Meine Kindheit kannte auch noch nicht geräumte Trümmer, Kriegsruinen, die überall herumstanden (konnte man herrliche Abenteuerspiele drin machen, durfte sich aber nicht erwischen lassen. Uns wurde da mal ein Lagerfeuer zum Verhängnis. Toll auch Schnitzeljagd im Bunker) und ganz generell dreckige, nach Russ und Kohle stinkende Städte. Die heutigen aufwändig restaurierten Fassaden die ganze Stadtbezirke prägen sind ja fast samt und sonders ein Produkt der 1990er. Der Zweite Weltkrieg war in meiner Kindheit jedenfalls noch sehr präsent. Ich erinnere mich an eine große Familienfeier bei meiner Lieblingstante, die in einer Traumvilla lebte (mit eigenem Antikenzimmer u.a. mit einem Schwert aus der Bronzezeit, das sie aus dem Iran mitgebracht hatte). Zu der tollen durchsichtigen Glaskuppel meinte das sei keine reine Freude, im Kriegsfall müsste man die abdunkeln, damit kein Bomber nachts das Licht sähe, und ein Onkel erzählte, dass er zwei Weltkriege mitgemacht hätte. In der Schule fanden regelmäßig Luftschutzübungen statt, und wir lernten noch den Unterschied zwischen allgemeinem Fliegeralarm und ABC-Alarm.
Die Bonner Republik, der rheinische Kapitalismus fiel schon in verschiedene historische Phasen - die Ära Adenauer, geprägt von wirtschaftlicher Prosperität direkt aus dem Nachkriegselend heraus und preußischer Repressivität sowie rückwärtsgewandter Sexualmoral, eine Art elektrifiziertes Biedermeier, die Zwischenzeit unter Ehrhardt und Brandt/Kiesinger, eine ambivalente Phase, in der mein Vater seine geistigen, politischen und lebensweltlichen Wurzeln hat, die Revolte 1967-69 und die Ära Brandt, eine Reformphase mit hochfliegenden Hoffnungen und heute nicht mehr vorstellbarem Zukunftsoptimismus, aber auch Repression, Berufsverboten, Terror und Terroristenhatz, schließlich die bürokratische Konsolidierungsphase unter Schmidt (übrigens die Zeit, in der es den meisten Sozialstaat gab), dann die Wende unter Kohl und bis zum Zusammenbruch der DDR die peinlichste Phase der westdeutschen Geschichte, deren Chronistin die "Titanic" wurde.
Die Berliner Republik, das Deutschland im globalisierten Turbokapitalismus lässt sich auch problemlos in drei Phasen einteilen, die Ära Kohl, die Ära Schröder und die Ära danach, wobei 1993 noch einmal eine besondere Zäsur darstellte. In diesem Jahr wurde der Rassismus der Straße, der sich bis dahin in fremdenfeindlichen Pogromen geäußert hatte, gegen die sich in Form von Lichterketten und Straßenfesten ein letztes Mal das linksliberal-basisdemokratische Lager massenweise mobilisierte Regierungspolitik: Mit der Abschaffung des einklagbaren Asylrechts und einer folgenden Reihe rassistischer Sondergesetze wurden die Grundlagen einer sozialen Segregation geschaffen, die den Sozialstaat nicht, wie die Neoliberalen es gewollt hatten, abschaffte, sondern ihn aushöhlte und deformierte, indem sie bestimmte Gruppen ausschloss. HartzIV ist nichts Anderes als die Anwendung der Logik des Ausländerleistungsgesetzes auf langzeitarbeitslose Deutsche. Und die Dumpfspacken, die damals "Ausländer raus" gefordert hatten haben bis heute nicht gemerkt, dass sie sich da gerade von ihrer eigenen Zukunft entsolidarisierten. Der Gleichheitsgrundsatz, der einmal Grundlage des westdeutschen Sozialstaats gewesen war ist längst einer versteckten sozialen Apartheid gewichen.
Von daher heute nicht "Nie wieder Krieg", sondern "endlich wieder Klassenkampf".
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Sofortiger Stopp der Zwangsunterbringung in Sammellagern!
Samstag, 14. Mai 2011
Demonstration in die City: 12.00 Uhr
Treffpunkt: Heim Ludwig-Quidde-Straße 14 (Hastedt)
Auftaktaktion: Heim Wardamm 117 (Huchting) um 10 Uhr
Die Aufstände in der arabischen Welt wurden zwar in Europa einhellig
begrüßt, nicht willkommen sind den Regierungen jedoch Flüchtlinge und
MigrantInnen von dort oder aus anderen Regionen, die ihr Grundrecht auf
Reisefreiheit wahrnehmen. Sie werden weiterhin mit allen Mitteln
bekämpft, vor allem durch Schiffe und Hubschrauber der
EU-Grenzschutzagentur FRONTEX. Aber auch für Menschen, die es bis in die
Festung Europa geschafft haben, ist das Leben von systematischer
Entrechtung und Diskriminierung bestimmt. Im
„Asylbewerberleistungsgesetz“ ist festgeschrieben, dass Flüchtlinge in
Deutschland unter erbärmlichen Bedingungen in Flüchtlingslagern leben
sollen. Sie werden von Sachleistungen der Behörden abhängig gemacht, ein
ausreichender Zugang zu Gesundheitsversorgung wird ihnen verwehrt.
Flüchtlinge erhalten einen Sozialleistungssatz, der noch mal ein Drittel
geringer ist als der sowieso schon menschenunwürdige Normalbetrag und
der obendrein seit 1993 (!) nicht erhöht wurde. Die Abhängigkeit der
Flüchtlinge von den mickrigen Sozialleistungen wird darüber hinaus durch
Arbeitsverbote und nachrangigen Arbeitsmarktzugang gesetzlich
zementiert. Das heißt konkret: ein Job kann nur dann angetreten werden,
wenn niemand mit EU-Pass oder anderen bevorrechtigten Papieren dafür zur
Verfügung steht. Zudem wird der Zugang zu Deutschkursen, Bildung und
Ausbildungsmöglichkeiten systematisch erschwert. Gleichzeitig wird
Flüchtlingen das Menschenrecht auf Bewegungsfreiheit durch die so
genannte „Residenzpflicht“ aberkannt. Diese und weitere rassistische
Sondergesetze bilden gemeinsam einen Gesetzeskomplex von Unterdrückung
und sozialem Ausschluss. Ziel dieser staatlich verordneten Ausgrenzung
ist es, Flüchtlinge leichter abschieben zu können und Menschen davon
abzuschrecken, überhaupt erst nach Deutschland zu kommen.
In Bremen gibt es neben der „zentralen Aufnahmestelle“ in Habenhausen
drei Sammellager, in denen die Menschen auf sehr beengtem Raum leben: in
Huchting ein Containerlager mit 150 Plätzen gegenüber einem Recyclinghof
im Kleingartengebiet (Wardamm), das Lager Hastedt mit 170 Plätzen
(Ludwig-Quidde-Straße), sowie in Vegesack in der Johann-Lange-Straße.
Vor wenigen Wochen hat die Bremer Regierung beschlossen, dass
Flüchtlinge mindestens ein Jahr lang im Lager wohnen müssen. Was
scheinbar als Verbesserung daher kommt (bisher waren es sogar drei Jahre
und in Bremerhaven sind es zwei), bedeutet dennoch für 500 Menschen in
Bremen ein Leben in Stillstand und Isolation. Obendrein finden viele
auch nach Ablauf der Frist einfach keine Wohnung. Das liegt nicht
zuletzt daran, dass sich z.B. die bremeneigene GEWOBA, ebenso wie die
meisten anderen Wohnungsbaugesellschaften, weigert, an Menschen zu
vermieten, die nur Papiere für drei oder sechs Monate haben.
Ob in Gifhorn, Meiningen oder Augsburg - an vielen Orten in ganz
Deutschland wehren sich Flüchtlinge mit Streiks und Protesten gegen
unerträgliche Lebensbedingungen (http://thecaravan.org). In Bremen
fordern nun Menschen, die aus Afghanistan, Irak, Iran und anderen
Ländern nach Bremen geflohen sind, am 14. Mai gemeinsam mit anderen
Aktiven und UnterstützerInnen:
Wohnungen statt Zwangsunterbringung für alle Flüchtlinge in Bremen!
Keine Arbeitsverbote! Keine Abschiebungen!
Rassistische Sondergesetze müssen abgeschafft werden. JETZT!
Diskriminierende Maßnahmen gegen Flüchtlinge sind nicht reformierbar -
Menschenwürde und Bewegungsfreiheit sind nicht verhandelbar! Papiere für
alle!
Es rufen auf:
Á Gauche - linke Jugendgruppe, antirassistische Gruppe polypol,
Arabische Initiative, Flüchtlingsinitiative Bremen, Flüchtlingsrat
Bremen, Initiative "Du hast Rechte", Jugendplenum “Stay!", Karawane für
die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen, Medinetz Bremen, Nolager
Bremen, Sozialistische Partei Iran, Verein für die Unterstützung
afghanischer Flüchtlinge.
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Parallel dazu sollen EU-weit Naturheilmittel dem Markt entzogen werden
http://www.avaaz.org/de/eu_herbal_medicine_ban/?cl=1045234848&v=8990
um die Monopole der großen Pharmakonzerne weiter auszubauen. Weiteres Lohndumping und gleichzeitig teurere und einseitigere Medizin - die HERRschenden wollen nur unser Bestes, nämlich unsere wohlfeile Arbeitskraft und unsere jenseits des Wohlergehens lukrative Gesundheit, und das sollten sie nicht bekommen. Wehrt euch, greift ein!
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http://www.youtube.com/watch?v=oY_a-HjdiOE
Ich habe Red Crow selber kennengelernt und würde gerne dazu einladen, die Geschichte der USA mal probeweise aus der Perspektive der Sioux, Cheyenne, Aarapaho, Comanche und Apache zu betrachten.
Auch aus dieser Perspektive:
http://www.youtube.com/watch?v=dc7fZonjD1M
Eigentlich merkwürdig, dass es heute keine indigene Guerrilla gegen die USA gibt.
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http://www.youtube.com/watch?v=nrUNnQ8OFHE&feature=related
http://www.youtube.com/watch?v=6jEAlao3JcA&feature=related
http://www.youtube.com/watch?v=n8Kxq9uFDes&feature=related
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http://netbitch1.twoday.net/stories/16586483/#16590214
http://www.youtube.com/watch?v=AUyZex_SFm4&feature=relmfu
http://www.youtube.com/watch?v=EpgrO-tieGM&feature=related
http://www.youtube.com/watch?v=3YVhZ7gTk5k
http://www.youtube.com/watch?v=_rllf7Df10o
http://www.youtube.com/watch?v=Y9xxwPvEWYA&feature=related
http://www.youtube.com/watch?v=_1PcOsbJbLI&feature=related
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Rundschau. Wie Hohn und Spott muss den für ihre Freiheit streitenden
DemokratInnen da die Erklärung der niedersächsischen Landesregierung in
den Ohren klingen, Syrien sei "im Unterschied zu anderen ///ara/bischen
Ländern ist Syrien ein weltlich orientiertes Land, in dem die
verschiedenen Religionen und Nationalitäten weitgehend konfliktlos
nebeneinander leben" Die Landesregierung hielt noch im Februar eine
Entwicklung wie z.B. in Ägypten für unwahrscheinlich, "da Präsident
Assad bedeutend jünger ist als die anderen Machthaber in der arabischen
Welt und somit dem Volk näher steht." ( siehe
http://www.nds-fluerat.org/5644/aktuelles/landesregierung-verharmlost-terrorregime-in-syrien-im-interesse-guter-geschaefte-anuar-naso-am-freitag-nach-hasseke-verlegt/
Wie einer Entscheidung des VG Hannover vom 9. Februar 2011 zu entnehmen
ist, sind im Jahr 2010 bundesweit insgesamt 897 syrische
Staatsangehörige und 314 Staatenlose/Drittstaatsangehörige zur
Abschiebung angemeldet worden. Syrische Behörden haben für 321 syrische
Staatsangehörige und 49 Staatenlose/Drittstaatsangehörige
Passersatzpapiere ausgestellt. 65 syrische Staatsangehörige und 2
Staatenlose wurden 2010 tatsächlich abgeschoben. Daraus folgt, dass für
bundesweit rund 300 Flüchtlinge aus Syrien Passersatzpapiere schon
vorliegen, eine Abschiebung also jederzeit erfolgen kann.
Vor dem Hintergrund der aktuellen Meldungen aus Syrien fordert der
Flüchtlingsrat Niedersachsen erneut die Aufkündigung des
Rückübernahmeabkommens mit Syrien sowie die sofortige Verhängung eines
Abschiebungsstopps durch die niedersächsische Landesregierung.
gez. Kai Weber
/
Frankfurter Rundschau vom 25.03.2011
Aufruhr in Arabien
Massaker auch in Syrien
Das Regime in Syrien geht brutal gegen Demonstranten vor: Offenbar
wurden Dutzende Menschen erschossen - deutlich mehr als bisher bekannt.
Der syrische Präsident Baschar al-Assad und seine Regierung versuchen
mit brutaler Gewalt, die Proteste gegen das Regime zu beenden. In der
syrischen Provinz Daraa versammelten sich am Donnerstag dennoch Tausende
von Angehörigen und Regimegegnern, um die Opfer der Polizeigewalt vom
Vortag zu Grabe zu tragen. In Sprechchören forderten sie einen
demokratischen Wandel
Bei der Niederschlagung von Demonstrationen waren am Mittwoch offenbar
deutlich mehr Menschen getötet worden als bisher bekannt. Laut
Opposition starben mindestens 100 Menschen, als Soldaten das Feuer auf
eine Menschenmenge eröffneten. Das örtliche Krankenhaus berichtete von
37 Toten, die alle Schusswunden gehabt hätten. Ein Regimegegner sagte,
seit Beginn der Auseinandersetzungen mit der Staatsmacht seien in der
Stadt insgesamt 224 Menschen ums Leben gekommen.
Syrische und ausländische Menschenrechtsorganisationen berichteten von
zahlreichen Festnahmen. Amnesty International veröffentlichte eine Liste
mit 93 Menschen, die seit Monatsbeginn festgenommen wurden. Es handele
sich um Aktivisten, Studenten, Intellektuelle und Journalisten. Es sei
aber davon auszugehen, dass die wahre Zahl der Festnahmen viel höher
liege. Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) zeigte sich bestürzt
über die Lage in Daraa. „Die Gewalt muss unverzüglich enden“, sagte er.
Sein französischer Amtskollege Alain Juppé forderte Syrien auf, „der
Stimme des Dialogs und der Demokratie zuzuhören“. Auch die USA hatten
sich zuvor besorgt über die Lage geäußert.
Das Regime kündigte nun an, „Mittel und Wege“ zu prüfen, um den seit
1963 geltenden Ausnahmezustand zu beenden“, sagte Präsidentensprecherin
Buthaina Schaaban. Auch die Einführung eines Gesetzes, das die Gründung
von politschen Parteien ermöglicht, werde erwogen. (dpa/afp/rtr)
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http://www.wildcat-www.de/wildcat/86/w86_communism.html
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http://www.youtube.com/watch?v=bLByHBqM73g
http://www.youtube.com/watch?v=m7PrVtZAG4M&feature=related
http://www.youtube.com/watch?v=9x9OJA7K3TY&feature=related
http://www.youtube.com/watch?v=_r2P_t9-pxs
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http://www.youtube.com/watch?v=vbddqXib814
und dann noch das:
http://www.youtube.com/watch?v=GU8c6NXD9a8&feature=related
http://www.youtube.com/watch?v=ahCwBBndlVY
http://www.youtube.com/watch?v=4EUxhCWD_8s&feature=related
http://www.youtube.com/watch?v=bFww5ZcViec&feature=related
http://www.youtube.com/watch?v=3a6g5Q2vEb4&feature=related
http://www.youtube.com/user/mobarez123
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