Sonntag, 1. Februar 2009
Die ersten Unruhen - bringt die Wirtschaftskrise eine globale linke Mobilisierung hervor?
http://autismuskritik.twoday.net/stories/notiz-krisennews-und-gedanken-20/

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Zunächst mal ist es nicht arrogant, auch das Verhalten der Mitläufer zu kommentieren.
Aber wie ich schon mal schrieb: Wir haben keinen Kapitalismus weil die Menschen so sind wie sie sind, sondern die Menschen sind so, weil wir im Kapitalismus leben.
Zur Frage, ob die Wirtschaftskrise eine globale, linke Mobilisierung hervor bringt!? Ich bin der Meinung das dafür 3 wesentliche Punkte nötig sind:
- Das die ganz große Mehrheit der abhängig Beschäftigten (also auch viele von denen die finanzielle ganz gut ausgestattet sind) sich aus dem Hamsterrad befreinen möchten
- Zumindest in groben Zügen muß ein gemeimsames Ziel vorhanden sein oder sich zumindest in der Revolte entwickeln
- Die historische Situation muß entsprechend sein (ist die Bevölkerung reif genug die Entscheidungen in die eigene Hand zu nehmen)

Ich fürchte, das wir soweit noch nicht sind. Aber auf jeden Fall sammelt man durch solche Revolten Erfahrungen, das ist nicht zu unterschätzen....

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"Wir haben keinen Kapitalismus weil die Menschen so sind wie sie sind, sondern die Menschen sind so, weil wir im Kapitalismus leben."

Gott erhalte Dir Deine Naivität.

"Wir" haben in Europa gar nicht alle im Kapitalismus gelebt. Daß die, die "dort", wo der Kapitalismus nicht war, "nicht so" waren, ist mir nicht bekannt. Im Gegenteil: All die netten kleinen Radikalismen haben nur im Spätkapitalismus ihr Biotop gefunden.

Klar, die "abhängig Beschäftigten", erst recht die "Gutverdienenden", möchten sich endlich aus dem Hamsterrad befreien - und in einer bananenfreien Zone bei täglichen Stromsperren basisdemokratisch das Absinken der Lebenserwartung feiern. ;-)

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Ich will hier ja nicht schon wieder ein Ossibashing heraufbeschwören, aber schon die Mentalitätsunterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland von einer bestimmten Altersstufe an aufwärts (und milieuabhängig, natürlich) machen recht deutlich, wie das gesellschaftliche Sein das Bewusstsein prägt und dass Leute dort tatsächlich anders denken, fühlen, funktionieren als im Westen. Wobei die DDR-Gesellschaft noch genug von den unangenehmsten Seiten des Kapitalismus hatte (entfremdete Fabrikarbeit ja, persönliche ökonomische Freiheit und Freizügigkeit nein, eine ganz absurde Gleichung).

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gesellschaftliche experimente gedeihen nicht in der krise. da haben andere morgenluft.

übrigens denke ich, dass der osten die zukunft für den westen ist, da wo halle mitten drin ist, kommt gelsenkirchen auch bald hin.

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Die dünnen, körperlosen Stimmen haben monoma mal wieder aufs Glatteis geführt.
Es ist schon skandalös, wenn auch unterhaltsam, was die dünnen, körperlosen Stimmen mit dem nick monoma machen.

Schon wieder verführen sie ihn mit ihren Einflüsterungen zu einer weiteren peinlichen Selbstentblössung: Beamte, subventionierte Bauern, allerlei Anspruchs- und Besitzstandsinhaber werden - von den dünnen, körperlosen Stimmen - zu einer Art Gärhefe einer imaginären linken Mobilisierung umgedeutet und das wird dem armen monoma solange eingeredet bis er davon ganz mallig in der Birne wird und er es, mit glasigen Augen und wie ferngesteuert, in die Tastatur haut.

Die dünnen, körperlosen Stimmen, die den armen monoma zu ihrer schamlosen Belustigung am Nasenring ihrer Einflüsterungen durch die Arena ziehen verdienen unsere schärfste Verurteilung.

Ich sage daher mit dem härtesten Urteilsspruch der real existierenden deutschen Berufspolitik: Inakzeptabel!

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Nun, ich kenne nur die deutschsprachige Linke etwas -- trauen Sie der irgendeine größere Mobilisierung zu? Insbesondere wenns radikaler, also interessanter, wirds, wirds doch genauso praxisfeindlich. Ich bin ernsthaft ernüchtert über diese widerlich selbstvernarrte Linke, die in diesem Lande wirkt.

Ob eine ähnlich aktivistisch-plumpe Mobilisierung wie zum Irakkrieg dagegene etwas wirkt, steht dann auch noch zur Frage.

Ich denke nicht, dass "wir" "noch nicht", soweit sind, sondern dass vielmehr die potenziellen Akteure in dieser geschichtlichen Situationen enorme Chancen dadurch verpassen werden, dass sie einfach unfähig sind. Aber: wir werden sehen. Das Gegenteil würde mich natürlich enorm erfreuen.

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Schade, schade
Mh, die Nichtantwort auf diese Fragen war ja leider zu erwarten :-(

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Also, erst einmal habe ich dabei gar nicht primär die deutsche Linke im Auge.
Sondern erstmal die griechische, französische, italienisch, spanische. Und dann erlebe ich es seit der Mobilisierung zu Heiligendamm, dass gerade bei jungen Leuten, wo über viele Jahre die Luft raus war, es wieder viel mehr Engagement gibt. Insbesondere bei Antifas und Autonomen scheint mit in dem Umfeld, das ich wahrnehme, die Zahl der Aktiven deutlich zu steigen. Was das hinsichtlich von Aktionen, die sich gegen soziale Folgen der Wirtschaftskrise richten aussagt steht noch dahin. Ist vor allem auch eine Frage der Bündnispolitik.

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Monomas Haltung erinnert mich an eine Figur in meinem politischen Lieblingsroman "Der Krieg am Rande der Welt" von Mario Vargas Llosa -> ein europäischer Anarchist, der als tragikkomische Randfigur immer Dinge sieht, die nicht sind. Ich muß aber nicht recht haben.

Les zur Zeit ziemlich gebannt "Consciense of a Liberal" von Paul Krugman. Ich mochte den immer. Der redet in Richtung eines dauerhaften Linksruck im Wählerverhalten der USA. Aber nicht so radikal wie Monoma sich das vorstellt.
Das geht aber eher in Richtung Sozial-Liberal.
In Europa...
Gibt immer noch genug Leute, die etwas zu verlieren haben. Und die extremere Linke wie Monoma neigte imho immer zu einem übertriebenen Optimismus.
Spanien kann etwa sehr wohl Partido Popular wählen. Italien macht eh sein eigenes seltsames Ding.
Linke Labour-Politiker in UK scheinen auch nicht sonderbar stark zu sein.
Und für ein neues 68 benötigst du sowieso eine deutlich optimistischere Gesellschaft. Die Unsicherheit wg. Wohlstandsverlusten ist eh da wg. Demographie und immer noch zunehmenderen Wettbewerb um Rohstoffe mit kompetitiveren Schwellenländern, wenn die Krise vorbei ist.

Eine grundsätzlich kritischere Haltung gegenüber sehr liberalen Positionen wird aber zunehmen. ...dieser Holzhammer Neoklassizismus ist ziemlich am Ende, würd ich sagen.
Man kommt nach den ganzen neoliberalen Experimenten in Europa, USA und Lateinamerika zu gemischten Ergebnissen. Es geht besser.

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