Mittwoch, 8. Mai 2024
Angriffe auf Wahlkämpfende
Hier sehen wir nun das Ergebnis von Gaulands "Wir werden sie jagen." Und zugleich fällt mir dazu einiges ein, was man dieser Art Gewalt entgegensetzen kann.


Zu der Zeit, als staatsfeindliche Gewalt von links das Hauptthema in der öffentlichen Wahrnehmung war wäre man nicht so zimperlich vorgegangen wie jetzt. Zumindest nicht, wenn die Täter Linke und nicht Rechte gewesen wären.

Dem Ecke das Jochbein gebrochen? Das ist nicht mehr Körperverletzung, sondern Tötungsabsicht. Also Strafverfahren wg. versuchtem Mord. Dazu schwerer Landfriedensbruch, geschah ja im politischen Raum. 4 Leute hatten sich zusammengerottet, also Bildung einer terroristischen Vereinigung. Ab zum Haftrichter, Untersuchungshaft mindestens bis Verhandlungsbeginn, Isolationshaft mit Einzelhofgang und Glasbaustein statt Zellenfenster, Besuchssperre. Ob ein Täter 17 war spielt keine Rolle.


1993, als Rechte jüdische Menschen bedrohten schrieb der bürgerliche Liberale Ralph Giordano, Leute wie er würden sich jetzt bewaffnen. Gute Option. Freue mich schon auf die Reaktion von Schlägern, die beim Angriff auf WahlkämpferInnen in die Läufe einer abgesägten Schrotflinte schauen.

Ganz ohne Schusswaffen: In den 1990ern hörten wir nachts den Polizeifunk ab, und bei jedem rechtsradikalen Vorfall, es reichte aus, wenn 3 Skins "Sieg Heil!" brüllten wurden über eine Telefonlawine zu jeder Tages- und Nachtzeit 400 Menschen an den Ort des Geschehens mobilisiert.

Schöner Fake: Zwei Leute klingeln bei Rechten an der Wohnungstür: "Ich bin der Shlomo, und das ist der Moshe. Wir sind vom Mossad und haben ein Auge auf Dich. Also sei brav!".

Mein ganzer Kampfsporthintergrund hängt damit zusammen, dass wir zweimal die Woche mit Stöcken und Tonfas Straßenschlacht trainierten. Ich war damals nachts mit 70 cm solidem Teak mit abgewinkeltem Griff und der Gaspistolenversion einer 44er Colt Government unterwegs.

Es wird wieder Zeit.

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"Wahlkämpfende", was für ein Schwachsinn.

https://www.t-online.de/nachrichten/panorama/id_100248140/exklusive-umfrage-drei-viertel-der-deutschen-lehnen-das-gendern-ab.html

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Schade, daß noch kein Beitrag von "Ariel" vorliegt, der kürzlich "che´s" Einzeiler "Greta Thunberg will keine Juden vergasen, weil das den CO2 Ausstoß erhöhen würde", als schärfste und pointierteste Standup-Satire seit langem bezeichnete. Er versteht etwas von Satire, der Ariel, und beim Text von "che" handelt es sich auch heute um eine solche, nicht wahr?

Wer beim Schreiben gerne Witze macht, Ironie und Satire mag, der bleibt seinem Stil treu. Mir geht es jedenfalls so und da sehe ich eingangs Herrn Gauland, den alten Tattergreis, der andere Politiker mit Schwung aus dem Tempel jagen will. Er versucht, ihnen Angst zu machen, indem er seine alternativen Wahrheiten verkündet. Seine krächzend-heisere Stimme scheint zu frohlocken: "Wir werden sie jagen!"

Doch er weiß, seine Rolle ist der Straßenkampf nicht. Dazu braucht er sportlich-braunes Gesindel, welches plötzlich im Vorgarten steht und Menschen erschießt. Musikalisch motiviert vom blonden Heino mit der schwarzbraunen Leitkultur.

Natürlich müssen die 17jährigen Gewalttäter sofort weggesperrt werden, denn sie sind feige und in der Überzahl besonders brutal. Soll er sich doch wehren, dieser EU-Kandidat, dann bekommt erst recht, was er verdient. Mir wiederum würde es keine schlaflose Nacht bescheren, wenn sich in der U-Haft wie von Geisterhand die Zellentür öffnet und ein fliegender Kämpfer mit "Tonfa" zum unfairen Kräftemessen bäte.

Ja, gegen die Gewalt ist kein Kraut gewachsen. So müssen die Guten als auch die Bösen immer damit rechnen, daß in der Regionalbahn einer aufsteht und sein großes Messer wüten läßt. Vielleicht bewaffnet sich auch ein notorischer Angsthase mit einem großkalibrigen Colt und einer "Pump Gun", um in seiner ehemaligen Schule nachträglich zu beweisen, wie sehr man ihn unterschätzte.

Es wird tatsächlich Zeit, amerikanische Verhältnisse herzustellen. Eine Kurzwaffe in der Hosentasche beruhigt ungemein. Noch besser ist ein zweiter Revolver im Spülkasten des WC´s und ein dritter unter der Matratze. Auch die Ehefrau lernt das schnelle Hervorzaubern eines triefend geölten Schießprügels, damit auch der Ehemann seine puritanischen Pflichten einzuhalten weiß.

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Ich bin ohne Gewalt gut durchs Leben gekommen und habe nie trainiert oder davon feucht geträumt, anderen eins auf die Fresse zu hauen, weder Linken, noch Rechten.

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@Willy: Bei che begreife ich das eher als einen Witz und nicht ganz ernst gemeint. Wenngleich ich den Auftakt wenig gelungen finde. Denn das, was Gauland da von sich gibt, ist der übliche Politikersprech. Man würde das keinem Linken übelnehmen und niemand käme auf die Idee gewaltbereite Linksextremisten wie Lina E. und Konsorten auf Aktivistensprech von Linkenpolitikern zurückzuführen. Außer eben die schlechten Seiten von BILD zuweilen.

Gauland hat diesen Satz in einem Kontext geäußert der klar umrissen war, nämlich die Parlamentsarbeit. Die Aufregung darüber damals war lächerlich. Aber bei rechts sind alle sehr schnell dabei. Werden Juden von Arabern verdroschen und stehen Synagogen unter Polizeischutz, fällt das unter ferner liefen. Im Kulturbetrieb der Wir-sind-mehr-Rufer ward es plötzlich sehr still. Eine der wenigen rühmlichen Ausnahmen waren Iris Berben, Tocotronic, Igor Levit und später auch Antilopen Gang.

@Wuerg: Mir geht das auch so. Aber ich habe auch nur sehr selten etwas mit Faschisten zu tun gehabt und die wenigen Male, wo das der Fall war, wäre ich froh gewesen, daß da Leute wären, die sofort fähig sind, gegen dieses Pack was zu unternehmen. Hat man diese Fähigkeit sich zu wehren, so sieht die Sache schon anders aus. Wer in den 1980er und 1990er Jahren (Baseballschlägerjahre im Osten, Rostock-Lichtenhagen war da nur eine der wenigen Sache, die mal in die breite Öffentlichkeit ging) seine Jugend erlebte, weiß in etwa, was rechtsradikale Gewalt bedeutet. Auch von sogenannten normalen Jugendlichen. Ohne diese Zeit zu kennen, bleiben solche sicherlich gutgemeinten Aussagen, leider ziemlich leer. Wer in den 1980er und 1990er Jahren mit Rechtsradikalen konfrontiert war, konnte nicht immer auf die Polizei hoffen. Das ist heute zum Glück anders.

Dieses Wehrhaftsein gilt im übrigen heute auch beim Umgang mit antisemitischen Migranten hier in Berlin und insbesondere für Juden, die als Juden auch auftreten.

Danger Dan von der Antilopen Gang hat da im Rahmen von Rechtsextremisten ein gutes Lied gebracht: Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt:

https://www.youtube.com/watch?v=Y-B0lXnierw

Guter Song, auch vor dem Hintergrund, wie Danger Dan sich zum 7. Oktober als Linker positioniert.

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Wenn man schon so hart trainiert, oder wie..?

Wahlkämpfende Wohltäter hierzulande zerlegen einander ohne Holzeinsatz.
https://twitter.com/Christoph_Pet/status/1788501156005617987

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Danke, Bersarin, für den Song!

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Zum Thema Gewalt in meinem Leben
Als Kind wurde ich regelmäßig von Mitschülern verprügelt, oft in der Variante 4 gegen einen, ich hatte da gar keine Chance, mich zu wehren. Ich war ein lieber sanftmütiger Junge, geprägt durch meine großen Schwestern, der in vielerlei Hinsicht dachte und empfand wie ein Mädchen und alleine dafür schon verprügelt wurde, einmal, um meinen Mitschülern zu demonstrieren, dass ich das so gewohnt sei dass es mir nichts mehr ausmache.

Im Werkunterricht rammte mir ein Mitschüler eine Schusterahle bis auf das Heft in den Oberarm, und meinem besten Freund wurde bei einer Schulhofprügelei ein Arm ausgekugelt. Der Direktor renkte ihn wieder ein, Sanitäter oder Polizei oder Jugendamt wurden nicht verständigt. Das machte die Schule unter sich aus, in einer merkwürdigen Koinzidenz von antiautoritärem rotgelbem Laissez faire und einer darüber stehenden schwarzbraunen Schulbehörde, die Kinder als Menschen nicht wichtig nahm.

Solche Erfahrungen brachten mich dazu, Judo zu lernen und später Karate und ich machte dann die Erfahrung, wie befreiend und emanzipatorisch es sein kann, der Gewalt mit Gewalt entgegenzutreten und damit Erfolg zu haben.

Ein anderer Strang entwickelte sich, als am 17. November 1989 meine Kommilitonin Conny Wessmann von der Polizei in den Tod gejagt wurde. Als sie sterbend auf der Straße lag hinderte ein Hundeführer der Polizei ihre GenossInnen daran Hilfe zu leisten mit den Worten "Ihr könnt Euch gleich daneben legen."

Einen Tag später waren auf Gebäude der UNI Fadenkreuze angesprüht mit dem Text "Tote Conny = gute Conny, wir danken unserer Polizei."

Noch einen Tag darauf wurde auf ein Haus, in dem GenossInnen wohnten ein Brandanschlag verübt, der so angelegt war dass ihn niemand überleben sollte und der nur aús Zufall misslang.

Wieder einen Tag später stand auf die Fassade des ASTA gesprüht: "Was wir brauchen, Genossen, sind Gewehre!". Und das war keine Metapher oder ästhetische Provokation sondern völlig ernst gemeint.

Als bei einem Plenum jemand sagte, es würde sich nicht vermeiden lassen, gegen die Faschos mit militärischen Mitteln vorzugehen guckten einige Kirchentags-Friedensbewegte ganz entsetzt, und die Vorsitzende einer Antifagruppe kommentierte: "der meint das so."

Einige Zeit später war in Göttingen Black Disco Night, und Neonazis um Torsten Heise herum verprügelten in der Disco Schwarze. Ein Schwarzer nach dem anderen kam mit blutender Fresse aus der Disco heraus, und Beamte des Zivilen Streifenkommandos, deren Funkverkehr von uns mitgeschnitten wurde kommentierten das mit: "Ein ausländischer Mitbürger betritt die Disco. Bin gespannt, wie er wieder rauskommt. " ...... "Aus der Disco wurde ein Notarztwagen verständigt." ohne einzugreifen.


In einem Haus gegenüber, in einer befreundeten WG, lag jemand in seiner Fensterbank, Karabiner mit Zweibein aufgestützt und war gerade dabei, auf einen der Nazis abzudrücken, als ihm sein Mitbewohner in den Arm fiel. Der war Leutnant und Einzelkampfausbilder. Ich muss sagen, wenn er geschossen und einen oder zwei Nazis getötet oder zumindest per Fangschuss ins Bein ausgeschaltet hätte, und vielleicht noch die zwei zynischen Bullen dazu wäre alles, was ich bedauert hätte gewesen, dass dann meine Bekannten/Freunde in den Knast gegangen wären. Später versuchte der noch, einen Granatwerfer zu organisieren, um das als Schulungszentrum militanter Neonazis und mutmaßlicher Mörder genutzte Haus von Karl Polacek in Mackenrode dem Erdboden gleich zu machen.
Auch das hätte ich gut gefunden.

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Hast Du als Kind von Deinen Eltern keine Unterstützung erhalten oder haben die davon nichts mitbekommen?

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Die haben das regelmäßig auf Elternabenden thematisiert. Aber das reichte dann eben auch nur bis zur Elternansprache. Die gegenüberliegenden Eltern haben ihre Jungen verteidigt, und das wars dann. Mein intelligentester Schinder war ein narzisstischer Psychopath, und sein Vater war das auch. Da war kein Durchkommen. Der mir die Ahle in den Oberarm gerammt hatte hatte als Eltern alkoholisierte Hartprols, die waren gar nicht ansprechbar.

Er selbst flog von der Schule, nachdem er im Schullandheim nachts mehrere Waschbecken von der Wand gerissen hatte. Im Vollrausch. Mit 12.

Die 4 - auf - Einen Jungs kannte ich nicht namentlich und wusste auch nicht, in welche Klasse die gingen. Mich nannten sie "Zwergfeld", nach dem Organ, in das sie mir hauten: Das Zwerchfell.

Wir hatten auf der Schule eine Klasse mit 48 Kindern und 35 Tischplätzen, reihum lagen immer Einige im Unterricht auf dem Bauch, zum Umzug in andere Klassenräume nahmen wir unsere Stühle mit, und es war eine beliebte Pausenneckerei, dem Mitschüler den Stuhl zu klauen und über mehrere Stockwerke in den Treppenschacht zu werfen. Unter solchen Umständen war keine Intervention möglich.

Mitunter fuhren mein Vater oder meine große Schwester mich mit dem Auto zur Schule oder holten mich ab, um mir Schulwegskeilereien zu ersparen. Meine Stellung stärkte das nicht: Ich galt jetzt nicht nur als Opfer, sondern auch als Feigling.
Meine Schwester brachte mir bei, mit Pflastersteinen auf Leute zu werfen, ich lernte Kampfsport und bekam auf dem Gymnasium einen Beschützer, einen 2-Meter-Typen mit breiten Schultern und Motorrradlederjacke, und dann war Ruhe.

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Mit 12 schrieb ich einen Leserbrief an eine Zeitung, in dem ich meinte, die gerade auf dem Markt eingeführten Scout-Schulranzen seien nicht sinnvoll, da ein Schulranzen es aushalten müsste, voll gefüllt mit Schmackes gegen eine Betonwand geschleudert zu werden. Als ich als Student später davon erzählte wurde mir nicht geglaubt, da es Scoutranzen damals angeblich nicht gegeben habe.

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Österreich-Version des Danger-Dan-Chansons
https://www.youtube.com/watch?v=1H5g0eYxooU

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Was die Schule betrifft, so sei auch dies noch von Danger Dan zu bringen:

https://www.youtube.com/watch?v=JNM4S4omtWs

Trotz meines Konservatismus. Trotzdem bestimmte Tugenden dennoch wichtig sind. Disziplin ergibt sich aus der Sache. So sagt es kritische Theorie.

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Läächts und rinks
https://www.youtube.com/watch?v=WR14Y3gwZck
(Hinweis eines Standard-Foristen)

gelöschtes Profil
6. Mai 2021, 15:20:45
A bisserl plump, aber immerhin die erste Replik von rechts die über Geifern hinausgeht.

canofworms
6. Mai 2021, 17:44:42
"A bisserl plump"
Sicher nicht plumper als die Vorgabe.
"die erste Replik von rechts die über Geifern hinausgeht."
Kennen Sie die?:
https://sezession.de/64175/mein-alter-kumpel-danger-dan

fm4
https://fm4.orf.at/stories/3039926/
fm4 also
https://fm4.orf.at/stories/3040568/

Das wird sicher ein ausgesprochen punkiger Tretbootverleih.

https://www.youtube.com/watch?v=nvlTJrNJ5lA

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Alles in allem eine schockierende Beschreibung schulischer Verhältnisse. Kaum zu glauben und wenn es dann doch so war, öffnet sich ein tiefer Blick in die asozialen Zustände einer Gesellschaft, die ich so nie kennenlernen mußte.

Vielleicht mit einer Ausnahme. Eine Mitschülerin erschien nicht mehr zum Unterricht und einige Zeit später hieß es, sie sei von ihrem Vater vergewaltigt und geschwängert worden. Ausgerechnet jenes vorlaute Mädchen, welches über keinerlei Sexappeal verfügte. Für uns Kinder war damals nicht klar, welche Umstände einen alkoholkranken Erzeuger dazu bringen konnten, die eigene Tochter zu mißbrauchen.

Sie war weg und kam nicht wieder. Erst als wir den "Bahnwärter Thiel" lasen und die Deutschlehrerin den Begriff "sexuelle Abhängigkeit" in den Raum warf, wovon wir auch keine Ahnung hatten, flackerte das Schicksal der ehemaligen Mitschülerin kurz wieder auf.

Bei meinen Spaziergängen durch die Natur, auf der Suche nach dem bestmöglichen Foto, nach gelungenen Nahaufnahmen, spezialisierte ich mich auf Libellen. Diese Insekten machen auf eindeutige Weise deutlich, worauf es in der Natur ankommt. Sie fangen ihre Beute aus der Luft, kehren zu ihrem Sitzplatz zurück und fressen das gefangene Insekt bei lebendigem Leibe auf. Sind sie gestärkt, packen die Männchen mittels Zange am Abdomen die Weibchen hinter dem Kopf, worauf diese ihren Hinterleib nach vorne biegen und mit ihrer Geschlechtsöffnung den Samenbehälter des Männchens berühren. So entsteht das typische "Paarungs-Rad" der Libellen.

Wir fragen bei Tieren nicht, ob sie "jagen" dürfen, es sind ja "Tiere", die es nicht besser wissen. Die Massentierhaltung des Menschen hingegen fordert den Widerspruch geradezu heraus. Pervers wird es, wenn den Tieren "Beethoven" vorgespielt wird, damit ihr Fleisch noch leckerer schmeckt. Aber wie sieht es mit der Anlage eines Kräutergartens aus? Oder: Sind Insekten alternative, ressourcenschonende Lebensmittel für Menschen? Dürfen sie lebend in das siedend heiße Fett von Friteusen geworfen werden?

Es ist von der "Kunstfreiheit gedeckt", wenn Menschen in Tierkadavern wühlen, sich mit Rinderblut beschmieren. Mein "Co-Pilot" sagt, dies sei ein faszinierendes und kontroverses Thema. Manche Christen unter uns treiben es noch weiter. Sie essen beim Abendmahl den Leib und trinken das Blut Jesus Christus, weil sie mit der Bedeutung der "Eucharistie" schon immer fremdelten, und sich deshalb arglos an der "Götterspeise" versündigen.

Die ausgeübte Gewalt begegnet uns ständig. Unsere "Leitkultur" ist das christliche Weltbild, welches in allererster Linie von der "Nächstenliebe" geprägt wird. So ist festzustellen, das Gefasel von einer "Leitkultur" entbehrt mittlerweile jeder Grundlage. Was unsere Gesellschaft braucht, ist die Besinnung auf eine funktionierende, friedliche Gemeinschaft, auf grundsätzliche Toleranz. Wenn in den USA ein Mr. Trump ungestraft seine Schläger-Truppen aufhetzen kann, um brutal gegen die Regierung vorzugehen, dann zeigt das mehr als deutlich, wie die Realität in einem christlich demokratischen Staatenbund, bei der stärksten Macht im "freien Westen", aussieht.

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Übrigens ist mein Schwager, der Hauptschullehrer war, ein sportliches Mannsbild von 1, 85, mal von seinen eigenen Schülern auf dem Schulhof verprügelt worden, ohne dass jemand zu Hilfe kam.

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So war die Antilopengang früher mal
https://www.youtube.com/watch?v=kMIzqqMoDI8

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Noch früher war's auch schon tierisch musikalisch.

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Che, ich wußte um Ihre schuli­schen Erfah­rungen. Und ich weiß, daß Kampf­sport das Selbst­bewußt­sein hebt, Angst besei­tigt und anderen deutlich macht, notfalls den Kürzeren zu ziehen. Es ging mir nur um die durch­schei­nende Bereit­schaft, nicht nur direkte Gewalt zu ver­meiden oder zu über­stehen, sondern anderen schon einmal prophy­lak­tisch eins über­zuziehen.

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Diese subjektiven Faktoren machen ja nicht das Ganze aus. Letztlich geht es mir auch ums Strategische und darum, dass Zivilcourage gegenüber einem extrem gewalttätigen Gegner auch militante Züge annehmen kann und manchmal muss. So, wie es Danger Dan in den letzten Zeilen seines Songs sagt.

Von prophylaktisch eins überziehen kann gar keine Rede sein, von sich auf den Kampf vorbereiten und auch Drohkulissen aufzubauen hingegen sehr wohl. Ich vertraue nicht auf das Gewaltmonopol des Staates und befürworte den Aufbau von Gegenmacht von links.

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Es gab von der Antilopengang auch schon mal: "Du sagst, dass die Flüchtlinge das Sozialsystem belasten. Ich halte Dich für einen Spasten" in Abwandlung des Vorurteile-Songs, das finde ich aber nicht wieder.

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Ich meine, auch wenn ich politisch eher "links" stehe, daß es beim Gewaltmonopol des Staates bleiben muß. Eine "Gegenmacht von links" hätte mein Vertrauen nicht, ob sie sich stets "legal" verhalten würde.

"Macht" als solche produziert Auswüchse, Fehlverhalten. Und schon morgen würde sich eine "Gegenmacht von rechts" bilden wollen. Finger weg von solchen Machtspielereien!

Zivilcourage ist sicher etwas Ehrenhaftes. Aber sie ist bei kämpferischen Auseinandersetzungen fehl am Platze. Wo hört "Notwehr" auf, ab wann bin ich selbst der Aggressor? Ein vernünftiger Mensch hat keinen Gewinn dabei, der Stärkere zu sein, mit Gewalt zu drohen!

Besser gefällt mir, wenn sich militante Gruppierungen zu einer Schlägerei verabreden, sich gegenseitig die Fresse polieren, wobei ich aber die grundsätzliche Lust am Zuschlagen nicht verstehe. Jeder muß lernen, seine Aggressionen zu kontrollieren.

Dennoch, jeder Mensch macht seine Erfahrungen und wer viel Gewalt erlebt hat, wie "che", stellt sich dieser Gewalt z.B. als trainierter Kämpfer. Wir verstehen, daß er den Aufbau einer Gegenmacht von links will, aber natürlich muß es dazu einen Diskurs geben.

Das Gewaltmonopol des Staates darf nicht ausgehebelt werden, solange wir einen "Rechtsstaat" haben, auch wenn wir offensichtliche Mißstände feststellen! Es ist bei der Sicherheit wie bei vielem Anderem in unserem Land - wir brauchen Lösungen für die Probleme, innerhalb gültiger Gesetze!

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Mein Flucht-und Bezugspunkt ist sehr stark das Göttingen der 1990er Jahre, wo die Antifa so etwas wie der Verfassungsschutz von links war, Autonome gemeinsam mit BewohnerInnen des Afro-Asiatenheimes nachts Patrouille gingen und von Bürgern gefragt wurden, ob sie "im Dienst" seien. In dieser Zeit hatten wir die Stadt nazifrei gehalten.

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