http://hh-mittendrin.de/2013/12/wir-sind-der-schattensenat/
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Hatten wir auch schon, als Aktivistinnen eines feministischen Projektes ihre eigenen Gründerinnen hinausmobbten und hinterher als Verfolgerinnen imaginierten.
Ich habe den Eindruck, dass solche Argumentationslinien sich nicht mehr in behaupteten Kontinuitäten von Foucault, Butler oder gar Marx bewegen, sondern vielmehr ganz woanders anknüpfen: Savonarola, Wiedertäufer, Puritaner, Marcus Garvey, Nation of Islam.
Übrigens hierzu passend:
http://netbitch1.twoday.net/stories/565872867/
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Liebe Kolleginnen, Kollegen, Freunde, Bekannte und Mitwirkende, am 08.01.2014 um 08:40 Uhr ist Viktoria K., die Mutter von Wadim, im Alter von nur 49 Jahren an einer Lungenentzündung verstorben. Wenn ein Mensch stirbt, ist das immer schlimm. Wenn er nach so einem fürchterlichen Leben stirbt, ist der Gedanke daran nur noch grauenhaft. Wir haben Viktoria und ihren Mann Sergej vor vier Jahren kennengelernt. Damals hatte ihr Sohn Wadim sich das Leben genommen, nachdem deutsche Behörden ihn fünf Jahre zuvor von seiner Familie getrennt und mit 18 Jahren allein in ein ihm fremdes Land abgeschoben hatten (viele von Ihnen/Euch werden unseren Film dazu kennen oder anderweitig von dieser schrecklichen Geschichte gehört haben). Seit dem Tod Wadims hat sich Viktoria von Tag zu Tag durch ein Leben gequält, das sie eigentlich nicht mehr leben wollte. Auch gesundheitlich hat sie stark abgebaut. Am Ende war sie zu schwach, um gegen eine schwere Krankheit anzukämpfen. Mit Viktoria ist ein weiterer Mensch gestorben, dessen Tod in keiner öffentlichen Statistik auftauchen wird, weil die direkten und indirekten Folgen einer inhumanen Asylpolitik in Deutschland nach wie vor kaum Beachtung finden. Unsere Gedanken sind bei den Überlebenden: bei Sergej, Viktorias Ehemann, und bei Georg, ihrem jüngeren Sohn. Wir sind traurig, wütend und empört,
Carsten Rau und Hauke Wendler
PIER 53 Filmproduktion
http://www.wadim-der-film.de/
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"I. Allgemeine politische Lage
Nach einem Referendum über die Unabhängigkeit des Landes am 21. Mai 2006 hat sich
Montenegro als eigenständiger Staat friedlich von Serbien losgelöst. Seither hat der junge
Staat dank eines im regionalen Vergleich tendenziell hohen Wirtschaftswachstums, der
gelungenen Einbindung nationaler Minderheiten in die Regierung, nahezu konfliktfreier
Beziehungen zu allen Nachbarstaaten und voranschreitender Reformen die Eigenständigkeit
festigen und seine demokratischen Strukturen sukzessive konsolidieren können.
Diese Fortschritte anerkennend hat die Europäische Union am 29. Juni 2012 Beitrittsverhandlungen
mit Montenegro aufgenommen. Vorausgegangen war ein außerordentlicher Fortschrittsbericht
der Europäischen Kommission im Mai 2012 mit entsprechender Empfehlung.
Hierin hat die Kommission die Reformen der vergangenen Jahre gewürdigt und gleichzeitig
die Notwendigkeit der effektiven Implementierung, insbesondere bei der Bekämpfung von
Korruption und organisierter Kriminalität sowie zur Stärkung des Justizsektors, unterstrichen.
Der Verhandlungsrahmen legt erstmals einen besonderen Schwerpunkt auf die Kapitel 23
(„Justiz und Grundrechte“ und Justiz) und 24 („Recht, Freiheit Sicherheit“ – u.a. Kampf
gegen organisierte Kriminalität und Korruption) des EU-Acquis. Die Reformfortschritte
werden anhand definierter Etappenziele („interim bench-marks“) fortlaufend gemessen. Der
Rat hat bei unbefriedigenden Zwischenergebnissen die Möglichkeit, die Öffnung oder
Schließung weiterer Kapitel auszusetzen. Mit diesem Ansatz soll das Reform-Momentum
sowie der Druck zur Fort- bzw. Umsetzung des Reformprozesses in den kritischen Bereichen
aufrechterhalten werden. Dieser Ansatz wird sowohl von der Regierung als auch von Medien,
Nichtregierungsorganisationen und oppositionellen Kräften in Montenegro befürwortet.
Das politische Leben in Montenegro ist durch eine starke Polarisierung zwischen der seit
Jahrzehnten dominierenden Regierungsmehrheit und einer (selten geschlossen auftretenden)
Opposition gekennzeichnet. Ritualisierte Schlagabtausche und persönliche Verunglimpfungen
sind an der Tagesordnung – nicht nur im politischen Alltag, sondern auch im Mediensektor
und in Teilen der sehr lebendigen Zivilgesellschaft. Dennoch hat sich die Regierung über die
Jahre als handlungsfähig und das politische System – mit dem Erstarken neuer Parteien – als
offen erwiesen.
Die Wahlbeobachtungsmission von OSZE/ODIHR stellt in ihrem abschließenden Bericht zu
den Parlamentswahlen vom 14. Oktober 2012 fest, dass diese in einem friedlichen und
pluralistischen Umfeld stattfanden. Sie weist allerdings auch auf Indizien für einen Mangel
öffentlichen Vertrauens in den Wahlprozess hin und nennt Verbesserungsbedarf zum Beispiel
mit Blick auf die Wählerlisten, Überwachung der Finanzierung der Wahlkampagnen und
Prüfung von Beschwerden. Der Abschlussbericht der OSZE/ODIHR zur Präsidentschaftswahl
am 7. April 2013 akzentuiert diese Kritik. Das montenegrinische Parlament hat daraufhin eine
Arbeitsgruppe eingerichtet, deren Ziel es ist, durch entsprechende Änderungen des Wahlrechts
das Vertrauen der Montenegriner in den Wahlprozess zu stärken. Dies und die Wählermobilisierung
bei der Parlamentswahlen (70 % im Vergleich zu 66 % 2009) sind Fortschritte
im demokratischen Reifeprozess Montenegros. Auch in der Wahrnehmung der Bevölkerung
findet eine langsame, aber stetige Stärkung der demokratischen Strukturen statt. Demgegenüber
nehmen die wirtschaftlichen Probleme und sozialen Härten für viele Menschen
spürbar zu."
Richtig spannend wird der Lagebericht hinsichtlich der Situation der Roma.
Entgegen nämlich der von der Bundesregierung angeführten Behauptung, für eine "rechtsmissbräuchliche" Schutzsuche im europäischen Ausland gäbe es keine Begründung verweist der Bericht auf folgende Fakten:
- Ein erheblicher Teil der in Montenegro lebenden Roma lebt ohne gültige Personaldokumente im Land - mit der Konsequenz, dass ihnen den Zugang zu sozialer Fürsorge, medizinischer Versorgung, Ausbildung und Beschäftigung verwehrt ist. Betroffen sind insbesondere Roma-Flüchtlinge: Unter den rund 1.450 in Konik (I und II) lebenden Roma-Flüchtlingen hätten bislang weniger als 10 Personen ihren Rechtsstatus formalisiert. Viele Flüchtlinge haben während des Großbrandes im Juli 2012 gegebenenfalls vorliegende Papiere verloren.
- Nach offiziellen Angaben besuchen lediglich 51% der Roma-Kinder im schulpflichtigen Alter eine Schule. UNICEF geht von einem noch erheblich niedrigeren Anteil aus. Lediglich 10% der Schulkarrieren von Roma-Kindern führen nach Recherchen der lokalen Menschenrechtsorganisation „Human Rights Action“ zu einem Abschluss, wobei 2% eine weiterführende Schule beenden.
- Die Arbeitslosenquote unter Roma liegt "um ein Vielfaches" über der Arbeitslosenquote in der Gesamtbevölkerung (rund 20%). 63,3% der Montenegriner seien der Auffassung, dass Roma in der montenegrinischen Gesellschaft diskriminiert werden. Die Schwierigkeiten der Roma auf dem Arbeitsmarkt seien neben dem niedrigen Ausbildungsniveau auch auf eine geringere Bereitschaft zurückzuführen, Roma einzustellen. Der geplante Bau von Sozialwohnungen für Roma habe in mehreren Orten zu öffentlichen Protesten geführt.
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Bezogen war das eigentlich auf eine industriesoziologische Thematik, aber im popkulturellen Kontext ist das geradezu striking. Es vergeht kaum ein Monat, in dem sich Miley Cyrus nicht irgendwo öffentlich entblößt, um durch kalkulierte Skandälchen die eigene öffentliche Wahrnehmung zu pushen, was ihr mit ihrer belanglosen Trällermusik nicht gelingen würde. Damit segelt sie im Fahrwasser von Madonna, Britney Spears und Lady Gaga. Während nun allerdings Madonna und Lady Gaga ein Format haben, dass Miley Cyrus noch nicht hat und Britney Spears nie erreichen wird, zeigt sich an ihrer Selbstinszenierung als Superbitch ein interessantes Vorher-Nachher-Phänomen. Playmate Jana Vespermann hatte in einem Interview mal gesagt, die Inszenierung weiblicher Körper in der Öffentlichkeit würde in einer heterosexistischen Gesellschaft (nein, diese Formulierung gebrauchte sie nicht, ist jetzt von mir, dennoch sagte sie das sinngemäß) einen maximalen Medien-Approach bewirken und sei somit eine Standardmethode des Marketings. Und da ist es dann interessant, die Geschichte von Miley Cyrus mit der von Britney Spears zu vergleichen. Britta Speer hat sich selbst ja schon ein paarmal neu erfunden: Als superschlanke Bodyshaping-Ikone, zwischendurchmal mit Bauch und eher ungelenk herumhampelnd, inzwischen wieder als rattenscharfe Stangentänzerin, Bühnendomina und Erotikqueen, die für sich in Anspruch nimmt, die zweite, jüngere Madonna zu sein. Dabei fällt unter den Tisch, wie sie zu Anfang ihrer Karriere auftrat. Als sie erstmals die Charts stürmte erzählte sie lang und breit, dass sie noch Jungfrau sei und jeden Abend das Vaterunser bete. Die Traumfrau der konservativen republikanischen Rednecks, die dann auch Wahlkampf für George Doubleu Bush machte.
Ihre Manager kamen dann irgendwann auf die Idee, dass eine schöne langhaarige Blondine mit einem Schlampenimage viel erfolgreicher sei, und dann fing sie an, dies zu bedienen. Da findet sich eine Parallele zu Miley: Bis vor kurzem und über viele Jahre hinweg war sie Schauspielerin in einer Disney-Serie, in der sie ein kreuzbraves Countrygirl darstellte.
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Nein, sind sie nicht. Wenn wir uns ihre Füße anschauen sehen die ziemlich seltsam aus; es handelt sich nämlich gar nicht um Menschen, sondern um Titanen. Genauer gesagt um Atlanten, d.h. Replikanten des Titanen Atlas, der auf seinen Schultern die Welt trägt. Das ist eine Strafe, die zur Verdammnis in den Tartaros, die griechische Hölle, gehört.




Ein klassischer Puttenzyklus besteht meist aus drei Gattungen von Figuren: Atlanten, die die Ordnung und zugleich die Tragik und die Verdammnis verkörpern (wie sehr dies zusamengedacht wurde hängt mit den Ordnungsbegriffen des Absolutismus zusammen, man denke an den Leviathan), Satyrn, die für das Chaos, das Fröhliche und Leichte und ungehemmte, animalische Sexualität stehen


und schließlich der Cupido, eine Verkörperung des Liebesgottes Amor.

Oha, was wurden dieses Wochenende für Saturnalien gefeiert;-)
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Revolutionäre Grüße PF/PA/IB/PP.
Und dann wurde einfach nur gegessen, Videos geguckt und gebechert.
Che von gestern. Aber was Völlerei angeht, das kriegen wir immer noch ganz gut hin.


Nach dem Essen und dem Bier fließt der Rotwein in Strömen, und der Wodka auch. Gut, mal alle Lieben wieder beisammen zu haben.
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"Es wäre auch nicht gut zu fragen, warum unsere Polizei sich so verhält wie sie sich verhält. Auch der Graben der da zwischen Polizei und Bevölkerung aufgerissen wird, muss nicht betrachtet werden.
Die Gewalt gegen Arbeiter die von ihrem Einkommen kein Auskommen generieren können ist ebenso unwichtig, wie die Gewalt gegen Kinder aus "bildungsfernen" Familien, die sich schon in der Kita mit H4 auskennen. Müssen die ja auch, ist ja ihre Zukunft.
Also beschäftigt Euch nur alle mit so einem Unsinn und macht vor der Lebenswirklichkeit von der halben Gesellschaft immer fix die Augen zu.
Eine rasierte Frau ist nicht aufgeklärt, ein beschnittener Mann nicht sexuell offener und ich hoffe wirklich, daß sich diese Egomanen noch viel öfter und umfassender durchsetzen.
Dann wird die Welt auf jeden Fall eine bessere ........
Fakt ist aber, mit 18 ist die show, wo ein Blag 8 Erwachsene damit beschäftigt zu erklären, daß es einen schönen Puups hatte vorbei.
Dann habt ihr aber die Möglichkeit euer ADS in einer Sekte aufzuarbeiten.
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Bitte aus der eigenen Vergangenheit lernen.Danke.
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https://linksunten.indymedia.org/de/node/102834
http://www.publikative.org/2014/01/05/gab-es-keinen-zweiten-angriff-auf-die-davidwache/
Das deckt sich mit Informationen von anderen Beteiligten, die eher über weitgehend friedliche Proteste berichten, die dann von der Polizei mit enormer Repression und scharfen Provokationen angegangen wurden.
http://de.indymedia.org/2014/01/351367.shtml
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http://blog.katrin-roenicke.net/?p=2774
Das bereinigte Twitter als so safer place, das mißliebigen Leuten jederzeit der Saft abgedreht werden kann. Happy Revival Göttinger Szenesumpf 1990, nur dass sich da die Leute wenigstens noch face to face auseinandersetzten.
Die Dimensionen des Ganzen werden beim Don ganz gut sichtbar
http://blogs.faz.net/deus/2013/12/30/der-aufschrei-die-piraten-und-der-nazipranger-1886/
wobei sich mir da immer wieder die Frage stellt, ob das in vielen Fällen mehr ist als so der menschliche Reifegrad "meine Clique ist besser als deine Clique".
Fest steht hingegen, dass der Shitstorm schon fester Bestandteil des Guerrilla-Marketings ist und dass PressesprecherInnen und WerberInnen bereits geschult werden, wie man dies managt. Da sind dann kleine lautstarke Gruppen radikaler Leute zumindest von den Methoden her Teil des Mainstreams.
http://blogs.faz.net/deus/2013/12/30/der-aufschrei-die-piraten-und-der-nazipranger-1886/
Im Übrigen bin ich der Meinung, dass die Diskussion gewonnen hat, wer als erster "Auschwitz", "Sexist" oder "Hater" sagt.
Wobei diese Reizwörter völlig austauschbar sind.
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Es handelt sich um Matchingsysteme, die nach Vorlieben oder Abneigungen der Kunden Persönlichkeitsprofile erstellen, anhand derer Partnervorschläge gemacht werden. Die diversen Online-Singlebörsen werben damit, eine ebenso hohe psychologische Kompetenz und Vermittlungswahrscheinlichkeit wie klassische Partnervermittlungsbüros zu erreichen.Das alles ist uralter Wein in neuen Schläuchen. Schon in den 70ern gab es z.B. auf Jahrmärkten Computer, mit denen Matchingvorschläge ausgearbeitet wurden, und die auf diese Weise vermittelten Bekanntschaften wurden „Computerfreundschaften“ genannt. Die statistische Erfassung von Charaktereigenschaften und die daraus abgeleitete Erstellung von Persönlichkeitsprofilen kommt aus der klinischen Psychologie, wo die sogenannten Persönlichkeitsinventare wie der Bem Sex Role Inventory, der Freiburger Persönlichkeitsinventar und der MMPI Saarbrücken sehr umstritten sind und hauptsächlich von Gutachtern verwendet werden, die möglichst viele Patienten begutachten wollen ohne sie gründlich untersuchen zu müssen. Etwas, das in der Psychologie für schlecht erachtet wird soll also für die Partnervermittlung gut sein. Das mutet mir sehr zweifelhaft an, ich weiß aber auch nicht, wie gut ich das wirklich beurteilen kann und biete das Thema daher hier zur Diskussion an. Grundsätzlich denke ich, dass tatsächlich attraktive Menschen auf diesem Wege nicht zu finden sind, da diese es nicht nötig haben dürften, online nach Kontakten zu suchen. Da finden sich eher die aus Gründen Einsamen, oder?
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http://netbitch1.twoday.net/stories/589172831/
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Pressemitteilung
Der advd stellt zum "Tag der Menschenrechte" eine neue Publikation zu Qualitätsstandards in der Antidiskriminierungsberatung vor
„So lange Menschen sich alltäglich für ihr Menschenrecht auf Diskriminierungsfreiheit einsetzen müssen, ist es notwendig, niedrigschwellige Beratung und Unterstützung zu gewährleisten und das in angemessener Qualität“, kommentiert Birte Weiß, Vorständin des Antidiskriminierungsverbandes Deutschland (advd), die Veröffentlichung der Broschüre.
In diesem Sinne stellt der Antidiskriminierungsverband Deutschland (advd) heute seine neue Publikation vor, die anhand konkreter Fallbeispiele wichtige Fragen zum „Wie“ von Beratung beantwortet:
Was versteht Antidiskriminierungsberatung unter Diskriminierung?
Was bedeuten inhaltliche Prinzipien wie Parteilichkeit, Mehrdimensionalität, Empowerment?
Wie funktionieren Interventionen wie Klagen, Testings oder Beschwerdebriefe und was ist dabei zu beachten?
Die Publikation richtet sich an eine breite Fachöffentlichkeit. „Wir hoffen mit unserer Veröffentlichung die Grundlage für eine fachliche Diskussion anbieten zu können, die über unseren Verband weit hinausgeht. Wir möchten interessierte Berater_innen erreichen, die Angebote aufbauen, aber auch politische Verantwortungsträger_innen und Menschen, die sich in vielfältiger Form in ihren Lebensumfeldern für Diskriminierungsfreiheit engagieren.“ beschreibt Daniel Bartel, Mitglied des advd-Vorstandes, die Ziele des Verbandes.
Die Publikation „Antidiskriminierungsberatung in der Praxis.“ kann als Printversion beim advd bestellt werden (Euro 7,--) und steht als barrierefreie PDF zum Download unter www.antidiskriminierung.org bereit.
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We perfectionized our denunziation tools! Yay!
und dieser sympathische Account empfiehlt nun also, Maike von Wegen zu blocken. Weil diese sich dafùr einsetzte, dass man für eine politisch zweifelhafte Petition NICHT zuallererst auf den Betreibern des Petitionsdienstes herumhackt. Das ganze kann in der Debatte um folgenden tweet nachvollzogen werden:
https://mobile.twitter.com/blockempfehlung/status/416213620536520704
es geht also um saubere Timelines für Leute, deren Leben sich derart auf twitter eingeschossen und zentriert hat, dass man es scheinbar nicht mehr aushält, in diesem öffentlichen Kommunikationsmedium mit Andersdenkenden konfrontiert zu werden.
Mein Punkt ist: ja, dieser Account namens Blockempfehlung ist grotesk lächerlich. Was müssen das für traurige Gestalten sein, die ihre eigene Bedeutungslosigkeit mit solchen Maßnahmen aufpimpen müssen. Mich erinnert das an meinen Nachbarn, der nie Gesellschaft - also Freunde zu Besuch hat - und der mir für die vor meiner Wohnungstüre stehenden Stiefel droht. Das sollte man in der Regel alles - wie sagt man so schön: Nicht mal ignorieren.
Nein - das Problem sind nicht die einzelnen Nachbarn, im Treppenhaus oder im Stream der Belanglosigkeiten. Das Problem ist diese Weltlosigkeit, die ich als um sich greifendes Phänomen jenseits von Einzelfällen wahrnehme. Weltlosigkeit - ein Begriff von Hannah Arendt und ich habe einen Draft in diesem Blog begonnen, in dem ich diesen Begriff ausführlicher beleuchten will. Das kommt noch, wird nachgeliefert. Aber ich will es trotzdem kurz erklären: bei Hannah Arendts Weltbegriff geht es um die gemeinsam von Menschen geteilte öffentliche Welt. Da geht es um Austausch und Pluralismus. Um das Miteinander im Denken und im Handeln. Es ist eine Art große Agora, wie die Griechen sie kannten. Und wozu ist sie gut? Sie ist ein politischer Raum, der dazu da sein sollte, ein Miteinander von Menschen zu ermöglichen. Dafür braucht es Kommunikation und Diskurs. Weltlosigkeit ist eine Verweigerung. Sie ist ein Statement gegen die gemeinsame Welt und für Arendt die Wurzel des Totalitären. Ein Abschotten. Und ich reagiere mittlerweile extrem empfindlich darauf, denn sie scheint angesichts der - verständlicherweise - überfordernden Komplexität sehr verlockend. Ansteckend.
Sie zeigt sich immer dann, wenn eine Person daherkommt und ganze zusammenhänge implodieren. Es ist nie nur die Schuld dieser einzelnen Person. Es ist das Phänomen derr Ansteckung anderer, die plötzlich überall den Feind sehen. Es ist der Spirit des gegenseitigen Misstrauens, der Denunziation. Man beäugt die anderen nicht mehr als Teil der eigenen Welt, in der man sich wie die anderen als Menschen unter Menschen sieht, sondern nur noch auf mögliche Verfehlungen hin. die sofort angeprangert gehören. Man will in seinem Feminismus dann keine Leute mehr, die Critical Whiteness hinterfragen. Man will die "reine Lehre". Man will seinen Stoff gefälligst ohne die störenden Sandpartikel im Getriebe. Auch wenn man ansonsten Sand im Getriebe total geil findet - aber nur, wenn man es selbst sein darf. und nur, wenn das widerspruchsfrei bleibt.
Weltlosigkeit ist keine Lappalie, sie ist der Anfang von Extremen und hat zerstörerische Kräfte. und deswegen weiß ich einfach nicht, ob ignorieren als Umgang damit wirklich noch reicht. Vielleicht könnten wir das mal debattieren"
Mehr davon auf dem Blog von Kadda:
http://blog.katrin-roenicke.net/?p=2774
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