Mittwoch, 17. März 2021
Aufschlussreiche Corona-Bilanz der Intensivmediziner: Weniger Schwerkranke, Therapie-Fortschritte und große Angst vor 3. Welle
Ute Eppinger, Medscape


Gute Nachrichten: Die Zahl der COVID-19-Patienten, die auf Intensivstationen behandelt werden mussten, hat abgenommen. Während zwischen März und Mai 2020 noch 30% der hospitalisierten Patienten intensivmedizinisch behandelt werden mussten, waren es Ende des Jahres nur noch 14%.


Prof. Dr. Christian Karagiannidis

?Wir sind sehr glücklich darüber, dass sich die Zahl der COVID-19-Patienten auf den Intensivstationen im Vergleich zur ersten Welle fast halbiert hat?, sagte Prof. Dr. Christian Karagiannidis, Leiter des ECMO-Zentrums am Klinikum Köln-Merheim und und medizinisch-wissenschaftlicher Leiter DIVI Intensivregisters auf einem Pressebriefing des Science Media Centers [1]. Karagiannidis und Kollegen hatten Daten zur ersten und zweiten Pandemiewelle ausgewertet und als Research Letter in The Lancet Respiratory Medicine veröffentlicht [2].

Wir sind sehr glücklich darüber, dass sich die Zahl der COVID-19-Patienten auf den Intensivstationen im Vergleich zur ersten Welle fast halbiert hat. Prof. Dr. Christian Karagiannidis
Dass es in der 2. Welle weniger Intensivpatienten gegeben habe, rühre sicherlich daher, dass man in der Therapie besser geworden sei. Dexamethason sei dabei ein Game-Changer gewesen. Karagiannidis erinnerte an die ersten Zwischenergebnisse der RECOVERY-Studie vom Juli 2020: ?Es hat keine 14 Tage gedauert bis die Ergebnisse flächendeckend in die klinische Praxis umgesetzt wurden. Auch in Deutschland haben wir sehr früh Kortison eingesetzt, noch bevor die Patienten auf die Intensivstation gekommen sind, das ist ein wesentlicher Faktor.?

Hinzu kommt der frühe Einsatz von Blutverdünnern. ?Die Studien dazu werden in den nächsten 2 bis 3 Wochen publiziert. Aus der ersten Welle haben wir gelernt, dass die Erkrankung viele Blutgerinnsel auslöst, in der zweiten Welle haben wir dann großzügig Blutverdünner eingesetzt?, berichtete Karagiannidis.

Weniger Patienten auf Intensiv ? die Sterblichkeit bleibt aber gleich hoch
Auch die Beatmungspflichtigkeit der Patienten auf Intensivstationen hat leicht abgenommen: In der ersten Welle lag sie bei 64%, im Dezember ging sie auf 54% zurück. ?Wir sind am Anfang wahrscheinlich etwas übervorsichtig gewesen und haben die Patienten zu früh beatmet und sind jetzt in der 2. Welle doch wieder zu dem zurückgekehrt, was wir sonst bei anderen Erkrankungen auch gemacht haben?, berichtete Karagiannidis. Dennoch stirbt noch immer rund die Hälfte der beatmungspflichtigen Patienten ? genauso viele wie zu Beginn der Pandemie.


Bei schwer erkrankten COVID-19-Patienten steht zu Beginn das Virus selbst und die Entzündungsreaktionen des Körpers darauf im Vordergrund. ?In dieser Anfangsphase, wenn die Patienten sauerstoffpflichtig werden und noch viele Entzündungsreaktionen aufweisen, haben wir mit Kortison Erfolg?, so Karagiannidis.



In der späteren Phase aber, wenn das Virus nicht mehr so sehr eine Rolle spielt, wenn Folgeschäden vorhanden sind und Reparaturvorgänge einsetzen, ist der Erfolg begrenzt. ?Ist das Kind einmal in den Brunnen gefallen so dass die Patienten beatmungspflichtig und richtig schwer krank sind, hat man nicht mehr so viele Medikamenten, die einen wirklich guten Effekt zeigen?, so Karagiannidis.

Er verwies auf eine demnächst erscheinende Arbeit, die zeige, dass die Reparaturvorgänge in der Lunge durch COVID-19 stark beschädigt seien, anders als etwa nach Influenza. Karagiannidis schätzt, dass sich die Sterblichkeit bei beatmungspflichtigen Patienten vielleicht noch um 5% verringern lässt ?in den nächsten Wochen oder Monaten durch neue Therapien und durch unsere Routine, aber viel mehr wird das nicht sein?.

In der ersten Welle kamen noch 21% aller Testpositiven ins Krankenhaus
Basierend auf den Zahlen des InEK (Institut für das Entgeltystem im Krankenhaus) stellte Prof. Dr. Reinhard Busse, Leiter des Fachgebiets Management im Gesundheitswesen an der TU Berlin, Daten zur Krankenhausversorgung und zu Todesfällen durch COVID-19 vor. Busse hatte Daten aus Deutschland mit Daten aus Dänemark, den Niederlanden, Spanien und Großbritannien in der ersten und zweiten Welle verglichen.

In der 1. Welle kamen in Deutschland 21% aller positiv auf SARS-CoV-2 Getesteten ins Krankenhaus. In Dänemark lag dieser Anteil bei 19%, in den Niederlanden bei 25%, in Spanien bei 52% und in Großbritannien bei 45%. Von den 21% in Deutschland kamen 30% in intensivmedizinische Behandlung (in Dänemark waren es 15%, in den Niederlanden 25%, in Spanien 9% und in Großbritannien ebenfalls 9%). Damit kamen in Deutschland 6% aller positiv Getesteten auf die Intensivstation.


Prof. Dr. Reinhard Busse

?In der 2. Welle sieht man, dass stationäre und intensivmedizinische Behandlungen deutlich abgenommen haben,?, so Busse. In Deutschland kamen 9% der Testpositiven ins Krankenhaus (in Dänemark 4%, in den Niederlanden 3%, in Spanien 5% und Großbritannien 7%). Und von den 9% mussten 19% auf Intensivstationen verlegt werden, das entspricht 1,6% aller positiv Getesteten.

Busses Auswertung zeigt auch, dass 60% der 36.000 intensivmedizinischen COVID-19-Fälle 2020 in den 330 größten Krankenhäusern behandelt worden waren. Dabei wurden viele intensivmedizinische Fälle verlegt ? in kleineren Krankenhäusern fast jeder vierte. Die Weiterverlegungsraten großer Häuser war dabei deutlich geringer und Patienten wurden nach der Intensivstation auch eher in kleinere Häuser in deren Wohnortnähe verlegt wurden. ?Die Weiterverlegungsraten sind extrem hoch, bei Patienten mit Herzinfarkt oder Schlaganfall sind diese Raten deutlich niedriger?, berichtete Busse.

2020 sind 40.247 Personen an COVID-19 gestorben. Davon starben 30.307 (75%) - also 3 von 4 COVID-19-Patienten - im Krankenhaus. Von den 75% starben 30% auf ITS, 45% in sonstiger stationärer Behandlung und 25% außerhalb des Krankenhauses. Busse erläuterte, dass in einem durchschnittlichen Jahr rund 900.000 Menschen in Deutschland sterben. ?Durch COVID-19 kamen 2020 40.000 Menschen dazu, das sind 5%, das ist ein relevanter Anteil. Und wenn wir uns die Restlebenszeit anschauen, den diese Menschen noch gehabt hätten wissen wir inzwischen, dass das im Schnitt zehn Jahre waren?, betonte Busse.

Hohe Belastung der Intensivstationen durch zu frühe Lockerungen erwartet
Neue Prognosen zeigen, dass sich die derzeit steigenden Infektionszahlen auch bei einem deutlich bremsenden Effekt durch die Impfung der Risikogruppen massiv auf den Intensivstationen niederschlagen könnten, so Prof. Dr. Andreas Schuppert, Leiter des Lehrstuhls für Computational Biomedicine an der RWTH Aachen [3].

Die Variablen des Modells berücksichtigen verschiedene Exit-Zeitpunkte vom momentanen Lockdown (R = 0,85 für den Wildtyp), die Zeitpunkte sind 7. März, 1. April und 15. April. Simuliert wird auch, wie weit geöffnet werden kann, mit einem moderaten R-Wert von 1 (entspricht einem R-Wert von 1,35 für die B.1.1.7-Mutante) oder bis zu einem R-Wert von 1,2 (entspricht einem R-Wert von 1,55 für die B.1.1.7-Mutante).

Mit einbezogen sind auch 2 Impfszenarien ? eines, in dem rasch geimpft wird und eines, in dem die Impfungen eher schleppend verlaufen. ?Bei sehr frühen Öffnungen noch im März müssten wir erwarten, dass wir dann im April/Mai ? insbesondere getrieben durch die B.1.1.7-Mutante ? eine sehr hohe Belastung der Intensivstationen sehen?, berichtete Schuppert. Das ändere sich, wenn man etwas später öffne: ?dann hat die intensivierte Impfung eine Chance vor die Infektionswelle zu kommen?.

Dass sich die Impfung der Risikogruppen bald auf die Zahl der Patienten in den Intensivstationen niederschlagen wird, erwartet Karagiannidis nicht. ?Soweit sind wir noch nicht. Wir haben in den Alten- und Pflegeheimen gut geimpft und sehen auch schon Effekte, dass die Zahlen dort sinken. Auf den Intensivstationen war es aber schon in der ersten Welle so, dass nur ein Viertel der Patienten dort über 80 Jahre alt war. Das heißt: Auf die Belegung der Intensivstationen haben die momentanen Impfungen noch keinen Einfluss.? Man hoffe, den Zeitpunkt, an dem nicht mehr auf die IST-Zahlen geschaut werden müsse im Mai, Juni zu erreichen.

Plateau bei den Intensivbetten: Eine Folge der britischen Variante?
Laut DIVI-Intensivregister sind derzeit (Stand 10. März) noch 2.785 Intensivbetten mit COVID-19-Patienten belegt. Seit Tagen zeichnet sich ein Plateau ab. Karagiannidis wies auf ein paar Auffälligkeiten in den Daten hin.

Zwar habe sich die Zahl der Patienten auf Intensivstationen deutlich reduziert ?das ist aber immer noch sehr hoch und entspricht ungefähr dem, was wir 2018 in der Grippesaison hatten?, erklärt Karagiannidis. Er wies auch darauf hin, dass die Zahl der freien Intensivbetten gleichbleibe. Man habe zwar 3.000 COVID-19-Patienten weniger, aber dennoch nicht mehr freie Intensivbetten. Denn der Druck auf die Intensivbetten sei enorm hoch. Sobald ein Bett frei werde, werde es wieder verwendet, z.B. für einen postoperativen Patienten.

Wir sind sehr glücklich darüber, dass sich die Zahl der COVID-19-Patienten auf den Intensivstationen im Vergleich zur ersten Welle fast halbiert hat. Prof. Dr. Christian Karagiannidis
Das Plateau wertet er als ?extrem auffällig? und fügt hinzu: ?Wir sind uns mittlerweile ziemlich sicher, dass das kein Zufall mehr ist. Das ist kein gutes Zeichen. Bei gleichbleibenden Inzidenzen fallen plötzlich unsere Intensivzahlen nicht mehr ab. Ein Grund ist wahrscheinlich, dass die britische Mutante B.1.1.7 immer mehr durchschlägt.? Man habe sich Daten aus Dänemark angeschaut die zeigen, dass B.1.1.7 deutlich häufiger zu einem Krankenhausaufenthalt führe: ?Wir befürchten, dass diese Plateaubildung jetzt schon Ausdruck ist, dass die Mutante insgesamt kränker macht.?

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die GB-variante hat die stadt flensburg aber ruck zuck in den griff bekommen
von einer inzidenz von 150 auf heute 64
wenn man will dann geht das auch

die variante ist zwar 50% infektiöser aber wenn man es richtig macht wie flensburg mit einer kurzfristigen ausgangssperre als notbremse dann flutscht es auch
die haben ja fast zu 100% die GB variante
auch in dänemark kommen sie ja offensichtlich damit zurecht und daher kam das virus natürlich nach flensburg - ständiger grenzverkehr

man sollte da keine panik machen
dazu kommen die stabilen zahlen aus den intensivstationen und die wenigen toten
und was noch hinzu kommt: das virus ist ja grippeähnlich und die ist normalerweise ab 15.4 schwer abflauend

die 3. welle ist deshalb nicht so gewiss wie manche meinen und darum sind die lockerungen vertretbar
inzidenz ist auch nicht alles aber das wussten wir ja schon ab heinsberg wo alle noch im tiefschlaf waren

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mal was luschtiges:
die schnelltests für die schüler sind da im HSK
ein schnelltest für bis ostern für jeden
obwohl der nur für einen tag möglicherweise auswirkung hat
für die lehrer sind keine gekommen
sie sind explizit ausgeschlossen
sich nicht daran zu vergreifen

die anleitung für die schnelltests für schüler sind auf 9 pdf seiten ausgedruckt
nur keiner da der anleitet

am besten is ja eine schule ohne lehrer
hab ich als schüler auch immer gedacht
am besten man wirft das zeug in den abfallcontainer

die realität übertrifft wie immer jede satire

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https://www.youtube.com/watch?v=YR5ApYxkU-U

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das hab ich mal erlebt
da kamen englische soldaten hab ich die taximässig abgeliefert an der kaserne
sie hatten sich unbotmässig benommen was dem unteroffizier wohl zu ohren gekommen war
die haben ja ihren knüppel
und der prügelte auf die ein
bis die wahrheit über die gegebenheiten aus ihrem munde kam
der knüppel is nicht nur zur zierde da
irgendwo muss das Pink Floyd so verarbeitet haben
is ja auch ein tiefeinschneidendes erleben
mich hat ja gewundert das die sich nich gewehrt haben sondern meinten das wär der liebe gott

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Kenne ich auch
Südlich von Braunschweig liegt Lengede, wo sich einst ein schweres Grubenunglück ereignete. Direkt neben der Mine lag die Diskothek "Grube", und da sprach man von "Grubenunglück", wenn man in eine angetrunkene Schlägerei geriet. Eines Nachts randalierten da britische Soldaten, und die prügelten sich so heftig, dass die deutsche Polizei sich nicht rantraute. Da wurde die britische MP gerufen, und die schlugen die dermaßen zusammen, dass sie anschließend nur noch abtransportiert werden mussten.

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