Sonntag, 15. Juli 2007
Heute abend, im Radio
hörte ich auf NDR Kultur eine Sendung zum Thema Islamismus, die schlußendlich auf Ayaan Hirsi Magan (ich nenne sie mit ihrem wirklichen Namen) hinauslief. Es war die Rede davon, dass es mehr solch couragierte Leute wie sie bräuchte, aber auch, dass sie von links kritisiert würde, weil sie selber fundamentalistisch sei, nämlich zu radikal aufklärerisch. Oha! Radikal aufklärerische Positionen gibt es viel zu wenig, und eigentlich kann überhaupt niemand zu radikal aufklärerisch sein.

Ich würde von ihr eher sagen, dass sie eine straighte Karrieristin ist, die auf dem Schwarze-Frau-Ticket ihre Karriere aufgebaut hat, mit einer in Teilen erfundenen Verfolgungsbiografie. Ich fand es ja schon ekelhaft, als in den 1990ern Frauen begannen, auf dem Feminismus-Ticket Karriere zu machen. Während etwa Ingrid Strobl für ihre Überzeugung in den Knast ging, rechneten sich, seit Frauenbeauftragten-Jobs an Instituten Pflicht wurden, etliche Frauen Karrierechancen aus, wenn sie sich in Frauenzusammenhängen engagierten, und engagierten sich genau deswegen. Gleiches galt bald darauf für Ausländerbeauftragte. So, wie der Quotenausländer etwas völlig Anderes ist als der Flüchtling, der sich bei The Voice engagiert, entwickelte sich ein Arbeitsmarkt für Berufsbetroffene. Sehr schön wurde dies in dem Film "Der Campus" karrikiert. Im Allgemeinen brachen diese Leute aber noch nicht mit den sozialen Bewegungen, die sie hervorgebracht hatten. Das ist bei Ayan Hirsi Magan anders: Sie wendet ihre im Ansatz durchaus berechtigte Islamismuskritik zu einem Baustein westlich-imperialistischer Herrschaftsideologie. Damit wird sie zu einer Schützenhilfin eines Neo-Rassismus, den etwa Mark Meyn, Prototyp eines Faschismus neuer Art, ganz selbstbewusst als "Kulturalismus" vertritt.

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Ich hoffe
das lesen auch die zuständigen Leute, die sich hier gerne in Diskussionen einmischen, denn diese Ayan XYZ kann einem ganz gehörig auf den Sack gehen. Sie halte ich auch für alles andere als radikal aufklärerisch, denn dann müßte man sich selber und seine Kritik, den Ort, von dem aus man spricht, reflektieren können. Das scheint mir bei dieser Frau nicht gegeben.
Weswegen es ja auch kein Wunder ist, daß sie mit rechten think tanks zusammenarbeitet, und nicht mit irgendeiner linken Gruppierung.

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