Samstag, 20. Oktober 2012
Wahnsinn und Verstand XI
Besuch im Morgengrauen oder das Imperium schlägt daneben

Eines Abends schaut auch Matthias im Haus vorbei. Er scheint sich wieder etwas gefangen zu haben; zumindest wirkt er nüchtern und weder ängstlich noch aggressiv. Alfie und auch Heike empfangen ihn ausgesprochen freundlich, und es entwickelt sich ein lustiges, allgemein gehaltenes Klön-Gespräch. Doch plötzlich geht eine Veränderung durch sein Gesicht, seinen ganzen Körper. Ruckartig scheinen bei ihm alle Zeichen auf Rotalarm zu gehen. Panik im Blick, starrt er auf Rock. Entsetzen macht sich auch in dessen Ausdruck breit. "Was ist?" fragt Alfie erstaunt. "Ich glaube, ich muß gehen." meint Matthias tonlos, steht auf und verläßt den Raum, vorbei an Rock, der dasteht wie eine Salzsäule. Alfie will hinterher, doch Heike hält ihn zurück. "Was wird hier gespielt?" fragt sie Rock. "Ihr kennt euch?" Rock nickt schwer. "Von früher, aus Amsterdam. Der Typ war mal auf H. Ich dachte, er wäre seit langem tot. Mir hat man erzählt, er hätte sich den goldenen Schuß gegeben. Ich habe mir damals Vorwürfe gemacht, weil mich Leute gebeten hatten, mich um ihn zu kümmern und ich es nicht getan habe." "Nun, zumindest lebt er noch. Vielleicht erleichtet das ja dein Gewissen, hm ?" entgegnet Heike und legt ihm den Arm um die Schulter. Er scheint etwas Aufmunterung zu brauchen. Noch immer ist er kreidebleich.
Am nächsten Tag fahren Rock und Britt zusammen mit Alfies Wagen nach Hamburg. Sie muß wieder arbeiten, und Rock meint, er hätte dringend etwas zu erledigen.


Während der Fahrt ist Rock sehr aufgekratzt, redet über alles Mögliche. Es scheint, er müsse irgend etwas überspielen. Britt, die am Steuer sitzt und sich bei regennasser Fahrbahn aufs Fahren konzentrieren muß, ist etwas genervt. Völlig aus den Socken haut es sie aber, als Rock sie plötzlich ohne Umschweife fragt, ob er Franco mal kennenlernen könne, er würde mit ihm gerne einen guten Deal machen. Herrgottarschlochverdammt, woher weiß der davon, wer Franco ist und was der macht? Sie hatte Henning um absolute Diskretion gebeten. "Wer hat dir denn von Franco erzählt?" fragt sie mühsam beherrscht zurück. "Na, Alfie!" versetzt Rock unschuldig. "Sind das nicht gute Kumpels?" "Nein, die kennen sich gar nicht. Und Franco schätzt keine zufälligen Besucher!" "Oh, das habe ich nicht gewußt! Tschuldige!" "Ist schon in Ordnung. Kannst du ja nichts für!" entgegnet Britt versöhnlich, aber innerlich kocht sie. Männer! Sicherlich hat Henning weitergetratscht, und Alfie hat daraus dann in Alkohollaune irgend eine falsche story gemacht. Na warte, der kriegt nen Einlauf!

Mittlerweile ist Matthias nochmal im Haus vorbeigekommen. Er will Alfie sprechen - unter vier Augen.


"Was ist los, Alter?" will dieser wissen. "Du wirkst so gehetzt?" "Ja, weißt du denn nicht, wer das ist?" "Wer, Rock?" "Ich weiß nicht, wie er sich jetzt nennt - wenn das der Typ von gestern ist." "Vor dem du weggerannt bist..." "Ja, ganz recht. Was hat er euch denn erzählt, wer er wäre?" "Er sagte, daß er dich von früher kennen würde." "Das hat er sogar zugegeben?!" fragt Matthias empört. "Ja," erwidert Alfie ruhig, "und er hat gesagt, daß du mal Heroin genommen hast und er glaubte, du wärest längst tot." "Das ist ja wohl unglaublich!" faucht Matthias. "Hätte er wohl gern. Ich wär imstande, ihn umzubringen!" "Was ist denn nun los?" fragt Alfie, noch immer ruhig und freundlich. "Also, dieser Typ hat mir eine Ladung Heroin in die Klamotten geschmuggelt und dann bei den Bullen verpfiffen. Hätte mich um ein Haar mein Jura-Studium gekostet. Nur ein aufwendiges medizinisches Gutachten, das bewies, daß ich nie harte Drogen genommen habe, und die unsaubere Vorgeschichte von dem Typen haben mich gerettet. Ist ein alter Ganove, der schon seit längerer Zeit als V-Mann fürs RD arbeitete. Ist dann abgetaucht. Eigentlich heißt er Roland Hansen, stellte sich mir aber als Peter Schmiedt vor - Schmiedt mit ie und dt." In Alfie arbeitet es. Zwei Geschichten, die sich gegenseitig ausschließen. Matthias soll aus einer medizinischen Untersuchung als clean hervorgegangen sein - ein schlechter Witz, wenn mensch sich den Zustand ansieht, in dem er ihn kennenlernte. Andererseits - damit wäre klar, wer der Spitzel ist.



Es hilft nichts, er muß Heike und Henning hinzuziehen. Obwohl er sich erst heftig sträubt, stimmt Matthias schließlich zu.


Henning ist erstmal sauer, daß er von der Spitzel-Geschichte nicht unterrichtet wurde. Typisch! Dem kleinen Henning traut wohl niemand zu, die härteren Komponenten des Lebens aushalten zu können. "Ich denke, ich bin einer eurer engsten Freunde?" protestiert er. "Warum habt ihr mich nicht eingeweiht?" "Auch Azad und Kalle wissen nichts." antwortet Heike. "Wir hielten es für besser. Nun spiel nicht beleidigte Leberwurst!"


"Wir müssen Britt warnen!" sagt Alfie mit finsterem Blick. Mittlerweile ist ihm klar, daß Matthias die Wahrheit sagt. Auf seine Intuitionen ist Verlaß, Logik hin oder her. "Sie sitzt mit diesem Schwein in einem Auto und hat ihre Wumme dabei. Wenn die sie hoppsnehmen, ist sie geliefert!" "Ich rufe sie an!" meint Henning spontan. "Besser, wenn ich das tue." antwortet Alfie bedächtig. "Schließlich habe ich die ganze Geschichte etwas näher mitgekriegt. Ist authentischer!" "Macker!" denkt Henning."Will wohl den Retter spielen und ist neidisch, weil er sie nicht abgekriegt hat.", sagt aber nichts. Wie immer bei Konflikten mit Alfie oder Kalle fügt er sich.



Am frühen Abend, nach mehreren vergeblichen Anrufen, erreicht Alfie Britt. Die ist geladen wie ne Haubitze. "Was bildest du dir ein, Rock Geschichten über Franco zu erzählen?!" schreit sie ihn an. "Wer ist Franco?" fragt Alfie zurück. "Hör zu, es ist etwas im Busche.." "Das glaube ich allerdings auch!"wütet Britt zurück "Du Arsch!" "Was ist los?" fragt Alfie verblüfft. Sein Tonfall macht sie stutzig. Besorgt, erregt, aber nicht im Allermindesten schuldbewußt. "Also," antwortet sie etwas gefaßter, "Rock hat mich nach Franco gefragt und gesagt, du hättest ihn als deinen Kumpel bezeichnet." "Kenne keinen Franco." gibt Alfie knapp zurück. "Können wir offen sprechen? Ich meine, bist du allein?" "Ja." entgegnet Britt. "Gut. Also, Rock ist offensichtlich ein Bullenspitzel. Matthias, der gestern abend da war, kennt ihn von früher. Es wurde ein Funkspruch abgefangen, nach dem die Bullen einen Informanten bei uns haben." "Dieses Schwein!" braust Britt auf. "Natürlich! Deshalb wollte er zu Franco! Er sagte, du hättest mir von ihm erzählt, weil ihm niemand von euch was gesagt hat.Du bist einer der tonangebenden Leute, also konnte er nichts falsch machen. Er ist hinter Franco her. Wie sicher ist das Telefon, von dem du sprichst?" "Überhaupt nicht."erwidert Alfie. "Es ist das von meiner WG. Wenn die Gegenseite es abhört, wird sie gezwungen sein, zu reagieren," "Gut."meint Britt. "Ich weiß, was ich zu tun habe."



Am gleichen Abend düst sie zu Franco und informiert ihn. Knarren einsteckend, fahren sie nach Altona zu Rocks Addresse. Er hat nie da gewohnt.

Morgens, vier Uhr dreißig. Ein dröhnendes Krachen weckt Alfie. Er schreckt auf und sieht aus dem Fenster. Mehrere Bullenwannen und überall Blaulicht.
Dann fliegt die Zimmertür auf. Behelmte Cops im Kampfanzug. Scheiße! Nichts zu machen.
"Leisten sie keinen Widerstand! Wir haben hier einen Durchsuchungsbefehl, eine Räumnungsklage und einen Haftbefehl. Nehmen sie die Hände hoch! Sie sind vorläufig festgenommen."
Alfie ist wie betäubt. Schwerfällig steht er auf und nimmt die Hände über den Kopf. "Haftbefehl?" fragt er zurück. "Gegen wen?" "Wir stellen hier die Fragen. Wenn sie schön ruhig bleiben, passiert ihnen nichts."
Die Bullen durchwühlen das ganze Haus. Offensichtlich suchen sie nach etwas ganz Bestimmtem. Zwar finden sie dummerweise auch ein paar Gramm Dope, das scheint sie aber nicht weiter zu interessieren. Von den HausbewohnerInnen wehrt sich niemand. Zu massiv und zu überraschend kam der Überfall. Die Leute werden zur erkennungsdienstlichen Behandlung in eine Bullenwanne verfrachtet, einzeln nacheinander. Währenddessen räumen die Beamten die Zimmer leer und schmeißen Mobiliar und persönliche Sachen der BesetzerInnen auf die Straße, wobei so Manches zu Bruch geht. Nach erfolgter ED-Behandlung werden die Festgenommenen freigelassen und sammeln sich vor dem Bus auf der Straße. Nervös blicken sie sich an, fragen einander, wie es war, muntern sich auf, nehmen einander in die Arme. Dorit kommt als Letzte aus dem ED-Bus. Nun, während die Bullen bisher kaum ein überflüssiges Wort von sich gegeben gegeben haben, wendet sich der Einsatzleiter an die Geräumten. "Wir suchen Herrn Azad Sadir." erklärt er. "Wo ist er?" "Der ist nicht hier!" erwidert Dorit spontan. Alfie könnte sie erwürgen. Sanft und unauffällig gibt er ihr einen Rippenstoß. "Wer ist das?" schaltet er sich ein. "Ich habe diesen Namen noch nie gehört." "Leute, ich lasse mich nicht verscheissern!" antwortet der Oberbulle. "Ich weiß, daß der zu Ihnen gehört. Wir haben einen Haftbefehl gegen den Herrn und außerdem einen Durchsuchungsbefehl wegen Gefahr im Verzuge. Wir wissen, daß sich in diesem Haus eine scharfe Schußwaffe befindet. Sie können uns helfen oder uns Schwierigkeiten machen, das liegt bei ihnen. Wir haben ihre Daten. Gehen sie nach Hause und denken sie ein bißchen nach. Wir werden hier alles auf den Kopf stellen. Gegen sie liegt nichts vor, außer Hausfriedensbruch. Und auch für Herrn Sadir wäre es das Beste, wenn er sich selber stellt."

"Viel Spaß beim Suchen." verabschiedet sich Alfie salopp und geht 'rüber zum Haus, um seine Habseligkeiten zusammenzuklauben. Die Übrigen schließen sich an, und überraschenderweise lassen die Bullen sie gewähren.

Azad hat Glück, daß er weder in der Kohnstraße noch in seiner WG anzutreffen ist. Elke hat eine neue Wohnung und ist dort gestern eingezogen. Er hat ihr beim Umzug geholfen, und nachdem die Einräumerei sehr lange dauerte, dort auch gepennt. Dummerweise hat niemand Elkes neue Addresse. Früh am Morgen düst Ines zu dem Laden, wo Elke arbeitet, um sie so früh wie möglich abzufangen. Es klappt. Laut Elkes Auskunft knackt Azad noch. "Und wenn er nicht schnellstens abtaucht, wird er nicht nur knacken, sondern auch brummen!" versetzt Ines sarkastisch. "Was werfen die ihm denn vor?" "Das weiß von uns niemand. Ibrahim meint, es müßte was mit der Polisario zu tun haben. Wir müssen ihn wegschaffen, ehe die Bullen erfahren, wo er ist."


"Meine Wohnung kennt niemand." erwidert Elke unerwartet cool. "Ich glaube, er kann eine Weile hierbleiben, ehe jemand etwas merkt. Inzwischen überlegen sich alle, wo ein auf Dauer sicheres Versteck ist. Ist zu der Räumung was geplant?" "Ja, heute nachmittag machen wir eine kleine Kundgebung am Markt." "Gut. Ich werde dort also nicht auftauchen. Niemand von euch geht von da aus direkt zu mir!" "Schon in Ordnung, aber wo und wann sollen wir uns treffen?" Elke zuckt die Schultern. "Weiß ich das? Schickt vielleicht jemanden vorbei, der am Schluß nicht im Haus gewesen ist, zum Beispiel Herbert. Oder irgendwer von euch geht nach der Kundgebung in eine Kneipe, in zwei, drei andere, und kommt spät abends hier vorbei. Irgendwas fällt uns schon ein." Jetzt, wo es wirklich ums Ganze geht, ist Elke absolut straight. Die Tatsache, daß sie keine Szenefrau ist, macht sie nicht zur harmlosen Bürgerin; und vor allem steht sie mit beiden Beinen fest auf dem Boden der Realität.


Am Nachmittag ist die Kundgebung. Es haben sich etwa 300 Leute versammelt. Von den Bullen sieht mensch nur ein Sixpack mit vier Bepos, die in ihrem Wagen bleiben, und zwei Streifenwagen mit je zwei Schirmmützenträgern, darunter auch ein grauhaariger Polizeirat. Die Mützenträger steigen aus, halten sich aber zurück. Lediglich der Graumelierte fragt kurz, wer denn hier "der Veranstalter" sei, gibt sich aber mit der Erklärung, dies sei eine spontane Kundgebung, zufrieden. In einiger Entfernung ist noch ein Ziviwagen zu sehen. Insgesamt wirkt es so, als sei die Staatsgewalt sehr auf Deeskalation bedacht, hielte aber für den Fall des Falles etwas in der Hinterhand. Bitte.
Können sie haben. Alfies Rede wird perfide genug sein. Während Heike und Jörg vom ASTA ihm ihre Megas hinhalten, fängt er an.



"Heute morgen um vier Uhr dreißig ist das von uns seit einunddreißig Tagen besetzte Haus Kohnstraße 14 von den Bullen geräumt worden. Es geschah unter dem Vorwand, wir würden eine scharfe Schußwaffe im Haus verborgen halten und einen Menschen verstecken, der per Haftbefehl gesucht wird. Natürlich sind solche Vorwürfe absurd. Sie haben Tradition als Mittel der staatlichen Propaganda gegen Hausbesetzungen. Wir kennen dies von der Hamburger Hafenstraße und der Düsseldorfer Kiefernstraße, wo regelmäßig das abgesckmackte Märchen von der RAF im besetzten Haus ausgekramt wurde.


Der wirkliche Hintergrund für die Räumung ist der, daß die Polizei einen Spitzel im Haus eingeschleust hatte und es uns gelungen war, ihn zu enttarnen."


Lächelnd macht Alfie eine Kunstpause. Natürlich entspricht das, was er sagt, so nicht ganz der Wahrheit, aber das interessiert ihn nicht. Auf die Wirkung kommt es an. Der Beitrag ist nur mit Heike, Henning und Kalle abgesprochen. Die Moralischen wurden sicherheitshalber gar nicht gefragt.


Die Wirkung im Publikum läßt sich deutlich spüren. Aufgeregtes Geraune, wütende Gesichter, allgemeines Entsetzen. Wahrscheinlich werden die Bullen hinten schon unruhig. Bei denen müßte das Gesagte noch ganz anders 'reinknallen. "Leider hat sich der Spion nach Hamburg-Altona abgeseilt, ehe wir mit ihm Tacheles reden konnten. Um ihren V-Mann zu decken und um uns von der Verfolgung abzuhalten, haben sie das Haus heute nacht geräumt und uns dabei erkennungsdienstlich behandelt. Damit wird weder am Wohnungsproblem in dieser Stadt was geändert, noch uns unser Mut und unsere Entschlossenheit genommen. Um zu zeigen, daß wir uns nicht einschüchtern lassen, geben wir hier nun Name und Beschreibung des Spitzels durch. Wir wollen ihn innerhalb unserer eigenen Kreise gewissermnaßen zur Fahndung ausschreiben, denn ich denke, er hat noch viel zu erzählen - nicht nur den Bullen, sondern auch uns." Jetzt regt sich was bei der Staatsgewalt. Der Polizeirat versucht hektisch, sich einen Weg durch die Menge zum Redner zu bahnen. Umsonst. Die Leute stoßen ihn weg, ein Typ droht ihm Prügel an. Er weicht zurück, doch schon sind seine Bepos neben ihm, Helm auf, doch noch ohne Knüppel in der Hand. "Also, der Typ heißt Roland Hansen und läuft auch als Peter Schmiedt und als Rock herum. Unter dem Namen Rock war er in dieser Stadt bekannt." Es folgt eine genaue Beschreibung seines Aussehens und die Aufforderung, ihn zu erwischen und, notfalls unter Gewaltandrohung, zur Rede zu stellen. Der Polizeihäuptling ist außer sich. Er greift seinerseits zum Megaphon, erklärt die Versammlung für aufgelöst und fordert Alfie auf, zu einem Gespräch zu ihm zu kommen. "Ein solches Gespräch hatte ich bereits letzte Nacht mit einem ihrer Kollegen. Vielen Dank auch. Wir machen jetzt eh Schluß." Darauf stimmt die Menschenmenge den Chor an: "Stasi Ost und Stasi West, überall dieselbe Pest!" Dann fliegt die erste volle Bierdose an den Helm eines der Bepos. Auch gezückte Schlagstöcke machen bei dem Zahlenverhältnis keinen Eindruck. "Ich bin nichts, ich kann nichts, gebt mir eine Uniform!" hallt es über den Platz, ein Pflasterstein landet in der Windschutzscheibe von dem Sixpack. Die Bullen müssen ziemlich schlagartig die Beine in die Hand nehmen. Als ein mit Tonfas und Knüppelschutzwesten ausgerüsteter Zug SEK aus einer Seitenstraße auftaucht und vorrückt, beginnt die Menge sich aufzulösen, nicht ohne ein fröhliches "Bürger, macht euch keine Sorgen, plündern tun wir morgen!". Zu weiteren Zusammenstößen kommt es nicht. Scheinbar sind die Bullen zu überrumpelt, um gezielt Leute abzugreifen.


Während Alfie sich bei der Nachbereitung der Aktion im Jugendzentrum einiges an Tadel für sein "verantwortungslos eskalierendes Verhalten" anhören muß, verdrücken sich Heike und Kalle auf Schleichwegen in Elkes Wohnung.
Nach etwa zwei Stunden Besprechung ist klar, was zu geschehen hat. Azad wird vorerst nach Hamburg verschwinden, Alfie und Henning sollen ihn mit dem unverdächtigen Wagen von Elkes Bruder Manfred dorthin bringen und bei der Gelegenheit Alfies Auto zurückholen. Heike hatte erst was gegen Hamburg, weil sie dabei in erster Linie an Britt dachte und daran, daß die Bullen sie wegen der Knarre auf dem Schirm haben könnten. Azad hat diese Bedenken zerstreut. Er muß sich nicht bei Britt oder deren unmittelbaren Kumpeln verstecken. Ibrahim hat auch Bekannte in Hamburg, und generell ist die Stadt wunderschön groß und unübersichtlich, vor allem, was St.Pauli und St.Georg angeht.
Zwei Tage später dübeln die Jungs los. Manfreds Wagen ist praktischerweise ein Bulli mit fensterlosem Fond, so daß Azad von außen nicht zu sehen ist. Auch Alfie und Henning werden einige Zeit in Hamburg bleiben; Alfie, um sich der vermutlich gesteigerten Aufmerksamkeit der heimischen Bullei nach seinem Redebeitrag zu entziehen, Henning aus Herzensgründen. Wie weit die Reise für Azad und Alfie tatsächlich werden soll, ahnt noch niemand.

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Mit Volldampf durch den Harz
Ein anderer Aspekt meiner Harzreise war das Fahren mit der historischen Eisenbahn. Das Netz der Harzer Schmalspurbahnen - Harzquerbahn, Selketalbahn und Brockenbahn - umfasst insgesamt 164 Kilometer, die ausschließlich mit historischen Zügen, von Dampfzügen des 19. Jahrhunderts bis Dieseltriebzügen der DDR aus den 1960ern befahren werden. Wir hatten das Glück, mit einem der ältesten Züge zu reisen.

Zu dem Thema "Eisenbahnromantik" hatte ich keinerlei Berührung, jetzt aber kann ich es nachvollziehen.






















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Antje Schrupp sagt, wie es ist
"Es ist Dir einfach nicht gelungen, das, was u sagen wolltest zu vermitteln!"

Dauerproblem in der politischen Bloggosphäre.


via Kadda:
http://blog.katrin-roenicke.net/?p=1520

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