Sonntag, 21. September 2008
Der Alpinismus des Nordens
Wenn eine Kletterkollegin mir solche Bilder sendet,








dann sehne ich mich ja schon wieder verstärkt nach den Alpen. Aber der wochenendliche Ausflug in die nähere Umgebung mit den lieben Näherstehenden gibt schon auch was her:








Verglichen mit alpinen Bergen ist der Brocken und sind Harzklippen zwar nur Spaziergänge, aber den Brocken nach Zeit hinauflaufen oder Harzklippen klettern (was ich morgen mache) sind zumindest ein gutes Training.

... link (8 Kommentare)   ... comment


Pro Köln scheitert kläglich
Die angekündigte Großdemo der PI-Partei wurde zu einem Debakel, und mehr noch: der ganze Laden wurde selbst von der CDU als das bezeichnet, was er ist: Rechtsradikal. Der Versuch der Herrenmenschen, Akzeptanz zu erlangen scheint schon im Anfang komprimiert in den After zu gehen. Daran ist wahrscheinlich die politische Correctness Schuld, die Eurabia die Türen öffnet, oder so.

... link (7 Kommentare)   ... comment


Zieht den Bayern die Lederhosen aus, Lederhosen aus, Lederhosen aus....
Rule, Hanse, rule the waves! Werder forever! Na, wenn die Bayernwahl auch so ausgeht....

... link (3 Kommentare)   ... comment


Samstag, 13. September 2008
Godzilla spricht!
"Eine Amerikanerin ohne Beine hat den Mount Everest bestiegen!", verkündet der US-Präsident. "Das ist noch gar nichts, ein Russe ohne Arme kann den Atlantik durchschwimmen!" toppt der russische Präsident. "Was wollt Ihr denn, Burma wird seit 20 Jahren von einem Präsident-General ohne Kopf regiert!" erwidert der Präsident von Burma. So gesagt von dem exil-burmesischen Satiriker Godzilla. Wohl gemerkt, Exil. Denn in Burma kann jeder frei seine Meinung sagen. Einmal.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Sonntag, 7. September 2008
Dinge, die sie noch nie gewusst haben: Die tirolerische Rast
In meinem wichtigen Beitrag zur steyrischen Rast war ich gefragt worden, wie denn eine tirolerische Rast aussieht.

So

oder so ,

jedenfalls nicht so




und auch nicht so

... link (44 Kommentare)   ... comment


Samstag, 6. September 2008
Rassismus im (A)Sozialstaat, Zivilcourage und so weiter
Mal ein retrospektiver Beitrag zur aktuellen Drangsalierung von ALGII-EmpfängerInnen:

Mitte der Neunziger wurden Wertgutscheine für Asylbewerber und Bürgerkriegsflüchtlinge ausgegeben, die diese anstelle Sozialhilfe in Geld bekamen und für die sie nur bestimmte Produkte ausgehändigt bekamen (Genussmittel waren ausgeschlossen). Wir unterliefen diese Praxis, indem wir die Gutscheine von Flüchtlings aufkauften, denen also Geld gaben und selber mit den Gutscheinen einkauften. Das waren dann so Aktionen, wo wir mit 20 Leuten in einen Supermarkt gingen, bewusst Wein, Zigaretten usw. kauften, die auf Gutscheine nicht herausgegeben wurden und dann sämtliche Kassen damit blockierten. Neben lustigen Erlebnissen, wie der Anrede durch eine Verkäuferin, die mich noch vorgestern sehr höflich bedient hatte “du mich verstehen, du können nicht kaufen das” gab es deutlichen Unmut der Wartenden, die sich über die “Scheiß-Asylis” aufregten, die mal wieder den ganzen Betrieb lahmlegten , aber auch wütende Empörung, als wir, angeblich Beamte , auf Eisverpackungen und Alkoholflaschen Aufkleber “Genussmittel! Nicht für Asylbewerber!” aufklebten und Sprüche wie “Das sind ja Judensterne!” uns einfingen. Die Presse ging mit und berichtete über unsere Spaßguerrilla-Aktuion. Das Ergebnis war (und das hatten wir damit ja auch beabsichtigt), dass ein Supermarkt nach dem Anderen sich weigerte, diese Gutscheine einzulösen und die Stadt Flüchtlings ihr Geld in Bar auszahlte. Die Firmen, die damals die Gutscheine produzierten - Sodexho (Firmenslogan: “Sodexho ist Spezialist für Dienstleistungen, die das tägliche Leben für jedermann erleichtern”) und Accor stellten damals auch Gutscheine für Sozialhilfeempfänger z.B. in Uruguay her. Das wäre in Deutschland der nächste Schritt, die Flüchtlinge waren immer die, an denen Diskriminierungsmaßnahmen zuerst ausprobiert wurden, das Experimentallabor für alle Armen.

Aber ich fürchte, wenn heute solche Maßnahmen eingeführt würden, gäbe es keine Solidaritätsbewegung mehr. Merkt Euch die Namen der Schweine, es soll ihnen nicht vergessen sein!

... link (7 Kommentare)   ... comment


Freitag, 5. September 2008
Die Jahrmillionen sind auch nicht mehr, was sie mal waren
Millionen von Jahren sollten die Atommüllfässer in der Asse ruhen, bis ihre Radioaktivität abgeklungen ist. Statistisch gesehen, kommt in diesem Zusammenhang ein GAU auch nur an einem Tag alle paar Millionen Jahre vor. Dieser Tag ist jetzt! Die Atommüllfässer pissen in die Salzlauge - in der Fachsprache sagt man dazu “sie uranieren”, aber Frau Schawan (wieso heißt die eigentlich fast wie ein Auto?) beeilt sich zu versichern, das habe nichts mit dem Entsorgungskonzept zu tun, und in Bayern fordert man längere Laufzeiten. Hätten jene, die so etwas daherreden, denn auch die Chuzpe, auf dem Marktplatz von Remlingen oder Gorleben ohne Polizeischutz so etwas den Anwohnern zu vertellen? Dann begänne wohl bald die Tiefflugsäson der Zuckerrüben. Schönen guten Abend.

... link (4 Kommentare)   ... comment


Sonntag, 31. August 2008
Jagdrevier Innenstadt
Es ist einfach Klasse, in der Innenstadt zu wohnen und doch sonntags im eigenen Garten, der mit seinen großen alten Bäumen und seinen 450 Quadratmetern Fläche schon fast die Bezeichnung Park verdient morgens mit "Miau" begrüßt zu werden von einem vorwitzigen Jäger, der bis zu 3 Mäuse am Tag schafft.

... link (9 Kommentare)   ... comment


Stay trained
Hoffentlich gibt es diesen Herbst noch genügend trockene Wochenenden, an denen sich die nord- und mitteldeutschen Klippen als Übungsgelände nutzen lassen. Schade, dass noch niemand auf die Idee gekommen ist, so etwas wie die Norddeutschen Dolomiten in die Gegend zu stellen ;-)

Meine kultige Vorsteigerin wird mir dabei aber auf jeden Fall fehlen.










Naja, die Lütte Sail war auch ganz nett.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Dinge, die Sie noch nie wissen wollten: Die steyrische Rast
In diesem Bergurlaub habe ich einen neuen Begriff gelernt. Es handelt sich hierbei um eine steyrische Rast, was in die Abteilung "so diskriminieren Nachbarvölker" gehört. Wenn eine Gruppe eine große, anstrengende und mühselige Bergwanderung macht und aufgrund konditioneller Unterschiede ein Teil der Wandernden weit zurückfällt, andere vorauslaufen, so bleiben die Vordersten irgendwann stehen und warten, bis die Schwächsten aufgeholt haben. Ist das der Fall, gehen alle wieder los. So ruhen sich die Schnellsten immer besser aus und werden immer schneller, während die Langsamsten immer weiter zurückfallen. Da nach Tiroler Meinung aus der Steyermark noch nie besonders schlaue Ideen gekommen seien, nennt man so etwas in Tirol eine steyrische Rast.

... link (9 Kommentare)   ... comment


Samstag, 30. August 2008
Scharfmacher im Georgien-Konflikt III: Die russische Armee
Nachdem ich in meinen ersten Beiträgen zu diesem Thema deutlich gemacht habe, dass ich den "westlichen Standpunkt" in dieser Angelegenheit überhaupt nicht vertrete und Saakaschwili für ein chauvinistisches <ganzunanständigeswort> halte, so kann auch das Vorgehen der russischen Seite nicht unkritisiert bleiben. Im Augenblick werden von rusisschen Soldaten in Südossetien ethnische Georgier vertrieben und ihre Häuser zerstört, unbewohnbar gemacht oder enteignet und mit russischen Soldaten oder nichtgeorgischen Bewohnern belegt. Schon wurde von georgischer Seite von einer "ethnischen Säuberung" gesprochen. Den Ausdruck finde ich zwar unglücklich gewählt, da er im Jugoslawischen Bürgerkrieg, als der Begriff geprägt wurde, nicht nur Vertreibung und Raub, sondern auch Deportation, Lager, Vergewaltigung, Totschlag und Mord beinhaltete, aber dennoch ist das, was die Russen da anrichten, ein Kriegsverbrechen. Was eine Unabhängigkeit Südossetiens und Abchasiens wert ist, zu deren ersten Merkmalen es gehört, dass die russische Armee Südosseten und Abchasen russische Pässe ausstellt, das lässt sich auch laut fragen. Mit der russischen Intervention ist ein gerne ausgeblendeter Konflikt sichtbar geworden, der alles in allem gesehen genauso viel oder sogar mehr Opfer gefordert hat als der Jugoslawienkrieg. Er ist teilweise auch noch grausamer ausgetragen worden, und es wurden größere Zerstörungen angerichtet, da nicht, wie in Jugoslawien, vor allem nach Miliztaktik und mit Infanteriewaffen gekämpft wurde, sondern auf das ganze Heeresarsenal der alten Sowjetarmee zurückgegriffen werden konnte. 9 Kriege in und um Georgien, 2 Tschetschenien-Kriege, 1 Krieg zwischen Armenien und Aserbaidjan, gelegentliche militärische Intermezzi in Dagestan und Inguschetien ergeben zusammengenommen anderthalb Jahrzehnte voller Blutvergießen im Kaukasus, bei denen Menschen nicht nur einfach ermordet und vergewaltigt wurden, sondern teilweise bestialisch abgeschlachtet, zerstückelt, lebendig verbrannt und ausgeweidet. Bislang hat Europa sich nicht die Bohne dafür interessiert.

... link (8 Kommentare)   ... comment


Donnerstag, 28. August 2008
Scharfmacher im Georgien-Konflikt II: Die Moral des Westens
Im Augenblick ist überall zu hören, dass das scharfe Vorgehen Russlands völkerrechtswidrig und überhaupt nicht zu akzeptieren sei, und ganz besonders Frau Merkel lehnt sich dabei weit aus dem Fenster. Aber was ist eigentlich geschehen? Vor etwa 20 Jahren hatte Georgien sich mit Berufung auf das Selbstbestimmungsrecht der Völker aus der Sowjetunion verabschiedet. Die nicht-georgischen Minderheiten im Land, besonders die Süd-Osseten, Abchasen und Russen wurden seither benachteiligt, so wurden etwa um 2000 massenhaft Russen in Georgien aus ihren Jobs entlassen, um Stellen für arbeitslose Georgier zu schaffen. Das Programm der NPD "deutsche Arbeit für Deutsche", in Georgien ist Vergleichbares praktizierte Politik. Nachdem Georgien bislang 9 Kriege gegen seine nationalen Minderheiten geführt hat, griff bei den letzten Massakern der georgischen Armee an Südosseten Russland ein und erkannte in der Folge die Unabhängigkeitserklärungen von Süd-Ossetien und Abchasien an, die demselben Selbstbestimmungsrecht der Völker folgen wie die seinerzeitige Unabhängigkeitserklärung Georgiens. Das wird nun etwa von Bush und Merkel als Bruch des Völkerrechts betrachtet, da die territoriale Integrität Georgiens nicht angegriffen werden dürfe. Ach ja? Die Menschenrechte der Nicht-Georgier im bisherigen Georgien interessieren wohl ebensowenig wie die frühere territoriale Integrität Jugoslawiens, für die zur Durchsetzung der Selbstbestimmung der Kosovaren die NATO weit größere Zerstörungen durchgeführt hat als die russischen Streitkräfte jetzt.

... link (37 Kommentare)   ... comment


Scharfmacher im Georgien-Konflikt 1: Lügt das Wall Street Journal?
In der aktuellen Ausgabe der Wirtschaftswoche wird auf einen Artikel im Wall Street Journal Bezug genommen, demzufolge die Analyse des russischen Truppenaufmarschs gegen Georgien ergäbe, dass die russische Armee mangelhaft gerüstet sei. Die noch in den 1970ern gefertigten T72-Panzer, die dort bisher zum Einsatz gekommen sind, verfügten über keinerlei Schutzvorrichtung gegen moderne Panzerabwehrraketen.
Daher sei davon auszugehen, dass demnächst Milliardenbeträge zur Verstärkung der Panzerungen ausgegeben würden, die hinsichtlich der zivilen Wirtschaftsentwicklung in Russland fehlen würden und deshalb negative Auswirkungen auf die russische Konjunktur erwarten ließen.
Nun besitzen einerseits die T72-Panzer hochfeste sog. Cobham-Panzerungen aus Mehrschichtmaterial, die seit den 1970ern nachgerüstet wurden, andererseits sah ich auf den Fernsehbildern zu besagtem Konflikt vor allem hochmoderne T80 und T90-Panzer, die vor Reaktivpanzerungen (externe Sprengladungen, die aufprallende Geschosse durch entgegengesetzte Explosionen neutralisieren) strotzen. Solche Panzer sind nur noch mit schwerer Artillerie oder speziellen Kampfhubschraubern oder Jagdbombern zu bekämpfen.

Die für jeden sichtbaren Fernsehbilder stehen also in völligem Gegensatz zur Aussage des Wall Street Journal, einer an und für sich hochseriösen Zeitschrift. Was hat das zu sagen? Peinlicher Redaktionsfehler oder bewusste Meinungsmache, wenn ja, zu welchem Zweck?

... link (0 Kommentare)   ... comment


Sonntag, 24. August 2008
Hach, Sehnsucht!
Muss ich wirklich wieder ein komplettes Jahr warten, bis ich das hier wiedersehen kann?



Auf den Blockgletscher herabblicken, eine komplette Hochmoorlandschaft auf einer Trümmerhalde auf einem fließenden Sockel aus Eis.



Diesen Anstieg vor mir zu haben




und dann diesen hier:




Die Freunde wiedertreffen









Neue Herausforderungen suchen.



Ein Jahr warten?!

Vielleicht gibt es einen sonnigen Oktober!

... link (0 Kommentare)   ... comment


Was hat Hitler mit dem DGB zu tun?
Natürlich überhaupt nichts, aber an diesem Beispiel wird mal wieder deutlich, zu was gewisse Blogger sich so entblöden können.

http://www.bissige-liberale.com/2008/08/21/was-der-dgb-von-artikel-5-gg-haelt/
>
> http://blog.fdog.org/2008/08/22/die-blogosphare-als-satirefreie-zone/
>
> http://www.spreeblick.com/2008/08/22/neocon-solidaritatsposse-macht-hitler-doof/
>
> http://www.antibuerokratieteam.net/2008/08/21/deutsche-abmahnfront-daf/
>
> http://www.opponent.de/index.php?entry=entry080821-155400
>


Zum Thema Hitler, Mindestlohn und BLOGs & Co KG schrieb mir gerade ein guter Freund: “Der Eifer, Faschistisches auch dort zu erblicken, wo es nicht existiert, erstaunt freilich, wenn wir uns daran erinnern, daß neulich an gleicher Stelle mit mächtigen Worten dafür plädiert wurde, daß es einem Ladenbesitzern gestattet sein solle, ein Schild “Juden unerwünscht!” aufzuhängen.” Daran anküpfend verwundert mich etwa bei SteffenH. ja gar nichts. Immerhin arbeitet der beim Institut für unternehmerische Freiheit, meiner Meinung nach einer Propagandaschmiede für den Abbau von Arbeitnehmerrechten. Die politische Verortung würde ich bei den reaktionärsten Fraktionen des Kapitals ansiedeln, und das sind rein historisch gesehen nunmal die Kräfte, die Hitler an die Macht gebracht haben. Interessant auch, wie hier auf eine Kampagne aufgesprungen wird, die dem PI-Umfeld entspringt. Des passt scho alles.

... link (230 Kommentare)   ... comment


Wo ist Maschal Tamo?
Kouchner soll sich in Damaskus für verschwundenen
syrisch-kurdischen Menschenrechtler einsetzen

Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hat den französischen
Außenminister Bernard Kouchner am Freitag dringend darum gebeten, sich
in Syrien für den verschwundenen kurdischen Menschenrechtler Maschal
Tamo einzusetzen. Der Vater von sechs Kindern, der die GfbV regelmäßig
über die Menschenrechtslage in Syrien informierte, wurde in der Nacht
zum vergangenen Freitag (15.08.) von syrischen Sicherheitskräften im
Norden des Landes festgenommen und ist seitdem verschwunden. Seinen
Angehörigen wird jede Auskunft über seinen Verbleib verweigert. Kouchner
wird am Sonntag in Damaskus erwartet. Frankreich hat momentan den
EU-Ratsvorsitz inne.

Die GfbV ist in großer Sorge um ihren Gewährsmann, denn die syrischen
Behörden haben seine Festnahme inzwischen dementiert. Es ist zu befürchten,
dass Maschal Tamo das gleiche Schicksal erleidet, wie der
syrisch-kurdische Geistliche Maschuk Al Khznawi. Dieser wurde im Mai
2005 tot aufgefunden, nachdem er einige Wochen zuvor verschleppt wurde, heißt es in dem Schreiben des GfbV-Generalsekretärs Tilman Zülch
an Kouchner. Die syrische Regierung habe damals angegeben, Khznawi sei
von Kriminellen entführt und ermordet worden. Sein Leichnam wies jedoch
deutliche Spuren von Folterungen auf.

... link (0 Kommentare)   ... comment


17 Jahre zurück
in meine eigene Biografie führt mich dieser Link bei Martin: http://martinm.twoday.net/stories/5117950/

... link (0 Kommentare)   ... comment


Donnerstag, 21. August 2008
Der Sieg der Panzer zu Prag
40 Jahre ist sie jetzt her, die Niederwalzung des Prager Frühlings. Die Fernsehbilder von den Panzern der Ostblockländer in den Prager Straßen gehören zu meinen frühesten bewussten Kindheitserinnerungen, ebenso wie das Bild eines Vietnamesen, dem US-Soldaten mit einem Messer den Bauch aufschneiden, damit er ein Waffenversteck verrät. Ich ging noch nicht in die Schule, als ich diese Bilder sah, und sie sollten meine Realitätswahrnehmung nachhaltig prägen. Dass die Großen und Mächtigen Menschen vernichten können und dass man sich irgendwie dagegen wehren muss, das wurde zu einer zentralen Gewissheit bei mir, ehe ich lesen und schreiben konnte.

... link (6 Kommentare)   ... comment


Sonntag, 17. August 2008
20 Jahre Gladbecker Geiseldrama
Ähnlich wie der Zusammenbruch der DDR war dies ein Ereignis, von dem ich nichts mitbekam, weil ich da gerade im Urlaub weilte. Erst die Lektüre der umfangreichen Reportage zum Thema im Stern brachte mich dem Thema näher, aber das ist natürlich etwas Anderes, als das Leiden von Silke Bischoff oder den Zynismus von Dieter Degowski life im TV zu verfolgen. Meine Wahrnehmung des Vorgangs war von daher eine entsetzte, aber doch im Vergleich zum durchschnittlichen deutschen Fernsehpublikum stark distanzierte. Während andere Katastrophen durchaus satirisch aufgegriffen wurden (z.B. der Titanic-Cartoon zum Unglücksflugtag in Ramstein oder der auf das gleiche Ereignis bezogene Spruch "Aus den Frecce Tricolori wurden Calamari Fritti") war das lähmende Entsetzen, das von diesem Ereignis ausging so stark, dass niemand auf den Gedanken gekommen wäre, das Ereignis irgendwie im Bereich der Komik aufzugreifen. Na ja, fast niemand. Die StuGa Geschichte Bremen, berühmt für ihren nordisch-schwarzen Humor, lud später zu einer Fachtagung ein, zu der der Hinweg so beschrieben wurde: "Entführen Sie zunächst in Huckelriede einen Bus..."

Später erfuhr ich dann von einem Knastinsassen, dass unter Knackis der Degowski-Spruch "Tot ist besser als wie ohne Geld" Kultstatus besäße.

... link (7 Kommentare)   ... comment


sister`s house
Ich hatte ja schon öfter die Ansicht geäußert, dass ich die Architektur der Klassischen Moderne bzw. in deren Traditionen für ziemlich unübertroffen halte und weder die Postmoderne mag noch den aktuellen Neohistorismus.

Solche Leute http://rebellmarkt.blogger.de/ mögen ja wahrscheinlich Häuser wie dieses als Minimum menschenwürdigen Wohnens ansehen ,

ich komme allerdings nicht umhin, das im Bauhaus-Stil errichtete Haus meiner Schwester für ästhetisch wirklich ansprechend zu halten.





... link (5 Kommentare)   ... comment


Samstag, 16. August 2008
China einmal anders
Zurzeit kann man über China ja scheinbar nur sprechen, wenn es um die Olympiade oder Menschenrechtsverletzungen geht, und Don bringt dann vielleicht noch Ming-Vasen oder Lackdöschen ins Spiel. Nun, ich thematisiere jetzt nur mal so zum Spaß etwas total Anderes (now to something total different), nämlich die religiöse Kunst der ethnischen Minderheit der Dong aus der Provinz Guanxhi, bekannt für ihre eigenwillige Architektur mit den oft mehrstöckig überdachten Wind-und-Regenbrücken, hölzernen Hochhäusern und den Trommeltürmen für jede Sippe. Die Dong sind nur oberflächliche Daoisten bzw. Buddhisten (sie haben synkretistisch Elemente beider Religionen aufgenommen) und hängen eigentlich einer Verbindung aus Ahnenkult, Schamanismus und Dämonenverehrung an. So werden bei manchen Stämmen bis heute bei Krankheiten die Geister der Ahnen um Hilfe gebeten.

Aus unserer Sicht bizarr sind auch die Jenseitsvorstellungen: Nach dem Tod gelangen alle Menschen in eine der 7 Höllen, wo die 7 Höllenfürsten die Strafen für ihre Sünden festlegen, z.B. Zersägen, Vierteilen, Sieden in kochendem Fett, Pfählen (alles Strafen, die es im alten China auch im Diesseits gab). Nach verbüßter Strafe werden die Menschen dann zurück auf die Welt geschickt, wo die besten als Beamte und die bösesten als Pflanzen wiedergeboren werden. Wie das zu der Verehrung aktiv wirksamer Ahnengeister passen soll bleibt eines der Rätsel der Dong-Kultur.



... link (0 Kommentare)   ... comment


Donnerstag, 14. August 2008
Alte und neue Ziele
Einiges habe ich diesen Sommer erreicht, damit definieren sich aber die Ziele neu. In der Konsequenz heißt das: Mindestens einmal im Monat 1000 Höhenmeter Anstieg am Stück. Hieße bei meiner Wohnlage regelmäßig auf den Brocken, vielleicht zweimal am Stück rauf und runter, am Besten im Dauerlauf. Mal sehen!








... link (0 Kommentare)   ... comment


Krieg im Kaukasus - schon wieder oder immer noch?
Als es damals mit dem Jugoslawienkrieg losging, sagten wir ja schon ("wir" meint jetzt den gesamten Personenkreis rund um die Redaktionsgruppen Materialien für einen neuen Antiimperialismus, Wildcat und Wildcat-Zirkular), dass es über kurz oder lang einen militärisch ausgetragenem Konflikt um den "langen Balkan" geben wird, der von Slowenien bis zum Kaspischen Meer reicht (ohne Griechenland und Türkei westlich Kurdistans). Die Konflikte in einer Region, in der die geostrategischen und Rohstoffinteressen des Westens, Russlands, der Türkei und Irans schon immer kollidierten wurden durch Kalten Krieg und die Staatlichkeit Jugoslawiens und der Sowjetunion ausgebremst, aber nicht überwunden. Mal wieder sollten wir leider Recht behalten. Der Krieg zwischen Armenien und Aserbaidjan um Lernajin Gharabagh (russisch Nagorny Karabach), der um die 40 000 Tote forderte und zur Vertreibung hunderttausender Menschen führte, ist im Westen ebenso vergessen wie die Gräueltaten des georgischen Gamsachurdia-Regimes. Dabei hätte es ohne Unruhen im Kaukasus möglicherweise nicht einmal eine deutsche Wiedervereinigung gegeben: Gorbatschow stimmte dieser unter anderem deswegen so rasch zu, weil die Westgruppe der Sowjetarmee anderswo benötigt wurde, nämlich als ultima ratio gegen die Separationsbestrebungen Georgiens, Aserbaidjans, Armeniens und auch der baltischen Republiken.

Beim aktuellen Konflikt wird wieder einmal deutlich, wie sehr hier Ethnisierung des Sozialen betrieben wird. Das aktuelle georgische Regime ist nämlich ein im höchsten Maße rassistisches. Der soziale Frieden wird aufrechterhalten durch Verteilung von Jobs nach ethnischer Zugehörigkeit, d.h. georgische Arbeit für Georgier. Wie mir beispielsweise ein Angehöriger der russischen Minderheit in Georgien, der als Asylbewerber nach Deutschland kam berichtete (deckt sich auch mit anderen Quellen), seien seit dem Amtsantritt Sakaschwilis die meisten Russen, Osseten, Abchasen usw. aus ihren Jobs gefeuert worden, um dafür Georgier einzustellen. Die arbeitslosen Nicht-Georgier hätten kaum eine Perspektive, je wieder eine Stelle zu bekommen. So ist der aggressive georgische Nationalismus, der den Südosseten ihre Unabhängigkeit verweigern will zugleich eine Angelegenheit, von der die georgische Mehrheitsbevölkerung unmittelbar profitiert. Bislang meinte die Regierung Sakaschwili offensichtlich, sich im Bündnis mit der EU und den USA diesen Chauvinismus leisten zu können, zumal man mit Ölhäfen wie Batumi für den Westen wichtig ist. Das Eingreifen russischer Truppen zeigt jedoch, dass jetzt eine Grenze deutlich überschritten ist. Zwar hat sich Russland bis vor kurzem nicht einen Deut für die Rechte der in Georgien unterdrückten russischen und ossetischen Minderheiten interessiert und russischen MigrantInnen aus Georgien die Einreise nach Russland verweigert. Es dürfte eher das Unbehagen einer allmählichen Umzingelung durch die NATO den Ausschlag zur Intervention gegeben haben. Für Russland stellt ein NATO-Mitglied Georgien einen Alptraum dar, vergleichbar vielleicht mit der Bedeutung russischer Atomraketen auf Kuba für die USA.



Nachtrag: Der Bikepunk hat mehrere Beiträge zur Thematik zusammengefasst. Dank dafür!

http://bkpnk089.blogsport.de/2008/08/13/blogschau-zum-kaukasus

... link (1 Kommentar)   ... comment


Grüße an Andreas Buro
Ich gratuliere Andreas Buro, der am Antikriegstag, dem 01. September 2008 gemeinsam mit Machsom Watch (Israel) und Mitri Raheb (Palästina) den Aachener Friedenspreis erhalten wird, zum 80. Geburtstag.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Dienstag, 12. August 2008
Ein kleines bißchen Apocalypso
fand ich als Link bei den Bloggies:


http://de.youtube.com/watch?v=OB7LqL5sOlg

... link (0 Kommentare)   ... comment


Onkel Che war wandern
Und wie es sich gehört, war die Tour gut vorbereitet. Gewisse andere Blogger mögen ein Faible für Silberkännchen und antike Möbel haben; für mich ist es very stilish, auch im Biwak den Espresso aus der Original-Espressokanne auf dem Primuskocher zu genießen (und auf dem Gipfel den Single Malt aus dem Flachmann).



Der Weg führt zunächst an einem von Blockgletschern gespeisten See entlang






wo auch gerastet wird. But this boots are made for walking, und so geht es bald weiter.














Langsam werden die Anstiege ernster









und dann ist der Anseilpunkt erreicht, oder, wie die Bergfexe sagen, "wir sind im Gelände." (Seil rausnehmen heißt dann "Ende Gelände", was bedeutet, dass alle ab jetzt nach eigenem Tempo gehen können).








Und dann wird es wirklich ernst (leider herrscht hier Fotomangel, weil man die Hände für existenzielleres braucht).







Kleine Kostbarkeiten warten am Wegesrand,





und nach einigen wunderbaren Strapazen ist jene Zone erreicht, die so fragil und durch menschliches Handeln gefährdet ist:









Die Zone des Permafrost. Hier weicht Jahr für Jahr das Eis immer etwas weiter auf, viele an sich leichte Touren können nur noch mit Helm gegangen werden, weil einem leicht etwas entgegengeflogen kommt, und der globale Klimawandel kann hier innerhalb weniger Jahre beobachtet werden.










Der Gipfel kann mit einer beeindruckenden Fernsicht aufwarten, so langsam freut man sich aber auch schon auf die Labsal in netter Umgebung nach dem Abstieg.







... link (11 Kommentare)   ... comment