18. Dezember 2024
https://www.nds-fluerat.org/61238/aktuelles/61238/
Beschluss vom 17.12.2024:
Die Kommission für Migration und Teilhabe lehnt die Einführung einer diskriminierenden Bezahlkarte für Asylsuchende in Niedersachsen ab. Sie fordert die Landesregierung auf, die Vorbereitungen zu ihrer Einführung sofort zu stoppen und stattdessen eine Gesundheitskarte für alle sowie die Verabschiedung eines Landes-Antidiskriminierungsgesetzes auf die politische Tagesordnung zu setzen.
Begründung:
Eine Digitalisierung von Leistungen des Landes ist grundsätzlich begrüßenswert und sinnvoll. Durch die Digitalisierung und die Vereinfachung von Verwaltungsprozessen kann eine Bezahlkarte sinnvoll sein, wenn sie – wie in Hannover oder Wolfsburg – diskriminierungsfrei umgesetzt wird. Das vom Land ausgearbeitete Umsetzungskonzept für die Bezahlkarte sieht jedoch wesentliche Beschränkungen im Bereich Bargeldabhebung und Überweisungen für Asylsuchende und Geduldete vor, die die Kommission für Migration und Teilhabe als diskriminierend bewertet und ablehnt. Während die Einführung der Bezahlkarte für alle Kommunen verpflichtend sein soll, verzichtet die Landesregierung bislang darauf, auch die seit langem geforderte Ausgabe einer Gesundheitskarte für alle Schutzsuchenden verpflichtend vorzuschreiben. Ausgerechnet im Bereich der Gesundheitsversorgung für Geflüchtete ist eine Digitalisierung bislang weiterhin nicht vorgesehen.
Das Konzept des Landes sieht für den betroffenen Personenkreis einen Vorrang von Sachleistungen statt Bargeld vor. Überweisungen und Lastschriften sollen nur eingeschränkt möglich oder ganz ausgeschlossen werden. Der verfügbare Bargeldbetrag soll auf 50 € monatlich beschränkt werden. Diese Differenzierung nach Status stellt eine Ungleichbehandlung aufgrund des sozialen Status dar. Eine Ungleichbehandlung besteht hier vor allem gegenüber leistungsberechtigten Personen des Sozialrechts, die Sozialleistungen zur Sicherstellung eines menschenwürdigen Existenzminimums, wie Bürgergeld oder Sozialhilfe, im Regelfall als Geldleistung erhalten.
Der Beschluss, eine Bezahlkarte einzuführen, folgt der Logik eines überwunden geglaubten Abschreckungskonzepts, das darauf zielt, Geflüchtete durch eine schäbige Behandlung von einer Flucht nach Deutschland abzuhalten. Die Aussage, Geflüchtete würden wegen der besseren Sozialleistungen hierzulande fliehen, widerspricht aber jeder wissenschaftlichen Erkenntnis. Die Karte macht den Betroffenen das Leben unnötig schwer: Mit einer Bezahlkarte ist ein Einkauf auf Flohmärkten oder Secondhandshops nicht möglich. Auch der Kauf eines Deutschlandtickets, Handyverträge, Raten für den Rechtsbeistand, günstige Einkäufe beim Trödel oder bei Ebay werden erschwert oder verunmöglicht. Damit wird durch die Bezahlkarte das grundgesetzlich garantierte Existenzminimum weiter unterschritten, das schon jetzt für Geflüchtete in den ersten drei Jahren ihres Aufenthalts um fast 20% unter dem verfassungsrechtlich garantierten Existenzminimum liegt. Die in Artikel 1 Abs. 1 Grundgesetz garantierte Menschenwürde ist aber, wie das Bundesverfassungsgericht in seiner bahnbrechenden Entscheidung vom 18.07.2012 zu Protokoll gegeben hat, „migrationspolitisch nicht zu relativieren“.
Die niedersächsische Landesregierung hat in ihrem Koalitionsvertrag angekündigt, „Rassismus mit aller Kraft“ zu bekämpfen, und versprochen, „dass alle ankommenden Geflüchteten in Niedersachsen gleich behandelt werden und ihnen möglichst schnell ein selbstbestimmtes Leben ermöglicht wird.“ Deshalb appellieren wir an die rot-grüne Landesregierung, sich auf ihre Versprechen zu besinnen und die Gleichbehandlung aller Menschen in Niedersachsen sicherzustellen. Wir fordern:
Einführung einer “Social Card” statt einer diskriminierenden Bezahlkarte!
Einführung einer Gesundheitskarte für alle
Verabschiedung eines Anti-Diskriminierungsgesetzes in Niedersachsen
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Anke Brodmerkel, Medscape
16. Dezember 2024
Eine gute kardiorespiratorische Fitness senkt bei älteren Menschen das Risiko, dass deren kognitive Fähigkeiten nachlassen. Darauf deutet eine US-amerikanische Beobachtungsstudie hin, die ein Team um Prof. Dr. Kirk Erickson vom Department of Neuroscience des AdventHealth Research Institute in Orlando, Florida, jetzt online im British Journal of Sports Medicine (BJSM) veröffentlicht hat.
Der positive Einfluss zeige sich unabhängig von den wichtigsten Risikofaktoren für den geistigen Abbau – dem Alter und dem Vorliegen des Hochrisikogens APOE4, berichten die Erstautorin der Publikation, Dr. Lauren Oberlin vom AdventHealth Research Institute, und ihre Kollegen. Finanziert wurde die Studie von den National Institutes of Health.
Mehr als jeder 4. Proband war Träger des APOE4-Gens
Die kardiorespiratorische Fitness (CRF) beschreibt die Fähigkeit des Herz-Kreislauf- und des Atmungssystems, die großen Skelettmuskeln ausreichend mit Sauerstoff zu versorgen, damit diese bei sportlichen Aktivitäten die nötige Energie bereitstellen können. Durch regelmäßiges Ausdauertraining lässt sie sich verbessern.
Auch frühere Studien hatten bereits Zusammenhänge zwischen der kardiorespiratorischen Fitness und dem Risiko für einen altersbedingten kognitiven Verfall beobachtet. Unklar war bisher aber, welche konkreten Aspekte der Kognition eine gute CRF positiv verändern kann und welche anderen Faktoren diesen Zusammenhang womöglich beeinflussen.
Für ihre Studie, die diese Fragen beantworten sollte, rekrutierten Erickson und sein Team 648 kognitiv gesunde Probanden im Alter von 65 bis 80 Jahren. Das Durchschnittsalter der Teilnehmer lag bei 69 Jahren. 71% von ihnen waren Frauen. 15% gaben an, einen Betablocker einzunehmen. Von den 640 Probanden, die einem entsprechenden Gentest unterzogen wurden, waren 27% APOE4-Träger.
Die Fitness der Teilnehmer ließ eher zu wünschen übrig
Als Maß für die CRF verwendeten die Wissenschaftler um Erickson den VO2max-Wert, also die maximale Sauerstoffmenge, die bei höchster körperlicher Anstrengung aufgenommen und verwertet werden kann. Gemessen wurde der Wert während eines abgestuften Belastungstests auf einem motorisierten Laufband.
Die kognitiven Fähigkeiten ihrer Probanden bewerteten die Forscher anhand der Ergebnisse zahlreicher validierter neuropsychologischer Tests, die an 2 verschiedenen Tagen durchgeführt wurden. In den Tests wurden 5 Bereiche der Kognition untersucht:
die Verarbeitungsgeschwindigkeit,
das Arbeitsgedächtnis,
die visuell-räumliche Verarbeitung,
das episodische Gedächtnis und
die Exekutivfunktion/Aufmerksamkeitskontrolle, die auch Planungs- und Organisationsfähigkeiten miteinschließt.
Wie Erickson und seine Kollegen schreiben, betrug die durchschnittliche VO2max ihrer Probanden 21,68 ml/kg/min. Sonderlich fit waren die Teilnehmer der Studie demnach nicht. Eine gute VO2max liegt bei Männern zwischen 30 und 40 ml/kg/min, bei Frauen zwischen 25 und 35 ml/kg/min.
Das Bildungsniveau wirkte sich positiv aus
Erwartungsgemäß war ein höheres Alter der Probanden mit einer schlechteren Leistung in allen 5 kognitiven Bereichen verbunden, wenn das Geschlecht, die Bildungsjahre und der BMI berücksichtigt wurden. Ein höheres Bildungsniveau war durchweg mit besseren Leistungen assoziiert.
Die vermutlich wichtigste Botschaft der Studie ist jedoch die folgende: Ein höherer VO2max-Wert war mit einer besseren Leistung in allen 5 untersuchten kognitiven Bereichen verbunden – und zwar unabhängig vom Alter und APOE4-Status.
Bei Frauen, Probanden mit geringerer Schulbildung und Patienten, die Betablocker einnahmen, fand sich ein positiver Zusammenhang zwischen der CRF und der kognitiven Leistung vor allem in den Bereichen Verarbeitungsgeschwindigkeit und Exekutivfunktion/Aufmerksamkeitskontrolle.
Da es sich lediglich um eine Beobachtungsstudie handele, könnten sie natürlich keine eindeutigen Schlüsse zu Ursache und Wirkung ziehen, räumt das Team um Erickson ein. Auch seien nicht alle kognitiven Bereiche bewertet worden – unter anderem fehlte die Sprache – und die Teilnehmer seien zudem recht inaktiv gewesen, was die Bandbreite der beobachteten Fitnessniveaus eingeschränkt habe.
Ausdauertraining für mehr kognitive Gesundheit im Alter
Dennoch ist das Fazit der Forscher ein positives: „Die Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung der kardiorespiratorischen Fitness als einen wichtigen Gesundheitsfaktor für den Erhalt der kognitiven Fähigkeiten im höheren Lebensalter“, schreiben Erickson und seine Kollegen.
Die Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung der kardiorespiratorischen Fitness (…) für den Erhalt der kognitiven Fähigkeiten im höheren Lebensalter. Prof. Dr. Kirk Erickson und Kollegen
Sie vermuten, dass eine gute CRF die Hirndurchblutung steigert, oxidativen Stress reduziert, neue synaptische Verbindungen schafft, das Wachstum von Neuronen ankurbelt, Neurotransmittersysteme verbessert sowie die Form und Struktur der grauen und weißen Substanz verändern kann.
Psychosoziale Faktoren, die mit der CRF zusammenhängen, etwa eine bessere Stimmung, besserer Schlaf und weniger Müdigkeit, könnten sich ebenfalls positiv auf die kognitiven Fähigkeiten auswirken, fügen die Autoren der Studie hinzu. Das Verständnis für die gefundenen Zusammenhänge könne helfen, individuelle Trainingspläne zu entwickeln, die eine gesteigerte Ausdauer zum Ziel haben – um so die kognitive Gesundheit im Alter zu optimieren.
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Zivilisten die Köpfe abzuschlagen und diese auf Zaunpfähle zu spießen, das ist ihre Handschrift. Aber die Demokratischen Kräfte Syriens (SDF) treten ihnen entschlossen entgegen. In the flash of this moment, you are the best of what we are. Don´t let them stop you now, Rojava!
https://www.rosalux.de/news/id/52871/rojava-unter-beschuss
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Alle fünf Polizist*innen wurden freigesprochen. Die Verfahrenskosten trägt die Staatskasse.
Der Solidaritätskreis und das Grundrechtekomitee sind fassungslos, wütend und traurig. Es geht nicht um die Angemessenheit von Strafe, sondern um das völlige Fehlen einer Verantwortungsübernahme. Das Gericht billigte mit den Freisprüchen und der Würdigung das Einsatzverhalten aller 5 Beamt*innen., die tödliche Einsatzlogik wurde anerkannt.
Die 5 Polizist*innen, die an dem Einsatz beteiligt waren, werden weiterhin ihre Berufe ausüben dürfen und ihren Beamt*innenstatus nicht verlieren. Eine ernsthafte Entschuldigung und Verantwortungsübernahme durch die Polizei stehen auch nach einem Jahr Prozess weiterhin aus.
„Das heutige Urteil wird nicht dazu beitragen, tödliche Polizeieinsätze in Zukunft zu verhindern. Im Gegenteil, das Urteil ist ein Signal an die Polizei: Ihr könnt weitermachen wie bisher, für tödliche Schüsse drohen keine Konsequenzen“ , kritisiert Britta Rabe, die den Prozess für das Komitee für Grundrechte und Demokratie beobachtet hat..
Anna Neumann, Pressesprecher*in des Solidaritätskreises Justice4Mouhamed kritisiert: „Dieses Urteil wird Geschichte schreiben: Zukünftige Urteile werden sich darauf beziehen. Damit rückt eine selbstkritische Reflexion und Auseinandersetzung mit strukturellem Rassismus seitens der Polizei in weite Ferne. Das ist fatal, denn wir brauchen strukturelle Veränderungen, um weitere Tötungen durch die Polizei zu verhindern.“
Mouhameds Familie fordert, dass so etwas nie wieder passiert. Seit Mouhameds Tod sind jedoch bereits zahlreiche weitere Menschen durch oder in den Händen der Polizei gestorben.
Der Prozess ist durch Ungleichheit gekennzeichnet gewesen. Die Brüder Sidy und Lassana Dramé wurden von der Stadt Dortmund nicht darin unterstützt, dem Prozess beizuwohnen. Dies musste von zivilen Akteur*innen und zahlreiche Spender*innen erstritten werden, welche Visa organisierten sowie die Kosten des Aufenthalts privat finanzierten .Auch das Urteil leistet keine Anerkennung des Leids der Familie und der Belastung durch den Prozess: Mouhamed kam als Mensch nicht vor. Die Entschuldigung des Schützen Fabian S. fand im Zuge seiner PR-Kampagne im Sommer statt, mit der es ihm – erfolgreich – gelang, sein Image aufzubessern. Seinem Exklusivinterview und seinen Aussagen wurde deutlich mehr Gewicht gegeben als den Perspektiven der Familie Mouhameds - was einer Täter-Opfer-Umkehr und der Inszenierung einer Notwehrsituation den Weg bereitete.
Der Kampf um ein würdevolles Gedenken an Mouhamed Dramé, Gerechtigkeit für seine Familie und ein Ende tödlicher Polizeigewalt werden auch nach dem Prozess weitergehen.
Dazu ruft der Solidaritätskreis am 14.12, um 13:12 Uhr, mit dem Startpunkt Katharinentreppen, zu einer Demonstration auf, um das Urteil zu skandalisieren und weiterhin Gerechtigkeit für Mouhamed, seine Familie und Betroffenen von tödlicher Polizeigewalt zu fordern.
No Justice, no Peace.
--
Komitee für Grundrechte und Demokratie e.V.
Aquinostraße 7-11
50670 Köln
https://www.grundrechtekomitee.de/
Tel.: 0221- 972 69 30
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Und diese Studie hier zeigt, dass kaum Geld in die Heimat überwiesen wird:
https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2024-12/migration-gefluechtete-ueberweisungen-ausland-studie
"Die Vorstellung, dass Geflüchtete, die auf Grundsicherung angewiesen sind, in großem Umfang Geld ins Ausland schicken, entbehrt jeder empirischen Grundlage", sagte Studienautorin Sabine Zinn.
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Die arme Frau war richtig entsetzt;-)
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Isabell Halletz, Geschäftsführerin des Arbeitgeberverbands Pflege, betonte im Gespräch mit dem "Tagesspiegel", dass der Weggang syrischstämmiger Pflegekräfte in kleineren Seniorenheimen oder bei ambulanten Diensten dazu führen könnte, dass die erforderliche Personalquote unterschritten würde. Die Folge wären Aufnahmestopps für Pflegebedürftige. Die häufig gut integrierten Kräfte zu verlieren, wäre aus ihrer Sicht außerdem "nicht nur ein fachlicher, sondern auch ein emotionaler Verlust".
Ähnlich sieht es Verdi-Chef Frank Werneke. Rückführungen im großen Stil seien "gegen die Interessen der Menschen und übrigens auch gegen die Interessen der Arbeitswelt, zumindest in Teilen in Deutschlands", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. "Viele sind hier auf dem Arbeitsmarkt integriert und etabliert und auch wichtig für uns." Viele seien Verdi-Mitglieder geworden. Die Gewerkschaft vertritt auch die Interessen von Arbeitnehmern im Bereich Verkehr, Logistik und Sicherheit. In dieser Berufsgruppe sind die meisten Einwanderer aus Syrien beschäftigt. Hier liegt ihr Anteil bei 1,4 Prozent.
Expertin befürchtet Verzögerungen bei der Energiewende
Auch das Handwerk setzt seit Jahren viel Hoffnung auf syrische Migranten, gerade in der Ausbildung: Fast die Hälfte all derjenigen mit Fluchthintergrund, die bundesweit eine berufliche Ausbildung machen, machen diese im Handwerk, erklärt der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) auf Anfrage unserer Redaktion. 2023 waren das knapp 8.400 Menschen – etwa 2,5 Prozent aller Azubis im Handwerk. "Die Arbeitgeber im Handwerk erwarten, dass sie ihre syrischen Beschäftigten dauerhaft und verlässlich als wichtige Fachkräfte weiterbeschäftigen können", so der ZDH. Sie leisteten "einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung dringender gesellschaftlicher Aufgaben" wie dem Wohnungsbau oder der Energiewende.
Rund 2.000 Syrer arbeiten Lydia Malin vom Institut der Deutschen Wirtschaft zufolge in Deutschland als Bauelektrik-Fachkraft – ein absoluter Mangelberuf. Schon heute könnten in diesem Bereich acht von zehn Stellen nicht besetzt werden, gibt sie gegenüber dem "Tagesspiegel" an. Ein "Nadelöhr für die Klimawende", wie sie sagt.
Das ohnehin von Personalnot geplagte Gastgewerbe beschäftigt aktuell rund 18.500 syrische Staatsangehörige sozialversicherungspflichtig. Sandra Warden, Geschäftsführerin im DEHOGA-Bundesverband, sagt auf Anfrage: "Wir gehen nach jetzigem Stand davon aus, dass Mitarbeitende, die in Deutschland ihren Lebensunterhalt verdienen und gut integriert sind, vor einer Rückkehr-Entscheidung zunächst die tatsächlichen Entwicklungen in Syrien genau beobachten und bewerten werden." Sollten sich viele für eine Rückkehr entscheiden – oder dazu gezwungen werden – könnte sich nicht nur die Frage stellen, wer uns operiert und die Solaranlage installiert, sondern auch, wer uns den Cappuccino serviert.
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Das 11-jährige Mädchen aus Sierra Leone trieb drei Tage mit zwei improvisierten Rettungsringen aus luftgefüllten Reifenschläuchen und einer einfachen Rettungsweste im Wasser. Sie gab an, vor zwei Tagen noch Kontakt mit zwei anderen Personen im Wasser gehabt zu haben. Aber dieser sei abgebrochen. Das Kind führte weder Trinkwasser noch Essen bei sich und war zwar unterkühlt, aber ansprechbar und orientiert. Nur durch Zufall hatte die Crew um 3.20 Uhr in der Frühe die Rufe in der Dunkelheit gehört und sofort ein Rettungsmanöver eingeleitet. An Bord der TROTAMAR III umsorgte die Crew das Mädchen und übergab es um 6 Uhr an den Rettungsdienst auf Lampedusa.
Skipper Matthias Wiedenlübbert:„Es war ein unglaublicher Zufall, dass wir trotz laufendem Motors die Stimme des Kindes gehört haben. Und natürlich haben wir noch nach weiteren Überlebenden gesucht. Aber nach dem tagelangen Sturm mit über 23 Knoten und 2,5 Meter hohe Wellen war das aussichtslos.“
Die TROTAMAR III ist ein deutsches Segelschiff, das seit August 2023 die Zivile Seenotrettung im Mittelmeer unterstützt. In diesen Tagen ist es südlich von Lampedusa unterwegs, um in Seenot geratene Menschen zu unterstützen. Um 24 Uhr in der Nacht hatte die Crew bereits ein seeuntaugliches Holzboot ohne Motor mit 53 Menschen gefunden, Rettungswesten verteilt und die Italienischen Behörden verständigt. In anderen Einsätzen wurden bis zu 64 Menschen direkt auf die TROTAMAR III gerettet.
Katja Tempel, vom CompassCollective kommentiert: „Selbst bei Sturm sind Menschen gezwungen, riskante Fluchtwege übers Mittelmeer zu nutzen. Wir brauchen sichere Passagen für Flüchtende und ein offenes Europa, das Menschen willkommen heißt und ihnen leichten Zugang zum Asylsystem gewährt. Ertrinken im Mittelmeer ist keine Option.“
Das 13m lange Boot mit wechselnden Crews aus Aktivist:innen hat damit seit dem Einsatzbeginn im August 2023 insgesamt 1653 Menschen in Seenot unterstützt und ihre Rettung durch Alarmierung der Rettungsleitstelle in Rom veranlasst. 231 Menschen wurden direkt auf die TROTAMAR III gerettet.
Das CompassCollective mit dem Segelboot TROTAMAR III stammt aus dem Wendland, der Region in Niedersachsen, die 40 Jahre lang von der Auseinandersetzung um die Atomenergie geprägt wurde. Zivilgesellschaftlicher Protest konnte am Ende ein Atommüll-Endlager in Gorleben verhindern und bringt jetzt den Rückenwind, um solidarisch gegen Abschottung und das Sterben auf dem Mittelmeer anzusegeln.
Bildmaterial zur freien Verfügung unter Nennung des CompassCollective als Quelle finden Sie auf https://compass-collective.org/presse
Für weitere Informationen und Nachfragen:
Katja Tempel, Pressekontakt
+49 160 44 00 206
Skipper Matthias Wiedenlübbert
+49 170 804 2056
Presse@compass-collective.org
https://compass-collective.org/
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Leider sieht der einschlägige Erlass des Landes Niedersachsen eine „Opt-Out-Regelung“ wie in Nordrheinwestfalen nicht vor: In Niedersachsen werden die Kommunen zur Einführung der Bezahlkarte verpflichtet.
Der Rat der Stadt Münster hat gestern mehrheitlich entschieden, in Münster keine Bezahlkarte für Geflüchtete einzuführen. Damit wird die Stadt die „Opt-Out-Regelung“ nutzen, die vom Land NRW im Entwurf zum Ausführungsgesetz des AsylbLG vorgesehen ist. Gut, dass sich die Ratsmehrheit gegen eine zusätzliche und völlig unnötige Belastung für die Verwaltung und gegen Diskriminierung und Exklusion von Leistungsberechtigten positioniert hat! Für den Verzicht auf die Bezahlkarte haben gestimmt: Grüne, SPD, VOLT, Internationale Fraktion, Linke; diese Fraktionen hatten den Antrag auch gemeinsam eingebracht. Dagegen (also für die Bezahlkarte) waren CDU, FDP, „AfD“.
Hier ist der sehr gelungene Ratsantrag (zur Nachahmung empfohlen!): https://www.stadt-muenster.de/sessionnet/sessionnetbi/getfile.php?id=560508&type=do
Hier gibt es weitere gute Hintergrundmaterialien zur Bezahlkarte:
Frag den Staat: Alles für eine Karte
Gesellschaft für Freiheitsrechte: FAQ zur Bezahlkarte
Gesellschaft für Freiheitsrechte: „Mit der Bezahlkarte unter das Existenzminimum“.
Pro Asyl: So läuft das nicht: Die lange Liste der Probleme mit der Bezahlkarte
Konferenz der Datenschutzaufsichtsbehörden der Länder und des Bundes: Datenschutzrechtliche Grenzen des Einsatzes von Bezahlkarten zur Leistungsgewährung nach dem Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbLG)
Jakobin-Magazin: Wie Visa und Mastercard mit der Bezahlkarte Geld machen (Interview mit dem Ministerialrat i.R. Michael Findeisen
Julian Seidl: Bar oder mit Karte?
DeZIM (Herbert Brücker): Wissenschaftliche Einschätzung der Bezahlkarte für Geflüchtete
Institut für Finanzdienstleistungen e.V., Hamburg: „Die Bezahlkarte für Geflüchtete. Ein Lehrstück, wie man finanzielle Inklusion verhindert und rechtspopulistische Narrative bedient.“
Stellungnahmen zur Einführung der Bezahlkarte in NRW für den Integrationsausschuss NRW
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Emir al-Muminin Hibatullah Achundsada
"Zum Tag der Menschenrechte fällt mir nichts ein."
Xi Yin Ping
Aber mir fällt etwas ein, nämlich der Bericht des Instituts für Menschenrechte zu Deutschland:
Im Kapitel „Verschärfungen in der Migrationspolitik: Flüchtlingsschutz unter Druck“ warnt das Institut nachdrücklich davor, schutzsuchende oder zugewanderte Menschen pauschal als Gefahr darzustellen und damit weiteren Spannungen und Feindseligkeiten bis hin zu Gewalttaten Vorschub zu leisten. Konkret befasst es sich für den Berichtszeitraum mit der Einführung einer Bezahlkarte für Asylsuchende, dem Gesetz zur Verbesserung der Rückführung von Ausreisepflichtigen, der Reform des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems (GEAS) auf EU-Ebene und der Idee, Asylverfahren in Drittstaaten auszulagern. Das Institut empfiehlt in diesem Zusammenhang
- wissenschaftliche Untersuchungen zu Wirkung und Folgen der Bezahlkarte in Auftrag zu geben,
- die rechtlichen und praktischen Grundlagen für einen unabhängigen und effektiven Monitoring-Mechanismus an den EU-Außengrenzen zu schaffen und
- Asylverfahren nicht in Drittstaaten auszulagern und auch die Prüfung von in Frage kommenden Ländern zu beenden.
Das Deutsche Institut für Menschenrechte als nationale Menschenrechtsinstitution gemäß den Pariser Prinzipien der Vereinten Nationen legt diesen Bericht seit 2016 jährlich dem Bundestag vor (gemäß § 2 Abs. 5 Gesetz über die Rechtsstellung und Aufgaben des Deutschen Instituts für Menschenrechte).
Der neunte Bericht zur Entwicklung der Menschenrechtssituation in Deutschland umfasst den Zeitraum 1. Juli 2023 – 30. Juni 2024 und beschäftigt sich in diesem Jahr mit folgenden Themen:
- Verschärfungen in der Migrationspolitik: Flüchtlingsschutz unter Druck
- Wohnungslosigkeit überwinden: Bund, Länder und Kommunen in der Pflicht
- Exklusion beenden: von der Werkstatt zum Allgemeinen Arbeitsmarkt
- Ausbeuterische Arbeitsbedingungen für Wanderarbeiter*innen
- Stärkung der Verantwortlichkeit von Unternehmen in Europa
Der Bericht kann auf der Website des Instituts als Langfassung und Kurzfassung (Deutsch/Englisch) sowie in Leichter Sprache abgerufen werden:
https://www.institut-fuer-menschenrechte.de/menschenrechtsbericht-2024
Zeitgleich hat das Institut seinen Bericht „Die Folgen des 7. Oktober 2023 in Deutschland. Antisemitismus rechtsstaatlich bekämpfen“ veröffentlicht:
https://www.dimr.de/bericht/antisemitismusbekaempfung_im_rechtsstaat.
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Vielleicht Höcke-Jugend, abgekürzt HJ?
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Nur: Woran erkenne ich, ob jemand Hebräisch redet? Obwohl ich Grundkenntnisse des Arabischen habe könnte ich vom Klang der Worte nicht zwischen Arabisch und Hebräisch unterscheiden. Ich habe auch schon Araber erlebt (aus dem Irak und aus Marokko, falls man Maghrebinier denn Araber nennen sollte), die Hebräisch Gesprochenes für einen besonderen arabischen Dialekt hielten.
Wenn also Leute aggressiv darauf reagieren dass jemand Hebräisch spricht sind das entweder Palästinenser, die Hebräisch aus eigenem Erleben kennen oder deutsche Rassisten, die ebenso darauf reagieren würden wenn jemand Arabisch spricht.
Habe ich ja selbst in ostdeutschen Eisenbahnzügen erlebt, die Glatzdeutschen, die kurdisch sprechende Passagiere in einem Zug anherrschten: "Sprecht Deutsch!".
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Diese Offensive wird von mehreren Rebellengruppen getragen, vorrangig aber von HTS, und nutzt die Schwäche der Verbündeten Assads. Russland ist in der Ukraine gebunden und die Hisbollah aufgrund der israelischen Schläge neutralisiert.
HTS ist eine autoritäre und islamistische Organisation, die man nicht mit Al Kaida oder gar dem Islamischen Staat gleichsetzen kann - mit denen steht sie im Konflikt. Im Ursprung geht sie zurück auf die Al Nusrah Front, eine Abspaltung von Al Kaida sowie Überläufer des IS. Entscheidend ist die Tatsache, dass diese Milizionäre sich vom Djihadismus abgewandt haben, 2019 haben sie endgültig mit ihm gebrochen.
Djihadismus bedeutet, einen "Heiligen Krieg" bis zum Endsieg gegen die Ungläubigen führen zu wollen. Der Hayat Tahrir al Sham ist hingegen integristisch ausgerichtet, d.h. für eine nach den Prinzipien des Islam ausgerichtete Gesellschaft mit starker Bindung an volkstümliche regional verwurzelte religiöse Sitten und Bräuche ohne Missionsanspruch nach außen. Bislang setzt der HTS auf ein inklusives Narrativ.
Allerdings handelt es sich um ein heterogenes Bündnis aus ideologischen Islamisten, regional verwurzelten Stammeskriegern, Veteranen der früheren syrischen Opposition die Rache nehmen wollen und kriegsmüden desertierten Soldaten.
In der offiziellen Kommunikation setzte HTS bislang auf ein inklusives Narrativ, das den respektvollen Umgang mit religiösen Minderheiten postuliert.
Ob das ehrlich gemeint und glaubwürdig ist muss sich zeigen. Selbst wenn sie nur das kleinere Übel sind, sind sie ein wirklich kleineres Übel sowohl gegenüber dem Menschenschlächter Assad als auch gegenüber den ein Armageddon anstrebenden Djihadisten.
Who Are the Rebels Leading the Offensive in Syria? - The New York Times
https://www.nytimes.com/2024/12/02/world/middleeast/syria-rebels-hts-who-what.html
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Das ist wohl der Nachteil daran, mit einer Traumfrau befreundet zu sein. Mich darüber zu beschweren wäre aber wohl klagen auf zu hohem Niveau.
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https://www.youtube.com/watch?v=dzW4F9LKYhU
https://www.youtube.com/watch?v=Xamp5KLCE04
https://www.youtube.com/watch?v=Kvek60dvq50
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Dem G. erzählte ich, dass Hayat Tahrir al Sham "Bewegung zur Befreiung von Syrien" heißt, al Sham sei ein alter arabischer Name für Syrien. Da sagte er: "Ja, der Mann hat seinen alten Namen wieder angenommen."
Nun ja, der G. sagt auch schon mal Nasser, wenn er Assad meint und Genscher, wenn es um Lindner geht.
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„Die Aktivität akuter respiratorischer Erkrankungen (ARE) in der Bevölkerung ist in der 47. KW 2024 im Vergleich zur Vorwoche insbesondere in der Altersgruppe der Kinder bis 14 Jahre gestiegen“, heißt es im aktuellen Wochenbericht des Robert Koch-Instituts (RKI). „Im ambulanten Bereich ist die Zahl der Arztbesuche wegen ARE … im Vergleich zur Vorwoche stabil geblieben.“
Im Nationalen Referenzzentrum für Influenzaviren wurden in 77 aller 146 untersuchten Proben respiratorische Viren gefunden, darunter Rhinoviren (26%), Parainfluenzaviren (9%), SARS-CoV-2 und Adenoviren (jeweils 7%), humane saisonale Coronaviren (5%) und Influenza A- oder B-Viren (2%). Respiratorische Synzytialviren (RSV), humane Metapneumoviren (hMPV) und Influenza C-Viren wurden mit jeweils 1 % nachgewiesen.
SARS-CoV-2: Zu späte Absenkung der Risikostufe durch politische Einflussnahme?
Im Februar 2022 wollte das Robert-Koch-Institut die Coronarisikobewertung von „sehr hoch“ auf „hoch“ herabstufen, was wohl vom Bundesgesundheitsministerium (BMG) unter Karl Lauterbach abgelehnt wurde. Drüber berichten die Süddeutsche Zeitung, WDR und NDR. Im Artikel heißt es, der Minister habe dem RKI mitgeteilt, eine Herabstufung der Risikobewertung sei „politisch nicht gewünscht“.
Lauterbach entgegnet, diese Entscheidung sei angesichts der weiterhin hohen COVID-19-Mortalität gerechtfertigt gewesen, um keinen falschen Eindruck von Sicherheit zu vermitteln. „Hätten wir im Februar 2022 die Risikostufe bereits herabgesetzt, als zum Teil noch hunderte Menschen am Tag an COVID-19 gestorben sind, wäre das ein Fehler gewesen. Daher haben RKI und das BMG die Herabstufung damals zu Recht verschoben“, schreibt der Gesundheitsminister auf X.
Kritiker, insbesondere aus den Reihen der FDP, werfen Lauterbach vor, das RKI politisch beeinflusst und die Öffentlichkeit über dessen Unabhängigkeit getäuscht zu haben. Sie fordern neben Lauterbachs Rücktritt auch einen Untersuchungsausschuss zur Aufarbeitung der damaligen Corona-Politik.
SARS-CoV-2: Pharmakotherapien gegen Long-COVID
Bislang fehlen immer noch evidenzbasierte Long-COVID-Therapien. Wie ist der Stand der Forschung? Medscape.com fasst einige der wichtigsten Studien zusammen.
Naltrexon: Eine Studie hat ergeben, dass sich sowohl Müdigkeit als auch Schmerzen bei Patienten, die niedrig dosiertes Naltrexon bekamen, verbessert haben. In einer weiteren Studie konnten Forscher zeigen, dass niedrig dosiertes Naltrexon Müdigkeit, schlechte Schlafqualität, Gehirnnebel, Unwohlsein nach Anstrengung und Kopfschmerzen zu verbessern scheint.
Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI): Letztes Jahr fanden Wissenschaftler einen Zusammenhang zwischen Long-COVID und einem niedrigeren Serotoninspiegel im Körper. Eine Studie ergab, dass SSRI zu einer „erheblichen Verringerung der Symptome“ führten, insbesondere von Gehirnnebel und Müdigkeit – bei insgesamt besserer körperlicher Funktionalität.
Modafinil: Einem Review zufolge scheint Modafinil ebenfalls typische Symptome abzumildern. Das Medikament wurde jedoch bei Patienten mit Long-COVID nicht umfassend untersucht und hat zahlreiche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten.
Metformin: Eine Studie hat ergeben, dass Metformin das Risiko von Long-COVID bei Patienten verringern kann, falls sie den Wirkstoff bereits zum Zeitpunkt der Infektion einnehmen. Bei Patienten, die an Long-COVID und erst dann Metformin bekommen, scheint der Arzneistoff aber kaum wirksam zu sein.
Antihistaminika: In der Literatur sind auch Hinweise zu finden, dass sich die Long- COVID-Symptome bei 29% der Patienten durch Antihistaminika bessern.
SARS-CoV-2: Psychotherapien und Reha-Sport gegen Long-COVID
Eine kognitive Verhaltenstherapie und ein Programm zur körperlichen und geistigen Rehabilitation lindern wahrscheinlich die Symptome von Long-COVID. Der Effekt fällt jedoch bescheiden aus, wie eine Review jetzt zeigt.
Die Autoren fanden bei ihrer Recherche 24 methodisch geeignete Studien mit insgesamt 3.695 Patienten, in denen Medikamente, körperliche Aktivität oder Rehabilitation, Verhaltensinterventionen, Ernährungsinterventionen, medizinische Geräte und Technologien sowie Kombinationen aus körperlicher Bewegung und psychischer Rehabilitation untersucht wurden.
Sie fanden Hinweise, dass ein Online-Programm zur kognitiven Verhaltenstherapie im Vergleich zur Standard-Versorgung wahrscheinlich die Müdigkeit verringert und die Konzentration verbessert. Und ein ärztlich geleitetes Online-Rehabilitationsprogramm schien die Gesundheit bzw. die Lebensqualität zu verbessern und Symptome einer Depression zu lindern.
Auch fanden die Autoren Hinweise, dass intermittierendes aerobes Training 3- bis 5-mal pro Woche über 4-6 Wochen hinweg die körperliche Funktion im Vergleich zu kontinuierlichem aerobem Training verbessert.
Ihre Recherche förderte keine stichhaltigen Belege für die Wirksamkeit von Probiotika und Präbiotika, Coenzym Q10, Gehirntraining, transkranieller Gleichstromstimulation, Atemmuskeltraining (IMT, Inspriationsmuskeltraining), hyperbare Sauerstofftherapie und einer Aufklärungs-App zu Tage.
„Unsere Ergebnisse legen nahe, dass sich die Symptome wahrscheinlich verbessern, wenn Patienten mit Long-COVID ein kognitives Verhaltenstherapieprogramm oder ein Programm zur körperlichen und geistigen Rehabilitation angeboten wird“, so das Fazit der Wissenschaftler.
SARS-CoV-2: Pilotstudie zu TENS gegen Long-COVID
Auf der Suche nach weiteren Interventionen haben Forscher die Wirkung der transkutanen elektrischen Nervenstimulation (TENS) bei Fibromyalgie-ähnlichen Symptomen untersucht. Eingeschlossen wurden 25 Personen mit Long-COVID, die vor allem Muskel-Skelett-Schmerzen, Müdigkeit und/oder Gangstörungen als vorherrschende Beschwerden hatten.
Die Teilnehmer wurden nach dem Zufallsprinzip einem TENS-Gerät mit hoher (Interventionsgruppe, IG) oder niedriger (Placebogruppe, PG) Impulsstärke zugewiesen. Beide Gruppen erhielten 4 Wochen lang täglich 3-5 Stunden TENS-Therapie.
Das Brief Pain Inventory zur funktionellen Beeinträchtigung durch Schmerzen (BPI-I) und zur Schmerzstärke (BPI-S) wurden herangezogen, um Veränderungen zu quantifizieren. Der Global Fatigue Index (GFI) bewertete die funktionelle Beeinträchtigung durch Müdigkeit. Auch wurden Gangparameter bei 3 Gehaufgaben bewertet.
Nach 4 Wochen zeigten Teilnehmer der IG einen stärkeren Rückgang des BPI-I im Vergleich zur PG (mittlere Differenz 2,61, p=0,008). Bei ihnen verbesserten sich verschiedene Gangparameter um 4% bis 10%.
Bei Teilnehmern, welche Diagnosekriterien für Fibromyalgie des American College of Rheumatology aus dem Jahr 2010 erfüllten und sich der intensiven TENS-Behandlung unterzogen hatten, besserten sich nach 4 Wochen die Beschwerden; ihr GFI veränderte sich im Mittel um 6,08 Punkte (p=0,005).
„Die tägliche TENS-Therapie hat Potenzial zur Verringerung funktioneller Störungen durch Schmerzen, Müdigkeit und Gangveränderungen bei Personen mit Long-COVID“, resümieren die Autoren. Sie weisen aber darauf hin, es sei wichtig, in künftige Studien mehr Probanden einzuschließen und den Interventionszeitraum zu verlänge
https://deutsch.medscape.com/artikelansicht/4914470#vp_2
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Akteur*innen sind vor Ort und was bewirken sie? Und was bewirkt unser
Denken, Handeln, unsere Politik?
Die Veranstaltung des CompassCollective mit Unterstützung der Seebrücke
Hannover verbindet persönliche Reflexion mit allgemeiner Analyse,
künstlerischem Ausdruck mit Informationen zur zivilen Seenotrettung.
Lyrik, Musik, Vortrag und Diskussion von und mit Aktivist*innen des
CompassCollective erwarten euch.
Termin & Ort: Samstag, 07.12.24, 19:00 Uhr. Kulturzentrum Pavillon,
Lister Meile 4, 30161 Hannover
Der Eintritt ist frei, Spenden für das CompassCollective sind
ausdrücklich erwünscht.
Über die Veranstaltenden: Aktivist:innen des CompassCollective
unterstützen die Rettung von Flüchtenden im zentralen Mittelmeer. Mit
dem Segelboot TROTAMAR III finden dreiwöchige Beobachtungseinsätze
statt, bei denen die ehrenamtlichen Crews nach Seenotfällen Ausschau
halten, Menschenrechtsverletzungen dokumentieren, bei Rettungseinsätzen
von größeren Schiffen assistieren und im Notfall selbst retten.
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Ich hatte ja schon mal erlebt, wie Kritik an ihrem meines Erachtens falschen Verhalten gegenüber einer Mitarbeiterin - immerhin war es dabei um eine Kündigung der Mitarbeiterin aus ihren eigenen persönlichen Befindlichkeiten heraus gegangen - von ihr als unverzeihlicher Generalangriff auf ihre ganze Person betrachtet wurde und sie gesagt hatte, sie erwarte zweifelfreies Vertrauen in ihre Kompetenz.
Wie geht man mit so etwas um?
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Dabei hat die Renault-Nissan-Mitsubishi-Gruppe mit dem Dacia Spring bewiesen, dass es möglich ist, Emobile zu bezahlbaren Preisen zu bauen auch wenn man kein Chinese ist.
BTW: Und für meine Klientel wäre das passende Fahrzeug der VW Pogo.
Ein rotschwarzer Polo mit Sollbeulen und einem grünen Iro auf dem Dach;-)
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Auf die schwierige Situation von Erwachsenen mit ADHS (Aufmerksamkeits-/Hyperaktivitätsstörung) in den USA weist jetzt eine in JAMA Psychiatry erschienene Publikation hin [1]. Die Autoren Dr. Carlos Blanco, Epidemiologe am National Institute on Drug Abuse in Bethesda, Maryland, und Dr. Craig B. H. Surman, Psychiater und ADHS-Experte an der Harvard Medical School, schreiben, dass ADHS bei Erwachsenen unterdiagnostiziert und unterbehandelt sei, hinzu komme ein Mangel an Therapeutika. Sie berichten auch, dass es trotz erheblicher psychiatrischer Komorbiditäten und individueller und gesellschaftlicher Belastungen der Betroffenen unter Ärzten in den USA eine große Zurückhaltung gebe, ADHS zu diagnostizieren. Nicht zuletzt, weil in der Öffentlichkeit immer wieder ein Missbrauch der Stimulanzien diskutiert wird, die zur Therapie verschrieben werden.
Prof. Dr. Alexandra Philipsen, Direktorin der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Universitätsklinikum Bonn, äußert sich zur Situation hierzulande, zum Hype um ADHS bei Erwachsenen und was sie sich von Hausärzten wünscht.
Medscape: Wie ist die Situation zu ADHS bei Erwachsenen in Deutschland?
Philipsen: Die Diskussion hat sich in den letzten 20 Jahren gar nicht so sehr verändert: zu lange Wartelisten, zu wenig Ansprechpartner, „ADHS ist eine Erkrankung im Kindesalter“, die Skepsis den Stimulanzien gegenüber oder auch „Das ist eine Modediagnose“ – diese ganze Diskussion, die gab´s früher auch schon. Manchmal flammt sie ein bisschen mehr auf, dann flacht sie wieder ab. Aber die Awareness für ADHS unter Erwachsenen ist jetzt schon eine andere – das ist eine positive Entwicklung.
Medscape: Stichwort „Modediagnose ADHS“: Gibt es Hinweise, dass bei Erwachsenen ADHS überdiagnostiziert wird?
Philipsen: Unter Erwachsenen rechnet man mit einer Prävalenz von ADHS von 2,5%, manche Schätzungen gehen bis 4%. Aber bislang lag die administrative Prävalenz – also die Diagnosen im Krankenkassen-System bei Erwachsenen – immer unter der zu erwartenden Prävalenz. Meine persönliche Einschätzung ist, dass ADHS bei Erwachsenen immer noch unterdiagnostiziert ist.
Medscape: Sie sagen, dass sich die Awareness für ADHS unter Erwachsenen erhöht hat. Wie zeigt sich das?
Philipsen: Da gibt es einen Hype um ADHS unter Erwachsenen. Dieser Hype bringt Vor- und Nachteile. Selbstdiagnosen via Social Media – wobei Erwachsene mit ADHS auch oft über eine gute Selbsteinschätzung verfügen – führen dazu, dass unsere Wartelisten länger werden und dadurch die Menschen, die wirklich die Probleme haben, nicht schnell in eine Behandlung kommen.
Wobei: Bei uns in der Ambulanz erfüllen 75 bis 80% der Patienten mit der Verdachtsdiagnose ADHS auch tatsächlich die Diagnosekriterien für eine ADHS. Das heißt, die Vorauswahl der Patienten durch die niedergelassenen Kollegen funktioniert gut.
Medscape: Wie sieht das Geschlechterverhältnis aus?
Philipsen: Bei uns in der Ambulanz ist das tatsächlich relativ egalitär. Und das entspricht auch der Verteilung unter Erwachsenen. ADHS bei Frauen ist lange Zeit stark vernachlässigt worden. Aktuelle Daten aus Schweden zeigen: Die Diagnose wird bei den Frauen 3 Jahre später gestellt.
Durch die erhöhte Awareness verändert sich das gerade. In der Presse und auf Social Media wird mehr über Frauen mit ADHS berichtet und darüber verändert sich auch die Wahrnehmung und führt dazu, dass Frauen eher vorstellig werden. Das ist auch gut so.
Medscape: Für Erwachsene mit ADHS sind bislang Methylphenidat, Lisdexamfetamin und Atomoxetin zur Therapie zugelassen. Gibt es in Deutschland einen ähnlichen Mangel an Therapeutika wie in den USA?
Philipsen: Es gibt immer wieder die Situation, dass Medikamente nicht lieferbar sind. Diese Situation hatten wir auch. Aber wir sind noch nie – zumindest hier im Raum Bonn – in die Situation gekommen, dass wir den Patienten gar nichts anbieten konnten. Aber es kann passieren, dass ein Patient auf ein spezielles Präparat warten muss.
Medscape: In den USA gibt es starke Vorbehalte gerade gegenüber Methylphenidat, immer wieder wird sein Missbrauchspotenzial thematisiert. Ist das auch in Deutschland so?
Philipsen: Das Missbrauchspotenzial ist bei Stimulanzien sehr gering und steht nicht im Verhältnis zur Diskussion darüber. Es ist wichtig, sachlich aufzuklären: Eine frühe medikamentöse Therapie kann das Risiko für Suchterkrankungen und Depressionen verringern. Wenn Psychotherapie – hier speziell die Psychoedukation – nicht ausreicht, kann das Medikament Betroffenen ermöglichen, mit ihrer Symptomatik zurecht zu kommen, denn die medikamentöse Therapie hat den stärksten Effekt.
Das Missbrauchspotenzial ist bei Stimulanzien sehr gering und steht nicht im Verhältnis zur Diskussion darüber. Prof. Dr. Alexandra Philipsen
Der genannte Hype um ADHS bei Erwachsenen hat 2 Seiten: Ein Vorteil ist die höhere Awareness, die dazu führt, dass Betroffene sich eher in Behandlung begeben. Er führt aber auch dazu, dass gesunde Menschen glauben, ADHS zu haben und in der Öffentlichkeit so der Eindruck entsteht, ADHS sei eine Art Modediagnose.
Medscape: Gibt es Daten, dazu wie lange es dauert, bis jemand mit ADHS tatsächlich die richtige Diagnose erhält?
Philipsen: Noch gibt es dazu keine Daten. Es ist aber so, dass der Zeitraum bis zur korrekten Diagnose kürzer wird. Dennoch liegt das Durchschnittsalter der Patienten, die sich bei uns vorstellen, immer noch bei Anfang 30. Da ADHS im Kindesalter beginnt, ist das schon eine große Lücke.
Medscape: Hat diese Lücke auch damit zu tun, dass noch häufiger die Auffassung herrscht, ADHS sei eine Kinderkrankheit und wachse sich aus? Bei immerhin 60% der Betroffenen halten die Symptome ja bis ins Erwachsenenalter hinein an …
Philipsen: Ja, das ist immer noch ein Thema. Wobei: In Fachkreisen ist den meisten inzwischen bekannt, dass es ADHS auch im Erwachsenenalter gibt. Aber es gibt immer noch Kolleginnen und Kollegen, die die Diagnose ablehnen. Kürzlich war ich entsetzt: Auf einer Veranstaltung – es ging um das Thema Neurodiversität – hieß es, ADHS sei eine Kindheitsdiagnose und ließe sich durch Kunsttherapie heilen. Da kursieren immer noch sehr viele falsche Informationen über ADHS. Gleichzeitig wird in den Medien sehr viel über ADHS berichtet. Aber bei allen positiven Aspekten, die diese erhöhte, öffentliche Aufmerksamkeit mit sich bringt, führt sie leider auch dazu, dass ADHS dann als „Modediagnose“ abgetan wird.
Medscape: Hat die verzögerte Diagnose Einfluss darauf, wie gut die Therapie anschlägt?
Philipsen: Die Therapie schlägt trotzdem an, aber die Betroffenen verlieren natürlich wertvolle Zeit. Denn ADHS kann zu vielen sozialen Beeinträchtigungen führen. Die Erkrankung beeinflusst die schulische Entwicklung, die Ausbildung, die persönliche Entwicklung, Familie, Partnerschaft, den Freundeskreis. Und sie führt – unbehandelt – zu Folgeproblemen, die zum Teil auch genetisch assoziiert sind, wie ein erhöhtes Risiko für Sucht- und Angsterkrankungen.
ADHS kann zu vielen sozialen Beeinträchtigungen führen. Prof. Dr. Alexandra Philipsen
Medscape: Was wünschen Sie sich von den Hausärzten, und was können Hausärzte, die ja die erste Anlaufstelle für Patienten mit Verdacht auf ADHS sind, tun?
Philipsen: AHDS ist eine Ausschlussdiagnose. Wenn Patienten immer wieder Termine vergessen, häufig und wiederholt in Stress- und Burnout-Situationen geraten, wiederholt zu Suchtmitteln greifen – dann ist es wichtig, auch an ADHS zu denken. Gerade Hausärzte kennen die Familie ja oft sehr lange.
AHDS ist eine Ausschlussdiagnose. Prof. Dr. Alexandra Philipsen
Und ADHS hat eine genetische Komponente, tritt familiär gehäuft auf. Erste Anhaltspunkte könnten Screeningstools für die Praxis liefern. Wenn Zeit dafür ist – das kann auch an eine MFA delegiert werden – können auch schon erste edukative Interventionen angeboten werden, beispielsweise aus dem Buch „Psychologischen Kurzinterventionen“. Sollte sich der Verdacht auf ADHS erhärten, ist es sinnvoll, die Betroffenen an einen Nervenarzt zu überweisen.
ADHS hat eine genetische Komponente, tritt familiär gehäuft auf. Prof. Dr. Alexandra Philipsen
Medscape: Wir bedanken uns ganz herzlich für das Gespräch
https://deutsch.medscape.com/artikelansicht/4914451#vp_3
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und die Antwort
https://www.youtube.com/shorts/qeYV-7Y80DI
https://www.youtube.com/watch?v=2RmZBVRGrxQ
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