Mittwoch, 27. November 2019
Wider Identitäterä
Die linke Szene in der ich mich lange Zeit bewegte und der ich mich teilweise, aber auch nur teilweise noch immer verbunden fühle – mein heutiges politisches Engagement hat eher den Charakter von befristeten Interventionen ohne lebensweltliche Eingebundenheit in Szenestrukturen, wenn auch in Kontakt zu diesen –

war und ist ganz eindeutig linksidentitär und essenzialistisch ausgerichtet. Das heißt mit anderen Worten, links ist nicht einfach eine Frage des politischen Standpunkts, linkssein ist eine Seinsform, ein Linker eine Lebensform. Also ich sehe das nicht so, explizit hat das auch noch niemand so formuliert, praktisch ist das aber das kollektive Lebensgefühl der linken, zumindest der autonomen Szene.

Und nicht nur in der Szene selbst wurde das so gesehen. Ich erinnere mich dass ich, als ich mich in jungen Jahren als Anarchist definierte, von anderen, in unserer damaligen Spontivilla in Nachbar-WGs wohnenden Leuten, dafür kritisiert wurde, man sagte mir ich sei kein Anarchist. Ein Anarchist sei eine abenteuerliche, wildromantische Gestalt wie aus einem italienischen Partisanenfilm, aber es könne nicht jemand der vom Anarchismus als Ideologie oder Philosophie überzeugt sei sich einfach so als Anarchist bezeichnen. Außerdem hätte ich ein Auto, äße Fleisch, ginge einer normalen Tätigkeit nach, da sei ich doch kein Anarchist.

Na gut, ich stimmte dieser Wahrnehmung nie zu sondern hielt sie für völlig absurd, stieß dann aber später auch in der autonomen Szene auf jede Menge von Zu- und Einordnungen die darauf hinausliefen, dass es ein festgelegtes linkes Menschenbild gibt.

Als ich meinem damals besten Freund erzählte dass ich zwei Bekannte habe, die beide linke Positionen vertreten und spekulative Börsengeschäfte, genauer gesagt Insidergeschäfte tätigen und meinten sie würden sich dabei an den kranken Seiten des Kapitalismus weiden meinte der: „Aha, zwei so richtige Schweine!“ und führte aus, dass Leute die so etwas tun alles, was Linke ausmache, längst verraten hätten und außerhalb alles Akzeptablen lägen.

Generell wurden von meinem damaligen Umfeld alle Leute, die linke Gesellschaftskritik praktizieren, aber nicht in eine linke Szene eingebunden leben und nicht regelmäßig an Demos und sonstigen Aktionen teilnehmen für unglaubwürdig und eigentlich keine richtigen Linken gehalten.

Dazu kamen Normierungen des persönlichen Lebensstils. Es schickte sich, einen interessanten Lebenslauf mit ein paar Vorstrafen oder zumindest Ermittlungsverfahren vorweisen zu können, das trug sehr zur Street Credibility bei. Es galt die Regel „Ein Linker redet nicht unbedacht irgendetwas daher“, stringent im Diskurs zu diskutieren wurde ebenso erwartet wie eine gewisse materielle Bedürfnislosigkeit.

Nach Reichtum zu streben war völlig unmöglich, schon wer Lotto spielte machte sich als Linker unglaubwürdig. Es war auch klar dass ein linker Mann kein Rasierwasser benutzt und eine linke Frau sich nicht schminkt, Linke keine Pornos konsumieren und politisch korrekten Sex haben, also z.B. keine BDSM-Praktiken. Nicht umsonst suchten sich viele Männer ihre Partnerinnen außerhalb der Szene mit ihren extremen moralischen Ansprüchen.

Das Schlimmste war nach einer Karriere in der Privatwirtschaft zu streben. Als ich nach Promotion und Weiterbildung als Textredakteur bei einer Softwareschmiede anheuerte und neun Tage später zum Marketingmanager befördert wurde bekam ich einen Brief, in dem es hieß: „Genosse, eine Karriere in der IT-Branche ist keine Karriere, sondern Verrat an der guten Sache!“. Da kündigte mir jemand wegen meiner Jobwahl tatsächlich die Freundschaft auf.

Heute, mehr als 15 Jahre später ist es immer noch so, dass MitstreiterInnen von damals Befremden und Misstrauen äußern wenn sie erfahren dass ich inzwischen selbstständiger Unternehmer bin. Zwar bin ich immer noch im Flüchtlingsrat und im Deutsch-Arabischen Freundschaftsverein und einer Initiative für PatientInnenrechte aktiv und habe einige Jahre für eine linke Liste im Rat gesessen, aber das schließt die Glaubwürdigkeitslücke für manche nicht wirklich. Da scheiße ich allerdings auch drauf. Ich brauche kein Szenedasein um weiterhin ein kritisches Bewusstsein zu pflegen. Im Kopf und im Herzen weiterhin Autonomer habe ich trotzdem Sinn für pragmatische Politik, und mein persönlicher Lebensstil ist eher der eines Yuppies als der eines Szenelinken. Ich kann mit dieser Bandbreite echt gut leben.

Und fühle mich dabei sehr authentisch.

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Ich muss gestehen, dass ich (als eher nicht so Linker) zwischen Deinem Broterwerb und Deiner Selbstverortung als Linker/Autonomer anfangs durchaus Diskrepanzen gesehen habe. Jetzt, nachdem ich Dich etwas besser kenne, kriege ich das einigermaßen zusammen.

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Artur und Anna haltens Maul
Der exklusive Charakter den diese linke Szene hatte hatte natürlich auch viel mit Repression zu tun. Wo es von Spitzeln und V-Leuten wimmelte war ein hohes Maß an Verbindlichkeit und Geschlossenheit selbstverständlich. Während heute sogar Terroristen anhand von Spuren im Internet sich verraten fand damals jede Besprechung zu einer illegalen Aktion (das fing bei Farbbeutelattacken an) so statt: Telefon ausstöpseln und in den Kühlschrank stellen, Stereoanlage an, Dusche aufdrehen. Über wichtige Dinge unterhielt man sich niemals am Telefon.


Und selbst gegenüber Mitgliedern der eigenen Politgruppe hieß es bei Rückfragen wie eine Aktion gelaufen sei lakonisch: "Wer nicht kommt ist nicht dabei."

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Es gibt dreierlei
GenossInnen von früher die mit ihrer eigenen Biographie komplett gebrochen haben, solche die unter anderen, bürgerlicheren Lebensumständen irgendwie noch immer weiter machen und auch die alten Connections noch pflegen (zu denen gehöre ich) und solche die tatsächlich noch in Szene-Wgs wohnen und in schwarzem Leder umherlaufen. Letztere führen häufig ein bewusst gewähltes prekäres Leben ("Besser Sozi als Karriere") oder haben sich berufliche Nischen geschaffen, z.B. in Form kollektiv geführter Handwerksbetriebe, Kneipen oder Werbeagenturen.

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Ich denke, ein großes Problem ist die Rigidität, was Lebensformen und Lebensweisen angeht. Statt eines liberalen oder freien Leben und Leben lassen, werden bereits privateste Regungen in den Strudel des Verdachts gezogen. (Davon ab, daß man solche Anklageverfahren eben auch umkehren kann. So ist das mit der Waffe der Kritik, wenn man sie nicht dialektisch und das heißt klug gebraucht.) Wenn einer gerne silberne Teekannen besitzt und feine Autos fährt, dann spricht das nicht gegen Linkssein, sondern vielmehr auch dafür, daß jemand Marxens Gedanken vom Gebrauchswert durchdrungen hat und dazu auch noch den vom guten Leben. Und wer bis heute hin sich dem System verweigert, der kann das doch genausogut tun, wie jemand der auf seine Weise mitmacht, ohne dabei gleich brutalstmöglicher Ausbeuter zu sein.

Davon ab, und das sollte man eigentlich als Linker wissen, das ist doch eigentlich der Standard jeder Marxlektüre und KANN deshalb auch gewußt werden:

"Zur Vermeidung möglicher Mißverständnisse ein Wort. Die Gestalten von Kapitalist und Grundeigentümer zeichne ich keineswegs in rosigem Licht. Aber es handelt sich hier um die Personen nur, soweit sie die Personifikation ökonomischer Kategorien sind, Träger von bestimmten Klassenverhältnissen und Interessen. Weniger als jeder andere kann mein Standpunkt, der die Entwicklung der ökonomischen Gesellschaftsformation als einen naturgeschichtlichen Prozeß auffaßt, den einzelnen verantwortlich machen für Verhältnisse, deren Geschöpf er sozial bleibt, sosehr er sich auch subjektiv über sie erheben mag."

Das heißt als Teilnehmer nicht, sich aus jeglicher Verantwortung und vor allem sich aus dem Nachdenken herauszustehlen. Aber es bedeutet dennoch auch, das Soziale nicht derart zu individualisieren, daß man gesellschaftliche Mechanismen einfach in unidirektionaler Weise und vor allem undialektisch aufs Individuum, auf den Einzelnen projiziert und dort festnagelt. Insofern kann jener selbständige Unternehmer sich am Betrieb beteiligen und kann dabei durchaus seinen kritischen Geist bewahren und zumindest die Verhältnisse in der Analyse und in der Kritik vielleicht nicht zum Tanzen bringen, aber doch durchdringen. Manchmal sogar besser als jener Linke, der auf Dauer in seiner Blasenwelt gefangen bleibt und es sich dort gemütlich einrichtet.

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Wer silberne Kannen besitzt und feine Autos fährt, der hat nicht unbedingt Marx' Theorie vom Gebrauchswert durchdrungen, sondern kann auch einfach ein Spekulant sein, der darauf spekuliert, daß er das Zeug, das er besitzt, später zu einem höheren Preis verkaufen kann, als er es eingekauft hat. Sehr hilfreich für ihn in Zeiten mit negativem Zins am Markt. Und mit linkem Gewissen hervorragend zu vereinbaren, lebt er doch als Schmarotzer vom Geld reicher Schnösel, die unbedingt silberne Kannen und feine Autos haben müssen, und die bereit sind, jeden Preis dafür zu bezahlen. Und Enteignung reicher Schnösel und Arbeit zu verweigern sind Herzensangelegenheiten für Linke. Braucht aber Erfahrung. Und die bekommt man nicht durch Lektüre von Marx' Theorien.

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Wer Texte liest, sollte sie richtig lesen und nur das herausdestillieren, was da auch steht und dem Geschriebenen nicht irgend einen anderen Sinn unterlegen, der als Privatassoziation so im halbgaren Schädel schwirrt. Das gelingt Dir hier nicht und das gelingt Dir auch woanders nicht. Ich habe in bezug auf den Besitz von silbernen Teekannen eine mögliche Hinsicht genannt. Das schließt nicht aus, daß es auch andere Hinsichten gibt. Also nochmal: nicht die eigenen Voraussetzungen in den Text hineintragen.

Die Kritik Deines übrigens Polit-Quarks spare ich mir, weil es für Autisten wie Dich Zeitverschwendung und sinnlos ist. Zumal Du, wie auch El Mocho/Willy, dem Du in vielem ähnelst, auch nach der zehnten Erläuterung nicht in der Lage bist, die Dir gesagten Dinge auch nur annähernd zu begreifen oder zu verstehen. Insofern eben sind auch die Diskussionen mit Dir nutzlos.

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Was man durch die Lektüre von „Marx‘ Theorien“ alles nicht bekommt
Etwa die Krätze, die mich befällt, wenn ich sop lese.

Oder „Herzensangelegenheiten für Linke“.
Ich parshippe jetzt. Alle 11 Minuten verliebt sich ein Linker in die Schnöselenteignung.

Eher gelänge es noch, aus des Sozis Hirn unter Tonnendruck einen Gedanken herauszupressen, als aus des Marxens Theorie ein Gewissen.
Lieber hat Marx die I. Internationale zur Hölle fahren lassen, als deren linksgewissenbegründeten Unfug mitzumachen.
Das „linke Gewissen“ ist voluntaristisch, unwissenschaftlich, moralisch und dumm.

Wer silberne Kannen besitzt und feine Autos fährt, pflegt und erhält sie, und widerstreitet der biosphärendestruktiven Schmeißwegkaufneu-Mentalität. Oder, wie der Nörgler zu sagen pflegt: Die Schöpfung bewahren für die Kinder anderer Leute.

Ebenfalls bekommt man nicht Diamat-Histomat-Automat.
Blöd nur, wenn man es schon hat.

‚Ich hab‘ gehört, dem sop geht es so schlecht.‘
‚Ja Katastrophe! Er hat … DHA!‘
‚Ach du Scheiße, wie grauenvoll! Das hat wirklich niemand verdient! Wie konnte er sich damit nur infizieren?‘
‚Das alte Lied: beim Verkehr nicht aufgepaßt - Lenin gelesen ohne Gehirnkondom.‘

Was man aber durch die „Lektüre von Marx' Theorien“ fundamentalontologisch überhaupt nicht bekommt, ist die Marxsche Theorie im Plural. Wer von der „Lektüre von Marx' Theorien“ spricht, bekennt, wie er je schon jener Lektüre entriet. Denn läse er, so wäre er im Singular. Er wüßte, dass Marx nicht mehrere Theorien entwickelte, etwa um Lenin, Shdanow, Trotzki und dem Sozi ohne Gehirn eine Auswahl anzubieten.

Sop pluralisiert Marx in der Absicht der Abwertung dessen, was ihm fremd blieb: „Braucht aber Erfahrung. Und die bekommt man nicht durch Lektüre von Marx' Theorien.“
Es hängt an dem Plural-„n“ hinter „Theorie“. Soppi läßt es aussehen, als wäre Marx ein Betreiber bunter Theorievielfalt, alles aber "graue Theorie, doch grün des Lebens goldner Baum" der Erfahrung, wie Mephisto es sagt, der den dummen Schüler an der Nase herumführt.

Soppi ist jener dumme Schüler, der sich nasführen lies. Bar jeden Begriffs frustrationiert er im Lande und trägt seinen Käse bei Che vor, weil ihm sonst keiner mehr zuhört.

Mal im Ernst, Soppi: Kann es sein, kann es wirklich sein, dass du die "Erfahrung" gegen die Begriffe in Stellung bringst?

Also sprach Soppi, und man kann ihn nicht oft genug zitieren:
„Braucht aber Erfahrung. Und die bekommt man nicht durch Lektüre von Marx' Theorien.“
Um das zu beurteilen wäre die Kenntnis der Marxschen Theorie - im Singular - vorausgesetzt. Was nun das betrifft, bist du, sop, nicht einmal imstande, den Begriff der Großen Maschinerie als Inkrement des Begriffs zu begreifen.

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@bersarin: "Zumal Du, wie auch El Mocho/Willy, dem Du in vielem ähnelst, auch nach der zehnten Erläuterung nicht in der Lage bist, die Dir gesagten Dinge auch nur annähernd zu begreifen oder zu verstehen." ---- Ich brauchte ein paar Jahre um zu erkennen dass Willy/El Mocho und Sozi ohne Partei/clairdelune/Georgi NICHT ein und dieselbe Person sind.

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Außerdem hätte ich ein Auto, äße Fleisch, ginge einer normalen Tätigkeit nach, da sei ich doch kein Anarchist.
Che wertschätzt also durchaus seine bürgerliche Existenz. Autos, Fleisch und "normale" Tätigkeit als IT-Manager, alles Dinge, die es ohne Kapitalismus und damit auch ohne bürgerlichen Staat nicht oder nur im beschränktem Umfange (Fleisch) gäbe, weiß er einerseits zu schätzen, aber andererseits plagt ihn das Gewissen, oder das Gewissen plagt ihn gerade nicht, denn Anarchismus bedeutet ja eigentlich die Abschaffung staatlicher Herrschaft, und damit auch all dieser Dinge, die che so wertschätzt. Wegen dieses logischen Widerspruchs müssen Anarchisten ihre "Fehltritte" beständig rechtfertigen. Anarchismus verwandelt sich dann in so eine Art Moraltheologie. Die theoretischen Fragestellungen gehen darum um Fragen wie "Darf der das?", Tugendfuror ("Rigorosität"), "Strudel von Verdacht", "Anklageverfahren" u. dergl. mehr. Sinn anarchistischen Daseins muß daher totale Entsagung sein, denn die feindliche Welt ist nun mal kapitalistisch strukturiert.

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Weder bin ich heute IT-Manager, noch war ich das damals, sondern zu einem anderen, dazwischenliegenden Zeitpunkt. Damals war ich Student. Die Leute, die diese Moraltheologie gegen mich vertraten, waren bürgerliche Normalstudenten, die sich in der bürgerlichen Welt wohlaufgehoben fühlten, aber mein Anderssein nicht akzeptierten. Dass in der autonomen Szene ähnliche Dinge vertreten wurden, allerdings mit anderer Zielrichtung - nicht Delegitimierung staatskritisch-alternativer Orientierung, sondern Legitimierung einer rigiden Szenemoral - ist Bestandteil meiner Kritik, steht aber auf einem ganz anderen Blatt.

Mal ab davon dass ich so etliche Anarchisten kenne die ein höchst hedonistisches Leben führen, Orgien inbegriffen. Sex and drugs and rock´n roll.


Da gab´s mal den Spruch: "Das Recht auf die persönliche Kathedrale muss ebenso selbstverständlich werden wie das auf die massiv goldene Klobrille, ohne vom Primat des Mangels rationiert zu werden. Die einzig legitime Form der Distribition ist hierbei Sperrmüllabfuhr."

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@Bersarin: Du bist nicht der große Zampano oder Oberlehrer, der anderen zu erklären in der Lage wäre, wie man die Dinge richtig versteht. Was sich allein schon daran zeigt, dass du das von dir selber glaubst.

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Ich meine durchaus
daß Bersarin sehr wohl der große Zampano oder Oberlehrer ist, der anderen zu erklären in der Lage sich sieht, wie man die Dinge richtig versteht. Das hängt mit seiner geistigen und sprachlichen Beweglichkeit zusammen.
Gerade intellektuell Minderjährige, willy56, könnten von Bersarin lernen, wie ihrem akuten Zustand aufzuhelfen sei.

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Wer je den Film "La Strada" gesehen hat weiss dass der große Zampano kein Oberlehrer ist. Ansonsten könnten sowohl Willy als auch Sozi ohne Partei sehr viel von Bersarin lernen, vorausgesetzt, dass da Lernwille und Lernfähigkeit vorhanden sind.

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Danke für die freundlichen und richtigen Worte.

Ansonsten, Willy: All diese Probleme würde es nicht geben, wenn Du Dich um eine konsistente Darlegung bemühtest und wenn Du jene Aspekte beherzigst, die ich Dir immer wieder dargelegt habe: keine Verallgemeinerungen und das heißt auch keinen Induktionsschluß und keinen mereologischen Fehlschluß, keine dogmatischen Voraussetzungen und behaupten nicht mit gelten verwechseln. Diskussion bedeutet nämlich nicht, irgendwas herauzufaseln, was einem so in den Sinn kommt und was in die private Vorurteilsstruktur paßt. Und wenn man Behauptungen über einen Philosophen aufstellt, sind generalisierende Thesen über jenen Philosophen in der Regel der Ausweis dafür, daß man nichts von ihm gelesen hat. Um jedoch etwas zu kritisieren, muß man es kennen. Dieses Prinzip hast Du und hat auch der sozi leider nicht begriffen. Würdest Du Dich an diese basalen Regeln für eine Debatte halten, dann wären auch die Diskussionen mit Dir fruchtbarer und ich müßte bei den Erläuterungen Dir gegenüber nicht immer wieder bei Adam und bei Eva und mit Pech noch davor anfangen. Ein weiterer Aspekt ist noch der, daß Du trollhaft immer wieder dieslben Behauptungen wiederholst: ad nauseam eben, nach der Methode: irgendwas wird bei dieser Permanenz bei den Lesern schon noch hängenbleiben. Aber auch diese Rhetorik kann man sichtbar machen. Insofern ist Dein Unterfangen sinnlos, Willy.

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