Donnerstag, 29. März 2018
Oury Yalloh - Das war Mord!
Ein Beitrag meines Dessauer Genossen Mouctar Bah

28. März 2018 — Liebe Unterstützer*innen,

ich melde mich heute bei Ihnen, weil sich gerade erneut einer der Gutachter im Fall meines Freundes Oury Jalloh ganz klar die Selbsttötungsthese widerlegt hat. Ein aktuelles MDR-Interview mit dem Gutachter finden Sie im Anhang dieses Updates.

Oury Jalloh wurde in einer deutschen Polizeizelle gefoltert und verbrannt. Die zuständigen Ermittlungsbehörden behandelten dies aber nicht als Mordfall. Stattdessen waren ihre Ermittlungen geleitet von der These, Oury Jalloh habe sich in der Zelle selbst angezündet. Deutsche Staatsbeamte vernichteten Beweise, um die Selbstentzündungsthese aufrechterhalten zu können. Sie schüchternten Zeug*innen ein, kriminalisierten Aktivist*innen und schützten so die Täter*innen. Bis heute – 13 Jahre später – ist der Mord nicht aufgeklärt.

Die Initiative in Gedenken an Oury Jalloh hat in den letzten Jahren selbstständig Ermittlungsaufgaben übernommen und mehrere internationale Gutachten in Auftrag gegeben. Mit Erfolg: Der langjährig ermittelnde Oberstaatsanwalt Folker Bittmann hat angesichts unserer Gutachten im April 2017 angesichts zugeben müssen: Oury Jalloh kann sich nicht selbst angezündet haben. Er räumte zudem ein, dass das Landeskriminalamt das zentrale Beweisstück der Selbstentzündungsthese manipuliert haben könnte.

Nun soll eine unabhängige, von der Initiative in Gedenken an Oury Jalloh organisierte, internationale Kommission den staatlichen Täterschutz dokumentieren und aufklären wie es zu Oury Jallohs Tod und dessen Vertuschung kam. Staatsbeamt*innen, die einen Mord vertuschen, gehören auf die Anklagebank. Das schaffen wir aber nur mit Eurer Hilfe!

Unterstützt die Arbeit der Untersuchungskommission mit Eurer Spende. Jeder Euro zählt!

➡️ Sie können über Betterplace spenden:

https://www.betterplace.org/de/projects/32717-ermittlung-der-brand-und-todesursache-von-oury-jalloh

➡️ Oder direkt auf unser Spendenkonto:

Initiative in Gedenken an Oury Jalloh e.V.
Bank für Sozialwirtschaft
BIC: BFSWDE33BER
IBAN: DE22100205000001233601

USA, Senegal, Italien, Côte d’Ivoire: Die Kommission ist international aufgestellt. Wir müssen hunderte Ermittlungsakten und Beweismittel übersetzen lassen. Wir finanzieren zudem die Flüge der Expert*innen zu den Treffen in Deutschland, Übernachtungen und Verpflegung. Die Für das Jahr 2018 rechnen wir mit Kosten von mehreren tausend Euro.

Helft uns, den Staatsschutz für Täter*innen auf die Anklagebank zu bringen. 10 EUR helfen uns schon immens!

Oury Jalloh ist kein Einzelfall. Dass Deutschland ein institutionelles Rassismus-Problem hat, bestätigte im März 2017 auch eine Untersuchungskommission der UN. Ein Mangel an unabhängigen Beschwerdemechanismen und das Leugnen von Racial Profiling durch die Behörden befördere Straflosigkeit in Fällen rassistischer Diskriminierung durch deutsche Sicherheitskräfte. Diese Stellungnahme war wichtig. Damit sich aber wirklich etwas ändert, braucht es eine zivilgesellschaftliche Kontrolle von Polizei und Justiz. Das ist das Ziel der unabhängigen Untersuchungskommission. Hier htps://initiativeouryjalloh.files.wordpress.com/2018/01/grc3bcndungserklc3a4rung-29-1-18.pdf findet ihr die Gründungserklärung.

Helft uns, mit eurer Spende, damit die Todesumstände und die Vertuschung im Fall unseres Freundes Oury Jalloh endlich aufgeklärt werden!

➡️ Sie können über Betterplace spenden:

https://www.betterplace.org/de/projects/32717-ermittlung-der-brand-und-todesursache-von-oury-jalloh

➡️ Oder direkt auf unser Spendenkonto:

Initiative in Gedenken an Oury Jalloh e.V.
Bank für Sozialwirtschaft
BIC: BFSWDE33BER
IBAN: DE22100205000001233601

Vielen Dank!

Mouctar Bah und
die Initiative in Gedenken an Oury Jalloh

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Es war selbstverständlich kein Mord.

Richtig ist ist, daß Schutzsuchende binnen eines Jahres allein in Leipzig 2 Doppelmorde begangen haben, 3 der Opfer waren Frauen, 2 der Leichen wurden zerstückelt (!). Dazu gab es binnen dieses Jahres auch noch in "Familiendrama", bei dem ein flüchtender Afghane seine schwangere Freundin niedergemetzelt und sie und das ungeborene Kind getötet.

Keine Anteilnahme, keine Demo, keine überregionalen Presse.

1 Jahr Leipzig, 5 Tote, 4 tote Frauen

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Willst Du das jetzt gegenrechnen? Wenn jemand in Polizeigewahrsam getötet wird bekommt das Ganze eine politische Dimension die bei einem Feld-Wald-Wiesenmord nicht gegeben ist. Und ich vermute stark Rassismus als Tatmotiv für die Polizeibeamten.

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"Es war selbstverständlich kein Mord." -- und zwar weil?

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Ich behaupte jetzt mal: Ulrike Meinhof wurde am 09.Mai 1976 im Knast ermordet, immerhin hatte ich für diese Behauptung ein Strafverfahren, also muss es stimmen. Die Selbstmorde von Baader, Ensslin und Raspe waren ebenfalls in Wirklichkeit Morde, beweis mir jemand das Gegenteil.

Nee, im Ernst: Die Beweisführung ist in allen diesen Fällen schwierig, aber die Formulierung "selbstverständlich kein Mord" von jemandem der sich positiv auf SS-Veteranentexte bezieht ist, na ja, zwischen Faschoscheiße und grenzdebil einzuordnen, such Dir Deine Lieblingskategorie aus.

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Es in meinen Augen wahrscheinlich, daß Baader&Co. von unserer Regierung liquidiert worden sind.

... allerdings gab es keinen "Kampf gegen links". Wer von den RAF-Sympathisanten bereit war, seinen Groll herunterzuschlucken, wurde verbeamtet und konnte unangetastet (s)ein kleinbürgerliches Leben führen.

Amüsantes Detail:
Offenbar sieht das Drehbuch zur NSU-Klamotte vor, daraus eine Art "Braune RAF" zu machen. Requisiten der "kollektiven Erinnerung" zur RAF werden systematisch (und sei es noch so dämlich) eingestreut: Einsatz der GSG 9, Kassiber, Iso-Haft, "Unterstützerkreise".

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Die verbeamteten Linksradikalen scheinen ja Dein persönliches Trauma zu sein;-)

Nie was von Berufsverboten gehört? Wer zu den Antiimps, also dem aktiven Unterstützerumfeld der 2. und 3. Generation der RAF gehörte landete vielfach auf einer Blacklist, die nicht nur eine Beschäftigung im Öffentlichen Dienst unmöglich machte sondern auch viele Jobs in der privaten Wirtschaft ausschlossen. Kenne da so einige Gestalten, denen außer Dauersozialhilfe und Schwarzarbeit nichts übrig blieb.

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