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Sonntag, 27. Mai 2018
70 Jahre Israel - ein Nachschlag
che2001, 19:43h
Nachdem Bersarin den Kommentarthread zugemacht hat, ich zu dem Thema aber noch etwas zu sagen habe mache ich hier noch ein bißchen weiter.
https://bersarin.wordpress.com/2018/05/14/70-jahre-israel/#comment-14123
Völkerrechtliche Grundlage des Staates Israel ist nicht der Grenzverlauf von 1967, sondern die Resolution 181 - 2, die eine Teilung Palästinas in einen jüdischen und einen arabischen Staat vorsah. Es gab nicht nur einen Überfall der arabischen Nachbarstaaten auf Israel mit der Absicht dieses zu vernichten, sondern bereits im Vorfeld auch einen mit äußerster Brutalität von beiden Seiten geführten Bürgerkrieg in dem laut UN-Beschluss für einen Araberstaat vorgesehenen Teil Palästinas, bei dem keine Gefangene gemacht, sondern alle Kombattanten die sich ergaben erschossen wurden. Insbesondere die Terroristen der Irgun Zwai Leumi- die ich deutlich von der Keimzelle der israelischen Armee, der Hagannah unterscheide - betrieben hierbei die planmäßige Vertreibung der PalästinenserInnen. Beim Massaker von Deir Yassin wurden unbewaffnete DorfbewohnerInnen ermordet, neben tatsächlichen Kämpfern, und zwar so weit noch rekonstruierbar im Zahlenverhältnis 9 : 1.
https://www.righteousjews.org/article23.html
Dass die Staatsgründung Israels bei Palis bis heute "An Naqba", "Die Katastrophe" genannt wird verwundert vor diesem Hintergrund nicht. Ich bin zwar bei Bersarins Schlussfolgerung, dass ein Israel in den Grenzen voin 1967 und ein unabhängiges Palästina mit zusammenhängender territorialer Integrität die einzig sinnvolle Lösung darstellt.
Aber die historische Herleitung des Ganzen oder die Frage welche Seite da mehr oder weniger Unrecht begangen oder Schuld auf sich geladen hat sehe ich doch gänzlich anders als Bersarin. Die Tatsache, dass die Shoah die Existenz Israels historisch notwendig machte und bis heute das Existenzrecht Israels unverbrüchlich besteht ist nicht verhandelbar. Das rechtfertigt aber israelische Kriegsverbrechen, die es seit dem Tag der Staatsgründung und schon davor gegeben hat und die nicht etwa nur kleine vereinzelte Übergriffe der Irgun und der Hagannah gewesen sind in keiner Weise. Die Tatsache dass die arabischen Staaten nicht im Traum daran dachten den in der Resolution 181 -2 vorgesehenen demokratischen Palästinenserstaat Realität werden zun lassen - Jahrzehntelang waren die Palis in den arabischen Ländern selber eine marginalisierte und aufmüpfige Minderheit, die Entstehung der Hamas ist auf Aktivitäten des saudischen (durchaus in Zusammenarbeit mit dem israelischen) Geheimdienstes zurückzuführen, durch Etablierung einer autoritär-religiösen nationalistischen Kraft bei den Palis die palästinensische Linke zu schwächen, die damals auf den Ölfeldern durchaus ein revolutionäres Potenzial darstellte (siehe Autonomie Neue Folge Sonderheft "Revolution am Golf?" von 1980) lässt diese in dem Konflikt noch weit übler aussehen. Freunde der PalästinenserInnen sind sie mit Sicherheit nicht.
https://bersarin.wordpress.com/2018/05/14/70-jahre-israel/#comment-14123
Völkerrechtliche Grundlage des Staates Israel ist nicht der Grenzverlauf von 1967, sondern die Resolution 181 - 2, die eine Teilung Palästinas in einen jüdischen und einen arabischen Staat vorsah. Es gab nicht nur einen Überfall der arabischen Nachbarstaaten auf Israel mit der Absicht dieses zu vernichten, sondern bereits im Vorfeld auch einen mit äußerster Brutalität von beiden Seiten geführten Bürgerkrieg in dem laut UN-Beschluss für einen Araberstaat vorgesehenen Teil Palästinas, bei dem keine Gefangene gemacht, sondern alle Kombattanten die sich ergaben erschossen wurden. Insbesondere die Terroristen der Irgun Zwai Leumi- die ich deutlich von der Keimzelle der israelischen Armee, der Hagannah unterscheide - betrieben hierbei die planmäßige Vertreibung der PalästinenserInnen. Beim Massaker von Deir Yassin wurden unbewaffnete DorfbewohnerInnen ermordet, neben tatsächlichen Kämpfern, und zwar so weit noch rekonstruierbar im Zahlenverhältnis 9 : 1.
https://www.righteousjews.org/article23.html
Dass die Staatsgründung Israels bei Palis bis heute "An Naqba", "Die Katastrophe" genannt wird verwundert vor diesem Hintergrund nicht. Ich bin zwar bei Bersarins Schlussfolgerung, dass ein Israel in den Grenzen voin 1967 und ein unabhängiges Palästina mit zusammenhängender territorialer Integrität die einzig sinnvolle Lösung darstellt.
Aber die historische Herleitung des Ganzen oder die Frage welche Seite da mehr oder weniger Unrecht begangen oder Schuld auf sich geladen hat sehe ich doch gänzlich anders als Bersarin. Die Tatsache, dass die Shoah die Existenz Israels historisch notwendig machte und bis heute das Existenzrecht Israels unverbrüchlich besteht ist nicht verhandelbar. Das rechtfertigt aber israelische Kriegsverbrechen, die es seit dem Tag der Staatsgründung und schon davor gegeben hat und die nicht etwa nur kleine vereinzelte Übergriffe der Irgun und der Hagannah gewesen sind in keiner Weise. Die Tatsache dass die arabischen Staaten nicht im Traum daran dachten den in der Resolution 181 -2 vorgesehenen demokratischen Palästinenserstaat Realität werden zun lassen - Jahrzehntelang waren die Palis in den arabischen Ländern selber eine marginalisierte und aufmüpfige Minderheit, die Entstehung der Hamas ist auf Aktivitäten des saudischen (durchaus in Zusammenarbeit mit dem israelischen) Geheimdienstes zurückzuführen, durch Etablierung einer autoritär-religiösen nationalistischen Kraft bei den Palis die palästinensische Linke zu schwächen, die damals auf den Ölfeldern durchaus ein revolutionäres Potenzial darstellte (siehe Autonomie Neue Folge Sonderheft "Revolution am Golf?" von 1980) lässt diese in dem Konflikt noch weit übler aussehen. Freunde der PalästinenserInnen sind sie mit Sicherheit nicht.
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