obama verhindert werden können wenn die europäer mitgemacht hätten

Wie meinst Du das? Die Amis hatten in Syrien von vornherein nichts verloren, völkerrechtlich gesehen.

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in srebrenica haben die waffen geschwiegen
völkerrechtlich
und die folge war ein gigantisches massaker

und wie du recht hast lieber mark
die flugverbotszone hat es nicht gegeben
und heraus kam ein gigantisches massaker

wenn ich das schon höre völkerrechtlich
die kurden sind bergtürken und somit terroristen völkerrechtlich so erdowahn

womit er auch recht hat völkerrechtlich:
der heilige stuhl das rote kreuz der malteserorden sind völkerrechtssubjekte nich die bergtürken

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Oho, wird der angeblich immer sinnlos-trollige Zitterwolf plötzlich moralisch und hat eine ernsthaft begründete politische Meinung? Wäre ja eine absolute Novität um nicht zu sagen Innovation. Im Übrigen war "Raus aus der NATO, rein ins Vergnügen!" immer meine Position.

@"diese seltsame gutmenschenbetrachtung in verengung des moralischen is durch und durch verlogen und dient zu nix anderem als der selbstdarstellung!" ist ein Standpunkt dem ich mich durchaus anschließe. Also ich habe mich niemals mit grün-alternativen Positionen in Völkerrechtsfragen gemein gemacht, sondern bin autonomer Antiimperialist.

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Seidenstraße
Die Türkei verfolgt schon immer eigene Interessen entlang der Seidenstraße, ist deren westlicher Endpunkt. China baut die Seidenstraße nun zu neuer Größe auf und läßt Geld vorausgehen, damit sich alle Türen (bzw. Grenzen) öffnen. Gleichzeitig schafft China damit ein Überdruckventil für seinen Bevölkerungszuwachs, immer mehr Chinesen nehmen ihren Wohnsitz entlang der Seidenstraße, erwerben Grundbesitz im Ausland, oft genug auch nachdem die ansässige Bevölkerung enteignet wurde. Es entstehen bereits Spannungen angesichts der demographischen Veränderungen. Über weite Strecken der angedachten neuen Seidenstraße spannt sich schon die Shanghai Cooperation Organisation (SCO), die sich mit der sicherheitspolitischen Zusammenarbeit der Mitgliedstaaten sowie Wirtschafts- und Handelsfragen und der Stabilität in der Region befaßt und der inzwischen 4 Atommächte angehören.

Wenn man die Möglichkeiten der militärischen Nutzung der neuen Seidenstraße in Betracht zieht, kann einem schon schwindelig werden. Man stelle sich vor, Hitler hätte ab 1936 erstmal eine vierspurige Autobahn nebst Eisenbahntrasse über Warschau und Minsk nach Moskau bauen lassen.

Welche Interessen wird China verfolgen, wenn schon mittelfristig 10 bis 50 Millionen Chinesen entlang der Seidenstraße siedeln? Um das klarer und sicherheitspolitischer auszudrücken, in welcher Verantwortung für diese Siedler wird China sich sehen und welche Autorität wird es für angemessen halten, dieser Verantwortung auch gerecht zu werden?

Ich sehe da Probleme am Horizont, die für die westlichen Staaten, angeführt von den USA, die Notwendigkeit einer 'globalen NATO' entstehen lassen und zwar noch bevor die neue Seidenstraße überhaupt fertiggestellt ist.

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