Donnerstag, 1. Oktober 2020
Die neuen schnellen Antigen-Tests bei COVID-19: Wie in der Praxis einsetzen? Was bringen sie? Für wen eignen sie sich?
che2001, 18:46h
Kurt-Martin Mayer
Antigen-Schnelltests auf SARS-CoV-2 sieht Bundesgesundheitsminister Jens Spahn als Teil der deutschen Strategie für Herbst und Winter. In Europa und Nordamerika sind im Wesentlichen 3 derartige Produkte bereits auf dem Markt. Die Tests reagieren auf typische Virus-Proteine im Nasen-Rachen-Raum.
Auch wenn sie etwas häufiger eine Infektion übersehen als das auf das Viruserbgut ausgerichtete PCR-Verfahren, begrüßen Virologen wie Prof. Dr. Uwe Dittmer, Universitätsmedizin Mainz, die Antigentests. Schon nach einer Viertelstunde liege ein Ergebnis vor, „während es bei den schnellsten PCR-Tests mindestens 50 Minuten dauert“, vergleicht Dittmer.
Wegen der höheren Fehlerquote dämpft der Institutsleiter allerdings die Hoffnung, mithilfe von Antigentests ließen sich Stadien, Konzertsäle und Clubs wieder ähnlich dicht mit Besuchern füllen wie vor der Pandemie. Weil Antigentests umso sicherer anschlügen, je höher die Virenmenge im Körper sei, empfiehlt Dittmer, sie vorrangig zur Überprüfung von Personen mit Symptomen einzusetzen.
Allerdings sei es auch denkbar, „dass jene Infizierten, die wir mittels Antigentest nicht entdecken, für andere ungefährlich sind“. Natürlich gebe es dabei Ausnahmen.
Der Ct-Wert, das Maß für die Menge der Virus-RNA in einer Probe (je mehr davon vorhanden ist, desto geringer ist der Ct-Wert) endet beim Antigentest etwa beim Wert 27. Asymptomatische Patienten haben meist einen Ct-Wert von über 30.
Sensitivität und Spezifität der 3 Tests
Unter den Herstellern wirbt vor allem die nal von minden GmbH aus Moers mit einer Massentauglichkeit ihres „Nadal“ genannten Tests. Mit ihm habe man nach Unternehmensangaben in einem Probelauf in Wien 3.000 Studenten vor einer Vorlesung überprüft. Eine Person mit einem negativen Testergebnis ist nach Firmenmangaben zu mehr als 99,9% wirklich negativ. Von 100 positiven Proben werden 97,56 auch richtig als positiv erkannt.
Nal von minden gibt an, bereits Millionen Antigentests hergestellt zu haben, die ab sofort verfügbar seien. Die Produktionskapazität liege bei 20 Millionen Tests pro Monat, könne aber auch weiter „hochgefahren“ werden.
Vorläufige Ergebnisse einer von Abbott durchgeführten klinischen Studie mit 241 Proben zeigten, dass das „Panbio COVID-19 Ag-Test“ genannte Produkt des US-amerikanischen Herstellers eine Sensitivität von 93,3% und eine Spezifität von 99,4% aufweise.
Das Unternehmen Roche gibt für seinen „SARS-CoV-2 Rapid Antigen Test“ eine Sensitivität von 96,52% und eine Spezifizität von 99,68% an.
Weder das Produkt aus Moers noch die Konkurrenztests der Hersteller Roche und Abbott sind für den privaten Hausgebrauch zugelassen. Auch wenn sie über Apotheken abgegeben werden, geht das nur über die Praxisversorgung.
Und die Kosten?
Zwar halten sich die Firmen beim Punkt „Kosten“ mit konkreten Angaben zurück, doch nach Dittmers Erfahrungen dürften die Preise nicht das entscheidende Argument werden. Antigen-Schnelltests kosteten ebenso wie Standard-PCR-Tests (Ergebnis nach mindestens 2 Stunden) rund 20 Euro. Teurer, nämlich etwa doppelt so teuer seien schnelle PCR-Tests, bei denen man nur etwa 50 Minuten auf das Ergebnis warten muss.
Auch bei den Antigentests ist die Infrastruktur und die Sorgfalt der Arbeitsweise wichtig. So komme es auch bei ihnen auf einen guten Abstrich an, mahnt Dittmer. Für den Fall positiver Ergebnisse dürfe es auch nicht an Schutzkleidung fehlen und an einer räumlichen Möglichkeit, Menschen zu isolieren. In der derzeitigen Praxis scheinen Materialmängel nach wie vor ein Problem bei Tests zu sein.
Als einen der Gründe für seine positive Erwartungshaltung gegenüber den Antigentests nennt Dittmer die Tatsache, dass es bei den PCR-TEsts immer wieder Lieferschwierigkeiten gebe – weiterhin komme es vor, dass Plastikteile oder bestimmte Chemikalien nicht lieferbar seien.
Akkreditierte Labore in der Medizin noch abwartend
Abwartend beurteilen die Akkreditierten Labore in der Medizin (ALM e.V.) die Antigentests. „Zur Sicherheit der Menschen… gilt es hier, zunächst die Qualität der Herstellerangaben in der Versorgung zu überprüfen und die Tests dann sinnvoll in die Nationale Teststrategie zu integrieren“, mahnt der ALM-Vorsitzende Dr. Michael Müller.
Zur Sicherheit der Menschen… gilt es hier, zunächst die Qualität der Herstellerangaben in der Versorgung zu überprüfen und die Tests dann sinnvoll in die Nationale Teststrategie zu integrieren. Dr. Michael Müller
Weil man um die etwas niedrigere Sensitivität wisse, „bedarf es vergleichender Untersuchungen und Bewertungen von PCR- und Antigentests“. Diese Zeit sollte man sich nehmen und klären, welches Maß an geringerer Sensitivität der Antigentests im Vergleich zum „Goldstandard“ PCR-Test akzeptierbar sei.
Antikörpertests – unverzichtbar erst bei Massenimpfungen?
Wenig Chancen gibt der Essener Virologe Dittmer dem LAMP-Verfahren („loop-mediated isothermal amplification“), das hauptsächlich im Vereinigten Königreich bereits im breiten Einsatz stehen soll. Es biete weder hinsichtlich Spezifität noch Sensitivität einen Vorteil gegenüber Antigentests, dauere aber mit ungefähr einer halben Stunde deutlich länger.
Anders als Antigentests zeigen Antikörpertests eine bereits durchgemachte Infektion an. Wirklich wichtig werden Antikörpertests nach Dittmers Einschätzung allerdings „wohl erst, wenn wir über einen Impfstoff verfügen“. Dann könnten sie verraten, ob sich ein Infektionsschutz aufbaue und vielleicht auch, wie lange dieser anhalte.
Antigen-Schnelltests auf SARS-CoV-2 sieht Bundesgesundheitsminister Jens Spahn als Teil der deutschen Strategie für Herbst und Winter. In Europa und Nordamerika sind im Wesentlichen 3 derartige Produkte bereits auf dem Markt. Die Tests reagieren auf typische Virus-Proteine im Nasen-Rachen-Raum.
Auch wenn sie etwas häufiger eine Infektion übersehen als das auf das Viruserbgut ausgerichtete PCR-Verfahren, begrüßen Virologen wie Prof. Dr. Uwe Dittmer, Universitätsmedizin Mainz, die Antigentests. Schon nach einer Viertelstunde liege ein Ergebnis vor, „während es bei den schnellsten PCR-Tests mindestens 50 Minuten dauert“, vergleicht Dittmer.
Wegen der höheren Fehlerquote dämpft der Institutsleiter allerdings die Hoffnung, mithilfe von Antigentests ließen sich Stadien, Konzertsäle und Clubs wieder ähnlich dicht mit Besuchern füllen wie vor der Pandemie. Weil Antigentests umso sicherer anschlügen, je höher die Virenmenge im Körper sei, empfiehlt Dittmer, sie vorrangig zur Überprüfung von Personen mit Symptomen einzusetzen.
Allerdings sei es auch denkbar, „dass jene Infizierten, die wir mittels Antigentest nicht entdecken, für andere ungefährlich sind“. Natürlich gebe es dabei Ausnahmen.
Der Ct-Wert, das Maß für die Menge der Virus-RNA in einer Probe (je mehr davon vorhanden ist, desto geringer ist der Ct-Wert) endet beim Antigentest etwa beim Wert 27. Asymptomatische Patienten haben meist einen Ct-Wert von über 30.
Sensitivität und Spezifität der 3 Tests
Unter den Herstellern wirbt vor allem die nal von minden GmbH aus Moers mit einer Massentauglichkeit ihres „Nadal“ genannten Tests. Mit ihm habe man nach Unternehmensangaben in einem Probelauf in Wien 3.000 Studenten vor einer Vorlesung überprüft. Eine Person mit einem negativen Testergebnis ist nach Firmenmangaben zu mehr als 99,9% wirklich negativ. Von 100 positiven Proben werden 97,56 auch richtig als positiv erkannt.
Nal von minden gibt an, bereits Millionen Antigentests hergestellt zu haben, die ab sofort verfügbar seien. Die Produktionskapazität liege bei 20 Millionen Tests pro Monat, könne aber auch weiter „hochgefahren“ werden.
Vorläufige Ergebnisse einer von Abbott durchgeführten klinischen Studie mit 241 Proben zeigten, dass das „Panbio COVID-19 Ag-Test“ genannte Produkt des US-amerikanischen Herstellers eine Sensitivität von 93,3% und eine Spezifität von 99,4% aufweise.
Das Unternehmen Roche gibt für seinen „SARS-CoV-2 Rapid Antigen Test“ eine Sensitivität von 96,52% und eine Spezifizität von 99,68% an.
Weder das Produkt aus Moers noch die Konkurrenztests der Hersteller Roche und Abbott sind für den privaten Hausgebrauch zugelassen. Auch wenn sie über Apotheken abgegeben werden, geht das nur über die Praxisversorgung.
Und die Kosten?
Zwar halten sich die Firmen beim Punkt „Kosten“ mit konkreten Angaben zurück, doch nach Dittmers Erfahrungen dürften die Preise nicht das entscheidende Argument werden. Antigen-Schnelltests kosteten ebenso wie Standard-PCR-Tests (Ergebnis nach mindestens 2 Stunden) rund 20 Euro. Teurer, nämlich etwa doppelt so teuer seien schnelle PCR-Tests, bei denen man nur etwa 50 Minuten auf das Ergebnis warten muss.
Auch bei den Antigentests ist die Infrastruktur und die Sorgfalt der Arbeitsweise wichtig. So komme es auch bei ihnen auf einen guten Abstrich an, mahnt Dittmer. Für den Fall positiver Ergebnisse dürfe es auch nicht an Schutzkleidung fehlen und an einer räumlichen Möglichkeit, Menschen zu isolieren. In der derzeitigen Praxis scheinen Materialmängel nach wie vor ein Problem bei Tests zu sein.
Als einen der Gründe für seine positive Erwartungshaltung gegenüber den Antigentests nennt Dittmer die Tatsache, dass es bei den PCR-TEsts immer wieder Lieferschwierigkeiten gebe – weiterhin komme es vor, dass Plastikteile oder bestimmte Chemikalien nicht lieferbar seien.
Akkreditierte Labore in der Medizin noch abwartend
Abwartend beurteilen die Akkreditierten Labore in der Medizin (ALM e.V.) die Antigentests. „Zur Sicherheit der Menschen… gilt es hier, zunächst die Qualität der Herstellerangaben in der Versorgung zu überprüfen und die Tests dann sinnvoll in die Nationale Teststrategie zu integrieren“, mahnt der ALM-Vorsitzende Dr. Michael Müller.
Zur Sicherheit der Menschen… gilt es hier, zunächst die Qualität der Herstellerangaben in der Versorgung zu überprüfen und die Tests dann sinnvoll in die Nationale Teststrategie zu integrieren. Dr. Michael Müller
Weil man um die etwas niedrigere Sensitivität wisse, „bedarf es vergleichender Untersuchungen und Bewertungen von PCR- und Antigentests“. Diese Zeit sollte man sich nehmen und klären, welches Maß an geringerer Sensitivität der Antigentests im Vergleich zum „Goldstandard“ PCR-Test akzeptierbar sei.
Antikörpertests – unverzichtbar erst bei Massenimpfungen?
Wenig Chancen gibt der Essener Virologe Dittmer dem LAMP-Verfahren („loop-mediated isothermal amplification“), das hauptsächlich im Vereinigten Königreich bereits im breiten Einsatz stehen soll. Es biete weder hinsichtlich Spezifität noch Sensitivität einen Vorteil gegenüber Antigentests, dauere aber mit ungefähr einer halben Stunde deutlich länger.
Anders als Antigentests zeigen Antikörpertests eine bereits durchgemachte Infektion an. Wirklich wichtig werden Antikörpertests nach Dittmers Einschätzung allerdings „wohl erst, wenn wir über einen Impfstoff verfügen“. Dann könnten sie verraten, ob sich ein Infektionsschutz aufbaue und vielleicht auch, wie lange dieser anhalte.
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sozi ohne partei,
Donnerstag, 1. Oktober 2020, 20:21
Eine Person, die in der Hexenprobe durchgefallen ist, ist zu mehr als 99.9% keine Hexe.
Und Personen, auf die die Hexenprobe anschlägt, sind auch zu mehr als 99.9% keine Hexen.
Eine Person mit einem negativen Testergebnis ist nach Firmenmangaben zu mehr als 99,9% wirklich negativ.Diese Angabe heißt negativer Vorhersagewert NPV, hier mit
p(| / -)bezeichnet.
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che2001,
Freitag, 2. Oktober 2020, 13:17
Verbuche ich mal unter skurrile Kommentare am Rande.
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sozi ohne partei,
Samstag, 3. Oktober 2020, 18:49
Es ist wichtig. die Kenngrößen auseinanderzuhalten.
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sozi ohne partei,
Samstag, 3. Oktober 2020, 20:01
che muß sich jetzt so lange mit Bayesischer Statistik beschäftigen, bis er sie verstanden hat. Dann darf er weiter Artikel zitieren, die von Statistik handeln.
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che2001,
Samstag, 3. Oktober 2020, 21:24
Nix da. Verstehst Du was von Mikrobiologie und Genetik? Ich schon.
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che2001,
Samstag, 3. Oktober 2020, 21:42
Und ansonsten sollte der Sozi ohne Partei einmal lernen, sich verständlich auszudrücken.
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sozi ohne partei,
Sonntag, 4. Oktober 2020, 12:21
Mikrobiologie und Genetik geht nicht über Schulwissen hinaus. Dazu kommt noch, daß man auch das Feld der Statistik beherrschen muß. Denn die ist häufig Gegenstand der Corona-Berichterstattung. Die Praxis der Erfassung und Bewertung von Zahlen. Und auch dieses Feld geht bei mir nicht über Kenntnisse aus dem Studium hinaus. Das ändert aber nichts daran, daß man NPV von den anderen Kenngrößen unterscheiden muß. Dazu muß man nicht Mikrobiologie und Genetik verstanden haben, aber doch auch nicht viel mehr als Bayesische Statistik. Das haben wir im Studium in der Mathematikvorlesung durchgenommen.
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che2001,
Sonntag, 4. Oktober 2020, 20:32
In Mikrobiologie und Genetik habe ich profunde Kenntnisse, allerdings auf keinem sehr aktuellen Stand, da ich als Historiker zur Fachgeschichte der Humanbiologie und Genetik geforscht und auch promoviert habe, das führte dazu dass ich mich etwa ein Jahrzehnt lang mit Fragestellungen der Humangenetik und verwandter Disziplinen beschäftigt habe und kenne mich mit dem Stand der Forschung von 1988 bis 2000 aus. Statistik kenne ich nur aus dem Bereich der Auswertung bestimmter genetischer Marker und aus einem ganz anderen Bereich, der Wählerstimmenauswertung (D´Hondt). Von Bayesischer Statistik habe ich nie etwas gehört, habe aber meine Zweifel, ob Du sie korrekt wiedergibst. Würde mich in der Hinsicht an H.Z. wenden, dessen Urteil ich da vertraue.
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sozi ohne partei,
Montag, 5. Oktober 2020, 08:21
Egal. Logischer Fehlschluß. Kann ja mal passieren. Hier in unserem Falle Bedingte-Relative-Häufigkeits-Verwechsel-Fehlschluß. Kann man mit Kenntnissen aus der Mathematikvorlesung nachvollziehen, insoweit das Bayesische Theorem und alles, was damit zusammenhängt, Gegenstand war. Ansonsten ist das auch nichts kompliziertes, was man sich nicht auf Wikipedia anlesen könnte. Und diesen Fehlschluß begeht die Presse regelmäßig.
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sozi ohne partei,
Montag, 5. Oktober 2020, 08:30
Wieder was gelernt!
Das Ding, das ich Bedingte-Relative-Häufigkeits-Verwechsel-Fehlschluß nenne, wurde vor mir schon entdeckt:
https://de.wikipedia.org/wiki/Confusion_of_the_Inverse
Ich bin nicht der Erste. "Confusion of the Inverse" nennt sich das also! So, so!
https://de.wikipedia.org/wiki/Confusion_of_the_Inverse
Ich bin nicht der Erste. "Confusion of the Inverse" nennt sich das also! So, so!
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h.z.,
Dienstag, 13. Oktober 2020, 20:22
du hast recht, che.
der sozi verwendet den - an sich gültigen - begriff "negativer vorhersagewert", der hier aber nicht anwendbar ist. bei sensitivität und spezifität handelt es sich um binäre klassifikatoren. der sozi scheint wohl einen hammer gefunden zu haben, mit dem er nun auf alles draufschlägt.
da ich weiß, dass der sozi auch bei bersarin mitliest und fallweise auch kommentiert, sei mir eine bemerkung gestattet: bei bersarin tritt ein kommentator auf, der gegen die maskenpflicht im supermarkt argumentiert und als rechnerisches argument anführt, dass es in wien 12.500 maskenträger im supermarkt bedurfte, um eine einzige infektion zu verhindern. er schließt dieses argument mit dem hinweis ab, dass die tagesfrequenz im supermarkt bloß 2.000 betrage. der sozi nimmt diesen offenkundigen schwachsinn widerspruchslos hin. andererseits stößt er sich an einem satz des von dir, che, wiedergegebenen medscape-artikels.
daraus schließe ich, dass es dem sozi nicht um die sache selbst geht, sondern um einen ungelösten beziehungskonflikt.
da ich weiß, dass der sozi auch bei bersarin mitliest und fallweise auch kommentiert, sei mir eine bemerkung gestattet: bei bersarin tritt ein kommentator auf, der gegen die maskenpflicht im supermarkt argumentiert und als rechnerisches argument anführt, dass es in wien 12.500 maskenträger im supermarkt bedurfte, um eine einzige infektion zu verhindern. er schließt dieses argument mit dem hinweis ab, dass die tagesfrequenz im supermarkt bloß 2.000 betrage. der sozi nimmt diesen offenkundigen schwachsinn widerspruchslos hin. andererseits stößt er sich an einem satz des von dir, che, wiedergegebenen medscape-artikels.
daraus schließe ich, dass es dem sozi nicht um die sache selbst geht, sondern um einen ungelösten beziehungskonflikt.
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bersarin,
Mittwoch, 14. Oktober 2020, 16:14
Nein, der sozi kommentiert bei mir nicht mehr, was unter anderem daran liegt, daß ich seine Beiträge nur noch freischalte, wenn er durchschaubare Rhetorik, gestapelte Polemik und Diskurstricks wegläßt. Ich war lange Zeit kein Freund solcher Maßnahmen. Aber inzwischen denke ich, daß sie auf Privatblogs und auch in den Kanälen von Zeitungen für eine Diskurshygiene sorgen. Auch der Bommel beklagte sich hier einmal, daß er bei der taz gelöscht wurde. Löschen ist nicht per se und schon gar nicht bei anderen Meinungen gut. Aber wenn Leute solche Foren für ihre Manipulationen gebrauchen, um eine Agenda durchzuziehen und auf Argumente und Widerlegungen partout nicht eingehen (und im Grunde auch darauf scheißen), sondern dann zum nächsten Thema springen oder Torpfosten verschieben oder aber den Geltungsbereich ihrer Prämissen so verändern, daß wieder eine neue Situation entsteht und auf diese Weise immer weiter herumgeeiert wird, um dann von hinten herum wieder auf ihre Verschwörungsmythen zu kommen (Systempresse, Lügenpresse, Corona ist eine Grippe etc. pp.) und die alte These in variierter Form erneut zu präsentieren und damit das ad nauseam-Verfahren zu etablieren: dann lösche ich nach klarer Ansage und auch mit einer Begründung. Zumal solche Leute sich durch dieses Diskussionsgebahren eben als Trolle erweisen.
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