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Sonntag, 7. Dezember 2008
Götz Aly als der 68er, der zu sich selber kommt
Sehr interessant und zugleich völlig daneben mutet mir dieser Text ais der Zeitschrift Prodomo an, der einerseits Götz Aly zutreffend im Umfeld der Materialien für einen neuen Antiimperialismus, ihrer Vorgängerzeitschrift Autonomie Neue Folge und der "anderen Arbeitergeschichte" einordnet und deren operaistische Weltsicht mit der Fronstellung "Das Leben gegen die Maschine" (bzw. die "Fabkrikgesellschaft") zutreffend skizziert.


https://prodomo.50webs.net/9/der_kampf_geht_weiter.html


Etwas zu idealtypisch allerdings, wie alles, was aus der antideutschen Ecke kommt, ist das alles holzschnittartig vereinfacht. Dass Detlef Hartmann ein unorthodoxer Marxologe ist, der an den Marxorthodoxen kritisiert, dass Marx kein Marxist gewesen wäre und kein Leninist geworden wäre kommt hier nicht vor. Die Frontstellung Leben vs. Maschine und Subjektivität vs. kapitalistische Zweckrationalität ist für Hartmann Ergänzung zur Werttheorie und zur Entwicklung des tendenziellen Falls der Profitrate. Stehen bei den Wertkritikern nur und ausschließlich die Bewegungsgesetze des Kapitals im Vordergrund, so ist dies im wahrsten Sinne zu Kurz gedacht. Bei den Materialien und Autonomie steht die proletarische Subjektivität im Vordergrund, weil ihrer Auffassung nach noch immer Klassenkämpfe der Motor der Geschichte sind. Der Begriff des Klassenkampfs ist hier sehr weit gefasst. Noch Krankfeiern, Werksabotage, maximales Ausnutzen von Urlaubsrgelungen und Kuren gelten als (wünschenswerte) Selbstbehauptung von Eigen-Sinn, die in einem extrem multifaktoriellen Modell neben offenen Kämpfen im Weltmaßstab die Kapitalentwicklung und -Entfaltung immer wieder blockieren und daher Dinge wie die neoliberale Offensive überhaupt erst nötig machen. Diese historisch-materialistische Seite der Materialien kommt bei Prodomo nicht vor.



Wie auch, sie würde der denunziatorischen Stoßrichtung des Artikels zuwiderlaufen. Die Einordnung der Shoah in die allgemeine NS-Bevölkerungspolitik, zu der auch die "Euthanasie", die Zwangssterilisierung der "Rheinlandbastarde" (Nachkommen schwarzer und arabischer französischer und belgischer Soldaten und deutscher Frauen) und die geplante Verschiebung und Neuzusammensetzung der gesamten Bevölkerung Osteuropas im "Generalplan Ost" gehören bedeutet, die schon von Horkheimer und Adorno beschriebene Angelegtheit der NS-Verbrechen in der instrumentellen Vernunft und der kapitalistischen Rationalität in der praktischen Umsetzung zu analysieren.

Die Shoah wird zur extremsten Steigerung der industriellen Ausbeutung der menschlichen Arbeitskraft buchstäblich bis auf die Knochen. Für Kettner liegt in dieser Sichtweise eine Relativierung der Shoah. Jeder Versuch, diese rational aus der Verwertungslogik des Kapitals zumindest des nationalsozialistischen Deutschlands zu betrachten gilt hier als Verharmlosung des Antisemitismus und damit letztendlich als eine Sichtweise, die selber mit strukturellem Antisemitismus einhergeht.
Ich würde in diesem Zusammenhang ja mal die Frage aufwerfen, ob diese rein moralisch bzw. quasi theologisch argumentierende grundsätzliche Ablehnung, über eine kapitallogische Begründung der Shoah nachdenken zu dürfen, nicht ihrerseits nichts Anderes ist als eine Verharmlosung der destruktiven Impulse im Kapitalismus, zumindest in seiner imperialistischen Form.

Kettner scheut nicht davor zurück, den Matrialien für einen neuen Antiimperialismus und hier besonders Detlef Hartmann Antisemitismus zu unterstellen, Beleg: Das Kapitel "Das US-imperialistische System von Bretton Woods als Vollstrecker der nationalsozialistischen neuen Ordnung" in der Autonomie 14. Der Titel selbst wird als Beleg für die bei Antiimps verbreitete Gleichsetzung von US-Imperialismus und Nationalsozialismus und die Denunzierung Israels als "faschistischer Staat" genommen. Nur steht das da gar nicht drin, das Kapitel beschäftigt sich empririsch mit der Adaption von NS-Wirtschaftsplanung zur ökonomischen Inwertsetzung des Balkans aus den 30er Jahren durch Strategen von Weltbank, IWF und Rockefeller-Stiftung in der Nachkriegszeit zur Organisation westlicher Entwicklungspolitik, ein Strang, der später von Susanne Heim und Ulrike Schaz in dem Band "Berechnung und Beschwörung" zur Bevölkerungspolitik aufgegriffen wurde, in dem diese die vor allem in den 60er und 70er Jahren betriebenen Massensterilisationen z.B. in Indien als Anknüpfung an NS-Eugenik begriffen. Eines zeigt Kettner deutlich: Er ist nicht in der Lage, historische Werke als historische Werke zu lesen. Die Frage, ob Alys Ansatz für die Geschichtswissenschaft Erklärungswert hat, und wenn das nicht der Fall wäre, welcher Ansatz stattdessen, wird von ihm gar nicht erst gestellt.


Stattdessen geht es ihm um moralische Denunzierung - Aly betreibt Holocaust-Relativierung, Hartmann argumentiere antisemitisch, also ist der ganze neue Antiimperialismus, genauso wie der "alte" Antiimperialismus der Antiimps strukturell antisemitisch. Das Ganze wird dann nicht politisch erklärt, sondern küchenpsychologisch: Aly bedient über die Jahrzehnte immer wieder die Gemütslage der 68er, die, ebenso wie "die Linken", als ein monolitihisches Kollektiv ohne innere Widersprüche oder Konflikte gesehen werden. "Wenn die Kränkung noch frisch ist, dann kann man die Chancen dieses Interpretationsangebots noch nicht wahrnehmen. Vielleicht werden sie es eines Tages verstehen und es ihm danken." ---- Ein solcher Satz negiert in diesem Kontext, dass politische Theoriebildung außerhalb psychohygienischer Funktionen überhaupt einen Sinn hätte. Dass Aly heute zu einem bedingungslos affirmativen Apologeten des postmodernen Kapitalismus geworden ist, der den Antideutschen ziemlich nahe steht, während Hartmann&GenossInnen unverändert sozialrevolutionäre Positionen vertreten, dass wird von ihm völlig unterschlagen. Für Kettner steht Aly, einer der seltsamsten politischen Umschwenker der deutschen Linken, in einer ungebrochenen Kontinuitätslinie.


QED: Wer sich über die Kerngedanken hinter den Materialien, dem neuen Antiimperialismus oder Hartmann informieren möchte tue das wohl besser hier:

https://projekte.free.de/dada/dada-p/P0000738.HTM

https://www.labournet.de/diskussion/arbeit/aktionen/persp_dh.html


https://www.trend.infopartisan.net/trd1105/t151105.html

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Cluster: Die neue Etappe des Kapitalismus cnt
Im neuesten Band der Materialien für einen neuen Antiimperialismus betätigen sich Detlef Hartmann und Gerald Geppert als Empiriker im Sinne der militanten Untersuchung.

http://www.labournet.de/diskussion/geschichte/birke.html


In diesem Fall bestand diese im Bezug auf die teilnehmende Beobachtung am Streik bei Gate Gourmet. Auch die Frage, was in der sehr viele Schlagworte unerklärt und in höchst dramatisierender Sprache vortragenden Einleitung mit sich selbst neu erfinden bzw. einem gesellschaftlichen Zwang dazu gemeint ist, wird noch viel klarer, sowohl bei neuen Eliten, die sich selbst neu erfinden und viel unhierarchischer und sympathischer wirken, in ihrem tatsächlichen Wirken aber nicht besser sind als die alten Mächtigen, als auch im Anpassungszwang bei den Unterworfenen, die in McKinsey-geschulten Programmen zur Verinnerlichung marktwirtschaftlichen Denkens, schlanker, von eigenverantwortlicher Arbeitsweise geprägter Betriebsstrukturen und Effizienzdenken bis in ihre Gefühlsökonomie hinein angehalten werden. Selbst das Burn-Out-Syndrom wird in therapeuthischen Modellen zur Arbeitseffiziensteigerung sozusagen nach vorne kuriert, um nur ja keine Ursachen außerhalb der Verarbeitungsweise der eigenen Persönlichkeit erkennbar werden zu lassen. Der Mobbing-Gegner hatte mit solchen Strukturen seine speziellen Erfahrungen gemacht.

http://che2001.blogger.de/stories/349727/

http://che2001.blogger.de/stories/716362/

Hier wird nun deutlich, dass diese nichts mit dem individuellen Verhalten einzelner Vorgesesetzter zu tun haben, sondern im System VW angelegt sind. Dies ist, getreu der Beratungsleistung McKinseys, ein System, das sich selbst transzendieren soll: Mit Autostadt und Auto 5000 macht der Konzern, der selber noch sehr keynesianisch-korporatistisch mit starker Stellung der IGM organisiert ist, sich selber neoliberale Konkurrenz und setzt die Belegschaftskerne unter Druck, das Ganze auch noch teilweise als public private partnership organisiert. Die clusterförmige Organisationsform des postmodernen Kapitalismus, ob in Wolfsburg, Los Angeles, Tel Aviv oder Bangalore überholt die alten Trennungen zwischen Zentrum und Peripherie. Es gibt ebenso die Erste Welt in der Dritten wie die Dritte in der Ersten. Mit Leiharbeit, 1-Euro-Jobs und konzerneigenen privaten Jobvermittlungen werden die working poor auch in der Umgebung traditioneller Hochlohnsektoren eingesetzt und als Spalter des Arbeiterzusammenhalts instrumentalisiert.

Schließlich wird dennoch eine Perspektive auf Widerstand durch Behauptung des Eigen-Sinns erkennbar. Ich möchte jetzt eng an Textauszügen arbeiten, allein schon um der Verständlichkeit willen.


„Nicht eiserner Rationalisierungszugriff charakterisiert exemplarisch die Mitarbeiter der neuen Spitzenunternehmen im Silicon Valley, sondern der sogenannte Googleness-Faktor: Spitzenabschluss einer Spitzenuniversität ja, Führungserfahrung ja, aber keine Grabenkämpfe, kein Machtgehabe. Die Google-Gründer möchten das Universitätsflair erhalten, das sie als Stanford-Zöglinge genossen haben: Die Unbeschwertheit, den Mut, Unerlaubtes zu denken, kindlich neugierig und schlecht angezogen zu sein. Die Spiegel-Berichterstatterin Michaela Schiessel jubelt in ihrem Artikel: „Vielleicht ist das ja das wahre Erfolgsgeheimnis der Firma Google: Alphamännchen müssen draußen bleiben.“

Verfrühter Jubel. In der Transformation der innovativen Technologien und ihres Unterwerfungsmanagements haben sich periodisch immer neue Gestalten des Alphamännches hervorgebracht. Der Google-Typus ist nicht der alte servant of power der tayloristischen Stab-Linienhierarchien – Leittypus auch einer neuen Bürgerlichkeit. Google, Yahoo und ihre Konkurrenten stellen derzeit die Upstarts der neuen „social networks“ wie Flickr, Facebook, MYSpace, You Tube in ihren Dienst, deren kreative Innovateure diesem neuen Sozialtypus neue Gestalten und Gesichter geben. Ihr Charakter ist keine Maske. Sie sind die kreativen Unternehmer neuer Initiativen kapitalistischer Bemächtigung im Sinne Schumpeters. Wie sehr es neben Reich- und Herrentum auch der Drang zur Selbstverwirklichung ist, der sie treibt, enthüllt auch ein Bericht über die Eliten von Silicon Valley von Gary Rivlin, den die New York Times kürzlich im Rahmen ihrer Serie über das „Age of Riches, die Junior Mogule“ abdruckte. Nach dem Erfolg machen junge Unternehmer immer weiter, sagt er und zitiert einen am unteren rand der Milliardengrenze angekommenen Jungunternehmer: „Ich wüsste nicht, was ich machen sollte, wenn ich nicht Unternehmen gründen würde. Vielleicht würde ich daran denken, mir die Pulsadern aufzuschneiden.“ Dieser Typus bildet den hegemonialen Kern der „ganz kreativen Klasse“, die Holm Friebe und Sascha Lobo als führendes Element der prekarisierten Intelligenz ausmachen“

- Ob prekarisiert oder tatsächlich mächtig, ob idealtypisches Muster neben anderen, teils ähnlichen, teils alternierenden Möglichkeiten, die Betrachtung typisiert eine Art von Unternehmertum einschließlich einer sich in ihrem ideologischen Schlepptau befindlichen Boheme, die für das digital-neoliberal-deregulierte Zeitalter so archetypisch erscheint wie liberale Bourgeoisie und klassische Boheme sowie keynesianische, teils industrielle, teils bürokratische Elite und in gesellschaftlichen Nischen sich einrichtende Alternativszene für das bürgerliche Zeitalter und die Nachkriegsgesellschaft des wohlfahrtsstaatlichen Kapitalismus. Diese tatsächlichen und vermeintlichen Eliten korrespondieren und wechselwirken mit einem veränderten Proletariat. Längst befasst sich eine Flut von Coaching-Literatur damit, wie Arbeitnehmer dazu gebracht werden können, sich zu „optimieren“ und, selbst angesichts persönlicher Lebenskrisen im Zusammenhang mit Überlastung das für den Job optimale Maximum aus sich herauszuholen, ja, Burnoutsyndrome als Herausforderungen zu betrachten. Das betrifft nicht etwa nur, wie in den Diskussionen zum Burnout in den Achtzigern Manager und Führungskräfte, sondern abhängig Beschäftigte bis zum HartzIV-Empfänger. „Die Komponente der geistigen Erschöpfung bezieht sich vor allem auf eine negative Einstellung im Hinblick auf das Selbst, die Arbeit und das Leben im Allgemeinen. Darunter fällt auch die Tendenz zur Dehumanisierung. Das Bild des idealen Arbeitnehmers mutierte vom angepassten Befehlsausführer hin zum unternehmerisch Mitdenkenden, Verantwortung übernehmenden Quasi-Unternehmer. … Orientiert an diesem Bericht aus der kapitalistischen Propagandaproduktion… bleibt es ein „Defekt“ der Seele unter den nur oberflächlich kritisierten Diktaten postmoderner Selbstoptimierungszwänge. Der Angriffscharakter wird ausgeblendet, der Antagonismus (der Klassenverhältnisse, Anm. d,. Verf) gerät nicht in den Blick und damit auch nicht der unergründliche Rückraum für die Herausbildung neuer Formen des widerständischen Selbst. Meditation, Qigong und Yoga, richtiges Atmen etc. gehören mit zur Rezeptur. Der Bezugsrahmen der wissensökonomischen Offensive leuchtet auch darin auf, dass der "Vertrag mit sich selbst analog einer persönlichen Zielvereinbarung nach dem Management-by-Objectives-Modell" wie im Produktionsbereich und im HartzIV-Fallmanagement zu den Techniken therapeuthischer Selbsteinspeisungspraktiken gezählt werden. Neben und auch angeregt durch Microsoft haben eine reihe weiterer Unternehmen Work-Life-Balance-Coaching in ihre Personalmanagementprogramme aufgenommen.... Der innerbetriebliche Drucl, sich den Coachingprogrammen zu unterwerfen, erschließt dem Wissensmanagement neue Felder - Ressourcen und Labore in einem. hierin berühren und verweben sie sich mit den Strategien der Arbeitsressourcenerschließung im HartzIV-Fallmanagement. In dieser Zuspitzung inmitten der Krankheitssymptomatik der Selbstunterwerfungskrisewird gleichwohl deutlich, was die Geschichte der Klassenauseinandersetzungen - auch im Spiegel ihrer Arbeitspsychologie und Philosophie - imer wieder und nunmehr auf neuem historischen Niveau zeigt: Das Selbst ist nicht operationalisierbar, es sperrt sich in immer neuen Ausdrucksformen gegen die Strategien inwertsetzender Gewalt und Zugriffe."

Am Beispiel des Streiks bei Gate Gourmet umreisst Hartmann dann,wie sich einerseits die McKinsey-induzierten Anpassungs- und Selbsterziehungzwänge anfühlen und wie gerade diese Zwänge zur Reibungsfläche wurden, an der der Widerstand etflammte: "Ob man das glaubt oder nicht: wir haben uns während des Streiks öfter darüber unterhalten: Ich kriege diesen Virus nicht raus. Wenn ich in meiner Küche einen Kaffee koche, dann überlege ich mir schon, welche Wege kann ich sparen, oder welche Sachen kann ich gleich mitnehmen, damit ich nicht dreimal laufe. Das Unterbewusstsein ist soweit festgenagelt, dass du dir jeden einzelnen weg überlegst: Was kannst du damit verbinden, wie kannst du noch optimaler deinen tag durchziehen und das im privaten Bereich - soweit sind wir!....Mit demStreik haben die Arbeiterinnen die Reißleine gezogen. Es ging auch , aber nicht allein um die Löhne. MENSCHENWÜRDE war ein Wort, das fast auf allen Transparenten stand. Im Laufe der Zeit wurden Beziehungen zu den Arbeiter/innen, die gegen Gate Gourmet auf dem Londoner Flughafen Heathrow streikten geknüpft, gegenseitige Besuche organisiert. es wurden Zugänge zu anderen Bereichen gesucht, in denen McKinsey ähnliche rationalisierungsstrategien verfolgt, wie zum Beispiel in Krankenhäusern. Es war der Streik selbst, in dem die Arbeter/innen ihre Menschenwürde zurückeroberten, ihre sozialen Zusammenhänge, ihr individuelles und kollektives Selbst wiederherstellten....Für kurze Zeit gewann das Gestalt, was Walter Benjamin in dem Satz ausdrückte: das Subjekt historischer Erkenntnis ist die kämpfende, unterdrückte Klasse selbst. Es wurde deutlich, dass es keine Wissenschaftlichkeit, kein Gegenstandswissen zu diesen Prozessen geben kann, sondern das die einzige Wissenschaftlichkeit das im Kampf entwickelteGegenwissen ist, das erst die Bedeutung der neuen sozialtechnischen Strategien als Strategien des sozialen Kriegs offenlegt. Es verweist die Wissenschaftlichkeit der Beratungsunternehmen, der Arbeitswissenschaften und -soziologie in den Bereich der Kriegswissenschaften. Es gibt keine idealtypik, keine Paradigmen, diese stellen nur die wechselnde Leitbegrifflichkeit an den beweglichen Fronten der auseinandersetzungen dar. WISSEN ist das aus den Auseinandersetzungen hiermit gewonnene GEGENWISSEN. Es ist das Wissen nicht des Getriebes, sondern des Sands."

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Hellas Causticos
Wenn in deutschen Medien gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen Autonomen und Staatsmacht als "bürgerkriegsähnlich" bezeichnet wurden, so waren das eigentlich immer scham- und maßlose Übertreibungen, auch in den achtziger Jahren, als noch ganz anders auf den Bolzen gehauen wurde als heutzutage. Aber bezogen auf das, was da gerade in Athen und Thessaloniki abgeht, könnte der Vergleich stimmen. Was hier aufeinanderprallt, sind eine autonome Bewegung, die schon immer weitaus radikaler und militanter war als ihr deutsches Pendant und im Gegensatz zu Letzterem eine echte Unterschichtsbewegung darstellt, und eine Polizei, die noch direkt in den Foltertruppen der Orbristen-Diktatur verwurzelt ist.

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