Montag, 29. Dezember 2008
Das Brautkleid meiner Mutter
Interessant war zu Weihnachten auch die Geschichte, wie meine Mutter zu ihrem Brautkleid kam: sie ließ sich eine spitzenbesetzte Tüllgardine umschneidern, weil sie kein Geld hatte, ein Kleid zu kaufen. Auf der Hochzeitsfeier wurden ihr "wunderschönes Spitzenkleid" sehr bewundert. das war noch eine Zeit, in der man für alkohol- und koffeinfreie Getränke kein Geld ausgab, sondern ihre Grundlage am Wegesrand pflückte: Pfefferminze, Hagebutten, Brennesseln, Löwenzahn, aus denen Tee bereitet wurde. Ich selbst kenne es noch aus meiner Kindheit, dass man Klebstoff nicht kaufte, sondern die schlechten Kartoffeln aus der Schütte zu Kleister verkochte, und Leim wurde aus solchem Kleister, Fettabfällen und Seifenresten hergestellt.

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Und ich hatte immer gedacht,
meine Eltern wären knauserig gewesen. Aber für Klebstoff zum Basteln und Tapetenkleister hat es in der Haushaltskasse dann doch noch gereicht als wir klein waren.

Kam das Wasser für den Tee ( selbstgepflückte Pfefferminze, Hagebutte etc.) denn wenigstens aus der Regentonne oder gar aus Pfützen am Wegesrand?

Ich frage übrigens ohne jeden Spott, denn meine Oma holte das Wasser noch lange aus dem Dorfbrunnen nachdem sie schon fließendes Wasser hatte.

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Das Wasser kam schon aus der Leitung, und die Familie meiner Mutter war die reichste im Dorf.

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Womit mal wieder
der Satz bestätigt wäre, von den Reichen könne man das Sparen lernen. ;-)

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meine mutter war ebenfalls sehr bescheiden. als sich mein vater 1965 eine corvette kaufte, begnügte sie sich mit einem karman ghia. es war die bessere entscheidung, weil mein vater bald feststellen musste, dass es in ganz deutschland noch niemanden gab, der eine beule aus einer kunststoffkarosserie dengeln konnte. zur gleichen zeit bekam ich mit fünf jahren mein erstes kofferradio und hörte meinen ersten lieblingshit: haha said the clown. very shagadelic, und das so kurz nach wk2...

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