Freitag, 2. September 2005
Big Trouble in Big Easy
Plünderungen, Vergewaltigungen, Schießereien mitten in einer Flutkatastrophe. Wie schon im Jugoslawienkrieg fällt auf, wie dünn der Lack der so genannten Zivilisation ist und wie wenig er hält.

Es ist zum Heulen, wie eine der schönsten Städte der USA vor die Hunde (oder in diesem Zusammenhang wohl besser vor die Alligatoren) geht. Man hat es kommen sehen. Vor gut einem halben Jahr brachte Spektrum der Wissenschaft ein Dossier namens "Erde im Treibhaus!", in dem das jetzt eingetretene Szenario minutiös vorweggezeichnet wurde und auch Maßnahmen zur Abhilfe vorgeschlagen wurden. Über viele Jahre ist es versäumt worden, Deiche und Siele zu erneuern. Ob das nun eine Mischung aus Sparpolitik und der üblichen ökologisch-sozialen Gleichgültigkeit der Neocons war oder etwas viel Schlimmeres, nämlich das kalkulierte Sterbenlassen "überflüssiger Esser" bzw. eugenische Bevölkerungspolitik, wie eine bestimmte Fraktion der Autonomen argumentieren würde, das Resultat bleibt auf jeden Fall das Gleiche: Furchtbar viel Leid und Elend, Vertreibung und möglicherweise die Auslöschung einer der multikulturellsten, unyankeemäßigsten Metropolen der USA. Und, wenn er sich weiter so verhält wie bisher, der Anfang vom Ende des G.W. Bush und seiner Regierung.

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