Freitag, 18. Oktober 2024
Zum Teufel mit den Opfern!
Das könnte man sowohl Hamas und Hizbollah als auch Netanjahu als Motto unterstellen. Das seit der Shoah größte antisemitische Massaker, im Gegensatz zu den Einsatzgruppenmorden, die den SS-Männern zu peinlich und zu belastend waren, um damit öffentlich zu werden als Snuff-Pornos inszeniert und darauf eine Antwort, die auf Ausradierung von Gaza und die Tötung zahlreicher palästinensischer Zivilisten hinauslief. 186 000 ermordete Palis auf 1200 ermordete Israelis, das ist eine Vergeltung nach dem Verhältnis 155 : 1.

Dabei ist es einerseits verständlich, dass Israel die Bedrohung durch die Hamas völlig eliminieren will, andererseits nicht absehbar, wie das geschafft werden soll. Und es folgt das Vorgehen der IDF keiner integrierten Langzeitstrategie, vielleicht sogar gar keiner Strategie, sondern einer Rachelogik.

Es traf mit Haniye und Nasrallah nicht die Falschen, aber Art und Zeitpunkt ihrer Tötung, ganz anders übrigens als bei Yahja Sinwa zeugen entweder von bodenloser Dummheit oder gewissenloser Eskalation. Denjenigen Hamas-Führer, mit dem noch am Ehesten eine Verhandlungslösung bezüglich der Geiseln zu erreichen gewesen wäre, ausgerechnet in einem Land in dem er Diplomatenstatus genießt zu töten und damit eine militärische Reaktion des Iran auszulösen ist ebensowenig zielführend wie der Anschlag auf Nasrallah unmittelbar bevor der sich mit Nabih Berry zur Ausarbeitung einer eigenen diplomatischen Initiative treffen wollte. Von der Hamas die Freilassung der Geiseln zu verlangen und gleichzeitig mit deren völliger Vernichtung zu drohen, und zwar nicht nach dem Prinzip des Entweder-oder, sondern sowohl-als-auch ist von jeder strategischen Klugheit so weit entfernt wie nur irgendetwas. Eigentlich folgt Netanjahus Vorgehensweise dem Prinzip "Die Geiseln sind eh verloren, ich habe sie längst aufgegeben."
Und das wird von den Israelis, die täglich gegen ihn demonstrieren auch so gesehen.

Das Schlimmste dabei ist die Tatsache, dass anzunehmen ist, er habe dabei vor allem sich selbst im Blick. Ohne den Krieg stände er vor Gericht und wäre höchstwahrscheinlich nicht mehr im Amt. Er erweckt den Eindruck, die Auseinandersetzung ad infinitum in die Länge zu ziehen um des eigenen Amtes und der eigenen Person willen.

Wer sich mit arabischer oder/und islamischer Mentalität beschäftigt weiß, was Asabiya ist: Der Zusammenhalt untereinander gegen den Feind von außen, der alle Gegensätze untereinander nivelliert, solange die äußere Bedrohung besteht. Ohne die Asabiya zu verstehen begreift man weder den Nahostkonflikt noch die Kolonialbefreiungskämpfe des 20. Jahrhunderts.

Wie sich das auswirkt sehen wir ganz deutlich daran, dass auch die palästinensische Linke sich inzwischen mit Hamas und Hizbollah solidarisiert. Für die Demokratische Front für die Befreiung Palästinas (DFLP) galt als Motto mal das Statement von Nayef Hawatmeh: "Die Hamas macht keine Politik

Sie führt auch keinen bewaffneten Kampf. Was sie macht, ist die sinnlose Aneinanderreihung irrationaler Racheakte."

Inzwischen ist die DFLP zur bedingungslosen Solidarität mit der Hamas übergegangen.

Die nächste Generation noch brutalerer Terroristen wird durch die aktuellen Ereignisse gerade herangezüchtet.

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Freitag, 21. Juni 2024
Was ist wirklich los im Nahen Oster?
Online-Veranstaltungen: Israel/Deutschland/Palästina
8.7.2024 und
16.07.2024
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Online-Veranstaltungen zur Innen- und Kriegspolitik Israels, den Auswirkungen auf die deutsche Ordnungspolitik und zur humanitären Katastrophe in den palästinensischen Gebieten.



Von Oslo nach Gaza
Israel zwischen Siedler- und Kriegsgewalt, Existenz- und Völkerrecht.
Historische Verantwortung und deutsche Staatsraison als außenpolitische Maxime und innenpolitische Verordnung.
Montag, 8. Juli 2024 • 18 bis 21 Uhr • online
Wo liegt die Vorgeschichte des israelisch-palästinensischen Konflikts? Welche Verwerfungen drohen in Folge von Besatzung und Krieg der diversen israelischen Gesellschaft - welche Zukunft den Menschen in den von Israel besetzten Gebieten? Was wird aus dem Abraham Prozess? Welchen Einfluss haben oder verlieren die Vereinten Nationen?

Historische Verantwortung Deutschlands ist Staatsraison - und rechtfertigt alternativlosen Bekenntniszwang? Welche Interessen bestimmen hierzulande die Auseinandersetzungen zur Politik Israels? Welche Risiken birgt der Streit zwischen Apartheitanklage hier und Antisemitismusvorwurf dort für den gesellschaftlichen Zusammenhalt?

Diese und weitere Fragen beschäftigen die Beiträge und die gemeinsame Diskussion beider Referent*innen und ihren Austausch mit den Teilnehmenden bei dieser Online-Veranstaltung.

Referent*innen:

Moshe Zuckermann, Prof. em., Universität Tel Aviv, Israel.
Charlotte Wiedemann, Journalistin und Buchautorin, Berlin.
Moderation: Martin Link, Flüchtlingsrat Schleswig-Holstein e.V.

Anmeldung: https://eveeno.com/111080327

Angemeldete erhalten vor dem Event per eMail einen Web-link zur Online-Veranstaltung.

Download: Veranstaltungsflyer v. 8.7.2024



Von Rafah bis Jenin
Gewalt und humanitäre Katastrophe in den palästinensischen Gebieten
Dienstag, 16. Juli 2024 • 18 bis 21 Uhr • online
Seit dem besonders unter israelischen Zivilist*innen opferreichen Angriff der Hamas vom 7. Oktober 2023 begann ein verheerender Krieg in dem seit Jahrzehnten abgeriegelten Gaza-Streifen. Systematische Angriffe auf zivile Ziele, die Vorenthaltung humanitärer Hilfe, die gezielte Zerstörung der Lebensgrundlagen der Bevölkerung und zahlreiche Attacken gegen Gesundheitseinrichtungen gehören zu den Waffen dieses Krieges mit zigtausenden Opfern. Angesichts dieser humanitären Katastrophe bleiben die politischen Reaktionen internationaler Verbündeter Israels, wie der USA und Deutschlands, verhalten. Unterdessen eskalieren auch im Westjordanland die Vertreibung palästinensischer Gemeinden und die militärische Eskalation.

Es berichtet Riad Othman von der Frankfurter Hilfs- und Menschenrechtsorganisation medico international e.V. und geht in den Austausch mit den Teilnehmenden.

Referent:

Riad Othman, Nahost-Referent bei medico international e.V.
Moderation: Martin Link, Flüchtlingsrat Schleswig-Holstein e.V.

Anmeldung: https://eveeno.com/324034212
Angemeldete erhalten vor dem Event per eMail einen Web-link

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Dienstag, 21. Mai 2024
Internationaler Gerichtshof fordert Haftbefehle gegen israelische und palästinensische Führer
Und Netanjahu feuert die volle Antisemitismus-Stalinorgel ab:

https://www.gmx.net/magazine/politik/nahostkonflikt/antrag-haftbefehl-netanjahu-persoenlich-39680356

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Sonntag, 24. März 2024
Krasnogorsk
Wenn sich die Geschichte mit den Bekenntnismails des IS bestätigt, dann ist jetzt, nach Putin, der schon ein Tyrann übelsten Zuschnitts ist, nun sozusagen Mordor auf den Plan getreten. Putin aber betreibt eine bewährte Strategie der Spannung und nutzt das Attentat für seine Zwecke. Mittlerweile hat selbst Lukaschenko die russische Darstellung mit dem Ukrainebezug der Täter bestritten.

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Donnerstag, 7. März 2024
Die Hamas hat einen an der Waffel
Israel um Waffenstillstand oder Feuerpause zu bitten und gleichzeitig alle Palis zum bewaffneten Aufstand aufzufordern, und zwar im Ramadan, dem Monat des Fastens, der Besinnung und Mildtätigkeit.....

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Montag, 26. Februar 2024
Ambivalenzen aushalten
Jegliche grundsätzliche Israelkritik, die über Kritik an konkreten einzelnen Regierungshandlungen hinausgeht gilt in Deutschland per se als antisemitisch. Auf der anderen Seite ist das Zeigen oder rufen der "from the rover to the sea" Parole auf gar keinen Fall hinnehmbar, denn sie läuft auf Genozid hinaus. Nicht nur die Hamas, sondern ein Großteil der Palis und der arabischen Massen wünscht sich einen Genozid an den Israelis und ist nur zu schwach, ihn auszuführen. Andererseits erreichen die militärischen Maßnahmen der IDF auf dem jetzt erreichten Eskalationslevel durchaus allmählich Genozidcharakter.

Ich bin ja vielmehr der Auffassung, dass der Staat Israel tatsächlich notwendige Zuflucht für Juden aus aller Welt und die einzige stabile Demokratie im Nahen Osten ist und gleichzeitig die Gründung dieses Staates für die Palästinenser objektiv Al Naqba, die Katastrophe war, beides gleichzeitig nebeneinander. Das ist eine Dychotomie die man aushalten muss. Die Israelwegendershoahgutfindeschlechtgewissler sind ein Teil des Problems, kein Teil der Lösung.

Und die kann nur in der Zweistaatlichkeit bestehen.

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Freitag, 26. Januar 2024
Der 7. Oktober - Versuch einer Rekonstruktion
Nach dem, was mir bisher bekannt ist, spielte sich der Überfall folgendermaßen ab:

Zunächst begann die Hamas mit dem wahrscheinlich größten bisher stattgefundenen Raketenbombardement auf Israel. Dabei ging es aber primär nicht um die hierdurch angerichteten Zerstörungen, sondern um Feuerschutz für und Ablenkung von einer anderen Aktion.

Elitekämpfer der Kassam-Brigaden drangen mit Ultraleichtflugzeugen, Motordrachen und Gleitschirmen nach Israel ein in der Absicht, israelische Soldaten und Polizisten gefangenzunehmen und als Geiseln nach Gaza zu verschleppen, um in Israel gefangene Hamas-Leute freizupressen. Es gelang ihnen aber nicht oder nur in sehr wenigen Fällen, IDF-Leute zu überwältigen.

Die ganze Aktion war eigentlich schon gescheitert, als IS-Terroristen mit Pickups eingriffen, ein pazifistisches Techno-Konzert überfielen und dort Geiseln sozusagen ersatzweise nahmen, die sie unter zahllosen Misshandlungen nach Gaza verschleppten und dort der Hamas übergaben; nicht ohne, IS-üblich, andere Menschen zu vergewaltigen und bestialisch abzuschlachten. Erst danach schlossen sich nacheinander der Dschihad, die PFLP, mit deutlich gebremster Energie die Hizbollah und eher zaghaft dann noch die DFLP dem Angriff auf Israel an. Welche Rolle die zeitgleich mit dem Angriff auf das Konzert stattfindenden und offensichtlich von langer Hand geplanten Überfälle auf mehrere Kibbuzim spielten entzieht sich meiner Kenntnis.

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Donnerstag, 14. Dezember 2023
Die Hamas macht keine Politik
Sie führt auch keinen bewaffneten Kampf. Was sie macht, ist die sinnlose Aneinanderreihung irrationaler Racheakte.

Nayef Hawatmeh, Demokratische Front für die Befreiung Palästinas (DFLP)

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Samstag, 25. November 2023
Aus der Abteilung "Nichts ist so geschmacklos wie die Wirklichkeit", heute: russische Geschichtspolitik
Schon Kurt sagte einst im Frühstyxradio "Der Iwan issnich ohne". Tatsächlich beweisen die russischen Streitkräfte mit dem Start ihrer bislang größten Drohnenoffensive am 90. Jahrestag des Holodomor Geschichtsbewusstsein und Traditionspflege, etwa so, als ob die Hamas ihren Überfall am Jahrestag der Wannseekonferenz begonnen hätte.

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Freitag, 10. November 2023
Ein bißchen Frieden
für ein paar Stunden, gemütlich laden, dann geht es weiter.

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