Montag, 18. September 2023
O tempora, o mores. Überlegungen zum Straßen- und Geschlechterverkehr
Es macht mir ja ausgesprochen Spaß, mit Öffis unterwegs zu sein, seid die alle auf den neuesten Stand gebracht wurden und wir nicht mehr mit diesen stinkenden Zumutungen unterwegs sind. Alle Busse und Metros sind mittlerweile blitzsauber, in den Metrozügen gibt es Fahrkartenautomaten für verschiedenste Tarife, die auch mit EC-Karte bedienbar sind. Und da wir Schöne-Frauen-Wetter haben sind wetter- und modebedingt in den Bussen und Bahnen extrem viele junge Frauen nabelfrei unterwegs. Gefühlt fast alle unter Dreißigjährigen, die den entsprechenden Körperbau haben. Ist also ein schöner Anblick, wobei ich nicht genau hingucke, um niemanden zu belästigen. Genau da liegt aber die Crux: Sexualisierte Anmache und Angafferei in der Öffentlichkeit ist sehr verbreitet, und andererseits habe ich den Eindruck, je freizügiger die Ladies sich kleiden, umso beklommener verhalten sie sich. Trambahnzüge voll knapp bekleideter junger Damen mit dem Guck-mich-nicht-an-Gesichtsausdruck und dem Bedürfnis nach zwei Sitzen Abstand zur nächsten Person. Wobei ich das so richtig ausgeprägt hauptsächlich bei uns in Norddeutschland erlebe, im Süden gehen die lockerer mit ihren Reizen um und strahlen kein Distanzierungsbedürfnis aus sondern eher „ich zeige, was ich habe“. Wobei Süden jetzt nicht nur Spanien, Südfrankreich oder Italien bedeutet, Österreich reicht schon.

Was nun allerdings als aufreizend betrachtet wird liegt nicht nur im Auge des Betrachters oder der Betrachteten.

Tempora mutandur, et mores mutandur propter.

In schwarzen Netzstrümpfen, Minirock und Schaftstiefeln mit hohen Absätzen gehen Unternehmerinnen schon mal auf
den IHK-Ball. In meiner Jugendzeit wäre ein solcher Look als absolut nuttig wahrgenommen worden, das Weibsvolk in meiner Umgebung lief in Jeans und Turnschuhen, Lederjacken und, wenn sie sich als Feministinnen verstanden, lila Latzhosen umher. Aber die Latzhosenträgerin der frühen Achtziger war leichter ins Bett zu kriegen als die auf verrucht machende High-Heels-Strapsträgerin heutzutage, und zwar nicht, weil ich jung und hübsch war, sondern weil der Zeitgeist ein völlig anderer war.

Was den Geist angeht frage ich mich auch nach dem Geist derer, die den öffentlichen Nahverkehr gestalten. Wenn ich mit Öffis ins Büro fahre fährt ein Bus zu einer Metrohaltestelle wo ich umsteigen muss. Die Metro fährt in dem Augenblick los in dem der Bus eintrifft, man sieht sie vor der eigenen Nase davonfahren. War da in der Verkehrsplanung vielleicht ein humorvoller Sadist oder eine Koksnase verantwortlich?

Und es gibt Busfahrer, die, auch wenn man die Haltewunschtaste gedrückt hat, an einer Haltestelle nur anhalten, wenn dort zusteigewillige Fahrgäste stehen und sonst einfach durchbrettern. Als ich zweimal deswegen laut protestierte hat in dem einen Fall der Busfahrer auf offener Strecke gehalten und mich rausgelassen, im anderen Fall fing der Mann an, mich wüst zu beschimpfen und mit den Fäusten in der Luft herumzufuchteln, das Steuer dabei loslassend. Ist vielleicht fehlende Sozialkompetenz ein Einstellungskriterium bei den Städtischen Verkehrsbetrieben?


Ebenso gern wie mit Öffis bin ich mit dem Fahrrad unterwegs und auch mit dem Auto. Das ist wirklich vollgestopft mit Sensoren und Transpondern, zeigt auf dem Display an, in welcher Geschwindigkeitszone man sich befindet, bremst bei Kollisionsgefahr selbsttätig, schaltet bei rot an der Ampel den Motor ab und startet ihn bei grün neu.

Ich habe 1984 meinen Führerschein gemacht. So viel Elektronik wie in meinem jetzigen Auto steckte damals in einer F 20.

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Tochterblüten
An unserem großen Rosenstock blühen jetzt kleine neue Blüten unmittelbar neben den größeren. Sieht wunderbar aus.









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Sonntag, 10. September 2023
Tropischer Altweibersommer
Unser Rosengarten ist jetzt erst recht ein Paradies. Beim Umgraben habe ich die Nymphen von Zikaden gefunden. Zirpen tut es ja eh seit einiger Zeit.
















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Donnerstag, 7. September 2023
95
Mein Vater feierte seinen 95 sten Geburtstag.

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Mittwoch, 6. September 2023
Nomen est Omen
Da kommt ein Film über das Leben von Enzo Ferrari in die Kinos, und wie lautet der Name des Hauptdarstellers?
Adam Driver. Na denn.

Ich kannte auch mal eine Dominique Henker, die BDSM praktizierte und wirklich so hieß.

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Donnerstag, 31. August 2023
Robust.
Eine septische Lungenentzündung überleben 5 % der Betroffenen, wenn sie nach 36 Stunden ein Antibiotikum bekommen. Mein Vater hat das mit 94 Jahren nach zirka 2 Wochen Erkrankung überlebt. Morgen kommt er nach Hause. Wir sind rein genetisch in unserer Familie höchst robust.

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Sonntag, 27. August 2023
Weißer alter Mann
Normalerweise halte ich nichts von der von Jungwoken zur Diskriminierung ihnen unbequemer Ansichten benutzten Figur vom weißen alten Mann. Nicht nur, weil ich Gefahr laufe, da selber drunter zu fallen, sondern aus einem ganz anderen Grunde: Für mich zählen Argumente ohne Ansehen der Person und sine ira et studio, aber kein Identitäterä.

Normalerweise. Jetzt habe ich aber eine Talkshow gesehen, in der der Ressortleiter Mobilität einer großen Tageszeitung, ich weiß nicht mehr ob FAZ oder Welt oder HAZ sagte, für unter 35.000 Euro sei ein Elektroauto, das den Ansprüchen an ein wirkliches Auto entspräche nicht zu haben.

Ich fahre aktuell übergangsweise einen Dacia Spring, der kostet 22.000 Euro und ist ein ganz passables Auto, finde ich.


Der Ressortleiter aber weiter: Schließlich wolle jeder Autogfahrer ja irgendwann in seinem Leben Porsche, BMW oder Audi fahren.

Ja, das ist wirklich ein alter weißer Mann.

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Wohnumgebung
Mein Kollege S. sah mich vom fahrenden Auto aus wiederholt in der Nähe meines Wohnsitzes umherlaufen, wusste aber nicht, wo ich genau wohne, hingegen wusste er, dass wir ein Haus haben. So fragte er: "Wo gibt es in der Gegend denn Einfamilienhäuser?". Ich entgegnete ihm, dass unser Haus ein mehrstöckiges Mietshaus ist, das uns gehört und in dem wir wohnen. Das konnte er sich nicht vorstellen. Für ihn ist ein Eigenheim immer ein Einfamilienhaus oder eine Eigentumswohnung. Er kennt auch keine Vermieter, die selber in ihren Mietshäusern wohnen.

Das ist bei uns in der Straße aber die Regel. Hauswirte nennt man solche Leute.

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Multikulti-Täuschung
Am Nebentisch sitzen dunkelhaarige Männer mit beeindruckenden Schnauzbärten in seidenen Massanzügen, mit Siegelringen und Goldketten und parlieren in einer für Dich unverständlichen Sprache.

Du denkst "Viel Öl an einem Tisch!", dabei heißen die nur Livio Mazola und sprechen Italienisch mit sizilianischem Slang und Soziolekt.

Erstaunlich ist auch, dass die Betreiber argentinischer Steakhäuser in Norddeutschland fast immer Kroaten sind. Nur die Brasilianer, dass sind Italiener, wohin wiederum Portugiesen essen gehen.

Und in Göttingen werden alle besseren italienischen Restaurants von Kurden aus dem Irak betrieben, die ich früher mal alle persönlich kannte.

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Sonntag, 20. August 2023
Pink Slip
Bei der Affenhitze heute kam Charlene nicht in ihrem normalen Trainingssuit. Sie zog sich vielmehr gar nicht um, sondern spazierte in Minirock und Bikinioberteil in den Dojo. Der Minirock war so kurz, dass man, wenn sie hohe Trittechniken machte, ihr pinkfarbenes Höschen sehen konnte. So meinte ich in einer Trinkpause zu ihr "pink steht Dir gut" und erntete ein breites Grinsen.

Trotz Affenhitze kam ich heute auf 128 Liegestütze. Nur die Crunchjumps machen mir noch immer Probleme. Crunchjump heißt: Aus einer tiefen Kniebeuge mit auswärts gedrehten Knien in den Liegestütz und dann mit einem Sprung aufstehen.

Und der Bauch ist weg, als Ergebnis der Bergtouren. Ich habe aber keineswegs abgenommen, sondern Fett komplett in Muskelmasse umgewandelt.

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