Die RECOVERY-Studie hat als größten COVID-19-Therapiestudie schon zu mancher Überraschung geführt. Sie ebnete den Weg zur Zulassung von Remdesivir, stoppte aber auch Lopinavir plus Ritonavir beziehungsweise Hydroxychloroquin. Und Mitte Juni berichtete die University of Oxford in einer Pressemeldung vom Nutzen des Glukokortikoids Dexamethason.
Jetzt hat die RECOVERY Collaborative Group dazu einen Zwischenbericht im NEJM veröffentlicht [1]. Erstautor ist Prof. Dr. Peter Horby von der University of Oxford. Die Forscher bestätigen, dass speziell Patienten mit Atemunterstützung von der Pharmakotherapie profitieren.
Patienten in der Risikogruppe profitieren
„In der RECOVERY-Studie wurde der Nutzen des Glukokortikoids Dexamethason für Patienten mit COVID-19, die zum Zeitpunkt der Randomisierung mechanisch beatmet wurden, klar gezeigt“, schreiben Dr. H. Clifford Lane und der US-Chefinfektiologe Dr. Anthony S. Fauci in einem begleitenden Editorial [2]. Beide forschen am National Institute of Allergy and Infectious Diseases, Bethesda. Sie fassen zusammen: „Bei Patienten in der Dexamethason-Gruppe wurde eine 28-Tage-Mortalität von 29,3% angegeben, verglichen mit 41,4% in der Gruppe mit Standardversorgung. Im Gegensatz dazu wurde bei Patienten, die zum Zeitpunkt der Randomisierung keinen Sauerstoff benötigten, kein Nutzen für Dexamethason festgestellt.“
Beide Editorialisten relativieren, trotz dieser Therapie würden viel zu viele Menschen mit COVID-19 sterben. „Es liegt in der Verantwortung der globalen medizinischen Forschungsgemeinschaft, schnell Studien zu den vielversprechendsten Therapeutika und Impfstoffen gegen diese Krankheit zu konzipieren, durchzuführen und abzuschließen“, so ihre Forderung. Konkret nennen Lane und Fauci monoklonale Antikörper, selektive Immunsuppressiva und Vakzine.
Randomisierte, kontrollierte Studie mit mehr als 6.000 Teilnehmern
Zu den Details aus RECOVERY: Horby und Kollegen nahmen in ihre randomisierte, kontrollierte Studie 6.431 stationäre Patienten mit SARS-CoV-2-Infektion und mit dem Krankheitsbild COVID-19 auf. Sie erhielten Dexamethason 6 mg einmal täglich oral bzw. intravenös oder die übliche medizinische Versorgung für bis zu 10 Tage. Als primären Endpunkt definierten Forscher die 28-Tage-Mortalität.
Insgesamt erhielten 2.104 Patienten Dexamethason, und 4.321 befanden sich in der Kontrollgruppe. 482 Patienten (22,9%) in der Dexamethason-Gruppe und 1.110 Patienten (25,7%) in der Pflegegruppe starben innerhalb von 28 Tagen nach der Randomisierung (altersbereinigtes Ratenverhältnis 0,83; 95%-Konfidenzintervall: 0,75-0,93), p < 0,001).
„Die Unterschiede zwischen beiden Gruppen in Bezug auf die Mortalität variierten erheblich je nach Grad der Atemunterstützung“, schreiben die Autoren. In der Dexamethason-Gruppe war die Inzidenz bei Patienten, die invasive mechanische Beatmung erhielten, niedriger als in der Kontrollgruppe (29,3% vs 41,4%; Ratenverhältnis 0,64; 95%-KI: 0,51-0,81). Unterschiede gab es auch bei Patienten, die nur Sauerstoff bekamen (23,3% vs 26,2%; Ratenverhältnis 0,82; 95%-KI: 0,72-0,94). Bei Patienten ohne respiratorische Unterstützung zeigte sich kein Benefit der Pharmakotherapie (17,8% vs 14,0%; Ratenverhältnis: 1,19; 95%-KI: 0,91-1,55).
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Nun, ich trainere im Dojo, auf dem Laufband, in der Boulderwand und auf dem Kettler und bin infolgedessen mit über 50 beweglicher, als ich mit 25 war. Sollte ich vielleicht wieder kiffen, um den alten Zustand wiederherzustellen?
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In der Schule sang ich bei dem Kinderkanon "Jetzt fahrn wir übern See" an der Stelle, wo es "in einer hölzern Wurzel" heisst "Kennt keiner unsern Purzel".
Wenn früher auf Parties Pete Townshends "Face the face" gespielt wurde sangen die Leute "Face to face" mit, Marleys "No, woman, noch cry" wurde als frauenfeindlich missverstanden, ich verstehe bei Joris "Herz über Kopf" "immer, wenn es seitwärts geht", wo es "immer, wenn es Zeit wär zu gehen" heißt.
Bei Nek, Laura con Ce verstehe ich bei "Mi mancha da spezzare" ( was so viel heißt wie "Ich möchte mit Dir nicht brechen" oder sinngemäß "Verlass mich nicht") "Wer kann das bezahlen?".
So richtig klasse war das Verhören aber bei einer WG radikalfeministischer heterosexueller Studentinnen, die bei Ace of Base "All that she wants is another babe" "what she not wants is another baby" verstanden und dieses Lied für einen Pro-Verhütungs- und Abtreibungssong halten.
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Derzeit befinden sich laut „COVID-19 Vaccine Tracker“ 194 Impfstoffkandidaten gegen SARS-CoV-2 in der Entwicklung und 17 in der klinischen Testung und die ersten ermutigenden Ergebnisse von Phase 1 Studien werden veröffentlicht (siehe Kasten unten).
Beim Online-Webinar „Hoffnungsträger Impfen: Chancen nutzen“ der WISA S.E. Consulting GmbH berichteten Experten über Herausforderungen bei der Impfstoffentwicklung. Sie warnten aber auch, sich auf das neuartige Coronavirus zu fokussieren und andere Infektionserkrankungen, etwa Influenza oder Pneumokokken, zu vernachlässigen .
SARS-COV-2 hat die Sichtweise auf Impfungen verändert
Prof. Dr. Markus Rose, Ärztlicher Leiter des Bereichs Pädiatrische Pneumologie und Allergologie am Klinikum Stuttgart ging der Frage nach, ob man in SARS-CoV-2-Zeiten wieder mehr Indikationsimpfungen benötige. Darunter versteht man bekanntlich Impfungen für bestimmte Personengruppen. Doch welche möglichen Zielgruppen gibt es?
Quarantänemaßnahmen und Lockdowns hätten laut Rose zu einem „Paradigmenwechsel in der Gesellschaft“ geführt: „Vor wenigen Monaten wurde noch gestritten, ob wir für Teile der Bevölkerung eine Masern-Impfpflicht wollen oder ob das ein zu starker Eingriff in die Freiheit mancher Mitbürger wäre.“ Jetzt würde der Wunsch nach einem Impfstoff gegen SARS-CoV-2 immer lauter, um einen Weg zurück in die Normalität zu finden. „Rund 9.000 Tote durch SARS-CoV-2 haben die Gesellschaft massiv verändert“, resümiert der Experte.
„Unabhängig von Corona gibt es immer mehr Menschen mit einer Abwehrschwäche, etwa aufgrund eines angeborenen Immundefekts, einer HIV-Infektion oder einer Immunsuppression“, weiß Rose. Bei ihnen sei das Pneumonie-Risiko 4 Mal höher als im Bevölkerungsdurchschnitt. „Diese Patienten müssen auch gut versorgt werden“, sagt Rose. Sie seien wichtige Zielgruppen für Indikationsimpfungen.
Gleichzeitig betont der Pädiater: „Seit Anfang der Pandemie wissen wir, dass wir medizinisch keine Probleme mit Kindern haben.“ Insgesamt mussten nur 180 behandelt werden. „Die Isolation schädigt sie mehr, als sie davon als Schutzmaßnahme profitieren würden.“
Die Hürden auf dem Weg zum SARS-CoV-2-Impfstoff
Mittelfristig würden Milliarden an Dosen benötigt, so Dr. Jens Vollmar. Er ist Head Therapeutic Area Vaccines, GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG. Vom Modell der natürlichen Herdenimmunität hält er nichts; dies würde mehrere Jahre dauern, bis man Effekte sehe.
Doch die Impfstoff-Entwicklung schreitet voran. „Normalerweise liegt die Entwicklungszeit bei 10 Jahren; wir wollen auf 1,5 Jahre kommen“, sagt Vollmar. „Das ist eine extreme Herkules-Aufgabe, aber dennoch realistisch, weil viele Forscher daran arbeiten und es viele Kooperationen gibt.“
Neben der Forschung selbst nennt der Experte Herausforderungen bei der Herstellung. Denn ab der Phase 3 soll jede Vakzin-Dosis aus der Produktionsanlage kommen, und nicht mehr aus dem Labor. Das heißt, Produktion und klinische Entwicklung laufen parallel.
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https://deutsch.medscape.com/diashow/49000691?src=ban_ret_deharassment2019_display_300x250_demkt
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https://www.youtube.com/watch?v=ueA-q4zMEMg
https://www.youtube.com/watch?v=bzu01gO3pi4
https://www.youtube.com/watch?v=kEZhCB8KdWw
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Welche landestypischen Strategien schützen vor Infektionen?
Seit Ausbruch der SARS-CoV-2-Pandemie fragen sich Forscher, welche Strategien des Infektionsschutzes schwere oder gar tödliche COVID-19-Verläufe in unterschiedlichen Ländern am effektivsten senken könnten. Esteve und Kollegen haben ein Modell entwickelt, um hier Aussagen zu treffen. Ihnen ging es sowohl um die direkte Sterblichkeit (die Sterblichkeit durch Primärinfektion) als auch um die indirekte Sterblichkeit (die Sterblichkeit nach Sekundärinfektion durch Haushaltsmitglieder) aufgrund von COVID-19.
Basis für die exemplarische Modellrechnungen waren Daten aus 81 Ländern der westlichen Welt, aus Afrika und Asien zu Altersstrukturen sowie zu Strukturen von Lebensgemeinschaften.
Höhere Sterblichkeit in westlichen Ländern
Esteves Vergleich von direkter und indirekter Sterblichkeit (Todesfälle/100.000 Einwohner) zwischen 81 Ländern basiert auf der theoretischen Annahme, dass jeweils 10% aller Menschen, welche in privaten Haushalten leben, infiziert werden. Die zu erwartende direkte und indirekte Sterblichkeit ist vom Alter sowie von der Zahl der miteinander lebenden Menschen abhängig. Die Risiken für schwere Verläufe sind bei alten Menschen höher, das Ansteckungsrisiko wiederum ist bei jüngeren Menschen erhöht.
Wären laut Annahme 10% infiziert, so läge die direkte Sterblichkeit in Portugal, Griechenland und Italien bei 110 bis 120/100.000 Menschen. Im Südsudan, in Sambia und Mozambique wären es 19 bis 23/100.000 Menschen. Die indirekte Sterblichkeit wäre wegen der Kombination aus einem hohen Durchschnittalter und vielen Mehrgenerationenhaushalten in den 3 südeuropäischen Ländern mit einer Rate von 100 bis 120/100.000 Menschen vergleichbar hoch wie die direkte, so dass jeweils circa 220 bis 240/100 000 Menschen in Italien, Griechenland und Portugal an COVID-19 sterben würden. Das wäre die höchste Rate unter allen 81 Ländern in der Studie.
In Mozambique zum Beispiel, einem der ärmsten Länder weltweit, läge die direkte Sterblichkeit bei zirka 20/100.000 und die indirekte bei circa 55/100.000, so dass bei einer Infektionsrate von 10% circa 75/100.000 Menschen sterben würden. In Bangladesch, das weltweit ebenfalls zu den ärmsten Ländern gehört, wären es jeweils 30/100.000 und 100/100.000, also insgesamt 130/100 000 für die direkte und indirekte Sterblichkeit zusammen.
Prävention an Altersgruppen orientieren
In Ländern mit einem hohen Anteil alter Menschen, die entweder allein oder mit anderen alten Menschen in Alten- und Pflegeheimen zusammenleben wie in Deutschland, ist eine Prävention der Infektion in der Altersgruppe 65+ die effektivste Maßnahme, um die Sterblichkeit zu senken. Bei der Kombination aus hohem Alter und vielen Mehrgenerationenhaushalten wie in Südeuropa würde der Schutz älterer Menschen vor Infektion die Raten der primären Todesfälle senken und vermutlich auch die Rate der Sekundärinfektionen.
In Ländern mit geringem Durchschnittsalter, aber vielen Mehrgenerationenhaushalten, beispielsweise in Mozambique oder Bangladesch, ist ein Fokus auf ältere Menschen weniger effektiv, da diese sich vermutlich auch über die jüngeren Haushaltsmitglieder anstecken werden.
Dieser Artikel ist im Original erschienen auf Univadis.de.
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Aber sind die Hoffnungen auf einen effektiven Schutz durch Immunität möglicherweise übertrieben? Wie groß sind die Dunkelziffern und wie aussagekräftig sind Antikörpernachweise – vor allem bei asymptomatisch verlaufenen Infektionen?
Über den aktuellen Kenntnisstand und wichtige Fragen, die noch beantwortet werden müsen, informierten Experten bei einem Press Briefing des Science Media Center Germany.
Dunkelziffer bei SARS-CoV-2-Infektionen
Die Seroprävalenz, also die Häufigkeit des serologischen Nachweises spezifischer Antikörper, die auf eine SARS-CoV-2-Infektion hindeuten, unterscheidet sich je nach Kohorte erheblich. In Risikogebieten wie New York (40%), Ischgl (40%) oder Heinsberg (15%) fielen Tests häufig positiv aus. In Schweden mit seinem Konzept der Herdenimmunität liegt der Wert bei 4 bis 7%. Für Deutschland generell nimmt man nur 1 bis 2% an.
Prof. Dr. Stephan Becker, Direktor des Instituts für Virologie, Philipps-Universität Marburg, sieht Zahlen aus Ischgl problematisch. Einerseits habe es sich um junge Menschen gehandelt, bei denen es – wenn überhaupt – zu milden Symptomen komme. Andererseits seien Beschwerden im Winter oft als grippale Infekte saisonaler Art eingeordnet worden.
Der Forscher hat bereits im April eine Kohorte aus 1.000 Mitarbeitern im Industriepark Höchst untersucht. „Wir dachten, es könnte eine enorm hohe Dunkelziffer an Infizierten geben“, so Becker. „Bei Influenza liegt dieser Wert ja 80 Mal höher als dies nachgewiesen wird.“ Doch bei SARS-CoV-2 kam es anders: Becker fand 1 akut Infizierten und 6 Personen mit Antikörpern.
In dem Zusammenhang weist der Experte auf methodische Herausforderungen hin: „Es kommt immer darauf an, mit einem ausreichend sensitiven und spezifischen Test zu arbeiten.“ Er verwende einen selbst entwickelten ELISA-Test, um Antikörper gegen das Spike-Protein in SARS-CoV-2 nachzuweisen. Dass manche Tests aufgrund endemischer Coronaviren auch ansprechen, hält er für möglich.
Keine Antikörper, keine Immunität?
Derzeit diskutiert die wissenschaftliche Community auch, wie lange Antikörper vor einer Reinfektion schützen. Bei SARS habe man, so Becker, zirkulierende Antikörper zumindest 2 bis 3 Jahre im Blut gefunden. Eine neue Studie habe gezeigt, dass der Antikörper-Titer bei Patienten mit asymptotischem Verlauf schnell verschwindet ( Medscape berichtete).
„Über Zweitinfektionen wird derzeit wenig berichtet“, sagt Becker. „Waren es wirklich neue Infektionen – oder war es eher ein Wiederaufflammen der Erstinfektion?“ Der Experte verweist auf Ergebnisse aus Tierexperimenten: „Kurz nach der Erstinfektion ist wohl keine Neuinfektion möglich, aber wie es nach mehreren Monaten aussieht, können wir derzeit nicht sagen.“ Neben Antikörpern sei auch immer die T-Zell-Antwort zu berücksichtigen; diese falle nicht so spezifisch aus wie bei neutralisierenden Antikörpern.
Das bestätigt Prof. Dr. Leif-Erik Sander. Er ist Leiter der Forschungsgruppe Infektionsimmunologie und Impfstoffforschung und Oberarzt in der Medizinischen Klinik für Infektiologie und Pneumologie, Charité – Universitätsmedizin Berlin. Sander: „Was wir gelernt haben, ist, dass symptomatisch Erkrankte schnell Antikörper ausbilden.“ Hier spiele die Dauer der Symptome eine Rolle. Aufgrund sonstiger zirkulierender Coronaviren hätten jedoch Teile der Bevölkerung eine T-Zell-Immunität. „Man kann die Immunantwort messen. Aber deren Bedeutung als möglicher Schutz ist noch unbekannt“, erklärt Sander.
Er sieht Unterschiede zu SARS: „Das neues Coronavorus führt nämlich nur bei einem kleinen Teil der Patienten zur Pneumonie und erzeugt damit eine andere Immunantwort.“ Becker bestätigt die Vermutung: „Asymptotisch Infizierte haben möglicherweise eine deutlich schwächere Immunantwort.“ Um den Effekt auf Neuinfektionen zu beurteilen, müsse man Genesene über einen langen Zeitraum nachverfolgen.
Auch das Immunsystem altert
Warum Kinder kaum schwer an COVID19 erkranken, könnte immunologische Gründe haben. Sanders Hypothese: „Das Immunsystem altert, und bei Erwachsenen gibt es eine geringere T- oder B-Zell-Diversität als bei Kindern.“ Dies müsse aber noch anhand von Studien untersucht werden. Hinzu kommt: Kinder erkranken oft an Infektionen der oberen Atemwege; sie haben in Kitas und Schulen eher Kontakt zu endemischen Coronaviren. Auch das – so eine Vermutung des Experten – könne zum Schutz führen.
Fragen zum Schutz gegen Infektionen
Immunreaktionen spielen an anderer Stelle noch eine wichtige Rolle. Derzeit forschen etliche Labors weltweit an Vakzinen gegen SARS-CoV-2; rund 200 Kandidaten befinden sich in unterschiedlichen Stadien der klinischen Prüfung.
Prof. Dr. André Karch, stellvertretender Institutsdirektor Epidemiologie und Sozialmedizin und Leiter der Klinischen Epidemiologie am Universitätsklinikum Münster, fasst offene Fragen zusammen: „Ab welchem Antikörper-Titer ist man überhaupt geschützt? Wie lange werden Antikörper gebildet? Und gilt das auch für eine Immunantwort, die durch eine Impfung gegen SARS-CoV-2 ausgelöst wird?“ Das sieht Becker ähnlich: „Wir wissen nicht so genau, was Korrelate des Schutzes sind – also welcher Antikörper-Titer? Oder das Immungedächtnis?“ Für eine abschließende Beurteilung sei es noch zu früh.
Generell äußern sich die Experten aber optimistisch: „Angesichts der unglaublichen Menge an Projekten bin ich sicher, dass ein Impfstoff darunter ist, der Schützt. Auch Sander hält die Chancen für „extrem hoch“. Er gibt aber zu bedenken, dass das Spike-Protein oder dessen Fragmente als Zielstruktur verwendet würden. Falls sich die Strategie als falsch erweise (was unwahrscheinlich sei), könne die Situation schwierig werden.
Klares Votum gegen Immunitätsausweise
Gerade aufgrund der offenen Fragen sind sich alle Experten gegen Immunitätsausweise. „Nach allem, was wir bisher wissen, sind wir nicht in der Lage, festzustellen, ob ein Individuum immun gegen Neuinfektionen ist“, erklärt Karch. Auch Sander ist vorsichtig: „Und wir wissen nicht, wer wie lange immun ist; ein positiver Test hat ja damit nichts zu tun.“
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https://www.gmx.net/magazine/news/coronavirus/hielt-coronavirus-schwindel-30-jaehriger-stirbt-covid-19-party-34877832
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Von Margarete Stokowski gibt es ja einen bekannten Beitrag zum Thema Männerblicke auf Frauenkörper
https://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/sommer-und-feminismus-das-beduerfnis-nicht-angegafft-zu-werden-a-1271756.html
dem ich teilweise widerspreche. Ohne Blickkontakt würde wohl kaum jemals eine Beziehung oder Partnerschaft, Techtel, Onenightstand oder auch nur flüchtige Bekanntschaft zustandekommen (außer jetzt bei Blinden), und es stellt sich die Frage: Wo und wann beginnt beim Anschauen die Belästigung? Sicherlich, minutenlanges Anstarren ist bestimmt niemals angesagt, darauf verzichten, schönen Frauen intensive Blicke zuzuwerfen, auf die Idee käme ich allerdings nie. Wobei ich mir einerseits meiner Privilegien bewusst bin, andererseits auch meiner eigenen Beschränktheit.
Was nämlich in bestimmten Situationen in Frauen vorgeht kann ich nicht nachvollziehen. Was ist schlimm daran, begafft zu werden, weil der eigene Körper von jemand anderem als schön oder erotisch empfunden wird? Das ist doch eigentlich ein Kompliment. Wenn mir Frauen auf den Hintern oder meinen sich beim Sport bewegenden Körper schauen und ich bemerke das erfreut das meine Eitelkeit, nicht mehr. Ich bin aber auch ein Mann, und die Lebensssituation einer Person, die potenziell Gefahr läuft vergewaltigt zu werden ist mir völlig fremd. Für sexuell attraktiv gehalten zu werden ist grundsätzlich niemals für mich mit einer Gefahr verbunden - wobei ich es durchaus schon erlebt habe, dass Frauen über mich hergefallen sind, aber das war übereinstimmend.
Was ich zum Anderen nicht verstehe sind Erzählungen von Frauen, die Opfer sexueller Übergriffe waren und sich nicht gewehrt haben, obwohl sie nicht in für sie bedrohlichen Situationen waren - Telefonanmache, Anfassen im Vorbeigehen in Anwesenheit Dritter usw. Wieso die sich nicht wehrten verstehe ich halt überhaupt nicht.
Und dann gab es da noch Situationen, wo Frauen sich von mir blicktechnisch belästigt fühlten und mir das sagten und ich sie überhaupt nicht angeschaut hatte und auch gar nicht erotisch interessant fand. In einem Fall hatte ich sozusagen durch sie hindurch oder in mich selber hineingeschaut - ich war in einem Gruppengespräch ganz auf das Gesagte und meine eigenen Gedankengänge konzentriert und hatte überhaupt nicht mitbekommen dass meine Sitznachbarin sich von mir angestarrt fühlte, eine Frau, die von ihrer ganzen Außenwirkung und Ausstrahlung für mich ein asexuelles Wesen war.
Die weibliche Wahrnehmung von Männerblicken ist dann also noch einmal ein Thema für sich.
Das ganze ist dann natürlich kulturell vermittelt, während es Gegenden in Afghanistan gibt, wo der Anblick einer Frau ohne Burka schon ein Tabu ist gibt es in Skandinavien ganze FKK-Dörfer, und es war natürlich eine Schwedin, die mich während einer Kletterpause auf einer Bergtour mit "I need a lover" ansprach, sie war 25, ich 52, und das spielte keine Rolle. Um das Fass voll zu machen kenne ich eine Mexikanerin, die sich geradezu beleidigt fühlt, dass ihr die Männer in Deutschland nicht hinterherpfeifen.
Es bleibt ein weites Feld. Bin gespannt was der Sommer so bringt, erstmal heisst es ja noch Abstand halten.
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Aktuell brüten in dem Baum, oder ist´s eine Bäumin (?) ein Paar Rabenkrähen, ein Paar Grasmücken, ein Paar Kohlmeisen und ein Paar Rotschwänze, alle friedlich nebenbeinander. Heute zeigte sich in unserem Garten - wir sind hier in der Großstadt (!) - ein Kolkrabe.
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Bereits zuvor hatten aus den Kommunen Bürgermeister Dr. Wolfgang Wiese (Stadt Cloppenburg), Bürgermeister Frank Seidel (Gemeinde Weyhe), Bürgermeister Thomas Berling (Stadt Nordhorn), Landrat Michael Schünemann (Landkreis Holzminden) und Samtgemeindebürgermeister Harald Hesse (Samtgemeinde Thedinghausen) den Offenen Brief unterzeichnet.
Belit Onay, Oberbürgermeister von Hannover, Rolf-Georg Köhler, Oberbürgermeister von Göttingen, Michael Schünemann, Landrat des Landkreises Holzminden, und Thomas Berling, Bürgermeister der Stadt Nordhorn, bekräftigen in eigenen Statements, warum Niedersachsen Sicherer Hafen werden sollte, und wie ihre Kommunen Geflüchtete unterstützen.
Belit Onay, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Hannover:
„Die Landeshauptstadt Hannover ist ein Ort der Weltoffenheit und der Solidarität. Wir wollen unseren Beitrag dazu leisten, dass Menschen in Frieden und Sicherheit ein gutes Leben führen können. Deshalb unterstützt die Landeshauptstadt Hannover die vielen niedersächsischen Initiativen und das Land dabei, noch stärker seiner humanitären Verantwortung gerecht zu werden.“
Michael Schünemann, Landrat des Landkreises Holzminden:
„Der Landkreis Holzminden ist sich seiner Verantwortung für Menschen auf der Flucht in der Vergangenheit stets bewusst gewesen und hat auch in Zeiten großer Flüchtlingsbewegungen mit großem Engagement und Augenmaß geholfen. Auch künftig können und wollen wir nicht einfach beiseite stehen oder gar wegsehen, wenn in Not geratene Menschen ihre Heimat verlassen müssen, um ein menschenwürdiges Auskommen zu suchen. Mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln werden wir auch weiterhin immer helfen, wo Hilfe dringend gebraucht wird.“
Rolf-Georg Köhler, Oberbürgermeister von Göttingen:
„Die Stadt Göttingen versichert Menschen, die auf der Flucht vor Krieg, Hunger und Gewalt sind, ihre volle Solidarität. Als Oberbürgermeister der Stadt spreche ich mich entschieden gegen Abschottung und Ausgrenzung aus. Wir nehmen das Sterben auf Fluchtrouten, vor allem im Mittelmeer, nicht hin. Das muss auch ein gesamteuropäischer Konsens sein. Wer Menschen aus Seenot rettet, verdient unsere volle Unterstützung und darf nicht kriminalisiert werden.“
Thomas Berling, Bürgermeister der Stadt Nordhorn:
„Nordhorn versteht sich als weltoffene Stadt im Herzen Europas, in der alle Menschen willkommen sind. Unter dem Motto ‚Nordhorn leuchtet für Vielfalt und Toleranz‘ hat die ganze Stadtgemeinschaft in den vergangenen Jahren mehrfach deutliche Zeichen gesetzt für die Akzeptanz, die Integration und den Schutz geflüchteter Menschen. Gleichzeitig pflegen wir in unserer Stadt auch eine lebendige Gedenkkultur. Die Vergangenheit lehrt uns, dass wir von einem Grundsatz niemals wieder abweichen dürfen: Jedes Menschenleben ist schützenswert! Darum war es nur folgerichtig, dass Nordhorn sich zum ‚Sicheren Hafen Niedersachsen‘ erklärt hat. Zwar war und ist die Unterbringung und Integration Geflüchteter auch für unsere Stadt eine enorme Herausforderung. Doch es ist eine Herausforderung, der wir uns auch weiterhin stellen wollen. Der Rat und die Stadtverwaltung haben sich per Resolution bereit erklärt, Geflüchteten im Rahmen der kommunalen Möglichkeiten Obdach und Hilfe zu gewähren. Das gilt explizit auch für in Seenot geratene Menschen. Wir wissen, dass die Stadtgemeinschaft mit ihren zahlreichen ehrenamtlichen Flüchtlingshelfer*innen hinter dieser Entscheidung steht. Und wir hoffen, dass unser klares Bekenntnis mit dazu beiträgt, dass zukünftig keine Menschen mehr sterben müssen, die auf ihrer Flucht in Seenot geraten.“
Wie wichtig es ist, dass sich die Bundesländer verstärkt eigenständig engagieren, zeigen allein die aktuellen Entwicklungen: Die Situation in den Hotspots auf den griechischen Inseln ist weiter dramatisch: Über 35.000 Menschen sitzen dort fest, die Stimmung ist stark angespannt. Auf dem zentralen Mittelmeer wurde das Rettungsschiff Ocean Viking von SOS Mediterranee mit 180 Geretteten an Bord über eine Woche lang von europäischen Regierungen blockiert. Und auch den 50 aus Seenot geretteten Menschen an Bord des Tiertransportschiffs Talia verweigerten Malta und Italien tagelang einen Sicheren Hafen. Solange europäische Staaten und auch die Bundesregierung blockieren und die sofortige Aufnahme von Menschen auf der Flucht verweigern und verzögern, müssen die Bundesländer aktiv werden. Die Aufnahmebereitschaft dafür ist vorhanden – das zeigen die klaren Bekenntnisse kommunaler Entscheidungsträger_innen und die vielen Kommunen, die sich zu Sicheren Häfen erklärt haben.
https://www.nds-fluerat.org/44864/aktuelles/obs-von-goettingen-und-hannover-unterzeichnen-offenen-brief
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Krankschreibungen per Telefon bei leichten Erkältungen sind seit dem 1. Juni nicht mehr möglich. Doch diese Corona-Sonderregelung habe sich bewährt, eine Fortführung sei eventuell sinnvoll: Das denkt nicht nur der Deutsche Hausärzteverband, der für eine Verlängerung plädierte, sondern auch die AOK Plus in Sachsen und Thüringen.
Kaum missbräuchlichen Krankschreibungen
Die Krankenkasse geht nicht davon aus, dass die telefonische Ausstellung einer Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (AU) missbraucht wurde – und legt in ihrem Presseblog dafür Zahlen vor. Zwar seien in Sachsen und Thüringen die Krankmeldungen bei Erkältungen deutlich nach oben gegangen, als die Telefon-AU eingeführt wurde – auf fast 40.000 in der zwölften Kalenderwoche –, doch „innerhalb von zwei Wochen sind diese bis unter das Vorjahresniveau gesunken und haben dieses eine Woche später sogar noch halbiert“.
Mögliche Gründe dafür seien laut AOK Plus Kontaktverbote, die genauere Einhaltung der Hygieneregeln, das schöne Wetter, Arbeiten im Homeoffice und weniger Stress. Auch bei anderen Erkrankungen verzeichnet die Kasse einen erheblichen Rückgang. So seien vor der Pandemie seit Jahresbeginn zirka 60.000 AU-Fälle pro Woche eingegangen, nach Einführung der Corona-Maßnahmen lägen diese nur noch bei etwa 25.000.
Praxen und Patienten entlasten
Die Bedenken gegenüber der Telefon-AU ließen sich aus diesen Zahlen nicht belegen, zieht die AOK Fazit. „Es scheint vielmehr so, dass dieses Angebot ein probates Mittel darstellen kann, um während zukünftiger Erkältungs- und Grippesaisons Praxen und Patienten zu entlasten und Ansteckungsketten zu unterbrechen. Der Gemeinsame Bundesausschuss sollte die Telefon-AU einer genauen Evaluation unterziehen, um deren Wirkung und potenzielle Nutzbarkeit genau zu prüfen.“
Es scheint vielmehr so, dass dieses Angebot ein probates Mittel darstellen kann, um während zukünftiger Erkältungs- und Grippesaisons Praxen und Patienten zu entlasten… AOK Plus
Auch die Techniker Krankenkasse berichtet von sinkenden AU-Zahlen: Der Mai 2020 sei der Monat mit dem niedrigsten Krankenstand seit zehn Jahren gewesen.
Am 26. Juni hat der Gemeinsame Bundesausschuss am beschlossen, die Telefon-AU in den Landkreisen Gütersloh und Warendorf, die als Corona-Hotspots gelten, zunächst bis zum 14. Juli wieder zuzulassen.
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8. Juli 2020
Viele Menschen haben keine Lust mehr, sich den Lappen bei der Sommerhitze vors Gesicht zu schnallen. Während jene, die bereits Erfahrungen mit COVID-19 hatten, wie etwa der Schauspieler Tom Hanks, eindringlich ihre Mitmenschen zur Verantwortung rufen. Er fand klare Worte und bekannte, er habe „keinen Respekt vor Maskenverweigerern“.
Und was sagen die politisch Verantwortlichen? Welche Argumente kann inzwischen die Wissenschaft zu dieser aufgeheizten Debatte liefern? Ist die Gefahr durch Aerosole womöglich doch größer als bisher gedacht? Hier finden Sie einen Überblick zum aktuellen Stand in Sachen Masken:
Jedes Bundesland und seine Politiker setzen andere Schwerpunkte. Da tritt der Wirtschaftsminister von Mecklenburg-Vorpommern eine Debatte über ein baldiges Ende der coronabedingten Maskenpflicht im Einzelhandel los. Sein Kollege aus Niedersachsen schlägt vor, aus der Pflicht beim Einkauf eine „Empfehlung“ zu machen.
Sachsen will überlegen, wo auf die Maskenpflicht verzichtet werden kann, Bremen das Thema im Senat diskutieren. Die AfD poltert ohnehin seit Wochen gegen die Maskenpflicht, flankiert von selbsternannten `Experten´ in den sozialen Medien und begleitet von `Hygienedemos´.
SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach nennt eine mögliche Aufhebung ein „völlig falsches Signal“. Auch für Martin Exner, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene, sendet eine Abschaffung die falsche Botschaft, dass die Situation im Griff sei.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn betont die Notwendigkeit der Maskenpflicht, Kanzlerin Angela Merkel schaltet sich ein. Schließlich einigen sich die 16 Gesundheitsminister der Länder darauf, die Maskenpflicht beizubehalten. Nur einen Tag später regt die FDP an, die bundesweite Maskenpflicht doch „auf den Prüfstand” zu stellen…
Während sich die politische Debatte scheinbar im Kreis dreht, geht die wissenschaftliche Diskussion geradlinig in eine Richtung, wie auch aktuelle Studien wieder zeigen: Eine Schutzgarantie bieten die Masken zwar nicht, die Daten sprechen aber für das Tragen einer Gesichtsbedeckung.
Masken wichtiger als Social Distancing?
Ist der Mund-Nasen-Schutz womöglich sogar wichtiger als Social Distancing? Zu dieser Einschätzung gelangen US-Epidemiologen in ihrer jetzt in PNAS veröffentlichten Studie. Zhang und Kollegen konnten zeigen, dass sich die Kurven in Italien und in New York deutlich abgeflacht haben, seitdem eine MNB vorgeschrieben ist. Allein durch diese Schutzmaßnahme sei die Zahl der Infektionen signifikant gesenkt worden, d.h. um über 78.000 in Italien vom 6. April bis 9. Mai und um über 66.000 in New York City vom 17. April bis 9. Mai.
Andere Maßnahmen wie Social Distancing reichten allein nicht aus, um die Bevölkerung zu schützen. Sie kommen zu dem Schluss, dass das Tragen von Gesichtsmasken in der Öffentlichkeit das wirksamste Mittel ist, um eine Übertragung zu verhindern. Ihrer Einschätzung nach war die frühe Empfehlung zum Tragen einer MNB maßgeblich daran beteiligt, dass die Zahl der COVID-19-Fälle in China schneller zurückging als in den meisten westlichen Ländern.
Rolle der Aerosole
„Inzwischen gibt es überwältigende wissenschaftliche Evidenz dafür, dass gerade Masken, auch einfache selbstgefertigte Baumwollmasken, eine mechanische Barriere für die Ausbreitung gerade von Coronaviren darstellen”, schreibt Jan-Heiner Küpper Mitte Juni, Professor für Molekulare Zellbiologie an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) in seiner Veröffentlichung zu COVID-19.
Küpper weist darauf hin, dass sich SARS-CoV-2 nicht nur in den ausgeatmeten größeren Tröpfchen befinden kann, die nach 1 bis 2 Metern schnell zu Boden sinken. Sondern auch in Aerosolen, die für viele Stunden in der Luft bleiben können. Dadurch kann die Infektionsdosis in geschlossen Räumen über die Zeit stark ansteigen, wenn sich eine akut infizierte Person darin befindet – und keine Maske trägt.
Im Lauf der Pandemie hatten sich die Anzeichen gemehrt, dass sich das Virus nicht nur durch Husten und Niesen, sondern auch über Ausatmen und Sprechen infizierter Menschen ausbreitet. Anfang März veröffentlichten deutsche Wissenschaftler Daten über das erste COVID-19-Cluster bei einem Autozulieferer in Deutschland. Darunter waren 4 Personen, die erkrankten, nachdem sie mit Geschäftspartnern ohne auffälliges Fieber oder Husten in Kontakt gekommen waren. Die Schlussfolgerung daraus: Jeder könnte eine Quelle der Übertragung sein. Und der beste Weg, dies einzudämmen, waren Masken.
Welche Masken?
Eine Studie von Wissenschaftlern der Universität der Bundeswehr München hat die diversen Maskentypen untersucht und kommt zu dem Schluss, dass eine einfache MNB oder eine chirurgische Maske die Aerosolausbreitung wirksam begrenzen können.
Einen eigenen effizienten Schutz vor einer Tröpfcheninfektion wiederum bieten nur eng anliegende, partikelfiltrierende Halbmasken. Studien mit Influenzaviren hatten bereits gezeigt, dass FFP2-Masken dem Träger einen höheren Schutz bieten als chirurgische Masken oder selbstgenähte Alltagsmasken.Welche Masken?
Eine Studie von Wissenschaftlern der Universität der Bundeswehr München hat die diversen Maskentypen untersucht und kommt zu dem Schluss, dass eine einfache MNB oder eine chirurgische Maske die Aerosolausbreitung wirksam begrenzen können.
Einen eigenen effizienten Schutz vor einer Tröpfcheninfektion wiederum bieten nur eng anliegende, partikelfiltrierende Halbmasken. Studien mit Influenzaviren hatten bereits gezeigt, dass FFP2-Masken dem Träger einen höheren Schutz bieten als chirurgische Masken oder selbstgenähte Alltagsmasken.
Viruswolken durch den Spruch „bleib gesund!“
Dass ein Tuch über dem Mund beim Sprechen die Tröpfchenemission deutlich verringern kann, darauf weisen die Ergebnisse eine Studie im New England Journal of Medicine hin. Durch Visualisierung konnten die Forscher zeigen, dass durch das Aussprechen von “bleib gesund” zahlreiche Tröpfchen im Bereich von 20 bis 500 μm erzeugt wurden. Je lauter gesprochen wurde, desto mehr Tröpfchen entstanden.
Eine Studie in Physics of Fluids hat speziell Alltagsmasken auf Stoffbasis untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass locker gefaltete Gesichtsmasken und Bandana-ähnliche Abdeckungen aerolisierte Atmungströpfchen nur minimal blockieren.
Gut sitzende, selbstgemachte Masken mit mehreren Lagen Steppstoff und handelsübliche Kegelmasken konnten hingegen die Geschwindigkeit und Reichweite der Tröpfchen erheblich einschränken - wenn auch mit gewissen Verlusten bedingt durch das Material der Masken und die Ränder.
Anfang April konnten Epidemiologen in einer Studie in Nature Medicine zeigen, dass chirurgische Gesichtsmasken den Nachweis von Influenzavirus-RNA in Atmungströpfchen und Coronavirus-RNA in Aerosolen signifikant reduzierten. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass chirurgische Masken die Übertragung von Coronaviren und Influenzaviren von symptomatischen Personen verhindern könnten.
Dass OP-Masken die Übertragung von SARS-CoV-2 bremsen zeigt auch eine Studie mit Goldhamstern. Forscher aus Hongkong konnten zeigen, dass durch das Tragen von Op-Masken die Übertragungsrate um mehr als 60 % reduziert wurde.
Vorbild Jena
Dass das Tragen von chirurgischen Masken und Alltagsmasken das Infektionsgeschehen in Deutschland reduzieren kann (Medscape berichtete) , darauf weisen auch die Ergebnisse einer Modellierung dänischer und deutscher Ökonomen und Statistiker Anfang Juni hin.
Sie stellten die Pandemie-Entwicklung in Jena, wo man schon am 6. April das Maskentragen anordnete, einem `synthetischen´ Jena ohne Maskenpflicht gegenüber. In einem zweiten Schritt verglichen die Forscher die Fallzahlen in den Städten und Kreisen, welche die Maskenpflicht zum 22. April eingeführt hatten, mit denen der Städte und Kreise, welche sie erst zum 27. April oder später eingeführt hatten.
Sie kommen zu dem Schluss, dass die Maskenpflicht die Wachstumsrate der COVID-19-Fälle in Deutschland um etwa 40% verringert. In Jena war es durch die frühzeitige Einführung der Maskenpflicht gelungen, die Zahl der Neuinfektionen praktisch auf null zu senken.
Desinfizieren der Wohnung?
Auch eine Studie im British Medical Journal lieferte Anfang Mai Hinweise darauf, dass Masken das Infektionsrisiko senken können. Pekinger Wissenschaftler hatten in 124 Familien, in denen sich einzelne Familienmitglieder mit COVID-19 infiziert hatten, untersucht, was die gesunden Familienmitglieder unternommen hatten, um sich zu schützen. Sie stellten fest, dass das Infektionsrisiko durch das tägliche Desinfizieren der Wohnung um 77 % und durch das Tragen von Masken um 79 % gesenkt werden konnte.
Neubewertung des RKI
Das RKI empfiehlt das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung (MNB) in bestimmten Situationen im öffentlichen Raum zum Schutz von Risikogruppen und um die Ausbreitungsgeschwindigkeit von COVID-19 zu reduzieren, wenn Abstand halten nicht ausreicht.
Wie das RKI schreibt, beruht die Empfehlung auf einer Neubewertung der zunehmenden Evidenz, dass ein hoher Anteil von Übertragungen unbemerkt erfolgt, also schon vor dem Auftreten von Symptomen. Denn bereits 1 bis 3 Tage vor Symptombeginn können hohe Virusmengen ausgeschieden werden. Eine teilweise Reduktion dieser unbemerkten Übertragung durch das Tragen von Masken könnte die Ausbreitung von SARS-CoV-2 verlangsamen, so das RKI.
Voraussetzung für eine Schutzwirkung sei, dass genügend Menschen eine MNB tragen und sie richtig anwenden. MNB und FFP2-/FFP3-Masken unterscheiden sich dabei nicht nur in der Stärke der Filterwirkung der Atemluft. Während ein MNS primär andere Personen vor feinen Tröpfchen und Partikeln in der Ausatemluft schützt, zielen FFP2-/FFP3-Masken auf den persönlichen Schutz des Trägers ab. Kommerziell und privat hergestellte MNB bestehen meist aus Baumwollstoffen.
ECDC und CDC befürworten Masken, die WHO schwenkt um
In einer Stellungnahme kommt das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) zu dem Schluss, dass der Einsatz von Gesichtsmasken als Mittel der Kontrolle von Infektionsquellen eingesetzt werden kann, um die Ausbreitung des Virus durch infizierte, aber noch symptomfreie Personen zu verhindern.
Auch die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) sprechen sich für den Einsatz von MNB aus, um in Situationen, in denen ausreichend Abstand nicht eingehalten werden kann, eine Übertragung zu verhindern. Das dient besonders dem Schutz von Menschen mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf.
Während in einigen Ländern Ostasiens der Mund-Nase-Schutz während der Grippe-Wellen seit Jahren verbreitet ist, wurde die Schutzwirkung gegen SARS-CoV-2 von westlichen Epidemiologen und von der WHO lange bezweifelt. Es wurde zu bedenken gegeben, dass sich die Träger von Masken womöglich unvorsichtiger verhielten, weil sie sich in falscher Sicherheit wiegen.
WHO hat nachgebessert
Nachdem nun die Ergebnisse einer großen, von der WHO in Auftrag gegebenen Meta-Analyse im LANCET vorliegen (Medscape berichtete) und auch der MNB eine gute Schutzwirkung attestieren, hat die WHO ihre Richtlinien zum Tragen von Schutzmasken aktualisiert.
Sie rät nun zum Gebrauch von Masken besonders an Orten, an denen das Virus weit verbreitet ist sowie in Situationen, in denen Abstand halten nur schwer möglich ist. Sie hebt aber auch hervor, dass Masken immer nur als Teil einer umfassenden Gesamtstrategie verwendet werden sollten.
In Bulgarien übrigens wurde die Maskenpflicht vor kurzem wieder eingeführt, nachdem sie am 15. Juni abgeschafft worden war. Das Modell der Freiwilligkeit hatte offenbar nicht funktioniert, die Neuinfektionen schnellten in die Höhe.
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