Mittwoch, 10. Januar 2024
Geheimes Vernetzungstreffen Rechtsradikale und Politik
Nicht ominöse Reichsbürger haben sich hier getroffen, sondern eher so etwas wie Dunkelmänner der Macht. Und natürlich soll es in erster Linie gegen MigrantInnen gehen. Ziel: Massendeportationen.


https://correctiv.org/aktuelles/neue-rechte/2024/01/10/geheimplan-remigration-vertreibung-afd-rechtsextreme-november-treffen/

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Das Straßenbild müsse sich ändern, ausländische Restaurants unter Druck gesetzt werden. Es solle in Sachsen-Anhalt „für dieses Klientel möglichst unattraktiv sein zu leben..."

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Eine Idee ist dabei auch ein „Musterstaat“ in Nordafrika. Sellner erklärt, in solch einem Gebiet könnten bis zu zwei Millionen Menschen leben. Dann habe man einen Ort, wo man Leute „hinbewegen“ könne.

Auch schon mal gehört.

Reichsbürger sind Spinner. Die sind in keine rechte Bewegung zu integrieren.

Wenn aber AfD und Identitäre eine gemeinsame Marschroute festlegen, wird es brandgefährlich.

Es wird wirklich Zeit, über ein Verbot der AfD nachzudenken. Man wird damit zwar das rechte Gedankengut nicht los, aber man zerschlägt funktionierende politische Strukturer, die eine neue Partei erst mal aufbauen müsste.

Problem: Das wäre wohl Wagenknecht. Deren Partei könnte das wohl recht schnell.

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Wenn der Rechtsstaat sich migrantischer Rechtsbrecher und Gewalttäter, die in Deutschland als Intensivtäter geführt werden, nicht annimmt - und ebensowenig der Leute, die als Migranten in Deutschland politischen Extremismus oder religiösen Fanatismus verbreiten - und solche Gestalten nicht konsequent in die Heimatländer ausweist oder aber Abschiebegewahrsame einrichtet, dann werden sich andere Gruppen dieser Themen annehmen, sie instrumentalisieren und das in einer deutlich radikaleren Weise, hier deutlich mehr Druck machend und auch solche Dinge fordern, die gegen das Grundgesetz verstoßen.

Ist aber mein Reden schon seit Jahren gewesen. Und nun ist es genau so gekommen. Und wenn in Deutschland weiter so geschlafen wird, werden diese Leute irgendwann auch für genau diese extremistischen Eckpunkte gewählt werden.

Entweder die CDU, die FDP und die vernünftigen Teile der SPD (gibt es die überhaupt noch?) nehmen sich dieser Themen an. Oder die Rechtsextremisten tun das. Und dies in einer, wie wir gesehen haben, deutlich radikaleren Weise.

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Der Rechtsstaat ist hier noch in ganz anderer Weise gefordert, indem er nämlich gegen solche Gruppen und Netzwerke konsequent vorgeht unter Anwendung der Paragraphen 81, 82 und 83 a und 129 a und ein paar Tausend dieser rechten Bratzen wegsperrt.

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Im Übrigen lassen sich Gewalttäter ausländischer Herkunft, wenn sie die deutsche Staatsbürgerschaft haben auch nicht ausweisen. Dass hier zu wenig konsequente Strafverfolgung stattfindet ist allerdings ein Skandal, das steht aber schon wieder auf einem anderen Blatt.

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Die Rechtsextremisten nehmen sich dieses Themas an, egal was der Staat tut. Und denen geht es nicht um kriminelle Elemente unter den Migranten, sondern um alle. Jedenfalls wenn sie aus dem entsprechendem "Kulturraum" stammen. Und auch um solche mit deutscher Staatsbürgerschaft.

Wenn sich hochrangige Funktionäre der AfD mit hochkriminellen Elementen der identitären Bewegung zu einem "privaten" Plausch treffen, dann kann man nur hoffen, dass der Verfassungschutz mal seine Aufgabe erfüllt.

Der talentierte Herr Kickl, der gute Chancen hat, erster FPÖ-Kanzler Österreichs zu werden, ist da schon weiter. Das Interview habe ich selbst live in 3Sat gesehen.

"Wenn jemand glaubt, er kann hier diese Gesellschaft verachten, diese Gesellschaft sogar bekämpfen, er kann unsere Werte angreifen, dann können wir eine Rechtslage herstellen (...) dass man solchen Leuten die Staatsbürgerschaft auch wieder entziehen kann." Thürs Einwand, dass diesem Vorhaben die Europäische Menschenrechtskonvention im Weg stehe, ignorierte Kickl. Rechtslagen seien volatil. Demokratie kann das auch sein. Wenn jemand als österreichischer Staatsbürger auf die Welt komme, dann gehe so etwas "selbstverständlich nicht", sagte Kickl aber noch.

https://www.derstandard.at/story/3000000202629/fpoe-chef-kickl-in-der-zib-2-ein-geisterfahrer-auf-der-ueberholspur

Nun ja, wenn Rechtslagen "volatil" sind, würde ich darauf nicht viel geben.

Aber wenn wir schon kriminelle Ausländer ausweisen wollen, können wir gleich mal mit dem Österreicher Sellner anfangen. Denn der greift "unsere Werte" massivst an.

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Nochmal diese Passage:

"Im Raum ist auch der AfD-Fraktionsvorsitzende in Sachsen-Anhalt, Ulrich Siegmund. Er wird später noch auftreten, um für Geldspenden zu werben. Er ist mächtig in seiner Partei, auch weil sein Landesverband hohe Zustimmungsraten hat. Sein Verkaufsargument, ganz im Sinn des „Masterplans“: Das Straßenbild müsse sich ändern, ausländische Restaurants unter Druck gesetzt werden. Es solle in Sachsen-Anhalt „für dieses Klientel möglichst unattraktiv sein zu leben“. Und das könne man sehr einfach realisieren. Seine Äußerungen könnten schon bei der nächsten Wahl Konsequenzen haben."

Das sagt jetzt ein AfDler. Und das ist blanker Rassismus, nicht weit entfernt von "Deutsche, kauft nicht bei Juden." Hier geht es nicht um "kriminelle Ausländer", sondern um Menschen aus dem Orient allgemein, die man vergrämen will. So fing es auch im Dritten Reich an. Auch da war 1933 noch nicht von Deportation die Rede. Mit den Nürnberger Gesetzen wollte man sie ausgrenzen, bis sie von selber gehen würden.

Da sind diese Leute bereits, und da werden sie nicht stehenbleiben.

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@Aber wenn wir schon kriminelle Ausländer ausweisen wollen, können wir gleich mal mit dem Österreicher Sellner anfangen. Denn der greift "unsere Werte" massivst an.


Hatte seinerzeit mit dem Hardcore-Neonazi Karl Polacek bestens geklappt.

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Na, dann sollte sich das ausgehen, wie der Österreicher sagt.
Wie milde sonst mit Nazis umgegangen wird, zeigt ja auch das Beispiel Thorsten Heise.

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In der Asyldebatte vertrete ich weiterhin die Position des Flüchtlingsrats Niedersachsen, und die geht so:

https://che2001.blogger.de/stories/2872231/

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Wir sollten uns klar machen, dass es den Rechtsextremen nicht um "kriminelle Asylanten" oder auch nur um Asylbewerber geht. Es geht um Ausländerhass, um den Hass auf braune und schwarze Menschen, um den Hass auf alles, was ihrer Meinung nach in Deutschland nichts zu suchen hat. Es geht um Hass auf alles vermeintlich Fremde.

Natürlich müssen wir gefährlich-kriminellen Ausländern konsequent mit allen Mitteln des Rechtsstaats begegnen. Menschen, die Terroristen unterstützen und bejubeln, sind als Gefahr für den Rechtsstaat anzusehen. Hier kann man durchaus auch zu dem Ergebnis kommen, dass diese Menschen keinen Anspruch auf Asyl (mehr) haben.

Ansonsten sollte menschlicher Umgang mit Geflüchteten und effiziente Integrierung Vorrang haben. Und das ist auch möglich.

Die Vorstellung, wir müssten möglichst proaktiv die "gemäßigten" Forderungen der Rechtsextremen umsetzen, um diese nicht groß werden zu lassen, ist aber illusorisch. Im Gegenteil: Wir machen sie damit salonfähig.

Ich halte inzwischen ein Verbot der AfD für begründbar.

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Es wäre durchaus sinnvoll, gesetzliche Voraussetzungen zu schaffen, um Islamisten oder Kriminellen die deutsche Staatsbürgerschaft zu entziehen, das ließe sich durch ein einfaches Gesetz erledigen.

In Frankreich ist dergleichen meines Wissens bereits möglich.

Das ganze Gezeter steht im Zusammenhang des angestrebten AfD-Verbotes, für das es den medialen Hintergrund bieten soll.

Martin Sellner bestreitet übrigens die Darstellung.

https://jungefreiheit.de/politik/deutschland/2024/geheimplan-vertreibung-nun-aeussert-sich-sellner/

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Auf dem Treffen sei „weder die Abschiebung aller Migranten“ noch eine „gewaltsame Vertreibung“ debattiert worden.

Klassisches überspezifisches Dementi. Abgesehen davon ist mir egal, was ein Nazi in einem rechtsextremen Blatt dementiert.

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Normalerweise hätte ich diesen Link jetzt gelöscht und lasse ihn nur aus Diskursgründen stehen.

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"Es wäre durchaus sinnvoll, gesetzliche Voraussetzungen zu schaffen, um Islamisten oder Kriminellen die deutsche Staatsbürgerschaft zu entziehen, das ließe sich durch ein einfaches Gesetz erledigen."

Sofern der Betroffene nicht staatenlos wird, wäre das tatsächlich möglich. Dann kann man allen Leuten die Staatsbürgerschaft aberkennen und abschieben, die mal einen Nussriegel geklaut haben oder einmal Allahu akbar gerufen haben.

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Ein weiterer Redner war Dr. iur. habil. Ulrich Vosgerau, Privatdozent an der Uni Köln - er lehrt laut dieser aber seit 2018 dort nicht mehr, hat jedoch noch den Status Privatdozent (das wird nun geprüft).

"Der Verfassungsrechtler spricht über Briefwahlen, es geht um Prozesse, um das Wahlgeheimnis, um seine Bedenken in Bezug auf junge Wählerinnen türkischer Herkunft, die sich keine unabhängige Meinung bilden könnten. Auf CORRECTIV-Fragen hin bestätigt er diesen Satz später. An die Sache mit der Ausbürgerungsidee von Staatsbürgern in Sellners Vortrag will er sich aber nicht erinnern können.

Den Vorschlag, man könne vor den kommenden Wahlen ein Musterschreiben entwickeln, um die Rechtmäßigkeit von Wahlen in Zweifel zu ziehen, hält Vosgerau für denkbar: Je mehr mitmachten, stimmt er zu, umso höher die Erfolgswahrscheinlichkeit. Als er schließt, gibt es Applaus."

Der zweite Absatz hat es in sich. Mir scheint, das geht gerade etwas unter. Im Übrigen möchte ich anmerken, dass der Versuch, Wahlen bzw. Wahlergebnisse zu delegitimieren zwar aus dem Handbuch der Trumpisten zu stammen scheint, viel mehr aber noch an Zersetzungsmaßnahmen des KGB erinnert. Die hatten auch Handbücher, die haben die GRU, der SWR und der FSB nur neu aufgelegt.

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Ein sehr wichtiger Punkt!

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In der Tat. Und der lange Arm Putins ist bei derlei Verschwörungen auch nicht außer Blick zu lassen.

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Der Grund, warum Putin extreme Rechte in europäischen Staaten unterstützt, ist vor allem in deren Zersetzungspotential für die Demokratie zu sehen, weniger in deren Ideologie. Auch die putinfreundliche Wagenknecht dürfte attraktiv sein.

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Mißtrau, schau wem
Aus dem gleichen Grund dürfte Putin Querdenker unterstützt haben. Innenpolitisches Chaos und/oder hohe Covid-Durchseuchung in Deutschland sollten im Vorfeld der Ukraine-Invasion die westliche Ukraine-Solidarität unterminieren.

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