Dienstag, 17. März 2009
Victoria, y mejor congratulationes, FMLN!
Dass so etwas in El Salvador noch passiert, darauf hat man ja lange gewartet. Bin sehr gespannt, wie die Dinge sich dort weiterentwickeln werden.


http://www.netzeitung.de/politik/ausland/1299417.html

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Ich auch.
Denk aber, dass es jede Regierung in einem mittelamerikanischen Staat nördlich von Costa Rica sehr schwer hat.
Wirtschaftlich hängen die sehr von den Western Union Überweisungen der Haushaltshilfen, Bauarbeiter, Putzfrauen, etc. in den USA ab (remesas),
Eine Studie aus dem Jahr 2002 kam zu dem Ergebnis, dass die 13% des BIP ausmachen.
http://www.monografias.com/trabajos11/remes/remes.shtml
25% der 8 Mio Salvadorenos leben z.Zt in den USA.
die Geburtenrate liegt bei 2.1%.
Wie einige dieser remesa-Wirtschaften (z.B. Ekuador) benutzen den US-Dollar als Zahlungsmittel.

Funes grenzte sich von Chávez ab und betonte eine Nähe zu Lula da Silva. Sonst Der Vizepräsident soll aber heftig marxistisch unterwegs sein.
Der Flughafen soll sehr modern sein.
Ich glaub übrigens nicht, dass unter diesen Bedingungen Politik viel konstruktiven Spielraum besitzt.
The Economist, El Pais und El Mercurio (Chile, konservativ) berichten neutral. Seine Partei besitzt im Parlament nicht mal eine Mehrheit.

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Ich denke, dass auch die Frage nach dem Primat der Ökonomie und dem Primat der Politik neu diskutierbar geworden ist. Wer hätte denn noch vor drei Jahren an eine staatliche Zwangsverwaltung von Banken zu denken gewagt?

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... aber in Massen.
Vielleicht nähern wir uns einer Stiglitz Welt.
- die Fort Yuma Sprüche meines Finanzministers...
- die ziemliche weitreichende Akzeptanz gegenüber einer Re-Regulierung der Finanzmärkte.
Steht alles bei Stiglitz.
- in der Entwicklungspolitik hat er auch noch eine Menge sinnvoller Vorschläge.

Es geht ja bei den Banken nicht über eine dauerhafte Übernahme der Geschäfte, sondern lediglich um eine Sanierung auf Staatskosten zu einem möglichst geringen Preis. Pin8 hat 1983 nicht anders handeln lassen. "Staatliche Zwangsverwaltung" halte ich da für einen irreführenden Begriff.

In den Meeren des Südens hilft eine Polarisierung der Armen gegen die Oberschicht und die heterogene Mittelschicht nichts. Und genauso äußert sich Funes, der ja erst letztes Jahr in die Frente Farabundo Martí para la Liberación Nacional eingetreten ist. Konstruktiv geht nur gemeinsam und mit Kompromiß. Auch angesichts der Krise gelingt das da Silva und Bachelet vielleicht schon. Basierend auf Strukturen, die in so Ländern wie El Salvador nicht existieren. Einfach ist das sicher nicht. Revolutionärer Urknall funktioniert nicht.
Ex-Guerrillero ist sowieso ein weitreichender Begriff. In Venezuela gibts da beispielsweise Teodoro Petkoff, dessen Zeitung Tal Cual Online ich öfters lese. Sehr diese Konsens-Linie.

Aber ich wünsche der Frente Farabundo Martí para la Liberación Nacional das Beste.

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habe da keine grossen Illusionen in die heutige FMLN ... aber dass die ARENA nicht mehr an der Regierung ist, ist schon geil ... einige Gedanken meinerseits: http://entdinglichung.wordpress.com/2009/03/16/gedanken-zum-ausgang-der-wahlen-in-el-salvador/

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Ja, so ähnlich sehe ich das auch. Das ist wie die erste Präsidentschaft Mandelas.

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Der Wahlausgang war relativ knapp. Der ARENA Kandidat erhielt über 48% der Stimmen.
In den letzten beiden Wahlen hat die FMLN mit radikalen Kandidaten verloren.
Radikale Regierungen?
In Kuba werden über 80% der Nahrungsmittel importiert. Zoe Valdés und Yoani Sanchez haben eine Menge interessante Punkte.
Es zeigt sich immer deutlicher, dass Venezuela durch den klassischen selbstzerstörerischen Zyklus eines populistischen Rohstoffexporteurs geht (s. Debatte hier: http://tinyurl.com/cn9osa ).

Die Polarisierung in Bolivien führt zu beidseitiger Agression. Letzte Woche wurde etwa die Familie eines ehemaligen Indio Vize-Präsidenten von einem Morales-Mob attackiert. Kein Mensch weiß, ob der DEA Rausschmiß zu einer Kriminalisierungswelle führt. Koka-Labore haben noch immer zu einer Zunahme der Gewalt geführt. Bolivien hängt wie Kuba zunehmend am venezoelanischen Tropf. Und der stottert.

Am Ende des Tages sind sozialdemokratische Regierungen wirklich nicht so schlecht.

... und über die nicaragüensische Regierung erübrigt sich sowieso jeder Kommentar.

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ansonsten gab es da vor der Wahl noch Beeinflussungsversuche: http://www.solidarity-us.org/node/2109

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